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REGION

Donnerstag, 17. Dezember 2015 Nr. 51

Ärztlicher Notfalldienst Telefon 061 261 15 15 Unter dieser Nummer erreichen Sie in Notfällen den diensttuenden Arzt, Kinderarzt und Zahnarzt in Ihrer Nähe. Bitte versuchen Sie zuerst, Ihren Hausarzt zu erreichen.

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«Eidgenössisches» hier unerwünscht Fortsetzung von Seite 1 Liechti war damals Kampfrichter. Urs Lanz wiederum hält Liechti entgegen, dass es nicht die Aufgabe des Baselbieter Verbands sei, den St.-Jakob-Park als Austragungsort zu prüfen, da dieser auf Stadtboden liege. «Wir haben den Auftrag, eine Durchführung im Baselbiet zu evaluieren – und genau das machen wir nun.» Sein Verband sei klar bestrebt, dass das Schwingerfest 2022 im Baselbiet steigen kann, sagt Lanz. Laut dem Vergabemodus kann Baselland das «Eidgenössische» frühestens 2067 ein nächstes Mal beherbergen. «Wir haben nun die Chance», gibt Lanz zu bedenken, «das Fest zum ersten Mal bei uns durchzuführen. Wir sollten sie unbedingt nutzen.» Boden gehört Basel-Stadt Das letzte Wort beim Schwingfest in Aesch-Nord hätte die Einwohnergemeinde Basel-Stadt. Ihr gehört der grösste Teil des Bodens. Die Grundeigentümer-Vertretung nimmt Immobilien Basel-Stadt wahr. Deren Mediensprecherin Barbara Neidhart sagt, man habe noch keine offizielle Anfrage erhalten, deshalb sei es noch zu früh für eine Stellungnahme, wie man zum Vorhaben stehe. «Wir werden uns», sagt Neidhart, «aber sicherlich auch noch mit den Pächtern der betroffenen Parzellen austauschen.»

BIRSECK EIDGENÖSSISCH

Es läuten die Glocken

IMPRESSUM

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Gelebte Flüchtlingshilfe

In diesem Jahr jährte sich der Übertritt des Birseck zu Basel und damit zur Eidgenossenschaft zum zweihundertsten Mal. Mit zirka zwanzig Anlässen wurde in allen neun Gemeinden des ehemaligen Birseck dieser bedeutungsvollen Tatsache gedacht. Eindrücklich war der Festgottesdienst im frisch renovierten und hell strahlenden Dom zu Arlesheim. Eine besondere Freude bereitet mir die Erkenntnis, dass sich viele Menschen über die Gemeindegrenzen hinaus getroffen haben und Ihre Gedanken zu unserer Geschichte austauschten. Als am 28. Dezember 1815 in Wien die notwendigen Verträge und Dokumente unterschrieben wurden, läuteten in allen Gemeinden des Birseck um 10 Uhr die Kirchenglocken. Auch am kommenden 28. Dezember 2015, also 200 Jahre später, werden diese Glocken wieder erklingen. Als OK-Präsident danke ich allen Organisatoren und deren Mithelfern für Ihre Mithilfe bei den interessanten Anlässen, den Artikeln in Zeitungen und Zeitschriften. Besonders hinweisen will ich auf das zum Thema erschienene Buch von Dr. Hans Utz: «Eine Fussnote der Geschichte» OK «Birseck 200 Jahre, . eidgenössisch», Johann Rudolph Thüring, Gemeinderat Ettingen

Auf dem Weg in die Zivilschutzanlage: Mitglieder der Begleitgruppe Arlesheim bringen den Flüchtlingen warme Kleidung. FOTO: BEA ASPER

Erst haben die Gemeinden Arlesheim und Aesch mit temporären Unterkünften für Asylsuchende den Bund unterstützt. Dann waren und sind es vor allem freiwillige Helferinnen und Helfer, die der Bewältigung der Flüchtlingskrise ein menschliches Gesicht verleihen. Bea Asper

