Prolog Chicago, Herbst 1884 „Ich habe Annika Windsor gestern gefragt, ob sie mich heiraten will“, sagte Michael Truesdale aufgeregt zu seinem Mitbewohner. Edwards Augenbrauen schossen nach oben. „Heiraten? Bist du dir sicher? Du kennst sie doch noch gar nicht richtig.“ Michael grinste. „Ich bin mir sicher. Sie ist eine tolle Frau. Ich wünschte, du würdest dir ein bisschen Zeit nehmen, um sie besser kennenzulernen.“ „Zeit? Woher soll ich die denn nehmen? Hast du etwa noch für andere Dinge Zeit als unsere Jurabücher?“ Edward zeigte auf die Bücherstapel, die sich auf ihrem kleinen Schreibtisch türmten. „Wie hast du nur die Zeit gefunden, Annika zu umwerben?“ „Eigentlich habe ich sie gar nicht umworben.“ Michaels Herz schlug schneller, als er vor seinem geistigen Auge Annika mit ihrem kastanienbraunen Haar und ihren haselnussfarbenen Augen sah. „Wir lernen zusammen und essen gemeinsam Mittag. Ich habe sofort gemerkt, dass sie etwas Besonderes ist. Annika ist nicht so albern wie andere Frauen, aber sie hat trotzdem Humor und versteht Spaß.“ Edward schüttelte nur den Kopf. „Sie ist wunderschön“, fuhr Michael fort, „intelligent und gläubig. Sie will durch ihr Leben die Welt verbessern. Wir werden nächstes Frühjahr heiraten, wenn wir beide unser Jurastudium abgeschlossen haben.“ „Ich wünsche dir alles Gute.“ Michael schloss aus Edwards knapper Antwort, dass er immer noch an der Richtigkeit dieser Ent3