Yadegar Asisi | 360°-Panorama | Spielplan Juli 2025

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Yadegar Asisi

Der in Wien geborene und in Sachsen aufgewachsene Sohn persischer Eltern lebt und arbeitet seit 1979 als Künstler in Berlin. Dort erschafft Yadegar Asisi in seinem Studio und Atelier im Herzen Kreuzbergs seit 2003 mit seinem Team inhaltlich hoch verdichtete 360°-Panoramen. Die großformatigen Bilder werden manuell und digital erstellt, auf Textilgewebe gedruckt und zylindrisch so installiert, dass für die Betrachterinnen und Betrachter ein realistischer Raumeindruck entsteht.

Zu Asisis Werk zählen neben 17 Panoramen mit einzigartigen Ausmaßen und einer immersiven Erlebniswirkung, die ihresgleichen sucht, unzählige Zeichnungen, Malereien und Aquarelle, ein Buch über das Zeichnen und ein YouTube-Kanal mit 38.000 Abonennten.

Yadegar Asisi ist Architekt, Maler, Künstler, Professor, Lehrer, Vater, Onkel und Großvater.

LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER,

willkommen in der Welt der Panoramen von Yadegar Asisi. Zusammen mit seinem Team vom studio asisi schafft der Berliner Künstler seit über 20 Jahren monumentale 360°-Bilder, die Sie an unseren derzeit sechs Standorten nicht nur sehen, sondern erleben können. Bis zu 30 Meter hohe Szenerien erwachen in individuellen Installationen aus Licht, Musik und Sound zum Leben. Immersive Kunst nennt sich das. Lernen Sie Yadegar Asisi und seine Bilder auf den nächsten Seiten doch etwas besser kennen. Und vielleicht sehen wir uns bald in einem Panorama in ihrer Nähe.

Jedes Panorama ist für Yadegar Asisi ein ganz persönliches Werk. Dabei ist ein solches Bild stets das Ergebnis von jahrelanger Arbeit, die Idee selbst bearbeitet Asisi nicht selten bereits seit Jahrzenten. Natur, Kultur, Religion – stets beginnt die Reise mit etwas Großen und gipfelt in einem konkreten Szenario, dass seine Geschichte und Geschichten bis ins kleinste Detail auserzählt.

Wenn man an Kunst denkt, denkt man schnell an die klassische Leinwand. Asisi-Panoramen brauchen aber nicht nur vier Ecken, sondern einen 360° fassenden Rahmen und hunderte Quadratmeter Platz. Anders gesagt: sie brauchen ein eigenes Gebäude, in dem sie installiert werden. So sind unsere Standorte selbst immer schon Teil des Erlebnisses: manche sind umgebaute Gasometer, die schon die richtige Form mitbringen. Andere sind extra für die Panoramen konstruierte Rotunden aus Metall, Holz und Beton. Das größte davon entsteht gerade in Konstanz.

Asisis Panoramen lassen sich in drei Serien aufteilen: Naturpanoramen, Stadtpanoramen und Panoramen der Zeitgeschichte. Naturpanoramen sind etwa AMAZONIEN oder das gerade entstehende ANTARKTIS. Hier entsteht Raum durch eine ausgeklügelte Komposition von Naturelementen – Mammutbäume, Eisberge, Korallenriffe – was die Szenerie gerade bereithält. Stadtpanoramen dagegen sind architektonisch geplante Räume, die sich an realen Orten orientieren und doch immer eine künstlerische Inszenierung sind. Dazu zählen PERGAMON oder LUTHER 1517. Ähnlich, aber noch Teil unseres kollektiven Gedächtnisses sind die Panoramen der Zeitgeschichte wie das DIE MAUER in Berlin oder das gerade nicht zu sehende NEW YORK 9/11. Mit seiner KATHEDRALE VON MONET hat Asisi das erste Panorama einer neuen Art geschaffen. Er nennt sie Sinnesbilder. Ob Natur, Stadt oder Zeitgeschichte: jedes Panorama wartet mit Eigenheiten und Innovationen auf: Lichtstimmungen zwischen Tag und Nacht, brennende Feuer oder tanzende Polarlichter machen jedes zu einem neuen immersiven Erlebnis, das Sie „tagelang“ durchwandern können.

Ihr Studio asisi

DER WEG ZUM WERK

In Konstanz am Bodensee wächst das bisher höchste

Panoramagebäude aus Beton und Holz. Zeitgleich entsteht in Berlin das Bild für dieses Bauwerk:

KONSTANZ 1414 – 1418 wird nächstes Jahr eröffnet.

Der Bau – Eine neue Panorama-Dimension 360° Rundbild, Aussichtsturm, Ausstellung. Das kennen alle, die schon einmal in einem Panorama von Yadegar Asisi waren. Aber in Konstanz entsteht gerade ein Panorama-Bau der Superlative – in Form und Inhalt. Mit einer Bauhöhe von 50 Metern ist die Hybridkonstruktion aus Holz und Stahlbeton bei der Anfahrt auf die Stadt weithin sichtbar. Das ist eine außergewöhnliche Höhe für die Art des Gebäudes, die besondere Herausforderungen in Sachen Brandschutz und Windlast mit sich bringt. Deswegen ruht die Gründung auf Bohrpfählen. Sie ist die aufwändig betonierte, tragende Basis mit dem Aufzugs- und Treppenhausschacht sowie den unteren drei Geschossen. Hier werden unter anderem das Foyer, die einführende Ausstellung und der CaféBereich untergebracht.

Das Gebäude für dieses Bild wird das größte und aufwendigste seiner Art: eine introvertierte, nach innen gerichtete Skulptur.
Matthias Sauerbruch (Städtebau und Gebäudeentwurf, Sauerbruch Hutton)

Die Fassade wird später das Panorama-Motiv im Inneren abstrakt nach außen tragen. Egal, ob man in die Stadt hineinfährt oder zum Panorama selbst – beim Umfahren des Gebäudes wird es scheinen, als seien die farbigen Streckmetallelemente der Außenhülle in Bewegung. Eine besondere Technik, die die Handschrift des Architekturbüros sauberbruch hutton trägt.

Im Juni wurde nun das „Skelett“ der mittleren Gebäudeebene abgeschlossen – ein 32 Meter hohes Primärtragwerk aus Holz, das später das Panoramabild selbst tragen wird. Die enormen Holzstützen mussten über mehrere Monate nachts mit Spezialtransporten und Polizeibegleitung aus der Schweiz angeliefert werden. Außerdem werden im nächsten Schritt zwei weitere Ebenen auf diesem Tragwerk in Beton gegossen, die eine Eventfläche und ein Restaurant mit Bodenseeblick beherbergen werden. So können sich Besucherinnen und Besucher bald ihren Weg von der einleitenden Ausstellung, über das Panorama mit seinem 15 Meter hohen Besucherturm bis hinauf auf die Dachterrasse machen – dem Himmel ein bisschen näher als zuvor. Die Vorstellung passt gut ins Bild, denn im Panorama selbst wird nichts weniger verhandelt als die Beziehung zwischen den Menschen und Gott selbst.

