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Bezirk Affoltern

Die ganze Vielfalt der Brass-Musik Frühlingskonzert des MV Maschwanden

Der Musikverein Maschwanden bot seinem Publikum einen gelungenen und gemütlichen Konzertabend. (Bild zvg.)

Am vergangenen Samstagabend lud der Musikverein Maschwanden zum Jahreskonzert ein. Der Verein bot in einer vollen Halle ein abwechslungsreiches Programm, dass die Vielfältigkeit der Brass-Musik widerspiegelte. Die Brassband eröffnete das Konzert mit dem klassischen englischen BrassMarsch «Glendeme». Der zackige Marsch mit feinen Solostellen und sattem Klang vermochte dem Publikum am schönen Frühlingsabend den ersten Applaus zu entlocken. Weniger hastig ging es für die Anwesenden in der Welt des Kindermädchens Mary Poppins zu. Wer kennt diese Geschichte der fliegenden Nanny aus London nicht? Mit einem Medley der beschwingten Melodien konnten Heinz Aeberhard und der Verein die Zuhörer in die wundervolle und farbenfrohe Märchenwelt entführen. Nach dem Stück «Slipping Through My Fingers» der schwedischen Popgruppe Abba folgte der erste Höhepunkt des Abends: Die drei Solisten Therese Salzmann, Cornelia Fischer und Martin Zimmermann verstanden es, mit dem unterhaltenden Stück «Dreaming Cornets» und den warmen Klängen der Instrumente das Publikum zu gewinnen. Paradiesisch ging es vor der Pause mit dem bekannten Lied «Hallelujah» von Leonard Cohen weiter und dem Konzertstück «Heaven’s Glory» vom Schweizer Komponist Mario Bürki. In seinem Werk versucht er die Stimmen der Engel in Musik zu fassen. Ein feierliches, melancholisches, fröhliches aber auch anspruchsvolles Stück. Mit dem «King of Pop» Michael Jackson wurde mit Schwung in die anzeige

zweite Halbzeit gestartet. Neben einer eindrücklichen und erfolgreichen Musikkarriere, hatte dieser auch eine sehr bewegte Lebensgeschichte. Mit «Beat it», dem «Earth Song», «Billie Jean», «Heal the World» und «Blame it» spielte der Musikverein einen Querschnitt durch die wohl bekanntesten Hits des Künstlers. Einen Leckerbissen boten Michael Salzmann und Florian Stalder für die Zuhörer mit einer Drum-Session. Ihre selbstchoreografierten Beats und Rhythmen peitschten das Publikum so auf, dass mit grossem Applaus eine Zugabe gefordert wurde. Die Zeit der Solisten war noch nicht vorüber. Rolf Fahrni, Marius Müller, Ueli Villiger und Stefan Bieri boten eine starke Tuba-Darbietung. Mit «Tuba Gospel», einem in Bluesund Swingjazz-Manier gehaltenen Stück, überzeugten die Solisten einmal mehr das Publikum. Mit «Music» von John Miles setzten die Musikanten einen ohrwürmigen und immer wieder gern gehörten Titel und wohl eine der schönsten Balladen der Rockgeschichte in Szene. Mit dem offiziell letzten Stück «Casatchok», einem russischen Volkstanz, welcher ein immer schneller werdendes Tempo hat, heizte der Musikverein dem sibirischen Kälteeinbruch in diesem Frühling ein. Endgültig Feierabend, im musikalischen Sinn, war aber erst nach zwei Zugaben – mit Soloeinlagen im Jazz-Song «Puttin’ on the Ritz» von Irving Berlin und dem Marsch «Death or Glory». Viele Konzertbesucher genossen einen gelungenen und gemütlichen Konzertabend, in der Mehrzweckhalle in Maschwanden und liessen diesen bis in die frühen Morgenstunden ausklingen. (pd.)

