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NVIDIA: KI-SUPERRECHNER UND GESPRÄCHIGE NPCS

from IT-BUSINESS 10/2023
by vit
Gaming-Grafikkarten spielen beim Computex-Auftritt von Nvidia nur eine Nebenrolle:
CEO Jensen Huang gibt einen Ausblick auf den KI-Supercomputer DGX GH200 und stellt eine modulare Server-Architektur vor. Mit Ace kommt immerhin eine KI für NPCs in Games.
Einer der Wege, mit denen Intel seine Position als führender Prozessorhersteller erlangen konnte, war die Ausarbeitung von Spezifikationen, auf deren Basis die Computerhersteller schneller passende Rechner entwickeln und auf den Markt bringen konnten. Nvidia folgt diesem Beispiel, und stellt den Systemherstellern ebenfalls Referenzarchitekturen zur Verfügung. Mit der MGX-Spezifikation erhalten sie nun die Möglichkeit, schnell und kosteneffizient mehr als 100 Servervarianten für eine Vielzahl von KI-, High Performance Computing- und Omniverse-Anwendungen zu erstellen. Dabei sei MGX kompatibel zu Open Compute Project und Electronic Industries Alliance Server-Racks. Zu den Herstellern, die MGX übernehmen, zählen laut Nvidia bereits Asus, Asrock Rack, Gigabyte, Pegatron, QCT und Supermicro.
Bisher gab es nur vier Unternehmen mit einem Börsenwert von mehr als einer Billion
US-Dollar: Alphabet, Apple, Microsoft, und Saudi Aramco. Nun hat Nvidia ebenfalls die Ein-Billion-Schallmauer durchbrochen. Den Schub dafür hat vor allem die Nachfrage nach GPUs für KI-Anwendungen gegeben. Nvidia ist klar die Nummer Eins in diesem Markt. Einen entsprechend großen Raum nahmen KI und andere DatacenterAnwendungen in der Computex-Keynote von Nvidia-CEO Jensen Huang ein. Die Geforce-Grafikkarten, mit denen Nvidia groß geworden ist, spielten dagegen nur eine marginale Rolle.
Den Grace-Hopper-Superchip, der die ARMCPU Grace und die Hopper-GPU H100 mittels Nvidias Nvlink-C2C in einem Prozessor kombiniert, stellte Huang bereits auf der letzten GTC im September 2022 vor.
Inzwischen wird der GH200, so der offizielle Name des Prozessors, produziert und an Systemherstellern geliefert. Nvidia selbst kündigt den KI-Supercomputer DGX GH200 an, der 256 Grace-Hopper-Superchips über ein Nvlink-Switch-System zu einer einzigen massiven GPU mit 144 TB Speicher verbindet. „DGX-GH200-KISupercomputer vereinen Nvidias fortschrittlichste Technologien für beschleunigtes Rechnen und Netzwerktechnologien, um die Grenzen der KI zu erweitern”, sagt dazu Huang in seiner Computex-Keynote. Ein DGX GH200 liefert so eine Leistung von einem Exaflop bei Fließkommaoperationen. Zu den ersten Unternehmen, die den KI-Supercomputer einsetzen, sollen Microsoft, Meta und Google gehören.
Eine Ankündigung zum Thema Gaming gab es auf der Computex doch noch, aber weniger für Spieler, sondern für Spiele-Entwickler und natürlich im Zusammenhang mit KI. Mit ACE for Games bietet Nvidia den Spielemachern die Omniverse Avatar Cloud Engine (ACE). Mit ihr sollen die NPCs (Non-playable Characters) mittels generativer KI zu einer natürlich erscheinenden Konversation mit den Spielern befähigt werden. Damit könnten Spiele realistischer wirken, als wie bisher mit gescripteten Dialogen. Von einer Entwicklung wie in der Science-Fiction-Komödie Free Guy, in der die gleichnamige Titelfigur als NPC in einem Computerspiel durch KI ein eigenes Bewusstsein entwickelt, ist ACE allerdings noch Lichtjahre entfernt – und das ist vielleicht auch ganz gut so.
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Autor: Klaus Länger





