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CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 633 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG

AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 4 I 175. Jahrgang I Freitag, 15. Januar 2021

Baureif machen

Die Quartierplanung WeierächerGrabmatten in Wettswil schreitet weiter voran. > Seite 3

Schwerer Arbeitsunfall Herabfallende Armierungseisen haben in Mettmenstetten einen Bauarbeiter verletzt. > Seite 5

Gegenseitige Vorwürfe 10 Jahre «Meilihof» Ein ehelicher Streit vor Gericht endete mit Freisprüchen für beide. > Seite 5

Das «Wohnhuus» in Ebertswil blickt zurück auf ein anspruchsvolles Jubiläumsjahr. > Seite 7

«Ich bin auf keine Art glücklich» Am Mittwoch hat der Bundesrat die Corona-Massnahmen nochmals verschärft Die Gastrobetriebe sind bereits seit dem 22. Dezember geschlossen. Inzwischen ist klar: Bis mindestens Ende Februar bleibt das so. Bei den Wirtinnen und Wirten im Säuliamt zeigt sich Enttäuschung – aber auch Erleichterung über das angekündigte Härtefallprogramm.

Bis die Gelder ausbezahlt werden, dauert es einige Wochen

von livia häberling Er hoffe, dass der Bundesrat «aufmache», hat Robert Habegger vom Restaurant Schönegg in Hausen am Dienstag noch gesagt. Wobei er damals schon befürchtete, dass daraus wohl nichts wird. Länger anhaltende Massnahmen hatten sich abgezeichnet, am Mittwochnachmittag folgte die Gewissheit: Sämtliche Läden, die nicht Güter des täglichen Bedarfs anbieten, müssen schliessen. Die Gastronomiebetriebe bleiben schweizweit zu – und zwar nicht nur bis am 22. Januar, wie zunächst angekündigt – sondern bis Ende Februar. Für die Restaurants und Bars bedeutet das, mindestens fünf zusätzliche Wochen auszuharren, ohne Gäste bewirten zu dürfen. Els Imhof, Wirtin im Restaurant Central, ist darüber «auf keine Art glücklich», wie sie sagt. «Natürlich würden wir das Lokal lieber öffnen.» Sie bietet mittags und abends zwar ein Take-Away-Angebot, dieses lohne sich aus finanzieller Sicht jedoch kaum. In den vergangenen Tagen hatte der Branchenverband GastroSuisse versucht, politisch Druck aufzusetzen. Es könne nicht sein, dass «der Niedergang der Schweizer Gastronomie als Kollateralschaden in Kauf genommen» werde und «tausende Existenzen vernichtet» würden, kritisierte man in einem offenen Brief an den Bundesrat. Gefordert wurde «eine sofortige, unkomplizierte und umfassende Ausfallentschädigung».

Els Imhof vom Restaurant Central hofft, dass sie mit den in Aussicht gestellten Geldern wenigstens ihre Fixkosten decken kann. (Bild Livia Häberling) Entschädigungen betragen bis 20 Prozent des Jahresumsatzes Solche Entschädigungen sollen nun bald gesprochen werden, erklärte Finanzminister Ueli Maurer an der Pressekonferenz. Unternehmen, die auf behördliche Anweisung hin mindestens 40 Tage lang schliessen müssen, werden nun als Härtefälle gehandelt. Sie werden gemäss der Härtefallverordnung mit A-fonds-perdu-Beiträgen unterstützt. Diese betragen 20 Prozent des Umsatzes, maximal 750 000 Franken pro Betrieb. Tiziano Tuozzo, der zusammen mit seiner Mutter in Bonstetten das Restaurant Milia’s führt, verfolgt gerade die Pressekonferenz, als man ihn erreicht. Später ruft er zurück – und zeigt sich über das vorgestellte Härtefallprogramm erleichtert. «Unser Betrieb ist erst dreijährig. Ursprünglich wäre geplant gewesen, im vergangenen Jahr den Sprung in die Gewinnzone zu schaffen», so Tuozzo. Durch den Shutdown und die Betriebseinschränkungen sei dieses Vor-

haben gescheitert. Weil sich sein Betrieb noch im Aufbau befindet, konnte Tuozzo nicht auf grosse Reserven des «Milia’s» zurückgreifen, um die laufenden Kosten zu decken. Auf ein finanzielles Polster aus besseren Tagen zurückgreifen kann hingegen Els Imhof, die langjährige Wirtin des «Central». Gleichwohl ist sie froh, wenn die versprochenen Zahlungen eintreffen. In einer etwas komfortableren Situation befindet sich auch das «Pöstli» im Aeugstertal. Dadurch, dass das Haus im Eigenbesitz sei, falle für sie und ihren Ehemann kein hoher Pacht-, sondern ein überschaubarer Hypothekarzins an. sagt Sabina Lehner. Mit Ersparnissen, den Kurzarbeits- und Erwerbsausfall-Entschädigungen sei man bisher gut über die Runden gekommen. Ihr sei jedoch auch bewusst, dass es andere Wirte deutlich schwieriger hätten, weil für sie monatlich die Miete für das stillgelegte Lokal anfalle. «In diesem Sinne sind wir wirklich privilegiert.»

