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4 Biathlon
Dorothea Wierer, Lukas Hofer, Hannah Auchentaller, David Zingerle, Patrick Braunhofer, Rebecca Passler, Linda Zingerle
10 Ski Alpin
Dominik Paris, Nicol & Nadia Delago, Florian Schieder, Christof Innerhofer, Teresa Runggaldier, Vicky Bernardi, Sara Thaler, Karoline Pichler, Elisa Platino, Alex Vinatzer, Maximilian Ranzi, Hannes Zingerle, Matteo Canins, Simon Maurberger, Tobias Kastlunger, Vera Tschurtschenthaler, Manuel Ploner, Max Perathoner
26 Kunstbahnrodeln
Andrea Vötter & Marion Oberhofer, Nadia Falkensteiner & Annalena Huber, Verena Hofer, Nina Zöggeler, Sandra Robatscher, Alex Gufler, Dominik Fischnaller, Leon Felderer, Ludwig Rieder & Lukas Gufler, Emanuel Rieder & Simon Kainzwaldner, Ivan Nagler & Fabian Malleier
36 Naturbahnrodeln
Evelin Lanthaler, Matthias & Peter Lambacher, Patrick Pigneter, Florian Clara, Daniel Gruber, Fabian Brunner, Mathias Troger
42 Snowboard
Nadya Ochner & Aaron March, Edwin & Jasmin Coratti, Roland Fischnaller, Marc Hofer, Fabian Lantschner, Mike Santuari, Elisa Zimmerhofer, Gabriel Messner, Daniele Bagozza, Omar Visintin
52 Eiskunstlauf
Anna Pezzetta, Manuel Piazza, Maurizio Zandron, Daniel Grassl, Gabriele Frangipani
Eigentümer/Herausgeber: Athesia Druck GmbH, Bozen, Eintrag LG Bozen 2.4.1948, Nr.7/48 | Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Dr. Toni Ebner | Verantwortlicher Projektleiter: Franz Wimmer | Produktion: Magdalena Pöder | Redaktion: Luis Mahlknecht, Michael Andres, Leo Holzknecht, Martina Bocek, Thomas Debelyak, Pauli Hintner, Otto Schöpf (Koordination), Andreas Vieider (Koordination) | Werbung/Verkauf: Patrick Zöschg, Michael Gartner, Elisabeth Scrinzi, Wolfgang Göller, Armin De Biasio | Verwaltung: Weinbergweg 7, 39100 Bozen, Tel. 0471 081 561, info@mediaradius.it, www.mediaradius.it | Fotos: Otto Schöpf, FISI Pentaphoto, Hermann Sobe, Miriam Jennewein, Helmuth Rier, Manuela Tessaro, ATP/AFP, Newspower, Red Bull, stol.it, David Laner, Vanessa Runggaldier, FIS/Miha Matavz, APA, Dolomiten-Archiv, FischerSki, privat | Grafik/Layout: Georg Hochkofler | Infografiken (Recherche): Andreas Vieider, Otto Schöpf
54 Skilanglauf
Michael Hellweger, Dietmar Nöckler, Sara Hutter, Federica Sanfilippo
57 Skicross
Dominik Zuech, Yanick Gunsch
58 Nordische Kombination
Samuel Costa, Aaron Kostner, Daniela Dejori
60 Skispringen
Alex Insam, Lara & Jessica Malsiner
62 Freestyle Ski
Mattia Mersa, Niklas
Oberrauch, Samuel Pattis, Valentin Auer, Renè Monteleone
64 Bob und Skeleton
Anna Schenk, Manuel Schwärzer, Patrick Baumgartner, Alex Verginer
66 Telemark und Skibergsteigen
Raphael Mahlknecht, Alex Oberbacher
13 Saslong Classic Club Gröden, St. Christina
25 Axess AG, A-Anif/Salzburg
30 MM Movimënt Alta Badia, Corvara
51 Gesundheit: Antibiotika sind die falsche Therapie
Titelbild: Dorothea Wierer, Florian Schieder, Dominik Fischnaller (unten von links), oben Alex Vinatzer
| Infografiken: Ambra Delvai, Michal Lemanski | Konzept und Abwicklung: MediaContact, Eppan | Produktion/Druck: Athesia Druck Bozen – www.athesia.com | Vertrieb: Sonderdruck zur heutigen „Dolomiten“-Ausgabe | Auflage: 40.850 Stück
PEFC/18-31-166
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Die Redaktion übernimmt keinerlei Haftung für die Inhalte der Werbeseiten, PR-Seiten und der angeführten Webseiten. Redaktionsschluss: Montag, 20. November; Anmerkung: Die Weltcuptermine in allen Disziplinen könnten noch Änderungen erfahren. Athesia Druck GbmH hat gemäß Art. 37 der EU-Verordnung 2016/679 (GDPR) den Datenschutzbeauftragten (Data Protection Officer, DPO) ernannt. Die Kontaktaufnahme für jedes Thema in Bezug auf die Verarbeitung der personenbezogenen Daten ist über dpo@athesia.it möglich.
Die ersten Ski-Weltcuprennen sind schon passé, jetzt ziehen alle weiteren Wintersportarten nach. Vom Biathlon über den Langlauf bis hin zum Kunstbahnrodeln – Woche für Woche werden erneut etliche Südtiroler Ausnahmeathleten auf den großen Sportbühnen für Furore sorgen.
Auf SportNews.bz – dem beliebten heimischen Sportportal – werden Sie Tag für Tag brandaktuell mit Ergebnissen, Berichten und Hintergrundstorys versorgt. Außerdem gibt es für Ski alpin und Biathlon auch in diesem Win-
So, jetzt ist genug: Genug geraunzt, das meiste schlecht geredet und alles in Frage gestellt! Die letzten Wochen und Monate machten nicht so richtig Lust auf den Winter. Kein Wunder, bei den ganzen Negativ-Schlagzeilen über den Skirennsport wegen Klimawandel und der vielzitierten Nachhaltigkeit. Die Athleten im Eiskanal mussten das Nein zum Bau der Olympiabahn in Cortina d’Ampezzo verkraften und wissen jetzt, 2 Jahre vor Winter-Olympia 2026, noch immer nicht, wo sie um Edelmetall fahren werden. Und zuletzt die Biathleten: In Antholz wird das Zielstadion wegen Olympia 2026 umgebaut, aber ständig gibt es neue richterliche Verfügungen, die beim normalen Sportfan Kopfschütteln auslösen. Damit ist jetzt aber genug: Die Skifahrer, Bob- und Skeletonfahrer, Eiskunstläufer und Freestyler sind in die neue Saison gestartet, in diesen Tagen ziehen alle anderen nach. Ab sofort gehört die Aufmerksamkeit wieder dem Mitfiebern, ob es im Ziel „grün“ aufleuchtet oder doch „rot“. Mittendrin sind zahllose Südtiroler Weltklasse-Sportler, die sich akribisch auf die neue Saison vorbereitet haben. Lassen wir Doro Wierer, Domme Paris, Evelin Lanthaler, aber auch die weniger bekannten Sportler, spüren, dass wir immer und überall hinter ihnen stehen. Dass wir uns für sie freuen, wenn sie gewinnen. Und dass wir sie nicht hängen lassen, wenn es nicht so gut läuft.
ter Liveticker zu ALLEN Wettkämpfen. Wie oft hat Dorothea Wierer ins Schwarze getroffen? Wie hat Dominik Paris die Abfahrt gemeistert? Das alles erfahren Sie mit nur einem Klick auf www.sportnews.bz
DOROTHEA WIERER
Seit einigen Jahren wird Dorothea Wierer vor Saisonbeginn immer wieder von Zweifeln geplagt. „Bin ich noch konkurrenzfähig?“, fragt sie sich dann. Bisher haben sich die Zweifel immer als unbegründet herausgestellt.
Auch letzten Winter hat Doro Wierer wieder groß aufgetrumpft. Sie war Zweite in der Weltcup-Gesamtwertung, wurde Weltmeisterin mit der FrauenStaffel und Vizeweltmeisterin mit der Mixed-Staffel. Die vergangene Saison war eine der besten in der Karriere von Dorothea Wierer, übertroffen wohl nur von 2018/19 und 2019/20, als sie jeweils den Gesamtweltcup und insgesamt sieben WM-Medaillen gewonnen hat. Dennoch sind die Zweifel wieder da. „Es ist nicht anders als in den Jahren zuvor. Man muss immer darauf gefasst sein, dass es irgendwann nicht mehr so gut geht. Bis jetzt ist es immer gut gegangen, und natürlich hoffe ich, dass es so bleibt, sonst wäre ich ja nicht mehr hier“, sagt die
Rasnerin, deren neue Heimat Cavalese ist, wo sie mit ihrem Mann Stefano ein Haus gebaut hat.
Die Skepsis ist vielleicht auch darin begründet, dass ihre Form im Herbst meistens zu wünschen übrig lässt. „Es gibt halt immer viele Verpflichtungen. Und so hat man weniger Ruhetage, als man bräuchte. Man ist in einem Rad drin, das sich dreht, und da kommt man nicht so leicht heraus. Es hat freilich auch Vorteile, wenn man gefragt ist. Ich bin froh, dass ich viele Sponsoren habe. Aber aus sportlicher Sicht ist es nicht ideal, wenn man so viel unterwegs ist. Der Preis, den man dafür bezahlt, ist Müdigkeit und dass es im Training oft nicht so gut läuft“, spricht Dorothea Wierer auch die weniger schönen Seiten des Ruhms an. Trotzdem ist sie sehr präsent, auch auf Social Media. Aber sie stellt klar: „Ich zeige dort nicht mein Privatleben. Ich mache das hauptsächlich für die Sponsoren. Es ist so eine Art Nebenjob.“
Auch dieses Jahr hat Dorothea Wierer in der Vorbereitung mit der Männer-Mann-
schaft trainiert. Das macht sie einerseits, weil sie das immer schon gemacht hat, und andererseits auch aus praktischen Gründen. Trainer Andrea Zattoni wohnt im gleichen Tal wie sie. Da ist es dann etwas einfacher. Im Sommer besteht ihr individuelles Trainingsprogramm haupt-
sächlich aus Radfahren und Bergtouren. Schießtraining macht sie nur gemeinsam mit der Mannschaft. Ganz problemlos ist die Vorbereitung nicht verlaufen. Einmal hatte sie eine Entzündung der Achillessehne, ab und zu haben sich Rückenschmerzen bemerkbar gemacht. „Alles Kleinigkeiten. Das ist die Normalität, wenn man so viel trainiert. Man muss nur intelligent genug sein, Pause zu machen und nicht angeschlagen weiter zu trainieren“, betont sie.
Da Olympia in Antholz 2026 immer näher rückt, wird ihr die Olympia-Frage immer öfter gestellt, und sie beantwortet sie auch immer bereitwillig. „Natürlich sind es nur noch zweieinhalb Jahre, aber für einen Sportler kann das auch viel sein. Ich bin überzeugt, dass ich es körperlich noch schaffen könnte, aber die Frage ist, ob ich die Motivation aufrechterhalten kann und weiterhin bereit bin, so viele Opfer zu bringen. Ich bin 200 Tage im Jahr weg von zu Hause. Aber andererseits ist es auch meine Arbeit, und wenn man was erreichen will, muss man Opfer bringen. Und bis jetzt hat es ja was gebracht. Wenn in dieser Saison was Gutes herauskommt, dann habe ich vielleicht noch die Motivation, und sonst gibt es auch anderes im Leben“, lautet ihre Antwort.
Das andere im Leben könnte zum Beispiel die Gründung einer eigenen Familie sein. Das ist bei ihr schon länger ein Thema,
aber Familie und Biathlon, das kann sie sich nicht vorstellen. „Der Kinderwunsch ist immer da, aber das werden mein Mann und ich gemeinsam entscheiden.“
Einige ihrer größten Konkurrentinnen haben aufgehört, teilweise auch, weil ihnen der mentale Stress zu groß geworden ist. Sie kann das gut verstehen. „Ich bin schon auch oft gestresst. Manchmal möchte ich das Handy am liebsten beim Fenster hinaus werfen. Aber ich bin das irgendwie gewohnt, dass man immer bereit sein muss. Das gehört halt dazu“, sagt Wierer, die dafür bekannt ist, dass sie auch mit Rückschlägen gut umgehen kann und sich nach schlechten Rennen nicht verkriecht. „Im Biathlon kann man an einem Tag gewinnen und am nächsten nicht unter die Top 30 kommen. Das lernt man in unserem Sport schon von klein auf, dass das so ist. Wenn du im Biathlon läuferisch nicht gut drauf bist, kannst du das mit gutem Schießen vielleicht wettmachen. Das ist das Schöne an unserem Sport, das gibt es in anderen Sportarten nicht.“
Für einen ausgiebigen Urlaub hat es dieses Jahr nicht gereicht. „Ich war direkt nach dem Weltcupfinale 5 Tage in Dubai. Das war alles, weil ich sonst viele Verpflichtungen hatte und in Martell einen BiathlonTrainerkurs gemacht habe“, erzählt sie. Dorothea Wierer ist eine, die nicht nur ihre heile Biathlonwelt kennt, sondern den Blick auch auf das Geschehen in der
Welt richtet, und das gefällt ihr derzeit gar nicht, gerade mit Blick auf die kriegerischen Konflikte in der Ukraine und in Israel. „Es ist schon schockierend, was derzeit alles passiert. Da fragt man sich schon, wo das hinführt. Aber leider kann ich als Person nichts machen. Ich habe die Lösung nicht“, bedauert sie.
Geburtsdatum und -ort: 3. April 1990 in Bruneck Wohnort: Cavalese Sportgruppe: Finanzwache … und als Alpinistin.
Er hat harte Zeiten hinter sich. Lukas Hofer konnte praktisch die gesamte Saison 2022/23 keine Wettkämpfe bestreiten. Nur bei der Weltmeisterschaft hat er es probiert, aber dort hat er eingesehen, dass es besser ist, die Saison zu beenden und sich richtig auszukurieren.
Es waren ständige Schienbein-Entzündungen, die ein halbwegs vernünftiges Training unmöglich machten. Der Frust war groß, und Hofer fürchtete sogar, dass es das gewesen sein könnte mit Biathlon.
Es wurde dann auch noch ein Meniskusriss diagnostiziert, der operiert werden musste. Aber es wurde langsam besser, und der Pusterer aus Montal in St. Lorenzen konnte im Sommer wieder mit dem Training beginnen. Vor lauter Reha und Training war keine Zeit für einen Urlaub. „Im Sommer war ich öfter bei Kontrollvisiten und beim Physiotherapeuten als bei den Trainingskollegen, aber ich wollte auf der sicheren Seite sein. Es kann sein, dass eine Fehlbelastung die Ursache der ganzen Probleme war, aber genau wird man das nie wissen“, sagt Hofer, der wie schon im Vorjahr hauptsächlich mit dem schwedischen Team trainiert hat. „Es ist aber alles mit unserer Teamleitung abgestimmt“, stellt Hofer klar, der Ende Oktober schon bei richtig winterlichen Verhältnissen im schwedischen Trainingszentrum Idre Fjäll trainieren konnte. „Ich darf nur nicht übertreiben, muss mir Pausen gönnen. Aber im Moment schaut es gut aus. Mit kleinen Wehwehchen muss man leben. So wie früher wird es nicht
Geburtsdatum und -ort:
30. September 1989 in Bruneck
Wohnort: Montal in St. Lorenzen
Sportgruppe: Carabinieri
mehr“, weiß Hofer, der auch viel mit dem Rad trainiert hat. „Da ist mir so richtig klargeworden, was die Radprofis leisten.“
Beim Weltcupauftakt in Östersund wird Hofer dabei sein. Im Training hatte er zwar mit den starken Schweden einen guten Vergleich, aber er weiß, dass das wenig zählt. „Das Gefühl ist gut, der Kör-
25.11. bis 3.12.
8. bis 10.12.
14. bis 17.12.
4. bis 7.1. 10. bis 14.1.
18. bis 21.1.
29.2. bis 3.3.
8. bis 10.3. 14. bis 17.3.
-Infogra k: M. Lemanski/A. Delvai
per hat bei den Tests gut reagiert, aber die Rennen sind immer etwas anderes. Da wird sich dann zeigen, wo ich wirklich stehe. Wichtig wird es sein, dass ich wieder Spaß habe. Das wird eine wichtige Saison für mich. Es hat nicht viel gefehlt, und ich hätte aufgehört. Aber ich bin nicht der Typ, der aufgibt, bevor er nicht alles probiert hat.“
Single Mixed Staffel, Mixed Staffel, Einzelwettkampf, Staffel, Sprint, Verfolgung
Sprint, Verfolgung, Staffel
Sprint, Verfolgung, Massenstart
Sprint Verfolgung, Staffel
Staffel, Sprint, Verfolgung
Kurz-Einzelwettkampf, Single Mixed Staffel, Mixed Staffel, Massenstart
Einzelwettkampf, Massenstart, Single Mixed Staffel, Mixed Staffel
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HANNAH AUCHENTALLER
„So ganz richtig habe ich es immer noch nicht realisiert. Es ist fast surreal“, beginnt Hannah Auchentaller das Gespräch.
Was die Biathletin aus Antholz noch nicht richtig realisiert hat, ist der Weltmeistertitel, den sie in Oberhof mit der Staffel gewonnen hat. Wen wundert’s, denn sie ist erst 22 Jahre alt und war erst 21, als sie Weltmeisterin geworden ist. Anfang Jänner war sie noch im IBU-Cup, beim Heimweltcup in Antholz hat sie sich das WM-Ticket geholt, und in Oberhof erhielt sie in der Staffel den Vorzug gegenüber der erfahreneren Rebecca Passler, die am Schießstand eine Bank ist. Die beiden sind beste Freundinnen, und die eine hat der anderen den Platz weggeschnappt. „Wir gehen beide cool damit um. Jede gönnt der anderen alles“, versichert Hannah Auchentaller. Die große Verantwortung im WM-Staffelrennen hat sie nicht erdrückt, sondern sogar noch beflügelt. Es war bemerkenswert, wie sie der Nervenbelastung standgehalten hat und am Schießstand nicht ins Grübeln gekommen ist. „Ich habe versucht, alles abzublocken, was von außen auf mich zukommt. Ich bin sozusagen in eine Bubble gekrochen. Das ist mir ganz gut gelungen“, erzählt die Staffel-Weltmeisterin.
Hannah Auchentaller ist mit Biathlon aufgewachsen. Ihr Vater Armin ist ein bekannter Biathlon-Trainer, derzeit in Diensten des US-Teams. Biathlon war früh ihre Leidenschaft. Sie hat die Sportschule in Mals besucht und sagt: „Biathlon war immer mein Plan A, einen Plan B hatte ich nicht.“ Der Plan hat funktioniert. Sie ist nun eine professionelle Biathletin und hat mit ihren 22 Jahren noch eine lange Karriere vor sich, wenn die Gesundheit mitspielt.
Ihr Vater war freilich auch dabei, als sie in Oberhof diesen unfassbaren Triumph gefeiert hat. „Es war schön zu wissen, dass er da ist. Und es war schön, diesen Moment mit ihm zu teilen, denn es war doch alles sehr viel für mich in dem Augenblick“, erinnert sich Hannah Auchentaller.
Sie selbst bezeichnet sich als positiv und lebensfroh und im Sport als sehr zielstrebig und ehrgeizig. „Ich weiß, was ich will. Ich kann sehr stur sein und mich auch über mein Limit pushen“, sagt sie. Aber sie weiß auch, dass nach diesem Weltmeistertitel die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Auf die Frage nach dem Saisonziel lautet die Antwort: „So konstant wie möglich sein, gesund bleiben und es genießen.“
HANNAH AUCHENTALLER Geburtsdatum und -ort: 28. März 2001 in Innichen Wohnort: Antholz Niedertal Sportgruppe: Carabinieri
Wie Patrick Braunhofer wurde auch David Zingerle in der vergange nen Saison von gesundheitlichen Problemen gebremst. Von einer Bauchgrippe während der Europa meisterschaft hat er sich dann nicht mehr richtig erholt.
Da hat ein Urlaub mit der ganzen Familie auf den Malediven richtig gut getan. Im Sommer hat sich der passionierte Gleitschirmflieger („Ich bin durch Lukas Hofer zum Paragleiten gekommen“) den Daumen ausgerenkt. „Das war recht schmerzhaft, aber es behindert mich jetzt nicht mehr“, versichert der Antholzer, der einige Teile des Gewehrs ausgetauscht hat. Nach der etwas verkorksten vergangenen Saison muss er fast von vorne anfangen. Er musste sich mannschaftsintern erst einmal für den Auftakt im IBU-Cup in Idre Fjäll (Schweden) qualifizieren. Und erst wenn er dort gute Leistungen bringt, ist der Weltcup wieder ein Thema. „Wenn du einmal im Weltcup warst, will du natürlich dorthin zurück“, meldet der 23-Jährige klipp und klar seine Ambitionen an.
Geburtsdatum und -ort:
16. März 2000 in Bruneck
Wohnort: Antholz Mittertal
Sportgruppe: Heer
David Zingerle Patrick Braunhofer
In der Saison 2022/23 ist Patrick Braunhofer endlich im Weltcup angekommen. Gleich zum Auftakt holte er mit einem 24. Platz seine ersten Weltcuppunkte.
Weitere sollten folgen, er qualifizierte sich für die WM und später beim Weltcup in Östersund auch erstmals für einen Massenstart. Es war aber auch ein Winter, in dem die Gesundheit nicht ganz mitgespielt hat. Im Dezember lag er 10 Tage mit Grippe im Bett und musste zwei Weltcups auslassen. Und dann hat es ihn ausgerechnet während der WM wieder erwischt, diesmal mit einer starken Erkältung. Sonst wäre wohl noch mehr möglich gewesen für den 25-jährigen Ridnauner. „Es war auf alle Fälle eine positive Saison. Bei einzelnen Rennen habe ich gezeigt, was ich kann“, blickt Braunhofer zurück. Freilich bedauert er, dass er nicht die ganze Saison über fit gewe-
DAMEN
Elite: Lisa Vittozzi, Dorothea Wierer (Rasen)
Team Milano Cortina 2026: Samuela Comola, Hannah Auchentaller (Antholz), Sara Scattolo, Martina Trabucchi, Linda Zingerle (Antholz), Beatrice Trabucchi, Rebecca Passler (Antholz), Michela Carrara
Juniorinnen: Birgit Schölzhorn (Ridnaun), Alice Pacchiodi, Francesca Brocchiero, Carlotta Gautero, Ilaria Scattolo, Astrid Plosch, Fabiana Carpella
HERREN
Elite: Tommaso Giacomel
Team Milano Cortina 2026: Elia Zeni, Michele Molinari, Daniele
sen ist. „Vor allem die Erkältung bei der WM war frustrierend. Die WMNominierung war ein Highlight meiner bisherigen Karriere. Wir haben dann in Ridnaun sehr gut trainiert, ich war wirklich gut in Form, als wir nach Oberhof gefahren sind, aber dort hat es mich erwischt. Im Einzelwettkampf bin ich nicht mehr gestartet, weil es so einfach keinen Sinn gehabt hat“, erzählt Braunhofer. Auch in der Vorbereitung auf die neue Saison ist er nicht ohne Erkrankungen durchgekommen. Er glaubt aber nicht, dass er besonders anfällig ist für Infekte, sondern sieht das als Folge der Corona-Pandemie: „Nach 2 Jahren Maskenpflicht war das Immunsystem vielleicht geschwächt.“ In der neuen Saison will Braunhofer die Leistungen des letzten Winters bestätigen und möglichst noch verbessern. „Es fehlt noch eine Stufe, aber ich weiß, dass ich mich noch steigern kann“, sagt Braunhofer. Vor allem in der Loipe gibt es noch genug Steigerungspotenzial. Das Schießen hingegen war schon immer seine Stärke.
Sein größter Wunsch für die nächste Saison ist, dass er es in den Staffeln besser macht als letzten Winter. „Die habe ich bis auf einmal immer verhaut. Und das war besonders bitter, weil in der Staffel auch immer deine Teamkollegen draufzahlen, wenn du nicht gut bist.“
Geburtsdatum und -ort: 19. April 1998 in Cavalese
Wohnort: Ratschings
Sportgruppe: Carabinieri
Fauner, David Zingerle (Antholz), Iacopo Leonesio, Cedric Christille, Patrick Braunhofer (Ridnaun), Lukas Hofer (Montal), Daniele Cappellari, Didier Bionaz
Junioren: Alex Perissutti, Davide Compagnoni, Cesare Lozza, Felix Ratschiller (Martell), Christoph Pircher (Terlan), Nicolò Betemps, Marco Barale
Rebecca Passler ist erst 22 Jahre alt, aber sie hat sich im Biathlon-Weltcup schon einen Namen gemacht, und zwar als schnellste Schützin.
Mit ihren Stehend-Serien stellt sie sogar die Meisterschützin Dorothea Wierer in den Schatten. „Ich habe immer schon schnell geschossen, das kommt bei mir ganz natürlich. Ich denke nicht, ich schieße einfach“, sagt die Antholzerin, die jedoch erst ein Trauma verarbeiten musste, ehe sie im Weltcup richtig Fuß gefasst hat. Bei ihrem Weltcup-Debüt im Dezember 2021 in Östersund belegte sie die Ränge 94 und 106. „Da habe ich festgestellt, dass der Weltcup eine andere Welt ist. Und ich habe dann schon ein wenig Angst gehabt vor dem, was kommt. Aber ich habe das mit mir selbst ausgemacht“, erzählt sie. Und als sie dann ein Jahr später in den Weltcup zurückgekehrt ist (dazwi-
Die Tochter von Andreas Zingerle und Schwester von David Zingerle ist ein großes Talent, wurde auf ihrem Weg nach oben aber gleich zweimal ausgebremst.
Im Sommer 2022 hat sie sich den Knöchel gebrochen und musste operiert werden. Angesichts dieses Handicaps waren ihre Leistungen im Winter gut. Nachdem ihr im Juni die Platte entfernt wurde, war sie ständig müde. Bei einer Blutprobe im September wurden Antikörper auf das Pfeiffersche Drüsenfieber gefunden. Damit war klar, woher diese ständige Müdigkeit kam.
Inzwischen hat sich Linda Zingerle gut erholt, in den letzten Wochen hat die Formkurve wieder eindeutig nach oben gezeigt. „Ab und zu gibt es noch schlechte Tage. Da muss ich einfach auf meinen Körper horchen und eine Pause machen“, sagt sie. Ihre Saison beginnt sie im IBU-Cup nächste Woche in Kontiolahti, für den sie sich den Startplatz in einer internen Qualifikation in Martell (2 Sprints) holen musste. Im IBU-Cup wird sich dann zeigen, ob sie schon soweit ist, bereits in dieser Saison den Sprung in den Weltcup zu schaffen. Zum Ziel gesetzt hat sie sich das jedenfalls.
schen holte sie Gold und Silber bei der Junioren-WM), da gab’s schon gleich mit einem 17. Platz im Sprint von Kontiolahti die ersten Weltcuppunkte. Mit der Staffel stand sie sogar zweimal auf dem WeltcupPodest, aber trotzdem war für sie kein Platz in der WM-Staffel von Oberhof. Den schnappte ihr ausgerechnet die beste Freundin Hannah Auchentaller weg. „Wir wussten, dass eine von uns beiden draußen bleiben wird. Solche Entscheidungen muss man akzeptieren. So habe ich mich halt für sie gefreut“, versichert Passler. Bei Rebecca Passler liegt in der Ruhe die Kraft. „Ich rede nicht viel, ich höre lieber zu“, beschreibt sie eine ihrer Charakter-Eigenschaften. Wird sie nach ihrer größten Stärke im Wettkampf gefragt, dann antwortet sie: „Ich denke nicht viel nach.“ Im Langlauf, das weiß sie, ist noch viel Luft nach oben. Doch auch am Schießstand will sie sich noch verbessern, denn: „Liegend bin ich noch nicht so sicher.“
Geburtsdatum und -ort:
31. August 2001 in Bruneck
Wohnort: Antholz Mittertal
Sportgruppe: Carabinieri
Geburtsdatum und -ort:
14. September 2002 in Bruneck
Wohnort: Antholz Mittertal
Sportgruppe: Finanzwache
Erstmals nach 10 Jahren hat es einen Winter gegeben, in dem Dominik Paris kein Weltcuprennen gewonnen hat.
Die Saison 2022/23 hat für ihn unglücklich begonnen, als es ihm in Lake Louise die Bindung aufschlug, und auch danach waren die Erfolgserlebnisse Mangelware. Am Ende hatte er als einzigen Podestplatz den 2. Rang im Super-G von Cortina d’Ampezzo zu Buche stehen.
