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LAUFENTAL ZWINGEN

Donnerstag, 3. November 2016 Nr. 44

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DITTINGEN

Porträtist mit Einfühlungsvermögen

Premiere in der Galerie

Stiftungsräte an der Vernissage von August Cueni: Präsident Erwin Cueni (links) und Pierre Gürtler mit Laudatio über den Maler. FOTO: JÜRG JEANLOZ Zum 50. Todestag von August Cueni stellte seine Stiftung in der Kapelle von Schloss Zwingen eine Ausstellung über Porträts zusammen. Im ersten Stock konnten Landschaftsbilder und Holzschnitte von Cueni bewundert und gekauft werden. jjz. Er sei ein guter Vater gewesen, der für alles geschaut hat, erzählt der 91jährige Walter Abt von seinem Schwiegervater August Cueni. Abt war schon als 16-Jähriger mit der Familie Cueni befreundet gewesen und hatte dann dessen Tochter Helga geheiratet. «Vor dem Essen mussten wir immer beten», erinnert sich Abt. Sein Schwiegervater habe jeden Wunsch erfüllt und ihn und seine Frau Helga auch porträtiert. Wie Stiftungsrat Pierre Gürtler anlässlich der Vernissage erklärt, wurde August Cueni im Jahr 1883 als ältester Sohn einer Kleinbauernfamilie geboren. Der aufgeweckte Jüngling wollte Künstler werden, absolvierte aber zuerst eine kaufmännische Ausbildung. Seine Ausflüge in die Steinbrüche von Delle liessen den Wunsch aufkommen, Bildhauer zu werden. Ein Onkel riet ihm, anstelle des anstrengenden Steinmetz Maler zu lernen. Nach einer Malerlehre liess er sich an der Akademie von München zum Kunstmaler ausbilden. Wanderjahre führten ihn nach Deutschland und Holland, wo er auch die Werke grosser Künstler studierte. 1920 heiratete er die deutsche Christine Dahmen, die ihm drei Mädchen und zwei Buben schenkte. «Mit Feuereifer hat Cueni sich der

Kunst zugewandt», zitiert Gürtler den berühmten Dichter Albin Fringeli. August Cueni entwickelte sich zum aussergewöhnlichen Porträtisten und Maler, wie die Bilder an der Ausstellung in der Kapelle von Schloss Zwingen veranschaulichen. Er hatte die Gabe, die Menschen genau zu beobachten und sie mit Ölfarben naturgetreu wiederzugeben. Charaktereigenschaften und Gefühlsmomente konnte er erfassen, seine Bilder leben und sprühen von Vitalität und Ausdruckskraft. Er spielt mit Licht und Schatten und bringt beachtlichen Reichtum in seine Porträts. Seine Landschafts- und Blumenbilder überzeugen ebenso und sind von Zauber und Charme geprägt. Das Schloss Zwingen, Auen der Birs und Blumen bekunden seine immense Schaffenskraft und die Freude an seiner Arbeit. Cueni konnte von der Malerei leben und ein Portrait kostete damals 100 bis 200 Franken. «Wahrscheinlich hat Cueni 3000 Bilder gemalt», schätzt Gürtler, der sich bei Privaten um die Ausstellungsstücke bemühte. Von einer Anekdote weiss Stiftungsratspräsident Erwin Cueni zu berichten: Ein bekannter Geschäftsmann wollte sich porträtieren lassen, hatte aber nie Zeit. Erst auf dem Totenbett gelang es August Cueni, den verstorbenen Mann doch noch zu malen: «Jetzt hast Du endlich Zeit», murmelte er. Ausstellung in der Kapelle des Schloss Zwingen: Freitag, 4.11. von 18-21 Uhr, Samstag, 5.11. und Sonntag, 6.11. von 15-19 Uhr (Ausstellungsschluss).

Der Skulpteur in seinem Reich: Roland Schmidlin präsentiert sein Atelier in Dittingen.