Das Konzil – vier Jahre der Nabel der Welt

Heute vielleicht nur noch Geschichts-Fans sofort ein Begriff, ist das Konzil von Konstanz zu seiner Zeit ein Mega-Ereignis. Es ist die größte Versammlung des Mittelalters. Über vier Jahre, 1414 – 1418, bevölkern bis zu 70.000 Menschen die Handelsstadt am Bodensee. Der Anlass? Die bis dahin größte Krise des Christentums: religiöse und politische Interessenskonflikte zwischen den Reichen Europas hatten über knapp 40 Jahre dazu geführt, dass drei verschiedene Männer das eigentlich einzigartige Amt als Stellvertreter Gottes auf Erden für sich beanspruchten. Der deutsche König Sigismund ruft nun nach Konstanz, um diese so genannte „verfluchte Dreiheit“ aufzulösen – und um Macht, Geld und Einfluss wieder bei einen, ihm wohlgesonnenen Papst zu vereinen. Die Ereignisse der vier Konzilsjahre bieten Stoff für mehrere Staffeln einer mittelalterlichen Drama-Serie. Hier wollen wir die Hauptprotagonisten bereits vorstellen:

Sigismund

Er ist die treibende Kraft des Mega-Events. Als er 1411 den römisch-deutschen Königsthron besteigt, streiten sich die drei Päpste bereits. Für Sigismund ein Problem, das für Unruhe und leerere Kassen sorgt. Durch ein geändertes Wahlsystem im Konklave erzwingt er schließlich eine Einigung und beendet die Kirchenspaltung. Ein

echter Triumph. Neue Unruhe wird ihm allerdings der Feuertod des Jan Hus bescheren: dessen Anhänger antworten mit Krieg im von Sigismund beherrschten Böhmen.

Johannes XXIII

Er ist einer von drei Männern, die den Papstthron für sich beanspruchen. Johannes beruft das Konzil mit Sigismund ein, weil er sich so beste Chancen auf den Titel verspricht. Als eine Absetzung seiner Rivalen scheitert und der Druck steigt, flieht er vermutlich als Stallknecht verkleidet nach Freiburg. Von dort aus intrigiert er für seinen Machterhalt, wird aber schließlich gefasst und abgesetzt. Johannes ist beispielhaft für das eher politisch als spirituell getriebene Verhalten seiner Standesgenossen.

Jan Hus

Er verbrennt auf dem Scheiterhaufen. Bereits 100 Jahre vor Martin Luther predigt der böhmische Vordenker der Reformation gegen die Dekadenz des Klerus und für mehr soziale Gerechtigkeit. Für das Konzil verspricht Sigismund Hus freies Geleit. Als die Kirche ihn trotzdem verhaftet, zieht sich der König strategisch zurück und überlässt Hus dem Feuertod – der die Reformation entscheidend befeuern wird. Der Krieg, den seine Anhänger, die Hussiten, in Böhmen beginnen, ist dabei erst der Anfang.

Yadegar Asisi im Gespräch über

KONSTANZ 1418

Im Dreiklang durch die Kirchengeschichte. Das Konstanz-Panorama vervollständigt Asisis persönliche Reise durch die Geschichte des Christentums.

Das Konzil von Konstanz ist ein hoch komplexes Ereignis, das heute gar nicht mehr so bekannt ist –wieso dieses Thema?

Tatsächlich passiert es recht oft, dass Menschen Ideen für mögliche Panoramen an mich herantragen. Recht selten folge ich einem solchen Vorschlag, weil das Thema am Ende natürlich „meins“ sein muss und die Arbeit mich über Jahre begleiten wird. Aber in Konstanz ist etwas Besonderes passiert. Ich wusste vorher kaum etwas über das Konzil. Zum Anlass seines Jubiläums wurde ich dann von der Stadt Konstanz und der Familie Scheidtweiler, mit der ich schon das Panorama in Pforzheim gemacht habe, eingeladen und sie schlugen mir das Thema vor. Ich sah genauer hin und mir wurde klar, dass dieses mittelalterliche Großevent der fehlende Teil einer größeren Geschichte ist, die ich bereits vor Jahrzehnten angefangen hatte, zu erzählen: In meinem Panorama ROM 312 geht es um Kaiser Konstantin, der das Christentum „legalisiert“ und seinen Weg zur Staatsreligion bereitet. In LUTHER 1517 sehen wir das, was gemein als Beginn der Reformation gesehen wird. Martin Luther veröffentlich seine Thesen, will die Kirche erneuern. Das Konzil von Konstanz bildet für mich die Brücke zwischen diesen beiden Wendepunkten der europäischen Kirchengeschichte. Diesen Dreiklang wollte ich unbedingt vollenden.

Was ist also das Thema des Bildes?

Mich interessieren die großen Linien in der Geschichte, die man oft erst in der Rückschau sehen kann. Und obwohl das Panorama natürlich „nur“ einen Moment darstellt, ist dieser so verdichtet, dass sich die Entwicklungen darum herum sowie in den vier Jahren des Konzils selbst durchaus erahnen lassen. Man muss aber wissen, wie. Deswegen ist die Ausstellung hier auch besonders wichtig. Wir stellen ein sehr komplexes Ereignis dar, das eine klare Einordnung und Begleitung braucht. Am Ende zeigen wir hunderte kleiner Geschichten, um eine große zu erzählen: wie sich die Kirche als Institution über die Jahrhunderte zu einem Apparat entwickelt, der als Vermittler und Gesetzesgeber zwischen den Gläubigen und Gott agiert. Aber eben auch als Barriere. Für mich versperrt die Kirche dem Menschen den Zugang zu der spirituellen Größe Gott. Und das aus falschen, ganz menschlichen Gründen wie Machtwille und Gier. Dazu werden mächtige Strukturen geschaffen: die Hölle und das Fegefeuer zum Beispielen bedienen sich der Angst der Menschen. Ein starker Hebel, der später den Ablasshandel hervorbringt, den Luther so anprangern wird.

Für mich zeigt das Bild also, dass es beim Konzil schon gar nicht mehr um Gott und den Menschen geht – es geht darum, wie Gott für die Gestaltung von Macht benutzt wird.

Was ist in diesem Panorama neu?

Die Dichte und Vielfalt an Geschichten. Zwar haben wir die auch bei anderen Panoramen, aber hier bedienen wir uns neuer Mittel, Zeit spürbar zu machen. Wir kochen hier vier Jahre in einem Moment zusammen, da brauchte es ein paar Kunstgriffe. Das Bild funktioniert fast ein bisschen wie ein mittelalterliches Gemälde: wenn man bestimmte Codes und Symbole kennt, erzählt es einem viel mehr, also ohne dieses Wissen. Dieses Vorwissen stellt die Ausstellung bereit: Zuerst müssen wir die Dimensionen des Konzils verstehen lernen: 70.000 Menschen sind heute nicht viel. Damals bedeutete es, dass die halbe damals bekannte Welt nach Konstanz kam. Und das Ganze hat vier Jahre gedauert, weil damals alles einfach länger braucht. Man konnte nicht planen, ob die Anreise Wochen oder sogar Monate dauerte. Heute wäre das ein Event von wenigen Tagen. Damals völlig unmöglich. Diese Zeit können wir nicht darstellen, aber die Gleichzeitigkeit im Bild erzählt davon. Zum ersten Mal zeige ich verschiedene Jahreszeiten. Zeitlich und inhaltlich: In Richtung Süden/Rom ist es dunkler/ Winter – ein Verweis auf die Dekadenz der Kirche. In Richtung Norden, wo die Reformation am Horizont naht, wird es gerade Frühling. Ich will damit gar nicht bewerten, sondern eine Form der „Ablösung“ zeigen. So entsteht ein innerer Zusammenhang des Bildes, fast schon eine eigene Poesie. Das kann ich so machen, weil ich kein Historiker bin, sondern ein Geschichtenerzähler, der Menschen zum Nachdenken bringen will.

Das Panorama KONSTANZ 1414 – 1418 wird das komplexeste und dichteste Rundumbild, das von uns je erstellt worden ist.