Für einen, der 21 Weltcuprennen gewonnen hat, ist das eine sehr magere Bilanz. „Es ist gleich zu Beginn blöd gelaufen, in
Beaver Creek ist dann alles danebengegangen, in Gröden habe ich eingeparkt, in Wengen auch. Bei der WM habe ich es dann mit der Brechstange probiert, und da hat es mich geschmissen“, weist Paris darauf hin, dass er sich einfach ein paar Fehler zu viel geleistet hat. Und er weiß auch, warum das so war: „Ich war skifahrerisch nicht so gut drauf im letzten Winter.“
Und mit seiner Erfahrung weiß er auch, was passiert, wenn es nicht läuft. „Irgendwann spielt es sich auch im Kopf ab, wenn die Ergebnisse fehlen. Dann schleicht sich Unsicherheit ein, und es ist schwierig, das wieder in den Griff zu
2012 Abfahrt Bormio
2013 Abfahrt Kitzbühel
2013 Abfahrt Lake Louise
2015 Super-G Kitzbühel
2016 Abfahrt Chamonix
2016 Abfahrt Kvitfjell
2017 Abfahrt Kitzbühel
2017 Abfahrt Aspen
2017 Abfahrt Bormio
2018 Abfahrt Bormio
2018 Abfahrt Bormio
2019 Abfahrt Kitzbühel
2019 Abfahrt Kvitfjell
2019 Super-G Kvitfjell
2019 Abfahrt Soldeu
2019 Super-G Soldeu
2019 Abfahrt Bormio
2019 Abfahrt Bormio
2021 Abfahrt Garmisch
2021 Abfahrt Bormio
2022 Abfahrt Kvitfjell
bekommen. Ich weiß, dass ich schnell bin, aber wahrscheinlich bin ich manchmal über das Limit gegangen“, lautet seine nüchterne Analyse der vergangenen Saison.
Und weil er möchte, dass sich das nicht wiederholt, hat er einiges geändert im Training, denn: „Sechster oder Siebter werden taugt mir nicht so.“ Vor allem das Trockentraining hat er umgestellt. „Das hat sich schon gut ausgewirkt auf das Skifahren. Wenn ich mich da besser fühle, dann kann ich auch eher ans Limit gehen.“ Fast nichts geändert hat Paris an seinem Umfeld. Alberto Ghidoni und Schwager Luis Kuppelwieser sind weiterhin seine
wichtigsten Bezugspersonen im Sport, und Mattias Schnitzer ist immer noch sein Trockentrainer. Nur Michael Gufler ist nicht mehr dabei, der nach seinem unfreiwilligen Abschied beim italienischen Verband nun in die Schweiz gegangen ist. Im August/September war Paris mehr als drei Wochen lang in Südamerika, erst in Argentinien und dann in Chile. Vor allem im Nachhinein hat sich das als kluge Entscheidung herausgestellt, denn in Europa war im Herbst fast nirgends ein gutes Training möglich.
Es ist nun schon fast 15 Jahre her, dass Dominik Paris bei einem Super-G in Gröden im Weltcup debütiert hat. Er ist also einer der erfahrensten Athleten im Weltcup. „Es hat sich schon viel geändert seither. Technisch wird anders gefahren, das Material hat sich verändert. Und teilweise sind die Abfahrten auch nicht mehr so schwierig. Einige Stellen, wo es viel Mut braucht, sind entschärft worden“, sagt Paris. Am meisten stört ihn aber, dass die Pisten immer seltener vereist werden, und zwar nicht nur weil er sich auf solchen Pisten wohler fühlt. „Ich bin überzeugt, dass es weniger Verletzungen geben würde, wenn die Pisten eisiger wären. Du musst sehr gut auf dem Ski stehen, wenn es eisig ist, sonst fliegst du. Aber es besteht nicht die Gefahr, dass der Ski greift, so wie auf dem aggressiven Schnee. Da wirken dann gewaltige Kräfte und das Knie verdreht sich. Auf Eis passiert das nicht“, behauptet der Ultner. Als er in den Weltcup gekommen ist, da waren die „Azzurri“ im Speed-Bereich eine Macht. „Fill, Staudacher, Heel und Innerhofer, die sind alle aufs Podest ge-
fahren. Da habe ich schon viel gelernt“, erinnert er sich. Nun ist die Konkurrenz im eigenen Team nicht mehr so groß, auch wenn Casse und Schieder zur TopGruppe in der Abfahrt gehören. Aber im Super-G ist Italien in den Top Ten der Weltcup-Startliste nicht vertreten. „Es kommen keine Jungen nach bei uns. Ich weiß auch nicht, woran das liegt. Ich kann mir vorstellen, dass sie nur auf präparierten Pisten trainieren und zu wenig frei fahren. Aber genau weiß ich nicht, woran es liegt“, sagt Paris. Ob sich die Umstellungen im Training gelohnt haben, muss sich erst zeigen. Beim SpeedSaisonauftakt in ZermattCervinia wurde nur ein Trainingslauf gefahren. Die restlichen Trainings und die beiden Rennen fielen dem schlechten Wetter zum Opfer. Nun beginnt die Saison für ihn Anfang Dezember in Beaver Creek.
Geburtsdatum und -ort: 14. April 1989 in Meran Wohnort:
St. Walburg in Ulten Sportgruppe: Carabinieri
Es war eine vermurkste Saison: Der Absturz von Nadia Delago nach ihrem Bronze-Rang bei Olympia 2022 in der Abfahrt ins sportliche Nichts war unerklärlich wie unfassbar. Auch ihre Schwester Nicol blieb mit nur 3 Top-15-Ergebnissen hinter den Erwartungen zurück. Aber aufgeben war und ist im Skimäderl-Haus
Delago keine Option. Jetzt gilt erst recht: Wir wollen es wieder wissen!
Nicol Delago
Begonnen hat die Saison vor einem Jahr gut: 7. und 12. wurde die 27-Jährige in Lake Louise, aber dann ging nicht mehr viel. Es folgten einige Ausfälle, die Lockerheit ging verloren und erst beim Finale in Soldeu gab es mit Rang 15 noch ein kurzes „geht ja!“. Freilich zu wenig für eine, die schon 3 Mal auf dem Podium stand. Das weiß auch Nicol Delago, die mit der jüngeren Vergangenheit längst abgeschlossen hat: „Ich denke nicht mehr daran. Ich schaue nach vorne und versuche, das besser zu machen, was ich noch selber beeinflussen kann.“ Im Sommer legte sie die Basis dafür, vor allem athletisch konnte sie sich top vorbereiten. Elia Berti, der auch Trockentrainer von Alex Vinatzer und Max Perathoner ist, wuss-
te genau, wo er anzusetzen hatte. Dass in den letzten Wochen das Wetter kaum ein Speedtraining zuließ und auch das Weltcup-Opening in Cervinia kaum neue Erkenntnisse brachte, stört die 96-fache Starterin bei Weltcuprennen nicht: „Wir sind Profis und müssen uns auf alle Situationen einstellen. Ich freue mich ganz einfach auf die Rennen, die in dieser Saison kommen. Es gibt unglaublich viele Highlights – auch ohne WM und Olympia.“ Und was sagt Nicol Delago zur nicht einfachen Situation ihrer Schwester Nadia? „Ich habe versucht, ihr so gut als möglich zu helfen und für sie da zu sein. Aber sie muss selber die Lösungen finden, aus dem Loch heraus zu kommen. Denn am Start steht immer noch jeder Athlet alleine.“
Nadia Delago
Einen geradezu beispiellosen LeistungsAbsturz erlebte Nadia Delago. Im Febru-
Geburtsdatum und -ort: 5. Jänner 1996 in Brixen
Wohnort: Wolkenstein
Sportgruppe: Finanzwache
ar 2022 holte sie noch Abfahrts-Bronze bei Olympia, ein Jahr später kam sie nur 6 Mal in die Punkteränge und war nie besser als 23. Aber das ist jetzt vorbei, die Horrorsaison ist abgehakt.
Die 26-Jährige hat die Saison vorzeitig beendet, die Skier mehrere Wochen in die Ecke gestellt und erst Ende April wieder hervorgeholt. Da war auf einmal alles anders: „Ich bin wieder mit Freude Ski gefahren, hatte Spaß und war locker drauf.“ Beim Speed-Opening in Cervinia konnte sie das nicht zeigen, weil wegen Schlechtwetters nicht gefahren werden konnte. Aber das ist bei weitem nicht genug, die Ansprüche sind andere. Obwohl die Wolkensteinerin vorsichtig ist: „Mir war schon klar, dass es mit meinen ständigen Verbesserungen bis 2022 nicht immer so weitergehen kann. Aber dass ich so abstürzen würde, hat mich natürlich umgehauen. Wobei ich die schwachen Leistungen auch ein Stück weit erklären kann mit meiner Krankheit im November 2022 und der völligen Verunsicherung in den Monaten darauf. Für mich ist entscheidend, dass ich wieder mit Freude Ski fahre. Dann kommen die Ergebnisse von alleine“, ist sie überzeugt.
Geburtsdatum und -ort: 12. November 1997 in Brixen
Wohnort: Wolkenstein
Sportgruppe: Polizei
Es ist im internationalen Skizirkus ein ungeschriebenes Gesetz: Am letzten Wochenende vor Weihnachten jagen die besten Skirennläufer der Welt über die Grödner Abfahrtspiste. Das ist seit über 50 Jahren so. Aber die Aktivitäten des ausrichtenden Saslong Classic Clubs gehen über die Organisation von hochkarätigen Weltcuprennen hinaus.
IRainer Senoner ist der Präsident des Saslong Classic Clubs und fungiert bei den Weltcuprennen zudem noch als Rennleiter.
n den vergangenen fünfeinhalb Jahrzehnten wurden auf der Saslong nicht weniger als 100 Weltcuprennen ausgetragen. Dabei haben sich auf der Grödner Abfahrtsstrecke unzählige Episoden ereignet. Los ging alles im Februar 1969, als JeanDaniel Dätwyler die erste Abfahrt gewann. Nur ein Jahr später folgte bereits die WM, die Gröden nachhaltig geprägt hat. 1980 sprang Uli Spieß als erster Abfahrer über die Kamelbuckel. 2004 sorgte Kristian Ghedina für eine Schrecksekunde, als er auf dem Zielsprung beinahe mit einem Reh kollidiert wäre, das sich auf die Piste verirrt hatte. „Wir könnten Bücher füllen mit Geschichten über Sieger – und tragische Helden“, sagt Rainer Senoner, Präsident des Saslong Classic Club. In diesem Winter gastieren Dominik Paris, Aleksander Aamodt Kilde und Co. am Freitag, dem 15. Dezember (Super-G), und am Samstag, dem 16. Dezember (Abfahrt), in Gröden. Die Rennen in einem der schönsten Täler des Alpenraums sind aber auch für die lokale Wirtschaft sehr wichtig. Rund 75 Prozent des Umsatzes werden in Gröden bzw. Südtirol ausgegeben. Zudem ist der Saslong Classic Club ein begehrter Arbeitgeber mit zwei festangestellten Mitarbeiterinnen und rund 20 Freelancern.
Unermüdlicher Einsatz für den Ski-Nachwuchs
Der Saslong Classic Club beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Organisation der Weltcuprennen. So wird ab der
Aleksander Aamodt Kilde fühlt sich auf der Saslong pudelwohl. Der Norweger ist einer von 6 Rennläufern, die in Gröden sowohl die Abfahrt als auch den Super-G gewonnen haben.
Die Tickets für die 56. Saslong Classic sind hier erhältlich: www.saslong.org/de/tickets
Saison 2023/24 die sogenannte „Speed Clinic“ eingeführt. Dieses neu geschaffene Trainingslager Ende November am Piz Sella ist für junge Rennläuferinnen gedacht, die in den Speed-Disziplinen Fuß fassen wollen. Anschließend werden auf derselben Piste die traditionellen FIS-Rennen für Frauen und Männer ausgetragen, bei denen die jungen Talente wertvolle Erfahrungen und vor allem FIS-Punkte für den weiteren Saisonverlauf sammeln können.
Der Saslong Classic Club gibt einen wesentlichen Beitrag für den Ski-Nachwuchs, der dem Grödner Organisationskomitee sehr am Herzen liegt.
„Der Ski-Nachwuchs liegt uns sehr am Herzen und wir sehen es als Weltcup-Veranstalter als unsere Pflicht, mit der Ausrichtung dieser Rennen in die Ausbildung der jungen Rennläuferinnen und -läufer zu investieren. In den vergangenen 10 Jahren haben wir über 100 FIS-Rennen organisiert – diese Zahl untermauert unsere Bemühungen in diese Richtung eindrucksvoll“, so Senoner. Parallel dazu treibt der Saslong Classic Club auch seine Kandidatur für die Alpine Ski-Weltmeisterschaft 2029 leidenschaftlich und professionell voran. Der FIS-Vorstand wird am Dienstag, dem 4. Juni 2024, beim FIS-Kongress in Reykjavík (Island) den WM-Ausrichter 2029 bekanntgeben.
Saslong Classic Club Gröden
Streda Dursan 106 | 39047 St. Christina Tel. 0471 793 450 info@saslong.org | www.saslong.org
Er war der Südtiroler Aufsteiger der vergangenen Saison im Skiweltcup: Florian Schieder. Wie er das alles erlebt hat und was er sich von der neuen Saison erwartet, erzählt er im Radius-Interview.
Radius: Hat sich das Leben geändert nach dem 2. Platz in Kitzbühel?
Florian Schieder: Ja, es sich schon geändert. Vor allem im Frühling hatte ich viele Termine. Dann ist es aber ruhiger geworden. Im Sommer war es dann wieder wie immer. Aber mich erkennen jetzt mehr Leute, weniger in Italien, eher in Österreich, wo der Skisport einen ganz anderen Stellenwert hat.
Radius: Denken Sie noch öfters an jenen Tag in Kitzbühel, der alles verändert hat?
F. Schieder: Ja schon, denn es hat sich an dem Tag wirklich alles geändert. Wenn du bei diesem Rennen auf das Podest fährst, dann steigt dein Bekanntheitsgrad schnell, denn Kitzbühel ist Kitzbühel. Es war danach für mich alles einfacher, ich konnte plötzlich in der Top-Gruppe starten. Und es hat mich auch selbstsicherer gemacht. So war Mattia Casse beim Training in Chile immer weit voraus, aber das hat mich nicht ins Grübeln gebracht. Als ich beschlossen habe, bei einer Fahrt richtig Gas zu geben, war ich dabei. Da ist eine Selbstsicherheit, die ich jetzt habe, speziell in der Abfahrt. Da weiß ich, dass es passt, wenn
ich gesund bin und fit bin. Im Super-G ist es nicht so.
Radius: Bei der WM haben Sie in der Abfahrt lange geführt. War da irgendwann die Hoffnung auf eine Medaille da?
F. Schieder: Ich hatte die Startnummer 1, und als ich im Ziel abgeschwungen habe, war ich mir sicher, dass ich meinen Platz in der Leaderbox schon nach dem nächsten Läufer räumen muss, weil ich einen Fehler gemacht hatte. Dann haben aber auch die Läufer hinter mir Fehler gemacht, und als auch Vincent Kriechmayr hinter mir war, da habe ich schon ein wenig gehofft. Aber es waren dann doch noch einige schneller.
Radius: Haben Sie gehadert wegen der Startnummer, weil später die Piste etwas schneller geworden ist?
F. Schieder: Nein, ganz im Gegenteil. Ich hatte mir diese Nummer gewünscht, denn dann musst du am Start nicht so lange warten. Christof Innerhofer hat gemeint, dass ich mit einer höheren Nummer die Medaille geholt hätte. Aber ich bin mir sicher, dass es der Fehler war, der mich die Medaille gekostet hat und nicht die Startnummer.
Radius: Warum ist es im Super-G noch nicht so gelaufen?
F. Schieder: In der Abfahrt habe ich den Vorteil, dass ich in den Trainingsläufen Vertrauen aufbauen kann. Im Super-G, wenn schwere Passagen sind und man voll riskieren muss, bin ich noch zögerlich. Diese Entschlossenheit, die es braucht, fehlt mir im SuperG noch. Ich fahre nicht schlecht, ich habe ja im Europacup gewonnen, aber es fehlt halt noch was.
Radius: Macht Ihnen das Knie überhaupt keine Probleme mehr?
F. Schieder: Ich habe im Sommer viel Athletik-Training gemacht und bin erst kurz vor der Abreise nach Chile erstmals Ski gefahren. Da hatte ich am Anfang ziemliche Schmerzen und habe mir gedacht: Hoppla, was ist jetzt los? Aber ich bin immer mit dem Arzt in Kontakt, und er hat mich beruhigt und gesagt, das Knie müsse sich wieder ans Skifahren gewöhnen. Jetzt habe ich keine Probleme mehr, aber ich fahre trotzdem oft zu Dr. Fink zur Kontrolle.
Radius: Haben Sie sich Ziele gesetzt für die neue Saison?
F. Schieder: Ich habe mir kein bestimmtes Saisonziel gesetzt, aber ich möchte natürlich in der Top-Startgruppe bleiben, und da braucht es Top-10-Plätze. Und wieder einmal auf das Podest fahren wäre auch schön.
Radius: Ist die Streif Ihre Lieblingspiste?
F. Schieder: Ich bin immer schon gerne auf der Streif gefahren, aber es gibt keine Piste, auf der ich nicht gerne fahre. Es freut mich sehr, dass in Kvitfjell wieder gefahren wird. Und eine meiner Lieblingspisten ist Beaver Creek. Da habe ich letztes Jahr eigentlich mein bestes Rennen gemacht. Obwohl der Schneefall immer dichter wurde und die Bedingungen immer schlechter und es eigentlich nicht mehr möglich war, mit Startnummer 53 eine gute Zeit zu fahren, bin ich 28. geworden.
Radius: Das Trainer-Team bei den Abfahrern wurde verkleinert. Was sagen Sie dazu?
F. Schieder: Wir haben in der Abfahrt 3 Läufer in den Top 10 der WeltcupStartliste. Das gab es noch nie. Und dann streichen sie uns 2 Trainer. Das ist schon enttäuschend und auch schwierig für die Trainer, denn nur 2 Trainer auf der Abfahrt ist einfach zu wenig, wenn man sich mit den Besten messen will.
Radius: Was haben Sie gemacht, wenn Sie mal nicht trainiert haben?
F. Schieder: Nach der Saison war ich im Urlaub in Fuerteventura. Da habe ich nur relaxt. Sonst habe ich daheim auf der Seiser Alm geholfen, da gibt es immer viel zu tun. Und ich habe angefangen, meine Wohnung etwas umzubauen, in die ich bald einziehen will.
Radius: Was erwarten Sie von den Teamkollegen?
F. Schieder: Ich bin sehr gespannt auf Mattia Casse. Und Dominik Paris wird wieder sehr stark sein, den sehe ich ganz gut. Bei Christof Innerhofer wird viel davon abhängen, wie die ersten Rennen laufen. Dahinter sieht es dann nicht mehr so gut aus. Gerade aus Südtirol kommt
wenig nach. Früher waren fast nur Südtiroler in der Abfahrtsmannschaft.
Radius: Woran liegt das?
F. Schieder: Ich glaube, beim Nachwuchs wird wahrscheinlich zu wenig Abfahrt trainiert. In diesem Jahr bei der Italienmeisterschaft war in der Abfahrt kein Läufer des Südtiroler Landeskaders am Start. Wir sind früher mit Bus-
sen zur Italienmeisterschaft gefahren, so viele waren wir.
Geburtsdatum und -ort: 26. Dezember 1995 in Bozen
Wohnort: Kastelruth
Sportgruppe: Carabinieri
SG: RTL: Riesentorlauf Abfahrt SL: Super-G Slalom
DEZEMBER
1. bis 3.
A:
Herren Damen
Beaver Creek
2./3. Tremblant
St. Moritz
9./10. Val d´Isere
15./16. GRÖDEN
16./17. Val d´Isere
21. Courchevel 17./18. ALTA BADIA
28./29. Lienz
JÄNNER
28./29. Bormio 6./7. Adelboden
12. bis 14. Wengen
Kitzbühel 19. bis 21. 26. bis 28. Flachau 16.
FEBRUAR MÄRZ
23./24. 30. Schladming 13./14. Zauchensee
Cortina d´Ampezzo
KRONPLATZ
2./3. Chamonix
10./11. Bansko
24./25. Val di Fassa 8. bis 10.
22. Madonna di Campiglio 27./28. 20./21. 24./25. 16. bis 18.
Garmisch-Partenkirchen
3./4. Garmisch-Partenkirchen
Soldeu 10./11. 2./3.
Crans Montana
Kvitfjell 17./18.
Palisades Tahoe
Kvitfjell 2./3.
Aspen Åre
Jasna 9./10. 9./10. Kranjska Gora 6./7. Kranjska Gora
Saalbach-Hinterglemm 16./17. Saalbach-Hinterglemm 22. bis 24.
-Infogra k: APA/A.Delvai/M. Lemanski
CHRISTOF INNERHOFER
„Ich kann sie an einer Hand abzählen, die noch an mich glauben. Alle anderen haben mich schon abgeschrieben. Aber das ist mir egal. Das Wichtigste ist: Ich selber glaube noch immer an mich.“
Natürlich klingt es nach Durchhalteparolen, die Christof Innerhofer vor dem Beginn seiner 18. Saison im Skiweltcup von sich gibt. Kein Wunder: Für den fünffachen Medaillengewinner bei Großanlässen und sechsfachen Sieger bei Weltcuprennen sind seit zwei Jahren magere Zeiten angesagt. Im Vorjahr war Platz zehn im SuperG von Cortina d’Ampezzo sein bestes Ergebnis, drei weitere Male kam er in die Top 20, ansonsten machte der bald 39-Jährige am ehesten abseits der Piste von sich reden. Und zwar wegen seiner umstrittenen Nicht-Nominierung für die WM-Abfahrt, bei der Innerhofer Matteo Marsaglia weichen musste. Und das, obwohl der Gaiser zwei Klassen besser war. Die Bevorzugung von Marsaglia schlug hohe Wellen, Innerhofer selbst hat damit abgeschlossen: „Warum soll ich noch Energien dafür verschwenden? Das bringt eh nichts mehr. Ich konzentriere mich auf das, was kommt.“
Die Zukunft soll dem Speed-Spezialisten noch Genugtuung bringen. „Ich fühle
mich nach wie vor schnell genug, um mit den Besten der Welt mitzuhalten. Ich war im Vorjahr wegen Materialproblemen lange nicht konkurrenzfähig. Erst als ich mich auf mein altes Set-up, sprich die richtige Übersetzung zwischen Skischuh und Ski, besann, konnte ich wieder mithalten.“
Spät, aber nicht zu spät will der Routinier also noch mal angreifen. „Ich muss nicht unbedingt als Weltmeister abtreten. Ich will meinen Traum weiterhin leben: Ski fahren, Rennen fahren, jeden Tag Sport auf Top-Niveau betreiben. Ich bin körperlich topfit, und ich kann mich auch noch immer voll überwinden. Was uns als Team im Herbst eingebremst hat, war das schlechte Wetter. Wir hatten letztmals Mitte September die Abfahrtsskier an, und dann noch einmal am einzigen Trainingstag in Zermatt.“
Dass bei der historischen Gletscherpremiere nicht gefahren werden konnte, hat Innerhofer nicht gestört. „Ich wäre dort wohl nicht konkurrenzfähig gewesen. Ich hatte einen turbulenten Sommer. Im August zog ich mir eine Hornhautverletzung am Auge zu, dann tickte ich mir die Quadrizepssehne im Knie. Dann bin ich auch noch mit dem Rad gestürzt, sodass ich beim Skitraining in Chile nicht immer voll trainieren konnte.“ Unterkriegen ließ sich Innerhofer davon nicht. Er will sich nun beim USA Training in Copper
Mountain, wo die „Azzurri“ seit letztem Wochenende sind, den Feinschliff holen. Denn eines ist fix: Abschreiben sollte man einen Christof Innerhofer nie. Auch wenn nur mehr die allerwenigsten an ihn glauben.
Geburtsdatum und -ort:
17. Dezember 1984 in Bruneck
Wohnort: Gais
Sportgruppe: Finanzwache
Nadia und Nicol Delago halten in den Speed-Disziplinen des Weltcups seit Jahren die Südtiroler Fahne hoch. Athletinnen, die in deren Fußstapfen treten können, suchte man bisher vergebens.
Teresa Runggaldier, Vicky Bernardi und Sara Thaler schicken sich an, diese Lücke zu schließen.
Teresa Runggaldier
Obwohl erst 24 Jahre alt, ist Teresa Runggaldier die erfahrenste dieses Trios. Die Wolkensteinerin hat im Vorjahr 2 Weltcup-Rennen bestritten, war im Europacup die beste Speed-Dame aus Italien – und dennoch gehört sie der Nationalmannschaft nicht an: „Ich hätte mir schon erwartet, dass ich einen Platz im Kader finde“, sagt Runggaldier. Letztendlich kam es jedoch anders: Nicht zuletzt aufgrund von Sparmaßnahmen ließ man die Grödnerin außen vor.
Eine Entscheidung, die weitreichende Folgen hat. Runggaldier, die ihre HeadSkier selber präpariert, hat im gesamten Sommer lediglich 2 Tage Super-G trainieren können. Auf den wenig verbliebenen Gletschern in Europa sei Abfahrtstrai-
Geburtsdatum und -ort:
12. April 1999 in Brixen
Wohnort: Wolkenstein
Sportgruppe: Finanzwache
ning im Sommer ohnehin nicht möglich gewesen. „Es war nicht leicht. Der Finanzsportgruppe bin ich unheimlich dankbar, sonst könnte ich meine Passion nicht ausüben“, sagt sie. Ziel in der neuen Saison sei es, über den Europacup einen Fixplatz im Super-G zu erkämpfen.
Vicky Bernardi
Vicky Bernardi teilt diese Sorgen nicht. Sie ist – genauso wie Sara Thaler – in der Europacup-Gruppe eingegliedert. Der letzte Winter verlief für die 21-Jährige aus Abtei mit Höhen und Tiefen. Der Höhepunkt war der Gewinn der Silbermedaille bei der Junioren-WM in St. Anton in der Abfahrt. „Ich habe gewusst, dass ich vorne mitfahren kann. Aber bis ich die Medaille nicht in der Hand hielt, war ich mir nicht sicher“, betont Bernardi. Dieses Resultat habe ihr viel Selbstvertrauen eingehaucht. So gut es in der Abfahrt auch lief, hatte die Gadertalerin im Super-G mit Problemen zu kämpfen – vor allem, was das Material betrifft. Dank einer ausgezeichneten Vorbereitung soll in der neuen Saison das besser werden. „Wir sind im Mai noch 20 Tage Ski gefahren, danach habe ich zweieinhalb Monate zu
Geburtsdatum und -ort:
6. Juli 2002 in Bruneck
Wohnort: Abtei
Sportgruppe: Carabinieri
Hause Kondition trainiert. Ich bin heuer positiver eingestellt. Ich will im Weltcup starten und mein erstes Europacup-Podest holen“, sagt sie.
Sara Thaler
Sie ist die Aufsteigerin des Jahres. Die 19-Jährige aus St. Ulrich fuhr im Jänner dieses Jahres sensationell auf Rang 4 der Europacup-Abfahrt in Zauchensee – es war erst ihr 3. Rennen auf zweithöchster Ebene. Im weiteren Verlauf des Winters klassierte sie sich konstant in den Abfahrts-Top-15 und verdiente sich so die Beförderung ins Nationalteam. „Ich habe mich sehr gut eingelebt“, betont Thaler, die künftig einen Servicemann an ihrer Seite hat. Der Sommer verlief für sie „chaotisch“: Einerseits machte sie die Matura an der Sportoberschule in St. Ulrich, andererseits schloss sie die Kurse ab, um in die Carabinieri-Sportgruppe aufgenommen zu werden. „Aufgrund dessen konnte ich nur 11 Tage in Argentinien trainieren“, betont die Grödnerin, die in der neuen Saison konstanter werden und im Super-G einen Schritt nach vorne machen will.
Geburtsdatum und -ort:
27. Mai 2004 in Brixen
Wohnort: St. Ulrich
Sportgruppe: Carabinieri
KAROLINE PICHLER
Es war der 30. Jänner dieses Jahres, als Karoline Pichler für einen kurzen Moment mit dem Spitzensport abgeschlossen hat. Da hat sie sich beim Training am SanPellegrino-Pass wieder einmal am Kreuzband verletzt.
Nach den ganzen Operationen wollte ich mir das nicht noch einmal antun“, erzählt sie. Aber sehr schnell wurde klar, dass eine Operation im verletzten linken Knie wahrscheinlich gar nicht nötig ist. Sie ist dann sogar in Crans Montana im März in den Weltcup zurück gekehrt, aber das war dann doch zu früh. In Lillehammer ist
ELISA PLATINO
sie nach dem Training wieder abgereist und hat die Saison beendet.
Im Mai hat sie sich einen kurzen Urlaub in Dubai gegönnt. Eine Woche in der Toskana war als Radurlaub auch mit Training kombiniert, und am Meer war sie noch einmal für einige Tage in Camogli. Ansonsten aber war die meiste Zeit dem Training gewidmet.
Vor dem Start der neuen Saison versichert sie, dass sie körperlich gut drauf ist und das Kreuzband gut funktioniert, so wie es ist. „Ich kann alles machen, und es braucht keine besondere Pflege. Innen- und Außenband sind sowieso perfekt“, sagt sie. Das Training im Sommer in Argentinien war noch ein Herantasten. „Es war aber
Der Saisonauftakt in Sölden ist abgehakt, der Blick geht nach vorne. Für Elisa Platino verlief ihre persönliche Premiere am Rettenbachferner nicht nach Wunsch (37. im 1. Durchgang), der Fokus ist nach vorne gerichtet.
