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Kinder engagieren sich für die Umwelt

Kinder aus Obfelden machen mit selbstgemalten Flyern auf ihre Anliegen aufmerksam

Wäre die Welt besser, wenn Kinder sie mehr mitgestalten könnten? Wie man die Frage auch beantwortet – darüber nachzudenken und sich über positive, eigenständige Aktionen von jungen Menschen für die Umwelt zu freuen, lohnt sich.

Von Regula ZellwegeR

Die Geschwister Taylor und Nathan Balfour sowie ihre Freundin Georgina Hollander gehen in Obfelden in die vierte Klasse und sind sich einig: «Wir wollen etwas tun für das Wohl der Tiere, für die

Umwelt generell » Wie kommen Kinder auf diese Idee? Bestimmt sind es primär die Eltern die ihren Kindern von Klein auf Werte vermitteln, die auch ihnen selbst wichtig sind – ihre Werte vorleben bewusst Vorbildfunktion einnehmen Später kommt der Einfluss der Schule dazu gleichzeitig teilen Kinder und Jugendliche ihre Interessen, Wünsche und Träume mit Gleichaltrigen in Peer Groups

Der Tier Club Obfelden listet auf

Taylor Georgina und Nathan nennen ihre Gruppe «Tier Club Obfelden» Sie haben kreative Ideen und setzen diese

Gut gefüllte Herzdose

auch um Alle drei lieben Tiere malen und schreiben gern und verbringen die Freizeit oft gemeinsam Sie kamen auf die Idee, Erwachsenen ihre Ideen und Wünsche mittels liebevoll gemalter Flyer verständlich zu machen Der Tier Club Obfelden listete auf, was er sich wünscht: «Tiere sollen ebenso respektvoll behandelt werden wie die Menschen Tiere sollen nicht leiden Man muss sie schützen » Die Eltern der drei Kinder bestätigen: «In der Schule wird das Thema Umwelt sehr gut aufgenommen beispielsweise wurde das Bewusstsein rund um Abfall intensiv gefördert » Nathan ergänzt: «Man soll auch wenn immer möglich ÖV benutzen Oft sitzt nur eine Person im Auto – man

3000 Franken kamen für die «de Clivo Stiftung» zusammen

Anna Frick sammelte mit ihrem Weihnachtswunderland für Einzelpersonen in Notlagen und humanitäre Projekte.

Von Regula ZellwegeR

Mit ihrer Aktion hatte Anna Frick für einen lichtvollen Advent plädiert: «Man konzentriert sich auf den Strom und vergisst die eigene Seele » Für viele Familien war ein Spaziergang zum festlich geschmückten Hof an der Wolserstrasse

37/39 in Obfelden und dem Holztannenbaum wo man Gaben aufhängen kann bereits Tradition Der gespendete Christ- baumschmuck wurde kurz vor Weihnachten verkauft, zudem wurde Geld direkt in die herzförmige Sammelbüchse gelegt «Manche Leute kamen mehrmals» erzählt Anna Frick

Weihnachtskugeln als Spende Viele nahmen die Gelegenheit wahr Weihnachtskugeln und Adventsdekorationen nicht wegzuwerfen sondern nach Wolsen in Obfelden zu bringen Der Erlös kommt jeweils einer wohltätigen Organisation zu Dieses Jahr gingen die Spenden anlässlich der Adventsausstellung an die 2007 gegründete politisch und konfessionell neutrale «de Clivo-Stiftung» Der Prä- sident der Stiftung Adrian Wenger garantiert für die Seriosität der Beitragsempfänger und die Nachhaltigkeit der Unterstützungsbeiträge Mit dem privaten Projekt der Obfelderin Anna Frick vor Weihnachten 2022 konnten 3000 Franken gesammelt werden «Am Anfang war es harzig aber je näher Weihnachten kamen desto grosszügiger wurde gespendet » Zur Stiftung kam Anna Frick über ihren Nachbarn in Wolsen welcher die Stiftung präsidiert Zweck der Stiftung ist die finanzielle Unterstützung von Einzelpersonen in Notlagen und von humanitären Projekten kleinerer Organisationen in den Bereichen Medizin Bildung Hilfe zur Selbsthilfe könnte Autos mehr gemeinsam nutzen » Liesl und Philip Balfour, den Eltern von Taylor und Nathan ist es ein grosses Anliegen, dass ihre Kinder gleichzeitig Umweltbewusstsein und Selbstbewusstsein entwickeln Die Kombination dieser beiden Faktoren macht, dass sich Kinder selbstständig und kreativ für Umweltfragen engagieren, darüber diskutieren – und letztlich auch die Werte in ihre Lebenskonzepte miteinbeziehen

