BLICK HINTER DIE KULISSEN
Beim art director durchs schlüsselloch geschaut finale mit Besucherrekord erfolgreichstes leiPziger Panorama schliesst PANORAMA-GESCHICHTE
sedan-Panorama WUSSTEN SIE SCHON?
hÖrzu wissen PanoramaVersicherung Peer steinBrück im mauer-Panorama
03 11.2012
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LIeBe BeSUCHeR! YADeGAR ASISI
Mitte Oktober haben wir in Berlin das Pergamon-Panorama verabschiedet. Das Ende dieser besonderen Ausstellung war für mein Team, die Mitarbeiter des Pergamonmuseums und mich ein bewegender Moment. Mehr noch als zuvor bin ich nun von der Idee beseelt, dass das Panorama ein Medium für die heutige Zeit ist. Dieser faszinierende Kunstraum gibt mir die Möglichkeit, komplexe Zusammenhänge, Räume und Geschichten im Maßstab 1:1 erlebbar zu machen. Oft berichten mir Besucher, wie stark sie sich auch nach Jahren an ihr Erlebnis im Panorama erinnern. Dieser Nachhall ist mir wichtig. Inmitten eines Riesenrundbilds setzen wir uns nicht nur mit dem Gesehenen, sondern auch mit uns selbst auseinander. Das Pergamon-Panorama war auch auf andere Weise ein Türöffner. Immer öfter erreichen mich Anfragen aus dem In- und Ausland für Panoramen an neuen Standorten. Bilder wie AMAZONIEN, EVEREST oder auch ROM 312 und PERGAMON könnten überall auf der Welt gezeigt werden. Auch komplett neue Panoramen sind für die möglichen neuen Ausstellungsorte denkbar. Um den vielen Anfragen gerecht zu werden und neue Ideen umzusetzen, habe ich in diesem Sommer die Gesellschaft „asisi Panorama International“ gegründet (asisi-panorama.com). Bisher präsentiere ich meine Panoramen in Leipzig, Dresden und Berlin. Aber das ist ja fast so, als würde ein Regisseur seinen Film nur in einem oder zwei Kinos zeigen. An welchen Orten Sie uns demnächst auch finden, erfahren Sie sicherlich in einer der nächsten asisi News. Über meine aktuellen Ausstellungen lesen Sie in dieser Ausgabe, Ihr Yadegar Asisi
www.asisi.de
blog.asisi.de
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die mauer steht wieder – im asisi Panometer Berlin „Berlin hat einen neuen Asisi“, so kommentierte die RBB-Abendschau die eröffnung des neuen asisi Panometers am Checkpoint Charlie. Seit dem 23. September ist am wohl berühmtesten Grenzübergang des Kalten Krieges die Berliner Mauer wieder erstanden – als 60 x 15 Meter großes Panorama. DIE MAUER ist Yadegar Asisis bislang persönlichstes Werk und zeigt seine subjektive Sicht auf das geteilte Berlin – einen Blick von Kreuzberg im Westen nach Mitte im Osten. Asisi erklärt: „Ich habe in den 80ern in Kreuzberg an und mit der Mauer gelebt.
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01 Ausschnitt aus Yadegar Asisis Panorama DIE MAUER, Froschperspektive mit Besuchern
Foto: Tom Schulze © asisi
02 asisi Panometer Berlin
© asisi
Das Panorama bündelt einen Teil meiner Erfahrungen. Ausgehend von der realen Situation zwischen Sebastianstraße und Dresdner Straße habe ich die Bildkomposition so umgesetzt, dass dem Betrachter in vielen Details kleine Geschichten erzählt werden. Sowohl Topographie als auch Zeitgeschichte sind aber verdichtet und künstlerisch überhöht.“ Asisi wuchs in der DDR auf und lebte seit 1978 in Westberlin: „Ich habe beide Seiten kennengelernt, den Osten und den Westen. Nach all meinen Panoramaprojekten lag es nun nahe, auch eins über die Berliner Mauer zu machen. Lange Zeit fehlte mir aber eine Idee für die Umsetzung. Über die Unmen-
facebook.asisi.de
schlichkeit der Mauer wurde und wird in der Stadt viel gesprochen. Als ich mich aber fragte, wie das Lebensgefühl neben diesem Monstrum eigentlich war, erschrak ich geradezu vor meiner Antwort. Es war irgendwie normal geworden. Wir hatten uns arrangiert.“
und Gegenwart zu wichtigen Ereignissen während der Berliner Teilung. Auf diese Weise ergänzen sich historisch-faktische Wissensvermittlung und die künstlerischsubjektive Panorama-Perspektive zu einem interessanten Dreiklang.
Yadegar Asisi zeigt erstmals ein zeitgeschichtliches Thema im Panorama und macht die 1961 gebaute und 1989 überwundene innerdeutsche Grenze wieder erfahrbar. Unter den Besuchern im asisi Panometer Berlin sind viele Familien, Schülergruppen und ausländische Touristen.
Auch von der Presse wurde DIE MAUER begeistert aufgenommen, wie nur einige Beispiele zeigen:
In der Rotunde werden die Betrachter in einen fiktiven Herbsttag in den 1980ern hinein versetzt und sehen den Berlinern bei ihrem Alltag zu: dem Kreuzberger Wohnungsumzug, den Graffiti-Malern an der Mauer, den Imbissgästen oder Betrunkenen, die aus einer Eckkneipe kommen. Auf den grauen Fassaden im Osten sind weiße Parolen auf rotem Grund zu sehen, während auf den Kreuzberger Wänden bunte Reklamen leuchten. Nicht zu übersehen sind die Grenzsoldaten in ihren Wachtürmen im Ostteil. Darum geht es Asisi: Alltag an und mit der Mauer, außerhalb der tragischen Ereignisse.
Der Tagesspiegel, 22. 9. 2012
‚Die Mauer – das Asisi Panorama zum geteilten Berlin‘ ist der Titel eines spektakulären Kunstwerks.“ Berliner Zeitung, 29. 9. 2012
Auch Prof. Hope Harrison (Washington), betonte bei der feierlichen Eröffnung, dass in der Darstellung der Berliner Mauer der Alltag bislang unterrepräsentiert sei. Man erfahre viel über den Bau, die Opfer und den Fall der Mauer, wenig jedoch über die 28 Jahre ihres Bestehens. Am Checkpoint Charlie eröffnete zeitgleich mit dem asisi Panometer in der sogenannten „Black Box“ eine Dokumentation des Berliner Senats zum Kalten Krieg. Diese vielseitige faktische Dokumentation wird ergänzt durch die „Checkpoint Gallery“, großformatige Bildtafeln des Berliner Forums für Geschichte
Ein grandioses Panorama am Checkpoint Charlie zeigt den Maueralltag zwischen Mitte und Kreuzberg.“
Es (das Panorama) hilft der Vorstellungskraft auf die Sprünge, ergänzt die vielen Stätten des Gedenkens um eine subjektive Perspektive. Und die ist sogar interessant.“ Süddeutsche Zeitung, 22. 9. 2012
Der Künstler Yadegar Asisi hat mit seinem Panorama zur deutschen Teilung am Checkpoint Charlie ein Meisterwerk geschaffen.“ Berliner Morgenpost, 23. 9. 2012
DIE MAUER ist täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Weitere Service-Infos auf S. 4.