EIN 500 JAHRE ALTER BLICK

LUTHER 1517 ist trotz der lebendig-verdichteten Darstellung ein Panorama, das die Lebenswelt des frühen 16. Jahrhunderts in einem zuvor ungekannten Realismus einfängt.

Kennen Sie das? Sie besuchen ein Panorama von Yadegar Asisi, und so manche Ansicht, manche Szenerie, insbesondere in den historischen Werken, kommt Ihnen seltsam vertraut vor? Als ob Sie ebendiesen Blick schon einmal an anderer Stelle gesehen haben? Das Gefühl kommt nicht von ungefähr und ist wohl meist der stimmigen Inszenierung und dem hohen Grad an Realismus und Detailgenauigkeit geschuldet. Gelegentlich finden sich aber auch historische Stadtansichten, die beinahe oder exakt so im modernen Stadtbild wiederzuerkennen sind. Doch erst im Panorama erkennen wir ihre Geschichte und die Patina, die es umgibt.

Im Panorama LUTHER 1517 können Sie diesen Effekt sehr gut am Blick auf die Stadt- und Pfarrkirche St. Marien nachvollziehen. Vom Standpunkt des Betrachters am Wittenberger Schlossplatz schaut man die Coswiger Straße oder die parallel verlaufende Schlossstraße entlang bis zur Marienkirche. Der Blick auf das Gotteshaus ist derselbe wie vor 500 Jahren, nur Details haben sich geändert. So sind die Spitztürme der Kirche achteckigen Hauben gewichen – eine bauliche Änderung, die noch in der Reformationszeit nach Luthers Tod erfolgte. Es musste Platz für Kanonen geschaffen werden, um in Zeiten des Schmalkaldischen Krieges kaiserliche Truppen abzuwehren. Der Bedeutung der Kirche taten diese baulichen Änderungen keinen Abbruch. Denn das heutzutage älteste Gebäude der Lutherstadt ist die

Mutterkirche der Reformation. Hier wurde die erste Heilige Messe in deutscher Sprache gefeiert. Es predigten die Reformatoren Luther und Bugenhagen.

Auch die beiden parallel verlaufenden Straßenzüge sind heute noch genauso erkennbar wie im 16. Jahrhundert. Geändert hat sich vorrangig die Bausubstanz, das Fachwerk ist im Vergleich moderneren Bauweisen gewichen. Umso beeindruckender wirken die Straßen hingegen in der Darstellung in Yadegar Asisis Panorama. Neben den minutiös und realistisch gezeichneten Häusern erwecken insbesondere die Figuren die Epoche zu neuem Leben. Asisis Wittenberg der Reformationszeit wirkt voller als die heutige Stadt, es ist eine verdichtete Realität, die eine regelrechte Aufbruchsstimmung zeigt. Auf dem Pflaster tummeln sich Ablasshändler, Handwerker und Bürger gleichermaßen. Vor der Amtsmühle auf dem heutigen Schlossplatz mahlen der Müller und seine Gesellen mit Hilfe zweier Bäche Getreide. Im 19. Jahrhundert wurden die beiden, im Panorama gut sichtbaren, Wasserläufe geschlossen, um die hygienischen Zustände in der Stadt zu verbessern, und erst 2006 wiederhergestellt.

Mit dem Wissen um die Vergangenheit und dem Detailreichtum der historischen Panoramen von Yadegar Asisi ergeben sich also immer spannende neue Perspektiven für das Hier und Jetzt.

EINE WILDE REISE ZURÜCK ZUR MALEREI

Zum ersten Mal ist das Panorama

DIE KATHEDRALE VON MONET in Deutschland zu sehen. Im Panometer Leipzig können Sie noch bis Ende 2025 in dieses ganz persönliche Werk Asisis zur Revolution der Malerei eintauchen.

Der Impressionismus ist heute eine der beliebtesten Kunststile der Geschichte. Zum Zeitpunkt seiner Entstehung aber war er das genaue Gegenteil: wild, revolutionär, ungesehen. Der Name Claude Monet ist untrennbar mit diesem Stil verbunden – und die Kathedrale von Rouen ist eines der Motive, die er immer und immer wieder malte. Es ist auch das Bild, das Yadegar Asisi zu seinem Panorama inspiriert und zu seinen malerischen Wurzeln zurückkehren lässt. Denn über das Zeichnen kommt Asisi schon in früher Kindheit auch mit Malerei in Berührung, lange bevor er an der HdK Berlin (heute UdK) Kunst studieren wird. Die impressionistische Malweise, die im späten 19. Jahrhundert die Welt der akademischen Malerei auf den Kopf stellte, erobert sich Asisi aber vor allem über die Arbeit am Panorama selbst.

Eine große Neuerung dieser Malerei: sie verzichtet auf eine Vorzeichnung. Ein Eindruck, eine Impression, wird spontan eingefangen – das erfordert ein direktes und schnelles Malen ganz ohne vorherige Skizze oder Planung. Für ein Panorama im Stil Asisis ist genau das ein echter Widerspruch: denn ein Panorama erschafft durch eine kreisförmige Installation die Illusion eines echten Raumes. Damit diese Illusion perfekt ist, müssen Asisi und sein Team den Bildaufbau penibel genau konstruieren: teils manuell, teils computergestützt. Denn unser Auge verzeiht keine Ungenauigkeiten. Zwar kennen wir nicht alle perspektivischen Gesetze, erkennen aber instinktiv, wenn etwas „falsch“ ist. Asisis Lösung: er kombiniert die perfekte Vorzeichnung mit darüber gelegter Malerei. So bewahrt er die Freiheit des Impressionismus, während er gleichzeitig die technischen Anforderungen eines Panoramas erfüllt.

Dabei steht Yadegar Asisi auch hier dafür, seinen Weg zum Ziel offen zu teilen. So möchte er andere mit seiner eigenen Motivation anstecken. Deswegen zeigt die begleitende Ausstellung zum Panorama diesen Weg in einer bisher ungesehenen Fülle von Werken. Viele davon haben einen studienhaften Charakter, dazu gehören aber auch Aquarelle, Auszüge aus Skizzenbüchern und vieles mehr. Allein um sich der

Malweise der Impressionisten anzunähern, unternahm Asisi mehrere Studienreisen nach Frankreich. Unter anderem nach Giverny und Étretat – Orte, an denen auch Claude Monet gemalt hatte.

Erstmals gibt Asisi auch frühe Werke seiner Malerei zur Ausstellung frei – darunter Studien und unfertige Arbeiten, die den Besuchern seinen persönlichen Weg zum Malen näherbringen sollen. Selbst digitale Ausflüge in die Unendlichkeit von dicker Farbe auf Leinwand sind Teil des Gesamtkonzeptes. Die Ausstellung stellt den Prozess in den Vordergrund: und ist dabei eine Art Werkschau, die in Asisis früher Jugend beginnt und im Panorama DIE KATHEDRALE VON MONET gipfelt. Keine Zeichnung, kein Gemälde oder Aquarell ist aus der Entstehung dieses Panoramas wegzudenken. Eine zutiefst persönliche Reise, die alle Besucherinnen und Besucher mitnimmt in die grenzenlose Freiheit der Malerei.

Hinweis – Yadegar Asisi bei Ihnen Zuhause Erstmals sind im Panometer Leipzig limitierte und handsignierte Sonderauflagen von Arbeiten Asisis erhältlich. Dank einer Kooperation mit der in Leipzig ansässigen Posterlounge können Sie seine Arbeiten zusätzlich auch in vielen Formaten und Medien in Ihr Wohnzimmer zu holen.

AM ENDE DER WELT –IN LEIPZIG

Yadegar Asisi setzt uns auf dem kältesten Fleck der Erde aus –und lässt Augen und Polarlichter erstrahlen.

