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Motorradstaffel

Schnell und wendig – die Motorradstaffel

Seit 2007 ist der ASB nicht mehr nur auf vier Rädern und aus der Luft, sondern auch auf dem Motorrad unterwegs: Die Idee, eine Motorradstaffel zu gründen, hatten Thomas Nindl und Dr. Christian Wolf aber schon früher. Während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 waren die Funknetze der Rettungsdienste in München an Spieltagen teilweise überlastet, weshalb die Idee entstand, sogenannte KRAD-Melder für die Übermittlung von wichtigen Nachrichten einzusetzen. Für zukünftige Großveranstaltungen sollten diese der Einsatzleitung einen Überblick über die Verkehrs- und sonstige Lage, z.B. rund um das Fußballstadion verschaffen. Hinzu kam, dass der ASB München/Oberbayern bereits seit einiger Zeit die jährlich stattfindende BR-Radltour sanitätsdienstlich betreute. Weil der mitfahrende Rettungswagen relativ viel Platz benötigte, um inmitten von 1200 Radfahrern im Einsatzfall voranzukommen, wurde überlegt, ob für mobile Veranstaltungen dieser Art nicht ein wendigeres und flexibleres Einsatzmittel von Nutzen sein könnte. Motorradfahrer aus den Reihen des ASB München waren schnell gefunden. Dann galt es, die Basis für die Arbeit zu legen: medizinische Ausstattung, Funkausrüstung und Beklebung der Motorräder im ASB-Design, Bekleidung und Funksprechhelme für die Fahrer, Einsatzgrundsätze, Dienstordnung und Fahrertrainings. Bereits ein Jahr später begleiteten die Motorräder die BR-Radltour zusätzlich zu den bisherigen Einsatzkräften, was sich als außerordentlich erfolgreich erwies. Heute sind die Motorräder als Einsatzmittel bei dieser Veranstaltung nicht mehr wegzudenken. An allen Wochenenden und Feiertagen zwischen Ostern und Oktoberfest ist zudem immer mindestens ein Motorrad im Raum

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Von März bis Oktober ist die ASB-Motorradstaffel an Wochenenden auf Oberbayerns Straßen unterwegs. An Veranstaltungen wie beispielsweise dem Tag der offenen Tür können die kleinen Besucher auf dem Motorrad Probe sitzen.

heißt: Es steht auf den großen Autobahnen und Bundesstraßen als »First Responder« zur Verfügung, um im Auftrag der zuständigen integrierten Leitstelle bei Verkehrsunfällen Erste Hilfe leisten zu können oder bei liegen gebliebenen Fahrzeugen Hilfe anzubieten. Seit einigen Jahren bieten die Münchner Samariter auch überregionale, internationale Hilfe an. Etwa beim alljährlichen Kitzbühel-Triathlon oder beim Alpen-Rad-Marathon werden die Motorräder vom befreundeten Samariterbund aus Tirol angefordert. Die Wendigkeit hat sich auch in diesem Bereich als großer Vorteil erwiesen: Insbesondere das im Vergleich zu Rettungswagen leichtere Passieren der oft viel zu schmalen oder nicht korrekt frei gehaltenen Rettungsgasse verschafft den Motorrädern einen deutlichen Zeitvorteil beim Erreichen des Einsatzortes. Die Staffel besteht mittlerweile aus zwölf medizinisch und motorradtechnisch erfahrenen Mitgliedern – ein Großteil davon gehört zur Gründungsformation. Jährlich legen die Fahrer über 20000 Kilometer auf den Straßen rund um München zurück und leisten an etwa 70 Tagen pro Jahr fast 1000 Stunden ehrenamtliche Dienste. Aber Motorräder sind auch bei Präsentationsveranstaltungen gefragt. Vor allem Kinder stehen Schlange, um auf dem Motorrad Probe sitzen zu dürfen. »Natürlich will jeder mal das Blaulicht einschalten«, sagt Nindl, »und vielleicht wird aus dem jungen Motorradfan später einmal ein ganz großer ›Retter‹.«

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