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Bezirk Affoltern

Freitag, 23. September 2011

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Kulinarisches Zeichen für die Umwelt Die Tagesschule Tägerst in Affoltern nahm am nationalen Klima-Zmittag des WWF teil Fleischlos – umweltschonend – genussvoll. So lauteten die Vorgaben von WWF Schweiz für den Klima-Zmittag vom vergangenen Dienstag. Auch die sonderpädagogische Tagesschule Tägerst in Affoltern hat sich daran beteiligt. ................................................... von thomas stöckli Über 70 000 Personen aus der ganzen Schweiz haben am Klima-Zmittag mitgemacht und mit einem vegetarischen Mittagessen dazu beigetragen, die Umwelt zu schonen. Am meisten Ressourcen verbrauchen nämlich tierische Produkte wie Fleisch oder Eier. Besonders umweltschonend isst, wer saisonale Gemüse und Früchte bevorzugt und auch mal auf Fleisch verzichtet.

Jedes zweite Mittagessen ist fleischlos Die Bedingungen für den Klima-Zmittag zu erfüllen, das bedeutete für die Stiftung Schule Tägerst keine grosse Umstellung. «Wir essen schon lange zwei- von viermal pro Woche fleischlos», sagt Schulleiter Manfred Pfammatter. Das Gemüse hat die Tagesschule vom Wohn- und Werkhaus zur Weid in Rossau, zum Essen gibt es Wasser sowie Bio-Most aus Mettmenstetten.

Es gibt Maispizza: Vesna Bolliger (links) und Rita Gallmann. Aus Salat, Hauptgang und Dessert besteht das jeweilige Tagesmenü. Gegessen wird, aufgeteilt in zwei Altersgruppen in zwei Speisesälen. Dies nicht (nur) aus Platzgründen: «Die Grossen haben weniger Geduld und die Kleinen sollen auch Zeit haben», begründet Manfred Pfammatter. Bei den Kleinen wird zum Dessert dann je-

Die Schüler essen gemeinsam in zwei grossen Räumen. (Bilder Thomas Stöckli)

weils noch eine Geschichte vorgelesen. In der Stiftung Schule Tägerst sind Schüler, die einen engen Betreuungsrahmen brauchen, sei es wegen auffälligen Verhaltens oder wegen Lernschwächen. Die Schule hat 44 Plätze für 9- bis 18-Jährige. «Die Nachfrage ist immer grösser als die verfügbaren

Plätze», so Pfammatter. Die Tagesschule richtet sich soweit es geht nach dem Regel-Lehrplan, lehnt sich aber auch an Erkenntnisse von Rudolf Steiner an. So wird viel Wert auf handwerkliches Arbeiten gesetzt, sei es bei gestalterischen Tätigkeiten mit Farben, Holz und Lehm oder bei Aktivitäten im schuleigenen Garten.

Das Essen wird an der Lagerstrasse 11 übrigens immer mit einem Spruch eröffnet, der alle paar Wochen wechselt. Die jüngeren Schüler geben sich danach jeweils die Hände und wünschen sich gegenseitig: «En Guete Mitenand!» Infos: www. taegerst.ch oder www.wwf.ch.

35 Schülerinnen und Schüler gehen in die Luft

Junge diskutieren Suchtverhalten Suchtprävention an der Sek Mättmi An der Sekundarschule Mettmenstetten wurde im Rahmen der Suchtprävention in den 3. Sekundarklassen kürzlich das Thema «Suchtverhalten» mit seinen verschiedenen Facetten thematisiert.

sie speziell interessierten. Im Klassenverband wurde dann an den folgenden zwei Tagen während je einem Halbtag in den Bereichen «Konsum/Schulden», «Alkohol», «Rauchen/Kiffen» und «Suchtverhalten allgemein» informiert, aufgeklärt und sensibilisiert.

In den Workshops, die am Mittwoch stattfanden, konnten die Schülerinnen und Schüler aus einer Auswahl von verschiedenen Suchtthemen wie Spielsucht, Medikamentensucht, Ess-/Magersucht, Kommunikationssucht und TV-/Musiksucht je zwei auswählen, die

Persönlichen Leidensweg geschildert Die Klassen- und Fachlehrkräfte wurden auch diesmal von Thomas Heller vom Verein «Prävention Hautnah» in Thun unterstützt. Thomas Heller, ehemaliger Drogenabhängiger, gewährte den Schülerinnen und Schülern im Block «Suchtverhalten allgemein» auf eindrückliche Art und Weise einen Einblick in seinen ganz persönlichen Leidensweg.

Neugierige Jugendliche Die an diesen drei Tagen angesprochenen Themen zum Suchtverhalten stiessen bei den Jugendlichen generell auf neugierige und interessierte Ohren. Die Klassenlehrkräfte hoffen, dass die Präventionstage durch themenbezogene Information und Auseinandersetzung die Jugendlichen sensibilisieren und als lehrreiche Zäsur die Schultage auflockern konnten.

