ALPE Sommer 2024

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ALPE

Seiser Alm Magazin

KASTELRUTH · SEIS AM SCHLERN · SEISER ALM · VÖLS AM SCHLERN · TIERS AM ROSENGARTEN

Naturpark

Schlern-Rosengarten

Von der Skepsis zur Begeisterung

Holunder tut Wunder

Ein Strauch mit geheimnisvollen Kräften

Geheimnis des Ortes

Architektur zwischen Tradition und Moderne

Sommer 2024

Editorial & Inhalt

Liebe Leserinnen und Leser!

Die Feier zur Ausweisung des ersten Naturparks in Südtirol im Jahr 1974 soll eher bescheiden ausgefallen sein, erzählt Landeshauptmann Arno Kompatscher. Große Teile der Bevölkerung fühlten sich damals einfach bloß überrumpelt und sahen im behördlich auferlegten Naturschutz eine potenzielle Bedrohung. In welche Richtung sich das „Projekt Naturpark“ in den folgenden fünf Jahrzehnten entwickelte, lesen Sie in der Titelgeschichte. Mahnend und zugleich unterhaltend passt dazu das Porträt von Margareth Ploner mit ihrer großen Liebe zu den Bergen und einem ausgeprägten Sinn für den Schutz von Natur und Umwelt.

Wer dabei Lust auf eine schöne Wanderung in unserer Dolomitenregion bekommt, kann sich mit ALPE auf dem Geologensteig in Richtung Schlern aufmachen. Die interessante Tour führt durch unsere Erdgeschichte und macht die geologische Entwicklung der Dolomiten erkennbar. Für Familien mit Kindern empfiehlt sich der Gumperer Weg. Der sechs Kilometer lange Rundweg wurde von Kindern für Kinder gestaltet und verspricht jede Menge Abenteuer. Es kann sein, dass Sie dabei auch so manchem Holunderstrauch begeg-

nen. Um seine schlanken und biegsamen Äste ranken unzählige Geschichten, Sagen, Legenden und Bräuche.

Stefan Rier erzählt von seinem Projekt Messnerhaus. Mit seiner Kindheitserinnerung, die gewissermaßen materialisiert wurde, setzen wir die Serie zu interessanten Projekten einheimischer Architekten fort. Der Kunst verschrieben hat sich eine Gruppe von „Kreativlingen“, die inmitten der Natur die ideale Bühne für eine Ausstellung fand.

Wir freuen uns, Sie in dieser Sommerausgabe des ALPE wiederum mit Geschichten und Neuigkeiten aus Kastelruth, Seis am Schlern, von der Seiser Alm, aus Völs am Schlern sowie Tiers am Rosengarten unterhalten zu dürfen. Unsere Dolomitenregion Seiser Alm ist so bunt wie unsere Fangemeinde. Im kleinen Heft im Anhang finden sich wie immer allerlei wertvolle Tipps für Genuss und Shopping sowie Veranstaltungstermine für einen gelingenden Urlaub in der Dolomitenregion Seiser Alm.

Es ist schön, dass Sie hier sind! Wir wünschen eine entspannte Zeit.

Helmut Mitterstieler

Präsident Seiser Alm Marketing und im Namen der Tourismusvereine

Kastelruth, Seis am Schlern, Seiser Alm, Völs am Schlern und Tiers am Rosengarten

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Seiser Alm: Carabinieri auf zwei Rädern

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50 Jahre Naturpark

Schlern-Rosengarten

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Naturpark: Zum Schutze von Schönheit und Vielfalt

Seite 16

Arno Kompatscher zum Konzept Naturpark

Seite 18

Viel Liebe zu den Bergen: Margareth Ploner aus Tiers

Seite 23

Über den Geologensteig auf die Seiser Alm

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Stefan Rier über eines seiner besonderen Bauprojekte

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Familienwanderung: Der Gumperer-Weg

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Kreativität und Natur am Kastelruther Kofel

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Der Holunderstrauch

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Gebackene Holunderblüten

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Highlights Sommer

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Vorschau Winter 2024/25

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Gesehen & gehört

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Foto: Helmuth Rier

Auf Kontrolltour

Hauptwachtmeister Erhard Zemmer und Kollegin Sofia Tonazzi fahren auf ihren E-Bikes die Seiser Alm ab, um nach dem Rechten zu sehen. Die beiden Carabinieri mahnen auf schmalen Wegen zu Vorsicht und Rücksicht. Nicht jeder Wanderweg ist auch für Fahrräder geeignet. Auch ist nicht jedes Fahrrad bergtauglich. Die Carabinieri sorgen für Sicherheit und sind auch gut ausgerüstet, um Erste Hilfe zu leisten, sollte es einen Notfall geben.

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Text: Elisabeth Augustin Foto: Helmuth Rier
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Südtirols erster Naturpark wird 50

Die legendären Schlernhäuser und das Edelweiß sind Sinnbilder für die vielfältige Schönheit des Naturpark Schlern-Rosengarten.

Text: Elisabeth Augustin Fotos: Helmuth Rier

Das Südtiroler „Konzept Naturpark“ soll den Erhalt von Natur und Landschaft und eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung auf optimale Weise miteinander verbinden. Im Naturpark Schlern-Rosengarten gilt dieses seit fünf Jahrzehnten als Richtschnur.

Der Schlern ist ein beeindruckender Gebirgsblock und gilt mit den Türmen Santner und Euringer als Wahrzeichen Südtirols. Das Rosengartenmassiv mit seinen unzähligen Türmen und bizarren Felsformationen ist ebenfalls weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Zu Füßen des Schlern breiten sich die Seiser Alm, die Bergwälder um Seis am Schlern, Völs am Schlern und Tiers am Rosengarten sowie das Tschamintal aus. Wir befinden uns im Naturpark Schlern-Rosengarten in den westlichen Südtiroler Dolomiten.