Im Januar zieht mit ANTARKTIS das ewige Eis in das Leipziger Panometer ein. Die Dimensionen dieses Kontinents sind schwer zu fassen: Wenn man seine 13,9 Millionen Quadratkilometer überfliegen würde, ist das etwa so weit, wie von London nach New York. Im antarktischen Sommer wird es nie dunkel und im Winter nie hell. Es ist die Heimat des geografischen sowie magnetischen Südpols und natürlich des kältesten Ortes der Welt (-93°C). Es ist ein Kontinent, den viele für sich beanspruchen, und der doch niemandem gehört.

Es ist also das perfekte Szenario für ein asisi-Panorama. In so einem Riesenrundbild lässt sich erahnen, was die Antarktis bedeutet. Um diese Vision aus Eis, Wind und Wasser zu schaffen, ist Yadegar Asisi mit einem kleinen Team zweimal an den südlichen Rand der Erde gereist – hat gezeichnet, fotografiert und die Magie, aber auch die Brutalität dieser Welt in sich aufgenommen. Was er mit nach Berlin-Kreuzberg gebracht hat, können Sie nun inmitten eines 30 Meter hohen Panoramas erleben. Das Farbenspiel des Eises von Kobaltblau bis zu Pastelrosa. Robben, die durch das Eiswasser schießen, und Orcas, die zum Luftholen spektakulär an die Oberfläche brechen. Fast kann man spüren, wie sich das Eisschelf bereit macht, einen Eisberg zu „kalben“.

Aber das Bild selbst ist noch nicht alles. Wie immer kommt eine spektakuläre Inszenierung aus Musik, Licht und Sound dazu. Die Begleitausstellung nimmt uns mit auf die weite Reise in die Antarktis, die seit jeher eine tödliche Anziehung und Faszination ausübt – und uns alle angeht. Denn obwohl nur wenig Menschen dieses ewige Eis je selbst zu Gesicht bekommen: das, was dort im Süden passiert, betrifft uns ganz direkt. Wie Asisi diese Betroffenheit in seinem Panorama spürbar macht und was ANTARKTIS an Neuheiten im Himmel und am Boden bereithält, erzählt er Ihnen auf den nächsten Seiten selbst.

Yadegar Asisi im Gespräch über ANTARKTIS

Das Panorama selbst ist noch mitten in der Entwicklungsphase, aber Yadegar Asisi gibt uns bereits jetzt einen Einblick in seine Vision und die Arbeit mit seinem Team.

Herr Asisi, was wird im Panorama zu sehen sein –und warum?

Eis. So viel, so erwartbar. Aber dieses Antarktiseis, von dem wir wirklich viel gesehen haben, ist eines der unmenschlichsten Dinge, das es gibt. Es ist unwirtlich und tödlich – aber die Schönheit und Gewalt ist so überwältigend, dass du nur auf die Knie gehen kannst. Ich glaube, das beschreibt schon auch den Charakter dieses Ortes, und den will ich spürbar machen. Das Bild funktioniert im Prinzip so, als hätte man einen Glaszylinder in das Südpolarmeer gestellt und was man sieht, wenn man darin steht, ist das Panorama. Wir sehen eine gewaltige Landschaft über und unter Wasser. Das ist neu in diesem Bild. Dabei ist das meiste, was wir sehen, Eis: das Antarktische Eisschild, Schelfeis, gigantischen Eisberge, Packeis – das Land

selbst sieht man kaum. Und die meiste Zeit ist auch nicht klar, ob das Eis nun auf Land oder Wasser ruht. Dabei habe ich mich bewusst entschieden, das Bild nicht in grelles Sonnenlicht zu tauchen – im Schatten hat das Eis noch mehr Kraft und leuchtet in Farbschattierungen von Schnee- und Cremeweiß über Aquamarin, Hell- und Marineblau bis hin zu dunklen Grautönen und Anthrazit.

Sehr präsent ist aber auch das vielleicht nicht so erwartete: eine üppiges Ökosystem mit Groß und Klein; vom winzigen Krill über Pinguine bis zum mächtigen Buckelwal. Im Panorama tummeln sie sich alle im Wasser und auf dem Eis und geben uns ein Gefühl dafür, was für eine fragile Gemeinschaft sich uns hier darbietet. Denn es ist wichtig, zu verstehen: ein Panorama ist immer eine Konstruktion. Wenn ich so ein Bild schaffe, kann im Kern natürlich immer nur meine eigene Erfahrung und mein Blick auf das Thema und die gezeigte Landschaft stehen. Das Bild ist eine Summe dessen, was ich dort erlebt habe.

Aber ich glaube, nur diese Verdichtung schafft die Intensität, die das Panorama so einzigartig macht: Es gibt so viele Medien über die Antarktis, aber nur das Panorama kann einen Moment so verdichten, dass es persönlich wird.

Dieses wird Ihr fünftes Naturpanorama – wieso die Antarktis?

Weil sie für mich zu den großen Bildern der Natur in dieser Welt gehört. Ich möchte die großen „Grundstrukturen der Welt“ zeigen und mit den Menschen darüber nachdenken (das schafft man in einem Leben wohl nicht, aber ich bin dran). Deswegen ist die Serie der Naturpanoramen für mich der Versuch zu beschreiben, Facetten aufzumachen, ein Bewusstsein und vielleicht ein bisschen Demut zu schaffen für die Natur. Will ich ein Gefühl schaffen. Und wenn das auch nur einen Menschen beeindruckt, berührt, ins Grübeln bringt oder mit dieser Natur verbindet, dann haben wir unsere Arbeit getan – ich will im Einzelnen etwas bewegen.

Das Antarktis-Panorama ist auch eine Begegnung mit Fremden. Die meisten dieser „großen Bilder“ sind für uns in Europa sehr, sehr weit weg. Die Antarktis ist buchstäblich am anderen Ende der Welt. Wie nähere ich also mich der Antarktis, räumlich und im Kopf? Die Reise ist lang – und gibt dem Kopf Zeit, mitzukommen: wir sind zunächst nach Südamerika geflogen und dann von Feuerland in Argentinien mit dem Boot eine der rauesten Fahrten der Welt angetreten: über Falkland und Westgeorgien bis an die Antarktische Halbinsel. Da kommt man körperlich und im Kopf der

„Ferne“ und Ausgesetztheit doch sehr nah. Schauen sie sich das auf der Karte ruhig mal an, die Entfernungen sind der Wahnsinn.

Sie haben eben schon davon gesprochen, was in diesem Panorama neu sein wird – können Sie uns dazu mehr erzählen?

Jedes Panorama bringt technische und formale Neuheiten mit sich, weil immer mehr möglich wird. Ich fühle mich in dieser Welt der Technologie wohl und zu Hause. Aber sie ist für mich kein Selbstzweck. Ohne die Inhalte, über die ich gerade gesprochen habe, sind sie nur ein Werkzeug. Aber als Mittel zum Zweck bringen sie Spaß und immer neue Möglichkeiten. So experimentieren wir zum ersten Mal mit Bewegung: in Form von Polarlichtern im Bild. Dank neuer, stärkerer Projektoren können wir die bewegt auf das gedruckte Panorama projizieren und einen sehr räumlichen Effekt erschaffen. Auch mit einem Sternenhimmel experimentieren wir gerade.

