CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 352 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 12 I 174. Jahrgang I Freitag, 14. Februar 2020
Brand verhindert
Stürmische Tage
Glut im Dach einer Holzschnitzelheizung rief in Obfelden die Feuerwehr auf den Plan. > Seite 3
«Sabine» hat Feuerwehren und Holzkorporationen viel Arbeit beschert. > Seite 5
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Gefrässige Nager Mildere Temperaturen sorgen dafür, dass die Mäuse sich häufiger vermehren. > Seite 6
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Besorgte Anwohner Widerstand gegen die geplante 5G-Mobilfunkantenne in Ottenbach. > Seite 7
Maschwanden schrumpft, Kappel mit Wachstumsschub Zur Bevölkerungsstatistik 2019 des statistischen Amtes im Knonauer Amt Laut kantonaler Raumplanung sollen 80 Prozent des Bevölkerungswachstums im gesamten Kanton Zürich in den urbanen Räumen stattfinden. Ein Blick auf die Statistik zeigt jedoch, dass die Realität ganz anders aussieht – auch im Knonauer Amt.
10 Jahre Palliative Care Die Villa Sonnenberg gehört seit rund 70 Jahren zum Spital Affoltern. 2010 wurde die Arbeit im Bereich der Palliative Care in der Villa aufgenommen. Seither stiegen die Patientenzahlen stetig und die Villa Sonnenberg entwickelte sich zum wichtigen Kompetenzzentrum im Netzwerk für Palliative Care der Kantone Zürich, Zug und Aargau. Im Mittelpunkt stehen die persönlichen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten. So geht es darum, Leiden und Symptome, welche die Lebensqualität einschränken, zu lindern. Dazu gehört oft auch, die Rückkehr nach Hause zu ermöglichen. ................................................... > Bericht auf Seite 3
Künftige Barista Barbara Schaufelberger eröffnet in Affoltern ein SpezialitätenCafé. > Seite 8
100 Jahre Schweizer Was 1920 als kleine Bauschlosserei in Zürich begann, präsentiert sich 100 Jahre später als einer der modernsten und bedeutendsten Zulieferer der Baubranche mit rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Im Herbst 2019 hat in Hedingen mit Samuel Schweizer die vierte Generation übernommen. ................................................... > Bericht auf Seite 9
Nächste Generation
................................................... von salomon schneider Mit 5,4 Prozent hat Kappel prozentual das drittgrösste Bevölkerungswachstum aller Gemeinden im Kanton Zürich verzeichnet – nur die ans Säuliamt angrenzenden Gemeinden Uitikon und Aesch sind noch stärker gewachsen. Dies zeigt einen Trend auf, der seit Jahren anhält. In den Städten wächst die Bevölkerung nur jeweils um gut ein Prozent im Jahr und auch die mit den Städten zusammengewachsenen Agglomerationsgemeinden wachsen nur noch sehr langsam, da keine Baulandreserven mehr vorhanden sind. Da in den Städten – für das Knonauer Amt sind vor allem Zürich und Zug relevant – jedoch immer noch neue Arbeitsstellen entstehen, führt der Siedlungsdruck zu stärkerem Wachstum in den Landgemeinden, welche oft noch Baulandreserven haben. Die Bevölkerung in Mettmenstetten, Obfelden und Stallikon hat beispielsweise jeweils über zwei Prozent zugenommen. Gemeinden wie Affoltern, Bonstetten, Hedingen, Knonau, und Wettswil haben ihre grosse Wachstumsphase jedoch bereits hinter sich und da sich mit dem neuen Raumplanungsgesetz fast keine neuen Grünflächen einzonen lassen, wird das Bevölkerungswachstum im Knonauer Amt weiter abnehmen.
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Während die Bevölkerung in einigen Säuliämtler Gemeinden 2019 aus verschiedenen Gründen noch stark gewachsen ist, ist das Bevölkerungswachstum in anderen Gemeinden fast oder ganz zum erliegen gekommen. (Grafik Salomon Schneider) Entscheidende Wachstumsfaktoren Seit der Industrialisierung war der entscheidendste Wachstumsfaktor immer die Wirtschaft und damit zusammenhängend eine gute Verkehrserschliessung. Wirtschaftliche Zentren haben Arbeiterinnen, Handwerker, Industriebetriebe und Dienstleistende angezogen. Die Städte sind im 19. und frühen 20. Jahrhundert deshalb explosiv gewachsen, während das Knonauer Amt und andere ländliche Regionen nur marginales Bevölkerungswachstum verzeichnen konnten. Da der Kanton Zürich weiterhin ein wirtschaftliches Zugpferd ist, in der Bevölkerung jedoch ein breiter Konsens besteht, dass nur noch in Ausnahmefällen neue Grünflächen zugebaut werden sollen, verlagern sich die Bauaktivitäten dorthin, wo noch Baulandreserven bestehen. Dies ist vor allem in Gemeinden der Fall, die Anfang der 2000er-Jahre noch grosszügig eingezont haben, aber nicht optimal erschlossen sind.