Freitag, 5. Mai 2017

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«Kaltduscher» und Energiekosten Leserstimmen zum Energiegesetz Der «Leserbrief» von Theo Fischer im «Anzeiger» vom 28. April reizt mich zu einem Kommentar. Als linientreues SVP-Mitglied ist es selbstverständlich, dass er seine Meinung zum Energiegesetz äussert. Der Text ist fast eine Abschrift (Plagiat) des Kampagnentextes des Referendumskomitees. Das ist pure Angstmacherei, was uns da die die hartgesottenen SVPund andere «Kaltduscher» prophezeien. Sie, Herr Fischer, und ich werden 2050 ganz sicher nicht kalt duschen, weil wir das Zeitliche gesegnet haben; auch Toni Brunner wird nicht kalt duschen müssen. Dank den Strategien des Energiegesetzes wird das nicht der Fall sein. Der Glaube der «Kaltduscher» an die Zukunft der Kernenergie ist auch ein Märchen. Aus physikalischen Gründen, wird es nie möglich sein, Kernenergie (Strom) ohne Abfall zu erzeugen. Die zu entsorgenden Abfälle aus den noch laufenden Kernkraftwerken lassen grüssen. Also bitte, seien Sie skeptisch, was die «Kaltduscher» für Halbwahrheiten verbreiten, blicken Sie nicht in die Vergangenheit, sondern innovativ nach vorne, deshalb ein Ja zum Energiegesetz. Heinz Schneider, Affoltern .........................................................................

Mehr als 40 Franken pro Haushalt Bundesrätin Doris Leuthard wirbt für eine Zustimmung zum Energiegesetz mit Kosten von lediglich 40 Franken pro Haushalt und Jahr. Damit spricht sie von der Erhöhung des Netzzuschlages, von 1,5 auf 2,3 Rappen pro Kilowattstunde. Das ist weniger als die halbe Wahrheit. Ab 2021 möchte der Bundesrat das Fördersystem durch ein Lenkungssystem ablösen. Allerdings, die nationalrätliche Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrates (Urek) hat am 31. Januar 2017 eben dieses als 2. Etappe der Energiestrategie des Bundesrates angedachte Klima- und Energielenkungssystem (Kels) ohne Gegenstimme abgelehnt. Was steckt dahinter? Es ist offensichtlich, dass dieses Manöver strategisch motiviert war. Man wollte in Bern so kurz vor der Abstimmung die Stimmbürger nicht mit horrenden Ökosteuern erschrecken. Um den Energieverbrauch (Strom, Gas, Heizöl, Benzin) bis ins Jahr 2035 um die im Gesetz festgeschriebenen 43 % zu reduzieren, genügt es natürlich nicht, lediglich den Netzzuschlag um 0,8 Rappen zu erhöhen. Dazu braucht es unter anderem massive

Lenkungsabgaben. Benzin soll um 28 Rappen pro Liter verteuert werden und die Abgaben auf Heizöl sollen verdoppelt werden. Die Befürworter der Energiestrategie des Bundesrates wollen vor der Abstimmung vom 21. Mai 2017 darüber lieber nicht reden. Man muss also kein Hellseher sein, um eine Neuauflage der Kels zu erwarten, wenn am 21. Mai 2017 das Volk Ja sagt zur bundesrätlichen Energiepolitik. Das ist nichts anderes als die bewährte Salamitaktik. Man könnte auch von Volksverdummung sprechen. Die Wahrheit ist, dass der totale Umbau unserer Energieversorgung bis ins Jahr 2050 den astronomischen Betrag von zweihundert Milliarden (200 000 000 000) Franken kosten wird. Das hat sogar der Bundesrat zugegeben. Bezahlen sollen das die Kleinverbraucher und die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), die sich nicht wehren können. Die grossen Energieverbraucher in der Wirtschaft sind nicht tangiert, sie geniessen spezielle Konditionen sprich Subventionen. Somit sprechen wir also nicht von nur 40 Franken pro Haushalt und Jahr, sondern die 3200 Franken, welche das Referendumskomitee angibt, sind näher bei der Realität. Sehr störend ist zudem, dass einmal mehr die einfachen Konsumenten, aber nicht die grossen Verbraucher zur Kasse gebeten werden. Geschätzte Steuerzahler, lehnen Sie diese heftige Attacke auf Ihren Geldbeutel ab. Legen Sie am 21. Mai ein entschiedenes Nein zum Energiegesetz in die Urne. Reini Gubser, Mettmenstetten .........................................................................