Und es ist noch etwas neu im Panorama, was eigentlich nicht geht: die Tatsache, dass wir auf und unter die Wasseroberfläche schauen können ist neu. Das ist ein künstlicher Vorgang. Der Glaszylinder, von dem ich eben sprach, steht etwas 3 Meter im Wasser, 27 Meter ragen über die Wasseroberfläche hinaus

nach oben. Wenn ich auf der Besucherplattform auf 15 Metern stehe, kann ich unter der Wasseroberfläche praktisch nichts erkennen. Wie in der Realität auch. Aber je weiter ich heruntersteige, desto realer und „richtiger“ wird die Unterwasserebene – Krill etwa, der in orangen Schwärmen durchs Wasser schwimmt, sieht erst die wie Dreck aus und wird dann langsam immer mehr im Detail erkennbar.

Sie sprechen von Krill und Eis und Pinguinen – welche Rolle spielt der Mensch in Ihrem Panorama?

Der Mensch ist nicht zu sehen und doch ist er spürbar anwesend. Einerseits in Dingen, die klar menschlich sind und nicht hierhergehören: eine verlassene Walfangstation, eine Forschungsstation, ein Kreuzfahrtschiff mit 2.000 Menschen am Horizont. Sowohl

diese Objekte also auch jeder Augenblick, den ich dort verbracht habe, beschwören das dringende Gefühl: wir gehören nicht hierher. Andererseits steht der Mensch im Panorama natürlich im Zentrum: als Betrachterin und Betrachter. Es geht mir darum, mit der Verdichtung und Langsamkeit des Bildes ein möglichst emotionales Erlebnis zu schaffen – und sei es durch die Abwesenheit des Menschen. Tatsächlich ist die Antarktis die vom Menschen bislang am wenigsten beeinflusste Region der Erde. Niemand lebt dort dauerhaft. Im Sommer sind es um die 4.000 Menschen, meist Forscherinnen und Forscher, und im antarktischen Winter nur etwa 1.000. Der AntarktisVertrag von 1959 regelt aktuell den Schutz des Kontinents. Ab 2048 ist ein Veto der Unterzeichnerstaaten möglich. Wir können nur hoffen, dass die Weltgemeinschaft beschließt, diesem Ort weiterhin möglichst fernzubleiben.

Die Liebe zur Natur ist unsere Existenz!
Yadegar Asisi

2025

PANORAMEN, LOCATIONS UND DATEN

AUF EINEN BLICK

Was als Projekt in einem denkmal-geschützten, ehemaligen Gasometer in Leipzig begann, hat sich seitdem zu einem Studio mit derzeit sechs Panoramahäusern in fünf Städten entwickelt. Neben eigenen Häusern in Leipzig und Berlin sind Asisis Panoramen heute auch in Partnerlocations in Pforzheim, der Lutherstadt Wittenberg sowie in Dresden zu sehen. Im Bau befindet sich ein neues Panorama in Konstanz am Bodensee.

Panometer Leipzig

DIE KATHEDRALE VON MONET

BIS 7. JANUAR 2026

In DIE KATHEDRALE VON MONET führt Sie Yadegar Asisi auf eine Reise zurück zum Beginn der modernen Malerei. Das Panorama zeigt den Platz der berühmten Kathedrale Claude Monets als impressionistische Malerei in einer abstrakten Farb- und Lichtinszenierung. Vor überlebensgroßen Pinselstrichen stehen Sie im Inneren eines riesigen Gemäldes und begegnen den großen Malern der frühen Moderne.

Informationen unter: www.panometer.de

Panometer Leipzig

ANTARKTIS

AB 24. JANUAR 2026

Yadegar Asisi zeigt mit ANTARKTIS die faszinierende, unwirtliche Welt des südlichsten Kontinents, geprägt von Eis, Wasser und einzigartigen Ökosystemen. Das 30-Meter-Panorama verbindet Natur, Wissenschaft und Menschheit, lässt Polarlichter erstrahlen und vermittelt die Bedeutung dieses entlegenen, aber uns alle betreffenden Ortes.

Informationen unter: www.panometer.de

Gasometer Pforzheim

AMAZONIEN

Der Blick schweift über ein Meer aus Grün: Nebel hängt in den Wipfeln, ein Papagei fliegt auf, Blätter rauschen. Yadegar Asisis Panorama AMAZONIEN führt mitten hinein in den Regenwald – detailreich, sinnlich, vielstimmig. Von oben entfaltet sich ein Lebensraum aus Licht, Klang und staunenswerter Ordnung.

Informationen und Öffnungszeiten unter: www.gasometer-pforzheim.de

Panorama Konstanz

KONSTANZ 1414 – 1418 AB 2026

KONSTANZ

1414 – 1418

Mit dem Werk entrollt sich eine Zeitreise ins spätmittelalterliche Konstanz am Bodensee. Historischer Anker ist das Konstanzer Konzil, das dort von 1414 bis 1418 als eine der größten Kirchenversammlungen des Mittelalters tagte. Ziel war es, die etwa fünfzigjährige Kirchenspaltung der römischen Kirche, die im Mittelalter immer auch politisch motiviert war, zu überwinden.

Informationen unter: www.panorama-konstanz.de

asisi Panorama Berlin

DIE MAUER

Das Panorama der Berliner Mauer ist ein künstlerisch verdichteter Blick auf die Zeit des geteilten Berlins der 80er-Jahre. Werfen Sie einen Blick über den scharf bewachten Todesstreifen und erleben Sie, wie alltäglich, kreativ und zugleich banal grausam das Leben in den Grenzgebieten der Stadt auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges war.

Informationen und Öffnungszeiten unter: www.die-mauer.de

Pergamonmuseum. Das Panorama (Berlin)

PERGAMON

PERGAMON

Das Panorama vermittelt mit einem atemberaubenden Rundblick auf die Akropolis und die umgebende Landschaft eine lebendige Vorstellung Pergamons im Jahr 129 n. Chr. Wandeln Sie auf den Spuren Kaiser Hadrians und erleben Sie Kultur und Lebensweise der griechisch-römischen Stadt in einer einzigartigen Symbiose aus Kunst und Wissenschaft.

Informationen und Öffnungszeiten unter: smb.museum/pmp

Panometer Dresden

AMAZONIEN

BIS 17. MÄRZ 2026

Der Blick schweift über ein Meer aus Grün: Nebel hängt in den Wipfeln, ein Papagei fliegt auf, Blätter rauschen. Yadegar Asisis Panorama AMAZONIEN führt mitten hinein in den Regenwald – detailreich, sinnlich, vielstimmig. Von oben entfaltet sich ein Lebensraum aus Licht, Klang und staunenswerter Ordnung.

Informationen und Öffnungszeiten unter: www.panometer-dresden.de

Panometer Dresden

GREAT BARRIER REEF

AB 28. MÄRZ 2026

Mit dem GREAT BARRIER REEF-Panorama entführt Yadegar Asisi in eine farbenfrohe Unterwasserwelt. Das Werk zeigt die lebendige Vielfalt der Korallen und Fische, die dieses Riff zu einem der beeindruckendsten Naturwunder der Erde machen. Es ist eine Einladung, die Schönheit des Meeres zu entdecken.

Informationen und Öffnungszeiten unter: www.panometer-dresden.de

Wittenberg360

LUTHER 1517

In LUTHER 1517 stehen Sie mitten in der spätmittelalterlichen Lebenswelt des großen Reformators auf dem Schlossplatz von Wittenberg. Kommen Sie mit auf eine bildgewaltige Entdeckungstour durch die Stadt an der Wende zur Neuzeit und erleben Sie die Geschichte Martin Luthers über mehr als 30 Jahre verdichtet in einem epochalen Panorama.

Informationen und Öffnungszeiten unter: www.wittenberg360.de

WIR ALLE KÖNNEN ZEICHNEN EINFACH ANFANGEN

Mutig, inspirierend, einfach

Yadegar Asisis erstes Buch über das Zeichnen zeigt, wie Zeichnen als Handwerk das Leben bereichert.