Nathan möchte einen Beruf ergreifen, der beinhaltet Menschen oder Tieren zu helfen Taylor möchte Tierärztin werden – und zugleich ihre Begabung für das Gestalterische nutzen Georgina liebt Delfine und Papageien und wünscht sich eine berufliche Tätigkeit mit Tieren, mit der Natur Auch in ihrer Familie ist der Bezug zur Natur ein omnipräsentes Thema Georginas kleine Schwester Gemma besucht in Obfelden den Waldkindergarten «Wir sind immer draussen, auch wenn es regnet Nur nicht wenn es stark windet» erklärt die Sechsjährige Beide Familien nutzen Freizeit und Ferien für Erlebnisse mit Tieren und in der Natur, in beiden Familien leben auch Haustiere. Liesl Balfour ist stolz auf den Tier Club Obfelden: «Wenn die drei Kinder zusammen sind, machen sie immer etwas Sinnvolles Sie haben super Ideen und ein grosses Herz für Tiere und die Natur.»

Die Pfadi wächst weiter

Auch im Säuliamt hält dieser Trend an Die Zahlen zum Jahresbeginn zeigen ein ausgeprägtes und anhaltendes Mitgliederwachstum der drei hiesigen Pfadiabteilungen.

Die Pfadibewegung wächst schweizweit Vor einem Jahr zählte die nationale Pfadibewegung (PBS) das erste Mal seit Langem wieder über 50 000 Mitglieder Bereits vor über zehn Jahren drehte sich der Trend des Mitgliederrückgangs und setzt sich seither nachhaltig fort. Diese Tendenz zeigt sich bei den Pfadis im Säuliamt verstärkt Allein im letzten Jahr sind über 60 Kinder und Jugendliche neu zu den Säuliämtler Abteilungen dazugestossen, die nun insgesamt 560 aktive Mitglieder zählen.

Dieser Mitgliederanstieg zeigt, dass bei Kindern und Jugendlichen das Interesse an gemeinsamen Erlebnissen und Abenteuern draussen in der Natur zunehmend vorhanden ist. Der Ausgleich zum Schulalltag ist für viele eine willkommene und wichtige Abwechslung

Dass nach der Pandemie die Nachfrage nach einem solchen Freizeitangebot stärker denn je ist, liegt sicherlich auch an der medialen Aufmerksamkeit des Bundeslagers im Goms im letzten Sommer Zudem sind die Pfadigruppen im letzten Jahr vermehrt öffentlichkeitswirksam bei Anlässen wie dem Stadtfest in Affol- tern, der Chilbi in Aeugst, dem Eröffnungsfest Mett in Mettmenstetten der 900-Jahre-Jubiläumsfeier in Bonstetten und vielen mehr vertreten gewesen Der Pfadi-Schnuppertag im vergangenen Frühling war ebenfalls sehr gut besucht 120 Leiterinnen und Leiter aktiv Dieses Mitgliederwachstum stellt auch Herausforderungen, die nicht ganz einfach zu lösen sind. Die Pfadi basiert nahezu vollständig auf ehrenamtlicher Arbeit von jungen Erwachsenen Rund 120 Leiterinnen und Leiter betreuen im Säuliamt die Kinder Das Verhältnis der Anzahl Teilnehmenden zu der von Leiterinnen und Leitern ist zurzeit ausreichend Dennoch wird den Leitenden viel abverlangt Zudem bleibt das ständige Fördern von Nachwuchs im Leitungsteam eine Herausforderung. Neben der Schule oder Arbeit so viel Freizeit in dieses Hobby zu stecken scheint auf den ersten Blick keinesfalls lohnend Umso dankbarer sind die Pfadis, dass sich doch so viele junge Menschen für diese ehrenamtliche Tätigkeit begeistern können.

Luchs v/o Felix Gasser, für die Meitlipfadi Säuliamt, die Pfadi Albis und Felsenegg und die Buebepfadi Säuliamt

Weiter Infos: www pfadi-sa ch / www pfadi-af ch

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