Erker 01 2017

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KULTUR

Dreharbeiten zu „Hexe Lilli“ auf dem Stadtplatz Im Jänner kommt für acht Tage das große Kino nach Sterzing. blue eyes Fiction aus München dreht mit einem Filmteam aus Deutschland, Belgien und Österreich zwischen dem 11. und 20. Jänner auf dem Stadtplatz Szenen für die beliebte Kinder-Kinofilmreihe „Hexe Lilli“. Unter der Regie von Wolfgang Groos wird Sterzing zum ersten Mal Schauplatz eines großen Ki-

zing mit seinem malerisch-idyllischen Weihnachtsmarkt ist das Bergbaumuseum in Maiern ein weiterer Drehort. In dem faszinierenden Kinoabenteuer zaubert Hexe Lilli Knecht Ruprecht, den treuen Freund des Nikolaus, herbei, der früher mit diesem unterwegs war. Ruprecht ist einst in einen Hinterhalt geraten und vom jungen Grafen Tetrich in ein Verlies geworfen worden. Als Lilli für das Weihnachtsstück ihrer Theater-AG

Das Filmteam von „Hexe Lilli rettet Weihnachten“

nostreifens. Sterzing, so blue eyes Fiction, wurde als Drehort gewählt, weil „der Sterzinger Weihnachtsmarkt der schönste der Region ist“. An der Produktion „Hexe Lilli rettet Weihnachten“, der zu Jahresende 2017 von Universum Film ins Kino gebracht wird, wirken ein 50-köpfiges Filmteam und bis zu 100 Komparsen aus der Sterzinger Gegend mit. Bei den Dreharbeiten in Sterzing mit dabei sind u. a. so prominente Schauspieler wie Anja Kling und Jürgen Vogel aus Deutschland oder Maresa Hörbiger und Christopher Schärf aus Österreich. Beteiligt sind zudem viele regionale Filmschaffende unter der Leitung von Peter Trenkwalder als Serviceproduzent. Bereits im November fand im Jugenddienst Sterzing ein Casting für Komparsen zwischen acht und 75 Jahren für Szenen auf dem Stadtplatz statt. Neben dem Stadtplatz von Ster-

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herausfinden soll, wer „Knecht Ruprecht“ wirklich war, zaubert sie Knecht Ruprecht übermütig, wie sie immer ist, in ihre Zeit. Ruprecht erweist sich zunächst als dankbarer Mann, der aber nicht mehr in seine Zeit zurückkehren will. Stattdessen macht er sich in unserer Welt auf, seinen alten Freund Nikolaus zu suchen. Ruprecht entwischt Lilli und stellt schon einigen Unfug an, bevor Lilli ihn auf dem Weihnachtsmarkt wieder aufspüren kann. Er bezichtigt einen Nikolaus-Darsteller, ein Aufschneider zu sein, und ist reichlich enttäuscht von unserer Welt. Er beklagt Respektlosigkeit, Gier und einen Mangel an Strenge und bietet den Kindern einen gefährlichen Deal an. Man darf gespannt sein, wie es der jungen Superhexe Lilli gelingt, Weihnachten zu retten. Ein wunderbares Weihnachtsabenteuer für die ganze Familie! lg

Franzensfeste

Kein Museum im klassischen Sinn Konzept für zehntes Landesmuseum in der Festung vorgestellt Grenzen und Begegnung, Autonomie und die Festung selbst – dies sind die Themen des Grundkonzeptes der Franzensfeste als künftiges zehntes Landesmuseum. Die Einbindung in das Museumsnetzwerk des Landes wurde im Dezember in der Festung vorgestellt. Die Festung Franzensfeste hat sich seit den ersten großen Ausstellungen – der „Manifesta“ (2008) und der Landesausstellung „Labyrinth::Freiheit“ (2009) – zu einem erfolgreichen Ort für kulturelle Veranstaltungen entwickelt. Nun setzt das Land Südtirol, das seit 2013 Eigentümerin der Festung ist, zu einem weiteren Qualitätssprung an. Die bestehenden Dauerausstellungen zur Geschichte der Festung und ihrem Umfeld, der BBT-Infopoint und die Ausstellung über die Bunker in Südtirol werden künftig um neue Inhalte ergänzt. Das Bauwerk, sein Standort und seine Geschichte eignen sich dafür als stimmiger und glaubwürdiger Rahmen. Als Festung für den Krieg erbaut, mit 20 Millionen Ziegelsteinen und 250.000 Kubikmetern Granit, hat die Franzensfeste nie dem Krieg gedient. Nun soll die Festung zu einem bedeutsamen Ort der Begegnung werden und das Verbindende und den europäischen Gedanken, Autonomie und Zeitgeschichte in den Mittelpunkt stellen, so Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Vorstellung des Grundkonzeptes im Dezember. Als Schnittpunkt in einem Grenz- und Durchzugsland eigne sie sich dazu besonders gut. Das Land will fortan die finanziellen Mittel für weitere bauliche Maßnahmen, Inhalte und für das Personal bereitstellen. Das Muse-

um soll in den nächsten Jahren Schritt für Schritt ausgebaut werden. Verbessern möchte das Land auch die verkehrstechnische Anbindung. Neben dem barrierefrei-

© Stefan Schönweger

Großes Kino in Sterzing

Ein Ort des Friedens und der Begegnung: die Franzensfeste wird das zehnte Landesmuseum

en Zugang und dem Ausbau von Rad- und Wanderwegen wird dabei sogar an eine neue Eisenbahnhaltestelle in der Festung gedacht. Für Museumslandesrat Florian Mussner werde die Franzensfeste fortan zu einer Oase der Begegnung, der Information und der Reflexion werden. Kulturlandesrat Philipp Achammer hob die symbolische Bedeutung einer Grenze hervor, seien doch Künstler immer auch Grenzgänger. Die Festung solle zu einem Ort kultureller und sprachlicher Vielfalt werden, in der natürlich auch Konzerte und Theaterveranstaltungen weiterhin Platz finden sollen. Die Direktorin der Landesmuseen Karin Dalla Torre berichtete über zentrale Themen, die im zehnten


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