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«Chügelibahn» für Stadtplanung

Affoltern hat im «Seewadel» das Ergebnis seines Strategieprozesses vorgestellt

Mit Verlässlichkeit, Transparenz und Partnerschaft eine Vertrauensbasis legen und den Nachkommen eine gesunde Stadt hinterlassen – so die Mission von Affoltern. Die neue Strategie wurde am Samstag mit breitem Konsens zur Kenntnis genommen. von

Thomas sTöckli

Koordiniert bedarfsgerechte Nutzungsräume schaffen, als Wohn-, Bildungsund Arbeitsstandort attraktive Perspektiven bieten, den Langsamverkehr als attraktive Alternative stärken das Zentrum beleben, Qualitäts-Arbeitsplätze fördern, die Bevölkerung in politische Prozesse einbeziehen – und bei all dem den Steuerfuss stabil halten Der Stadtrat Affoltern hat am Samstag seine Ausrichtung für die kommenden zwölf Jahre vorgestellt. Gegen hundert Interessierte fanden dazu ins Restaurant Kristallgarten des neuen Alterszentrums Seewadel Ihnen zeigte Fachbegleiter

René Steiner, Geschäftsführer der HSS Unternehmensberatung, welche Arbeit hinter dem Strategieprozess steckt. Im Oktober 2022 hatte der Stadtrat diesen lanciert An einer qualitativen Befragung brachten sich die lokalen Interessengruppen mit konstruktiven Rückmeldungen ein In einem «Stadt-Café» mit 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurden dann Ende Januar Zukunftsbilder entwickelt, welche der Stadtrat und die Kaderleute der Verwaltung konkretisierten und rund 50 Mitwirkenden im Mai nochmals vorlegten.

Die Strategie kreativ visualisiert

«Jede Person hat ein anderes Bild, wie sich Affoltern in Zukunft entwickeln soll, hatte Steiner vorweggeschickt In einer Gesellschaft gehe es aber darum, nicht nur das eigene Bild zu sehen, sondern dieses mit den Ideen von anderen abzugleichen, im Sinne einer gemeinsamen Ausrichtung. Visualisiert hat er dies mit dem Bild eines Schiffs, das auf dem Weg zu seinem Ziel Herausforderungen und Risiken umsteuern muss Zu wenig konkret? Die Strategie sei erst ein Etappenziel, hielt Stadtpräsidentin Eveline Fenner fest, eine Grundlage, um damit die mittel- und kurzfristige Planung anzugehen und konkrete Massnahmen auszulösen, die dann schliesslich ins Budget einfliessen werden.

Zur Visualisierung der Strategie zapfte die Stadtpräsidentin das kreative Potenzial ihrer Stadtrats-Kolleginnen und -Kollegen an Einer der diese Herausforderung annahm ist Markus

Die Strategie visualisiert - einmal mit den Themenfeldern in den Konturen der Stadt Affoltern von den Stadträtinnen Eliane Studer Kilchenmann (links) und Claudia Spörri, einmal als «Chugelibahn» gestaltet von Markus Gasser

Gasser, seines Zeichens Stadtrat Bau und Infrastruktur – sowie in der Freizeit passionierter «Chügelibahn»-Tüftler

Eigentlich sei die Anfrage zu kurzfristig gekommen, blickt er zurück Normalerweise baut er rund ein halbes Jahr an seinen Kreationen.

Entsprechend wählte Gasser für die Strategie-Bahn ein verhältnismässig kleines Format Drei Gucklöcher symbolisieren die verschiedenen Perspektiven von Gesellschaft Ökologie und Wirtschaft Deren Ziele seien wandelbar, so der Tüftler Und um eine Anspielung auf die Bezirkshauptstadt zu verstehen, braucht es gar das absolute Gehör: Die Kugel schlägt auf ihrem Weg drei Glöck- lein an, dreimal erklingt der Ton A, für «Affoltern Am Albis» und die RatingBestnote «Triple-A».

Spielerischer Anreiz für Besuch bei der Stadtpräsidentin

Auf eine andere Visualisierung kamen derweil Claudia Spörri Stadträtin Bildung, und Eliane Studer Kilchenmann, Stadträtin Immobilien Sie haben für ihr Gemeinschaftswerk die Umrisse des Stadtgebiets gewählt und darin in fünf Kreisen die Themenfelder «Raum und Infrastruktur», «Gesellschaft, Wohnen, Lernen und Arbeiten» «Mobilität und Verkehr», «Wirtschaft und Region» so- wie «Politik und Finanzen» zeichnerisch dargestellt. Raum für Fragen gab es keinen, an der Strategie-Präsentation im «Seewadel». Spontane Wortmeldungen aus dem Publikum blieben ebenfalls aus Wie sich das Papier mit Leben füllen wird, das muss sich in Zukunft noch zeigen Seine «Chügelibahn» hat Markus Gasser übrigens Eveline Fenner für deren Büro im Stadthaus zur Verfügung gestellt. «Wer mich in der Einwohnersprechstunde besuchen kommt, darf die ‹Chügeli› laufen lassen», verspricht die Stadtpräsidentin Wenn das mal kein Anreiz ist für politische Mitwirkung schon in jungen Jahren

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