Grüne Region: Rund ein Viertel der Landesfläche Südtirols ist als Natur- oder Nationalpark geschützt. Der natürliche Lebensraum verdient als wichtige Grundlage für Mensch und Tier besonderen Schutz.
Im Dienste der Natur Andreas Gasslitter und Georg Antholzer sind die beiden Jagdaufseher der Ferienregion Seiser Alm. Andreas Gasslitter für das Jagdrevier Kastelruth und Georg Antholzer für das Jagdrevier Tiers-Völs.
D Die beiden kennen das Gebiet wie ihre Westentasche und sind mit ihren treuen Weggefährten Laika und Bill, zwei bayerischen Gebirgsschweißhunden, täglich im Wald und in den Bergen unterwegs, um die Aufsicht über jagdbare und nicht jagdbare Wildarten zu machen, Bestandserhebungen durchzuführen und Lebensräume zu sichern. Ihr Arbeitsplatz ist ein Nadelholzmischwald mit überwiegend Fichten und Lärchen, aber auch Föhren, Tannen, Eschen und Birken. Auf der Höhe von zirka 1.800 Metern kommen auch Zirben vor. Georg Antholzers Jagdrevier, Tiers-Völs, umfasst rund 8.500 Hektar – zirka zwei Drittel davon sind Naturpark. Jenes von Kastelruth umfasst 12.000 Hektar – rund ein Viertel davon Naturpark – und steht unter der Obhut von Andreas Gasslitter.
Text: Katja Sanin Fotos: Helmuth Rier
6 ALPE | Winter
Die Jagd ist in Südtirol durch das Landesgesetz geregelt. Eine der Aufgaben der Jagdaufseher ist es, dessen Einhaltung zu überwachen. Jeder Ortsansässige, der das 18. Lebensjahr vollendet hat und die Voraussetzungen erfüllt – sprich die Jagdprüfung bestanden hat und im Besitz eines gültigen Waffenscheins ist – darf im Gemeinderevier jagen. Im Jagdrevier Tiers-Völs gibt es aktuell 48 Jäger und im Jagdrevier Kastelruth 72. Die Jäger zahlen jährlich ihre Jahresjagdkarte und damit werden die
Jagdaufseher, die keine Landesangestellten sind, bezahlt. Für die Jagdaufseher ist eine gute Zusammenarbeit mit den Jägern, Bauern und Förstern sehr wichtig. Im Frühjahr machen sie gemeinsam mit den Jägern die Bestanderhebungen im Revier und legen einen genauen Abschussplan fest, der von der Abschussplan-Kommission des Landes genehmigt werden muss. Wenn es im Gebiet Krankheiten gibt, wie zum Beispiel aktuell die Gamsräude, sind die Jagdaufseher gefordert, diese mit einem Fernrohr genau zu beobachten. Bei der Gamsräude handelt es sich um einen Milbenbefall gegen den es keine Abhilfe gibt, wie zum Beispiel bei der Tollwut. Diese Seuche wütet seit 2000 im Dolomitengebiet und rafft in den Revieren bis zu 80 Prozent des Gams-Bestandes dahin. In der Ferienregion Seiser Alm trat der erste Fall vor zwei Jahren auf.
Lebensräume schützen. Anfang der 1970er Jahre wurden mit dem Landschaftsplan für die Seiser Alm erste Naturschutzmaßnahmen ergriffen. Unter starkem Protest wurden der Autoverkehr und die Bautätigkeit eingeschränkt und der noch intakte Bereich durch den ersten Südtiroler Naturpark geschützt. Die Bauern befürchteten ihre »