Gefängnis bedingt für Raser

Bis die Gelder auf den Konten der Wirtinnen und Wirte eintreffen, dürfte es noch einige Wochen dauern. Die rund 100 000 erwarteten Gesuche seien für die Kantone eine logistische Herausforderung, gab Ueli Maurer zu bedenken. Robert Habegger vom Restaurant Schönegg sagt, er sei derzeit glücklicherweise noch in der Lage, die laufenden Kosten zu decken, bis das Geld fliesse. «Für jene, die das Messer bereits am Hals haben, ist es dann aber wohl bereits zu spät.» In einer Medienmitteilung schrieb GastroSuisse Anfang Woche, gemäss einer Umfrage werde die Hälfte aller Betriebe bis Ende März eingehen, sollten nicht sofort finanzielle Hilfen gesprochen werden. So prekär gestaltet sich die Lage beim «Central», «Pöstli» oder «Schönegg» nicht, Tiziano Tuozzo hingegen sagt, für sein noch junges «Milia’s» wäre es nach März vermutlich schwierig geworden. Von der Solidarität und Unterstützungsbereitschaft, die er von seinen Gästen bis heute erfahren habe, sei er immer wieder aufs Neue überwältigt. Das motiviere ihn und mache Mut, so Tuozzo. Im Bezirk Affoltern habe es im letzten Jahr aussergewöhnlich viele Konkursverfahren gegeben, sagt Notar Roman Schneebeli auf Anfrage. Eine Häufung im Gastrobereich sei jedoch nicht ersichtlich, sagt er. Direkt mit den Corona-Massnahmen möchte Schneebeli diese Fälle nicht in Verbindung bringen. Dass die Einschränkungen der letzten Monate jedoch einen Anstieg der Konkursverfahren nach sich ziehen werden, damit rechnet auch das Notariatsinspektorat. Um die Ämter zu entlasten, wurde inzwischen eine zehnköpfige mobile Equipe zusammengestellt. Diese soll die verschiedenen Konkursämter im Kanton unterstützen, sobald es zu einem Anstieg der Fallzahlen kommt.

> Weitere Berichte auf Seite 5 und 9

Pflügen und salzen

«Theater dihei!»

Der Theaterverein Bonstetten zeigt Aufzeichnungen von drei eigenen Stücken. > Seite 8

Verstopfte Abwasserpumpen Uhren, Gebisse, Spielzeugautos oder Handys – in der Rechenanlage der ARA Zwillikon bleibt so manches hängen, das nicht ins Abwasser hätte gelangen sollen. Rund 40 Tonnen Abfall entsorgt die Kläranlage, welche das Abwasser von Affoltern, Aeugst (Dorf), Hedingen, Rifferswil und einigen Weilern von Mettmenstetten reinigt, jährlich. Nicht alles gelangt aber versehentlich ins Abwasser. Einen grossen Teil des Abfalls machen nicht korrekt entsorgte Hygieneartikel (Windeln, Kondome, Wattestäbchen, Slipeinlagen etc.) aus. Eine Zunahme sei in den letzten Jahren insbesondere bei den beliebten Feuchttüchern festzustellen. Im Gegensatz zum Toilettenpapier bestehen sie aus reissfestem Material und lösen sich im Wasser nicht auf. Wenn sie trotz der Rechenanlage in die Kläranlage gelangen, verursachen sie bei den Pumpen hartnäckige Verstopfungen. (red.)

> Bericht auf Seite 3

Secondhandmode und mehr Die Nachbarinnen Vanessa Müller und Corina Sommer haben sich mit ihren Geschäftskonzepten zusammengetan und in Ebertswil ein Verkaufsatelier eröffnet. Gemeinsam wollen sie zu mehr Nachhaltigkeit inspirieren – «schöne Kleider, Schuhe und Accessoires müssen im Umlauf bleiben» – und mit saisonalen Dekorationsartikeln und Geschenken ihre Freude an Schönem weitergeben. (red.)

> Bericht auf Seite 9

Alles Gute und ein gesundes, zuversichtliches

2021

A S T R I D R E L L S TA B | Tr e u h a n d & I m m o b i l i e n Telefon

Als er im Juli 2019 ausgangs Affoltern in Richtung Mettmenstetten in eine polizeilichen Kontrolle geriet, bremste er abrupt ab, wendete und machte sich mit überhöhter Geschwindigkeit davon. Schliesslich war der mehrfach einschlägig vorbestrafte Schweizer ohne Führerausweis unterwegs. Für sein Verhalten musste sich der 49-Jährige nun vor dem Bezirksgericht Affoltern verantworten. In abgekürztem Verfahren kassierte er 23 Monate Gefängnis bedingt – dies bei einer Bewährungsfrist von fünf Jahren. Dazu kommen eine bedingte Geldstrafe von 30 Tagessätzen à 90 Franken sowie die Verfahrenskosten von rund 12 000 Franken. (red.)

> Bericht auf Seite 5

Seit einer Woche regiert König Winter im Säuliamt. Schneefall und kalte Temperaturen bescheren den Werkdiensten viel Arbeit. Mit schweren Schneepflügen und Salzfahrzeugen sorgen sie dafür, Strassen, Trottoirs und Velowege in den Gemeinden und im ganzen Bezirk von Schnee- und Eis zu befreien. Oft beginnen die Touren der Werkdienstleute schon um drei Uhr morgens, um Auto-, und Velofahrern und dann Fussgängern eine unfallfreie Fortbewegung zu ermöglichen. Schwanken die Temperaturen rund um den Gefrierpunkt, sind mehrere Touren pro Tag notwendig. Kaum ist eine Tour fertig, beginnt die gleiche Arbeit wieder von vorne. (sts)

Schneepflügen - eine unverzichtbare Arbeit in kalten Tagen. (Bild sts.)

> Bericht auf Seite 7

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