Zeichnen ist kein Talent, sondern eine Fähigkeit, die jeder lernen kann.

Erhältlich an allen Panorama-Standorten von Yadegar Asisi sowie bei Thalia und auf Amazon.

AMAZONIEN IN NEUEM LICHT

Ein Regenwald am Rande des Schwarzwaldes? Mit AMAZONIEN bringt Yadegar Asisi die Welt des Amazonas ins beschauliche Pforzheim.

Seit über 15 Jahren ist AMAZONIEN das beliebteste und erfolgreichste Naturpanorama Asisis: Stationen in Leipzig, Rouen, Hannover und Dresden hat es bereits hinter sich – seit letztem Dezember können Sie es im Gasometer Pforzheim sehen. Wobei sehen zu kurz greift: Licht, Musik und Sound sind genauso Teil des Erlebnisses, wie das Bild selbst. Zudem hat sich das Panorama seit seiner ersten Präsentation 2009 immer wieder weiterentwickelt: Denn es wäre nicht Yadegar Asisi, wenn ein Werk über eine so lange Zeit stillstände. Er geht mit der Zeit – in Technologie, Wissenschaft und Zeitgeist. Die Basis des Bildes sind nach wie vor die Eindrücke von vier Reisen Asisis in die Amazonasregion. Aber ihre Inszenierung entwickelt er kontinuierlich weiter – und berücksichtigt dabei einerseits den aktuellen Stand der Forschung und setzt andererseits immer wieder neue bildgebende Technologien ein. Durch den Einsatz Technologien wie künstliche Intelligenz und verbesserte Drucktechniken glänzt das Panorama nun mit einer neuen Detailgenauigkeit. So können Sie als Betrachterinnen und Betrachter noch tiefer und intensiver in die dichte Welt des Regenwaldes eintauchen.

So macht sich Asisi Technik und Innovation zum Werkzeug, um ein emotionales Erlebnis zu schaffen und eine echte Verbindung zum Regenwald aufzubauen. Denn AMAZONIEN ist keine dokumentarische Abbildung – es ist ein Kunstwerk, welches das Faszinosum Regenwald unter ein Brennglas legt und künstlerisch verdichtet: So schafft Asisi ein nahezu poetisches Gesamtkunstwerk, indem er verschiedene Landschaftsformen wie Flussniederungen, Lichtungen und Baumriesen in eine Komposition gießt, die es so in der Realität nicht geben würde. So können Sie als Besucherinnen und Besucher den Regenwald in einer Intensität zu erleben, die sich Ihnen so sonst nicht in einem einzigen 360°-Blick bieten würde. Und was Asisi dabei außerdem schafft, ist eine emotionale Verbindung zur Natur dieses Ortes – und auch ein Bewusstsein für seine Zerbrechlichkeit.

Und wenn Sie sich an den turmhohen Wipfeln, kolossalen Stämmen und dem Wirrwarr von Wurzeln nicht satt sehen können, erleben Sie in der Begleitausstellung noch mehr Wunder. Der Weg führt durch eine Vielfalt an Exponaten von präparierten Insekten bis hin zu lebensgroßen Modellen durch die Lebensräume des Tropenraums. Ausstellung und Panorama setzen aber auch zwei Persönlichkeiten ein Denkmal: dem Entdecker Alexander von Humboldt (1769 – 1859) und dem Botaniker Wilfried Morawetz (1951 – 2007). Von Humboldt war aus europäischer Sicht einer der ersten, der den Amazonas bereiste, kartografierte sowie Pflanzen und Tiere katalogisierte. Mit dem renommierten Botaniker und Amazonas-Experten Wilfried Morawetz hatte Asisi zuvor bereits zusammengearbeitet – und es war Morawetz Leidenschaft für den Regenwald, die Asisi zu der Idee inspirierte, ein „Panorama zum Dschungel“ zu machen.

Mit AMAZONIEN zeigt Yadegar Asisi einmal mehr, dass seine Naturpanoramen mehr sind als nur großformatige Kunstwerke: sie sind eine Hommage an die Natur und eine Mahnung an den Menschen. In Zeiten des Klimawandels, der politischen Umbrüche und der stetigen Bedrohung des Regenwaldes weltweit, steht dieses Panorama als Sinnbild für die Notwendigkeit, diese einzigartigen Ökosysteme zu schützen. Für Sie als Besucherin und Besucher schafft AMAZONIEN einen immersiven Erlebnisraum, der Geschichten, Natur und Kunst auf einzigartige Weise verbindet und Ihnen eine neue, unvergessliche Perspektive auf unsere Welt eröffnet.

Nur was wir verstehen, lieben und schätzen, können wir schützen.

Yadegar Asisi

NATURWUNDER DER ERDE –IM PANOMETER DRESDEN

Zwei Welten, zwei Perspektiven –ein eindrucksvoller Blick auf die Natur unserer Erde. Im Panometer Dresden werden der tropische Regenwald Amazoniens und das Great Barrier Reef als monumentale Bildräume erlebbar – voller Leben, Schönheit und Zerbrechlichkeit.

Zwei einzigartige Naturwelten laden zum Staunen ein. Im Panometer Dresden begegnen Sie derzeit dem tropischen Regenwald Amazoniens – eine Welt voller Farben, Klänge und Leben. Hoch über den Wipfeln liegt der Nebel, das ferne Rufen von Tieren hallt durch das Dickicht. Ab Frühjahr 2026 öffnet sich ein neuer Blick: auf das Great Barrier Reef vor der Küste Australiens – ein Ort der Bewegung, Stille und Leuchtkraft. Zwei Panoramen führen mitten hinein in die Vielfalt unserer Erde.

AMAZONIEN – eine Welt aus Klang, Licht und Leben. Mit AMAZONIEN hat Yadegar Asisi ein Panorama geschaffen, das die Atmosphäre des Regenwaldes unmittelbar spürbar macht. Früh am Morgen liegt feuchter Nebel über dem Urwald. Papageien kreisen über den Wipfeln, das Summen der Insekten erfüllt die Luft. Besucherinnen und Besucher stehen mittendrin – umgeben von einem Geflecht aus Bäumen, Tieren, Licht und Klang. Käfer bevölkern Blätter und Stämme, Vögel rufen

über das Blätterdach hinweg. In den Baumkronen verstecken sich Totenkopfäffchen, Ozelots, Faultiere. Unten blühen Orchideen, Falter flattern durch Lichtflecken. Moose bedecken Stämme, Ameisenkolonien ziehen ihre Bahnen. Alles ist Teil eines lebendigen Musters – ein Lebensraum, der in allen Ebenen pulsiert.

Erlebt und festgehalten mit feinem Gespür für Zusammenhänge. Yadegar Asisi hat den Regenwald auf mehreren Reisen beobachtet und in Skizzen, Fotografien und Aquarellen dokumentiert. Unterstützt von wissenschaftlicher Expertise verdichtete er seine Eindrücke zu einem Bildraum voller Rhythmus und Vielfalt. Neben Pflanzen und Tieren zeigt er auch das Leben der indigenen Gemeinschaften, die seit Generationen mit dem Wald verbunden sind. Seine Panoramen lenken den Blick auf das Zusammenspiel von Mensch und Natur – geprägt von Achtung, Beobachtung und stiller Verbundenheit. „Das, was ich liebe, verteidige ich“ – dieser Gedanke begleitet seine Arbeiten auf stille Weise.

Vom Wipfeldach in die Tiefe – eine zweite Naturwelt erwartet Sie. AMAZONIEN und das GREAT BARRIER REEF wirken ganz unterschiedlich – und sind doch fein abgestimmte Lebensräume voller Vielfalt. Auch unter Wasser entfaltet sich eine Welt, die das Auge staunen lässt.