Flugerlebnis für 35 Kinder der Primarschule Hausen Kürzlich haben 35 Kinder der 5. und 6. Klassen der Primarschule Hausen die Möglichkeit zu einem Segelflug benutzt. Hans U. Schwendener erzählt: «Vor einiger Zeit ist Hansueli Binz, der Obmann der Segelfluggruppe Skylark, an mich herangetreten mit der Idee, für die Hausemer Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen einen Jugendtag auf dem Flugplatz Hausen durchzuführen. Die Segelfluggruppe Skylark, eigentlich in Buttwil beheimatet, geniesst seit einem Jahr Gastrecht auf unserem Flugplatz. Man habe dies letztes Jahr in Buttwil mit Erfolg organisiert und es hätten 20 Schüler ihr Interesse angemeldet, das Segelfliegen näher kennenzulernen. Ich war von dieser Idee natürlich begeistert und sagte meine Mithilfe sofort zu. Zuerst fragte ich in der Primarschule nach, ob eine solche Aktion auch die Unterstützung der Schulleitung hätte. Hatte sie. Der Schulleiter fand die Idee toll, die Lehrer auch, und so konnte ich gleich am Tag darauf etwa 70 Kindern mit Dias und Powerpoint-Präsentation zeigen, wie ein Flugzeug fliegt, was es alles an so einem Ding dran hat und wie schön die Welt aus der Luft sein kann. Zum Schluss fragte ich die Kinder, ob sie nicht Lust hätten, für 20 Franken einen Segelflug zu machen. Praktisch alle streckten ihre Hände in die Höhe, was mich zu Stirnrunzeln veranlasste, denn mit dieser Menge von Passagieren wären wir denn doch überfordert gewesen. Die schriftliche Anmeldung ergab, dass sich immer noch 35 Knaben und Mädchen gerne in die Lüfte entführen lassen wollten. Auch diese Zahl stellte uns vor logistische Probleme. 35 Kindern innerhalb von vier Stunden einen Segelflug zu ermöglichen erforderte einen strengen Zeitplan. Eigentlich hätten wir gerne noch die Modell-

fluggruppe Affoltern eingespannt um mit den Wartenden ein kleines Modell zu basteln, aber es fand sich niemand, der diese Aufgabe übernehmen konnte. Kein Wunder, sind die Gruppenmitglieder doch momentan mit der Organisation der Modellflugtage auf dem Flugplatz Hausen beschäftigt. Hans U. Schwendener mit Sarah Christen kurz vor dem Am frühen Start. (Bild Köbi Möri, Zürich) Morgen des 14. September mailte mir Hansueli Binz: und Davide durften als Erste in die «Wir fliegen». Noch etwas verschlafen Luft. Ich hatte Josiane an Bord und schaute ich aus dem Fenster. Draussen aufgrund ihrer Reaktionen während regnete es in Strömen und die Wolken des Fluges war es offensichtlich, wie deckten die Albiskette völlig ab. Um sehr sie es genoss, wie übrigens alle 11 Uhr begannen wir mit den Vorar- Nachfolgenden auch! Leider konnten beiten im Regen: die drei Doppelsit- wir ihr Zuhause in Ebertswil nicht zersegelflugzeuge montieren und ge- überfliegen, die Wolken hingen in dienau kontrollieren, Schleppmaschinen ser Gegend noch zu tief. Aber der Flug auftanken, Tische und Bänke bereit- hat sie sehr beeindruckt. Ungeduldig warteten derweil die stellen, Flugbillette vorbereiten etc. Schon kurz nach 12 Uhr erschie- anderen am Boden auf ihren Einsatz nen die ersten Mädchen, sichtlich ner- und winkten ihren Kameradinnen vös, was da auf sie zukommen würde. und Kameraden bei Start und Landung Noch immer regnete es, aber wir wa- zu. Da auf dem Flugplatz praktisch ren optimistisch, dass diese Front doch auch bei uns abziehen würde. kein Flugverkehr herrschte, konnten Andernorts schien bereits die Sonne. wir jeweils in der Gegenrichtung lanUm 13 Uhr hätten wir eigentlich be- den, das Flugzeug drehen, neu belaginnen wollen, doch daran war nicht den und gleich wieder starten. Damit zu denken, zu tief hingen die Wolken entfiel das zeitraubende Herumstosnoch. So verschoben wir den Start auf sen der doch recht schweren Segel14 Uhr. Und siehe da: Der Regen liess flugzeuge und wir konnten so unseren nach, die Wolken stiegen etwas, wir Zeitplan ziemlich genau einhalten. Um 18.33 landete der letzte Segler. konnten loslassen. Schüler kurz instruieren, Fall- Wir hatten es geschafft. Und ehrlich, schirm anziehen, ins Flugzeug setzen, wir waren auch ein bisschen geschafft! Alle Passagiere werden in den Haube zu, Seil einklinken und ab gings mit der ersten «Ladung» bis auf nächsten Tagen ein Zertifikat mit Bild 1200 m hinauf, teilweise sogar zwi- erhalten, so quasi die Bestätigung der schen den Wolken. Manuela, Josiane Lufttaufe in einem Segelflugzeug.»


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