FASCHING I EXTRA
Wipptal traditionellen AltweiberMühle führte man im Zug Motive aus dem Bauernleben wie „Grammelwagen“, „Almleben“, das „Zirogermanndl“ und die „Wielandschmiede“ aus der Sagenwelt mit. Noch heute bilden diese Gruppen den historischen Kern des Fasnachtsumzuges in Gossensaß.
2000, letzterer unter dem Motto „Gossmonautischer Fasching“. Jener im Jahr 2005 stand unter dem Leitwort „800 + 1“, 2010 trug er den Leitsatz „Gossywood in love“. Der diesjährige Fasnachtsumzug steht unter dem Motto „Planet Gossywood“, der „Unsinnige“ trägt den Namen „Gossensaß –
„Tasta-Tour“ Musik-Comedy mit Markus Linder Nach seinem erfolgreichen Einstieg ins Filmgeschäft als Pfarrer Anton ‚Little’ Prinz in der ORF-Erfolgsserie „Vier Frauen und ein Todesfall“ begibt sich der Vorarlberger Kabarettist und Musiker Markus Linder am 14. Februar in Gossensaß mit seinem 8. MusikKabarett „Tasta-Tour“ auf Spurensuche. Der Blues-Man ergründet in seiner grenzüberschreitenden Musik-Comedy die philosophischen Tiefen des deutschen Schlagers, erforscht die wunderlichen Abwege geklauter Songs, singt eine Lobeshymne auf das Klavier, geht dem Ursprung der RockMusik auf den Grund, berichtet von seinen Erfolgen in Fernost und offenbart gänzlich neue Einblicke in die Musikgeschichte. Der Vorarlberger – „un metro
novantacinque di puro blues“ – ist hierzulande als Mitglied der in Sterzing gegründeten Incredible Southern Blues Band seit langem einem breiten Publikum bekannt. Und auch der Beginn seiner KabarettKarriere 1997 hat mit dem Wipptal zu tun. Nachdem sich der Keyboarder und Entertainer in seiner Heimat als Solist mit seinem Erstling „Lebenslang“ auf die Bühne gewagt hatte, fand sein zweiter Auftritt im Herbst jenes Jahres bei „Juvenilia“ in Wiesen statt. Und noch etwas verbindet den Comedian mit der Region: die langjährige Freundschaft mit der Heimatbühne Gossensaß. Im örtlichen Theatersaal hat er alle seiner acht Solo-Programme präsentiert.
... 2005.
Inzwischen sind 50 Jahre vergangen und die örtliche Faschingsgilde schickt sich im früheren Nobeltourismusort an der Brennerstraße an, für den Faschingssonntag 2015 wieder aktiv zu werden. Die Vorbereitungen dazu laufen bereits seit Herbst 2014 auf Hochtouren, rund 40 Gruppen wollen sich daran beteiligen. Nach dem vor 50 Jahren stattgefundenen ersten Nachkriegs-Fasnachtsumzug fanden zunächst 1975, 1980 und 1990 wieder Fasnachtszüge in Gossensaß statt. Sie standen dem ersten in nichts nach. Dann entschloss sich die Fasnachtsgilde, den Umzug alle fünf Jahre am Faschingssonntag zu veranstalten. Es folgten die Fasnachtsumzüge 1995 und
ein Ort der Sünde“. „Na, schau’n mir mal!“, würde der frühere Fußballstar Franz Beckenbauer sagen. Die Faschingsgilde gibt dieses Jahr auch wieder eine „Gossensasser Faschingspost“ heraus. Eine solche gab es auch in den Jahren 1973, 1975, 1977, 1980, 1981 und 1982, wenn man von jenen vor dem Ersten Weltkrieg absieht. Wenn auch vieles zur heute gewohnten Faschingszeit dazugekommen ist, was mit der ursprünglichen Fasnacht nichts mehr zu tun hat, sollten doch die überlieferten Kerngruppen nie fehlen, ohne dem närrischen Volk seinen Frohsinn zu nehmen. Diesbezügliche Vorzeigeumzüge gibt es in Tirol genug. Erker 02 I 15
77