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19 Porsche 911 Turbo S

Alles auf den Fahrer ausgerichtet: der Porsche 911 Turbo S von innen.

um enge Kurven fliegen lässt. Dabei bringt den

Überelfer nichts aus der

Ruhe, er bleibt so lange beherrschbar und vorhersehbar in seinem Fahrverhalten, dass normale

Autofahrer zwar unglaublich schnell unterwegs sind, aber trotzdem nur am Limit des Autos kratzen. Die Bremsen in Familienpizza-Format (420 Millimeter vorne) packen auch nach mehreren scharfen

Bremsmanövern noch knallhart zu.

Für Langstrecken gemacht

Die Kür absolviert der Turbo S also mit Bravour, aber auch die Alltags

pflicht beherrscht er. Als Daily Driver punktet er mit seinem modernen Interieur, bequemen Sitzen, die auch nach mehreren Hundert Kilometern nicht zwicken, einem topmodernen Infotainmentsystem aus dem Konzern-Regal und einer hochwertigen Soundanlage. Das Kofferraumvolumen von 128 Litern ist zwar etwas knapp. Wer die Rücksitze umklappt, hat immerhin 264 Liter – das reicht auch für einen Wochenendtrip zu zweit. So viel Perfektion hat allerdings auch ihren Preis. Schon in der Basis kostet der neue Porsche 911 Turbo S 271’600 Franken, und die Optionenliste bietet noch einiges. So bleibt’s für die meisten beim Konjunktiv, wenn’s effektiv darum geht, ob der Turbo S demnächst in ihrer Garage steht. (ml)

TECHNISCHE DATEN

Porsche 911 Turbo S

Zylinder Hubraum (ccm) 3745 Leistung (kW/PS) 478/650 Drehmoment 0 – 100 km/h (Nm) (s) v max (km/h)

20 JAHRERACING-PASSION

Kessel Racing und Ferrari arbeiten seit 20 Jahren zusammen.

Kessel Racing feiert dieses Jahr sein 20-jähriges Jubiläum im Motorsport. Ein Blick zurück auf zwei Jahrzehnte Rennsportleidenschaft.

DIE PASSION MOTORSPORT

hat Ronnie Kessel von seinem Vater Loris geerbt. Alles begann, als Loris Kessel den Grundstein der Racing Car SA legte. Er spürte schon früh, wohin sich die Welt der Supersportwagen bewegt und gründete 1971 seine eigene Firma. Parallel dazu war der Rennsport schon immer ein wichtiger Teil im Leben von Loris Kessel. Er war selbst ein erfolgreicher Fahrer und schaffte es bis in die Formel 1. Zu seinem Palmarès gehören die «24 Stunden von Le Mans» und die «1000 km von Monza». Ausserdem gewann er mit einem Ferrari 360 Modena N-GT zweimal den Gran-TurismoItalia-Titel. Heute ist Kessel Racing eines der bekanntesten Teams in der Welt des Motorsports.

Ronnie Kessel führt heute das Unternehmen.

Der Spirit von Loris Kessel lebt noch heute bei Kessel Racing.

Loris Kessel 1976 in der Formel 1. Herzstück der Kessel Gruppe

Mittlerweile unter der Leitung von Ronnie Kessel, ist die vor 20 Jahren gegründete Racing-Division das Herzstück der Firmengruppe. Dem Weg seines Vaters folgend, war Ronnie ebenfalls Autorennfahrer, und mit der gleichen Leidenschaft wie sein Vater führt er das Unternehmen seit 2010. Dazu Ronnie Kessel: «2020 ist ein besonderes Jahr. Wir feiern in diesem Jahr 20 Jahre Kessel Racing, aber wir feiern gleichzeitig auch noch unsere Zukunft.

Unsere Fahrer, Teams und ich teilen dieselbe Leidenschaft, die meinen Vater zum Rennsport geführt hat.».

Enge Kooperation mit Ferrari

Diese Leidenschaft wächst in Zusammenarbeit mit Ferrari immer weiter: Kessel Racing zählt heute 40 Fahrer aus 20 verschiedenen Ländern. Seit der Gründung waren es rund 200. Rennen werden auf mehr als 40 internationalen Rennstrecken gefahren. Sechs Lastwagen legen jedes Jahr 300’000 Kilometer zurück, um die 30 Rennwagen zu transportieren, die in fünf Rennserien 100’000 Streckenkilometer zurücklegen. Tief verwurzelt ist dabei die Partnerschaft mit Ferrari. Von Anfang an hat Kessel Racing in Ferrari-Modellen vom Ferrari F355 bis zum Ferrari 488 teilgenommen – sowohl in der GT3-Klasse als auch in der Ferrari Challenge. Berühmte Piloten wie Valentino Rossi starteten unter der Flagge von Kessel. Das Unternehmen gewinnt so dank zahlreicher Siege von Jahr zu Jahr mehr an Reputation. Für die Zukunft verfolgt Kessel unter der Leitung von Ronnie viele ehrgeizige Rennprojekte. (ml)

Das Atelier von Kessel Classic befindet sich in Grancia (TI). AUTOMOBILE

HANDWERKSKUNST

In der Werkstatt von Kessel Classic arbeiten Experten daran, den schönsten Autos verschiedener Epochen neues Leben einzuhauchen. Dieser Prozess heisst bei Kessel Classic ARTE.