Vor 50 Jahren, am 16. September 1974, wurde per Dekret des Landeshauptmanns formell die Basis für den „Naturpark Schlern“, den ersten der sieben Naturparks in Südtirol, gelegt. Im Jahr 1974 wusste die Bevölkerung nicht, was durch den neu geschaffenen Naturpark auf sie zukommen würde,

und stand der Maßnahme mehr als skeptisch gegenüber. Von der hauptsächlich bäuerlichen Bevölkerung, die seit vielen Generationen in traditioneller Weise Grund und Boden bewirtschaftete, wurde die Ausweisung eines Schutzgebietes als unwillkommene Bevormundung empfunden. Die hier lebenden Menschen und vor allem die Grundeigentümer und Waldbesitzer befürchteten, dass ihnen die Unterschutzstellung mehr Nachteile als Vorteile bringen würde. Und so war es kein Wunder, dass es bei der geplanten Feierstunde zu Füßen des Schlern wenig zu feiern gab (siehe Interview mit Arno Kompatscher, Seite 16/17).

„Wir Bauern waren absolut gegen die Idee des Naturparks“, erinnert sich Hans Federer. Der heute 82-jährige Platzer-Bauer aus Völs am Schlern saß damals im Gemeinderat und verwehrte sich dage-

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gen, sich „von ein paar Naturspinnern“ die Marschroute diktieren zu lassen. „Es war absolut unakzeptabel, dass uns übereifrige Politiker und Beamte erklären wollten, wie wir Wald und Wiesen zu bewirtschaften hätten.“ Den Bauern gegenüber standen die Befürworter des Naturparks, denen es in erster Linie darum ging, die natürlichen und kulturlandschaftlichen Besonderheiten des Schutzgebietes für nachkommende Generationen zu erhalten.

„Wir Bauern waren ursprünglich absolut gegen die Idee des Naturparks.“
Hans Federer

„Der Naturpark Schlern-Rosengarten ist ein faszinierender Lebensraum von geomorphologischer und geologischer Bedeutung und einer einzigartigen Flora und Fauna mit rund 800 Blüten- und

Farnpflanzen“, erklärt Enrico Brutti. „Auf relativ engem Raum finden sich hier außergewöhnliche naturkundliche Besonderheiten und auch bedeutende geschichtliche Funde.“ Der diplomierte Forstwirt zeichnet seit 1993 für den Naturpark Schlern-Rosengarten verantwortlich. So ist Brutti für das Amt für Natur nicht nur damit beschäftigt, über die Entwicklung im Naturpark zu wachen, sondern nach all den Jahren auch immer noch, die Menschen vom Vorrang der Natur zu überzeugen und die Interessen des Naturschutzes sowie jene des Wirtschaftens miteinander in Einklang zu bringen. Der Ansatz ist ein ganzheitlicher, bei dem nicht nur der hohe naturkundliche und ökologische Wert des Gebietes, sondern auch der Grad der landschaftlichen Veränderung durch den Menschen, Landnutzungsformen sowie die sozialen und wirtschaftlichen Bedürfnisse der Menschen vor Ort berücksichtigt wurden. „Damit das Konzept Naturpark wirklich erfolgreich sein kann, braucht es unbedingt die Akzeptanz durch die betroffene Bevölkerung“, betont Brutti. Deshalb sei man im Amt für Natur laufend bemüht, auf alle Fragen und Zweifel einzugehen so-

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Hans Federer, Platzer-Bauer: vom Naturparkgegner zum wertvollen Mitstreiter

wie umfassend und sachlich zu informieren. Durch Studien und Erhebungen wird das Wissen über das natürliche und kulturlandschaftliche Potential des Schutzgebietes vertieft.

„Vor der Gründung 1974 waren wir von offizieller Seite nie darüber aufgeklärt worden, welche konkreten Auswirkungen der Schutzstatus auf unser Wirtschaften im Naturpark haben würde“, erklärt Hans Federer. „Mit unserem vehementen Protest

vor 50 Jahren haben wir sicher bewirkt, dass den Verantwortlichen klar wurde, dass man die Sache anders angehen müsse, auf jeden Fall nicht, in dem man die Bevölkerung vor vollendete Tatsachen stellte.“ Aus dem Platzer-Bauer, dem einst scharfen Naturparkgegner, wurde schließlich ein wertvolles Mitglied des Führungsausschusses, das über zwei Jahrzehnte mit viel Einsatz mitarbeitete. „Mittlerweile sind die meisten froh, dass es den Naturpark gibt“, räumt Federer ein und erinnert an eine 50 Jahre zurückliegende Episode: „Durch die Ausweisung des Naturparks konnten damals die geplanten Großbauten auf der absolut schützenswerten Tschurtschwiese endgültig verhindert werden.“

„Die Menschen vor Ort sehen uns nicht mehr als Gegner, sondern immer mehr als Partner, der ebenso wie sie den Erhalt der Lebensqualität und die Attraktivität unseres Landes anstrebt“, betont auch Brutti: „Die vom Amt für Natur und den Mitarbeitenden vor Ort geleistete Informationsarbeit und die gute Naturparkverwaltung tragen Früchte.“ Schlussendlich würden laut Forstwirt Brutti die

Kesselkogel, Rosszähne und weitere Felstürme bilden die Kulisse der Seiser Alm (Bild links). Weitum sichtbar faszinieren Santnerund Euringerspitze zu jeder Jahreszeit.

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Vorteile, die ein Naturpark mit sich bringt, überwiegen: Die Ansuchen um Landschaftspflegebeiträge werden vorrangig behandelt. Die Marke Naturpark/Welterbe bringt den Grundeigentürmern auch ökonomische Vorteile.

Die Parkverwaltung hält die Wanderwege instand und das Gebiet sauber. Beim Sauberhalten der Wege sind die engagierten Freiwilligen, die im Naturpark regelmäßig den Müll einsammeln, eine wertvolle und unverzichtbare Hilfe. Auch das Angebot verschiedener Naturerlebnisinitiativen für Einheimische und Gäste steht auf dem Programm der Parkverwaltung.