Die Erschliessung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist jedoch trotzdem ein zentraler Standortfaktor. Die Reise von Maschwanden nach Zug dauert mit öffentlichen Verkehrsmitteln zwar nur 22 Minuten, doch sogar zu Stosszeiten gibt es stündlich nur eine Verbindung. In Kappel sind es zu Stosszeiten doppelt so viele Verbindungen nach Zug. In Maschwanden führen die seit Jahren spärlichen Bauzonen, verbunden mit den schlechten ÖV-Verbindungen und der Tendenz, dass Personen tendenziell eher aus einem bestehenden Haushalt ausziehen als in einen bestehenden Haushalt einziehen, zu einem seit Jahren kontinuierlichen, leichten Bevölkerungsrückgang.
Das neue Steuerungsinstrument 2019 hat der Zürcher Kantonsrat über ein neues Instrument zur Bevölkerungssteuerung entschieden und als letzter Kanton der Schweiz mit einem Mehrwertausgleichsgesetz für
Gemeinden den Rahmen geschaffen, um die durch Bevölkerungswachstum entstehenden Mehrkosten abzufangen. Gemeinden können bei Aufzonungen, wenn sie bauliche Verdichtung erlauben, neu bis zu 40 Prozent des entstehenden Mehrwerts abschöpfen. Während dies in schlecht erschlossenen Gemeinden zu einem Entwicklungsstopp führen könnte, erhalten vor allem Städte und Gemeinden mit hohem Siedlungsdruck damit die nötigen Mittel, um die Infrastruktur der wachsenden Bevölkerung anzupassen und somit attraktiv zu bleiben. Da es jedoch noch einige Jahr dauern wird, bis die Gemeinden ihre Bau- und Zonenordnung auf die neuen Möglichkeiten angepasst und institutionelle Vermieter entsprechend den neuen gesetzlichen Gegebenheiten gebaut haben, wird sich die Bautätigkeit auch in den nächsten Jahren wohl primär dort konzentrieren, wo es noch Bauland auf grünen Wiesen gibt.
Arbeitslosenquote im Säuliamt leicht gestiegen Bessere konjunkturelle Aussichten Auch im Bezirk Affoltern ist die Arbeitslosenquote im Januar erneut leicht gestiegen: um 0,1 auf 1,8 Prozentpunkte. Aber die konjunkturellen Aussichten hellen sich auf. Saisonale Effekte und eine schwächere Konjunktur führten im Dezember 2019 zu einem geringen Anstieg der Arbeitslosenquote. Der Arbeitsmarkt ist zwar nach wie vor jahreszeitlich geprägt, von den üblichen saisonalen
Einflüssen. Dennoch hellen sich die konjunkturellen Aussichten für die kommenden Monate etwas auf. Wie einer Mitteilung des kantonalen Amtes für Wirtschaft und Arbeit (AWA) zu entnehmen ist, vermelden alle Zürcher Branchen gemäss Umfragen der Konjunkturforschungsstelle (KOF) eine gute Geschäftslage und positive Erwartung für das erste Halbjahr 2020. Aktuell ist aber die Arbeitslosenquote im Kanton Zürich im Januar 2020 im Vergleich zum Vormonat nochmals um 0,1 auf 2,4 Prozentpunk-
te gestiegen, im Säuliamt ebenfalls um 0,1 auf 1,8 Prozent. In Zahlen ausgedrückt: 563 Personen waren hierzulande per Ende Januar ohne Arbeit (Vormonat: 538). Damit weist das Säuliamt im Vergleich mit den anderen Bezirken den zweitbesten Wert auf – gleichauf mit dem Bezirk Pfäffikon, aber hinter dem «ewigen» Spitzenreiter Andelfingen (1,4 Prozent). Die stärkste Arbeitslosigkeit vermeldet der Bezirk Dietikon (3,3 Prozent). Insgesamt liegt die Arbeitslosenquote auf dem Niveau des Vorjahres. (-ter.)
Ihr Produkt Abfallhai hat sie weltweit bekannt gemacht, die Anta Swiss mit Sitz in Knonau. Marcel Strebel hat die Geschäftsleitung Anfang Jahr seinen Söhnen übergeben, die ihre Produkte und Dienstleistungen in die digitale Zukunft führen wollen. Klar ist: Knonau ist und bleibt die Heimat des Familienunternehmens. ................................................... > Interview auf Seite 15 anzeigen