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Donnerstag, 25. Oktober 2012 Nr. 43

DORNECKBERGER UND LEIMENTALER WOCHENBLATT

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MARIASTEIN

WITTERSWIL

Den Gemeindepräsidenten soll ein Licht aufgehen

Gold für edles Tröpfchen

Natriumdampflampen: Mit LED könnte viel FOTO: MARTIN STAUB Energie gespart werden.

dust. Einmal im Jahr lädt das Forum Regio Plus die Gemeinderäte und -präsidenten des Schwarzbubenlandes ein, zu einem Referat mit anschliessendem Austausch und Apéro. Am Mittwoch vergangener Woche war die Elektra Birseck Münchenstein (EBM) an der Reihe, den zahlreich erschienenen Gemeindevertretern «das neue Zeitalter in der öffentlichen Beleuchtung (öB)» schmackhaft zu machen. Reto Grossheutschi, Fachmann auf diesem Gebiet, verstand es, im Restaurant Jura, Mariastein, die Sparmöglichkeiten bei der öB deutlich zu machen. Angefangen bei der schlechten Effizienz bei vielen herkömmlichen Beleuchtungsarten, über Möglichkeiten des Dimmens (schwächer werdendes Licht zu später Stunde) bis zur zeitweisen Abschaltung (Mitternacht bis 5 Uhr morgens beispielsweise). Dass niemand am Strom sparen vorbeikommt, brauchte Grossheutschi nicht zu erklären. «Bereits in drei Jahren sind gewisse Beleuchtungskörper nicht mehr erhältlich, weshalb ein Umdenken zwingend ist», sagte er. Und Aufkaufen von Restbeständen der Auslaufmodelle sei das Falsche. «Mit der Abschaltung unserer Atomkraftwerke gehen uns 40 Prozent des derzeitigen Stromverbrauchs verloren, deshalb sind neue Verbraucher-Lösungen und Strategien unumgänglich», war die wichtigste Botschaft an diesem Abend. Bei der öffentlichen Beleuchtung, die eine wichtige Stromabnehmerin bei allen Stromanbietern ist, heisst die Zukunft LED («Light Emitting Diode», zu deutsch: «lichtemittierende Diode). «LED ist viel schneller auf dem Vormarsch, als wir noch vor wenigen Jahren dachten», erklärte Grossheutschi. Und – mit dieser Technik könnten der Stromverbrauch – und damit auch die Kosten – um 30 bis 40 Prozent gesenkt werden. Eine Steigerung der Energieeffizienz könne zudem mit Dimmen oder Abschalten erzielt werden. Als Vorzeigeprojekt nannte Grossheutschi die Gemeinde Lauwil, die vor kurzem ihr gesamtes Beleuchtungsnetz auf LED umgestellt habe. Die EBM sei zudem für ein neues Konzept mit Nachtabschaltung und Dimmung beigezogen worden. Ein solches Konzept könne durch die EBM für 2000 bis 10 000 Franken, je nach Grösse des Beleuchtungsnetzes, erstellt werden, liess Grossheutschi durchblicken. Als weiterer Experte in Beleuchtungsfragen war Didier Glauser, Elektroniker-Ingenieur bei der EBM, an der aufschlussreichen Veranstaltung, der im Anschluss an das Referat noch zahlreiche Fragen von sparwilligen und sparkritischen Gemeindevertretern beantwortete.

SEEWEN

FLÜH

Dani von Wattenwyl präsentiert Thriller

Michael Elsner in der Galerie JetztOderNie

WOS. Dani von Wattenwyl, seit 1995 Nachrichtenmoderator bei Telebasel, liest am Sonntag, 28. Oktober, um 11 Uhr in der Schul- und Gemeindebibliothek im Schulhaus an der Zelgistrasse 1 in Seewen aus seinem neuen Buch vor. «Die Patriotenlüge» ist Dani von Wattenwyls dritter Krimi: Mit der kontinuierlichen Schwächung des Schweizer Bankgeheimnisses blicken internationale Verbrechersyndikate zunehmend nervöser auf die Schweiz. Sie fürchten um ihre in der Schweiz versteckten Vermögen. Allen voran die kalabresische Mafia ’Ndrangheta, die die Schweizer Banken besonders häufig für ihre Geldwäsche missbrauchte. Sie verstärkt den Druck auf die Schweiz, was auch der italienischen Anti-Mafia-Einheit nicht entgangen ist. In enger Zusammenarbeit mit dem Schweizer Geheimdienstes wollen sie dagegen vorgehen. Dieser beschliesst, einen Spitzel in die Mafia einzuschleusen, um deren Pläne kennenlernen und letztlich bekämpfen zu können. Die Wahl fällt auf Denis Benz, Agenten der Spezialabteilung Prios.