Aufgabe von Schutzgebietsbetreuer Egon Trocker und seinem gut eingespielten und hoch motivierten Team sind Verbesserungs- bzw. Erhal-

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Schlern (im Vordergrund) und Rosengarten (seitlich rechts dahinter) sind Teil des UNESCOWelterbes Dolomiten. tungsmaßnahmen für den besonders wertvollen, sensiblen und zum Teil bedrohten Natura-2000-Lebensraum. Im Jahresbericht 2022 der Verwaltung des Naturpark Schlern-Rosengarten ist festgehalten, dass die von Egon Trocker koordinierten Arbeiter, die im Schutzgebiet im Einsatz waren, insgesamt 7.189 Arbeitsstunden abgeleistet haben.

Chef Brutti ist voll des Lobes für seine Naturparkarbeiter. Wer im Naturpark Schlern-Rosengarten zu

Fuß unterwegs ist, kann sich von der exzellenten Instandhaltung der rund 170 Kilometer Wanderwege überzeugen, Beschilderung und Säuberung inklusive. Zu den Aufgaben der Naturparkarbeiter zählen zudem die Sanierung von Viehtränken und Quellfassungen, die Verlegung von Wasserleitungen, die Sanierung und Begrünung von Erosionsflächen und die Ausstattung der Themenwege. Die Folgen des Klimawandels, der sich auch hier

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Ein starkes Team: die Naturparkarbeiter Pablo Senoner, Robert Winkler, Armin Gasser, Simon Gamper, Werner Höllrigl, Manuel Mauroner, Urban Gamper, Isidor Resch, unter der Leitung von Schutzgebietsbetreuer Egon Trocker (2. v. r.) und dem Naturparkverantwortlichen Enrico Brutti (im Bild vorne). Im Bild fehlen Franz Ploner und Manuel Mair.

durch Starkregen, Erdrutsche und Schneedruck zunehmend bemerkbar macht, verursacht neben großen Schäden und hohen Kosten für die Naturparkarbeiter vor allem viel Arbeit.

Die Idylle im Naturpark ist nicht nur den Naturereignissen ausgesetzt. Vor allem den wachsenden Besucherandrang sieht Enrico Brutti mit Skepsis. Die Ernennung zum Welterbe durch die UNESCO im Jahr 2009 erhöhte weltweit den Bekanntheitsgrad der Dolomiten. Die schönen Bilder in den sozialen Medien täten ein Übriges. Die Beschränkung des Zugangs für Erholungssuchende und Freizeitsportler sei jedoch ein schwieriges Thema. „Die Natur ist das Gut aller“, betont Brutti. „Naturschutz und Menschenmassen stehen jedoch im Widerspruch zueinander.“ Für den Naturparkverantwortlichen steht außer Frage, dass es nach 50 Jahren ein neues Reglement braucht. „Es macht Sinn, den Naturpark in drei Zonen zu unterteilen: in A-Zonen mit maximalem Schutz, in B-Zonen mit traditioneller Nutzung / Erhaltung der Kulturlandschaft und in C-Zonen mit verstärkt touristischer Nutzung. Laut Forstwirt Brutti würden die Feuchtgebiete und gut erhaltene Wiesen einen besonderen Schutz verdienen. Kritisch verfolgen nicht nur Naturschützerinnen und -schützer die Entwicklung der berühmten Seiser Alm. Ein Viertel deren Fläche reicht in den Naturpark hinein. Aber auch die übrigen drei Viertel der Almfläche, die vom landschaftlichen Gebietsplan abgedeckt werden, zählen zu seinen Randschutzzonen.

Mit neuen Schutzinstrumenten wird sich der Führungsausschuss, der sich aus Vertretern der gebietsmäßig betroffenen Gemeinden, der Naturschutzverbände, Sachverständigen auf dem Gebiet der Naturwissenschaften, Vertretern der Verbände für Landwirte und Bauern und Vertretern der einzelnen Fachressorts der Landesverwaltung zusammensetzt, intensiv befassen müssen, will man einem exzessiven Zustrom entgegenhalten. So bleibt das „Konzept Naturpark“ auch für künftige Generationen gleichermaßen Herausforderung wie Chance. <

50 Jahre Naturpark

SchlernRosengarten

27.05.–21.06.2024

Wanderausstellung

Seis am Schlern

12.06.2024

Filmpremiere und Podiumsdiskussion

Seis am Schlern

24.06.–19.07.2024

Wanderausstellung Kastelruth

03.07.2024

Filmvorführung

Kastelruth

22.07.–16.08.2024

Wanderausstellung

Völs am Schlern

26.07.2024

Filmvorführung

Völs am Schlern

19.08.-–0.09.2024

Wanderausstellung

Tiers am Rosengarten

31.08.2024

Filmvorführung

Tiers am Rosengarten

23.09.–18.10.2024

Wanderausstellung

Seiser Alm

Instandhaltung (wie beispielsweise des Prügelweges von Völs auf den Schlern, Foto oben) sowie Information (u.a. im Naturparkhaus) zählen zu den Kernaufgaben der Naturparkverwaltung.

Zum Schutze von Schönheit und Vielfalt

Der Naturpark Schlern wurde am 16. September 1974 gegründet. Er ist das erste in Südtirol als Naturpark ausgewiesene Schutzgebiet.

Text: Elisabeth

Seit 1995 ist der Naturpark Teil des europaweiten Schutzgebiet-Netzwerks Natura 2000, welches vorrangig den Schutz der Lebensräume sowie der wild lebenden Tier- und Pflanzenarten zum Ziel hat. Die rechtlichen Grundlagen für dieses Projekt bilden die europäische Fauna-FloraHabitat-Richtlinie und die EU-Vogelschutzrichtlinie. Das Land Südtirol hat zu diesem Zweck so genannte Managementpläne ausarbeiten lassen.

Im Juli 2003 nahm die Südtiroler Landesregierung den Antrag der Gemeinde Tiers an und beschloss die Erweiterung des Naturparks Schlern um 946 Hektar eines absolut schützenswerten Gebietes. Die Initiative der Gemeinde Tiers vor über 20 Jahren lieferte den Beweis, dass das Südtiroler Naturpark-Konzept ein Erfolgsmodell war, das längst auch auf lokaler Ebene anerkannt und unterstützt wurde. So wurde aus dem Naturpark Schlern der Naturpark Schlern-Rosengarten. Dieser erstreckt sich auf knapp 73 Quadratkilometern über die Gemeinden Kastelruth, Völs am Schlern und Tiers und bildet mit dem Landschaftsschutzgebiet Seiser Alm sowie dem Schlern und dem Rosengartenmassiv eine einzigartige naturräumliche Einheit.