D

ie Arlesheimer versorgen die Flüchtlinge mit warmer Kleidung und Schuhen, sie backen mit ihnen Teigfiguren und bringen mit Spiel und Bewegung etwas Abwechslung ins monotone Asylleben, welches sich im Untergrund der Zivilschutzanlage abspielt. «Es gibt immer Ausnahmen, aber insgesamt spürt man Dankbarkeit», berichtet Christine Beckermann aus ihrem Einsatz für die Begleitgruppe zum Asylzentrum in Arlesheim. Dabei geht es oft um einfache Soforthilfe: Warme Kleidung, neue Schuhe werden in der Bevölkerung gesammelt, dabei sind eher kleine Konfektionsgrössen gefragt – gerade, was die Männer betrifft. Viele der Flüchtlinge kommen in leichter Kleidung und lediglich in Sandalen an. Noch im Sommer hätten die Flüchtlinge nicht verstanden, warum man sie mit

warmen Mänteln und Regenschirmen ausstatten möchte. Die Gemeinde Arlesheim hatte dem Bund im Juni Hilfe angeboten, als das Empfangs- und Verfahrenszentrum beim Bässlergut in Basel ausgelastet war. Seit einem halben Jahr finden nun in der Zivilschutzanlage bis 100 Flüchtlinge Platz, derzeit sind es rund 70. Gemeindeverwalter Thomas Rudin resümiert: «Die Anlage eignete sich gut für die kurzfristige Unterbringung von Asylsuchenden.» Der Bund attestiere, dass die Anlage gut eingerichtet sei. Ein Stück Heimat in der Fremde Auch aus der Bevölkerung kam sofort grosse Hilfsbereitschaft, die ins Leben gerufene Begleitgruppe übertraf alle Erwartungen. «Negative Reaktion sind praktisch ausgeblieben», freut sich Marie Regez von der Begleitgruppe. Diese war in den vergangenen Wochen sehr aktiv – für den Arlesheimer Adventsmarkt etwa wurden Sternen gefaltet, Gutzi und Brote gebacken. Freiwillige gaben daneben Deutschunterricht. In nachhaltiger Erinnerung bleibt auch eine Kaffeezeremonie im Badhof: «Eine Gruppe von jungen Frauen kochte nach ihren traditionellen Regeln Kaffee und genoss damit – für uns sehr spürbar – ein Stück Heimat in der Fremde», erzählt Regez. Über Weihnachten und mindestens bis Ende Januar ist das Asylzentrum in Arlesheim noch in Betrieb. Ob die Unterkunft darüber hinaus benötigt wird, ist offen. Sicher ist, dass die Neueintritte seit einiger Zeit rückläufig sind, bestätigt Roger Lang vom Staatssekretariat für

Migration. Prognosen macht er aber keine. Hingegen windet er den Arlesheimern und Aeschern ein grosses Kränzchen. Arlesheim habe die Vorreiterrolle mit Bravour gemeistert und die Begleitgruppe habe viel dazu beigetragen, Ängste abzubauen, den Austausch und das Verständnis zu fördern. Und auch in Aesch sei man auf grosse Unterstützung gestossen, die weiter wachse. Nebst vielen Sammelaktionen organisieren die Begleitgruppe und Ökumene nun auch ein Fest – nicht nur weihnachtlich, sondern in allen Facetten. «Viele der Flüchtlinge teilen nicht den christlichen Glauben», erklärt Roger Lang. Aesch hatte dem Bund im November angeboten, die Armeeliegestelle Löhrenacker zur vorübergehenden Unterbringung von Menschen auf der Flucht zur Verfügung zu stellen – anfangs lebten dort 60 Flüchtlinge, aktuell sind es deren 26 Personen. Auch Münchenstein möchte helfen Münchenstein hat dem Kanton angeboten, in der geschützten Sanitätsstelle Ehinger an der Hardstrasse 29 ein temporäres Auffangzentrum für 100 Personen einzurichten. Wie Gemeindepräsident Giorgio Lüthi erklärt, sei man an den Vorbereitungen, es gebe eine Begleitgruppe und man rechne ebenfalls mit Hilfsaktionen durch die Bevölkerung. Ob das kantonale Zentrum im Januar in Betrieb gehen werde, ist derzeit aber noch offen, gibt Rolf Rossi, Leiter Koordinationsstelle für Asylbewerber, zu verstehen. Mit dem neuen Zentrum in Niederdorf verfüge Baselland derzeit über genügend Plätze.


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