Die Weltcupsaison ist nicht nur Sölden. Es kommen noch weitere 9 Rennen, mit dem Finale in Saalbach 10, wo ich mich beweisen kann“, gibt die Obermaiserin die Richtung vor. Zumal sie nicht über konkrete Ziele reden will. „Ich bin nicht planlos, aber ich kann und will mich auch nicht unter Druck setzen lassen. Ich muss unbeschwert drauflos fahren. Noch bin
ich zuviel Perfektionistin und will es zu genau machen, anstatt ab und an mehr auf mein Gefühl zu achten.“
Im Vorjahr fand Platino diesen Mix aus Unbeschwertheit, Perfektion und Gefühl. In 3 Weltcup-Riesentorläufen holte sie Punkte, im Europacup kam sie 6 Mal unter die Top 5, wurde in Ponte di Legno und in Marburg-Maribor Zweite. Der verdiente Lohn: Als Dritte der Disziplinenwertung sicherte sie sich ein Ticket für alle Weltcup-Riesentorläufe in dieser Saison und wurde zudem ins Weltcupteam der „Azzurre“ integriert. Jetzt ist die 24-Jährige bereit, den nächsten Schritt zu machen. Seit einigen Tagen bereitet sie sich in Nordamerika auf die nächsten Rennen vor, in Killington am
ein guter Test, weil ich gesehen habe, dass es kein Problem ist, wenn ich jeden Tag Ski fahre“, erzählt die Petersbergerin, die ihre einstige Parade-Disziplin Riesentorlauf nur noch im Training praktiziert. „Es war eine Entscheidung, die sich schön langsam von allein aufgedrängt hat. Wenn du immer mit dem Speed-Team unterwegs bist, hast du einfach zu wenig Zeit für das Riesentorlauf-Training“, erklärt die 29-Jährige diese Entscheidung. Sie hat den Fokus jetzt hauptsächlich auf den Super-G gelegt. Dort kratzt sie an den Top-30 der Weltcup-Startliste. Beim Speed-Auftakt in Zermatt/Cervinia sollte ihre Saison beginnen, doch leider konnte keine der beiden Abfahrten gefahren werden.
Bis zum ersten Super-G muss Karoline Pichler noch eine Weile warten. Der steht erst am 8. Dezember in St. Moritz auf dem Programm.
KAROLINE PICHLER
Geburtsdatum und -ort:
30. Oktober 1994 in Bozen
Wohnort: Petersberg
Sportgruppe: Polizei
kommenden Samstag, 25. November und dann im kanadischen Tremblant am 2. und 3. Dezember stehen die nächsten Prüfungen an.
ELISA PLATINO
Geburtsdatum und -ort:
8. Jänner 1999 in Meran
Wohnort: Meran/Obermais
Sportgruppe: Carabinieri
ALEX VINATZER
Mit WM-Bronze hat Alex Vinatzer im Februar 2023 Ski-Südtirol verzaubert. Trotzdem: Ganz zufrieden war der Grödner nicht.
ine Ski-Saison kann ganz schön lange sein. Meist wird sie im August-September mit einem mehrwöchigen Trainingslager in Südamerika eingeläutet, danach kommt es im Oktober und November zu den ersten Appetitanregern, ehe von Dezember bis März die Post abgeht. Wenn der Winter dann auch noch so turbulent verläuft wie im Vorjahr bei Alex Vinatzer, dann kann man den Grödner Ausnahmekönner nur allzugut verstehen, wenn er sagt: „Nach der Saison habe ich meine ganzen Kumpels zu mir nach
DAMEN
Weltcup, Elite: Marta Bassino, Federica Brignone, Sofia Goggia, Elena Curtoni
Weltcup, Allrounder: Karoline Pichler (Petersberg), Nadia Delago (Wolkenstein), Laura Pirovano, Nicol Delago (Wolkenstein), Roberta Melesi
Weltcup, Slalom und Riesentorlauf: Martina Peterlini, Marta Rossetti, Beatrice Sola, Elisa Platino (Obermais), Anita Gulli, Lara Della Mea, Asja Zenere
Europacup: Emilia Mondinelli, Sara Thaler (St. Ulrich in Gröden), Giorgia Collomb, Ludovica Righi,
Ambra Pomaré, Vicky Bernardi (Abtei), Alice Calaba, Vittoria Cappellini, Sophie Mathiou, Alessia Guerinoni, Annette Belfrond, Monica Zanoner, Ilaria Ghisalberti HERREN
Weltcup, Speed-Gruppe: Pietro Zazzi, Guglielmo Bosca, Florian Schieder (Kastelruth), Benjamin Jacques Alliod, Mattia Casse, Christof Innerhofer (Gais), Dominik Paris (St. Walburg in Ulten), Nicoló Molteni
Weltcup, Slalom: Alex Vinatzer (Wolkenstein), Tommaso Sala, Simon Maurberger (St. Peter im Ahrntal), Stefano Gross, Giuliano
Hause eingeladen und wir haben eine große Party geschmissen.“
Gefeiert wurde da auch – oder vor allem – Vinatzers bisher größter Erfolg seiner Karriere, nämlich die WM-Bronzemedaille im Slalom. Es war ein denkwürdiger Tag, der sich am 19. Februar 2023 auf der L'Eclipse-Piste im französischen Nobelort Courchevel abgespielt hat. Der 24-jährige Grödner lag im Slalom zur Halbzeit noch auf Platz 6, machte in einem verrückten Finale jedoch 3 Positionen gut und schenkte Südtirol so das erste WMEdelmetall seit 2019. Für den 1,89 Meter großen Modellathleten war es in gewisser Weise auch eine Revanche, verpasste er doch 2 Jahre zuvor bei der Heim-WM in Cortina d’Ampezzo das Siegertreppchen als Vierter nur äußerst knapp. Wenn Vinatzer jetzt – gut 9 Monate später – auf seine Bronzemedaille zurück-
Razzoli, Corrado Barbera, Tobias Kastlunger (St. Vigil in Enneberg), Matteo Canins (Abtei)
Weltcup, Riesentorlauf: Giovanni Franzoni, Filippo Della Vite, Luca De Aliprandini, Giovanni Borsotti, Hannes Zingerle (Stern)
Europacup: Gianlorenzo di Paolo, Matteo Bendotti, Manuel Ploner (St. Kassian), Max Perathoner (Wolkenstein), Tommaso Saccardi, Davide Leonardo Seppi, Marco Abbruzzese, Federico Scussel, Maximilian Ranzi (Lana), Gregorio Bernardi, Simon Talacci, Alessandro Pizio, Riccardo Allegrini, Matteo Franzoso
„ICH KRATZE GERNE AM LIMIT, MANCHMAL AUCH ETWAS ZU VIEL.“
ALEX VINATZER
blickt, ist die Freude klarerweise noch groß, allerdings sieht der Slalomspezialist auch das große Ganze. Und er analysiert trocken: „Die Bronzemedaille außen vorgelassen, wäre für mich mehr drin gewesen.“ Was Vinatzer damit meint: Im Weltcup gab es für den Grödner ein wildes Gefühlswirrwarr. In den ersten 3 Slaloms schied er aus, dann landete er in Adelboden plötzlich auf Rang 4, hatte dann teilweise wieder Rennen dabei, die zum Vergessen waren, und dann wieder Auftritte, bei denen er mit seinen kompromisslosen, unbekümmerten und rasanten Schwüngen verzückte. Ein Podestplatz wollte ihm jedoch nicht gelingen – außer im wichtigsten Rennen
Es war nur eine kurze Saison, die Speed-Spezialist Maximilian Ranzi im Vorjahr gefahren ist: Nicht einmal bis Silvester kam er, dann war das Skijahr für den 22-Jährigen gelaufen.
Ranzi war bei der Weltcup-Abfahrt in Bormio als Vorläufer im Einsatz, kam auf der Stelvio-Piste aber schwer zu
der Saison, nämlich dem WM-Slalom. Vinatzer: „Ich habe im Sommer 2022 meine Ski-Marke gewechselt und bin seitdem auf Atomic unterwegs. Ein solcher Materialwechsel ist natürlich nie ohne“, sagt er, ergänzt aber auch: „Wo ich mich verbessern muss, ist die Konstanz. Am Start will ich oft zu viel, ich muss daran arbeiten, ruhiger zu werden, den schnellen Schwung aber doch beizubehalten. Ich kratze gerne am Limit – manchmal vielleicht auch etwas zu viel. Das muss ich besser unter Kontrolle kriegen.“
Ein positives Zwischenfazit zieht Vinatzer unter seine Fortschritte im Riesentorlauf. Diese Disziplin soll sein zweites Standbein werden, mittlerweile investiert der Grödner 50 Prozent seines Trainingsumfangs in Übungsfahrten zwischen den breiten Toren. Dass er auch im Riesentorlauf schnell sein kann, bewies Vinatzer im Europacup, wo ihm in der vergangenen Saison 3 Podestplätze und 3 weitere Top-8-Platzierungen gelangen. „Ich glaube schon, dass ich in Zukunft auch in dieser Disziplin ein Wörtchen mitreden kann“, sagt der 24-Jährige, betont aber auch, dass noch viel Arbeit vor ihm liege.
Apropos Team: Hier gab es im Sommer eine Veränderung. Vinatzers Ser-
vicemann Michael Mölgg ist zu seinem Bruder Manfred Mölgg in die NordicaFamilie gewechselt, weshalb „Vini“ mit Georg Kleer einen neuen Ski-Präparierer bekam. Der Österreicher betreute in der vergangenen Saison die kanadische Mannschaft. In der Vorbereitung wurden die beiden schon auf eine harte Probe gestellt, denn die Wetterbedingungen waren alles andere als ideal.
So oder so: Alex Vinatzer ist bereit für die neue Saison. Kraft getankt hat er im Sommer in den Südtiroler Bergen, aber auch im warmen Osten. Mit seiner Freundin urlaubte er zuerst in Abu Dhabi und machte dann einen Abstecher auf die malerischen Strände der Malediven. Vinatzer hätte wohl nichts dagegen, wenn auch seine Ski-Saison so traumhaft schön würde. Vielleicht mit dem ersten Weltcupsieg, der ihm in seinem Curriculum noch fehlt.
ALEX VINATZER
Geburtsdatum und -ort:
22. September 1999 in Bozen
Wohnort: Wolkenstein
Sportgruppe: Finanzwache
Sturz und zog sich dabei einen Kreuzband- samt Innenbandriss im linken Knie zu. Zudem erlitt er einen PatellasehnenEinriss. Die Folge: Die Saison war zu Ende, bevor sie für den Europacupfahrer richtig begonnen hatte. Bis dahin hatte er erst 7 Renneinsätze hinter sich. Auf Skiern ist der ehemalige Absolvent der Sportoberschule Mals im Juli am Stilfser Joch zurück gekehrt, war dann mit dem Europacup-Speedteam, dem mit Max Perathoner nur ein weiterer Südtiroler angehört und in dem Alex Prosch aus Meransen der Cheftrainer ist, auch einen Monat lang in Ushuaia (Argentinien). Wo er ein positives Fazit mitnahm:
„Ich konnte vom Trainingsumfang alles mitmachen wie meine Teamkollegen.“
Der Nordica-Fahrer wird ab Anfang Dezember wieder in den Europacup einsteigen. Dort erhofft er sich nicht nur Top30-Platzierungen, sondern wesentlich mehr. „Ich will stärker zurück kommen als vor meiner Verletzung.“
Geburtsdatum und -ort: 10. Februar 2001 in Meran
Wohnort: Lana
Sportgruppe: Polizei
Die Gran Risa ist eine der bekanntesten und schwierigsten Pisten im Skiweltcup. Hannes Zingerle ist nur 500 Meter neben dieser Piste aufgewachsen. Dass er dann auch Skirennläufer wird und eines Tages auf der Gran Risa selbst im Weltcup startet, war nicht unbedingt vorauszusehen.
Seine Eltern waren zwar sehr sportlich (beide Turnlehrer), aber keineswegs auf den Skisport fixiert. Trotzdem hat Hannes Zingerle das Skifahren sehr früh gelernt, so früh „dass ich keine Erinnerung mehr daran habe.“ Als er 6 Jahre alt war, hat ihn seine Mutter in den Skiclub eingeschrieben. Dabei eiferte er seinem großen Bruder Alex nach, der auch Rennläufer war. Alex hat beim Skifahren immer auf den jungen Bruder aufgepasst, und er war für Hannes das Vorbild. Alex Zingerle war drauf und dran, im Weltcup den Durchbruch zu schaffen, ehe ihn ein Kreuzbandriss
stoppte. Danach haben die Trainer nicht mehr an ihn geglaubt, er hat dann aufgehört und ist jetzt bei der Bergrettung der Finanzwache in Bruneck tätig. Hannes Zingerle gefällt so ziemlich alles, was mit Sport zu tun hat. Er hat auch Fußball, Eishockey, Tennis und Radsport praktiziert. Auch hat er sehr früh schon das Golfspielen erlernt, das er heute als eines seiner größten Hobby bezeichnet. Aber nirgends war die Passion so groß wie für den Skisport. Mit 19 Jahren wurde er in das Nationalteam aufgenommen. Mit 21 ist er erstmals im Weltcup gestartet. Dort hat er aber lange nicht richtig Fuß fassen können, und in der Saison 2022/23 hat er sogar seinen Platz im Nationalteam verloren. Im Nachhinein entpuppte sich das als Glücksfall. Er hat sich einer privaten Trainingsgruppe angeschlossen, die ihre Athleten auch bei den Weltcuprennen betreut hat. Zingerle hat in den letzten 4 Weltcup-Riesentorläufen der vergangenen Saison immer gepunktet und war zweimal in den Top-15, was ihn in die
Matteo Canins hat es geschafft: Nach 5 Jahren außerhalb der Nationalmannschaft wurde der Slalom-Spezialist heuer wieder ins Nationalteam zurückgeholt. Mit der Aufnahme in die WeltcupGruppe steigen beim 25-Jährigen auch die Ansprüche.
I n der letzten Saison machte der Gadertaler einen großen Sprung: Er fuhr 2 Mal in die Top-10 des Europacups und durfte auch 4 Mal im Weltcup ran. Zwar blieb ihm die Quali für den 2. Durchgang dabei stets verwehrt, er verdiente sich aber die Beförderung in die Weltcup-Slalomgruppe, wo er nun an der Seite von
Top-30 der Weltcup-Startliste gebracht hat. Apropos Startliste: Hannes Zingerle ist der Ansicht, dass es längst an der Zeit wäre, die Startlisten-Regelung zu überdenken. Und er hat sogar einen Vorschlag, den die FIS-Athletenvertreterin Verena Stuffer an die FIS weitergegeben hat: Der Läufer mit der höchsten Startnummer, der sich in einem Weltcuprennen für den 2. Lauf qualifiziert, darf im nächsten Rennen mit der Nummer 31 starten.
HANNES ZINGERLE
Geburtsdatum und -ort:
11. April 1995 in Bruneck
Wohnort: Stern in Abtei
Sportgruppe: Carabinieri
Alex Vinatzer & Co. trainiert: „Ich bin sehr zufrieden, wie die letzte Saison geendet ist. Es zurück ins Nationalteam zu schaffen, war nie mein vorrangiges Ziel. Wenn man aber gut fährt, denkt man natürlich darüber nach“, weiß Canins. Die besseren Trainingsmöglichkeiten will er nun nutzen, um das Europacup-Podest und Weltcup-Punkte anzuvisieren.
MATTEO CANINS
Geburtsdatum und -ort:
2. März 1998 in Bruneck
Wohnort: Abtei
Sportgruppe: Finanzwache
Es läuft schon seit längerer Zeit nicht mehr richtig rund in der Karriere des Simon Maurberger. Die Gründe sind vielschichtig, und einen ist er vor einigen Monaten konkret angegangen: Er hat das Material gewechselt.
4Jahre lang war der 28-Jährige aus dem Ahrntal bei Atomic, hat dort mit Rang 5 im Slalom von Schladming 2020 und Platz 9 im Slalom von Kitzbühel 2022 auch seine größten Erfolge gefeiert. Aber seit dem vergangenen Jahr war der Wurm drin: „Ich habe mich mit den Atomic-Slalomskiern immer schwerer getan. Am Ende war ein Materialwechsel genau das Richtige, auch aus Motivationsgründen“, gibt Maurberger eine Erklärung ab. Jetzt fährt er auf Fischer, und mit Giuliano Razzoli teilt
Ihn hatte vor Beginn der letztjährigen Saison kaum jemand auf der Rechnung. Diese „Experten“ hat Tobias Kastlunger alle Lügen gestraft.
Bereits in seiner Premierensaison ließ der 24-jährige Enneberger aufhorchen. Den Beginn machte er mit Rang 10 im Weltcup-Slalom von Val d’Isere – mit Startnummer 67. Dann war Kastlunger bei der WM in Courchevel in aller Munde: Platz 6 in der Kombi und Rang 15 im Slalom. Und: Beim Riesentorlauf in Kranjska Gora holte er als 23. auch in dieser Disziplin erstmals
er sich nun auch einen Servicemann. Maurberger gehört genauso wie Tobias Kastlunger und Alex Vinatzer dem Slalomteam der „Azzurri“ an, aber dieser Name steht nur auf einem Blatt Papier. „Vinatzer, Kastlunger, meine Wenigkeit und auch Tommaso Sala haben bisher sehr viel Riesentorlauf trainiert, reine Slalomspezialisten sind eigentlich nur Razzoli und Stefano Gross“, erklärt er. Welche der beiden Disziplinen Maurberger bevorzugt, kann er nicht sagen. „Entscheidend ist der Spaß. Ich versuche, gut Ski zu fahren und so schnell zu sein, wie ich es kann. Alles andere ist eine Konsequenz. Im Vorjahr ging die Lockerheit flöten, habe die Grundsachen aus den Augen verloren.“
Jetzt ist Maurberger wieder bereit, voll anzugreifen. Zuletzt hat er sich in Schweden den letzten Feinschliff geholt,
Fährt bis Olympia 2026 mit seinem Heimat-Skiberg auf der Stirn: Tobias Kastlunger.
Weltcuppunkte. Auch der Start in die neue Saison war verheißungsvoll. In Gurgl war er am Samstag als 13. der Beste der „Azzurri“. Entsprechend zufrieden zog Kastlunger Bilanz: „Ich war bei 17 Weltcups am Start, dazu bei der WM. In dieser Tonart kann es weiter gehen. Ich werde weiterhin Slalom und Riesentorlauf bestreiten. Ziel ist, so oft als möglich im 2. Durchgang mit dabei zu sein. Dazu muss
beim Slalom in Gurgl am vergangenen Samstag hat sich das noch nicht in zählbares umgemünzt. Davon entmutigen lässt er sich nicht, denn: das er es kann, das hat Maurberger schon ausreichend bewiesen.
SIMON MAURBERGER
Geburtsdatum und -ort:
20. Februar 1995 in Bruneck
Wohnort: St. Peter im Ahrntal
Sportgruppe: Carabinieri
ich konstanter werden und mich auf alle Situationen einstellen.“
Zumal Kastlunger sehr wohl bewusst ist, dass zur absoluten Weltklasse nur mehr ganz wenig fehlt. Beim WM-Slalom fehlten ihm als 15. auf Gold 1,03 Sekunden, auf Bronze seines Teamkollegen Alex Vinatzer 0,75 Sekunden.
Damit der Unterschied noch kleiner wird, dafür hat Kastlunger im Sommer die Basis gelegt. Und das nicht nur trainingsmäßig. Er schaffte es auch, den Kopf frei zu bekommen bei einem Männer-Urlaub auf Bali mit seinen Teamkollegen Manuel Ploner, Matteo Canins, Tommaso Saccardi und Luca Taranzano. Und er war öfter am Gardasee bei seinem Kumpel Giovanni Franzoni.
TOBIAS KASTLUNGER
Geburtsdatum und -ort:
9. September 1999 in Bruneck
Wohnort: St. Vigil in Enneberg
Sportgruppe: Finanzwache
Die Karrieren von Vera Tschurtschenthaler, Manuel Ploner und Max Perathoner könnten unterschiedlicher nicht sein. Und dennoch ist das Trio in einer Sache vereint: Heuer soll der Durchbruch gelingen.
Obwohl Vera Tschurtschenthaler in der letzten Saison 2 Mal WeltcupPunkte sammelte und genauso oft das Europacup-Podium bestieg, wurde sie aus der Nationalmannschaft aussortiert. Doch mittlerweile hat die 26-Jährige aus Sexten gelernt, mit Rückschlägen zurechtzukommen. „Ich habe eine gute Vorbereitung absolvieren können“, sagt Tschurtschenthaler, die heuer in die Heeresportgruppe aufgenommen wurde und mit dieser im Sommer trainierte. „Trainer Roberto Nani hat sich um mich gekümmert. Er hat in seiner Karriere auch schwierige Situationen überstehen müssen und hilft mir mit dieser Erfahrung extrem weiter“, freut sich Tschurtschenthaler. Sie hatte auch die Möglichkeit, 2 Wochen in Ushuaia mit der WeltcupGruppe zu arbeiten. „Dass sie mir diese Chance gegeben haben, war super.“ Bezüglich den Zielen hält sich die SlalomSpezialistin bedeckt, „aber natürlich ist immer eine Steigerung erstrebenswert.“ Sich über den Europacup einen Fixplatz für die Saison 2024/25 zu erkämpfen und die Top-15 im Weltcup anzugreifen, ist ihr zuzutrauen.
Einst im Slalom deutlich besser einzuschätzen, rechnet sich der 22-Jährige nun im Riesentorlauf bessere Chancen aus. „Ich habe im Sommertraining in Argentinien sehr viel in diese Disziplin investiert, im Slalom fehlen mir hingegen noch Trainingskilometer“, betont Ploner. In den letzten Saisonen hatte der Athlet aus Abtei mit Rückenproblemen zu kämpfen. Inzwischen habe er gelernt, damit zu leben. „Ich habe eine Muskulatur und eine Mobilität aufgebaut, welche den Schmerzen vorbeugt. Es gibt bessere und schlechtere Tage, ich darf in den Trainings mit der Belastung nicht übertreiben, aber ich habe es unter Kontrolle“, erklärt Ploner. Im Vorjahr blieben ihm im Europacup Punkte verwehrt, was auch mit einem Meniskusriss im Jänner zusammenhing. „Zunächst sah es danach aus, als ob keine Operation nötig wäre, letztlich musste ich aber unters Messer“, blickt Ploner zurück.
Vera Tschurtschenthaler
heuer wird er den Slalom wohl weglassen. „Ich werde mich aber auf die Kombination konzentrieren, sollte ich für ein wichtiges Rennen nominiert werden“, sagt Perathoner.
Seine Prioritäten liegen auf dem Europacup. „In den Speed-Disziplinen ist das Durchschnittsalter der Top-Leute höher, weil die Erfahrung eine große Rolle spielt. Darum gilt es, so oft wie möglich diese Strecken zu befahren. Der technische Aspekt ist sehr wichtig, aber ich will mich vor allem taktisch verbessern“, schließt er ab.
Geburtsdatum und -ort:
30. März 1997 in Innichen
Wohnort: Sexten
Sportgruppe: Heer
Geburtsdatum und -ort:
Manuel Ploner ist wie Tschurtschenthaler in den technischen Disziplinen zu Hause.
Max Perathoner trainierte im vergangenen Sommer Seite an Seite mit Südtirols Ski-Stars. Der 20-Jährige schwitzte genauso wie Nicol Delago und Alex Vinatzer unter der Leitung von Athletiktrainer Elia Berti. „Das war eine tolle Sache. Die Qualität der Weltcup-Athleten ist beeindruckend“, zeigte sich Perathoner begeistert. Im Vorjahr hatte der Grödner alle 4 Disziplinen in seinem Programm,
6. März 2001 in Bruneck
Wohnort: Abtei
Sportgruppe: Finanzwache
MAX PERATHONER
Geburtsdatum und -ort:
18. Jänner 2003 in Brixen
Wohnort: Wolkenstein
Sportgruppe: Finanzwache
Die in Anif bei Salzburg ansässige Axess AG hatte immer schon ihre Visionen klar vor Augen und infolgedessen auch entsprechende Produkte auf dem Markt. Durch die neuen Anforderungen der Digitalisierung in Skigebieten und Tourismusregionen und eine dynamische Entwicklungsabteilung im Unternehmen konnten viele dieser Visionen bereits realisiert werden.
So bieten Axess Resort Solutions die Verbindung von allen Bereichen und Servicestellen eines Skiresorts oder Skigebietes unter Verwendung einer einzigen Database. Dadurch ist das System immer auf dem aktuellen Stand sämtlicher Schauplätze. Ob es sich nun um Seilbahn, Restaurant, Tarifmanagement, Skischulverwaltung, Skidepot, Skiverleih oder andere Angebote des Skigebietes oder der Destination handelt, der Überblick am Dashboard ist immer aktuell.
Axess Resort.Charge – Bequemes und bargeldloses Bezahlen Resort.Charge verwandelt das Skiticket zur digitalen Geldbörse. So kann man im Skigebiet bequem, sicher und bargeldlos bezahlen. Zudem entfällt die Mühe mit Wechselgeld und Wechselkursen. Durch das Skiticket hat der Skifahrer sein Guthaben immer dabei. Die einfache Kontoeröffnung und Einzahlung an der Kassa, oder alternativ die Hinterlegung einer Kreditkarte am Kundenkonto, sind der Start zur smarten Bezahlung am Berg. Der einbezahlte Betrag wird zentral im Datacenter auf das entsprechende Konto gebucht – bei Verlust der Chipkarte kann diese gesperrt und damit finanzieller Schaden verhindert werden. Optional kann das Konto durch einen PIN-Code geschützt werden. Resort.Charge ist auch ideal für die Ausstellung von Geschenkkarten. Das persönliche Konto kann jederzeit um Mitglieder erweitert (Familienmitglieder, Freunde, usw.) als auch für die Bezahlung im Onlineshop verwendet werden. Wählbare Tageslimits garantieren, dass Kinder oder Freunde, welche Zugang zum Konto haben, nur ein definiertes Budget ausgeben können. Das sichere Einbinden von Partnerdienstleistern und Fremdsystemen ist verblüffend einfach gelöst und erfolgt mittels einer Schnittstelle bzw. Applikation.
Axess Smart Pricing-Taktik bei der Preisgestaltung
Axess Smart Pricing ist eines der effektivsten Werkzeuge zur Verkaufssteigerung und Erlösoptimierung. Das neue Gäste- und Konsumverhalten bietet die Möglichkeit, mit einer dynamischen Preisgestaltung die Ticketverkäufe zu erhöhen, den Umsatz zu steigern und somit das Skigebiet effizient auszulasten. Smart Pricing ist die dynamische Preisstrategie, bei der das Unternehmen seine Preisgestaltung für Tickets variabel an die Nachfrage anpassen
Bequemes und bargeldloses Bezahlen
kann. Zur Ermittlung der besten Preis-Taktik werden automatisch u.a. Faktoren wie historische Daten aus der vergangenen Saison, Feiertage und Ferientermine sowie die Wettervorhersage in die Preisberechnung mit einbezogen. Die Preise sind in der Kalendervorschau übersichtlich dargestellt, können aber auch manuell nachjustiert werden. Die Prognose der erwarteten Nachfrage ist der Schlüssel für diese Umsatzoptimierung. Am Wochenende und in Ferienzeiten zieht es mehr Skifahrer auf die Pisten als an Wochentagen und in der Nebensaison. Smart Pricing bietet die Möglichkeit, Preise attraktiv zu gestalten und gleichzeitig die Nachfrage in den Randtagen zu erhöhen. Mit dieser Strategie kann der Umsatz an den hochfrequentierten Tagen gesteigert werden. Die Tarife im Smart Pricing werden zentral hinterlegt und regelmäßig mit den gewünschten Verkaufsstellen (POS, TVM, Online) synchronisiert. Definierte Schwellenwerte des Kontingents führen zu einer dynamischen Anpassung der Preise im System. Eine herrliche WinWin-Situation für Skifahrer und Bergbahnen.
Axess AG
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Als sich Andrea Vötter und Marion Oberhofer gemeinsam auf die Doppelsitzer-Rodel gesetzt haben, haben beide nicht zu träumen gewagt, dass es so eine Erfolgsgeschichte wird.