Ein Fass ohne Boden Ich habe versucht, mich etwas schlau zu machen über den Abstimmungstext im roten Büchlein. Viele Artikel, Vorschriften, Gesetzesentwürfe, alles kann immer auch wieder neu angepasst werden, gutgeheissen oder verboten werden – nichts Klares. Aber eines wird mir klar: Da wird ein riesiger Staatsapparat aufgebaut. Die Linken warten schon auf neue Stellen beim Staat, um das Volk zu drangsalieren. Die Gerichte werden endlose Verfahren behandeln und da freuen sich dann auch noch unsere Anwälte. Eine Abstimmung wie ein Fass ohne Boden. Wurde uns nicht schon einmal Honig ums Maul geschmiert vom Parlament und Bundesrätin Dreifuss Betreff Krankenkassenversicherung? Wie hiess es damals: wir bekommen

alles in den Griff wenn Sie (das Volk) Ja sagen. Da braucht es keinen Kommentar mehr. Der Bund möchte möglichst unabhängig vom Ausland sein, weiss aber nicht wie er dies bewerkstelligen soll? In einem Interview in der Coopzeitung erklärte Energieministerin Doris Leuthard, dass wir momentan 75 Prozent Strom vom Ausland beziehen müssten, da wir zu wenig produzieren – und dies obwohl unsere AKW noch in Betrieb sind. Eigentlich braucht es hier keine Mathematiker, um zu verstehen, warum die Strompreise so ins Uferlose gesunken sind. Ich bin sicher, dass der grösste Teil dieses Stroms aus Deutschland importiert wird aus wirklichen Dreckschleudern (Kolenkraftwerke) mit denen kann man sehr viel Geld verdienen, wo andere nur noch Verluste einfahren. Wo ist da die so hochgelobte EU? Die müsste ja Vorreiterin sein für ein europäisches Energiegesetz. Und wir könnten uns dann diesem Gesetz unterordnen. Wie Bundesrat und Parlament uns weismachen wollen, wie wir in Zukunft unseren Strombedarf selber abdecken sollen, bleibt mir ein Rätsel. Einerseits träumen die Grünen und der WWF Schweiz, dass in ca. 20 Jahren nur noch Elektrofahrzeuge unterwegs sein sollen (einseitige Entwicklungs-Strategie), anderseits sind die Linken überzeugt, dass in unserem kleinen Land locker 10 bis 12 Millionen Menschen leben können. Und zu guter Letzt: Kein Wort über die Lagerung unsere atomaren Abfälle, wann, wo und wie das geschehen soll: Wo bauen wir endlich eine oder nach Bedarf auch eine zweite Kaverne, wie werden diese überwacht, wie finden die Übergaben dieser Anlagen statt? Annahme alle 40 bis 50 Jahre über zirka 15 000 bis 20 000 Jahre. Fragen über Fragen, aber keine Antworten. Schweigen. Wenn Sie, liebe Bürger, das rote Heft lesen, findet man auf Seite 57 Kernenergiegesetz vom 21. Mai 2003 folgenden Wortlaut: «Abgebrannte Brennstäbe sind als radioaktive Abfälle zu entsorgen.» Nach dem Motto: aus den Augen aus dem Sinn. Hier wird nicht entsorgt, hier wird gelagert. Haben Sie, Frau Leuthard, keine Skrupel? Im Übrigen stammen diese Vorlagen fast vom letzten Jahrhundert. So lang diese Fragen nicht geklärt und im Detail aufgeführt und niedergeschrieben sind, darf dieses Gesetz nie angenommen werden. Ein Nein, obschon ich für die Abschaltung der AKW bin. Christian Nyfeler, Affoltern


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