WOS. Die neue Saison der Galerie JetztOderNie in Füh hat ihren Auftakt am Freitag mit dem vom Fernsehen, Giaccobo/Müller, bekannten Komiker Michael Elsner. Da steht ein Mikrofon. Und dann kommt Michael Elsener. Mit dabei hat er nur seine Stimme. Denn die reicht. Sie ist schnell, sie überrascht, sie trifft. Mal rau, mal fein, mal melodiös. Sie lässt uns lachen, prusten und kichern. Denn die Stimme spricht für Michael, für Röbi, für Bostic. Für Burkhalter, Tilgner und Schmezer. Für Federer, Kliby und Aeschbacher. Der 26-Jährige ist bekannt für seine fiktiven Figuren, klassischen Kabarettnummern und seine Parodien bekannter Personen. Und dafür, dass er als studierter Politikwissenschafter gerne etwas kritischer hinschaut. Elsener umwickelt heikle Themen gern mit Charme und Witz. So dass sie erst mal lustig rüberkommen. Und einen dann zum Nachdenken bringen. Michael Elsner, Galerie JetztOderNie, Talstrasse 57, Flüh, 26. Oktober, 20 Uhr.

Traubenstöcke 2011 in Witterswil: Im Winter 2012 erfroren sie grösstenteils.

Für den ausgezeichneten Witterswiler Pinot Noir «Sonnenrain» 2011 erhielten Marc Roux und seine drei Winzerkollegen die Médaille d’or der unabhängigen Weinprämierung La Sélection. Jürg Jeanloz

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ie nahe Glück und Unglück beieinander liegen, mussten der Hobbywinzer Marc Roux und seine drei Kollegen schmerzlich erfahren. Während ihr Pinot Noir «Sonnenrain» 2011 in den Fässern im aargauischen Ueken zu einem Spitzenjahrgang heranreifte, setzte anfangs Jahr die grausame Frostperiode ihrem wunderschönen Witterswiler Rebhang derart zu, dass die Rebstöcke erfroren und dieses Jahr keine einzige Traube hervorbrachten. Fast die Hälfte der 27-jährigen Rebstöcke mussten durch neue Pflanzen ersetzt werden. Erstaunlich tapfer nimmt der Optimist Marc Roux dieses Unglück hin und freut sich umso mehr an der Médaille d’or, die von der Basler Jury La Sélection für den hervorragenden Jahrgang 2011 verliehen wurde.

Im heimeligen Rebgebiet nördlich von Witterswil öffnet Marc Roux eine Flasche und lässt den Gast von seinem himmlischen Blauburgunder kosten. Elegant, fruchtig und mit ansprechendem Säuregehalt präsentiert sich dieser Rotwein, der mit viel Liebe und Herzblut gekeltert wurde. 750 Weine aus der Schweiz und anderen Ländern wurden an dieser Prämierung blind verkostet und mit Noten für Dichte, Geschmack, Farbe, usw. versehen, wobei nur die allerbesten Weine teilnahmen. Etwa hundert Weine wurden mit einer Gold- oder Silbermedaille ausgezeichnet. «Mit rund 100 Oechslegraden haben wir mit unserem Witterswiler Blauburgunder ein Topresultat geschafft», meint der passionierte Hobbywinzer stolz «Im Prinzip verkaufen wir unseren Wein nicht», fährt Roux weiter. Das Weingut beträgt 14 Aren an sonnigster Lage, 2011 konnten 700 Flaschen abgefüllt werden. Die Flaschen verteilen die Winzer unter sich, an ihrer Generalversammlung bestimmen sie einen symbolischen Verkaufspreis, der gegenwärtig bei 13.50 Franken liegt. Seit 27 Jahren verbringen die vier Winzer ihre Freizeit im Rebhang. «Wir achten auf höchste Qualität durch gezielte Reduktion der Traubenmenge», erklärt der gebürtige Glarner. Zusätzlich wird in der Traubenzone das Laub entfernt, damit die Früchte eine optimale Sonneneinstrahlung erhalten. Aufwen-

FOTOS: ZVG

dige und liebevolle Handarbeit ist angesagt. Damit daraus ein Spitzenwein resultiert, steht ihnen mit professionellem Rat der Winzerkollege und Kellermeister Ambros Thüring aus Ettingen zur Seite. Die vier Hobbywinzer studieren Bücher, diskutieren mit Fachleuten und besuchen andere Rebgebiete. Der ehemalige Syngenta-Mitarbeiter Marc Roux ist ebenfalls ein begnadeter Koch, so dass die vier Herren ihre Weinkenntnisse mit kulinarischen Höhenflügen verbinden können.