Im Sommer 2009 vernahm man in Südtirol mit großer Freude die Nachricht, dass die Dolomiten aufgrund ihrer landschaftlichen Schönheit sowie ihrer geomorphologischen und geologischen Be-

deutung in die Liste des Welterbes der UNESCO aufgenommen wurden. In diese Liste schaffen es, nach sorgsamer Auswahl, weltweit herausragende und einzigartige Natur- oder Kulturgüter, deren Erhalt für die internationale Gemeinschaft besonders wichtig ist. Den Dolomiten und somit auch dem Naturpark Schlern-Rosengarten wurde damit die höchstmögliche Auszeichnung für Naturgüter zuteil. Diese gilt auch als eine besondere Verpflichtung und Verantwortung hinsichtlich des Schutzes und der nachhaltigen Entwicklung dieser außergewöhnlichen Bergregion.

Um über den Wert dieser einmaligen Natur-und Kulturlandschaft anschaulich zu informieren und dafür zu sensibilisieren, wurde im Jahr 2022 das Naturparkhaus Schlern-Rosengarten im Dorfkern von Seis am Schlern eröffnet. Zahlreiche Exponate und vielfältige Installationen sowie interaktive Wechsel- und Dauerausstellungen zeigen die bunte Vielfalt von Geologie, Biodiversität, Flora, Fauna und Lebensweise im Naturpark. Kleinere Infostellen finden sich am Völser Weiher sowie bei der Steger Säge im Tschamintal (Tiers).

Weitere Naturparks in Südtirol sind der Naturpark Texelgruppe, der Naturpark Puez-Geisler, der Naturpark Fanes-Sennes-Prags, der Naturpark Trudner Horn, der Naturpark Drei Zinnen, der Naturpark Rieserferner-Ahrn sowie der Nationalpark Stilfser Joch. <

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Augustin Fotos: Helmuth Rier

15 Jahre Welterbe der UNESCO

Seit 2009 gehören neun Teilgebiete der Dolomiten zum Welterbe der UNESCO. Nur einzigartige Natur- und Kulturgüter mit außergewöhnlichen und für die gesamte Menschheit wesentlichen Eigenschaften – mit anderen Worten Güter von universalen Bedeutung – können diesen Titel erhalten. Die Eintragung ist somit eine sehr hohe Auszeichnung für diese Bergregion.

Die Dolomiten weisen mit ihrer landschaftlichen Schönheit und ihrer außergewöhnlichen geologischen und geomorphologischen Bedeutung gleich zwei einzigartige Eigenschaften auf.

Die Einzigartigkeit der Dolomiten muss sich auch 15 Jahre nach ihrer Ernennung noch weiter im Bewusstsein von uns allen, Bewohnern und Gästen, verankern und sich in unserem täglichen Leben und im Umgang mit dieser außergewöhnlichen Natur und Landschaft entsprechend widerspiegeln. Denn die Auszeichnung ist auch eine Aufforderung, rücksichtsvoll und weitsichtig mit dieser Bergregion umzugehen und sie für die nachfolgenden Generationen zu erhalten.

In Südtirol sind der Naturpark Drei Zinnen, der Naturpark Fanes-Sennes-Prags der Naturpark Puez-Geisler, der Naturpark Schlern-Rosengarten und der Latemarstock sowie das Naturdenkmal Bletterbach Teil des Dolomiten UNESCO Welterbes.

Dolomiten

UNESCO

Welterbe

1 Pelmo, Croda da Lago

2 Marmolada

3 Pale di San Martino, San Lucano Dolomiti Bellunesi, Vette Feltrine

4 Dolomiti Friulane und d’Oltre Piave

5 Nördliche Dolomiten

6 Puez-Geisler

7 Schlern-Rosengarten, Latemar

8 Bletterbach

9 Dolomiti di Brenta

Foto: IDM/Harald Wisthaler
Madonna di Campiglio 9 Trento Bozen Bolzano Meran Merano 8 7 4 3 1 2 5 6 Brixen Bressanone Bruneck Brunico Belluno Tiers am Rosengarten Tires al Catinaccio Cavalese Canazei Alleghe Zoldo Agordo Fiera di Primiero Cimolais Longarone Ampezzo Auronzo Pieve di Cadore Cortina d’Ampezzo Toblach Dobbiaco St. Vigil S. Vigilio St. Ulrich Ortisei Corvara Völs am Schlern Fiè allo Sciliar Seis am Schlern Siusi allo Sciliar Kastelruth Castelrotto Feltre Pordenone Lienz Seiser Alm Alpe di Siusi Südtirol Trentino Belluno Udine Pordenone Sommer | ALPE 15

Ein Schatz von großem Wert“

Den Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher, der in Völs am Schlern lebt, verbindet viel mit dem Naturpark Schlern-Rosengarten.

Als ehemaliger Vizebürgermeister und Bürgermeister von Völs am Schlern war Arno Kompatscher ab dem Jahr 2000 eng in die Naturpark-Agenden eingebunden. Vom „Konzept Naturpark“ ist der Landeshauptmann mehr denn je überzeugt.

ALPE: Verbringen Sie selbst Freizeit im Naturpark?

Arno Kompatscher: Seit meiner frühen Kindheit war ich winters oft am Völser Weiher zum Eislaufen und im Sommer zum Schwimmen. Aktuell genieße ich, wenn es mein Programm zulässt, am Sonntagmorgen das Laufen im Naturpark. Dabei bekomme ich den Kopf frei und genieße die schöne Natur. Als Völser besteige ich natürlich auch immer wieder den Schlern und den Tschafon. Eine so einzigartige Berglandschaft findet man nirgendwo sonst auf der Welt.