In der Premieren-Saison des FrauenDoppelsitzers haben sie diese Disziplin im Weltcup dominiert und auch zwei WM-Medaillen mit nach Hause
gebracht. Damit haben sie natürlich auch große Olympia-Hoffnungen für 2026 geweckt und sollten da zu den MedaillenHoffnungen gehörten, auch wenn der Heimvorteil wohl futsch ist und die Konkurrenz bis dahin sicher aufholen wird. Deshalb müssen sie selbst ihr Level noch verbessern, und damit das optimal gelingt, fahren sie in Zukunft nur noch Doppelsitzer und starten nicht mehr im Einsitzer. Schwer gefallen ist ihnen die-
se Entscheidung nicht. „Der Fokus war schon letzte Saison auf den Doppelsitzer, weil wir ganz vorne dabei waren. Ich war im Einsitzer zwar auch ganz gut, aber es hat immer das bisschen gefehlt, um ganz vorne mitfahren zu können. Deshalb ist auch die Motivation im Doppelsitzer größer“, nennt Andrea Vötter den wichtigsten Grund für die Entscheidung. Für Marion Oberhofer war schon während der letzten Saison klar, dass sie sich
Wenn die neue Weltcup-Saison im Kunstbahnrodeln beginnt, werden Nadia Falkensteiner und Annalena Huber gar nicht dabei sein, obwohl sie letzten Winter im Damen-Doppelsitzer schon auf das Podest gefahren sind, und zwar beim Sprint in Winterberg.
Beide sind in die Sportgruppe der Carabinieri aufgenommen worden und mussten im Oktober die Ausbildung machen. „Wir müssen erst den Trainingsrückstand aufholen. Für uns ist das eine Übergangs-Saison, in der es hauptsächlich darum geht, sauber zu fahren. Wir wollen uns herantasten und schauen, wie es läuft“, sagt Falkensteiner. Wenn im Dezember in Lake Placid und Whistler um Weltcuppunkte gerodelt wird, werden Falkensteiner/Huber nicht dabei sein. Während Annalena Huber aus einer Rodelfamilie kommt (sie ist die Tochter des Doppelsitzer-Olympiasiegers Wil-
li Huber), kommt Nadia Falkensteiner zwar aus der Rodel-Hochburg Kiens, ist aber doch nur durch Zufall zu diesem Sport gekommen. Ihre Eltern haben einen Geflügelhof. Da ist Gerda Weißensteiner einmal vorbei gekommen. Sie hat Nadias größere Schwester gesehen und gefragt, ob sie es nicht mit dem Kunstbahnrodeln versuchen will. Das hat sie dann auch gemacht, Nadia ist ihr gefolgt und hat dann die Sportoberschule in Mals besucht. Während ihre Schwester nicht mehr dabei ist, hat Nadia Falkensteiner mit Annalena Huber ein großes Ziel vor Augen: Olympia 2026.
NADIA FALKENSTEINER
Geburtsdatum und -ort:
9. August 2002 in Bruneck
Wohnort: Kiens
Sportgruppe: Carabinieri
ANNALENA HUBER
Geburtsdatum und -ort:
10. März 2004 in Bruneck
Wohnort: Montal
Sportgruppe: Carabinieri
voll und ganz auf den Doppelsitzer konzentrieren wird. „Ich habe das schon im Winter entschieden. Es ist doch eine Umstellung, im Doppelsitzer zu fahren. Mir war schnell klar, dass ich nur noch Doppelsitzer fahren werde, falls es gut läuft“, sagt Oberhofer. Und es ist gut gelaufen, also ist der Einsitzer Geschichte. Aber nicht ganz: Zur Trainingswoche vor dem 1. Weltcup in Lake Placid nehmen beide auch die Einsitzer-Rodel mit, um ein paar Fahrten mehr machen zu können. Diese erste Doppelsitzer-Saison war ein Abenteuer für das Südtiroler Duo. Der 3. Platz beim ersten Weltcuprennen in Igls kam völlig unerwartet. Danach sind sie in Park City im Training überhaupt nicht zurecht gekommen, haben dann aber das Rennen gewonnen. „Das war natürlich eine riesige Freude und hat die Motivation enorm gesteigert“, erinnern sich beide. Die Erfolge und die Weltcupführung haben freilich auch zu einer gewissen Erwartungshaltung von außen geführt. „Da ist es dann ein großer Vorteil, wenn man zu zweit ist. Da fällt das leichter, weil man sich gegenseitig den Druck nehmen kann“, erklärt Oberhofer. „Es war auch gut, dass wir die Kugel schon vor dem letzten Rennen in Winterberg sicher hatten. Das ist nicht so unsere Bahn“, ergänzt Vötter, die auch sagt: „Komischerweise habe ich in den Einsitzer-Rennen immer mehr Druck gespürt als im Doppelsitzer.“
Andrea Vötter und Marion Oberhofer erwarten sich in der kommenden Saison härtere Konkurrenz. In Deutschland ist die starke Einsitzer-Rodlerin Dajana Eitberger auf den Doppelsitzer umgestiegen, mit der erst 19-jährigen Saskia Schirmer als Partnerin. Und aus den USA könnte auch starke Konkurrenz kommen, denn dort hat Toni Eggert als Trainer angeheuert. „Und der wird sicher einen starken Frauen-Doppelsitzer aufbauen“, ist Marion Oberhofer überzeugt.
Noch unschlüssig ist sich das Duo Vötter/Oberhofer, mit welchem Material in dieser Saison gefahren wird. Mit der Rodel vom letzten Jahr sind sie immerhin Weltcupsiegerinnen geworden. Dennoch setzen sie nun im Training abwechselnd zwei verschiedenen Sets Kufen und Schienen ein. Welche sie dann in den Rennen nehmen werden, haben sie noch nicht entschieden. Mit dem Heimvorteil in Cortina d’Ampezzo wären die Chancen bei den nächsten Olympischen Spielen noch größer gewesen. Aber daran wollen Vötter und Oberhofer nicht zu viele
Geburtsdatum und -ort:
3. April 1995 in Brixen
Wohnort: Völs
Sportgruppe: Heer
Geburtsdatum und -ort:
14. Dezember 2000 in Innichen
Wohnort: Rodeneck
Sportgruppe: Heer
Gedanken verschwenden. „Natürlich ist das schade für uns, zumal es für mich die letzten Olympischen Spiele sein werden. Aber wir sind deshalb nicht am Boden zerstört. Das Projekt ist nun mal gescheitert, weil es anscheinend zu teuer war. Wir haben da sowieso keine Möglichkeit, irgendwie mitzureden. Es wird schon der richtige Ort gefunden werden, und dort fahren wir“, so Vötter. Eine Präferenz hätten sie aber schon trotzdem, wenn die Entscheidung nur zwischen Igls und St. Moritz fällt: „Lieber St. Moritz.“
„Irgendwann ist Schluss mit 15. Plätzen.“ Dieser Satz von Verena Hofer sagt deutlich aus, dass die vergangene Saison nicht zu ihrer Zufriedenheit verlaufen ist.
Im nächsten Winter gilt es, die Top 10 anzupeilen. Dazu soll auch eine neue Rodel beitragen. Verena Hofer gehört
zur Gruppe Top Talent der Südtiroler Sporthilfe. Und die Unterstützung der Sporthilfe hat sie dafür verwendet, ins Material zu investieren. Juris Sics hat ihr eine neue Rodel gebaut, auf der sie sich sehr wohl fühlt. „Sie geht leicht zu lenken und ist sehr stabil“, versichert sie. Wenn sie zurückblickt auf die vergangene Saison und diese analysiert, dann glaubt sie, den Grund zu kennen, warum nach gutem Saisonbeginn die Leistung nachgelassen hat. „Wahrscheinlich habe ich mich wegen der internen Qualifikation zu sehr unter Druck gesetzt. Ich habe dann begonnen, am Material herumzuprobieren, das ist auch nicht das Wahre“, weiß sie. In diesem Jahr fällt schon einmal die interne Qualifikation weg. Andrea
Wenn Nina Zöggeler die vergangene Saison analysiert, dann findet sie vor allem zwei Gründe, warum sie nicht gerade nach Wunsch verlaufen ist.
Einerseits hatte sie Gewichtsprobleme, und andererseits hat sie zu viel beim Material getüftelt. „Ich habe zu viel abgenommen, und das ist in unserem Sport nicht vorteilhaft. Und wenn es nicht nach Wunsch läuft, dann beginnt man gerne, dies und jenes am Material zu testen“, erklärt sie.
Nina Zöggeler konnte im Weltcup nie in die Top 10 fahren, und einige Male ist sie in der internen Quali gescheitert. Dass diese Quali ihr nun erspart bleibt, sieht sie nicht unbedingt als Vorteil. „Für mich waren diese QualiRennen nicht so schlecht, da kannst du
lernen, mit Stress-Situationen umzugehen“, sagt Zöggeler, die auch die Bürde eines großen Namens trägt, aber dafür den Vorteil hat, dass ihr Vater bei den Rennen immer dabei ist, denn Armin Zöggeler ist der Chef im Rodel-Team.
Große Hoffnungen setzt Nina Zöggeler in die neue Rodel, die von Juris Sics gebaut worden ist. „Ich bin vor kurzem in Igls erstmals damit gefahren. Wir sind also noch beim Testen, aber das Gefühl ist sehr gut. Die Rodel ist stabil und lässt sich leicht lenken“, sagt sie. Das Körpergewicht stimmt auch wieder. Sie möchte auf alle Fälle wieder Top-10-Ergebnisse herausfahren und freut sich schon auf die WM, denn die findet auf einer ihrer Lieblingsbahnen in Altenberg statt. Was Olympia 2026 betrifft, bleibt sie
Vötter und Marion Oberhofer fahren nur noch Doppelsitzer. So gibt es nur noch drei Einsitzer-Fahrerinnen im Weltcup, letzten Winter waren es fünf, weshalb auch diese interne Quali nötig war, denn es gibt nur vier Startplätze im Weltcup. In Lake Placid, wo die neue Saison beginnt, ist Verena Hofer noch nie gefahren. Deshalb freut sie sich, dass es dort davor eine Trainingswoche gibt, denn Lake Placid ist eine sehr anspruchsvolle Bahn.
VERENA HOFER
Geburtsdatum und -ort:
17. März 2001 in Brixen
Wohnort: Feldthurns
Sportgruppe: Heer
eine Optimistin. Ihre bevorzugte Lösung wäre Cesana, und sie stellt klar: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“
Geburtsdatum und -ort:
5. Februar 2001 in Bozen
Wohnort: Tiers
Sportgruppe: Carabinieri
SANDRA ROBATSCHER
„Es hat mich ein bisschen gefuchst in der Vorbereitung“, sagt Sandra Robatscher und meint konkret ein Problem mit der Schulter.
Nach zwei Schulter-Operationen ist sie in der vergangenen Saison wieder stark zurückgekommen, wurde 5. bei der EM und ist im Weltcup zweimal (Sigulda und Altenberg) auf Rang 6 gefahren. „Die Freude war zurück und auch die Sicherheit auf der Rodel“, betont sie und ergänzt: „Es war auch sehr motivierend, dass ich konstant war.“ Nun ist sie wieder ein wenig ausgebremst worden. Bei einem Starttraining in Königssee hat sie einen Stich in der rechten Schulter gespürt. Nach einer Untersuchung war klar, dass es ein Sehneneinriss ist. Sie hat sich das von Professor Tauber anschauen lassen, der Dominik Fischnaller operiert hat. Er hat sich gegen eine Operation entschieden und ihr
ALEX GUFLER
ein Reha-Programm empfohlen. Robatscher musste das Bahntraining in Lillehammer auslassen und konnte auch danach noch für einige Wochen nur fahren, ohne am Start anzuschieben. „Trotzdem war das erste Bahntraining in Sigulda gut für den Kopf“, sagt die Tierserin, die inzwischen wieder anschieben kann, aber auch zugibt: „Die Schulter ist schon immer im Hinterkopf.“ Den Kopf frei bekommt sie am besten bei ihren Pferden. Sie züchtet Haflinger und sagt: „Wenn ich ausreite, dann kann ich alles rundherum ausblenden.“
Sie freut sich natürlich, dass die Saison spät beginnt. Da kann sie versuchen, den Trainingsrückstand wieder aufzuholen. Auch das Material muss sie noch abstimmen, denn sie hat eine neue Schüssel und muss erst das richtige Setup finden.
Die Vorfreude auf Olympia 2026 ist ein wenig getrübt worden. „Jeder würde ger
Im Weltcup schlüpft Alex Gufler gewissermaßen in die Rolle seines älteren Bruders Lukas, der zum Doppelsitzer gewechselt ist und da mit Ludwig Rieder fährt.
Alex Gufler ist in das Weltcup-Team aufgestiegen und wird als Einsitzerfahrer erstmals fix im Weltcup dabei sein. Ein wenig Erfahrung konnte er schon im letzten Winter sammeln. Da hat er bereits 4 Weltcuprennen bestritten und auch schon sein Potenzial mit zwei 15. Plätzen angedeutet. „Ich bin schon zufrieden, wie es da gelaufen ist. Daran möchte ich anknüpfen und mich noch ein wenig verbessern“, sagt der 21-Jährige aus Platt in Passei-
er, der wie sein Bruder über das Na turbahnrodeln zur Kunstbahn gekom men ist. Das Fahren auf Kunstbahn hat ihm dann von Anfang an getaugt, und nach 5 Jahren im Junioren-Team hat er nun die nächste Stufe erklommen. „Im Training habe ich immer recht gut mitgehalten, deshalb bin ich schon recht zuversichtlich“, blickt er schon gespannt dem Saisonauftakt entgegen.
ALEX GUFLER
Geburtsdatum und -ort:
30. Juli 2002 in Riffian Wohnort: Platt in Passeier Sportgruppe:
ne auf einer Heimbahn fahren. Diesen Vorteil werden wir nicht haben. Wenn Olympia in Igls oder St. Moritz stattfindet, dann wäre mir persönlich St. Moritz lieber“, nennt sie ihre Präferenz.
SANDRA
Geburtsdatum und -ort: 13. Dezember 1995 in Bozen Wohnort: Tiers
Da erwartet ihn in Lake Placid eine Bahn, auf der er noch nie gerodelt ist.
Die ganze Energie des Schnees konzentriert sich in den Movimënt-Parks im Herzen der 130 Kilometer langen Pisten in Alta Badia. Ein Paradies für Skiund Snowboardbegeisterte. Spaß pur inmitten des UNESCO-Weltnaturerbes Dolomiten, wo Groß und Klein unvergessliche Tage auf den Sonnenhängen der Hochebene von Corvara, La Villa und St. Kassian verbringen können.
Snowpark, Funslope, Funcross und Kids-Slope: ein Poker der Asse, bei dem Sie die Emotionen des Skifahrens in allen seinen Nuancen erleben können. 4 Parks und ein einziges Motto: Energie! Der Snowpark auf der Ciampai-Piste mit seinen 47 Elementen und sechs Lines ist ein Treffpunkt für Anfänger und Profis, Liebhaber von Freestyle-Skiing und Ski- und Snowboard-Akrobatik.
Funslope und Funcross an den Hängen der Biok-/La ParaPisten mit vergnüglichen Steilkurven, Soft Hands zum HighFive und Schneetunnels. 900 Meter pures Vergnügen inmitten eines einzigartigen Panoramas. Das vierte Ass im Ärmel
ist die Kids-Slope auf der Pralongià-Piste I. Eine Piste, die für die Kleinsten geeignet ist, wo zwischen lustigen Kurven, kleinen Anstiegen und weichen Käsescheiben das Erlernen des Skifahrens zum reinen Vergnügen wird. Movimënt, #NeverEndingEnergy!
Movimënt Hospitality - das Familienresort in Alta Badia mit einem innovativen Konzept MMH, oder Movimënt Hospitality, ist eine exklusive Marke, die eigens für die Verwaltung des neuen Movi Family Apart- Hotels entwickelt wurde – dem perfekten Ausgangspunkt für Skigebiete und Höhenaktivitäten sowohl im Winter als auch im Sommer. Diese beeindruckende Struktur repräsentiert eine bedeutende Investition für eine Einrichtung, die sich auf die Unterbringung von Kindern und Familien spezialisiert hat. Sie bietet ein maßgeschneidertes Konzept, das genau auf die Bedürfnisse von Kindern und deren Eltern zugeschnitten ist. Das Movi Family Apart-Hotel erstreckt sich über vier Etagen und bietet 33 Familienwohnungen, die mit allem erdenklichen Komfort ausgestattet sind, inklusive voll ausgestatteter Küchen. Im Inneren finden sich ein großzügiges 250 Quadratmeter großes Spielzimmer, die Acqua-Funwelt mit einer Familiensauna, ein Wellnessbereich für Erwachsene und viele weitere Annehmlichkeiten. Hier dreht sich alles um die Bedürfnisse der Familie, die sich entspannen und gemeinsam ihre Zeit genießen kann. Zusätzlich können sie von den organisierten Animationen, Workshops und Aktivitäten profitieren, die speziell für sie angeboten werden
MM Movimënt Alta Badia
Str. Col Alt 40 | 39033 Corvara
Tel. 0471 836 073 | info@moviment.it www.moviment.it | www.movifamily.it
Opening Party „Invern“
Die lang ersehnte Party zum Start der Skisaison kehrt zurück und verspricht ein unvergessliches Erlebnis! Am 5. Dezember öffnet Alta Badia seine Türen und läutet damit offiziell die Skisaison 2023/24 ein. In diesem Jahr wird die Saisonauf taktparty von Movimënt am 7. Dezember groß gefeiert. Das idyllische Gran Risa Chalet am Fuße der Gran-Risa-Piste wird ab 17 Uhr zur lebendigen Bühne. Sobald die Sonne hinter den Bergen verschwindet, erwacht das Chalet zum Leben. Die Atmosphäre wird vibrieren, wenn sich Skifahrer und Nicht-Skifahrer gleichermaßen versammeln, um den Beginn der neuen Saison zu zelebrieren. Von aufregender Musik begleitet, markiert diese Veranstaltung den offiziellen Auftakt der Skisaison. Genießen Sie die mitreißenden Beats und lassen Sie sich von der energiegeladenen Atmosphäre mitreißen. Seien Sie Teil dieses aufregenden Ereignisses, das den Winter mit einer Explosion aus Musik und Freude begrüßt. Machen Sie sich bereit für einen unvergesslichen Start in die Skisaison 2023/24!
Test the best Am 17. und 18. Dezember treffen sich anlässlich der SkiweltcupRennen auf der Gran Risa die besten Ski- und Sportbekleidungsmarken zum "Test the Best". Das unterhaltsamste Testdorf der Dolomiten, in dem alle Neuheiten für die Wintersaison 2023/2024 entdeckt und direkt auf den Pisten ausprobiert werden können. Die talentierten Skilehrer von Alta Badia geben wertvolle Tipps zum Umgang mit dem neuen Material und führen die Teilnehmer durch die Pisten des Skigebiets. Wir freuen uns auf Ihren
Besuch bei Test the Best am Sonntag, den 17. Dezember von 9.30 bis 15.30 Uhr und Montag, den 18. Dezember von 8.30 bis 15 Uhr an der Gondelbahn Piz La Ila in La Villa.
Bun de Gran Risa
Skifahren auf einer noch jungfräulichen Piste, vor allen anderen, ist ein einzigartiges Erlebnis. Noch beeindruckender ist diese Erfahrung, wenn Sie sie im Herzen der Dolomiten, einem UNESCO-Weltnaturerbe, auf dem Schnee von Alta Badia und auf der Gran Risa-Piste machen, wo sich jedes Jahr die besten Sportler des Alpinen Skiweltcups messen. Jeden Donnerstag vom 15. Februar bis 14. März können die Teilnehmer am Bun de Gran Risa ihre Skier schon um 6.50 Uhr, also vor der um 8.30 Uhr erfolgenden offiziellen Öffnung der Lifte anschnallen. Der Lift Piz La IIa wird bereits im Morgengrauen geöffnet, um den glücklichen Skifahrern die Möglichkeit zu geben, den Sonnenaufgang auf 2000 Meter Höhe zu erleben und die Gran Risa zu befahren, die in der Nacht von den zahlreichen Pistenraupen perfekt präpariert wurde. Die Gruppe von maximal 15 Personen wird von zwei Skilehrern der Ski & Snowboardschule La Villa begleitet. Der Tag beginnt mit einem leichten Aufwärmen und einer Erkundungsfahrt auf der Gran Risa, wo seit 1985 am letzten Wochenende vor Weihnachten die Herrenrennen für den Alpinen Skiweltcup ausgetragen werden. Der Preis beträgt 54 Euro pro Person (64 Euro mit Frühstück am bekannten Moritzino).
Experience – Nöt dla Liösa
Gute Nachrichten für Rodelfreunde. Vier nächtliche Veranstaltungen, eine am 25. Jänner und drei im Februar (8., 13./Carnival Special
Edition) und 22.), sind auf der Rodelpiste „Trù Liösa Foram“ angesagt, die aus diesem Anlass auf den 3,5 Kilometer beleuchtet wird, die vom Piz Sorega in das Dorf St. Kassian führen. Für Erwachsene eine ausgesprochen romantische Gelegenheit, die Rodelbahn mit ihrer Familie kennen zu lernen. Für die Kinder eine besondere und magische Nacht, in der Träume wahr werden können. Alle aufsteigen und sich begeistern lassen von dieser einzigartigen Route, umgeben von der Natur in ihrer geheimnisvollen nächtlichen Pracht, beleuchtet von tausenden glitzernden Sternen und vom Mond.
Giat dala Nëi – experience
Hätten sie Lust, selbst in die Pistenraupe zu steigen? Mit der „Giat dala nëi – experience“ ist es möglich!
Tauchen Sie ein in dieses fantastische Abenteuer, erleben Sie die Stille der abgesperrten Piste und kommen Sie dabei in direkten Kontakt mit der nächtlichen Natur. Ob alleine oder in Gesellschaft, während der Fahrt wird Ihnen der erfahrene Raupenfahrer die Geheimnisse dieser beeindruckenden und eleganten Maschine enthüllen. Spüren Sie den Nervenkitzel, wenn Sie durch den unberührten Schnee gleiten und Teil des Schaffens eines perfekten Skitages werden.
DOMINIK FISCHNALLER
Dominik Fischnaller hat eine Olympia-Medaille im Trophäenschrank hängen, aber sportlich wertvoller ist sicherlich die Kugel für den Weltcup-Gesamtsieg, den er in der vergangenen Saison errungen hat.
Dass er Anfang Dezember als Titelverteidiger in die neue Weltcup-Saison startet, empfindet er nicht als Last, aber er glaubt auch nicht, dass es deshalb für ihn einfacher wird. „Das Gefühl ist wieder gut, aber es beginnt für alle wieder bei null. Es sind viele Ren-
nen in Deutschland, das macht es nicht leichter“, macht Fischnaller klar, dass es schwer wird gegen die deutschen Rod ler. Von den neun Weltcuprennen fin den vier in Deutschland statt, dazu auch die Weltmeisterschaft, die Ende Jänner in Altenberg auf dem Programm steht. Immerhin mag er von den deutschen Bahnen Altenberg am liebsten. Da ist er letzte Saison im Weltcup Zweiter geworden und ist im zweiten Lauf Bestzeit gefahren. Auf die WM blickt er deshalb mit Zuversicht. Der WM-Titel würde in seiner Sammlung ja noch fehlen. Fischnallers größte sportliche Ziele waren jedoch eine Olympia-Medaille und der Weltcup-Gesamtsieg. Die hat er nun beide erreicht. „Sicher war dieser Welt-
08./09.12. 15./16.12. 06./07.01. 13./14.01. 03./04.02. 10./11.02. 17./18.02. 24./25.02. 02./03.03.
die Kugel schon einmal knapp verpasst, nur weil ich in einem Rennen disqualifiziert worden bin. Ich wusste ja nicht, ob ich diese Chance noch einmal bekomme. Es ist natürlich mega, dass es jetzt geklappt hat“, sagt der Meransner, der nun 30 Jahre alt ist und selbst sagt: „Ich gehöre jetzt zu den Älteren im Weltcup und bringe viel Erfahrung mit.“
Mit der Erfahrung hat Fischnaller auch eine gewisse Gelassenheit erlangt. „Ich
2023/24 KUNSTBAHNRODELN
Lake Placid Whistler
Winterberg
Innsbruck-Igls
Altenberg
Oberhof
Oberhof
DOMINIK FISCHNALLER
Deutschland
Deutschland
Sigulda Sigulda USA Kanada Deutschland Österreich Deutschland
Lettland Lettland
-Infogra k: A.Delvai/M. Lemanski
mache mir nicht mehr so viele Gedanken. Wenn es gut geht, umso besser, und wenn es schlecht läuft, passiert auch nichts. Es hat auch alles gepasst letzten Winter. Mit dem Material war ich gut dabei, am Start war ich schnell, körperlich war ich gut drauf, hatte keine Schmerzen. Und die vielen Fahrten, die ich überall schon gemacht habe, haben sicher auch geholfen“, weiß er. Dass das von Dominik Fischnaller angesprochene Material passt, ist vor allem der Verdienst von Ossi Haselrieder und Will Huber. Im Hintergrund arbeitet auch noch Walter Plaikner ein wenig mit, der den Grobschliff von Fischnallers neuer Schiene gemacht hat. Die Saison beginnt diesmal ziemlich spät, für ihn könnte es auch ruhig jetzt schon los gehen. „Es passt alles. Die Vorbereitung war perfekt, ich bin gesund und fühle mich wohl mit dem Material“, sagt Fischnaller, der übrigens die erste Weltcupstation Lake Placid besonders gut kennt. Dort wohnt seine Freundin Emily Sweeney, er hat auch in diesem Jahr zwei Monate bei ihr verbracht und auch einen
Abstecher nach Texas gemacht. „Dort haben wir allerdings eine Hitze von über 40 Grad erwischt.“
Fischnaller ist einer, für den das Training (vor allem im Kraftraum) nicht eine Pflicht ist, sondern ein Vergnügen. „Für mich wäre es eine Strafe, wenn ich nicht in den Kraftraum dürfte“, stellt er klar. Nach dem Rücktritt seines Cousins Kevin hat er einen neuen Zimmerkollegen. Es ist Leon Felderer, mit dem er auch schon die Rodel geteilt hat, als ein Teil des Materials nach einem Rückflug aus China vorübergehend verschollen war. Mit dem Heimvorteil bei den nächsten Olympischen Spielen wird es wohl eher nichts werden. Die Bahn in Cortina d’Ampezzo wird nicht gebaut. Nun ist zwar Cesana im Gespräch, aber die Rennen werden wohl eher in Igls oder in St. Moritz ausgetragen, weil sich das IOC gegen Cesana ausgesprochen hat. „Die Enttäuschung ist natürlich riesengroß. Ich habe bis zuletzt geglaubt, dass es mit Cortina schon irgendwie klappen wird. Für uns hätte das auch bedeutet, dass wir nicht immer in der Welt herumreisen müssen, um trainieren zu können. Dann ist dieser Traum geplatzt. Danach war Cesana im Gespräch, das wäre auch noch okay gewesen und speziell für mich ganz gut, denn ich bin einer der wenigen, die dort noch gefahren sind. Wie gerade der Stand der Dinge ist, weiß ich
DAMEN
A-Kader: Nadia Falkensteiner (Kiens), Verena Hofer (Feldthurns), Annalena Huber (Montal), Marion Oberhofer (Rodeneck), Sandra Robatscher (Tiers), Andrea Vötter (Völs), Nina Zöggeler (Tiers)
Juniorinnen: Katharina Sofie Kofler (Völlan), Alexandra Oberstolz (Antholz)
HERREN
A-Kader: Leon Felderer (Latzfons), Dominik Fischnaller (Meransen), Alex Gufler (Platt in Passeier, Lukas Gufler (Platt in Passeier), Simon Kainzwaldner (Villanders), Fabian Malleier (Völlan), Ivan Nagler (Campill), Emanuel Rieder (Meransen), Ludwig Rieder (Meransen)
Junioren: Manuel Weißensteiner (Steinegg), Leon Haselrieder (Völs), Philipp Brunner (Wengen), Lukas Peccei (Wengen)
nicht, aber es wird wohl am ehesten Igls werden“, glaubt Fischnaller. Vor allem sorgt er sich um die Zukunft des Rodelsports in Südtirol: „Es wundert mich eh schon, dass wir immer noch vorne mitfahren können, obwohl wir keine Bahn haben. Aber ich weiß nicht, wie lange das so weitergeht. Es ist ein riesiger Aufwand, gerade für den Nachwuchs, wer tut sich das irgendwann noch an?“
Geburtsdatum und -ort: 20. Februar 1993 in Brixen
Wohnort: Meransen
Sportgruppe: Carabinieri
Er ist bei den Südtiroler EinsitzerRodlern hinter Dominik Fischnaller sozusagen der Kronprinz. Leon Felderer ist im Weltcup zum Stammgast in den Top 10 geworden.
Letzten Winter haben zwei 5. und ein 6. Platz herausgeschaut, und in der Weltcup-Gesamtwertung wäre weit mehr als der 12. Rang drin gewesen, wenn er nicht zwei Ausfälle gehabt hätte. Bei der EM in Sigulda ist er gestürzt und in Altenberg konnte er nach einem Trainings-
sturz gar nicht antreten.In dieser Saison soll es noch weiter nach vorne gehen. „Ich habe gut trainiert und mich am Start ordentlich verbessert“, sagt der Latzfonser. Er hat an Muskelkraft zugelegt und damit auch an Gewicht. Er wiegt jetzt 96 Kilo, das sind 5 Kilo mehr als zu Beginn der vergangenen Saison. Obwohl Felderer in den letzten beiden Jahren immer einen guten Speed hatte, versucht er es nun mit einer neuen Rodel, die Juris Sics gebaut hat. Der ehemalige lettische Doppelsitzer-Star ist nun schon das zweite Jahr für den italienischen Verband tätig und gilt als Materialfuchs. Felderer finanziert sich diese neue Rodel mit dem Geld aus dem Förderprogramm der Südtiroler Sporthilfe. Im Training ist er noch abwechselnd mit der alten und neuen Rodel gefahren, aber er wird fast sicher mit der neuen Rodel in die Saison starten.
