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kirche und kloster
Für ein Leben aus der Frohen Botschaft
Der Heilige Georg: Märtyrer – Nothelfer – Schutzpatron
Am Andechser Heiligenhimmel sieht man in der Mitte, direkt über dem zweiten Hochaltar, den Heiligen Georg, dargestellt als Ritter mit Schild und Lanze. An seinem Festtag, dem 23. April, trafen 1455 die ersten Tegernseer Benediktiner in Andechs ein, so dass Georg bei der Rokokoausstattung der Wallfahrtskirche zur Dreihundertjahrfeier 1755 eine exponierte Stelle in der Kirche erhalten hat. Flankiert wird der Andechser Himmel von zwei lateinischen Inschriften, die sich an Psalm 15 anlehnen: »Sie wohnen in Gottes Zelt« und »ruhen auf seinem Heiligen Berg.« Dies trifft seit der Gründung des Klosters auf alle Mönche zu, aber auch auf die Menschen, die sich immer wieder im Inneren der Andechser Wallfahrtskirche einfinden. P. Valentin stellt diesen auch für Andechs wichtigen Heiligen vor.
D
er Name »Georg« stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel
wie der »Landmann«. Sprachliche
Abwandlungen dieses Namens gehören
zu den beliebtesten Vornamen in Europa.
Sein Symbol ist das so genannte Georgs-
kreuz, das wir auch in Andechs auf dem
Der Heilige Georg wurde der Überlie-
ferung nach im dritten Jahrhundert in
Kappadokien, in der heutigen Türkei, ge-
boren und starb an einem 23. April um das
Jahr 303, möglicherweise in Lydda, dem
heutigen Lod in Israel, oder auch in Niko-
media, dem heutigen Ízmit in der Türkei.
Schild des Heiligen am »Andechser Hei-
Er soll als Soldat des römischen Heeres
weißem oder silbernem Grund, das auch
schaft Jesu Christi als Märtyrer in den Tod
ligenhimmel« finden: das rote Kreuz auf
in vielen Wappen und Flaggen enthalten
zur Zeit des Kaisers Diokletian für die Bot-
gegangen sein. Sankt Georg zählt zu den
ist. Weitere Heiligenattribute, die neben
14 Nothelfer. Er ist der Schutzpatron ver-
dienen, sind der Drache, die Lanze sowie
schiedenster Städte und Ritterorden.
dem Georgskreuz als Erkennungsmerkmal seine Darstellung als Ritter und Reiter et-
wa bei dem bekannten Bild des Heiligen in der Benediktinerabteikirche Weltenburg.
schiedener Länder und Adelsfamilien, ver-