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BSI testet Pilotprojekt mit Modellkommunen

from eGovernment 7/2023
by vit
Wie können Kommunen beim Aufbau eines IT-Grundschutzes unterstützt werden? Gerade für kleinere Verwaltungen ist diese Aufgabe oft zu komplex. Das BSI arbeitet derzeit mit sechs Modellkommunen an einem neuen Ansatz.
Cyberangriffe haben gerade für Kommunen schwerwiegende Folgen: Abgekoppelt von den Netzen können grundlegende Leistungen nicht mehr erbracht werden, auf die Bürgerinnen und Bürger wie auch Unternehmen angewiesen sind. Wie groß die BedrohungdurchRansomware oder DDoS-Attacken ist, zeigt sich in der Vielzahl von Vorfällen. Umso wichtiger sind Schutzmaßnahmen. „Verlässliche kommunale Leistungen für die Menschen erfordern verlässliche und robuste IT-Systeme“, sagt auch der Vizepräsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Dr. Gerhard Schabhüser. Aus eigener Kraft schaffen das meist nur größere Verwaltungen. Externe Unterstützung, auch durch das BSI, ist daher gefragt. Da individuelle Beratungen aufgrund der Vielzahl der Kommunen nicht möglich sind, konzentriert sich das Bundesamt bislang auf Empfehlungen und Handreichungen. Zudem setzt das BSI auf die Zusammenarbeit mit Multiplikatoren und auf Maßnahmen wie
„Wir wollen Kommunen so niedrigschwellig, praxisnah und effektiv wie möglich unterstützen“
Dr. Gerhard Schabhüser, Vizepräsident des BSI
„Roadshow Kommunen“, eine virtuelle Veranstaltungsreihe, bei der über Cyberbedrohungen wie auch über Unterstützungsangebote durch Bund und Länder informiert wird. Dennoch: „Insbesondere für kleinere Kommunen ist die Umsetzung der IT-Grundschutz-Standards des BSI zu komplex“, befindet Schabhüser.
Das soll künftig leichter werden: Seit Mai erprobt das Bundesamt das Pilotprojekt „Weg in die BasisAbsicherung“(WiBA)–gemeinsam mit sechs deutschen Modellkommunen, darunter Balgheim, Rees, Markkleeberg, Schwerin und Regen. Mit zwei Gemeinden, zwei mittelgroßen Städte, einer größeren Stadt und einem Landkreis sollen diese Kommunen einen Querschnitt der deutschen Kommunalverwaltungen abbilden. Die Auswahl aus bundesweit über 130 Bewerbungen wurde zusammen mit dem Deutschen Landkreistag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund getroffen.
Checklisten, Workshops, iterative Verbesserung
Für die teilnehmenden Kommunen soll der Einstieg in den ITSchutz erleichtert werden – das erreichte Schutzniveau sollen sie dann „nahtlos“ zum IT-Grundschutz-Profil „Basis-Absicherung Kommunalverwaltung“ weiterentwickeln können. Dazu hat das BSI
Smart-City-Strategie geht in die Umsetzung
Gesagt, getan: Nach der Erarbeitung der Smart-City-Strategie geht Dresden den nächsten Schritt: Pünktlich zum 1. Juli kann die Umsetzung beginnen. Vom Stadtrat gab es bereits grünes Licht und auch die Liste der geplanten Projekte steht schon fest.
2021 wurde Dresden als eine der KommunenimProgramm„Modellprojekt Smart Cities“ ausgewählt, das vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauen und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (Projektträger) gefördert wird. Anfang 2022 startete das Modellprojekt beim Eigenbetrieb IT-Dienstleistungen der Landeshauptstadt Dresden –zunächst mit der Strategiephase.

