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Fotos: Lorenz Cugini; Redaktion: Silvia Steidinger
1 Das Campo lebt von Kontrasten: kalt-warm, hart-weich, hell-dunkel. Auch die höhlenartige Architektur mit der Öffnung zum Aussenraum hält sich daran.
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Campo Feldstudie Helvetiaplatz 3
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Während vieler Jahre wirkte das 1963 von den Architekten Walder, Doebeli + Hoch erstellte Amtshaus am belebten Helvetiaplatz eher abweisend denn einladend. Nachdem der Betonbau 2013 zusammen mit dem Helvetiaplatz ins Inventar der schützenswerten Gärten und Anlagen aufgenommen worden war, wendete sich glücklicherweise das Blatt. 2 Im Zuge einer Gebäudegesamtinstandsetzung übernahm eine Gruppe Zürcher Gastrobetreiber einen Bereich im Erdgeschoss und baute diesen gemeinsam mit dem Architekten Philippe Stuebi zur Bar mit kleiner, feiner Küche aus. Entstanden ist ein Lokal, das ebenso an italienische Espresso-Stehbars erinnert wie an den brasilianischen Brutalismus der 1960er-Jahre. Eine Mischung, die wunderbar funktioniert, da sie sich wie selbstverständlich in die Architektur des Gebäudes und den Ort fügt und beides aufwertet. Fallen im Winter die beliebten Aussentische weg, lässt die grosszügige Fensterfront an der Aussen welt teilhaben. An der massgeschreinerten Bar aus Douglasienholz wird rapido ein Kaffee oder Aperitivo getrunken, während die gemütliche Ledersofaecke wie geschaffen für einen ausgedehnten Aufenthalt ist; Charlotte-Perriand-Stühle und ein langer Tisch wiederum laden zum Arbeiten ein. Ein Ort am richtigen Platz. Campo, Molkenstrasse 7, 8004 Zürich, www.barcampo.com
2 Die Fensterfront lädt an kalten Wintertagen zu Feld studien über das Treiben auf dem Helvetiaplatz ein. 3 Trotz seiner geringen Fläche deckt das Campo verschiedene Bedürfnisse ab.
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