DER RESTAURATIONSPRO

ZESS EINES exklusiven Oldtimers lässt sich mit dem Erschaffen eines Kunstwerks vergleichen. Aus diesem Grund hat Kessel Classic ein neues Konzept mit dem Namen ARTE lanciert. ARTE steht dabei für A - Atelier, R - Restaurierung, T - Technik und E - Ästhetik.

Atelier: Als Atelier statt Werkstatt bezeichnet Kessel Classic die Umgebung, in der die Techniker jedes Auto, das restauriert werden soll, in Empfang nehmen und gründlich analysieren. Sie nehmen den Oldtimer sorgfältig unter die Lupe, begutachten jedes einzelne Bauteil, jede Krümmung des Blechs, jedes Zahnradgelenk, jede Stoffoberfläche und den allgemeinen Zustand.

Restaurierung umfasst alle Arbeiten an der Karosserie und der Innenausstattung. Zuerst wird der Oldtimer in seine Einzelteile zerlegt und dann werden alle KomKessel Classic ist von Ferrari offiziell als «Ferrari Classiche» zertifiziert.

Ferrari 275 GTS

ponenten bearbeitet. Diese Arbeit erfordert höchste Präzision und viel Erfahrung und Know-how der Mechaniker. Sie erschaffen wie ein Künstler basierend auf den Original-Bauplänen Teile des Wagens komplett neu.

Technik: Während die Carrossiers sich aufs Äussere fokussieren, kümmern sich Mechaniker um den Motor, die Bremsen, Lenkung, Elektrik oder das Getriebe. Sie bringen alle Teile auf Vordermann und hauchen so dem Klassiker mechanisch neues Leben ein. E sthetik: Unter Esthetik (oder Ästhetik) werden jene feinen Details des Autos zusammengefasst, wie zum Beispiel das Bearbeiten von handgestickten Nähten oder die Reparatur einer klassischen Jaeger-LeCoultre-Uhr, die nicht mehr funktioniert. Kessel Classic verwendet dafür ausschliesslich originalgetreue Materialien – von Teppichen über das Leder oder das Holz im Interieur bis hin zu den Reifen. (ml)

www.kessel.ch

TOPOF THE WORLD

Die Passione Engadina war auch 2020 wieder ein Anziehungspunkt für die schönsten Classic Cars der letzten Jahrzehnte – und das Corona zum Trotz.

AN DER DIESJÄHRIGEN Passione Engadina versammelten sich knapp 100 Teams in St. Moritz, um gemeinsam auf eine Rallye mit etlichen Sonderprüfungen durchs Bündnerland zu gehen und sich miteinander zu messen. Darunter auch Promis wie Rennfahrerin Simona De Silvestro oder die ehemaligen F1-Piloten Nick Heidfeld und Ivan Capelli. Den grössten Konkurrenten haben Veranstalter Paolo Spalluto und sein Team aber schon vor dem Startschuss zum ersten Meter gebodigt. Dass die Veranstaltung angesichts der CoronaPandemie überhaupt stattfinden konnte, ist dem ausgefeilten Sicherheitskonzept zu verdanken, welches das Organisations-Komitee auf die Beine gestellt hat.

Der Lamborghini Espada auf dem Albula-Pass.

Auch 2020 nahmen knapp 100 Teams an der Passione Engadina teil.

Aston Martin war 2020 Ehrengast an der Passione Engadina. Dieser DB5 aus dem Bond-Klassiker Goldfinger bot eine grandiose Show.

Aston Martin als Ehrengast

Vielleicht lag’s ja auch ein bisschen an der Aura von James Bond, die dieses Jahr über St. Moritz wehte. Denn während in früheren Jahren stets eine italienische Marke Ehrengast der Passione Engadina war, gebührte 2020 diese Ehre Aston Martin mit einem DB5 als Stargast. Er und zahlreiche andere Modelle der Traditionsmarke machten sich am Samstag auf die über 220 Kilometer lange Julius-Bär-Rallye quer durch Graubünden.

Dabei verlangten nicht nur die zahlreichen Sonderprüfungen und die Steigungen den Fahrzeugen und Teilnehmern alles ab, sondern auch das Wetter. Während beim Start morgens in St. Moritz noch strahlender Sonnenschein herrschte, goss es am Nachmittag auf dem Flüelapass wie aus Kübeln. So waren am Sonntag auf dem Flugplatz und anschliessend am Concours nicht mehr alle dabei. Aber spätestens nächstes Jahr, wenn die Passione Engadina ihren zehnten Geburtstag feiert, werden die meisten wiederkommen. (ml)

www.passione-engadina.ch

Cuore Sportivo: Alfa Romeo Montreal bei einer Sonderprüfung.

Der Ferrari F40, Star der 80er-Jahre, fasziniert heute mehr denn je. Keine Garage-Queen, sondern mit vollem Einsatz bei heftigem Regen: Ferrari 250 GT SWB.