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17 McLaren 720S Spider

Bilder: Nico Krättli/Werk

Sportlich und puristisch geht’s im Interieur zu und her.

Fahrer nur noch Gang, Drehzahl und Geschwindigkeit an.

Absolutes Leichtgewicht

Massgeblichen Anteil an den Fahrleistungen hat das Gewicht von trocken gerade mal 1332 Kilogramm. Die meisten Mitbewerber schleppen mindestens 100 Kilo mehr mit sich herum. Wer das Gaspedal voll durchdrückt, wird geradezu in die Sitze gepresst, wer voll in die Eisen steigt, in die Gurte. Aus Tempo 100 steht der 720S Spider nach 30 Metern, aus Tempo 200 bereits nach 122 Metern.

Trotzdem sind lange Touren kein Problem im McLaren 720S Spider. Bei ruhigem Cruisen zeigt sich nämlich die andere Seite des Supersportlers. Trotz der sehr tiefen Sitzposition steigt man ohne grosse Verrenkungen ein, die Sitze sind auch auf langen Strecken sehr bequem. Nur das Verstellen ist nach wie vor äusserst fummelig. Die Knöpfe für die Sitzverstellung befinden Das Leergewicht von nur 1332 Kilogramm ist einzigartig im Sportwagenumfeld.

Die meisten werden nur die Heckansicht des 720S zu sehen bekommen.

sich sehr nahe am Mitteltunnel. Es braucht Fingerspitzengefühl, um den Sitz auf Anhieb in die richtige Position zu dirigieren. Dann punktet der Brite aber mit sehr bequemen Sitzen und einer Federung, die im Komfortmodus selbst Bodenunebenheiten so elegant wegbügelt wie ein Gran Turismo. Bei Schweizer Autobahntempo 120 km/h kann man sich ausserdem sehr gut unterhalten oder der Musikanlage lauschen, die einen hervorragenden Sound liefert. Wer also mindestens 311’500 Franken auf der hohen Kante hat und gerade einen passenden Sportwagen, ein Cabrio oder einen GT sucht, ist beim McLaren 720S Spider immer an der richtigen Adresse. (ml)

TECHNISCHE DATEN

McLaren 720S Spider

Zylinder Hubraum (ccm) 3994 Leistung (kW/PS) 527/720 Drehmoment 0 – 100 km/h (Nm) (s) v max (km/h)

MISTER PERFECT

Von vorne wirkt der Porsche 911 Turbo S im Vergleich zu anderen Supersportwagen geradezu dezent.

Der neue Porsche 911 Turbo S ist eine Allzweckwaffe auf Rädern. Kein anderer Sportwagen beherrscht so perfekt den Spagat zwischen Rennstrecke, Langstrecke, Alltag und Understatement. AUTO BILD Schweiz hat den Turbo S ausgiebig getestet.

ALS AUTOTESTER WIRD einem oft die Frage gestellt, welches Auto (unabhängig vom Preis) man fahren würde, wenn man nur noch ein Fahrzeug haben könnte. Klar, für Familienväter kommt ein Zweisitzer nicht in Frage. Braucht man allerdings nicht zwingend vier Plätze, ist der Porsche 911 Turbo S wohl die perfekte Wahl für alle, die Sportlichkeit, Alltagstauglichkeit und (in Massen) Understatement suchen.

Ob Brötchen holen oder Nordschleife – der Porsche 911 Turbo S beherrscht alle Disziplinen aus dem Effeff.

So schnell wie noch nie

Die Porsche-Ingenieure haben es wieder einmal geschafft, dass die neueste Generation den Vorgänger deutlich hinter sich lässt. Herzstück des neuen Turbo ist ein 3,8 Liter grosser Boxer mit zwei Turboladern, die jetzt 650 PS ermöglichen – 70 mehr als im Vorgänger. Damit schiesst der Turbo S in 2,7 Sekunden auf Tempo 100. Mit Launch Control drückt es den Fahrer dabei nicht nur in die Sitze,

Der breite sexy Hintern ist das Markenzeichen des Porsche 911 Turbo S.

sondern beinahe die Augäpfel in den Schädel, so brachial geht es vorwärts. Exemplare, die besonders gut im Futter stehen, schaffen es sogar noch ein oder zwei Zehntel schneller. Schluss ist erst bei 330 km/h, und das auch nur, weil Porsche die Geschwindigkeit elektronisch begrenzt.

Rennstrecken-gierig

Aber nicht nur geradeaus ist der Turbo S extrem schnell, sondern auch auf der Rennstrecke. Zwar gibt’s leichtere Track Tools als den 1640 Kilo schweren Porsche, aber dafür spielt er andere Trümpfe aus: Beispielsweise das perfekt abgestimmte, optionale Sportfahrwerk, seinen variablen Allradantrieb oder die Hinterradlenkung, die ihm in langgezogenen Kurven mehr Stabilität gibt und schneller