Warten auf die Lese: Pinot-Noir-Traube in Witterswil.

SEEWEN

«Kulturherbst Seewen» zum zehnten Mal WOS. Die Konzertreihe Kulturherbst in Seewen im Museum für Musikautomaten findet 2012 bereits zum zehnten Mal statt. Hinter den Konzerten dieser Kulturwochen im Museum für Musikautomaten steht die Idee, Musikerinnen und Musiker für die Instrumente des Museums zu begeistern und ihnen die Welt der mechanischen Musik näherzubringen. Dabei werden vor allem Künstlerinnen und Künstlern der engeren und weiteren Region engagiert. Der zehnte Jahrgang des Kulturherbstes dauert vom 28. Oktober bis zum 2. Dezember und bietet insgesamt sechs Veranstaltungen. Zwei dieser Veranstaltungen werden gemeinsam mit der Gesellschaft des Museums für Musikautomaten Seewen (GMS) als Sonntagsmatineen durchgeführt. Eröffnet wird der Kulturherbst am Sonntag, 28. Oktober, mit einem Konzert des Panflöten-Ensembles Pan-Orama. Die Sonntagsmatinee bietet eine musikalische Reise von Klassik über Volksmusik bis zu Rockbaladen und Exotischem. Der Samstag, 3. November, bringt unter dem Titel «Konzert zu vier Händen und vier Füssen» eine Begegnung mit dem Organistenehepaar Eva und Marco

Brandazza. Sie widmen sich an ihrem Konzertabend der Welte-Philharmonie-Orgel des Museums, der sogenannten Briannic-Orgel, die für das Schwesterschiff der Titanic gebaut wurde. Das Organistenpaar wird Werke von bekannten und unbekannten Orgelkomponisten zum Teil auch vierhändig und vierfüssig vortragen. Am Samstag, 10. November, konzertieren die Harfenistin Eva Kauffungen und die Pianistin Christina Kunz im Museum. Mit Harfe, Steinway-WelteFlügel des Museums und Welte-Philharmonie-Orgel präsentieren sie unter dem Motto «Harfe und Klavier treffen Musikautomaten» eine breite musikalische Palette mit Werken von Komponisten wie Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven und Joseph Haydn, Die Pianistin Galina Vracheva stellt am Samstag, 17. November, in einem Klavierrezital unter anderem auch ihre Komposition «Musikautomaten-Rhapsodie» vor, in welcher die Geschichte des Museums und das 100-Jahr-Jubiläum der Welte-Philharmonie-Orgel ihren Platz finden. Sie tritt in Dialog mit Automaten und Musikdosen. Am Samstag, 24. November, bietet das Brixi Kammerorchester Prag unter

der Leitung von Christoph Meister die Uraufführung einer Komposition des Basler Komponisten Andreas Pflüger. Dessen Werk für Cembalo und Streichorchester steht unter dem Titel «Boîte à Musique» in direktem Bezug zu Musikdosen und zum Museum für Musikautomaten. Den Abschluss des Kulturherbst-Programms bildet ein Adventskonzert mit dem Gospelchor Allschwil, der anlässlich einer Sonntagsmatinee der Gesellschaft des Museums für Musikautomaten Seewen ein Gospelprogramm passend zu Advents- und Weihnachtszeit vorstellt. Für die Konzerte sind keine Platzreservationen möglich, der Konzertsaal wird jeweils 15 Minuten vor Konzertbeginn geöffnet und am Ende wir eine Kollekte erhoben. Für die vier Samstagabend-Konzerte steht eine Gratis-BusVerbindung zur Verfügung. Die Busse verkehren ab Liestal Bahnhof SBB um 18.55 Uhr und ab Dornach Bahnhof SBB um 18.50 Uhr. An die beiden Sonntagsmatineen gelangen die Gäste mit der Postauto Linie 67 ab Liestal Bahnhof SBB um 10.36 Uhr. Das Postauto hält an der neuen Postauto-Haltestelle «Musikautomaten» direkt vor dem Museum.


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