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Vermischtes
Dienstag, 24. September 2013
Der Oltener, der Rechercheur und der Geschichtenbauer Alex Capus las in Affoltern aus seinem neuen Roman
Larissa Rosenberger. (Bild usgang.ch)
Miss Zürich aus Affoltern? Am Samstag haben sich die 12 Finalistinnen der Miss-ZürichWahl 2013 im Zentrum Regensdorf erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Mit dabei war auch eine Teilnehmerin aus dem Knonauer Amt. Sie haben sich gegen über 100 Konkurrentinnen durchgesetzt, am vergangenen Samstag standen sie zum ersten Mal im Rampenlicht: die Finalistinnen der Miss-Zürich-Wahl 2013. Auch wenn der einen oder anderen Kandidatin die Nervosität hinter der Bühne deutlich anzumerken war, meisterte jede der 12 Schönheiten ihren ersten Auftritt souverän. Nicht zuletzt auch Larissa Rosenberger aus Affoltern. Nur sechs Tage nach ihrem Erfolg im Casting war es für sie offenbar nicht schwierig, die Walks und Posen mit einem charmanten Lächeln zu absolvieren. Und sich bereits von einer erstaunlich professionellen Seite zu zeigen. Auch beim Interview mit dem Moderator und Mit-Initiator Joerg Kressig. Dort hat die Coiffeuse eindrücklich bewiesen, dass sie auch ganz schön schlagfertig sein kann. Bis zum grossen Finale am 30. November im Komplex 457 in Zürich wartet auf die Teilnehmerinnen allerdings noch eine Menge Arbeit: Fitnessund Lauftrainings, diverse Fotoshootings und das Einstudieren der verschiedenen Choreografien. Aber auch Kleideranproben und das grosse «Relooking».
Flankiert von gelben Spätsommerblumen, ausgerüstet mit Stehtisch und Wasservorrat, las der Oltener Autor Alex Capus am vergangenen Donnerstag vor zahlreichem Publikum in der Lagerhalle der Buchhandlung Scheidegger aus «Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer». ................................................... von denise bohnert Hinter ihm die Tür zum Warenlift, «Bodenbelastung max. 1500 kg/m²» steht darüber geschrieben. Er aber gehört zu den Leichtgewichtigen was seinen Schreibstil anbelangt. In «munter perlendem Erzählton» (F.A.Z.) und mit einem Hauch (Selbst)Ironie unterlegt, beschreibt und verdichtet er in seinem neusten Roman «Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer» drei Lebensstränge historischer Personen. Alex Capus liebt es, zu recherchieren und legt jeweils eine umfassende Bibliothek von Unterlagen und Büchern rund um sein Thema und seine Figuren an. Ein bewegender Moment sei es gewesen, als er in Marseille die echte Heiratsurkunde der Sängerin und Spionin Laura D’Oriani und ihres Bottighofer Ehemanns, Emil Fraunholz, in Händen gehalten habe. «So nah an den eigenen Helden zu sein war sehr berührend!» Ein Ausdruck des Prozesses, wie seine Romane entstehen: Zunächst laufen ihm die Personen quasi zu, wie zufällig abgebildet auf einem Foto an einem Bahnhof aufgenommen, und er geht ihrem Leben nach, ihrem ganzen historischen Umfeld, taucht in ihr Innenleben ein, indem er nachzeichnet, was sie wohl in welchem Moment empfinden. Schliesslich kristallisieren sie zu Menschen in all ihren Dimensionen, werden lebendig.