Sie wurden 1971 geboren, der Naturpark nur 3 Jahre später. Was verbindet Sie persönlich mit dem Naturpark?

und die Mehrheit der Bevölkerung waren dagegen. Nachdem auf Landesebene unter Landeshauptmann Silvius Magnago entschieden worden war, den Schlern zum geschützten Naturgebiet zu erklären, gab es am Völser Weiher im Beisein des Landeshauptmannes eine Feier, um das Gebiet formell zum Naturpark zu erklären. Die Musikkapelle hätte aufspielen sollen, diese ist aber nicht erschienen. Der Bauernstand boykottierte die Zeremonie. Mein Vater, der Bürgermeister, war auch Mitglied der Musikkapelle und spielte letztendlich mit drei, vier weiteren Musikanten auf seinem Flügelhorn in Minimalbesetzung ein feierliches Stück. Das war schon eine eigene Geschichte. Zum Glück hat sich die Haltung der Bevölkerung dann im Laufe der Jahre geändert. Heute sind alle stolz auf den Naturpark. Man sieht, die Entscheidung war vorausschauend und auch mutig. Groß war die Freude, als 2003 der Naturpark Schlern um das wunderbare Schmuckstück Rosengarten erweitert wurde.

positiv entwickelt. Der Schlern, der Prügelweg und vieles andere mehr zählen zu meiner Lebenswelt, seit jeher. Als Jugendlicher empfand ich es als selbstverständlich, dass es bei uns hier so schön ist. Natürlich habe ich nicht daran gedacht, dass es auch einen rechtlichen Hintergrund gibt, ein Naturparkdekret mit Schutzfunktion. Erst später als ich mich selbst politisch engagierte, wurde ich mir der Bestimmungen bewusst, die diesen schönen Lebensraum regeln, ebenso des Konfliktes zwischen dem Schützen und dem Nützen.

Wird der Schutz immer bedeutender?

Interview: Elisabeth Augustin

Fotos: Helmuth Rier

Mein Vater Walter war zu jener Zeit Bürgermeister. Aus seinen Erzählungen weiß ich, dass die Begeisterung für die Ausweisung des Naturparks damals alles andere als groß war. Die Bauern

Wie erlebten Sie persönlich die Entwicklung des Naturparks?

Aus meiner Sicht hat sich die Naturparkagenda insgesamt sehr

Wir haben viel Tourismus. Da stellt sich dann die Frage, wie managen wir das? Und wie schauen wir, dass es nicht zu viel wird? So war zu meiner Zeit als Bürgermeister von Völs am Schlern beispielsweise die Verlegung des Parkplatzes am Völser Weiher ein Riesenthema, ebenso wie die Beschränkung des Zuganges zum See. Der Naturpark liegt im Natura-2000-Gebiet und dient dem Schutz nicht nur der landschaftlichen Schönheit, sondern vor allem auch der Biodiversität. So schaut man beispielsweise, dass es nicht zur Überweidung kommt. Auch die

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den Verkehr und die Zufahrten betreffenden Einschränkungen wirken, damit das Wild sich in Ruhe entwickeln kann.

Gleichzeitig ist der Naturpark ein Gütesiegel, das die Region attraktiver macht, auch für Feriengäste. Und genau darin liegt die Herausforderung, das alles ins Gleichgewicht zu bekommen. Es ist schön, den Naturpark erlebbar zu machen und es ist das Recht der Menschen, davon etwas zu haben, aber in einer Art und Weise, dass der Naturpark nicht gestört wird. Ich denke, es ist gut gelungen, die Leitplanken dafür zu setzen. Die Herausforderungen bleiben, zumal unsere Region sehr attraktiv ist. Es geht auch um ein Hotspot-Management zu gewissen Zeiten mit einem besonders großen

Andrang. Dabei geht es nicht um ein Aussperren, sondern darum, das Naturerlebnis zu garantieren und gleichzeitig die Natur zu schützen. Die Lebensqualität in Südtirol hängt hauptsächlich damit zusammen, dass wir diese wunderbare Natur- und Kulturlandschaft haben. Diese prägt uns. Ich glaube, die meisten Menschen haben verstanden und verinnerlicht, dass es ein Glück ist, einen Naturpark zu haben. 2003 hat man beschlossen, das Thema mit in die eigene Destinationsbezeichnung zu nehmen –„Völs am Schlern – Kurort am Naturpark“ – mit dem klaren Ziel Gäste anzusprechen, die naturnahe Erholung, beschauliche Ruhe, gesunde Bewegung, südlichen Genuss, eine gute Unterkunft, angenehmes Klima und eine einzigartige Kulisse schätzen.

Was ist Ihre persönliche Hoffnung für das Erbe, das wir hinterlassen?

Der Naturpark sollte aus meiner Sicht noch erweitert werden. Lang- und Plattkofel sind nicht Teil des Naturparks Schlern-Rosengarten. Diese gehören aus meiner Sicht unbedingt hinein, um dort eine ähnliche Philosophie zu entwickeln, vor allem auch bei der Gestaltung der touristischen Ströme. Damit würden Langkofel und Plattkofel wahrscheinlich auch in das UNESCO-Welterbe aufgenommen. Zudem wünsche ich mir, das Bewusstsein für den Wert des Naturparks weiter zu stärken, mit dem Ziel, den Nutzen noch mehr in den Hintergrund und das Schützen in den Vordergrund zu stellen. <

Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher sieht die große Herausforderung darin, den Wert des Naturparks zusätzlich zu stärken und den Schutz in den Vordergrund zu stellen.

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Die Unerschrockene

Ein Leben mit Höhen und Tiefen, geprägt von Heimatpflege, Naturschutz, Sport, Arbeit, Politik und der großen Liebe zu den Bergen: Die Pionierin Margareth Ploner hat viel bewegt.

