Erker 11 2016

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GESUNDHEIT

VORTRÄGE IN STERZING SCHLAF VOR MITTERNACHT ZÄHLT NICHT DOPPELT! Während des Schlafens wird das Gehirn nicht „runtergefahren“, es ist zum Teil aktiver als im Wachzustand. Ausgehend von der provokanten Frage „Müssen wir schlafen?“ werden im Rahmen eines Vortrages von Dr. Harald Ausserer, Facharzt für Neurologie, am 17. November im Stadttheater Sterzing Grundlagen der Schlafmedizin vermittelt. Was bedeutet erholsamer Schlaf? Welcher Schlaf-Typ bin ich? Was kann ich konkret tun, um besser zu schlafen? Anhand von Fallbeispielen werden die häufigsten Störungen des Nachtschlafes erörtert und Behandlungsoptionen aufgezeigt. Die Veranstaltung „Schlaf vor Mitternacht zählt nicht doppelt! Die größten Schlaf-Irrtümer“, die von der Volkshochschule Südtirol (VHS) in Zusammenarbeit mit dem psychologischen „Zentrum Mensch“ Meran und dem Stadttheater Sterzing organisiert wird, beginnt um 19.30 Uhr; der Eintritt ist frei.

Entspannt atmen – atmen Sie entspannt? Die Rippen des Brustkorbes umgeben die Lungen. Der wichtigste Einatmen-Muskel ist das Zwerchfell, das aus einer nach oben gewölbten Muskel-Sehnenplatte besteht.
Beim Einatmen flacht sich das
Zwerchfell ab. Gemeinsam mit den Zwischenrippenmuskeln sorgt es dafür, dass sich der Brustkorb ausdehnen kann, damit ausreichend Atemluft in die Lungen gelangt. Bei der Ausatmung wölbt sich das Zwerchfell wieder nach oben. Dadurch erfolgt mit jedem Atemzug natürlicherweise eine Bewegung der Bauchorgane, die Verdauung wird gefördert. BRUST- ODER BAUCHATMUNG? Bei vielen Menschen ist die BRUSTATMUNG die gewohnte alltägliche Atemform, dabei hebt sich ausschließlich der Brustkorb bei der Einatmung. Die Atemhilfsmuskeln im Brust-

SCHLUSS MIT MISSVERSTÄNDNISSEN „Mann redet zu wenig, Frau redet zu viel.“ Es gibt viele Eigenschaften, die als typisch männlich oder weiblich gelten. Doch was steckt dahinter? Welche Unterschiede gibt es in der Kommunikation? Kommunizieren Frauen und Männer wirklich so unterschiedlich? Im Vortrag „Schluss mit Missverständnissen – wie können Frauen und Männer auf einer Wellenlänge kommunizieren?“ mit Dr. Walburga Pichler, Psychologin und Psychotherapeutin, am 23. November im Stadttheater Sterzing erfahren Interessierte mehr über die typischen Sprachmuster von Männern und Frauen. Sie lernen den unterschiedlichen Sprachgebrauch und die verschiedenen Kommunikationsstile (Frauensprache – Männersprache) kennen und verstehen. Das hilft dabei, Missverständnisse aufzulösen und Kommunikationsbarrieren in der Beziehung abzubauen. Und vielleicht endet ja die nächste harmlose Frage dann nicht wieder in einem handfesten Krach. Organisiert wird der Vortrag von der Volkshochschule Südtirol (VHS) in Zusammenarbeit mit dem psychologischen „Zentrum Mensch“ Meran und dem Stadttheater Sterzing. Er beginnt um 19.30 Uhr; die Teilnahme ist kostenlos.

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und Nackenbereich werden anstelle des Zwerchfells für die Erweiterung des Brustkorbes eingesetzt. Dabei sollte diese Atemform aber grundsätzlich nur der Bewältigung von Angst- und Notsituationen oder kurzfristigen körperlichen (Über-)Anstrengungen dienen. Darin liegt der Grund für die meisten Atemstörungen, aber auch Verspannungen im Hals- und Nackenbereich. Auch das ständige Anspannen der Bauchmuskulatur hat in der Notsituation zwar eine Schutzfunktion für die Bauchorgane, aber auf Dauer kann es u. a. zu Verdauungsstörungen führen. Gründe für diese Brustatmung sind etwa Stress,
ständiges Baucheinziehen aufgrund von Eitelkeit oder falsch verstandenem Sportideal, hohe Lage des Kindes im Bauch der Mutter, Schmerzen im Bauchbereich,
ständig sitzende und gebückte Arbeitshaltung.
In diesem Atemmuster kann das für die Entspannung zuständige Nervensystem nicht

mitwirken, d. h. der Körper ist in Dauer-Anspannung. Andere Menschen wiederum sind stolz auf ihre BAUCHATMUNG, aber wenn man genauer hinschaut, sieht man, dass sich der Bauch zwar tatsächlich mit der Atmung bewegt, der Brustkorb aber nicht. Auch diese Menschen bekommen zu wenig Luft. Die normale Atmung ist eine VOLLATMUNG, wobei sich Bauch und Brustkorb heben. WIE ATME ICH? Legen Sie sich mit angewinkelten Beinen auf den Rücken und legen Sie eine Hand auf den Bauch (Bauchatmung), die andere Hand auf das Brustbein (Brustatmung). Atmen Sie nun ruhig EIN und AUS – wiederholen Sie das öfters in einem möglichst entspannten Zustand – beobachten Sie Ihre Atmung.
Beobachten Sie, welche Hand sich bei der Einatmung hebt oder heben sich beide Hände? Hebt sich eine Hand früher als die andere? Welche Hand hebt sich deutlicher? Sie atmen in der Vollatmung, wenn sich beide Hände gleichzeitig bei der Einatmung heben, wobei sich die Bauchhand mehr hebt als die Brusthand. Spezielle Atemübungen können Ihnen dabei helfen, in eine entspannte Atmung zurückzufinden oder sogar Verspannungen im Hals- und Nackenbereich zu lösen. Dabei erlernen Sie, bewusst auf die Atmung zu achten und sich so hinzusetzen, dass Sie frei durchatmen können. Weiters ist die richtige Atmung für eine gute und kraftvolle Stimme beim Sprechen oder Singen grundlegend.

Atmen Sie sich entspannt und frei durch den Herbst! Kathrin Lanz Dipl. Physiotherapeutin PhysioVital, Sterzing


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