In dieser ersten, bis 30. Juni terminierten Phase hat ein Projektteam der „WISSENSARCHITEKTUR
Laboratory of Knowledge Architecture“ an der TU Dresden ein Strategiepapier erarbeitet.
„Die Smart-City-Strategie für Dresden greift die Megatrends der gesellschaftlichen Entwicklung auf und übersetzt diese in inhaltliche
Richtungslinien für die Entwicklung digitaler Dienste im städtischen Raum“, erläutert Prof. Dr.
„Citizen Developer“ und Managementcockpit: Low Code ist gefragt.
Hilft ein KI-Sprachmodell künftig bei der Heilung von Krankheiten?
Schwerin ist eine der sechs Modelllkommunen, mit denen das BSI im Projekt WiBA – Weg in die Basis-Absicherung – zusammenarbeitet im Vorfeld ein Paket an Checklisten und Hilfsmitteln erarbeitet, darin enthalten sind Fragen der ITSicherheit beim Arbeiten innerhalb wie auch außerhalb der Institution, etwa zu Bürosoftware, Drucker und mobilen Endgeräten.
Zu den weiteren Themen gehören Organisation und Personal, Outsourcing und Cloud, Rollen und Berechtigungen, Sicherheitsmechanismen, Umgang mit Informationen sowie die Vorbereitung für Sicherheitsvorfälle.
Diese Checklisten erhalten die Modellkommunen zunächst zur Vorbereitung. Im Rahmen von dreitägigen Workshops im Mai und Juni 2023 werden die Fragen dann eingehend besprochen und weiterführende Informationen zur Verfügung gestellt. Die Teilnehmenden können ihre eigenen Erfah-
Auch Bürgerinnen und Bürger wurden eingebunden und dabei ging das Projektteam ungewöhnliche Wege: Neben einer Onlinebefragung konnten Vorschläge und Anregungen auch auf der Fahrt mit einer der „Zukunftsbahnen“ geteilt werden. Reguläre Straßenbahnen wurden zu rollenden Ideenlaboren, in denen Hinweise und Ideen erfasst und auf Postern präsentiert wurden. Nach Auswertung und Clusterung der Ergebnisse konnte das Projektteam schließlich die Vision formulieren: „Durch digitalisierte Stadtinfrastrukturen und kommunikative Verwaltungsprozesse die Stadtentwicklung experimenteller und partizipativer gestalten – um neue Ressourcen für ein klimaneutrales und sozial gerechtes Dresden zu schaffen.“
Ab Juli startet nun die Umsetzung, die in agiler und iterativer Arbeitsweise erfolgen soll, indem die aufeinander folgenden Phasen der Bedarfsanalyse, Konzeption, Erprobung und Implementierung wiederholt durchlaufen werden.
Konkrete Projekte zur Umsetzung ausgewählt
Die folgenden Maßnahmen und Projekte sollen – vorbehaltlich der Fördermittelzusagen – umgesetzt und optimiert werden:
W Digitale Plattform „Cleema“, mit rungen einbringen, diese werden gesammelt und aufbereitet – und die Checklisten entsprechend immer wieder angepasst.
Nutzen für alle Kommunen
Die grundsätzliche Rückmeldung aus der Praxis sei bisher sehr positiv, berichtet ein Sprecher des BSI. Ziel sei es, am Ende allen Kommunen ein praxisgerechtes Produkt bereitstellen zu können. Im Ergebnis des Projekts sollen die so erarbeiteten Checklisten, zusammen mit einer Zusammenfasssung und einer Anleitung auf der BSIWebseite veröffentlicht werden –planmäßig im 3. Quartal 2023. Auch nach der Veröffentlichung seien weitere Aktualisierungen vorgesehen – und Rückmeldungen aus der Praxis willkommen. nh der die Bevölkerung zu nachhaltigem Verhalten motiviert werden soll,
W Umweltmonitoring mit Hilfe eines digitalen 3D-Zwillings,
W Verkehrsmanagementsystem zur Integration von Verkehrsinfrastrukturen und intermodaler Mobilität,
W strategisches Erhaltungsmanagement (Zustandserfassung, Planung und Erhaltung urbaner Infrastrukturen),
W Konzeption eines energieautarken Wohnquartiers auf Basis eines Geothermie-Energiemanagementsystems im Dresdner Osten,
W Smartes Energiemodell zum Lastspitzenmanagement im Klinikum Friedrichstadt,
W Open Data: Bereitstellung und Nutzbarmachung offener Daten für Bürger, Wirtschaft und Verwaltung,
W Smart Participation: ein digitales Beteiligungskonzept und Bürgerlabor sowie
W der „Digitale Sportpark“, eine digitale Lösung für das Nutzungsmanagement des Sportparks im Ostra-Gehege. nh



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