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Bezirk Affoltern

Mittwoch, 8. April 2015

Der Luftraum ist strikt geregelt Der Flughafen Hausen beherbergt auch eine Flugschule, denn die erlaubten Flugrouten wollen gelernt sein

Markus Walz, der Leiter der Flugschule Hausen, putzt nach einer Flugstunde die eingesetzte Piper Archer 28. (Bilder Salomon Schneider)

Der Voltenplan, die Flugkarte der Umgebung des Flugfeldes, zeigt, wie nach Hausen an- und abgeflogen werden darf. Siedlungsbebiete dürfen bewusst nicht überflogen werden.

Seit 52 Jahren gibt es den Flughafen Hausen. Als Trainingsflughafen für Swissair-Piloten konzipiert, dient er heute Segelfliegern, Hobbyfliegern und beherbergt die Flugschule Albis Wings.

Leiter der Albis Wings.

................................................... von salomon schneider Im Luftraum könnten sich Flugzeuge grundsätzlich in alle Dimensionen frei bewegen. Die Chancen auf ein anderes

Flugzeug zu treffen, sind relativ klein, abgesehen von Flughäfen, über denen der Luftraum plötzlich eng werden kann. Da beim An- und Abflug sowohl die Flughöhe tiefer als auch der Luftraum enger ist, gibt es klare Regeln, wie sich Piloten beim An- und Abflug zu verhalten haben. «In Hausen dürfen beispielsweise nur neuere Kleinflugzeuge landen, die tiefe Lärmemissionen haben, und die Piloten müssen eine Flugroutenschulung für den Flughafen Hausen durchlaufen haben», erklärt Markus Walz, der

Hausemer

Flugschule

Lärm ist ein Thema, kein Problem Zudem darf auch nicht über dicht besiedelte Gebiete geflogen werden. Einzig kleine Teile von Hausen und Rifferswil werden direkt überflogen. Auf den Überflugrouten wird Flughöhe gewonnen, damit die Flugzeuge nicht mehr gehört werden, wenn sie schlussendlich besiedelte Gebiete überfliegen.

«Wir haben viel in gute Beziehungen zu unseren Nachbarn investiert. Beispielsweise läuft bei uns jeden Samstag der Grill und alle sind eingeladen, auch etwas daraufzulegen», erzählt Markus Walz und ergänzt: «Es gibt aber auch kritische Stimmen. Wenn jemand mit einer Bitte auf uns zukommt, nehmen wir das sehr ernst. So gelingt es uns, pragmatische Lösungen zu finden, die für alle stimmen.» Gerade für die Flugschule sei auch viel Verständnis in der Bevölkerung vorhanden, erläutert Markus Walz:

«Bei uns machen auch viele Berufspiloten ihre erste Flugausbildung und jeder will von einem gut ausgebildeten Piloten geflogen werden.» Vier Ausbilder bilden momentan in der Flugschule auf sechs Kleinflugzeugen 19 Grundschüler und fünf Berufspiloten aus. Markus Walz: «Bei uns machen einige Piloten auf dem zweiten Bildungsweg die Ausbildung zum Berufs oder Linienpiloten. Das Bildungssystem ist also auch in der Fliegerei durchlässig. Die Ausbildung dauert zwischen 18 und 24 Monaten.»

«Die ersten 10 Jahre waren wir Strassenkünstler» Ursus und Nadeschkin waren mit ihrem Programm Sechsminuten in Affoltern zu Gast Seit 1987 treten Urs Wehrli und Nadja Sieger als Ursus und Nadeschkin auf. Im Rahmen ihrer Auftritte im Affoltemer Kasinosaal erzählten sie dem «Anzeiger» von den Anfängen ihrer Künstlerlaufbahn. ................................................... von salomon schneider 1987 war Ursus 17 und Nadeschkin 18. Sie besuchte die Kantonsschule und er machte eine Berufslehre. In diesem Alter entschieden sie sich, eine gemeinsame Künstlerkarriere anzustreben. Sie machten ihre Ausbildungen fertig und haben seither von der Comedy gelebt. «Die ersten zehn Jahre haben wir primär auf der Strasse gespielt. Die Strasse ist ein guter, aber gnadenloser Lehrer, da man sofort Feedback erhält. Heute gibt es leider nur noch sehr wenige Strassenkünstler und fast keine Strassentheater mehr», meint Ursus. Nach zehn Jahren hatten sie Bekanntheit erlangt und wurden auch auf grösseren Bühnen gebucht.

In sechs Minuten durch die Kunst «Sechsminuten» fing mit einem Furioso aus Tanz, Puppentheater, Magie, Theater, Akrobatik, Jonglage, Schattenspiel und Drama an. Danach probierten Ursus und Nadeschkin alles, um das Publikum nach Hause zu schicken: «Der Abend bot alles, was die Kunst zu bieten hat. Bei uns steht Qualität vor Quantität – drum gehen Sie bitte jetzt.» Als die Zuschauer immer noch nicht aufbrachen, meinten sie: «Stellen Sie sich unsere Show als Essenz, ein Destillat, vor. Wir haben einen Marktforscher engagiert und herausgefunden, dass Zeit Geld ist. So gesehen, kommen Sie günstig weg, wenn Sie jetzt nach Hause gehen.» Anschliessend stritten sie, was sie jetzt mit dem freien Abend machen könnten und ob es in Affoltern wohl ein Lokal gäbe, in dem sie mit den über 600 Zuschauern noch einen Feierabenddrink nehmen könnten. Nach 150 Minuten verabschiedeten sie sich: «Jetzt ist der Moment gekommen, in dem Sie wieder selber mit Ihrem Leben klarkommen müssen.»

Durch die an alle abgegebene Spezialbrille wurden aus Lichtern Herzen.

Nach einer sechsminütigen Show versuchten Ursus und Nadeschkin die Zuschauer während zweier Stunden nach Hause zu schicken. (Bilder Denise Bohnert) anzeige


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