Nach den Wünschen anderer funktionieren kann sie nicht. Freiheit und Selbstständigkeit sind ihr wichtig. Margareth Ploner macht in der Begegnung schnell klar, wieviel ihr ihr selbstbestimmtes Leben bedeutet. Die 75-Jährige blickt auf eine bewegte Zeit zurück und hat naturgemäß noch viel vor. In dem, was sie tut, will sie stets einen Sinn erkennen, „nicht blind gehorchen, sondern selbst denken“, sagt sie. Es kommt nicht von ungefähr, dass Margareth in vielen Bereichen eine Pionierin war. Ihr Mut und Selbstvertrauen, ihre Unerschrockenheit, Begeisterung und ein gewisser Sinn für Selbstverständlichkeit ließen sie in ihrem Leben im wahrsten Sinne des Wortes hoch hinauskommen.

pflege in Meran. Ab 1969 war sie drei Jahrzehnte lang mit sehr viel Einsatz und Leidenschaft in der HalsNasen-Ohrenabteilung im Krankenhaus in Bozen im Einsatz. Dort erinnert man sich heute noch an die legendäre Stockschwester, die selbst noch immer vom „schönsten Beruf“ schwärmt. Als alleinerziehende Mutter ihrer über alles geliebten Tochter Barbara, die heute Zahnärztin ist, entschied Margareth beruflich zurückzutreten und war dann für lange Zeit Krankenschwester in einer Privatpraxis.

Text: Katja Sanin, Elisabeth Augustin

Fotos: Helmuth Rier

Im Dezember 1948 als jüngste von drei Schwestern in Tiers geboren, wuchs sie in einfachen, aber sie sehr fördernden Verhältnissen auf. Der Vater war Schneidermeister und die Mutter teilte mit ihm die Leidenschaft für Trachten, die auch an die Tochter weitergegeben wurde. „Meine Mutter war eine starke, zielstrebige Frau, die ihrer Zeit um 30 Jahre voraus war“, erzählt Margareth Ploner. „Unserer Mutter war es sehr wichtig, dass ihre Mädchen einen Beruf erlernten.“ Margareths Traumberuf wäre Hostess gewesen, doch da legten ihre Eltern ein Veto ein, denn Frauen, die im Service arbeiteten, galten damals als verpönt. Schließlich absolvierte die junge Frau die italienische Berufsausbildung der Kranken-

Die Leidenschaft für die Berge wurde bei Margareth im Alter von 16 Jahren entfacht, als sie mit der Schwester und deren Freunden eine Dreitagestour machte. Zum ersten Mal auf die Rosengartenspitze kletterte Margareth mit 17 – gekleidet mit den Skihosen und ledernen Skischuhen ihrer Schwester. „Das Stück über das Messnerjoch habe ich auf Socken in Angriff genommen, da die Schuhe doch recht schwer waren“, erinnert sich Margareth, als ob es gestern gewesen wäre.

Unter der Woche war Margareth in der Schule in Meran und an den Wochenenden in den Bergen unterwegs. „Angst hatte ich dabei nie“, sagt sie. „Mein Vertrauen und meine Begeisterung kannten keine Grenzen.“ An jene intensive Zeit erinnert ein kleines, besonders liebevoll gestaltetes Tourenbuch. Als sie an einem schönen Sommertag 1968

Vom atemberaubenden Fallschirmsprung zur gewagten Kletterpartie: Margareth Ploner war als Frau ihrer Zeit weit voraus.

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mit einem Kletterfreund die Hocke-Buratti-Führe in der Laurinswand im Rosengarten erfolgreich durchstiegen hatte und voller Freude und mit Stolz erfüllt erst spät am Abend nach schon lange eingetretener Finsternis nach Hause kam, stand ihrer Mutter die große Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Und Margareth schrieb in ihr Tourenbuch „Dies war und wird die schönste Tour in meinem Leben bleiben.“ Im Laufe der Jahre folgten noch viele unbeschreiblich interessante und erlebnisreiche Klettertouren, erzählt Margareth in ihrem Tourenbuch blätternd.

Im Jahr 1965 wurde der Alpenverein Tiers gegründet. Obschon Frauen am Berg zu jener Zeit noch sehr misstrauisch beäugt würden, war Margareth Ploner mit voller Begeisterung dabei. Sie stand der Ortsstelle Tiers als erste Frau als Ortsstellenleiterin in Südtirol zwanzig Jahre lang vor. Margareth war auch die erste Frau im AVS-Bergrettungsdienst (BRD) in Tiers sowie auf Landesebene und die erste Frau im Gemeindeausschuss ihres Dorfes. Für 25 Jahre im Bergrettungsdienst erhielt sie ein Abzeichen, in das über dem Schriftzug BRD-Mann für Margareth eigens „Frau“ eingraviert wurde. Darüber kann sie sich heute noch freuen.

In ihrer aktiven Zeit in der Lokalpolitik und im Vereinsleben in Tiers am Rosengarten hat sie viel bewegt, ist mit ihrer selbstbestimmten Art aber auch angeeckt und musste mitunter Rückschläge sowie

persönliche Angriffe erleiden. Margareth Ploners besonderer Einsatz für den Natur- und Umweltschutz und ihre visionären und zugleich unverhandelbaren Vorstellungen von Nachhaltigkeit kamen bzw. kommen bei den Interessensvertretungen sowie in den Gremien, in denen sie mitarbeitet, nicht immer gut an. „Der Naturschutz verdient noch mehr Aufmerksamkeit“, ist sie überzeugt. So überrascht es nicht, dass Margareth bei ihren ausgedehnten Touren im Naturpark auch immer wieder beim Sammeln von Müll anzutreffen ist. Seit vielen Jahren ist Margareth Ploner auch ein außerordentlich wichtiger Bezugspunkt für die Naturparkverwaltung. Ihr hat der Naturpark Schlern-Rosengarten viel zu verdanken. Die lebensfrohe Margareth hingegen kommt besonders beim Singen zum Vorschein. Seit fünf Jahrzehnten singt sie im Singkreis Runkelstein begeistert mit.

