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KONTRON: PC-MAINBOARDS MADE IN GERMANY

Kontron hat einen Teil der Mainboard-Entwicklung und Fertigung von Fujitsu fortgeführt. Die Geschichte der „Mainboards Made in Germany“ geht also weiter, und mit Erfolg, wie Peter Hoser, Leiter der Mainboard-Sparte des Herstellers, berichtet.

PC-Mainboards kommen aus Fernost! Alle Mainboards? Nicht ganz! Kontron entwickelt weiterhin in Augsburg Hauptplatinen in PC-Standard-Formaten und lässt sie in Mauerstetten bei Kaufbeuren fertigen, also ebenfalls in Bayern. Allerdings stellt die Firma Katek als Lohnfertiger keine herkömmlichen Mainboards, sondern für den 24/7-Betrieb ausgelegte Hauptplatinen her, die auch mit harschen Umgebungsbedingungen zurecht kommen. Zwar gibt es außer den Kontron-Mainboards durchaus noch andere Hauptplatinen aus deutscher Produktion. Allerdings dann in speziellen Formaten für Embedded-Computing oder von Herstellern wie Siemens ausschließlich für die eigenen Industrierechner.

Die Keimzelle für die PC-Mainboard-Entwicklung und Fertigung war das FujitsuWerk in Augsburg, das im September 2020 endgültig geschlossen wurde. Dort wurden

Serien, an Industriekunden und spezialisierte Händler verkauft wurden. Aus dieser OEM-Sparte, seinerzeit geleitet von Peter Hoser, ist der Mainboards-Zweig bei Kontron hervorgegangen.

Verantwortlich für ihn ist nach wie vor Peter Hoser als VP Product Center Boards, der noch vor der Schließung mit einem Teil der Mitarbeiter aus Entwicklung und Sales zu Kontron gewechselt ist. Einen Teil der Fertigungslinien und der Mitarbeiter aus der Produktion ging ab Mitte 2019 zum Elektronikdienstleister Katek. In deren Werk in Mauerstetten bei Kaufbeuren werden seit Anfang 2020 die PC-Mainboards und einige Add-on-Karten für Kontron hergestellt. Zunächst wurden die bestehenden FujitsuDesigns weiter produziert – unter FujitsuBrand. Parallel begann bei Kontron die Entwicklung neuer Platinen für aktuelle Prozessoren wie Intels Alder Lake oder AMDs Ryzen Embedded R2000. Große Erwartungen hat Hoser für das neuste Mainboard im Kontron-Portfolio: Das K3931-N im Mini-ITX-Format mit aufgelötetem Alder-Lake-N-Prozessor für Einsatzbereiche wie Industrie, Medizintechnik, Digital Signage oder Spielautomaten. Es passt somit perfekt zur IoT-Ausrichtung des Unternehmens, das Anfang März in den TecDAX aufgenommen wurde. „Dies ist eine aufregende Zeit für unser Unternehmen, da wir unseren Wandel zu einem reinen IoT-Anbeiter abschließen und im IoT-Markt weiter wachsen werden“, erklärt Hannes Niederhauser, CEO der Kontron Gruppe.

Ein Teil der Kontron-Mainbords geht direkt an Industriekunden wie beispielsweise den Roboter-Hersteller Kuka, der schon zuvor Fujitsu-Mainboards verwendet hat. Ein anderer wird in eigenen Rechnern von Kontron oder in Industrie-PCs von Wortmann oder Extra Computer eingesetzt. Wortmann verwendet die Boards für semi-industrielle oder medizinische Anwendungen, Extra Computer für Rechner der Calmo-Serie.

Die Mainboards als Einzelkomponenten werden zudem über Distributoren wie Avnet, Rutronik oder API vertrieben. API vertreibt dabei nur die günstigeren ExtendedLifecycle-Motherboards, die zwar ebenfalls für den 24/7-Betrieb ausgelegt sind, denen aber spezielle Embedded-Funktionen fehlen und bei denen der Temperaturbereich nicht ganz so breit ist, wie bei den speziellen Industrie-Mainboards von Kontron.

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Autor: Klaus Länger

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