Seit 44 Jahren arbeitet Roland Schmidlin in seinem Stein-Bildhau-Atelier beim Dittinger Rank. Jetzt erst kommt er zu seiner ersten Ausstellung in einer Galerie. Martin Staub

R

oland Schmidlin hat Steinmetz gelernt. «1954 in der Firma Cueni&Co (später «Jurassische Steinbrüche», «Jurock», «NewRock», Anm. d. R.) habe ich mit der Lehre begonnen», erzählt der 78-Jährige. Noch heute steht Schmidlin täglich im Atelier. «Nicht mehr immer um 7 Uhr morgens, sondern vielleicht etwas später». Seine Arbeiten an der Baselstrasse unmittelbar vor der Abzweigung zum Industriegebiet Ried sind für die Vorbei-

fahrenden unübersehbar. Bis gegen vier Meter hoch ragen die Skulpturen aus Stein und Bronze in den Himmel. Und immer noch kommen neue hinzu. «Solange ich Spass daran habe, mache ich weiter», so Schmidlin. Nebst dem Bearbeiten von Steinen, aus Jurakalk, aber auch edlem Marmor, hat sich der Laufentaler dem Gestalten in Bronze verschrieben. Genauestens erklärt er dem Wochenblatt, wie mit dem Metall umzugehen sei, um die diversen Wirkungen zu erzielen. Seine Skulpturen glänzen, sind braun mattiert oder tragen edlen Grünspan, je nach Absicht des Künstlers. Die Bezeichnung «Künstler» – wenn auch zutreffend – passt dem Dittinger nicht. Er sieht sich als Handwerker. «Wenn jemand etwas will, kommt er zu mir, und ich fertige es ihm an», erzählt er ganz unspektakulär. Werbung braucht der Bildhauer, der übrigens nach seiner Lehre eine gewisse Zeit beim berühmten Albert Schilling in Arlesheim arbeitete, nicht. Man kennt ihn, und so hat er immer zu tun. Unzählige Grabsteine stammen aus seinen Hän-

FOTO: MARTIN STAUB

den, und «der achteckige Brunnen in der Mitte des Laufner Stedtlis geht auch auf mein Konto», sagt er lachend. Nächste Woche nun, wird Roland Schmidlin ein paar Mal mit einigen seiner Arbeiten über den Chall fahren. Am Freitag, 11. November, darf der Dittinger Bildhauer zusammen mit dem Fotografen Matthias Gaberthüel in der Galerie JetztOderNie an der Talstrasse 57, in Flüh, Vernissage feiern. «Wir sind gespannt auf die Fotografien ‹Lichtspiele› von Matthias und auf die Stein- und Bronzeskulpturen von Roland», erklärt Galeristin Pia Brodmann. Die Vernissage, Beginn 19 Uhr, wird umrahmt mit Musik von Flötist Meinrad Müller und einer Einführung von Martin Faerber. «Ich bin selber gespannt, wie die Ausstellung läuft und freue mich natürlich auch auf Besuche aus dem Laufental und Schwarzbubenland», sagt Roland Schmidlin. Vernissage: Freitag, 11. November, 19 Uhr. Öffnungszeiten: Freitag, 15–19 Uhr, Samstag, Sonntag, 11–16 Uhr. Finissage: Sonntag, 27. November, 12–17 Uhr.

LAUFEN

Pensionierung – Raiffeisen weist den Weg VERANSTALTUNG

Das Schlachtross des Papstes Das Schlachtross des Papstes: So heisst der DOK-Film des Schweizer Fernsehens von Roland Huber. $ Huber hat 2005 eine Reportage über den Konflikt Röschenz/Bischof gemacht, mit dem Titel «Der Schuss von der Kanzel». Nun kommt der Filmemacher wieder zu uns. Er wird da sein, wenn wir am Montag, 14. November um 19.30 Uhr in der Aula der Schule Röschenz seine Dokumentation über einen Walliser Geissenbuben sehen, der vor 500 Jahren Kardinal und fast Papst wurde. Und es geht um einen CVP Politi-

ker aus dem Wallis, der schlitzohrig den alten Kardinal wieder in die Heimat überführt. Im Umfeld der 500-Jahr-Schlachtfeier zu Marignano geht es um eine Begegnung mit Superpatrioten und ihren Widersachern, die ihnen in die Suppe spucken … Huber wird natürlich auch ein bisschen aus dem Nähkästchen erzählen … Wir freuen uns drauf!