GREAT BARRIER REEF – ein Meer aus Farbe und Bewegung. Ab Frühjahr 2026 lädt das neue Panorama zum Eintauchen ein. Vor der Küste Australiens breitet sich ein farbenprächtiges Korallenmeer aus – lichtdurchflutet, vielgestaltig, voller Leben. Asisi eröffnet den Blick in die Tiefe, auf das Zusammenspiel zahlloser Meeresbewohner. Seine Arbeit spiegelt drei Dimensionen: die Natur für sich, den Menschen in ihr und das Verhältnis zwischen beidem. Das Riff erzählt vom Rhythmus der Gezeiten, vom Wandel und vom Flirren des Lichts im Wasser. Schildkröten gleiten über Seegraswiesen, Seesterne wandern über Sandböden, Anemonenfische tanzen zwischen leuchtenden Korallen. Jedes Detail gehört zu einem größeren Ganzen – ein Geflecht aus Strömung, Licht und Leben.

Zwei Panoramen – eine Einladung zum Staunen. AMAZONIEN ist aktuell im Panometer Dresden zu sehen. Ab Frühjahr 2026 folgt mit GREAT BARRIER REEF ein weiteres Naturpanorama aus der Tiefe des Meeres. Erleben Sie zwei eindrucksvolle Naturwelten –farbenreich, sinnlich und voller Leben. Ein Besuch, der in Erinnerung bleibt.

DIE MACHT DER

GEWOHNHEIT

Mit oder ohne Mauer – das Leben geht weiter. Mit seinem Panorama zur Berliner Mauer rekonstruiert Yadegar Asisi eine Realität, die über Generationen und Erinnerungen hinweg berührt.

In Berlin ist die Mauer bis heute Teil der Gegenwart: Eine Linie aus Pflastersteinen markiert ihren 155 Kilometer langen Verlauf, wo er heute noch sichtbar ist; die Gedenkstätte Berliner Mauer erinnert an die deutsch-deutsche Teilung und an der East-Side-Gallery geben sich bis heute Honecker und Breschnew den Bruderkuss. Und es gibt noch viele Orte mehr. Der Checkpoint Charlie ist für viele das Zentrum der Mauer-Erinnerung – und es ist der Ort, an dem Yadegar Asisi den Alltag an der Grenze in einem begehbaren Panorama noch einmal zum Leben erweckt.

Egal, ob man im Osten oder Westen aufgewachsen ist, die Teilung selbst erlebt hat oder sie nur aus Geschichte und Geschichten kennt: Auch 36 Jahre nach ihrem Fall ist die Berliner Mauer deutschlandweit und international ein zentrales Symbol deutscher Geschichte. Yadegar Asisi kennt beide Seiten dieser Grenze. Er wuchs in Ostdeutschland auf, studierte sowohl dort als auch in West-Berlin – lebt und arbeitet schließlich bis heute in Berlin Kreuzberg. Dort spielen sich auch die Szenen seines Mauer-Panoramas ab. In der Sebastianstraße bringt er die Atmosphäre eines typischen Tages der 1980er-Jahren zum Leben. Die Szenen zeigen, wie selbst die

Es geht mir um eine verdichtete Darstellung der absurden Normalität, die die Menschen in ihrem Alltag im Schatten der Mauer erlebten.
Yadegar Asisi

außergewöhnlichste Situation irgendwann zur Normalität wird. Dabei nimmt er die realen Gegebenheiten von damals, um sie dann künstlerisch zu verändern und zu verdichten: Er schafft Baulücken und Sichtschneisen für einen klareren Eindruck der Grenzanlagen, legt den Blick auf eine Altberliner Kultkneipe und die für ihn besonders bedeutsame Michaeliskirche frei. Asisi nimmt sich die Freiheit, den Kontrast zwischen menschlicher Nähe und brutaler Trennung mit spürbarer Betroffenheit zu beschreiben.

Menschen winken sich über die Mauer zu, während andere an der Grenze entlanggehen. Asisis Werk illustriert lebendig, wie schnell Menschen scheinbar unüberwindbare Hindernisse in ihren Alltag integrieren. Und doch war die Mauer mehr als ein physisches Bauwerk: sie war Symbol und Realität einer politisch geteilten Welt. Während sie für viele West-Berliner zum Alltag wurde, war sie für die DDR-Bürger ein ständiger Ausdruck staatlicher Kontrolle und Unterdrückung. Über die Jahre entwickelten sich auf beiden Seiten kreative Formen des Protests und der Auseinandersetzung. In seinem Panorama zeigt Asisi uns die Welt von damals durch seine Augen: Künstler bemalen die Westseite der Mauer mit Graffiti und Parolen. In angrenzenden Vierteln wie Kreuzberg blühen alternative Lebensstile und politische Bewegungen auf.

Asisi weiß aber auch, dass die Besucherinnen und Besucher heute mit einer Vielzahl von Perspektiven auf diese Szenen blicken. Verschiedene Generationen, Nationen und Lebensrealitäten erleben das Panorama heute immer wieder neu. Deswegen zeigt es nicht nur die physischen Merkmale der Mauer, sondern auch die emotionalen und sozialen Dimensionen, die oft im Verborgenen blieben. Mit diesem lebendigen Raum will Asisi für jede und jeden einen echten, menschlichen Zugang zu diesem Stück Zeitgeschichte schaffen. Und entgegen der dargestellten Teilung, ist das Bild für ihn ein starkes Statement für menschliche Gemeinsamkeit und Gemeinschaft über Generationen und Unterschiede hinweg.

Die Berliner Mauer ist heute ein Mahnmal, ein Symbol für die Überwindung von Trennung und die Kraft des menschlichen Willens. Asisis Werk erinnert uns daran, wie wichtig es ist, aus der Vergangenheit zu lernen, um ähnliche Tragödien in der Zukunft zu verhindern. Es fordert uns auf, über die Grenzen hinauszusehen – sei es geografisch, politisch oder im übertragenden Sinne – und die Menschlichkeit in den Mittelpunkt zu stellen. Eine Forderung, die heute genauso wichtig erscheint, wie vor 36 Jahren.

PERGAMON ERWACHT –EINE REISE IN DAS JAHR 129

Yadegar Asisi Panorama

PERGAMON macht das antike

Stadtleben im Jahr 129 n. Chr. Eindrucksvoll und detailreich erlebbar.

Yadegar Asisi schreibt das Jahr 129 n. Chr. neu – nicht mit Worten, sondern mit einem rundum erlebbaren Bild. Sein Panorama PERGAMON nimmt Besucherinnen mit in eine ferne Welt: über Plätze, Tempel und Theater hinweg, hinein in das pulsierende Leben einer antiken Großstadt im Glanz der römischen Kaiserzeit. Es ist ein besonderer Tag: Die Stadt bereitet sich auf hohen Besuch vor. Im Theater des Dionysos beginnt das Schauspiel, in den Werkstätten der Steinmetze und Bildhauer herrscht geschäftige Betriebsamkeit. Am Großen Altar, den wir heute als Pergamonaltar kennen, findet eine aufwendige Opferzeremonie statt. Und mittendrin: Kaiser Hadrian – als Ehrengast einer Stadt im Ausnahmezustand.

Die Idee zum Panorama entstand 2009, als Asisi nach Bergama reiste.

