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Neue Aufgaben für die Stadtwerke

from eGovernment 7/2023
by vit
Die Digitalisierung ist bei den Stadtwerken nach wie vor ein bedeutsames Thema, wurde aber von den Herausforderungen durch die Energiewende und den Fachkräftemangel verdrängt.
Der Bundesverband der Energieund Wasserwirtschaft (BDEW) und die Berater von Ernst & Young (EY) haben die diesjährige Stadtwerkestudie veröffentlicht, bei der deutschlandweit 100 Energieversorger befragt wurden. Demnach befinden sich die Einrichtungen nach wie vor in einem schwierigen Marktumfeld. Fast die Hälfte haben 2022 ein niedrigeres Ergebnis erwirtschaftet als im Vorjahr.
„Langfristige Beschaffungsstrategien, der Rückgang von Gasmengen, die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung sowie der hohe Investitionsbedarf zur Umsetzung der Energie-, Mobilitäts- und Wärmewende erhöhen den Transformationsdruck“, beschreibt Andreas Siebel, Partner und Sektorleiter Energy & Resources bei EY, die Herausforderungen.
Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, betont, dass die Erfahrungen aus der Energiekrise besonders bei den Themen erneuerbare Energien und Wärmeversorgung die Transformation beschleunigen: „Klar ist: Stadtwerke sind bereit, weiterhin in Energiewende-Technologien zu investieren und die Versorgungssicherheit zu stärken. Entsprechend passen sie ihre Investitionsstrategien an und schauen auch, welche neuen Geschäftsfelder ausgebaut werden können.“
Die Digitalisierung ist weiter unter den Trends, hat aber an Bedeutung verloren: 2022 stand sie noch an erster Stelle und war damit Topthema, nun belegt sie nur noch den fünften Platz. Als wichtiger erachtet werden der Ausbau der erneuerbaren Energien, die Umsetzung der Wärmewende, die Gewinnung neuer Mitarbeiter und die IT- und Datensicherheit.
Was den Fortschritt bei der eigenen Digitalisierung betrifft, ist offenbar noch Luft nach oben – der Status quo wird als „mittelmäßig“ bezeichnet. Kein Wunder, liegen doch die IT-Investitionen bei mehr als zwei Dritteln weiterhin unter einem Prozent des Jahresumsatzes. Immerhin nahmen aber mehr als die Hälfte der Befragten an Übungen zur Cyberabwehr teil. Die Corona-Krise wird durchaus als Erfolgsfaktor betrachtet. „In rasender Geschwindigkeit haben wir ein Niveau erreicht, für das wir sonst deutlich länger gebraucht hätten. Die Frage, ob man etwas auch anders machen kann, wurde gar nicht mehr gestellt — wir haben es einfach gemacht. Jede und jeder bei den Stadtwerken hat agiles und pragmatisches Agieren hautnah erlebt“, beschreibt Dr. Michael Fiedeldey, Geschäftsführer der Stadtwerke Bamberg, die Situation während der Pandemie. Im Zusammenhang mit der Wärme- und Mobilitätswende überarbeiten laut Studie rund zwei Drittel der Stadtwerke ihre Zielnetzplanung für das Stromnetz, weil sich die Netzsituation durch mehr Stromeinspeisung und -verbrauch verändere. Hier sollte die Digitalisierung eigentlich eine Rolle spielen, tut sie aber kaum. Laut Studie ist das präferierte Mittel für die Integration der Energie-, Wärmeund Mobilitätswende in die Stromnetze das Kupferkabel. „In vertiefenden Gesprächen wurde deutlich, dass der unzureichende regulato- rische Rahmen ein zentraler Grund für die mangelnde Investitionsbereitschaft in die Digitalisierung der Netze ist“, heißt es im Bericht. Gleichwohl sei den Befragten der Stellenwert der Digitalisierung durchaus bewusst. su
EINTREFFENIMZENTRUM. DIESONNEISTSCHONDA. UV-STRAHLUNGGEFÄHRDET.
Studie
Die Stadtwerkestudie„Mit neuen Strategien aus der Krise. Zukunftsinvestitionen in eine nachhaltige Energieversorgung“ gibt es als kostenfreies PDF zum Download: [ voge.ly/vgl2WHG/ ]
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