Andechser Bergecho 2-2016

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bergecho 2 . 2016  |

›Trotzdem‹

Christian Springer gastierte mit seinem neuen Kabarett-Programm am 5. Juni im Florian-Stadl

Unsere vorletzte Etappe führte uns von

Nördlingen über Donauwörth und Augs-

burg bis zum Heiligen Berg Bayerns, zum

Kloster Andechs. Bei Sonnenschein und 30 Grad wurde diese Etappe zur Herausforde-

rung, doch die Strapazen zahlten sich aus.

Ein herzlicher Empfang durch Mitarbeiter der Stiftung und den PR-Mann des Klos-

ters, Martin Glaab, ließ uns die Mühen,

das Kloster zu erreichen, vergessen. Den

Abschluss bildeten eine Brotzeit und die

Übergabe eines Trikots an die Klosterbrauerei Andechs. Martin Glaab freute sich

sichtlich. Eine Übernachtung im Kloster

rundete diesen unvergesslichen Abschnitt

ab.

Am nächsten Morgen verabschiedete

uns Martin Glaab nach einem gemeinsa-

men Frühstück und schickte uns auf die

letzte Etappe. Zusammen mit einigen Unterstützern der Stiftung ging es durch die

wunderschöne Landschaft vom Kloster-

berg über Seeshaupt nach Bad Tölz. Von

dort begleiteten uns sämtliche Mitarbeite-

Christian Springer mischt sich ganz aktiv in Dinge ein, zum Beispiel mit seinem »Orienthelfer e. V.«. Das dabei Erfahrene und Gelernte hat er in seinem neuen Programm zu der Frage verarbeitet: »Wer san mia, wenn de andern a mia san« verbunden mit der Suche nach den Wurzeln und Ursprüngen der deutschen Kultur.

D

iese Suche hat das Publikum am

5. Juni im Andechser Florian-Stadl sowohl erheitert als auch faszi-

niert; zumal es unter anderem darüber

informiert wurde, dass die deutsche Natio­ nalhymne auf die Melodie eines kroati-

schen Volksliedes zurückgeht und die so

typischen bayerischen Bierzelte eigentlich türkischen Ursprungs sind.

Christian Springer stellt dabei unter

rinnen der Stiftung auf ihren Mountain-

Beweis, wie erhellende Fakten und irr-

haus in Lenggries/Fall. Sogar der Landrat

menpassen können, und das Publikum

bikes entlang der Isar bis zum Stiftungs-

von BadTölz/Wolfratshausen begleitete

uns und sicherte noch eine weitere Spende zu. Am Ziel der achten und letzten Etap-

pe haben wir dann stolz, aber auch müde, das weißblaue Band durchtrennt.

Die Bilanz in Zahlen sagt nur etwas

über die großartige Unterstützung aus, die

wir erfahren haben. Wir legten in acht

Tagen 1.048 Kilometer zurück und mussten 6.075 Höhenmeter überwinden. Wir

hatten keine Panne an den Rädern, nur der Sturz von Teamkollege Skodda am

zweiten Tag. Bis zum Redaktionsschluss

sind über 19.000 Euro an Spenden zusam-

mengekommen. Darüber freuen wir uns

am meisten. Ein herzlicher Dank an dieser

.

Stelle an alle Unterstützer, denn mit ihrer

Hilfe können wir den Helfern helfen.

witzige Überdrehungen stimmig zusambegleitet ihn erstaunt, amüsiert, bestens

gelaunt und machmal geläutert auf seiner

Abenteuerreise durch die multikulturelle Tra­dition der deutschen Gesellschaft.

Dass dabei das eine oder andere Gau-

nerstückchen der aktuellen und vergangenen bayerischen Politik nicht fehlen

darf, erklärt sich für einen der arrivier-

testen Polit­brettlkünstler von selbst. Und dass die einstige Fastenspeise der Möche

eine ausgewachsene Sau namens Karpfen

war, die dann fröhlich als Schweinefisch verzehrt wurde, darf in Andechs bei der

Springerischen »Infotainment«-Martinee

auch nicht fehlen.

Ob das alles stimmt? Klar, und wenn

nicht, war es zumindest eine schöne Ge-

.

schichte und das Publikum spendet be-

geisterten Applaus.

bernhard schloemer

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