Alex Capus erzählte weitgehend frei über die Helden aus seinem neuen Buch. (Bild Denise Bohnert)
Bahnhofbegegnung als Angelpunkt In einer solchen Momentaufnahme vom November 1924 im Hauptbahnhof Zürich nimmt der Roman seinen Anfang. Hier lässt er die Wege der drei sich kreuzen, zum ersten und einzigen Mal, sie nehmen einander wohl nicht wahr und sicher nicht als Erinnerung weiter in ihr Leben. Der Leser bekommt einen kurzen Blick aus der Vogelperspektive, der Roman seinen Angelpunkt. Dann nehmen die Geschichten ihren individuellen Lauf, als einzige Verbindung der Zeitraum in der Historie. Felix Bloch, Sohn eines jüdischen Getreidehändlers, wählte das Studium der Atomphysik an der ETH Zürich, um nach Jugendjahren im ersten Weltkrieg nichts mit der Kriegsmaschinerie zu tun zu haben. Doch sein Weg führte ihn schliesslich genau dorthin: Er wird Mitglied der Gruppe
von Wissenschaftlern um Robert Oppenheimer in Los Alamos, die die Atombombe entwickeln. Capus rehabilitiert Bloch mit dem Argument, dass die Computertomografie, für die der Nobelpreisträger nach seinem Ausstieg weiterforschte, wohl mittlerweile mehr Leben gerettet als die Atombombe zerstört habe.
Dichter oder Fälscher? Emile Gilliéron, ein Name dreier Männer aus drei Generationen, der letzte «nur» ein Nachfahre, dessen Gross- und Urgrossvater zwei begnadete Zeichner, die in Griechenland mit akribischer Genauigkeit und einiger Fantasie, nebst den historischen Sehnsüchten ihrer Auftraggeber Heinrich Schliemann und Arthur Evans, in der Sturm- und Drangzeit der Archäologie Darstellungen der mesopotamischen Hochkultur herstellten. Diese Zeichnungen waren
wohl plastischer als die damalige Fotografie, gaben aber weitgehend ein falsches Bild ab. Sie waren jedoch in ihrer Zeit so berühmt geworden, dass die späteren wissenschaftlichen Fakten ungern akzeptiert wurden. Dass der Nachbau des Palastes von Knossos nach Art Déco aussieht, liegt daran, dass er in der Zeit – und im Zeitgeist – des Art Déco erbaut wurde. Mit Ausschmückungen auf der Basis der Wahrscheinlichkeit setzt auch Capus sein Mosaik zusammen. Und ist Alex Capus auch ein Fälscher? Der Orientexpress – wo die dreizehnjährige Laura, von Konstantinopel Richtung Marseille reisend, auf dem Treppchen des hintersten Wagens sitzt, Zigaretten rauchend, das Haar im Fahrtwind und ein grosses Gefühl im Herzen – fuhr doch gar nicht durch die Schweiz! Oh, aber da darf man den Rechercheur nicht unterschätzen! 1924 fuhr der Luxuszug nämlich via Salzburg und Tirol sehr wohl durch Zürich – durch den Krieg waren die deutschen Schienen nicht zu passieren.
Die Schweiz von innen Was die drei Protagonisten nebst dem möglichen Kreuzungsmoment im HB Zürich auch noch verbindet, ist eine Lebensphase in der Schweiz: Emile senior stammt aus Villeneuve am Genfersee, und sein Sohn bringt des Vaters Asche in die Heimat zurück. Felix wächst im Stadtzürcher Seefeld auf und Laura verbringt eine kurze Zeit in Bottighofen bei der Familie ihres Gatten – bis es ihr trotz dem «Gefühl summenden Glücks» allzu eng wird. Diese Enge, die gleichzeitig das Aufrechterhalten einer Idylle zum Ziel hat, beschreibt Capus wirklich meisterhaft, so dass einem beim Lesen die Haare zu Berge stehen wollen. «Ich komme halt aus Olten, ich kenne das», meinte er dazu schmunzelnd. Alex Capus, Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer, Carl Hanser Verlag, München 2013
Edelbrände und Florales Burgfried und exotische Pflanzen Herbstgenuss bei BlumenStil in Hausen
Damenturnverein Stallikon besucht das Tropenhaus Wolhusen
Stilvolle Herbstimpressionen mit Degustation von WolfackerEdelbränden im BlumenStil in Hausen.
