Donnerstag, 10. Dezember 2015
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INHALT Amtliche 2–5 Stadt Lenzburg 6/7/11 Kirchenzettel 12/13 Stellen 14 Im Gespräch 15
Immobilien 16 Region 11/17–19/21 Agenda 26 Szene 27
PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 50, 116. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden
Lenzburger Woche SEITE 6
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Einwohnerrat
Jungunternehmer
An der Einwohnerratssitzung wurde Marianne Tribaldos (CVP) als Nachfolgerin von Linda Kleiner (SP) zur Einwohnerratspräsidentin gewählt.
Drei Bezirksschüler schufen mit der Pro Senectute Aargau und dem Rotary-Club Lenzburg das Geschäftsmodell zu «senioren-support@home».
Wenn Villmergen zu Freienberg wird
Salzkorn Es weihnachtet
In Lorenz Stägers neuem Roman «Der Kammerdiener» spielt neben Villmergen und Aarau auch Lenzburg eine kleine Rolle. Beatrice Strässle
V
om Schuhputzer in Aarau bis zum Kammerdiener, der die ganze Welt bereist. Lorenz Stäger erzählt in seinem Buch «Der Kammerdiener» das faszinierende Leben von Louis Koch, genannt Lunzi, der 1854 in Villmergen geboren wurde. Neben der echten Biografie hat Stäger sich die schriftstellerische Freiheit genommen, zusätzliche Begegnungen mit bekannten Persönlichkeiten und Liebesaffären einzubauen. So wurde Villmergen auch zu Freienberg und Lunzi Koch heisst im Roman Hans Keusch. «Das Umfeld bei erfundenen Begegnungen mit weltbekannten Persönlichkeiten ist aber exakt und bis ins letzte Detail recherchiert, und sie hätten durchaus so stattfinden können», führt Lorenz Stäger aus. Das wahre Leben von Lunzi Koch war bereits abenteuerlich, der Autor schafft mit seinem heiter lockeren Hintergrund ein zusätzliches Lesevergnügen. Auch Lenzburg findet Erwähnung, nämlich bei der ersten Reise von Lunzi in die grosse weite Welt, zu seiner neuen Stellung nach Aarau. Sein Reisegefährte erzählte ihm dabei von Matters Hinrichtung. «Mein Urgrossvater war als 12-jähriger Bub im Jahr 1854 mit seinem Vater bei diesem Ereignis dabei. Das hat mich zur Aufnahme in das Buch inspiriert», erinnert sich Stäger. Schon der Vater schrieb eine Biografie Das Leben von Lunzi Koch begleitet Lorenz Stäger schon seit seiner Kindheit, denn bereits sein Vater, der bekannte Mundartdichter Robert Stäger, widmete
Lorenz Stäger vor einem Teil seiner umfassenden Baedecker-Sammlung, Foto: ST welche er für seine Recherchen benötigt. dem Villmerger einen Radiovortrag. Ebenfalls aus der Feder seines Vaters stammt eine 26-seitige Biografie, veröffentlicht im Buch «Meine Heimat». Eine weitere Quelle für den «Kammerdiener« war ein Artikel in der Schweizer Illustrierten aus dem Jahr 1942 mit dem Tatsachenbericht «Ich war Kammerdiener auf Hawaii». «Übers Internet bin ich auf die Tagebücher von Steinway gestossen, worin Lunzi als Leonce Koch namentlich erwähnt wurde. Mehrfach wurde Koch in damaligen Zeitungen von Hawaii aufgeführt, deutlich zu erkennen war Koch überdies auf dem Foto eines Expeditionsberichtes», erklärt Stäger seine Recherchen, die vor rund 5 Jahre begannen und bis zum heutigen Tag nicht beendet sind. Eine chinesische Vase in Sarmenstorf Auf Verwandte ist Stäger in seinen Nachforschungen ebenfalls gestossen, so gibt es eine Grossnichte in Australien und die Nachkommen der Schwester von Lunzi Koch leben in der Umgebung von Avignon. Doch es gibt auch Verwandte in der Region, so Robert Koller aus Sarmenstorf,
dessen Grossmutter eine Nichte von Lunzi Koch war. «Er ist im Besitz einer kleinen chinesischen Vase, welche aus dem Nachlass von Lunzi Koch stammt», weiss Stäger. «Die Kinder im Roman sind dem Lunzi angedichtet», erzählt Stäger schmunzelnd weiter. Sozusagen wöchentlich trudeln bei Stäger neue Informationen ein. «Zu gegebener Zeit werde ich alle Resultate zusammenfassen und publizieren», macht der Schriftsteller bereits jetzt neugierig. Mittlerweile ist auch bekannt, dass es Koch nicht nur fiktiv, sondern tatsächlich zu Reichtum gebracht hat und dem Familienzweig in Avignon ein schlossähnliches Anwesen gekauft haben soll. Das restliche Vermögen jedoch verlor er während der Inflation. Gestorben ist Lunzi Koch 1947 im Altersheim Gnadenthal. Nicht so im Roman. Neben einem überraschenden Auftakt wartet der Autor mit einem ebenso überraschenden Ende auf. Und dazwischen nimmt Lorenz Stäger die Lesenden mit auf eine kurzweilige Reise durch das manchmal fiktive Leben von Josef Leontius Koch. «Der Kammerdiener», Lokwort Verlag, Bern.
Sind Sie schon in Weihnachtsstimmung oder hat Ihnen das ganze vorweihnachtliche Getöse die Laune bereits verdorben? Es weihnachtet ja schon gefühlte vier Beatrice Strässle Monate. Adventsausstellungen, Weihnachtskonzerte, Kerzenziehen und Bastelnachmittage für die Kleinen prägen das Veranstaltungsprogramm, und die Kochhefte sind voller gluschtiger Rezepte. Wobei, wir sprechen mittlerweile von Christmas oder gar Xmas, Heiligabend und Weihnachten sind passé, der Chlaus, Entschuldigung, der Santa, lächelt fratzenhaft mit Rentier oder Elch von den Plakaten. Das Eseli scheint ausgedient zu haben, denn auch in den Gärten steht hell und grell beleuchtet alles andere als das Grautier. Merry Christmas statt schöni Wiehnacht, Happy New Year statt es guets Nöis und Jingle Bells statt «Süsser die Glocken nie klingen.» Und dazu gesellt sich der Weihnachtsstress anstelle von: «E chli viel los vor Wiehnachte». Jedes Jahr dasselbe Lied, einfach immer etwas fremder. Truthahn und Karpfen statt Pastetli oder Fondue Chinoise auf dem Tisch. Christmas-Apps auf dem Smartphone mit Tipps, Liedern etc., wild blinkende Lichter am Gartenhag und an der Fensterfront. Und trotz all der Versuchungen in den Geschäften schwört man sich alle Jahr wieder: «Gäll, wir schenken einander nichts.» Ein einziges Mal habe ich mich daran gehalten und sass dann etwas peinlich berührt am Weihnachtsbaum, weil mir meine Lieben nur öppis Chlises unter den Baum legten. Wir habens abgeschafft, das Einander-nichts-mehr-Schenken. Und es ist gut so, dass ich mir wieder überlegen kann, was meiner Familie wohl Freude macht, und dabei etwas in Weihnachtsstress komme. Aber anyway, das gehört halt dazu. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein entspanntes, frohes Weihnachtsfest und erholsame Festtage. Beatrice Strässle, Redaktionsleiterin beatrice.straessle@azmedien.ch
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