Der Blick auf die antike Stadt, die sich mit ihren monumentalen Bauten an die Hänge des Burgbergs schmiegt, faszinierte ihn sofort. Der historische Städtebau wirkte auf ihn fast zeitgenössisch – eine harmonische Verbindung von Architektur und Landschaft. Von einem imaginären Aussichtspunkt oberhalb des Theaters aus begann er, erste Skizzen zu fertigen. Dabei verband er die heutige Ausgrabungsstätte mit wissenschaftlich fundierten Rekonstruktionen. Aus dieser Verbindung wuchs die Vision eines Panoramas, das Geschichte räumlich erlebbar macht.

2011/12 wurde das Werk erstmals im Ehrenhof des Pergamonmuseums gezeigt. Seit 2018 ist eine überarbeitete, deutlich erweiterte Fassung im eigens errichteten Ausstellungsgebäude Pergamonmuseum. Das Panorama gegenüber vom Bode-Museum zu sehen. Asisi integrierte über 40 neue Szenen, erhöhte das Panorama um sechs Meter und verdichtete die Inszenierung durch eine sorgfältige Lichtdramaturgie. Ergänzt wird das Werk durch eine vielschichtige Klangkulisse des Komponisten Eric Babak, eine eindrucksvolle Videoprojektion des Pergamonaltars und eine atmosphärische Lichtinstallation zum Telephos-Fries.

Die Ausstellung zeigt rund 80 antike Originale –darunter den berühmten „Schönen Kopf“, Teile des Pergamonaltars und die Prometheus-Gruppe. Diese Meisterwerke werden im Wechselspiel von Licht, Farbe und Raum inszeniert und durch Zeichnungen sowie Studien Asisis ergänzt. So entsteht ein lebendiges Bild der hellenistisch-römischen Welt. Da das Pergamonmuseum weiterhin umfassend saniert wird, sind viele dieser Werke derzeit ausschließlich in der Panorama-Ausstellung zu sehen. Eine schrittweise Wiedereröffnung des Museums ist ab September 2027 geplant.

Jetzt sehen – bevor sich alles verändert: Das Panorama PERGAMON war von Beginn an als temporäre Ausstellung gedacht. Mit dem Fortschritt der Museumssanierung kehren zentrale Exponate ins Haupthaus zurück. Nur noch bis Ende August 2025 ist die Ausstellung in ihrer heutigen Form zu erleben. Mitte Oktober 2025 wird die Ausstellung voraussichtlich mit einer reduzierten Auswahl von Originalen und Abgüssen wiedereröffnet. Das Panorama bleibt unverändert.

Einfach Zeichnen lernen

MIT EIGENEN AUGEN: DIE WELT ZEICHNERISCH BEGREIFEN

Yadegar Asisi setzt sich leidenschaftlich dafür ein, das Zeichnen als wichtige Kulturtechnik in Bildung und Gesellschaft zu verankern. Mit vielfältigen Projekten und Angeboten möchte er Menschen jeden Alters dazu inspirieren, ihre Wahrnehmung und Kreativität durch das Zeichnen zu entfalten.

Im Juni 2024 verwandelte sich die Lutherstadt Wittenberg in ein lebendiges Kunstprojekt. Im Oktober 2024 endete die Aktion mit einer Vernissage an verschiedenen Ausstellungsorten in der Stadt. Bei „Eine Stadt zeichnet“ brachten Teilnehmer unter Anleitung von Yadegar Asisi und lokalen Künstlern ihre Sicht auf die Stadt zu Papier. Yadegar Asisi sieht im Zeichnen eine zentrale Kulturtechnik, die weit über künstlerisches Handwerk hinausgeht. Für ihn ist es ein Werkzeug, um die Welt bewusst wahrzunehmen, zu verstehen und kreativ zu gestalten. Seine Vision: Zeichnen soll ebenso selbstverständlich zur Bildung gehören wie Lesen und Schreiben. Nur wer die Grundlagen beherrscht, kann Gedanken, Ideen und Konzepte unmittelbar aufs Papier bringen – und so die eigene Sicht sichtbar machen.

Auf seinem YouTube-Kanal „Sehen & Gestalten“ vermittelt er seit Jahren Übungen, Tipps und Techniken, die Menschen jeden Alters und Wissensstands ans Zeichnen heranführen. Schülerinnen, Lehrerinnen und alle, die ihre Wahrnehmung schärfen und ihre Kreativität entfalten möchten, finden dort praxisnahe Unterstützung. Ergänzend dazu hat Asisi sein erstes Zeichenbuch „Zeiten des Zeichnens“ veröffentlicht –ein Nachschlagewerk und Begleiter für alle, die das Zeichnen vertiefen wollen. Komplexe Inhalte werden verständlich erklärt und Anregungen gegeben, wie sich Zeichnen im Alltag verankern lässt.

Neben diesen Bildungsangeboten engagiert sich Asisi mit dem Projekt „Eine Stadt zeichnet“. Im Sommer 2024 startete es in Wittenberg – mit großem Erfolg. Menschen aller Generationen waren eingeladen, ihre Stadt zeichnerisch neu zu entdecken. Hundert Bürgerinnen, Schülerinnen und Künstlerinnen hielten eine Woche lang Plätze, Gesichter und Alltagsszenen fest. Auch 2025 wurde das Projekt dort – nun im zweiten Jahr in Folge – erfolgreich realisiert. Die Veranstaltung ist in Wittenberg auch für die kommenden Jahre fest geplant. Dieses gemeinschaftliche Zeichnen fördert Kreativität, schafft Verbundenheit mit dem Ort und stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Aufgrund der positiven Resonanz soll

das Projekt 2026 zudem in Leipzig und Pforzheim fortgesetzt werden – um noch mehr Menschen für das Zeichnen zu begeistern und kreative Netzwerke zu knüpfen.

Asisi ist überzeugt: In einer digitalisierten Welt gewinnt das Zeichnen an Bedeutung. Es schult die sinnliche Wahrnehmung, fördert analytisches Denken und stärkt die visuelle Ausdruckskraft – Fähigkeiten, die in vielen Berufen heute unverzichtbar sind. Mit Workshops an Schulen in ganz Deutschland will er den Zugang erleichtern und das Zeichnen als offene, talentunabhängige Praxis vermitteln. Seine Initiative verbindet Bildung, kreative Gemeinschaft und praktische Erfahrung.

Zeichnen ist für ihn eine Brücke zwischen Kunst, Wissenschaft und Alltag. Mehr Menschen sollen lernen, ihre Umwelt mit eigenen Augen zu sehen, zu interpretieren und gestalterisch festzuhalten. Denn: Jeder kann zeichnen lernen – so wie jeder lesen und schreiben lernen kann. Mit diesem Ansatz möchte

Asisi die kreative Kompetenz in unserer Gesellschaft stärken und das Zeichnen als festen Bestandteil der Allgemeinbildung verankern. So fördert er nicht nur gestalterische Vielfalt, sondern auch ein tieferes Verständnis für die Welt um uns herum.

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Ausgabe 2/2025 asisi F&E GmbH Oranienplatz 2, 10999 Berlin

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Verantwortlich

Mathias Thiel

Redaktion

Studio asisi, Julia Trachternach, Yvonne Schünemann

Layout Denise Lüderitz

Bildnachweis

Wenn nichts anderes angegeben © asisi

Seite 4

Foto © Sauerbruch und Hutton

Seite 5

Foto: Mike Vivas

Seite 6

Bilder: Public Domain (Quelle: Wikimedia Commons)

Seite 8, 23, 24, 26,27

Foto: Tom Schulze © asisi

Seite 20, 21

Foto: © Gasometer Pforzheim

Seite 29

Foto: © Stadtverwaltung Wittenberg

Seite 31

Fotos: Tom Schulze, Sabine Wenzel

Foto l.u. © Sauerbruch und Hutton

DRESDEN

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