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Mitsubishi: Zwei Neue für 2023

Im Herbst 2023 kommt der neue Mitsubishi Colt auf den Markt

ob man 10 oder 10.000 Autos pro Jahr verkauft. Für einige Länder, vor allem in Süd- und Südosteuropa, werden unsere Fahrzeuge durch die neue Technik zu teuer, weil dort die Einkommen nicht so hoch sind. Jetzt sind wir vor allem in Mittel- und Nordeuropa vertreten. Das war natürlich eine sehr schwere Entscheidung, weil wir langjährige Partner haben. Aber im Aftersales bleiben wir natürlich vertreten.

Wie beurteilen Sie die Situation in Österreich? Krol: Der Fußabdruck von Mitsubishi in Österreich ist gut, wir haben eine lange Historie. Denzel war einer unserer ersten Partner, 2023 feiern wir 45 Jahre.

Wird es wieder eine Neuauflage des Pick-ups L200 geben, das ja immer ein wichtiges Rückgrat für Mitsubishi war? Krol: In Europa ist die Situation sehr schwierig, was die CO2-Regulierung betrifft. Der Weg geht in Richtung Elektrifizierung, obwohl der Grenzwert bei Pickups mit 145 Gramm pro Kilometer ohnedies etwas höher ist. Doch die Fahrzeuge sind nicht so aerodynamisch und daher kommt man rasch auf 200 Gramm. Doch dann drohen hohe Strafzahlungen, und das passt nicht in unsere Business-Strategie. Wir werden schauen, aber es ist kein Versprechen.

Wichtig war seinerzeit auch der Pajero. Ist die Zeit für diese Art von Geländewagen endgültig vorbei? Krol: Wir haben viele Zeichnungen von Autos. Aber wir wissen nicht, wann wir diese Zeichnungen bringen können. Natürlich wäre so ein Auto interessant. Aber es ist schwer, groß, braucht Allrad, eine gewisse Zugfähigkeit und große Räder. All das passt nicht zu unserer derzeitigen Technik. Wir müssen warten, wohin sich die Batterietechnik entwickelt. Wenn das passt, haben wir eine Chance. Diese Autos verschwinden ja auch bei den anderen Marken. •

Zwei Neue für 2023

„Das ist ein sehr wichtiges Auto für uns“, sagt René Wagner, Österreich-Chef von Mitsubishi, zum neuen ASX. Wenige Monate nach dessen Einführung (Frühjahr 2023) startet der Colt.

Im Bestand von Mitsubishi in Österreich (rund 56.000 Fahrzeuge) gibt es rund 16.000 Kunden des ASX. René Wagner glaubt, dass das neue Modell im kommenden Jahr für rund 2.000 Neuzulassungen gut sein könnte: „Der ASX war mit bis zu 1.800 Einheiten pro Jahr unser wichtigstes Modell und soll es auch in Zukunft wieder werden.“ Aufgrund des „sehr attrakti„Wir haben uns bei den ven Pricings“ (Wagner) erwarBestellungen etwas getet man beim Importeur viele Neukunden, die bisher noch traut. Der ASX wird gut nicht bei Mitsubishi waren. Das verfügbar sein.“ B-Segment-SUV startet mit eiRené Wagner, Mitsubishi Österreich nem 90-PS-Benziner, wird aber auch als Vollhybrid (145 PS) oder Plug-in-Hybrid (160 PS) angeboten. Vier Ausstattungsversionen sind geplant. Vor allem Kunden, deren ASX schon 6 bis 8 Jahre alt ist, warten laut Wagner dringend auf das neue Modell. „Wir haben uns bei den Bestellungen etwas getraut und planen so, dass wir beim ASX über das ganze Jahr 2023 eine gute Verfügbarkeit darstellen können.“