................................................... von evelyn tobler
Die WolfackerEdelbrände sind am Freitag, 27., und am Samstag, Martina Leuthold und Susanna Morof. (Bild zvg.) 28. September, bei BlumenStil zu Gast. Susanna Morof Jahr saisonale In- und Outdoor-Pflanund ihr Team erwarten Martina Leut- zen, der passende Blumenschmuck zu hold in der grünen Oase mit trendigen jedem Anlass und einzelne Schnittbluund farbenfrohen Herbstimpressionen men aus dem In- und Ausland zur Ausund geben so dem Probieren einen wahl. Für weniger blumige Geschenke blumigen Touch! stehen wunderbare Kerzen und viele Der Name Wolfacker steht für andere Accesoires im reichhaltigen qualitativ hochwertige Edelbrände, Vi- Sortiment. Bekannt ist BlumenStil elle-Produkte und Liköre. Seit dem auch durch seinen wunderbaren KafFrühling 2013 vermarkten Martina feetisch inmitten der Blumenwelt und Marcel Leuthold ihre Destillate (www.blumenstil.ch). Was passt da auf dem Bauernhof in Uerzlikon. Mar- besser dazu als ein feiner Edelbrand? tina Leuthold wird neben der DegustaEine Symbiose für zwei Tage! Die tion gerne über den selber angebauten muss man einfach erleben, fühlen und Wein wie auch über die Eventmöglich- über sich ergehen lassen. Am Freitag keiten auf ihrem Hof Auskunft geben von 14 bis 20 Uhr und am Samstag (www.wolfacker.com). von 8-16 Uhr freuen sich das Team Das bekannt stilvolle Ambiente im BlumenStil und die Familie Leuthold BlumenStil lädt zum Verweilen ein. auf Besuch. Geniessen und inspirieren Im Angebot stehen über das ganze lassen! (RG)
Am Samstag 14. September 2013 treffen sich 16 wohlgelaunte Frauen zu einer kurzweiliger Fahrt nach Wolhusen, wo sie den steilen Aufstieg zum Tropenhaus in Angriff nehmen. Eine kurze Rast bei der ehemaligen Burg von Wolhusen mit Blick ins Entlebuch liess alle verschnaufen. Einige der Damen stiegen auf die Plattform des Burgfrieds und fühlten sich für einen Moment wie damals die holden Burgfräulein. Beim Tropenhaus angekommen, wurden die Turnerinnen von einer kompetenten Führerin durch die Anlage geleitet. Dabei erfuhren sie allerlei Wissenswertes über verschiedenste exotische Pflanzen, deren Gedeihen, das Wachstum, die Ernte sowie die Verwendung der Früchte. Auch wertvolle Tipps für Kochrezepte und sogar kosmetische Anwendungen wurden weitergegeben (bei einer reinen Frauengruppe sehr passend). Interessant ist auch zu wissen: diese gesamte Anlage wird mit der Abwärme der Erdgas-Pipeline, welche die Schweiz auf dem Weg von Norwegen nach Norditalien durchquert, betrieben. Den krönenden Abschluss bildete das köstliche viergängige Mittagessen
Der Damenturnverein Stallikon macht sich auf die Reise. (Bild zvg.) im Restaurant (13 Gault-Millaut-Punkte) des Tropenhauses. Eine Stunde freie Zeit liess alle nochmals durch das Gewächshaus schlendern und die Schönheit der einzelnen Pflanzen und Blumen bewundern. Nach dem Abstieg, bepackt mit Frangipani und Eisenkraut, Papayasenf und -konfitüre bestieg die Gruppe die Bahn und fuhr via Luzern und Zug zurück nach Stallikon. Ein eindrücklicher und gelunge-
ner Ausflug in eine Welt voller Farben und fremder Pflanzen ging am frühen Abend zu Ende. Der Damenturnverein Stallikon trainiert jede Woche jeweils am Dienstag um 20 Uhr und am Mittwoch um 19.15 Uhr in der Turnhalle Loomatt. Neuinteressierte sind jederzeit willkommen. Infos unter dtv@gmx.ch.