Getrieben von großer Abenteuerlust hatte Margareth in den 1970er-Jahren die Ausbildung zur Fallschirm-Springerin gemacht, obwohl ihre größte Leidenschaft sommers wie winters weiterhin den

150 Jahre Erstbesteigung der Rosengartenspitze

Die höchste Erhebung des Rosengartenmassivs in den Dolomiten ist der Kesselkogel mit 3.004 m ü.d.M., doch der Hauptgipfel des Rosengartenmassivs ist die etwas niedrigere Rosengartenspitze mit 2.981 m ü.d.M. Sie gilt als besonders beliebter Kletterberg. Die Rosengartenspitze wurde vor 150 Jahren, am 31. August 1874, durch die Briten Charles Comyns Tucker und T. H. Carson mit dem Bergführer Francois Devouassoud über den heutigen Normalweg über Westflanke und Nordgrat erstbestiegen. Als Lohn wartet am höchsten Punkt ein grandioser Rundblick über die vielen Felsgipfel der Dolomiten. Das Besondere der Rosengartenkette ist, dass sie zugleich auch Landes- und Sprachgrenze ist. Die „bergsteigerische Besiedelung“ vom Osten erfolgte vorwiegend durch Bergsteiger aus dem Fassatal, jene vom Westen durch Tierser Alpinisten. Die Südtiroler Anteile des Berges sind im Naturpark Schlern-Rosengarten unter Schutz gestellt. (ks/ea)

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Bergen galt. Den Fallschirmsport betrieb sie zehn Jahre lang und absolvierte dabei rund 400 Sprünge. „Das Fallschirmspringen hat mich Selbstdisziplin, Ordnung und Verlässlichkeit gelehrt“, betont Margareth. Den Sprung im Freifall, bei dem sich der Schirm zu spät öffnete, was sie beinahe das Leben gekostet hätte, hat sie bis heute nicht vergessen. Ein fataler Unfall, den sie 1975 bei einem Wettkampf im Naturbahnrodeln erlitt, hatte weitreichendere Folgen. Ein Chirurg in der Schweiz sorgte damals dafür, dass die Folgen eines Trümmerbruchs der Mittelfußknochen nicht zu gravierend waren, indem er ihren Fuß mit einer Knochentransplantation aus dem Becken rettete. Ein verlorener Fuß wäre mit Margareths Leidenschaft für die Berge und das Klettern nicht vereinbar gewesen.

Der wohl schlimmste Einschnitt im Leben der Tierserin war, als sie im März 2020 mit einer starken Corona-Infektion vier Wochen lang intubiert auf der Intensivstation im Bozner Krankenhaus lag, wo die Ärzte um ihr Leben kämpften. Bei diesem Thema schießen der selbstbewussten und starken Frau die Tränen in die Augen. In der Folge war Margareth drei Jahre lang gezeichnet von dieser Virus-Erkrankung. Sie aber kämpfte sich – ganz nach dem Motto des libanesischen Dichters und Philosophen Khaliul Gibran „Sturm und Schnee vernichten wohl die Blumen, aber ihre Samen können sie nicht töten“ – in ihr bewegtes Leben zurück. Margareth Ploner kann heute ihr Leben wieder genießen und sich in der Natur und ihren geliebten Bergen bewegen. <

Ihr Heimatberg, der Rosengarten mit seinen bizarren Felsformationen, bedeutet Margareth Ploner besonders viel. Gerne schwelgt sie in Erinnerungen an ihre Jugendjahre als Gipfelstürmerin.

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Margareths Lieblingsorte

Der Rosengarten

Im Felsbereich des Rosengartens, abseits von überlaufenen Wegen, genießt Margareth die einmalige Schönheit und Vielfalt der Natur und bestaunt immer wieder aufs Neue die unbändige Kraft der Naturgewalten.

Schloss Prösels

Margareth arbeitet seit Jahren ehrenamtlich im Verwaltungsrat des Kuratoriums Schloss Prösels mit. Dieses sorgt für die Instandhaltung, Pflege und Sicherung der um 1200 von den Herren von Völs erbauten und im frühen 16. Jahrhundert von Leonhard von Völs erweiterten RenaissanceSchlossanlage.

Am Fuße der Hammerwand

Hier gibt es besondere Flecken, wo die Schopfige Teufelskralle blüht. Das Glockenblumengewächs, dessen Wuchshöhe zwischen 5 und 15 Zentimeter erreicht, blüht im Juli und August und fasziniert die Blumenliebhaberin Margareth auf besondere Weise.

Das Elternhaus in Tiers am

Rosengarten

Margareths Eltern haben den drei Mädchen Geborgenheit gegeben und waren ihre ersten großen Vorbilder. Freude und Leid wurden in der Familie gemeinsam geteilt. Der Eltern große Fürsorge für die Familie und der Einsatz für die Dorfgemeinschaft waren prägend für sie.

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Zurück in die Urzeit

Wie kaum sonst wo in den Dolomiten, ist am Geologensteig im Frötschtal deren geologische Entwicklung erkennbar. Der Weg führt durch Raum und Zeit.

So idyllisch der Frötschbach auch wirkt, am 22. Juli 2022 verwandelte er sich nach der Entladung einer Gewitterzelle zwischen Santnerspitze und Euringer urplötzlich in einen tobenden Fluss. Der Bach riss unzählige Tonnen an Gesteinsmaterial und Bäume mit sich und überschwemmte tsunamiartig Teile von Seis am Schlern. Am Bergsteig, der

Am naturkundlichen Steig entlang des Frötschbachs lassen sich unglaubliche Entdeckungen machen.

den Frötschbach entlang von Bad Ratzes bei Seis in Richtung Seiser Alm und Schlern führt, lässt sich die unzähmbare Naturgewalt erahnen.

Wer den sogenannten „Geologensteig“ im Frötschtal begeht, begibt sich auf eine Zeitreise von 280 Millionen Jahren. Ein naturkundlicher Steig legt

Text: Elisabeth Augustin Fotos: Helmuth Rier

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Am sogenannten „Geologensteig“ zeigt sich in beeindruckender Weise die Entwicklung der Dolomiten.

die Entwicklung der Dolomiten, eine der imposantesten Berglandschaften weltweit, offen. Die tiefe Furche, die der Bach unter dem Schlern gegraben hat, legt den schichtenweisen Aufbau der Dolomiten frei. Zehn Stationen informieren über die geologischen Besonderheiten. Im Grunde reicht es auch schon, mit neugierigem Auge diese einzigartige Gegend zu erkunden. Den Weg entlang finden sich Ablagerungsgesteine, Vulkangesteine, weiße und rote Sedimentgesteine sowie rote Werfener Schichten und gelb-rötliche Richthofenkonglomerate. Den Weg, der an Wasserfällen und versteinerten Lavasäulen entlangführt, säumen verschiedenste Heilkräuter und Blumenarten, wie beispielsweise Wiesensalbei, Drachenmaul, Augentrost und Gold-Pippau.