15 Jahre lang ist Ludwig Rieder mit Patrick Rastner im Doppelsitzer gefahren. Das ist nun Geschichte.
Patrick Rastner ist nicht mehr dabei. Zu oft haben ihn gesundheitliche Probleme geplagt, und so hat er im Sommer beschlossen, seine Karriere zu beenden. Ludwig Rieder musste sich also einen neuen Hintermann suchen, und er ist fündig geworden. Lukas Gufler war bereit, zum Doppelsitzer zu wechseln. Für ihn war das gar keine neue Erfahrung, denn gemeinsam mit Felix Schwarz hatte er bei den olympischen Jugendspielen Gold im Doppelsitzer gewonnen. „Ich war überrascht, dass Ludwig einen neuen Partner sucht“, erzählt Gufler, der nicht zu lange überlegen musste, um zuzusagen. „Ich habe mehr Vorteile als Nach-
teile gesehen, deshalb habe ich schnell entschieden“, sagt der Passeirer. „Für mich ist nur Lukas in Frage gekommen“, betont Rieder, der gemeinsam mit Patrick Rastner etliche Startrekorde im Doppelsitzer aufgestellt hat, aber die großen Erfolge sind ausgeblieben. „Für uns wird das ein Probejahr, aber am Start sind wir jetzt schon Top-5“, betont Rieder. Natürlich hat es mit einem neuen Mann auch eine neue Rodel gebraucht, die sie allerdings erst Ende Oktober bekommen haben. „Wir müssen noch viel testen, sind deshalb froh, dass
Geburtsdatum und -ort: 19. Juni 1991 in Brixen
Wohnort: Meransen
Sportgruppe: Carabinieri
Der Gesamtweltcup ist für Felderer, der in seiner Freizeit gerne Beachvolleyball spielt und Fahrrad fährt oder daheim auf dem Hof hilft, Nebensache. „Ich konzentriere mich auf die einzelnen Rennen. Ab und zu verhaue ich auch ein Rennen, aber wer nichts riskiert, kann auch nichts gewinnen“, verrät Felderer, der gerne in Whistler fährt, aber nicht wirklich eine Lieblingsbahn hat. „Schön ist jene Bahn, auf der man grad gut fährt“, sagt er. In Lake Placid, wo diese Saison beginnt, ist er übrigens noch nie gefahren.
Geburtsdatum und -ort:
30. Jänner 2000 in Sterzing
Wohnort: Latzfons
Sportgruppe: Heer
die Saison heuer etwas später beginnt.“
Zum Thema Olympiabahn macht Rieder eine klare Aussage: „Ich ignoriere das lieber, denn ändern kann ich eh nichts. Wir Athleten sind nur die Bauern auf dem Schachbrett.“
Geburtsdatum und -ort:
3. April 1999 in Meran
Wohnort: Platt in Passeier
Sportgruppe: Carabinieri
Seit Jahren ist Südtirols führender Rodel-Doppelsitzer jener, auf dem Emanuel Rieder und Simon Kainzwaldner sitzen.
Das war auch im vergangenen Winter so, trotz großer Schwierigkeiten am Anfang der Saison. Die neue Rodel war zu Saisonbeginn noch nicht fertig, da hat es natürlich gedauert, bis sie sich an das neue Material gewöhnt hatten. Ein Podestplatz hat trotzdem herausgeschaut (3. Platz in Sigulda), nur ist er gar nicht aufgefallen angesichts der Erfolge von Dominik Fischnaller und Vötter/Oberhofer.
In diese Saison starten Rieder/Kainzwaldner unter ganz anderen Voraussetzungen. Es passt jetzt schon alles, sie haben ein großes Vertrauensverhältnis aufgebaut zu Juris Sics, der sich nicht nur um ihre Rodel kümmert, sondern auch sonst wertvolle Tipps parat hat. „Wir vertrauen ihm. Es ist mit ihm eine gewisse Harmonie da,
weil wir einfach ähnlich denken“, sagt Simon Kainzwaldner. Ganz problemlos sind Rieder/Kainzwaldner auch diesmal nicht durch die Vorbereitung gekommen. Bei einem Bahntraining im Oktober in Sigulda sind sie zu nahe ans Bahndach gekommen. Kainzwaldner hat dort leicht mit dem Helm angeschlagen und war kurz bewusstlos. Aus Sicherheitsgründen haben sie dann eine Woche Pause gemacht. Emanuel Rieder und Simon Kainzwaldner reden nicht über Saisonziele, sondern denken bereits viel weiter. „Wir haben unseren Fokus schon ganz auf Olympia 2026 gelegt. Da wollen wir eine Medaille gewinnen, und auf dieses Ziel arbeiten wir jetzt schon hin“, stellt Rieder klar. Schade ist nur, dass sie noch nicht wissen, wo sie diese Medaille gewinnen wollen, denn noch ist offen, auf welcher Bahn um die Olympia-Medaillen gefahren wird. „Cesana wäre schön, aber wir können es eh nicht beeinflussen“, sind sich beide einig.
Die letzte Saison war für den Doppelsitzer Nagler/Malleier früh zu Ende. Bei einem Sturz in Sigulda hat sich Ivan Nagler das Kahnbein gebrochen und musste 7 Wochen lang einen Gips tragen.
Nach der Reha konnte er erst im Juli mit Training im Kraftraum beginnen. Von da an lief die Vorbereitung aber
IVAN NAGLER
Geburtsdatum und -ort:
30. Jänner 1999 in Bruneck
Wohnort: Lungiarü/Campill
Sportgruppe: Carabinieri
sehr gut, auch das Bahntraining. Das liegt auch daran, dass sie sich auf der von Juris Sics gebauten neuen Rodel sehr wohl fühlen. „Diese Rodel ist leicht zu lenken. So kann man sich ganz auf das Fahren konzentrieren“, sagt Vordermann Nagler. Begeistert sind Nagler und Malleier von Sics nicht nur wegen der Rodel. „Er ist für uns derzeit die wichtigste Bezugsperson“, sagt Malleier. Nagler/Malleier
Geburtsdatum und -ort:
4. Jänner 1998 in Meran
Wohnort: Völlan
Sportgruppe: Heer
EMANUEL RIEDER
Geburtsdatum und -ort:
1. Oktober 1993 in Bozen
Wohnort: Meransen
Sportgruppe: Carabinieri
SIMON KAINZWALDNER
Geburtsdatum und -ort:
24. Februar 1994 in Bozen
Wohnort: Villanders
Sportgruppe: Carabinieri
waren die Senkrechtstarter, als sie sich 2018 völlig überraschend für Olympia qualifizierten. Seither gab es aber einige Rückschläge zu verkraften, zuletzt eben die genannte Verletzung. Das Duo ist im Eiskanal sehr schnell, bringt es aber zu wenig oft ins Ziel. Diese Fehleranfälligkeit wollen sie ablegen und auch konstanter werden. „Wenn alles passt, können wir auch auf das Podest fahren“, sind beide überzeugt.
Evelin Lanthaler war in den vergangenen Jahren im Naturbahnrodeln das Maß aller Dinge. Dabei gewann die Passeirerin alles, was es in diesem Sport zu gewinnen gibt. Und noch immer ist sie hungrig auf neue Erfolge, geht auch die neuen Herausforderungen mit der üblichen Seriösität und Konzentration an. Obwohl im Winter 2023/24 vieles anders ist.
Greta wird mir sehr fehlen“, beginnt die 32-Jährige aus Platt in Passeier das Gespräch. In der Tat hat Greta Pinggera aus Laas im vergangenen Frühjahr den Schlitten an den Nagel gehängt. Die gute Freundin Lanthalers war stets eine herausfordernde Konkurrentin, und gerade im gegenseitigen Zweikampf steigerten sich Greta und Evelin zu Höchstleistungen. „Viele meiner Erfolge verdanke ich auch Greta, weil der sportliche Wettbewerb mit ihr mich extrem motivierte“, sagt Evelin Lanthaler.
So ist nun die Rodlerin aus Passeier gewissermaßen die „Alte“ im Nationalteam, das einmal mehr lediglich aus Südtirolerinnen besteht. Evelin Lanthaler zollt aber den „Jungen“ viel Respekt und erkennt in ihnen viel Potenzial: „Daniela Mittermair und Nadine Staffler haben auch schon gute Erfahrungen gemacht, haben auch bewiesen, dass sie ganz vorne mitmischen können.“ Daher wird sich Evelin Lanthaler richtig strecken müssen, um weiter die dominierende Rolle spielen zu können. Und in Österreich mischt immer noch Tina Unterberger mit, die stets für Furore sorgen kann, während dahinter vor allem Ricarda Ruetz enormes Potenzial mitbringt. Was Evelin traurig stimmt, ist nach wie vor das Fehlen russischer Sportler. „Unser Sport braucht mehr Internationalität, sonst beachten uns nur wenige.“ Auch der Weltcupkalender (mit Rennen im Alpenraum und einem Abstecher nach Rumänien) kommt dem Ruf nach mehr internationalem Prestige nicht nach.
Trotz all dieser Überlegungen hat sich „Miss Naturbahn“ gewissenhaft auf die neue Saison vorbereitet. Tagsüber kellnerte sie in einer Pizzeria in St. Leonhard, abends war sie entweder mit der Mannschaft beim Trockentraining in Frangart oder privat im Fitness-Studio in Sinich. Dazu waren auch ausgedehnte Bergwanderungen, viele Fahrradtouren und zahlreiche Geschicklichkeitsübungen Fixprogramm für Evelin Lanthaler.
„Leider saß ich bis Mitte November nie auf einem Schlitten, ich hoffe, das bis zum Weltcupstart nachholen zu können“, sagt die Welt- und Europameisterin. In Kühtai geht es Mitte Dezember los, die
Bahn ist neu und für Lanthaler noch eine Unbekannte. Österreicherinnen werden dort sicher einen Heimvorteil haben, aber die Athletin aus Passeier bläst gleich zum Angriff. „Wenn ich am Start stehe, will ich gewinnen. Aber dazu muss ich mich ordentlich strecken. Ich weiß, die vielen Erfolge der letzten Jahre könnten vermuten lassen, dass alles so einfach für mich ist. Aber: Eine gmahnte Wiesn ist es nie. Ich vertraue auf meine Fähigkeiten, ich vertraue auf mein Material, das mir auch Toni Blasbichler immer so mustergültig bereitstellt, aber ich weiß, dass es auch den Tag geben wird, wo ich nicht mehr ganz vorne sein werde. Das ist der Lauf der Dinge, darauf muss ich vorbereitet sein“, ist die Analyse der Sportlerin, die aber gerade aus ihrer Demut viel Kraft holt. „Ich rodle so gerne, weil ich den Sport einfach genieße. Und wenn sich dann noch der Erfolg einstellt, umso besser“, lächelt die Passeirerin, die sich noch keine Gedanken über ein mögliches Aufhören macht.
Sicher, die Aufnahme des Naturbahnrodelsports bei Olympia hätte einen zusätzlichen Schub gegeben, aber es wollte nicht sein. Aus heutiger Sicht hat hier der internationale Verband FIL eine Großchance verabsäumt, aber Evelin Lantha-
ler will nicht klagen: „Für meine Freunde der Kunstbahn tut es mir sehr weh, dass mit der Bahn in Cortina nichts wird. Ich kann ihren Frust verstehen. Und für uns Naturbahnrodler ist es auch schwer zu verkraften, dass man uns gar nicht berücksichtigt hat. Dabei hätten wir sehr gut als Zusatz zum Kunstbahnrodeln ins Programm gepasst, auch weil unser Sport dem Gedanken der Nachhaltigkeit bestens gerecht wird.“
Höhepunkt im Winter 2023/24 ist die Europameisterschaft in Jaufental, doch für Evelin Lanthaler zählen alle Weltcuprennen gleichermaßen, wobei sie sich auch auf das Quasi-Heimrennen in Laas besonders freut. Dort wird zu Dreikönig gerodelt, einen Monat später stehen die EM-Läufe in Jaufental auf dem Programm. „Ich muss die Bahn in Jaufental
Sie wollen für die Wachablöse sorgen. In Zukunft jedenfalls. Dass Evelin Lanthaler auch in dieser Saison kaum zu schlagen sein wird, ist vorauszusehen.
Früher oder später aber soll es für Nadine Staffler, Daniela Mittermair und Jenny Castiglioni soweit sein. Die drei wollen in die Fußstapfen von Lanthaler treten und das eine oder andere Wörtchen um den Sieg mitreden. „Ein Weltcupsieg wird in dieser Saison schwierig, aber das Podest dürfte drin sein“, so die Laaserin Nadine Staffler, die vorige Saison bereits 2. und 3. wurde. Am liebsten würde sie freilich beim Heimrennen in Laas auf das Podium fahren.
Auch Daniela Mittermair, die voriges Jahr im Jaufental Rang 3 eroberte und bereits in der Saison 2020/2021 zwei 3. Plätze geholt hatte, will ein Wörtchen um die vorderen Plätze mitreden. „Vorne mitmischen und auf das Podest fahren“, gibt sie die Marschroute vor. Bei der EM peilt sie eine Medaille an.
Die erst 18-jährige Partschinserin Jenny Castiglioni, die jetzt ebenfalls zum A-Team gehört, will derweil vor allem weiter Erfahrung sammeln. Im letzten Jahr war sie erstmals bei einem finalen Wertungslauf im Jaufental dabei und überzeugte mit dem 5. Platz, auch beim Saisonfinale in Umhausen ließ sie mit den Rängen 6 und 5 aufhorchen. Vorerst gilt es aber, im Juniorenweltcup
erst richtig kennenlernen, bisher war es dort immer sehr sehr eng, und so wird es auch im kommenden Februar sein. Aber gerade enge Rennen motivieren mich besonders, sind ein großer Antrieb, und ich werde wie immer mein Bestes geben.“ Diese Einstellung kennzeichnet Evelin Lanthaler seit ihren ersten Rodelversuchen auf der schneebedeckten Wiese hinter dem heimatlichen Haus, und so wird es auch im anstehenden Winter sein.
Geburtsdatum und -ort:
6. Mai 1991 in Meran
Wohnort: St. Martin in Passeier
Verein: RV Passeier
gute Leistungen zu zeigen und sich für den Weltcup zu qualifizieren. Schon in dieser Saison möchte sie es bei den „Großen“ erstmals unter die Top-3 schaffen. „Wenn alles passt, dann ist auch mal ein Podestplatz drin“, zeigt sich die Jüngste im Bunde selbstbewusst.
Ein schöner Schlusspunkt, um die Karriere zu beenden – vorerst zumindest. Das dachte sich Patrick Lambacher nach der letzten Saison.
Zusammen mit seinem Bruder holte er den Sieg im Gesamtweltcup der Doppelsitzer sowie den Weltmeistertitel. Mehr geht nicht. Nun zählen für Patrick Lambacher erstmal andere Sachen. Die Familie mit zwei Kindern, der Bau eines Eigenheims und berufliche Verpflichtungen waren ausschlaggebend dafür, dass der 29-Jährige die Rodel vorerst an den Nagel hängt. Damit musste sich sein zwei Jahre jüngerer Bruder nach einem neuen Partner umsehen. Dieser war aber schnell gefunden. Kurzum: Das Lambacher Brüderpaar erfindet sich neu, statt Patrick startet nun der jüngste der LambacherBrüder, Peter Lambacher (Jahrgang 2002).
Auch er kommt vom Sportrodeln und feierte dort Erfolge. Zur Erinnerung: Patrick und Matthias Lambacher wa-
ren ebenfalls bis zur Saison 2018/19 als Sportrodler die Bahnen heruntergesaust und erst dann auf die Naturbahn-Rennrodel umgestiegen.
Bereits bei den Landesmeisterschaften im Frühjahr in Gröden waren Matthias und Peter gemeinsam an den Start gegangen. Platz 2, knapp hinter Patrick Pigneter und Florian Clara, kann man durchaus als gelungene Generalprobe betrachten. „Wir haben bereits am Ende der letzten Saison intensiv zusammen trainiert und uns auch im Sommer beim Trockentraining weiterentwickelt. Ich denke, die Harmonie passt“, so Matthias Lambacher, der in der Sozialpädagogischen Rehabilitationseinrichtung Kastell als Betreuer arbeitet. Auch sein jüngerer Bruder ist beruflich voll ausgelastet – als Mitarbeiter der
Geburtsdatum und -ort:
26. Dezember 2002 in Sterzing
Wohnort: St. Magdalena in Villnöß
Sportgruppe: SV Villnöß
Raiffeisenkasse von Villnöß. Auch wenn sie den Sport nicht professionell ausüben können – Stichwort fehlende olympische Anerkennung – sind die beiden Feuer und Flamme für das Naturbahnrodeln.
Den Saisonstart können sie daher kaum erwarten, sie wissen aber auch: „Wir brauchen uns nicht zu hohe Ziele zu setzen“. Über die Lambacher-Titelverteidigung, sprich den Gesamtsieg im Weltcup, wolle man noch nicht sprechen. „Lasst uns mal ankommen, in den Weltcup reinstarten, dann schauen wir weiter“, betonen die Brüder. Es gelte, Routine reinzubringen, insbesondere zum Saisonauftakt habe das Duo noch keine allzu hohen Erwartungen. Die Favoritenrolle liegt demnach in dieser Saison bei den Routiniers Patrick Pigneter und Florian Clara.
Geburtsdatum und -ort:
10. Oktober 1996 in Sterzing
Wohnort: St. Magdalena in Villnöß
Sportgruppe: SV Villnöß
PATRICK PIGNETER
„Es braucht immer wieder einige Jahre, bis sich unser Sport davon erholt“, betont Patrick Pigneter. Die Nachwehen im Hinblick auf die verpassten Olympischen Winterspiele des Naturbahnrodelsports sind immer noch da.
Der eigene Verband hatte vor rund 2 Jahren nicht um die Aufnahme ins Olympische Programm 2026 angesucht. Die Chance wäre groß gewesen. „Es war ein Ziel aller. Wir wurden bitter enttäuscht“, sagt der Völser. Als Rodel-Botschafter war er zuletzt nicht mehr unterwegs, dies aber nur aus zeitlichen Gründen. Schließlich ist der Völser auch im heimischen Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechniker-Betrieb tätig. Ohnehin werde das Rekrutieren von Nachwuchs-Athleten so schwieriger. Die ganze Bewegung habe einen erheblichen Dämpfer erhalten. „Aber man muss trotzdem schauen, einen Weg zu finden, damit es weitergeht“, so
FLORIAN CLARA
der erfolgreichste Naturbahnrodler aller Zeiten. Für ihn selbst wird es weitergehen. Während Greta Pinggera und Alex Gruber die Karriere beendet haben, will es Pigneter nochmal wissen. Das große Ziel ist der Gesamtweltcupsieg im Einsitzer. Insgesamt holte er diesen 11 Mal – von 2006 bis 2016 in Serie. Auch wenn der heute 36-jährige Pigneter seit 2016 auf den Einzel-Gesamtsieg wartet, stellte er in den vergangenen Jahren unter Beweis, dass er nach wie vor ganz vorne mitrodeln kann. Nach vier sieglosen Jahren triumphierte er im Jänner dieses Jahres in Deutschnofen. Zudem will er eine weitere Bestmarke möglichst bald knacken und seinen 50. Weltcupsieg im Einzel so schnell wie möglich feiern. Auch im Doppelsitzer will Pigneter einen Titel zurückerobern. Hier holte er mit seinem Partner Florian Clara insgesamt 13 Mal den Gesamtsieg, zuletzt 2021/2022. In der vergangenen Saison musste sich das Duo jedoch den Villnösser Rodelbrüdern
Im Doppelsitzer hat er mit Patrick Pigneter alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Mit den Jahren wurde Florian Clara auch im Einsitzer immer besser.
Zuletzt holte Clara beim Weltcupfinale in Umhausen den 2. Platz und in der Gesamtwertung Rang 4. „Ein Sieg im Einsitzer fehlt mir noch. Mal schauen, was drin ist“, so der 35-Jährige. Auch im Doppel hat er sich viel vorgenommen: „Angreifen und den Titel zurückerobern“. Ob die Favoritenrolle nun bei ihm und Pigneter liegt, da die Lambacher-Brüder
in einer neuen Formation an den Start gehen? „Ich denke nicht, dass wir deshalb die großen Favoriten sind. Der Peter kann genauso gut rodeln. Es wird sicherlich spannend“, meint Clara. Der Gadertaler ist ein Urgestein im Rodelzirkus, da kommt unweigerlich die Frage auf: „Wie lange noch?“. Eine klare Antwort hat er darauf nicht. Er wolle „von Jahr zu Jahr schauen“. Zu tun gibt es jedenfalls auch außerhalb des Sports eine ganze Menge: Die Familie mit Frau Monica und dem eineinhalb Jahre alten Töchterchen Lisa, der Beruf als Zimmermann und die Arbeit auf dem heimischen Bauernhof.
PATRICK PIGNETER
Geburtsdatum und -ort:
19. Juli 1987 in Bozen
Wohnort: Völs
Verein: SV Völs
Patrick Lambacher und Matthias Lambacher geschlagen geben. Seinen größten privaten Sieg feierte Pigneter bereits. Im Mai dieses Jahres heiratete er seine Claudia. Kennengelernt haben sich Claudia Boito und das Rodel-Ass im Jänner 2020 auf dem Christkindlmarkt in Bruneck. Die beiden verbindet einiges, unter anderem die Liebe zum Sport. Auch wenn seine Traumfrau selbst keine aktive Sportlerin ist, dürfen gemeinsame Sportaktivitäten nicht fehlen, so etwa Wanderungen am Berg, Radtouren und vieles mehr. Bei den Flitterwochen in Griechenland stand aber Relaxen auf dem Programm.
FLORIAN CLARA
Geburtsdatum und -ort:
11. Februar 1988 in Bruneck
Wohnort: Lungiarü/Campill
Verein: US Lungiarü
Bei den Naturbahnrodlern bahnt sich eine neue Ära an. Nach dem Karriere-Ende von Alex Gruber und Thomas Kammerlander, nur um zwei ganz große „Kaliber“ zu nennen, ist nun Platz für die aufstrebende Jugend.
Südtirol hat dabei einige heiße Eisen im Feuer. Daniel Gruber (Jahrgang 2002) und Fabian Brunner (2003) sind die Jüngsten im Team, etwas mehr Erfahrung bringt Mathias Troger mit, der mit seinen 29 Jahren aber auch noch viel Potenzial nach oben hat.
Daniel Gruber aus Schleis blickt voll Zuversicht in die neue Saison. „Wir sind eine motivierte, junge Truppe. Ich möchte da anknüpfen, wo ich im letzten Jahr aufgehört habe.“
der Seite eines Spitzenmanns wie Alex rodeln zu dürfen.“
Jetzt ist von den „alten Hasen“ nur mehr Patrick Pigneter dabei, und dieser gibt viel aus seinem Erfahrungsschatz der Jugend weiter. „Wir sind ein tolles Team“, fasst Daniel Gruber zusammen, der auch erzählt, wie er fleißig den ganzen Sommer über trainiert hat. Als Förster auf dem Ritten ist er sowieso viel draußen in der Natur, und auch jede Aktion im Wald kann man als Training ansehen.
Mathias Troger kommt von einer schweren Verletzung zurück.
Dabei will der Förster in der anstehenden Saison voll und ganz als Einsitzer unterwegs sein, nachdem er 2022/23 auch im Doppelsitzer die Bahnen herunterrauschte. Er ist sich bewusst, dass der Rücktritt von Alex Gruber im Südtiroler Team eine Lücke reißt, die er gerne füllen möchte: Auf Gruber könnte Gruber folgen, meinen Beobachter, und Daniel erklärt schlicht: „Es war für mich eine Ehre, an
16./17.12. 6./7.1. 18. bis 20.1. 1./2.2. 15./16.2. 17./18.2.
Vollgas ist auch das Stichwort für den 20-jährigen Fabian Brunner, der in diesem Jahr in der allgemeinen Klasse startet. Ihn schätzen Insider als ganz großes Talent ein, und er will diesen Ansprüchen gerecht werden. So hat er im Sommer neben seiner Arbeit als Elektriker viel trainiert, hat auch an den gemeinsamen Mannschaftstreffen in Frangart teilgenommen. Der junge Mann aus Feldthurns hat ein besonderes Ziel: „Meine Lieblingsbahn ist jene in Jaufental. Da findet im kommenden Winter die EM statt.“
Im Fitness-Studio bei Melanie Mumelter in Frangart hat auch Mathias Troger vorbeigeschaut. Das war sein Kontakt zur Mannschaft, weil er ansonsten das Aufbauprogramm nicht mitmachen
konnte. „Ich habe mich beim Weltcuprennen in Deutschnofen im Doppelsitzerrennen schwer verletzt. Knöchel und Wadenbein waren gebrochen, es gab weitere Verletzungen, und ich stecke noch immer in der Rehabilitation“, erzählt der Bauingenieur aus Tisens. Trotzdem blickt er hoffnungsvoll auf den kommenden Winter. Im Doppelsitzer wird er vorerst nicht unterwegs sein, Troger richtet sein Augenmerk auf den Einsitzer, wo er im Weltcup schon einen 6. Platz zu Buche stehen hat. „Ich hoffe nur, dass auch der Kopf mitmacht, denn nach meiner Verletzung ist eine gute Portion Überwindung nötig, wenn ich am Start stehe.“
DAMEN
A-Kader: Evelin Lanthaler (St. Martin in Passeier), Jenny Castiglioni (Partschins), Nadine Staffler (Laas), Daniela Mittermair (Deutschnofen)
B-Kader: Tina Stuffer (Gröden), Ivonne Müller (Ulten)
HERREN
A-Kader: Patrick Pigneter (Völs), Mathias Troger (Tisens), Fabian Brunner (Feldthurns), Patrick Lambacher (St. Magdalena in Villnöß), Peter Lambacher (St. Magdalena in Villnöß), Daniel Gruber (Schleis), Florian Clara (St. Martin in Thurn)
B-Kader: Tobias Paur (Völs), Hannes Unterholzner (Völlan), Alex Oberhofer (Laas), Anton Gruber Genetti (Völlan)
SPORT-ORTHOPÄDISCHES ZENTRUM ZUR BEHANDLUNG KOMPLEXER GELENKSVERLETZUNGEN
Arthroskopisch rekonstruktive Chirurgie am Kniegelenk
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T. 0471 976 433
Dr. Markus Mayr
Dr. Florian Perwanger
Prof. Dr. Hans-Christian Jeske
Dr. Robert Gruber
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• minimal invasive Wirbelkörperzementierungen und Kyphoplastie
Dr. Thomas Oberhofer
Dr. Stephanie Gruber
Dr. Marco Baldassa
Der 22. Februar 2023 veränderte ihr sportliches Leben. Kein Wunder: Seit jenem Mittwoch dürfen sich Nadya Ochner und Aaron March Weltmeister im Mixed Team Event nennen.
Ein WM-Titel für Südtirol im Snowboard – das gelang vor Ochner und March letztmals Roland Fischnaller, der sich 2015 den Titel im ParallelSlalom sicherte. 8 Jahre, in denen es ausschließlich Fischnaller vorbehalten war, bei Großanlässen Nervenstärke zu zeigen. Nun – in Bakuriani in Georgien räumten Ochner und March mit dem Vorurteil auf, dass „nur“ Fischnaller nervenstark genug ist für Edelmetall.
Weltcup-Kalender
14.12. 16.12. 23.12. 13.1. 16.1. 17.1. 20./21.1. 25.1. 27.1. 28.1. 15./16.2. 9.3. 10.3. 16.3. 17.3. 2.12. 16.12. 17.12. 26.1. 3./4.2. 10.2. 2./3.3. 9.3. 16./17.3. 23./24.3.
Karerpass-Carezza
Cortina d'Ampezzo
Davos
Scuol Schuls
Bad Gastein
Bad Gastein
Pamporovo
Rogla
Simonhöhe
Simonhöhe
Blue Mountain
Winterberg
Winterberg
Berchtesgaden
Berchtesgaden
Les Deux Alpes
Cervinia
Cervinia
St. Moritz
Gudauri
Kayseri
Sierra Nevada
Cortina d'Ampezzo
Montafon
Mount St. Anne
-Infogra k: A.Delvai/M. Lemanski
Denn ja – Nervenstärke war an jenem 22. Februar mehr als nur gefragt. Bei widrigen Bedingungen mit orkanartigem Wind, Nebel und Schneefall waren alle 24 teilnehmenden Paare extremst gefordert. Aaron March, der jeweils vorlegen musste, sowie Nadya Ochner, die als 2. Fahrerin keine Schwächen zeigten durfte, waren eine Klasse für sich. Spätestens ab dem gewonnenen Viertelfinale gegen die Favoriten Fabian Obmann/Daniela Ulbing (Österreich) war klar, dass alles möglich sein würde. Im Halbfinale gegen die Teamkollegen Maurizio Bormolini/ Lucia Dalmasso war das Selbstvertrauen bereits der entscheidende Faktor (March zermürbte zuerst Bormolini, dann stürzte Dalmasso), um ins Finale einzuziehen.
