Der Imker Markus Pfeifer zeigt stolz sein Bienenhaus in Tiers.
Ohne Bienen kein Leben Früher, als die Menschen noch Selbstversorger waren, gab es auf nahezu jedem Hof Bienenstöcke, denn bevor Zucker industriell gewonnen wurde, war Honig ein wichtiges, oft auch einziges Süßungsmittel.
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Text: Katja Sanin Fotos: Helmuth Rier
24 ALPE | Sommer
In Südtirol gibt es aktuell rund dreitausend im Verband gemeldete Imker, 15 davon in Tiers, wo es noch traditionelle Bienenhäuser gibt, in denen vor allem mit Hinterbehandlungsbeuten gearbeitet wird. Als Beute bezeichnet man die Behausung eines einzelnen Bienenvolkes. Es gibt unterschiedlichste Beutearten, die sich in Aufbau, Materialen und Betriebsweise unterscheiden. Eine Hinterbehandlungsbeute besteht aus zwei Ebenen, dem Brutraum und dem Honigraum, der sich oben befindet, aus Holzrahmen und Waben aus Wachs, deren einzelne Zellen von den Bienen mit Brut, Pollen oder Honig befüllt werden. Dazwischen kommt ein Trenngitter, um die Königin vom Honigraum fern zu halten. Diese Beuten werden vom Imker, wie der Name schon sagt, von hinten bearbeitet. Bie-
nenhäuser waren vor allem im deutschsprachigen Raum weit verbreitet, während die meisten Imker in der restlichen Welt und auch bei uns mit Oberbehandlungsbeuten, den modernen Magazin-Beuten, wie man sie häufig im Freien aufgestellt sieht, arbeiten. „Ich bin die traditionelle Hinterbehandlungs-Arbeitsweise gewohnt. Ich habe das Bienenhaus von meinem Vater übernommen, der 2016 mit 101 Jahren verstorben ist. Ich finde das Bienenhaus praktisch, denn man hat dort seine Gerätschaft bei der Hand und muss nicht immer alles einpacken und mitnehmen. Außerdem finde ich es schön, eine alte Tradition aufrecht zu erhalten, und ich freue mich, wenn sich Wanderer für das Bienenhaus interessieren“, erklärt Markus Pfeifer, Obmann der Tierser Imker. »