Nostalgisch unterwegs

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Das Skifahren im Blut: Otto Mauroner versäumt seit Jahrzehnten keinen wichtigen Skitermin.

Nostalgisch unterwegs Otto Mauroner ist ein Urgestein auf dem Hochplateau unter dem Schlern. Mit fast achtzig Jahren noch fit wie ein Turnschuh, ist er der Shooting-Star bei Ski-Nostalgie-Shows.

S Schon als kleiner Bub konnte sich Otto für alles, was mit Skifahren zu tun hatte, immens begeistern. Bis vor wenigen Jahren fuhr er noch selbst Skirennen. Und er nahm sein Leben lang regen Anteil an den Erfolgen seiner skifahrenden Zeitgenossen, ob das nun die Kitzbüheler Skilegende Toni Sailer war oder die Jahrhundertskifahrerin Annemarie Moser Pröll, ob Superschwede Ingemar Stenmark oder andere unvergessene Namen, die in den vergangenen Jahrzehnten die Schlagzeilen der Sportpresse beherrschten. Otto Mauroner war einst und ist immer noch der absolute Insider des internationalen Skizirkus. Viele Jahre lang kümmerte er sich als zuverlässiger Betreuer für den Skinachwuchs des Sportclubs Seiser Alpe, und wie er betont, tat er das mit viel Freude in seiner Freizeit. Und die Freizeit war immer knapp, denn als selbständiger Tischler musste Otto schauen, dass sein Betrieb lief. Verein ASC Nostalgie-Gruppe. Es mag jetzt an die zwanzig Jahre her sein, erzählt Otto, da wurde

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beim Sportclub Seiser Alpe die Idee ausgeheckt, eine Nostalgie-Gruppe aufzubauen. Otto war begeistert und wurde gleich zum Präsidenten dieser Gruppe ernannt. „Wir sind 30 Mitglieder, von denen etwa sieben aktiv sind“, erzählt er. Aktiv sein bedeutet, mehrmals im Jahr als Nostalgie-Gruppe an Veranstaltungen teilzunehmen. Dazu sind nur wenige bereit, aber alle Mitglieder helfen mit und packen an. Über die Jahre hinweg haben sie ein reichhaltiges Arsenal an nostalgischer Skibekleidung samt Original-Skiausrüstungen aus den Anfangsjahren des Skisports gesammelt. Und was Otto als großes Glück empfindet ist, dass die Gemeindeverwaltung im neu sanierten Laechler-Haus im Kastelruther Ortskern, wo auch das Trachtenmuseum untergebracht ist, einen Raum zur Verfügung stellt. „Diesen Vereinsraum gestalten wir jetzt als kleines Ski-Museum“, freut sich der begeisterte Sammler. In diesem Museum werden dann auch die Skier von Henrik Ibsen zu sehen sein, dem großen norwegischen Schriftsteller, der in Seis am Schlern die „Villa Ibsen“ erbauen ließ. Dessen Nachkommen haben die Villa jahrzehntelang bewohnt und »

Text: Rosa Maria Erlacher Fotos: Helmuth Rier

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