Parallel-Disziplinen
Südtirol
Italien
Schweiz
Schweiz
Österreich
Österreich
Bulgarien
Slowenien
Österreich
Österreich
Kanada
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Frankreich
Italien
Italien
Schweiz
Georgien
Türkei
Spanien
Italien
Österreich
Kanada
2023/24
Parallel-Riesentorlauf
Parallel-Riesentorlauf
Parallel-Slalom
Parallel-Riesentorlauf Parallel-Slalom Parallel-Slalom Team Event
2 Parallel-Slalom Parallel-Riesentorlauf Parallel-Riesentorlauf Parallel-Riesentorlauf Team Event
2 Parallel-Riesentorlauf Parallel-Slalom Parallel-Slalom Team Event Parallel-Slalom Parallel-Slalom Team Event
Rennen
Rennen 2 Rennen 2 Rennen
Und dort setzten sie dem Ganzen die Krone auf: Zuerst deklassierte March Andreas Prommegger um 0,74 Sekunden, Ochner verwaltete den Vorsprung gegenüber Sabine Schöffmann perfekt und setzte sich am Ende um 0,30 Sekunden durch – WM-Gold war perfekt!
Nadya Ochner
Spricht man Nadya Ochner auf den Sieg an, bekommt sie noch immer Gänsehaut: „Es war nach meiner schweren Zeit mit der langwierigen Knöchelverletzung, wegen der ich mich ja erst ganz spät auf die Saison vorbereiten konnte, extrem emotional. Gold kam aus dem Nichts, es war eine Erlösung nach der ganzen Qual.“ Weil sich Ochner im Frühling 2022 beim Mountainbiken den rechten Knöchel brach und die Platte in Folge Schwierigkeiten machte, eine weitere OP vornehmen musste, stieg sie erst im Jänner 2023 in den Weltcup ein – quasi ohne Konditions- und Schneetraining. Geändert hat sich für die 30-Jährige aus Burgstall seit dem WM-Titel nur ganz wenig: „Wir wurden oft eingeladen, die Anerkennung bei den Leuten ist groß. Und das genießt man“, gibt Ochner zu.
Und: „Wir haben vom FISI-Verband einen Audi bekommen, den wir uns jetzt teilen. 3 Monate fährt Aaron damit herum, 3 Monate ich. Das weiß ich schon zu schätzen“, ist Ochner bescheiden.
WM-Gold ist im Trophäenschrank verstaut, die schwere Fußverletzung endgültig Vergangenheit – unter diesen Voraussetzungen geht Ochner nun in ihre 14. Weltcupsaison. „Ich konnte heuer optimal trainieren, habe beim Kondi-Training vieles nachholen können, was im Sommer und Herbst 2022 nicht möglich war.“
Und: Ochner steht vor dem Abschluss ihres Jura-Studiums. „Die Prüfungen habe ich alle gemacht, die letzte am 7. November über Strafprozessordnung. Jetzt fehlt noch die Doktorarbeit. Gut möglich, dass ich sie über Sportrecht mache, und hier über die Antidoping-Gesetze. Die sind in Italien ja extrem streng, weil sie auch strafrechtlich verfolgt werden. Auch das Vertragsrecht von Sportlern mit Sponsoren interessiert mich.“
Nicht so richtig einordnen will Ochner ihre Ziele für die neue Saison: „Das ist schwierig. Im Vorjahr war es wegen meiner Verletzung ein totales Auf und Ab. Ich will wieder Konstanz reinbringen, unabhängig von den Bedingungen. Konstant unter die Top 8 zu fahren ist mein Ziel, egal ob im Riesentorlauf oder im Slalom.“ Und dann ist da noch die Erinnerung an einen ganz speziellen Frühling und Sommer 2023. „Da war ich ganz weit weg vom Snowboardfahren, ich war gedanklich und räumlich in einer völlig anderen Welt. Ich konnte das Geschehene der Saison lange Zeit nicht richtig verarbeiten und habe das bei einem dreiwöchigen Urlaub auf Zypern, bei dem ich ganz alleine unterwegs war, gemacht. Im Herbst war
ich noch in Kolumbien, auf einem Roadtrip mit anderen Abenteurern, die ich alle nicht gekannt habe. Es war sensationell.“
Aaron March
Der 37-Jährige, mit Roland Fischnaller das größte Aushängeschild des Südtiroler Brettlsports, erfüllte sich mit WMGold ebenfalls seinen vorletzten Karrieretraum. Gesamt-Weltcupsieger ist er (2021), 2 kleine Kugeln hat er ebenfalls, und wie bei Fischnaller ist eine OlympiaMedaille das Einzige, was ihm noch fehlt in seiner Trophäensammlung. Mit Rang 4 im Parallel-Slalom 2014 in Sotschi war March schon ganz nahe dran, aber das ist längst Vergangenheit.
WM-Gold im Team Event mit Nadya Ochner war für den Besitzer eines Fitness-Studios in Seis im Jahr 2023 nicht das einzige Highlight – ein viel größeres erlebte er am 15. Juli, als er seine langjährige Lebensgefährtin Andrea und Mama ihrer gemeinsamen Tochter Alina (sie ist 7) vor den Traualtar führte. Und lacht: „Anfangs wollten wir es ganz klein halten. Aber dann wuchs die Liste der Geladenen
Geburtsdatum und -ort:
14. März 1993 in Meran
Wohnort: Burgstall
Sportgruppe: Polizei
Geburtsdatum und -ort:
14. Mai 1986 in Brixen
Wohnort: Völs am Schlern
Sportgruppe: Heer
immer mehr an, und zum Schluss waren wir 80 Leute. Ein unvergesslich schöner Tag“, blickt March zurück. Nachdem er sein Leben als Sportler und Privatmensch ohnehin richtig einzuschätzen vermag: „Auch als Weltmeister lebt es sich immer gleich. Und jetzt startet eh alles wieder bei Null.“
Zumal die vergangene Saison nicht unbedingt top war – trotz eines Podesplatzes beim Parallel-Riesentorlauf in Cortina d’Ampezzo als Dritter. „Ich bin gut reingekommen in die Saison, aber dann war sie eher durchwachsen. Gottseidank hat mich der WM-Titel mit Nadya für alle Enttäuschungen vorher entschädigt.“
Das große Ziel von March für heuer ist, ein konstant hohes Level zu zeigen, sprich in allen Rennen in der Entscheidung um den Tagessieg mit dabei zu sein. „Im Slalom tue ich mich intuitiv leichter, im Riesentorlauf muss ich viel fester an mir arbeiten. Auf diesem Niveau geht halt nichts aus dem Stegreif. Wer Fehler macht, hat keine Chance.“
Edwin Coratti ist seit über einem Jahrzehnt Stammgast im Weltcup. Seine 10 Jahre jüngere Schwester Jasmin ist hingegen noch ein Snowboard-Küken. Gemeinsam wollen sie in der neuen Saison für Furore sorgen.
Edwin Coratti ist einer der erfolgreichsten Snowboarder der Gegenwart: Dem 32-Jährigen sind in seiner Karriere 5 Weltcup-Siege gelungen, 16 Mal kletterte er auf das Podest. Seine große Erfahrung gibt der Vinschger nun an seine jüngere Schwester Jasmin weiter: „Natürlich stehe ich ihr mit Tipps zur Seite“, sagt Edwin: „Aber mittlerweile hat sie ein solch hohes Niveau erreicht, dass wir uns gegenseitig austauschen.“
Auf die Frage, ob sich das Geschwisterpaar viel über das Snowboarden unterhält, meint er scherzhaft: „Fast zu viel, es dreht sich eigentlich alles nur um das Brettlfahren.“ Jasmin sagt: „Ich weiß nicht, ob man sagen kann, dass ich mir viel abschaue. Aber dadurch, dass wir zusammen wohnen und den ganzen Sommer zusammen trainieren, kann jeder vom anderen lernen.“
Die 22-Jährige hat heuer – nachdem sie im Vorjahr die Gesamtwertung des Europacups gewann – einen fixen Startplatz im Weltcup. „Wir haben uns zu Hause einen Kraftraum aufgebaut, dementsprechend gut habe ich trainieren können. Seit Ende September bin ich auf Schnee, ich freue mich schon auf die ersten Rennen“, sagt Jasmin. Edwin ist 2009 sein erstes Rennen in der Königsklasse gefahren. 2016 errang er seinen ersten Weltcup-Sieg. Zuletzt fuhr das Kraftpaket in 6 aufeinanderfolgenden Saisonen immer mindestens einmal aufs Stockerl. Ein Erfolgsgeheimnis habe er nicht. „Es ist das Ergebnis des jahrelangen Trainings, des Perfektionierens der Technik und des Materials. Ich bin an einem guten Punkt, aber ich glaube, dass ich noch nicht mein ganzes Potential abgerufen habe“, sagte er.
EDWIN CORATTI
Geburtsdatum und -ort:
19. Juni 1991 in Schlanders
Wohnort: Langtaufers
Sportgruppe: Polizei
Im Vorjahr etwa habe er teilweise mit dem Material gehadert. Der akribischen Arbeit im Herbst sei es zu verdanken, dass er sich nun auf dem Brett super fühle. „Körperlich bin ich topfit, ich bin sehr zufrieden“, meint Coratti. Seine Fitness verdankt der Athlet aus Langtaufers seiner zweiten Passion, dem „Gewichte lupfen“. Den Körper „ans Limit zu bringen“ gefalle ihm einfach. Zudem könne er dieses Hobby gut mit dem eigentlichen Training verbinden. Dass in der neuen Saison keine Großereignisse anstehen, stört Coratti nicht, im Gegenteil. „So kann ich mich auf den Weltcup konzentrieren. Ansonsten hat man immer im Hinterkopf, sich einen Startplatz erkämpfen zu müssen. Das erzeugt Druck.“ Auf den Weltcup konzentrieren bedeutet für Coratti: Er will die Gesamtwertung gewinnen. 2 Mal wurde er bereits Dritter – viel fehlt also nicht.
JASMIN CORATTI
Geburtsdatum und -ort:
5. August 2001 in Schlanders
Wohnort: Langtaufers
Sportgruppe: Polizei
für Einsteiger, Familien & Profisportler
FISCHNALLER
Er ist so locker drauf, wie es nur ein 43-Jähriger sein kann. Kein Wunder, als Vater von 4 Kindern, darunter einer mittlerweile erwachsenen Tochter. Aber genau das ist eine der vielen, großen Stärken von Roland Fischnaller: Als Familienvater tankt der AusnahmeSnowboarder nicht nur viel Kraft, es zeigt ihm auch täglich, worauf es wirklich ankommt im Leben.
Wenn Roland Fischnaller am 14. Dezember am Karerpass-Carezza in seine 26. Saison im Weltcup geht, dann ist beim Villnösser bei weitem nicht alles wie gehabt. Kein Wunder, sind es doch
ständige Neuerungen, die den nunmehr siebenfachen Kristallkugelgewinner (ein Gesamtweltcup, 6 „kleine“ Kugeln, die letzte im Riesentorlauf 2023) antreiben. „Ich habe einen neuen Kopfsponsor, einen neuen Trainer und einen neuen Servicemann“, bringt es Fisch auf den Punkt. Er ist nun Werbeträger eines weltbekannten Südtiroler Waffelherstellers. „Sie versüßen mir meinen KarriereAbschluss bis Olympia 2026“, verrät Roland Fischnaller auch die zeitliche Länge der Zusammenarbeit. Suchen musste sich Fischnaller genauso wie seine Trainingsgruppe mit Daniele Bagozza und Gabriel Messner auch einen neuen Trainer. Der langjährige Er-
folgscoach und Mentor Erich Pramsohler erklärte am Ende der vergangenen Saison überraschend seinen vorzeitigen Ausstieg aus dem Trainergeschäft. Ursprünglich war diese Zusammenarbeit bis nach Olympia 2026 terminiert. „Aber Erich hatte genug von der Snowboardwelt. Er hat sich mit seiner Frau einen Camper gekauft und fährt jetzt durch die Welt. Recht hat er, auch wenn es mir natürlich im Herzen weh tut“, ist Fischnaller nicht böse auf den vorzeitigen Abschied Pramsohlers. An seine Stelle ist Maurizio Rudatis aus Alleghe gerückt. Der langjährige Trainer der Europacup-Gruppe betreut die Dreiergruppe Fischnaller, Bagozza und Messner, während mit dem Quintett
Sein Sensationssieg vom März 2022 im Parallel-Slalom von Piancavallo ist noch immer in aller Munde. Diesen Erfolg konnte Marc Hofer in der Vorsaison zwar nicht bestätigen, richtig Fuß gefasst hat er im Weltcup aber trotzdem.
Es war eine Saison mit einer besonderen Vorgeschichte: Weil der 25-Jährige im Herbst 2022 die CarabinieriAusbildung in Rom absolvieren musste, verpasste er den Großteil der Vorbereitung auf Schnee. Wenn, dann reiste er extra aus Rom kommend zu den Rennen an, und düste anschließend wieder ab in die italienische Hauptstadt. So kam Hofer nur langsam in Fahrt, sorgte aber Anfang Jänner mit Rang 10 in Bad Gastein für ein Ausrufezeichen. Es folgten noch
weitere 3 Top-10-Ergebnisse, wobei Hofer das beste Resultat mit Rang 4 in Blue Mountain (Kanada) im Riesentorlauf heraus fuhr. Um auf den oft eher flachen Weltcuphängen mit der Konkurrenz mithalten zu können, hat der Saltauser heuer ordentlich draufgelegt. Bei einer Größe von 1,73 m bringt er nun 80 Kilo auf die Waage. Am Ende der vergangenen Saison waren es nur 69. Geändert hat sich bei Hofer auch das Material. Fuhr er bisher für Kessler („die Bretter waren super, der Service nicht“), so ist er nun für Oxess unterwegs. Nicht geändert haben sich seine Ziele: „Der Fokus liegt weiterhin mehr auf dem Slalom, das ist meine Disziplin. Ich will im SlalomWeltcup unter die Top 3. Ohne Podestplätze geht das nicht. Ich weiß, das wird schwer, aber es ist nicht unmöglich.“
MARC HOFER
Geburtsdatum und -ort:
26. Dezember 1997 in Meran
Wohnort: Saltaus in Passeier
Sportgruppe: Carabinieri
Hat 10 Kilogramm an Muskeln zugelegt: Marc Hofer.
Edwin Coratti, Aaron March, Maurizio Bormolini, Marc Hofer und Mirko Felicetti Trainer Rudy Galli arbeitet. Um das Viererteam der Damen (mit Jasmin Coratti, Nadya Ochner, Lucia Dalmasso und Elisa Caffont) kümmert sich Fabio Breda. Seine erste Erfahrung im Snowboardteam der „Azzurri“ sammelt Servicemann Markus Thaler aus St. Ulrich. Der Grödner war bisher bei den Chinesen, erweist sich aber schon jetzt als Riesengewinn für die azurblauen Brettlfahrer.
Dass Roland Fischnaller nach seiner sportlich größten Enttäuschung mit Platz 4 bei Olympia 2022 in Peking das Brettl nicht in die Ecke stellte mit fast 42 Jahren, überrascht nicht. Geradezu sensationell war, dass er sich nach dem dramatischen Verlauf jenes Rennens am 8. Februar nicht in ein mentales Motivationsloch fallen ließ. Ganz im Gegenteil: Einmal mehr schöpfte Fischnaller riesige Kraft aus der Enttäuschung und holte sich eine Saison später die Kristallkugel im Riesentorlauf. Für ihn selbst kam es nicht überraschend. Weil: „Rennen fahren macht mir noch immer extrem viel Spaß. Der Rest ringsherum geht mir zwar immer mehr auf die Nerven, vor allem die Fahrerei im Auto. Aber sobald ich am Start stehe und die Zeitnehmung herunter piepst, dann drehe ich den Schalter um. Da gehen sich Leistungen aus, von denen ich selbst erstaunt bin. Im Riesentorlauf habe ich noch immer die Technik und das Gefühl, instinktiv das meiste richtig zu machen. Im Slalom tue ich mich schwerer. Da sind die Reflexe, die kurzen Reaktionszeiten nicht mehr die allerbesten.“ Ist dann in der neuen Saison erneut die Riesentorlauf-Kristallkugel das große Ziel? „Ich will vor allem eines: Spaß haben“, erklärt der nervenstärkste Snow-
boardfahrer im Parallel-Zirkus. Und: „Ich werde Bretter testen, alles im Hinblick auf Olympia 2026.“ Fischnaller ist mit Oxess-Brettern unterwegs, die zwischen 1,90 und 1,95 Meter lang sind. Für jeden Freizeitfahrer wäre es eine unlösbare Aufgabe, damit um die Kurve zu kommen. Für das 43-jährige Kraftpaket ein lockeres Spielen mit den physikalischen Kräften.Apropos Kraft: Die holte sich Fischnaller wie jedes Jahr bei der Heuarbeit auf dem eigenen Hof in Villnöß. Da hat ihn auch seine Familie tatkräftig unterstützt, vor allem seine Kinder Maria, Heidi und Florian. Fischnaller: „Alle 3 fahren gerne und gut Snowboard. Sollte es einer von ihnen leistungsmäßig gerne tun, dann werde ich sie tatkräftig unterstützen. Dass ich aber den Trainings-
Geburtsdatum und -ort:
19. September 1980 in Brixen
Wohnort: Coll in Villnöß
Sportgruppe: Militär
wahnsinn auf den Gletschern jedes Jahr im Herbst mitmachen werde, das kann ich schon jetzt ausschließen. Florian gehört seine große Liebe eh dem Fußball. Ich war mit ihm schon öfters bei Spielen des FC Bayern in der Allianz Arena.“ Wobei Florian genauso wie Heidi auch selber Fußball spielt, während Maria für ihr Leben gern Leichtathletin ist. Der sportliche Fokus gilt nun aber der am 14. Dezember am Karerpass-Carezza beginnenden 29. Weltcupsaison der FISGeschichte. Fischnaller hat „nur“ deren 2 (1994/95 und 1995/96) komplett verpasst – allein das unterstreicht seine ruhmreiche Snowboard-History. Eine Besonderheit bringt aber auch diese Saison: Davos ist am Samstag, 23. Dezember Schauplatz des letzten Weltcups vor Weihnachten. „Fehlt nur noch, dass irgendwann zu Heiligabend gefahren wird. Aber da werde ich definitiv nicht mehr mit dabei sein“, meint Fischnaller.
Außer Olympia alles gewonnen
Gesamt-Weltcupsieger 2020
Weltcupsieger Riesentorlauf 2020, 2021, 2023
Weltcupsieger Slalom 2013, 2016, 2018
Zweiter Gesamt-Weltcup 2012, 2013, 2015, 2016, 2018
Weltmeister Parallel-Slalom 2015
WM-Silber
Parallel-Riesentorlauf 2013, 2021
Parallel-Slalom 2019
WM-Bronze
Parallel-Riesentorlauf 2011, Parallel-Slalom 2013
Olympia-Vierter
Parallel-Riesentorlauf 2022
Die Dichte an Weltklasse-Snowboardern ist nirgends so hoch wie bei den „Azzurri“. Das wird sich in absehbarer Zeit auch nicht ändern, denn die nächste hochtalentierte Brettl-Generation steht schon bereit. Fabian Lantschner, Mike Santuari und Elias Zimmerhofer sind ihre Anführer.
Fabian Lantschner ist der erfahrenste dieses Trios: Der 21-Jährige kann bereits 2 Europacup-Siege, eine Silbermedaille bei der Junioren-WM 2022 und 5 Weltcup-Starts vorweisen. Im vergangenen Winter belegte der Bozner in der Gesamtwertung des Europacups Rang 2 und sicherte sich somit einen Fixplatz für die heurige Saison: „Jasmin Coratti und ich haben uns gegenseitig gepusht“, blickt Lantschner zurück. „Wir haben gewusst, dass wir ganz vorne mitfahren können. Zwar hat es am Ende für mich nicht zum Gesamtsieg gereicht, ich kann trotzdem stolz auf die letzte Saison sein.“ Nachdem er im
Geburtsdatum und -ort:
16. März 2002 in Bozen
Wohnort: Bozen
Sportgruppe: Carabinieri
Vorjahr von der Carabinieri-Sportgruppe aufgenommen wurde, konnte er sich im heurigen Sommer voll auf das Konditionstraining fokussieren. Den ersten Schneekontakt gab es etwas später als in den letzten Jahren, „aber das war für alle so. Ich fühle mich jedenfalls schon gut in Form.“
Das B-Nationalteam mit Lantschner, Santuari und Zimmerhofer durfte in der Vorbereitung immer wieder mit den Südtiroler Weltcup-Stars mittrainieren. Von diesen Top-Assen könne man sich viel abschauen, meint der erst 18-jährige Mike Santuari. „Ein Vorbild habe ich nicht, weil mir mehrere Athleten gefallen. Einige in mentaler Hinsicht, andere aufgrund ihrer Technik oder ihres Fahrstils. Man kann sich auf jeden Fall von allen etwas abschauen“, sagt Santuari. Er hat in der letzten Saison alle überrascht –sogar sich selber. Er raste nämlich beim ersten Europacup-Rennen in Hochfügen gleich aufs Podest. Danach fuhr er 3 weitere Male in die Top-5 und klassierte sich am Ende des Winters auf Rang 3
Geburtsdatum und -ort:
28. Februar 2005 in Bozen
Wohnort: Welschnofen
Sportgruppe: Carabinieri
der Europacup-Wertung. „Ich habe nicht gedacht, dass meine erste komplette Europacup-Saison so gut laufen würde“, meint Santuari. Ein weiteres Highlight war die Goldmedaille beim Europäischen Olympischen Jugendfestival (EYOF) im Jänner in Piancavallo.
Der wie Santuari 19-jährige Elias Zimmerhofer hat 2022/23 ebenfalls eine Premiere gefeiert: An 2 aufeinanderfolgenden Tagen erklomm er in Alleghe 2 Mal das Europacup-Podest. „Wir treiben uns gegenseitig an“, beschreibt der Villnösser den Teamgeist beim Europacupteam der „Azzurri“. „Wenn man sieht, dass dein Teamkollege ein Rennen gewinnt, dann gibt man beim nächsten Wettkampf automatisch Vollgas.“ Zimmerhofer hat im Sommer vor allem im Kraft- und Ausdauerbereich viel gearbeitet. Das soll ihm helfen, um im anstehenden Winter die gesteckten Ziele zu erreichen. „Ich will im Europacup weiterhin gut abliefern und bei der Junioren-Weltmeisterschaft eine Medaille gewinnen“, erklärt er.
Geburtsdatum und -ort:
3. Oktober 2005 in Brixen
Wohnort: St. Magdalena in Villnöß
Sportgruppe: Heer
Nachdem sich Gabriel Messner in den letzten Jahren der Weltspitze Schritt für Schritt angenähert hat, soll es heuer mit dem ersten Podium klappen.
Vor dem Saisonstart plagen den 26-Jährigen aber große körperliche Probleme. Immerhin sei nun ein kleiner Aufwärtstrend zu erkennen.
Messner hat im Sommer nichts dem Zufall überlassen. Neben dem Mannschaftstraining absolvierte der Athlet aus Pizack in Villnöß Einheiten mit einem Privatcoach. „Ich war sehr fleißig und die Vorbereitung ist extrem gut verlaufen“, sagt Messner. Alles schien für einen erfolgreichen Saisonstart angerichtet zu sein. Nach den ersten Fahr-
ten traten beim 26-Jährigen aber akute Rückenschmerzen auf. „Es heißt, geduldig zu sein. Aber es ist schon ein kleiner Aufwärtstrend erkennbar, deshalb kann ich es kaum erwarten, auf Schnee zurückzukehren“, erklärt Messner. Da der Startschuss in die neue WeltcupSaison erst am 14. Dezember in Carezza fällt, könnte er noch rechtzeitig fit werden. „Ich habe mich in den letzten Jahren gut steigern können, in Richtung Weltspitze herangetastet. Der Hunger ist definitiv groß, um einmal ganz oben zu stehen“, sagt Messner, der seine Freizeit gerne nutzt, um andere Sportarten zu betreiben und zu verfolgen. „Ich liebe den Sport – egal ob Tennis, Fußball, Ski alpin oder Biathlon.“
Geburtsdatum und -ort:
7. Juni 1996 in Brixen
Wohnort: Pitzack in Villnöß Sportgruppe: Carabinieri
Daniele Bagozza hat im heurigen Sommer eine neue Passion entdeckt: Nach dem morgendlichen Snowboard-Training auf dem Gletscher legte der 28-Jährige mit seinen Teamkameraden oft Tenniseinheiten ein. „Es macht sehr viel Spaß“, zeigt sich Bagozza begeistert.
Der 28-Jährige will im anstehenden Winter dorthin zurückkehren, wo er schon einmal war – an die Weltspitze. Damit das gelingt, will er dreifach die Hebel ansetzen. „In der Vorsaison
Geburtsdatum und -ort:
3. Juli 1995 in Brixen
Wohnort: St. Ulrich
Sportgruppe: Polizei
war ich körperlich nie bei 100 Prozent. Immer wieder wurde ich krank, hatte eine verstopfte Nase oder fühlte mich einfach schwach. Zudem litt ich unter Wassereinlagerungen am Schienbein. Dieses Problem ist zwar noch immer nicht gänzlich gelöst, wir haben bei den Skischuhen aber eine Lösung gefunden, die die Schmerzen eindämmt“, erzählt Bagozza. Darüber hinaus sei er bei der Materialwahl oft unentschlossen gewesen. Akribische Tests in Livigno Ende letzter Saison hätten nun alle Zweifel aus der Welt geschaffen. „Ich habe mir vorgenommen, wieder aufs Podest zu fahren. Ich will beweisen, dass ich noch immer zu
den Besten gehöre.“ Letztmals klassierte sich der Grödner 2020 in Bad Gastein (Österreich) unter den besten 3, als er einen seiner bisher 2 Weltcup-Siege feierte.
Er ist und bleibt ein Mann der großen Rennen: Omar Visintin hat mit WM-Bronze in Bakuriani am 1. März seine grandiose Sammlung komplettiert.
Der Algunder hat nun WM-Edelmetall, 2 Olympia-Medaillen, feierte Weltcupsiege und gewann den GesamtWeltcup im Snowboardcross. Vor allem aber hat der 34-Jährige weiterhin große Lust auf Bewegung, am besten in der freien Natur. Er hat auch im Sommer einiges ausprobiert und ist voller Tatendrang. „Ich fühle mich körperlich und mental sehr gut, freue mich auf den Winter. Mit 34 Jahren bin ich nun viel gelassener und weiß, was auf mich zukommt.
Eine WM-Einzelmedaille (2019 gewann er mit Michela Moioli Silber im Team Ebent) hat mir noch gefehlt. Jetzt bin ich richtig glücklich, habe keinen Druck mehr“, erklärt der Routinier. Zuvor war er bei 6 Weltmeisterschaften im Einzelrennen immer leer ausgegangen.
In der Toskana und auf Sardinien konnte Visintin nach der Wettkampfsaison mit Lebensgefährtin Magdalena und seinem Hund Baku „einen Monat lang richtig abschalten und viel unternehmen“. Klettern, Surfen, Schwimmen, Wandern, Radfahren stand neben Relaxen auf dem Programm. Doch damit nicht genug. „Ich habe den Paragleitschein gemacht. Nach etlichen Flügen mit dem Lehrer darf ich es nun auch alleine versuchen. Das war aufgrund meiner Höhenangst gar nicht so einfach“, berichtet Visintin. Aber der Algunder liebt die Herausforderung, ist ein Wettkampftyp.
Was die Vorbereitung auf die neue Weltcupsaison betrifft, ist Visintin erstmals in seiner Karriere nach Argentinien geflogen. „Im September haben wir dort 2 Wochen trainiert, danach waren wir am Stilfser Joch, zuletzt in Cervinia“, erklärt er. „Die Schneelage wird immer mehr zum Problem, damit müssen wir leben“, so der Burggräfler. Er schätzt sein Sportlerleben und sagt: „Ich habe Glück,
so ein schönes Leben führen zu dürfen. Immer mehr genieße ich es, mit Spaß und Ehrgeiz zugleich bei der Sache zu sein.“ Im Hinterkopf denkt Visintin bereits an die Olympischen Spiele 2026. „Ja, Olympia ist etwas Besonderes, nicht erst seit meinen 2 Medaillen in Peking 2022. Ich will sogar bis 2030 weitermachen. Denn ich kann mir nichts Schöneres als mein jetziges Leben vorstellen und werde weitermachen, so lange es mir so große Freude bereitet“, sagt der Sportsmann. An seinem Material hat er nichts verändert: „Ich habe das Beste, was es am Markt gibt und fühle mich pudelwohl damit.“ An Erfahrung kann ihm auch keiner so schnell das Wasser reichen. Das Weltcup-Debüt gab Visintin am 13. März 2008 in Valmalenco. Eines hat sich seit 15 Jahren nicht verändert: „Die Leidenschaft für diesen Sport. Ich liebe den Wettkampf und freue mich auf jedes Rennen“, beschreibt es der Algunder. Visintin wird aufgrund seiner Coolness von den Gegnern gefürchtet und ist als Mensch in der Szene sehr geschätzt.