B-Segment wird weiter gestärkt

Nach der Markteinführung des ASX, einem Fahrzeug im B-Segment im Frühjahr 2023, soll rund ein halbes Jahr später auch der Colt starten. „Damit wollen wir im B-Segment weiterwachsen“, sagt Wagner. Von den Vorgängermodellen des Colt seien derzeit noch rund 10.000 Fahrzeuge in Österreich im Bestand. Gestartet wird ab Herbst 2023 mit einem 65-PS-Benziner, die weitere Modellpalette soll bis zu einem Vollhybrid reichen. •

Foto: Adobe Stock Razzia bei Altauto-Sammlern

In Gerasdorf bei Wien (Bezirk Korneuburg) hat kürzlich eine Aktion gegen das illegale Sammeln von Altfahrzeugen unter der Leitung von Vertretern der Abteilung Anlagenrecht (Amt der NÖ Landesregierung) stattgefunden. An insgesamt 4 Tagen wurde an 2 Standorten im Bereich Gerasdorf-Hagenbrunn eine Überprüfung nach dem Abfallwirtschaftsgesetz durchgeführt. Mit Unterstützung von Sachverständigen wurde vor Ort beurteilt, welches Fahrzeug ein Gebrauchtwagen und welches ein Altfahrzeug ist. Handelt es sich um ein Altfahrzeug, so darf dies nur einem Fachhändler oder einem befugten Abfallsammler und Behandler für gefährliche Abfälle (vor allem Flüssigkeiten in Altfahrzeugen) übergeben werden. Zum Procedere der Überprüfung: Wird ein Altfahrzeug festgestellt, erfolgt die Erstellung eines Gutachtens, mit dem eine vorläufige Beschlagnahme erfolgt. Diese wird dann von der zuständigen Bezirkshauptmannschaft in eine endgültige Beschlagnahme umgewandelt. Im Zuge der Aktion in Gerasdorf-Hagenbrunn wurden 50 Fahrzeuge mit 100 Tonnen gefährlichem und 30 Tonnen nicht gefährlichem Abfall sichergestellt. Das Sammeln, Handeln, Zerlegen und der Export von Fahrzeugen abseits von rechtlichen Normen hat neben dem Umstand, dass Rohstoffe (aus dem Recycling) verloren gehen, ebenso drastische Folgen für die Umwelt – auch im Zielland.

ATEV: Baumann geht

Nach 7 Jahren im Unternehmen hat sich ATEV-Vorstand Heiko Baumann (im Bild links) dazu entschlossen, den Auto-Teile-Einkaufs-Verband mit Jahreswechsel zu verlassen. Sein Nachfolger wird Sven Griebert (Bildmitte).

Mehr Pleiten

In der Kfz-Branche mussten in den ersten 3 Quartalen 2022 insgesamt 131 Unternehmen Insolvenz anmelden. Das ist ein Plus von 93 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Über 66 Unternehmen wurde der Konkurs eröffnet, das sind um 65 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2021.

Fokus auf Fachkräfte

Steyr Automotive widmet sich verstärkt dem Nachwuchs: 44 Mädchen und Burschen haben am 1. September 2022 ihre Lehrausbildung in den 7 Berufsbildern Metalltechnik, Kfz-Technik, Mechatronik, Elektrotechnik, Betriebslogistik, Prozesstechnik und Maschinenbau im firmeneigenen Ausbildungszentrum begonnen. Zeitgleich wurden 75 bisherige Leasing-Arbeitskräfte in ein fixes Arbeitsverhältnis bei Steyr Automotive übernommen. „Seit der Übernahme des Werkes von MAN Truck & Bus vor einem Jahr durchlaufen wir einen intensiven Tranformationsprozess“, betont Florian Mayrhofer, Geschäftsführer für Personal. Stefan Reitgruber (l.) hat in seinem Buch „Ein Wiener Automobilwerk im Wandel der Zeit“ einen Blick auf die Historie des Fahrzeugwerks in Wien-Liesing, heute Rheinmetall MAN Military Vehicles Österreich, geworfen. Reitgruber, seit 60 Jahren eng mit dem Werk verbunden (u.a. Betriebsratsvorsitzender), bekam nun das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.