Pfr. Franz Sabo und der Kirchenrat

VERANSTALTUNG

Newcomer der Region haben neue Plattform im alts Schlachthuus WOS. Unter dem Namen «Schlachthaus-Konzerte» hat Rachid Freudemann eine Veranstaltungsreihe auf die Beine gestellt, die Newcomer aus der Region Basel eine Plattform anbietet, um sich zu präsentieren. Am 12.11 um 20.30 findet das erste «Schlachthaus-Konzert» im Schlachthaus Laufen statt mit den Bands «Elio Ricca» und «Bang Bax». Das Projekt und praktisch alle Musiker der Band Bang Bax sind aus der Region. Bang Bax besteht seit einem halben Jahr und hat schon einige erfolgreiche Konzerte gegeben.

Der Altersrücktritt ist nicht einfach ein Naturereignis. Der Weg dorthin will umsichtig geplant sein. Wertvolle, individuelle Beratung und Planung bietet die Raiffeisenbank Laufental-Thierstein, wie kürzlich an einem Info-Abend der Bank zu erfahren war. bü. Der Auftakt zum Info-Abend der Raiffeisenbank Laufental-Thierstein erinnert die gegen 200 interessierten Damen und Herren im «Alts Schlachthus» bestimmt etwas an Rosamunde Pilcher. Da stehen auf der Bühne bunte Herbstblumen, wohl in Anlehnung an den Herbst des «Vita tertia», während auf Grossleinwand ein jugendliches Seniorenpaar vor einem roten Alfa Spider sich tief in die Augen schaut, glücklich über Ferien am See und das Happy End der reibungslos verlaufenen Pensionierung. «Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an», zitiert denn auch Elvira Zanella, Leiterin Finanz- und Kundenberatung, Udo Jürgens, um dann die beiden Finanz- und Kundenberater Dominic Gigandet, diplomierter Betriebswirtschafter HF, und Silvan Ritter, diplomierter Bankwirtschafter HF, über den Weg zur Pensionierung und dessen Stolpersteine referieren zu lassen. Ganz im nicht expressis verbis ausgedrückten Sinn von Udo Jürgens: «Ihr werdet euch noch wundern, bis Ihr erst Rentner seid». Immerhin geht es dabei nach einer Übersicht der Bank um wichtige Fragen zu Einkommen und Ausgaben im Ruhestand, zur optimalen Anlage des Vermögens, zur Reduktion von Hypothek und Steuerbelastung, zum Ehe- und Erbrecht und zur eigentlichen Gretchenfrage des Abends «Pensionskassenrente oder Kapitalbezug?». Für Gigandet und

Sie wissen, wo es lang geht zur Pensionierung: (v.l.) Elvira Zanella, Silvan Ritter und Dominic Gigandet. FOTO: ROLAND BÜRKI Ritter Grund genug, dem proppevollen Saal angesichts dieser geballten Ladung an Informationen etwas die Angst zu nehmen. Dies mit dem Cartoon eines verunsicherten Rentners in spe, der die tiefe Kluft bis zur Pensionierung nicht zu schaffen weiss, dem aber offensichtlich ein (Raiffeisen-)Banker zuraunt: «Nur Mut, Sie überbrücken das schon!» Das natürlich mit der von der Raiffeisenbank Laufental-Thierstein offerierten, individuellen Pensionsplanung. So wissen erstaunlicherweise 27 Prozent der Versicherten nicht, wie ihre Pensionskasse heisst, 39 Prozent der Erwachsenenen haben keine private Altersvorsorge und fast die Hälfte der Bevölkerung kennt die Bedeutung des so genannten Umwandlungssatzes nicht. Nicht so die Besucherinnen und Besu-

cher dieses an Informationen sehr dichten Abends, die von den beiden Referenten in Bildern, Tabellen, Grafiken und Rechnungsbeispielen so ziemlich alles erfahren, was es auf dem Weg zur Pensionierung braucht. Dennoch, am Ende rauchen die Köpfe und vielen wird klar, ohne individuelle, persönliche Beratung und Pensionsplanung schaffen sie den optimalen Weg zum erfüllten «Vita tertia» nicht. Ganz nach der eingeblendeten Aussage des einstigen Athener Staatsmannes Perikles: «Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusehen, sondern auf sie vorbereitet sein.» Infos zur Pensionsplanung bei der Raiffeisenbank Laufental-Thierstein, Tel. 061 766 95 55, www.raiffeisen.ch/laufental-thierstein (Beratung)


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