Geburtsdatum und -ort:
22. Oktober 1989 in Meran
Wohnort: Algund
Sportgruppe: Heer
„Chronisch abakterielle Prostatitis“ (CBSS) kann viele Ursachen haben und sollte stets urologisch abgeklärt werden.
Allein über den Schmerz spricht man(n) nicht gerne. Zumal das betroffene Organ – die Prostata – im Sexualleben des Mannes eine wichtige Rolle spielt. Denn diese kastaniengroße Drüse zwischen Blase, Schambein, Penis und Rektum produziert ein Sekret, das bei der Ejakulation in die Harnröhre geht und die Samen-
flüssigkeit befruchtungsfähig macht. Selbst wenn Bewusstsein, Vorsorge und Therapie bei Prostatakrebs heute stark verbessert sind, werden andere Prostata-Erkrankungen leicht übersehen und häufig älteren Männer zugeschrieben.
Schmerzhaftes Ziehen
Klinische Fallbeispiele einer typischen „Prostatitis“ (CBSS – chronisches Beckenschmerzsyndrom) jedenfalls zeigen, dass die genannten Symptome vorwiegend bei jungen Männern vorkommen, die beim Urologen Hodenschmerzen oder Miktionsbeschwerden beklagen und nicht an eine „Prostataverkühlung“ denken. Als mögliche Ursachen gelten genetische Erbanlagen, ein defektes Immunsystem, psychische Mechanismen oder auch mechanische Druckfaktoren. Für Letzteres sprechen etwa jene Patienten, deren Prostata – besonders häufig bei jungen
Sportlern – einer bestimmten Belastung ausgesetzt ist. Ob Radfahrer (das Sitzen im Sattel), Wintersportler (der Druck von Aufstiegshilfen) oder auch Bauern (die Vibrationen von landwirtschaftlichen Geräten) – die Folge sind Missempfindungen im Dammbereich, die in den Hoden ausstrahlen. Ebenso von Miktionsbeschwerden wie ständigem Harndrang, „Brennen“ beim Urinieren und Ejakulationsstörungen berichten Betroffene. Und das, obwohl im Falle von CBSS bei der urologischen Visite weder die Prostata selbst noch die Laborwerte des Prostatasekrets auffällig sind. Das wiederum macht die Therapie – im Gegensatz zur „bakteriellen Prostatitis“, die mit Antibiotika behandelt wird –schwierig. Zwar scheinen Entzündungshemmer den unangenehmen Schmerz zu lindern, doch als Abhilfe ist vor allem eine Wärmetherapie in Form von warmen Sitzbädern (in der Badewanne) meist erfolgreich, sodass die Symptome nach einer Woche nahezu verschwunden sind. Auch mit Phytopharmaka, Stoßwellen, Elektroakupunktur oder Nervenstimulation wurden bereits Behandlungserfolge erzielt. Ebenso wie mit Verhaltenstherapie bzw. Psychoanalyse: Denn ein gesundes Sexualleben ist auch in diesem Fall häufig vor allem reine Kopfsache.
Vorsorge, Potenzprobleme, Fertilitätsprobleme, Prostata-, Nieren-, Blasenleiden, ambulante Operationen
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TERMINE NACH TELEFONISCHER VEREINBARUNG
TEL.: 0474 497 063 | MOBIL 339 69 53 738
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39031 Bruneck – Kapuzinerplatz 9 www.drgasser.it
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Der Südtiroler Eiskunstlauf ist nicht nur Daniel Grassl. Im Dunstkreis des 21-jährigen Ausnahmetalents haben sich zuletzt immer mehr Athleten ins Rampenlicht gekämpft. Ein Ausblick auf die internationale Bühne:
Anna Pezzetta
Trotz ihrer erst 16 Jahre zählt Anna Pezzetta zu den größten Hoffnungsträgerinnen. Dank ihres gewaltigen Sprungtalents gehört die Boznerin zu den Athletinnen mit den höchsten Dreifachsprüngen im Feld der Damen. In den vergangenen Jahren sammelte Pezzetta hauptsächlich im Junioren-Feld internationale Erfahrungen, schnupperte aber auch Luft in der höchsten Leistungsklasse. Die Oberschülerin verlegte in diesem Jahr den Trainingsmittelpunkt von Neumarkt nach Mailand und will sich dort in den nächsten Jahren voll auf die Eislaufkarriere konzentrieren. Das große Ziel: Die Olympischen Spiele in Mailand und Cortina 2026.
Manuel Piazza
lang es Piazza/Valesi, sich so wohl in Frankreich als auch in China unter den besten 6 zu platzieren. Die Konkurrenz in Italien ist sehr stark, doch die Chancen stehen gut, dass das Paar demnächst auch bei Europa- und Weltmeisterschaften zum Einsatz kommt.
Maurizio Zandron
künstlerische Seite mit den technischen Elementen zu vereinen. Wie lange ich auf dem Eis bleiben werde? So lange, wie ich noch die Leidenschaft dafür spüre.“
Daniel Grassl
Als der Grödner im Alter von 6 Jahren mit dem Eiskunstlaufen begann, war es für ihn klar, dass er seine sportliche Laufbahn auf dem Eis verbringen würde. Nach den Anfängen im Einzel wechselte der 24-Jährige im Jahr 2018 zum Paarlaufen. Vor 2 Jahren erfolgte der Partnerwechsel zu Anna Valesi, mit der Piazza in einer der besten Eislaufschulen Italiens, Ice Lab in Bergamo, trainiert. Schon bald erfolgten die ersten Einladungen zu Grand-Prix-Events, dem wichtigsten Leistungs-Gradmesser nach Europa- und Weltmeisterschaften. In diesem Jahr ge-
Mit 31 Jahren zählt Maurizio Zandron zu den „älteren“ Athleten der Kufenszene, doch sich vom Eis zu verabschieden ist für den Bozner kein Thema. Vor einigen Jahren wechselte Zandron zum österreichischen Eislaufverband und schaffte es dadurch, sich jenseits der starken Konkurrenz in Italien für die großen internationalen Events zu qualifizieren. Mit Platz 11 bei der EM 2023 gelang ihm sein bisher bestes Ergebnis. Doch Zandron lebt nicht nur für das Eiskunstlaufen: Mit einem Master in Wirtschaft zeigte der vierfache österreichische Meister, dass er auch außerhalb vom Eis erfolgreich sein kann. „Im Eislaufen geht es mir mittlerweile darum, vor allem meine
Geburtsdatum und -ort:
6. März 2007 in Bozen
Wohnort: Bozen/Assago
Verein: Ice Lab Bergamo
Geburtsdatum und -ort:
13. Oktober 1999 in Bozen
Wohnort: St. Ulrich/Bergamo
Verein: Ice Lab Bergamo
Es ist zuletzt ruhig geworden um das größte Südtiroler Eiskunstlauftalent bei den Herren aller Zeiten. Beim ersten Grand Prix der Saison in Angers (Frankreich) war der 21-Jährige nicht dabei, über die Gründe einer möglichen Verletzung darf nur spekuliert werden, auch weil es von seiten des Eissportverbandes keine Infos gibt. Fakt ist, dass Daniel Grassl seine Trainingszelte in Moskau, wohin er im vergangenen Winter nach dem kurzen Trainingsabstecher in Boston übersiedelt war, wieder abgebrochen hat. Er trainiert seit fast 3 Monaten in Turin unter der Obhut von Trainer Edoardo De Bernardis, um sich auf die Höhepunkte der Eiskunstlaufsaison vorzubereiten. Die da wären: Eiskunstlauf-EM im Jänner 2024 und die -WM im März 2024.
Geburtsdatum und -ort:
15. November 1992 in Bozen
Wohnort: Bozen
Verein: Union Eislaufschule Innsbruck
Geburtsdatum und -ort:
4. April 2002 in Meran
Wohnort: Meran/Turin
Sportgruppe: Polizei
Lange hat es gedauert, bis die „Azzurri“ wieder mit starken Herren bei den großen Eiskunstlauf-Events auftreten konnten. Dass es nun in den vergangenen Jahren gleich 3 in die Top 10 der Europa- und Weltelite geschafft haben – 2 davon sogar aus Südtirol – ist das Ergebnis harter und vor allem konstanter Arbeit.
Gabriele Frangipani, Drittplatzierter der vergangenen Italienmeisterschaft, war jahrelang Teamkollege von Daniel Grassl und profitierte vom Aufschwung und dem internationalen Flair in der ehemaligen Trainingsstätte in Neumarkt. Der 21-Jährige verfügt über ein großes Potenzial mit erstklassigen Vierfachsprüngen, scheiterte aber
in den vergangenen Jahren vor allem an seinem Nervenkostüm und der Stabilität im Wettbewerb. Mit Platz 10 bei der EM 2023 und zuletzt Platz 5 beim Grand Prix in China Anfang November zeigte Frangipani, dass er nicht nur technisch, sondern auch mental gewachsen ist und im entscheidenden Moment seine beste Leistung abrufen kann. Anfang Herbst kündigte der Bozner an, dass er nach vielen Jahren in Neumarkt seinen Trainingsmittelpunkt nach San Donato Milanese verlegt hat. Dort trainiert er bei Fabio Mascarello und will sich weiterhin einen festen Platz unter den besten Eiskunstläufern Europas sichern und es natürlich auch in den OlympiaKader 2026 schaffen. Bis dahin stehen aber noch viele wichtige Termine im Ka-
lender, wie etwa ein zweiter Grand Prix in Osaka/Japan Ende November sowie die Italienmeisterschaft in Pinerolo am 22. und 23. Dezember und schließlich die Europameisterschaft im Jänner als das erste große Highlight im neuen Jahr.
Geburtsdatum und -ort: 31. Dezember 2001 in Pisa
Wohnort: Bozen
Sportgruppe: Polizei
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Für Michael Hellweger beginnt die Wettkampf-Saison mit Italienpokal-Rennen Anfang Dezember. Am 15. Dezember steigt er dann beim Freistil-Sprint im norwegischen Trondheim in den Weltcup ein.
Da hat sich das Sarner Kraftpaket so einiges vorgenommen. Das Viertelfinale ist wiederum das Minimalziel, in den Punkterängen der Top-30 hat sich Hellweger ohnehin schon etabliert. In dieser Saison will er erstmals im Weltcup in ein Halbfinale. Aber damit nicht genug. „Eigentlich peile ich auch schon heuer den Finaleinzug an“, setzt er sich hohe Ziele.
Ein Ziel hatte er mit der Aufnahme in die Carabinieri-Sportgruppe bereits vor über einem Jahr geschafft. Nun kann er sich ganz auf den Skilanglaufsport konzentrieren. Im Sommer standen unter anderem intensive Einheiten mit dem Rad auf dem Programm, im Herbst dann Trainingseinheiten im Skitunnel in
Oberhof. Dabei standen auch ausgiebige Materialtests an. Denn in dieser Saison müssen sich auch die Langläufer auf eine Neuheit einstellen. Genauso wie im Skiund im Biathlon-Weltcup wurde für die Skilangläufer das Fluorwachs verboten. Das Wachs, das als sehr wasserabweisend gilt, kann für einen Geschwindigkeitsvorteil sorgen. „Für mich eher ein Nachteil. Aber man muss schauen, die neuen Regeln betreffen schließlich alle“, erklärt Hellweger.
Ein Höhepunkt steht in dieser Saison für den Sarner mit der Tour de Ski auf dem Programm. Diese wird am 30. Dezember mit einem Freistil-Sprint in Toblach eröffnet. „Da möchte ich natürlich eine gute Rolle spielen“, freut sich Hellweger auf sein Heimrennen. Bei der Tour gilt es für ihn, bis zum 4. Rennen, dem
DAMEN
Weltcup-Team: Francesca Franchi, Anna Comarella, Cristina Pittin, Caterina Ganz
Team Milano-Cortina 2026: Iris De Martin Pinter, Elisa Gallo, Nadine Laurent, Veronica Silvestri, Federica Cassol, Martina Di Centa, Nicole Monsorno, Sara Hutter (Laas)
Unter Beobachtung: Maria Eugenia Boccardi, Federica Sanfilipp (Ridnaun), Martina Bellini
Team U20: Beatrice Laurent, Marit
Folie (St. Valentin auf der Heide), Virginai Cena, Manuela Salvadori, Maria Gismondi
„Nationales Interesse“: Marie Schwitzer (Sarntal), Anna Valeria Canteri, Gloria Gabrielli, Irene Negrin, Anna Maria Ghiddi
HERREN
Weltcup-Team: Francesco De Fabiani, Federico Pellegrino, Simone Mocellini, Elia Barp, Davide Graz, Simone Daprà, Paolo Ventura
Freistil-Sprint in Davos, durchzuhalten. Danach wird er voraussichtlich aus dem Etappenrennen aussteigen. Der Weltcupkalender ist diesmal auf den 26-Jährigen zugeschnitten. Gleich nach der Tour steht ein Sprint im klassischen Stil an, danach 5 weitere Skating-Sprints sowie abschließend zwei Klassik-Sprints. Ihm liegen vor allem die Freistil-Sprints, hierauf ist sein Training ausgerichtet. In dieser Saison möchte er aber auch erstmals bei klassischen Sprints starten.
MICHAEL HELLWEGER
Geburtsdatum und -ort:
28. Oktober 1996 in Bozen
Wohnort: Weißenbach im Sarntal
Sportgruppe: Carabinieri
Team Milano Cortina 2026: Fabrizio Poli, Martino Carollo, Mikael Abram, Alessandro Chiocchetti, Giovanni Ticcò, Riccardo Bernardi, Lorenzo Romano, Michael Hellweger (Sarntal)
Unter Beobachtung: Martin Coradazzi, Giandomenico Salvadori, Dietmar Nöckler (Pfalzen)
Team U20: Tommaso Cuc, Gabriele Matli, Gabriele Rigaudo, Aksel Artusi, Davide Ghio
Dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört, bewies Dietmar Nöckler in der vergangenen Saison.
Beim Weltcup im Februar in Toblach schrieb der Brunecker Routinier mit Italiens Skilanglauf-Staffel ein Stück azurblauer Wintersport-Geschichte: Erstmals seit rund 17 Jahren gewannen Italiens Herren ein Weltcuprennen. „Eine Bereicherung, ein schöner Erfolg“, blickt der 35-Jährige bescheiden zurück. Trotzdem: Der A-Nationalmannschaft gehört „Didi“ nicht mehr an, trainiert wird größtenteils alleine oder mit der Polizeisportgruppe. Um weiter Weltcupluft zu schnuppern, muss sich Nöckler stets aufs Neue qualifizieren. Dies gelang ihm in der vergangenen Saison. Und dies möchte er auch heuer wieder. Die Rennen nach Weihnachten hält er für realistisch. „Anfangs wird voraussichtlich nur die ANationalmannschaft im Weltcup starten. Ich möchte mich über gute Leistungen im Italiencup und dann im Europacup empfehlen“, erklärt Nöckler, der im klassischen Stil nach wie vor zu Italiens stärksten Langläufern zählt. Ein Ziel wäre
In dieser Saison geht sie letztmals als U23-Athletin an den Start. Auch deshalb ist die Junioren-Weltmeisterschaft, die im Februar in Planica stattfindet, ein großes Ziel von Sara Hutter. „Dort will ich hin“, gibt die Laaserin die Richtung vor.
Dafür gilt es sich aber erstmal zu qualifizieren. Dies will sie durch gute Ergebnisse bei FIS- und Europacuprennen. Ohnehin wolle sie regelmäßig im Europacup (im Langlauf OPA-Cup genannt) starten und dort überzeugen, „auch um vielleicht bereits in dieser Saison die Chance auf ei-
auch die Tour de Ski. Am Jahresende findet hierbei ein Klassik-Rennen über 10 Kilometer statt, da möchte Nöckler dabei sein. Die Vorbereitung sei gut gewesen, er war viel auf dem Rad und auf Rollerski unterwegs. Er fühle sich auch topfit. Dass dies aber nicht viel bedeutet, weiß der erfahrene Langläufer. „Es ist ein kurioser Sport: Man kann den ganzen Sommer gut trainieren und sich wirklich sehr gut fühlen – und dann, sobald der erste Schnee kommt, ist wieder alles ganz anders“. Ohnehin hat er nach wie vor viel Freude am Sport. „Ich laufe noch gerne, die Motivation ist da. Ich möchte mich auch weiter verbessern. Aber die Entscheidung, wie lange ich noch dabeibleibe, liegt nicht allein bei mir. Vieles hängt von den Ergebnissen ab. Wenn die gut sind, kann ich sicherlich weitermachen, sofern ich es möchte“, so der Brunecker auf die Frage, ob es seine letzte Saison wird. Früher oder später werde er so oder so als Trainer oder Techniker bei der Polizeisportgruppe weitermachen. Das steht jetzt schon fest. Wann exakt der Zeitpunkt kommen wird, wird sich zeigen. „Es geht auch darum, wie der Bedarf aussieht. Wenn die Ergebnisse nicht so gut sind und die Sport-
gruppe einen Trainer benötigt, kommt der Zeitpunkt halt früher“, weiß Nöckler. Am liebsten wäre ihm natürlich, wenn er die WM 2025 noch absolvieren könnte. „Das wäre natürlich schön“, so der Routinier. An Olympia 2026 verschwendet er hingegen wenige Gedanken. Da müsse ihm „schon alles aufgehen“.
Ein privater Höhepunkt steht für Nöckler in den kommenden Jahren so oder so noch an. Dann wird er seine langjährige Partnerin Ilaria Debertolis, die 2021 ihre Karriere beendet hat, heiraten.
Geburtsdatum und -ort:
29. September 1988 in Bruneck
Wohnort: Pfalzen
Sportgruppe: Polizei
nen Weltcup-Start zu haben“. Die Vinschgerin gilt als Allrounderin, fühlte sich zuletzt aber im freien Stil am wohlsten. Hutter ist beim SV Prad groß geworden und startet mittlerweile für die Polizeisportgruppe. Sie strebt eine fixe Aufnahme in einer staatlichen Sportgruppe an. Dies würde vieles erleichtern. Um sich ein weiteres Standbein zu schaffen, studiert die Laaserin an der Universität in Bozen Wirtschaft.
Im Sommer bereitete sie sich viel auf Rollerskiern und mit dem Rad vor. „Die Vorbereitung war gut“, blickt sie zurück. Sie weiß aber auch: Was zählt, ist der Winter.
Geburtsdatum und -ort:
23. Oktober 2001 in Schlanders
Wohnort: Laas
Sportgruppe: Polizei
Wurde Federica Sanfilippo in vergangenen Jahren in diesem Heft noch als Biathletin vorgestellt, ist sie nun bei den Skilangläufern zu finden.
Im Jänner hatte sie sich aus dem Biathlonsport zurückgezogen, weil sie sich unfair behandelt fühlte, und kurz danach ihr Debüt im SkilanglaufWeltcup gefeiert. Schnell wusste sie zu überzeugen und schaffte es bei Freistilsprints bereits in die Punkteränge der besten 30. Bei den Italienmeisterschaften in Toblach holte sie ihren ersten Titel, und zwar mit der Staffel der Polizeisportgruppe. Nun startet sie in die „erste richtige Saison auf Langlaufskiern“, wie sie betont. Erstmals hat sie somit eine komplette Langlaufvorbereitung absolviert. Einfach sei dies
Gällivare
Gällivare
Östersund Östersund
Trondheim
Trondheim
nicht gewesen. „Ich habe mich sehr schwer getan, es ist halt doch ziemlich anders als Biathlon, wo auch viele Schießeinheiten trainiert werden. Aber ich habe mich reingekämpft“, so die Ridnaunerin. Zudem habe sie immer wieder mit Sehnenentzündungen an den Ellenbogen zu kämpfen. In den Weltcup steigt sie voraussichtlich erst später ein, eventuell mit der Tour de Ski Ende des Jahres. Erst stehen FIS-Rennen und Italiencups auf dem Programm. Dort gilt es, sich weiter zu empfehlen. Trainiert wurde heuer auch intensiv die klassische Technik, welche sie vom Biathlonsport nicht kannte. Auch in dieser Disziplin wolle sie nun öfter starten und bestenfalls ihr Klassik-Weltcupdebüt feiern. Ziele setze sie sich keine konkreten, auch an Olympia 2026 verschwende sie keinen
Gedanken – jedenfalls noch nicht. „Ich bin eine, die einen Schritt nach dem anderen macht. Mal schauen, was die Zukunft bringt.“
Geburtsdatum und -ort: 4. Oktober 1990 in Sterzing Wohnort: Ratschings
Sportgruppe: Polizei
2023/24
20.01. 21.01. 26.01. 27.01. 28.01. 09.02. 10.02. 11.02. 17.02. 18.02. 01.03. 02.03. 03.03. 09.03. 10.03. 12.03.
Sie sind die wohl die „wildesten Hunde“ im Wintersport: Die Skicrosser Dominik Zuech und Yanick Gunsch riskieren bei jedem Rennen ihre Gesundheit, wenn sie gemeinsam mit jeweils 3 anderen Konkurrenten auf engstem Raum fighten. Angst macht ihnen das nicht – im Gegenteil.
Skicrosser leben gefährlich. Sie kämpfen nicht nur mit den Tücken der Steilkurven, Sprünge und der richtigen Taktik, sondern auch mit Gegnern, die alle nur das eine wollen: Der Schnellste im Ziel sein.
Mit Platz 4 in Val Thorens hat Dominik Zuech aufgezeigt, dass nur mehr wenig fehlt, um zu den Besten im Skicross-Weltcup zu zählen. Konstant gute Ergebnisse sind das Ziel des 28-Jährigen. Er hat den Sommer und Herbst wie im Vorjahr verbracht. „Ich war Apfelbauer, habe viele Stunden gearbeitet und hatte auch Zeit für mein Trocken- und Krafttraining in der Therme Meran“, erzählt er. „Da im Vorjahr ein 4. Platz mein bestes Ergebnis
Gruppe A: Jole Galli, Lucrezia Fantelli
Gruppe B: Rebecca Paoli, Andrea Chesi
HERREN
Gruppe A: Simone Deromedis, Yanick Gunsch (Matsch), Federico Tomasoni, Edoardo Zorzi, Dominik Zuech (Lana), Davide Cazzaniga
Gruppe B: Filippo Zamboni, Aiace Smaldore, Jannes Debertol, Giacomo Dalmasso, Daniel Moroder (St. Ulrich in Gröden)
Eine Saisonvorbereitung der anderen Art: Yanick Gunsch als Straßenarbeiter (links), Dominik Zuech als Apfelbauer (rechts).
war, setze ich mir heuer einen Podestplatz zum Ziel. Noch wichtiger ist es für mich, auf allen Strecken vorne dabei zu sein. Da gab es im Vorjahr zu große Schwankungen“, erzählt Zuech. Das Niveau ist extrem hoch, in der Quali der Top-32 liegen oft alle Fahrer innerhalb einer Sekunde. Zuech freut sich vor allem auf seine Lieblingsstrecken. „Eine ist jene am Haunold in Innichen. Dort passt einfach alles“, kommt Zuech ins Schwärmen, wenn er auf das Saison-Highlight vor Weihnachten angesprochen wird. Ebenfalls bereit ist Yanick Gunsch. Am 16. Jänner wird der Matscher 27 Jahre alt, ist als kein Jungspund mehr. Im
Geburtsdatum und -ort:
25. Februar 1995 in Bozen
Wohnort: Lana
Verein: SC Druscié Cortina d’Ampezzo
7. und 8.12. 12.12. 21. und 22.12. 20. und 21.1. 28.1. 2. und 3.2. 10. und 11.2. 24. und 25.2. 2. und 3.3. 16.3. 23. un 24.3.
Val Thorens
Arosa
Innichen
Nakiska
St. Moritz
Alleghe
Bakuriani
Reiteralm
Oberwiesenthal
Veysonnaz
Idre Fjäll
-Infogra k: A.Delvai/M. Lemanski
Frühjahr und Sommer war er wie in den vergangenen Jahren als Straßenarbeiter im Einsatz und half auch am elterlichen Bauernhof in Matsch aus. Gunsch kann zupacken, auch beim Training. „Seit Mitte September bin ich von der Arbeit freigestellt und konnte mich konditionell top in Schuss bringen. Ich fühle mich bereit für den Weltcup-Winter, habe keine Beschwerden. Alles läuft nach Plan“, ist der Athlet des SV Prad zuversichtlich. Für die anstehende Saison hofft Gunsch, „so anzufangen wie ich 2022/23 aufgehört habe. Platz 22 war mein bestes Weltcupergebnis. Ich möchte konstant in den Top-32 mit dabei sein.“
Geburtsdatum und -ort:
16. Jänner 1997 in Zug/Schweiz
Wohnort: Matsch
Verein: SV Prad
Frankreich
Schweiz
SÜDTIROL
Kanada
Schweiz
Italien
Georgien
Österreich
Deutschland
Schweiz
Schweden
2023/24
2 Rennen
Nacht Event
2 Rennen
2 Rennen
2 Rennen
2 Rennen
2 Rennen
2 Rennen
2 Rennen
Auf einen Tauchurlaub musste
Samuel Costa dieses Jahr verzichten. Dazu fehlte schlicht und einfach die Zeit.
Nach Ende der Saison musste er sich in München einer Operation im rechten Knie unterziehen. Beim Weltcup am Holmenkollen in Oslo hatte er sich den Meniskus gerissen. Dann war statt Urlaub Reha angesagt, erst Mitte Juli konnte er wieder das volle Trainingsprogramm mitmachen. Trotzdem ist es zu seiner eigenen Überraschung beim Sommer Grand Prix ganz gut gelaufen. So war er 8. in Oberwiesenthal und 11. in Villach.
Mit der vergangenen Saison war er trotz einiger Lichtblicke nicht zufrieden. „Der Wettkampfsprung war wieder einmal das Hauptproblem. Da habe ich mich zu sehr
unter Druck gesetzt“, sagt Costa, der selbst von sich sagt, dass er manchmal zu viel nachdenkt. „Du kannst bis eine Minute vor dem Sprung denken, aber dann besser nicht mehr“, weiß Costa. Obwohl er schon ein guter Langläufer ist, hat er in der Vorbereitung seine Technik verbessert. Was er aber als seine wichtigste Erfahrung in diesem Jahr bezeichnet, sind 2 Aufenthalte in einem Windtunnel in Schweden. „Da habe ich viel über die richtige Körperspannung beim Sprung gelernt, was ich hoffentlich im Winter umsetzen werde“, erzählt der Grödner, der am 30. November 31 Jahre alt wird. Wie lange er noch aktiv bleiben wird, weiß er noch nicht, aber etwas hat er sich ganz fest vorgenommen: „Bevor ich mit der Nordischen Kombination fertig bin, will ich im Weltcup zurück auf das Podest.“
Letzten Winter hat Aaron Kostner im Weltcup an den Top-10 geschnuppert. In Seefeld war er Elfter.
Der nächste Schritt wäre also ein Top-10-Platz, und den strebt er in der nun beginnenden Saison an, ohne jedoch darauf fixiert zu sein. „Ich mache mir sicher keinen Ergebnis-Stress. Wenn ich die Sache locker angehe, kommen die Ergebnisse von allein“, sagt der Grödner, der mit großer Zuversicht in die Saison startet. „Die Leistungen im Sommer Grand Prix und bei der Italienmeisterschaft waren zwar schlecht, aber das beunruhigt mich nicht. Ich habe gut trainiert und war zuletzt bei den Tests immer gut dabei“, so Kostner, der sich viel besser fühlt als zur selben Zeit vor
einem Jahr. Dass bei den Nordischen Kombinierern ein neuer Wettkampf eingeführt worden ist, findet Kostner sehr cool. „In anderen Disziplinen gibt es auch verschiedene Formate, warum nicht auch bei uns“, sagt der Grödner aus St. Ulrich, der sich auch wegen dieses neuen Wettkampfs auf den Weltcupauftakt freut. „Wir haben in Ruka drei Wettkämpfe in drei verschiedenen Disziplinen, das ist sehr schön.“ Der neue Wettkampfmodus heißt Compact. Dabei sind beim Springen nicht mehr die Punkte für den Zeitabstand im Langlauf entscheidend, sondern es zählt nur die Platzierung. Hinter dem Sieger des Springens starten die nächsten Athleten jeweils mit 6 Sekunden Abstand, und der maximale Rückstand beträgt 1.30 Minuten. Ein großes Fragezeichen ist für Kostner die Materialfrage. Da die
Geburtsdatum und -ort: 30. November 1992
Wohnort: Wolkenstein
Sportgruppe: Polizei
Fluor-Wachse nicht mehr erlaubt sind, werden die Serviceleute vor ganz neue Herausforderungen gestellt.
Geburtsdatum und -ort: 8. Juli 1999 in Sterzing
Wohnort: St. Ulrich
Sportgruppe: Polizei
Dass die Nordischen Kombiniererinnen bei Olympia Spielen 2026 im eigenen Land nicht dabei sein dürfen, hat auch Daniela Dejori sehr bedauert. Dennoch ist die Motivation bei der Grödnerin groß wie lange nicht mehr.
I taliens Vorzeige-Kombiniererin Annika Sieff ist zu den Spezialspringerinnen gegangen, weil sie dort eine Olympia-Chance hat. Übrig geblieben sind im Weltcup-Team Daniela Dejori, Veronica Gianmoena und Greta Pinzani. „Wir sind eine eingeschworene Truppe. Jede Athletin verfügt über andere Stärken. Eine Leaderin gibt es nicht mehr“, betont Dejori. Die Motivationsprobleme der vergangenen Sai-
DANIELA DEJORI
Geburtsdatum und -ort:
1. August 2002 in Brixen
Wohnort: Wolkenstein
Verein: SC Gröden
NATIONALTEAM NORDISCHE KOMBINATION
DAMEN
A-Kader: Veronica Gianmoena
B-Kader: Greta Pinzani, Daniela Dejori (Wolkenstein)
C-Kader: Anna Senoner (Wolkenstein), Giada Delugan
HERREN
A-Kader: Aaron Kostner (St. Ulrich), Samuel Costa (Wolkenstein), Iacopo Bortolas, Raffaele Buzzi, Alessandro Pittin
B-Kader: Manuel Senoner (Wolkenstein), Stafano Radovan, Domenico Mariotti
C-Kader: Min Iorio, Felix Mair (Niederdorf), Eros Consolati, Bryan Venturini
son sind vergessen. „Ich habe während der Rennen gemerkt, dass ich Schritte nach vorne mache. Dadurch steigerte sich auch mein Selbstvertrauen. Ich erhielt die Gewissheit, dass ich mich weiter verbessern kann. Zu sehen, dass es vor allem im Skispringen Schritt für Schritt nach vorne ging, hat mir einen zusätzlichen Schub verliehen“, erklärt sie. Dass sie sich auf dem richtigen Weg befindet, bewies sie im Sommer-
Ruka
Ruka
Ruka
Lillehammer
Lillehammer
Ramsau
Ramsau
Oberstdorf
Oberstdorf
Grand-Prix mit zwei Top-10-Platzierungen. Einer guten Saison steht also nichts im Wege.
NORDISCHE KOMBINATION
Herren 24.11. 25.11. 26.11. 02.12. 03.12. 15.12. 16.12. 13.01. 14.01. 27.01. 28.01.
02.01. 03.01. 04.01. 09.02 10.02. 11.02. 02.03. 03.03. 09.03. 10.03. 16.03. 17.03.
Schonach Schonach
Seefeld
Seefeld
Seefeld
Otepää
Otepää
Otepää
Lahti
Lahti
Oslo
Oslo
Trondheim
Trondheim
Ruka-Tour
Finnland
Finnland
Finnland
Norwegen
Norwegen Österreich
Österreich
Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland
Seefeld Triple
Österreich
Österreich
Österreich
Estland
Estland
Estland
Finnland
Finnland
Norwegen
Norwegen
Norwegen
Norwegen
Damen
Compact 7,5 km
Einzel 10 km
Massenstart
Einzel 10 km
Einzel 10 km
Massenstart
Compact 7,5 km
Einzel 10 km
Compact 7,5 km
Einzel 10 km
Einzel 10 km
Einzel, 7,5 km
Einzel 10 km
Einzel 12,5 km
Massenstart
Einzel 10 km
Einzel 10 km
Teamsprint
Einzel 10 km
Einzel 10 km
Einzel 10 km
Mixed Team
Einzel 10 km
Lillehammer
Lillehammer
Ramsau
Ramsau
Oberstdorf
Oberstdorf
Schonach
Schonach
Seefeld
Seefeld
Otepää
Otepää
Otepää
Oslo Oslo Trondheim Trondheim 01.12. 02.12. 15.12. 16.12. 13.01. 14.01. 27.01. 28.01. 02.02. 02.03. 09.02. 10.02. 11.02. 07.03. 09.03. 16.03. 17.03.
-Infogra k: A.Delvai/M. Lemanski
Norwegen Norwegen Österreich Österreich
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Österreich
Österreich
Estland
Estland
Estland
Norwegen
Norwegen
Norwegen
Norwegen
Einzel 5 km
Einzel 5 km
Einzel 5 km
Compact 5 km
Einzel 5 km
Compact 5 km
Einzel 5 km
Einzel 7,5 km
Einzel 5 km
Compact 5 km
Massenstart
Einzel 5 km
Einzel 5 km
Einzel 5 km
Einzel 5 km
Mixed Team
Einzel 5 km
Wie bei Italiens Skispringern üblich, wurde im heurigen Sommer erneut ein Trainerwechsel vorgenommen. Alex Insam lässt sich dadurch – und von einer kleinen Verletzung – nicht aus der Bahn werfen. Der 25-Jährige will nach der besten Saison seiner Karriere eines zeigen: Konstanz.
Den 18. Februar 2023 wird Alex Insam so schnell nicht vergessen: An diesem Tag sprang er im rumänischen Rasnov erstmals in seiner Laufbahn in die Top 10 des Weltcups. Dieser Wettkampf war der Höhepunkt in einer ohnehin rundum gelungenen Saison. Jedes Mal überstand er die Qualifikation, im Einzel sammelte er vier Mal Punkte. „Wir haben im Sommer sehr gut gearbeitet, in Sachen Material einen Schritt nach vorne gemacht und im NeuroTraining eine wichtige Ressource gefunden“, erklärt Insam. Auch im heurigen Sommer Grand-Prix überzeugte der Grödner mit 4 Platzierungen in den Top-20. Dabei verlief die Vorbereitung nicht reibungslos.
Zum einen musste sich der Skispringer aus Wolkenstein auf einen neuen Trainer einstellen. Jakub Jiroutek ersetzte seinen jüngeren Bruder David. „Die Mentalität ist die gleiche geblieben. Wir haben die begonnene Arbeit fortgesetzt“, zeigt sich Insam erfreut. Zum anderen knickte er beim Trockentraining um und verletzte sich am Knöchel, sodass er anderthalb Monate pausieren musste. „Ich spüre es zwar immer noch beim Landen, aber es ist unter Kontrolle“, führt Insam aus. Ein konkretes Ziel für die anstehende Saison habe er nicht – auch wenn die Skiflug-WM zweifellos „interessant“ ist. Vorrangig will er seine letztjährigen Ergebnisse bestätigen und bei jedem Springen Konstanz an den Tag legen. Dann ist auch nach oben vieles möglich.
Geburtsdatum und -ort: 19. Dezember 1997 in Brixen
Wohnort: Wolkenstein
Sportgruppe: Polizei
DAMEN
A-Kader: Annika Sieff, Lara Malsiner (St. Ulrich), Jessica Malsiner (St. Ulrich)
B-Kader: Noelia Vuerich, Martina Zanitzer
C-Kader: Martina Ambrosi
HERREN
A-Kader: Giovanni Bresadola, Alex Insam (Wolkenstein)
B-Kader: Francesco Cecon
C-Kader: Andrea Campregher
Unter Beobachtung: Martino Zmbenedetti, Maximilian Gartner (Kastelruth)
SKISPRINGEN HERREN
14.01. 15.01. 20.01. 21.01. 22.01. 28.01. 29.01. 03.02. 04.02. 05.02. 11.02. 11.02. 12.02. 18.02. 19.02.
29.12. 01.01. 04.01. 06.01. 11.03. 12.03. 14.03. 16.03. 18.03. 19.03. 25.03. 26.03. 31.03. 01.04. 02.04. Oslo Oslo Lillehammer Lillehammer Vikersund Vikersund Lahti Lahti Planica Planica Planica Zakopane Zakopane Sapporo Sapporo Sapporo Kulm Kulm Willingen Willingen Willingen Lake Placid Lake Placid Lake Placid Rasnov Rasnov 26.11. 27.11. 09.12. 10.12. 11.12. 17.12. 18.12. Ruka Ruka
Vierschanzentournee
Titisee-Neustadt Titisee-Neustadt Titisee-Neustadt Engelberg Engelberg Oberstdorf Garmisch Innsbruck Bischofshofen
Raw Air Tour
* Einzel * Team
* Großschanze
Normalschanze
Flugschanze
-Infogra k: A.Delvai/M. Lemanski
Lara und Jessica Malsiner reisten nach dem Rücktritt ihrer älteren Schwester Manuela zumeist als Duo zu den Wettkämpfen. Diese Zeit ist nun vorbei: Im Sommer wechselte Annika Sieff von der Nordischen Kombination zu den Spezialspringerinnen und sorgt so für frischen Wind.
I ch habe bereits im letzten Jahr den Trainern gesagt, dass sie die jungen Athletinnen zum Training einladen sollen, sodass wir eine Mannschaft aufbauen können“, sagt Lara Malsiner. Das sei jedoch höchst selten der Fall gewesen. Irgendwann werde es nämlich langweilig, nur zu zweit von einem Weltcup-Ort zum nächsten zu reisen. „Ich bin froh, dass Annika nun bei uns ist. Sie springt auf unserem Niveau. Manchmal ist eine besser, manchmal die andere. Wir motivieren uns so gegenseitig“, sagt die 23-Jährige. Malsiner kehrte im Vorjahr nach knapp drei Jahren wieder in die Top 10 eines EinzelSpringens zurück. Mit der Saison war sie dennoch „nicht zufrieden“. Damit es heuer besser läuft, wurde das Trainerteam auf Wunsch der Athletin aus St. Jakob erweitert: „Ich habe die Verantwortlichen im Vorjahr darauf
Geburtsdatum und -ort: 14. April 2000 in Sterzing
Wohnort: St. Ulrich
Sportgruppe: Finanzwache
hingewiesen, dass unsere Trainer jung und unerfahren sind. Deshalb kommt nun ab und zu der technische Direktor Ivo Pertile zu den Trainings mit und steht mit Rat und Tat zur Seite“, freut sich Lara Malsiner.
Die Sommervorbereitung gestaltete sich für das Skisprung-Team nicht leicht, da das Zentrum in Predazzo aufgrund von Bauarbeiten im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2026 geschlossen ist. „Die Trainingsbedingungen waren dennoch gut“, sagt Jessica Malsiner. „Wir haben uns viel in Tarvis aufgehalten, zumal die Zentren in Villach und Planica nur einen Katzensprung entfernt sind. Auch in Innsbruck und Stams sind wir oft gesprungen.“ Die 21-Jährige erreichte im Vorjahr in Rasnov als 13. ihr bestes Saisonergebnis. Heuer will sie – dank einer neuen Herangehensweise – den nächsten Schritt nach vorne machen. „Ich habe gemerkt, dass ich in den Wettkämpfen oft von meinen Emotionen gebremst werde. Im Bestreben, noch eine Schippe draufzulegen, übertreibe ich“, erklärt die jüngste der drei Malsiner-Schwestern. Es gehe also darum, das in den Griff zu bekommen, denn in den Trainings zeige sie bereits eine größere Konstanz. In der anstehenden Saison, die am 1. Dezember in Lillehammer beginnt, will sie die „in
Geburtsdatum und -ort: 23. September 2002 in Sterzing
Wohnort: St. Ulrich
Sportgruppe: Finanzwache
den letzten Jahren angehäufte Erfahrung nutzen, um bei jedem Wettkampf das Beste aus mir herauszuholen.“
2023/24 SKISPRINGEN DAMEN
Villach
Villach Sapporo Sapporo Zao Zao Zao
Ljubno
Ljubno
Willingen
Willingen Rasnov Rasnov Hinzenbach Hinzenbach Lahti Oslo Oslo Trondheim Trondheim Vikersund Vikersund
02.12. 03.12. 15.12. 16.12. 30.12. 01.01. 03.01. 04.01. 13.01. 14.01. 19.01. 20.01. 21.01. 27.01. 28.01. 03.02. 04.02. 17.02. 18.02. 24.02. 25.02. 01.03. 09.03. 10.03. 12.03. 13.03. 16.03. 17.03. Lillehammer Lillehammer Engelberg Engelberg Garmisch-P. Oberstdorf
Der Kalender ist noch nicht endgültig und könnte noch modifiziert werden.
* Großschanze
G F N E
Flugschanze
Normalschanze Einzel
-Infogra k: A.Delvai/M. Lemanski
Niklas Oberrauch, Mattia Mersa, Samuel Pattis und Valentin Auer sind die verheißungsvollsten Talente des heimischen FreestyleNachwuchses. Das Quartett will sich hinsichtlich der Olympischen Spiele 2026 an die Weltspitze herantasten – wohlwissend, dass der Weg dorthin ein weiter ist.
Dabei hat sich Mattia Mersa den Ruf eines Pechvogels erarbeitet. Der 18-Jährige musste in den letzten anderthalb Jahren 3 Operationen über sich ergehen lassen. „Ich bin auf Piz Sella vor ein paar Jahren gestürzt. Seither ist mir die Schulter etliche Male rausund wieder reingesprungen – bis sie irgendwann draußen blieb. Ich musste von März 2022 bis März 2023 3 Mal unters Messer“, beschreibt der Freestyler aus Corvara seinen Leidensweg. Ende August durfte Mersa beim Training auf Luftkissen erstmals wieder die Skier anschnallen, etwas später folgte die Rückkehr auf Schnee. „Ich will heuer einfach nur gesund bleiben, dann kommt auch der Spaß“, betont Mersa. Der erfahrenste Südtiroler in der BNationalmannschaft ist Niklas Oberrauch. Der 20-Jährige absolvierte die Sommervorbereitung unter anderem in der Skihalle Terneuzen in den Nie-
derlanden. „Das war richtig bärig. Zum Saisonstart ist es genau das Richtige, um ein gutes Gefühl für den Ski und die Rails zu bekommen. Man kann 12 Stunden am Stück Skifahren“, zeigt sich der Rittner begeistert. Das Klima innerhalb der Mannschaft sei blendend. „Wir sind eine coole Truppe und haben immer Spaß. Die Passion verbindet uns.“
Auch die 16-jährigen Samuel Pattis und Valentin Auer träumen von einer Zukunft als Freestyler. Pattis besucht die Sportoberschule in St. Ulrich und kam vor 5 Jahren zum Freestyle. „Ich betrieb Ski alpin, aber es zog mich immer mehr zu den Sprüngen und dem Tiefschneefahren. Das war der Auslöser und der Grund, warum ich jetzt Freestyler bin“,
Geburtsdatum und -ort:
2. September 2005 in Bruneck
Wohnort: Corvara
Verein: SC Gröden
Geburtsdatum und -ort:
27. November 2002 in Bozen
Wohnort: Unterinn am Ritten
Verein: Ritten Sport
meint Pattis, der in der anstehenden Saison im Europacup „viele schöne Wettkämpfe bestreiten will“, um irgendwann in die Fußstapfen seiner Vorbilder Ralph Welponer oder Silvia Bertagna zu treten.
Auer besucht hingegen die TFO für Grafik und Design in Brixen, die ihn sehr gut unterstütze. Sein Ziel sei es, „den Freestyle-Lifestyle so lange und so intensiv wie möglich zu leben, immer eine Gaudi zu haben und irgendwann zu den Besten zu gehören“, sagt der 16-Jährige. „Das Beste an unserem Sport ist die Freiheit und die Vielfältigkeit. Man hört nie auf, neue Dinge zu lernen“, führt er aus. Das ist es, was alle 4 Athleten vereint: Die Leidenschaft für ihren Sport.
Geburtsdatum und -ort:
25. April 2006 in Brixen
Wohnort: Seis am Schlern
Verein: SC Gröden
Geburtsdatum und -ort:
21. Oktober 2006 in Bruneck
Wohnort: St. Johann im Ahrntal
Verein: Vitamin-F Freestyle Club Bruneck
Der Freestyle-Sport entwickelt sich rasend schnell: Die Sprünge werden von Jahr zu Jahr größer, die Tricks spektakulärer, die Ausführungen noch schwieriger. Um mit den Besten mithalten zu können, ist die mentale Stärke unerlässlich, weiß René Monteleone.
Wenn man einen Freestyle-Wettkampf verfolgt, kann einem schwindelig werden. Der norwegische Superstar Birk Ruud zeigte beim BigAir-Saisonauftakt in Chur einen Trick, bei dem er sich 5 (!) Mal um die eigene Achse drehte. „Um diese Tricks zu landen, ist eine gute mentale Vorbereitung das A und O“, erklärt Monteleone. „Denn die unzähligen Drehungen muss man sich visuell vorstellen können.“
Die zweite Komponente, die im Freestyle-Sport unverzichtbar ist, ist eine exzellente physische Verfassung. „Ich
habe ziemlich früh mit der Vorbereitung begonnen und bin sehr zufrieden, wie sie verlaufen ist“, sagt der Athlet aus St. Ulrich, der mit dem Nationalteam Ende August nach Neuseeland geflogen ist. Nach der Rückkehr habe er viel auf sogenannten Banger Parks trainiert, wo statt auf Schnee auf Luftkissen gelandet wird. „Ich nehme mir in der neuen Saison vor, lockerer zu werden. Ich muss mir die Dinge zutrauen, denn ich weiß, dass ich sie draufhabe“, blickt Monteleone voraus. Im Big Air rechnet er sich größere Chance aus, „aber natürlich ist auch Slopestyle ein Thema.“
Geburtsdatum und -ort: 5. Oktober 2000 in Brixen
Wohnort: St. Ulrich
Verein: SC Gröden
DAMEN
Gruppe A: Flora Tabanelli
Gruppe B: Alessia Ambrosi
HERREN
Gruppe A: René Monteleone (St. Ulrich in Gröden), Leonardo Donaggio, Miro Tabanelli
Gruppe B: Niklas
Oberrauch (Unterinn am Ritten), Mattia Mersa (Corvara), Samuel Pattis (Seis), Valentin Auer (St. Johann im Ahrntal)
Arbeit, Kinder und Bobsport: Langweilig wird es bei der Grödnerin Anna Schenk nie.
Die zweifache Mami aus Wolkenstein lässt nun erneut aufhorchen. In der kommenden Saison geht sie für das österreichische Nationalteam an den Start. Wie es dazu kam? „Nach vier Jahren mit den Azzurri haben wir die Zusammenarbeit Anfang April aus organisatorischen Gründen beendet“, blickt sie zurück. Dem Bobsport auf höchstem Niveau wollte sie aber weiter frönen. So ging es nach Österreich zu einem Testlauf auf der Bahn in Igls. „Da haben sie mich gleich aufgenommen“, freut sich Schenk. Das Okay des italienischen Verbandes für den Wechsel hat sie bekommen. Bei den Leistungstests im Oktober wusste sie zu überzeugen und schaffte es ins A-Nationalteam. Damit sind ihr Starts im Weltcup sicher. Als Anschieberin und Bremserin startet sie im Zweierbob mit Pilotin Katrin Beierl. Die Saison beginnt mit dem Europacup Ende November.
Mitte Dezember stehen für Österreichs Bob-Damen dann die ersten Weltcuprennen daheim in Igls auf dem Programm. Auch privat tut sich einiges. In einem halben Jahr beendet die 29-Jährige ihr Studium an der ATN (Akademie für angewandte Tierpsychologie und Tierverhaltenstraining) in der Schweiz. Seit rund zwei Jahren arbeitet sie zudem als selbständige Hundesitterin. Neben Familie, Beruf und Ausbildung darf auch das Training nicht zu kurz kommen. Aber Langeweile ist halt nicht das Ding der Grödner Bob-Lady.
Geburtsdatum und -ort:
19. März 1994 in Bozen
Wohnort: Wolkenstein
Sportgruppe: Österreich
BOB DAMEN
A-Kader: Giada Andreutti, Tania Vicenzino, Martina Favretto
B-Kader: Anna Costella, Giulia Chenet, Noemi Cavalleri
BOB HERREN
A-Kader: Patrick Baumgartner (Pfalzen), Robert Gino Mircea, Fabiano
Batti, Josè Delmas Obou, Eric Fantazzini, Alex Pagnini, Alex Verginer (St. Martin in Thurn), Lorenzo Bilotti, Mattia Variola
B-Kader: Matteo Storti, Davis Garbo, Riccardo Ragazzi, Martin Huber (Raas), Mauro Colantoni
SKELETON DAMEN
A-Kader: Valentina Margaglio, Alessandra Fumagalli, Alessia Crippa
B-Kader: Alessia Gatti, Angel Nohwua Osakue, Federica Voghera
SKELETON HERREN
A-Kader: Amedio Bagnis, Manuel Schwärzer (Meransen), Mattia Gaspari
B-Kader: Lorenzo Conti, Giovanni Maria Pontiggia, Giovanni Marchetti, Andrea Monti, Gabriele Marenchini, Pietro Augusto Drovanti
Im Weltcup angreifen, den Fokus schon jetzt auf die Olympischen Winterspiele 2026 legen: Die Ziele sind ambitioniert, die Motivation groß. Die Standpunktbestimmung fehlt Manuel Schwärzer aber.
Ich habe in dieser Saison noch überhaupt keine Idee, wo ich stehe, da wir noch nie gemeinsam mit anderen Nationen trainiert haben“, so der 27-Jährige aus Meransen. In den Weltcup steigt Südtirols einziger Skeletoni voraussichtlich am 8. Dezember bei den Rennen im französischen La Plagne ein. Dort muss es das Ziel sein, sich regelmäßig für den 2. Lauf der besten 20 zu qualifizieren. „Das sollte drin sein“, betont er. Nicht zuletzt wolle er sich in Richtung Olympia Schritt für Schritt weiterentwickeln. Apropos Olympia: Auch für Schwärzer war die Entscheidung, keine neue Kunsteisbahn in Cortina zu errichten, ein Rückschlag. „Das ist für uns Skeleton-Azzurri ein großer Nachteil, aber wir werden das Beste draus machen“, betont er.
Geburtsdatum und -ort:
11. Juni 1996 in Brixen
Wohnort: Meransen
Sportgruppe: Heer
PATRICK BAUMGARTNER
Die Diskussion rund um die Olympiabahn in Cortina war für Patrick Baumgartner alles andere als einfach. „Es war ein harter Schlag, als die Meldung kam, dass die neue Eisbahn in Cortina nicht realisiert wird“, so der Bobpilot aus Pfalzen.
Ob sich doch noch Möglichkeiten ergeben, in „abgespeckter Form“ oder eine Sanierung der Bahn in Cesana, darüber will sich Baumgartner vorerst keine Gedanken mehr machen. Der Fokus gilt dem Sport. Denn: „Ich lasse mich nicht aufhalten. Das große Ziel bleibt Olympia 2026“. Etwas Wehmut bleibt aber so oder so. „Fakt ist, es ist für die ganze Bewegung schlecht. Für den Bobsport, das Skeleton und das Kunstbahnrodeln in Italien. Es hätte unserem Sport einen weiteren Aufschwung geben können, Cortina hätte das Zentrum sein sollen“, so Baumgartner. Er ist derweil die unumstrittene Nummer 1 in Italien und ist nun auch in der Weltklasse angekommen mit seinem ers-
ten Podestplatz im Weltcup vor wenigen Tagen in Peking. Schon vor der Abreise nach China hatte er gesagt: „Wenn alles optimal klappt, kann ich um Podestplätze mitfahren.“ Er sollte recht behalten. Aufs Podest möchte er auch bei Olympia 2026. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Kleinigkeiten entscheiden über Platzierungen und nicht zuletzt spielt das Material eine entscheidende Rolle. In den Sommermonaten war Baumgartner viel in den Bergen unterwegs. Das Wandern in der heimischen Natur gibt ihm Kraft. Auch die Vorbereitung verlief gut, im Oktober waren die „Bob-Azzurri“ für rund 2 Wochen in Lillehammer. Dort wurde auch nochmals ausgiebig Material getestet. Was die Formationen betrifft, dürfte sich in dieser Saison nicht viel ändern. Im Zweierbob wird Baumgartner abwechselnd mit Robert Mircea und Eric Fantazzini starten, wer besser in Form ist, erhält den Vorzug als Bremser. Im Viererbob geht die bewährte Kombo Baumgartner/Mircea/Fantazzini/Lorenzo Bilotti an den Start.
Geburtsdatum und -ort:
27. Dezember 1994 in Bruneck
Wohnort: Issing/Pfalzen
Sportgruppe: Polizei
08. bis 10. Dezember
15. bis 17. Dezember
12. bis 14. Jänner
26. bis 28. Jänner
02. bis 04. Februar
16. bis 18. Februar
21. bis 23. März
Als Bremser und Anschieber hat Alex Verginer bereits Olympische Spiele und Weltcups bestritten.
Jetzt will er auch als Pilot dort sein Debüt feiern. Vor rund einem Jahr hat der Gadertaler sich entschieden den Platz im Bob zu tauschen. Voriges Jahr ging er regelmäßig im Europacup an den Start, dies wird auch heuer der Fall sein. Zumindest bis Weihnachten. „Danach geht sich vielleicht die Weltcuppremiere als Pilot aus“, so der Gadertaler. Druck macht er sich aber keinen. „Sonst mache ich halt im Europacup weiter“, ergänzt er. Oberstes Ziel sei es, „die Bahnen besser kennenzulernen und mich zu verbessern. Ein fixes Team an Anschiebern hat er derzeit nicht, gestartet wird im Zweier- sowie im Viererbob.
Geburtsdatum und -ort:
3. Oktober 1994 in Bruneck
Wohnort: St. Martin in Thurn
Verein: Bob Club Cortina
La Plagne
Innsbruck-Igls
St. Moritz
Lillehammer
Sigulda
Altenberg
Lake Placid
Frankreich
Österreich
Schweiz
Norwegen
Lettland
Deutschland
USA
Der Grödner Alex Oberbacher ist derzeit Südtirols bester Skibergsteiger. Bei der EM eroberte er 2022 Silber im Vertical, mittelfristig will er auch im Weltcup erstmals auf das Podest.
Am liebsten bereits in dieser Saison bei der Marmotta-Trophy vom 21. bis 25. Februar in Martell. Die Rennen zählen auch zum ISMF-Weltcup. „Martell ist immer ein Höhepunkt und eine Art Heimrennen für mich. Die Strecke gefällt mir. Ich freue mich darauf“, blickt er voraus.
Dank der Sponsoren kann er den Sport hauptberuflich ausüben, als Skilang-
RAPHAEL
Er ist der Exot unter Südtirols Wintersportlern. Mit dem Telemark betreibt der Völser Raphael Mahlknecht eine hierzulande kaum bekannte Sportart.
Dabei lässt er aber immer wieder aufhorchen und zählt mittlerweile zu den Besten der Welt. Folgerichtig schaffte er es vergangene Saison beim Weltcup in Norwegen im Parallelsprint das erste und bisher einzige Mal als 3. auf das Podest. Dies als regelmäßiges Ziel auszugeben, wäre aber vermessen, die Konkurrenz ist stark. Stammgast in den Top 10 sein will der 22-Jährige aber auch heuer wieder.
Mahlknecht ist der einzige Südtiroler, der diesen Sport wettkampfmäßig betreibt. Weil es sich um keine olympische Disziplin handelt, ist die Aufnahme in eine staatliche Sportgruppe schwierig. Ange-
fragt habe Mahlknecht zwar, aber richtige Beachtung findet der Telemark-Sport in Italien bislang nicht. Die Sportgruppe sei aber auch nicht sein Ziel. Der Völser ist beruflich im Tourismus und als Unternehmer tätig. Für seinen „Seiser Alm Mountain Gin“ erhielt er erst kürzlich vom bekannten Restaurantführer GaultMillau eine Auszeichnung. Im Sommer hilft er zudem im heimischen Betrieb beim Camping Seiser Alm mit. Jetzt, in den Wintermonaten, ist er aber vor allem auch ein Botschafter für den TelemarkSport in Südtirol und in ganz Italien.
RAPHAEL MAHLKNECHT
Geburtsdatum und -ort:
5. September 2001 in Bozen
Wohnort: Völs
Verein: SC Gröden
lauf-Trainer auf der Seiser Alm hat er sich ein zweites Standbein geschaffen. Eine Aufnahme in eine Sportgruppe blieb ihm bisher verwehrt. Obwohl das Skitourengehen 2026 olympisch ist, ist dies für Oberbacher kein Thema. Er bestreitet nämlich insbesondere Ausdauerrennen, sprich die SkitourenDisziplin Individual, sowie Vertical. Olympisch ist jedoch der Sprint. „Da müsste man komplett anders trainieren und alles umstellen. Das tue ich mir mit meinen fast 30 Jahren nicht mehr an“, so Oberbacher. Zudem gebe es im Sprint viele junge „Azzurri“, die sich für die Olympischen Winterspiele 2026 in Stellung bringen.
ALEX OBERBACHER
Geburtsdatum und -ort:
1. März 1994 in Brixen
Wohnort: St. Ulrich in Gröden
Verein: SC Gröden