Die artenreiche Flora und bizarren Felsformationen machen den Geologensteig so einzigartig. Ausgangspunkt ist Bad Ratzes bei Seis (Bushal-

testelle Shuttlebus Nr. 15). Nach dem Hotel eine Holzbrücke über den Frötschbach querend führt der Weg durch die Schlucht des Frötschbachs und an beeindruckenden Wasserfällen vorbei. Wer dem Weg bergauf bis zur Prossliner Schwaige, die auf 1.740 Metern inmitten satter Bergwiesen liegt, folgt, kann dort oben den Blick auf die grandiose Bergwelt genießen. Der Weg verläuft zuerst weiter taleinwärts und führt dann zur Schlernbödelehütte, die auch zur Einkehr einlädt. Anschließend führt der Weg in Kehren den steilen Waldhang hinab und zurück nach Bad Ratzes. Der Geologensteig wird auch gerne von jenen begangen, die von der Seiser Alm oder dem Schlern kommend zurück nach Seis wandern. Die gesamte Weglänge (der Markierung Nr. 1 + 1a folgend) beträgt ca. 9,5 Kilometer, die reine Gehzeit in etwa 4 Stunden, der Höhenunterschied 600 m. Mittelschwere Wanderung – Trittsicherheit und eine gute Kondition sind erforderlich. <

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Ein Glücksgefühl zum Bewohnen

Aus der Dolomitenregion Seiser Alm stammen gar einige Architekten, die mit besonderen Objekten und speziellen Sichtweisen auf sich aufmerksam machen – so wie Stefan Rier von noa* - network of architecture. In Teil 2 der ALPE-Architekturserie erzählt der Seiser von seinem Projekt Messnerhaus, eine Kindheitserinnerung, die materialisiert wurde.

Wenn das Heu eingebracht ist, dann kann man vortrefflich von einer Erhöhung aus hineinspringen – das frisch duftende Heu liegt locker im Stadel, die Springenden kommen weich auf. Springen, hinaufklettern, springen, hinaufklettern, springen … und schließlich noch eine „Heuschlacht“. Das „Heihupfen“ oder „Heuspringen“ – wie es in Südtirol bezeichnet wird – ist besonders bei Kindern ein beliebter Zeitvertreib auf Bauernhöfen und sorgt für lachende Gesichter, egal, ob es sich um den Nachwuchs von Bauersleuten handelt, um deren Freunde oder Urlaubsgäste.

Auch Stefan Rier, aus Seis am Schlern stammender Mitgründer des Architektur- und Designstudios noa* - network of architecture (Bozen), war einst ein begeisterter „Heuhupfer“ und spielte in Stadeln – bis heute verbindet er viele positive Emotionen mit diesen Kindheitserinnerungen. Diese Glücksgefühle hat der Architekt versucht, in sein Projekt „Messnerhaus“ einzubringen, das er im Ortskern von Seis am Schlern für sich und seine Familie realisiert hat. „Vielleicht wäre ich ohne diese Erfahrungen als Kind nie darauf gekommen, dieses Haus zu entwerfen“, sagt Rier.

Dieses entstand vor einigen Jahren anstelle eines verlassenen Gebäudes und wirkt von außen wie ein traditionelles Haus in den Alpen, zeigt innen aber seine durchlässige und innovative Seele. Oder wie Stefan Rier es formuliert: „Wir wollten die Typologie Stadel aufnehmen und unterstreichen. Unser Ziel war es, dass sich das Haus damit in die Ästhetik und Architektur des Dorfes einbindet, die durch Paarhöfe aus Feuerhäusern und Holzstadel geprägt ist.“ Die Fassade des Gebäudes sei deshalb auf allen Seiten traditionell mit einer Holzstruktur gestaltet worden. „Doch das Einordnen in das traditionelle, ortstypische Schema ist auch mit Ironie zu sehen, als Parodie“, so Rier

„Das Einordnen des Äußeren des Messnerhauses in das traditionelle, ortstypische Schema ist auch mit Ironie zu sehen. In diesem Sinne habe ich mich bei den Innenräumen entschieden, mit der Tradition zu brechen und mich von festgelegten Einschränkungen und Mustern zu befreien“.

weiter. „In diesem Sinne habe ich mich bei den Innenräumen entschieden, mit der Tradition zu brechen und mich von festgelegten Einschränkungen und Mustern zu befreien, auch was die Verwendung der Materialien angeht. Dies, um nach vorne zu schauen – und ein wenig weiter zurück, auf die schönen Jahre meiner Kindheit.“

Text: Simone Treibenreif Fotos: Helmuth Rier

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Das Ergebnis war ein extrem offenes Raumkonzept mit dreifacher Höhe und ohne durchgehende Zwischendecken. Im Erdgeschoss befindet sich ein großer offener Raum mit drei unterschiedlichen Funktionsinseln: der „Plauderecke“, dem Essbereich und der Küche mit einer sehr großen Küchenzeile aus Naturbronze, die seitlich mit Terrakottafliesen aus handwerklicher Produktion verkleidet ist. Dann entwickelt sich das Haus vertikal und die klassischen Räume werden durch „schwebende Boxen“ ersetzt, die auf unterschiedlichen Höhen platziert und über Treppen und Gehwege miteinander verbunden sind. „Beim Aufsteigen hat man das Gefühl, den Gipfel eines Bergs zu erklimmen“, findet Rier. Die Erschließungswege sind zudem nicht nur funktionale Verbindungselemente, sondern sie bieten Platz für weitere Funktionalitäten wie die Bibliothek und die Badezimmer mit offenen Badewannen und Duschen (nicht sichtbar sind nur die Toiletten).

DAS ARCHITEKTURBÜRO

Der in Seis am Schlern aufgewachsene Stefan Rier (Jahrgang 1979) ist mit dem Pusterer Lukas Rungger (Jahrgang 1977) Gründungspartner des Architektur- und Designstudios noa* - network of architecture. Bevor die beiden 2010 in Bozen ihr eigenes Büro eröffneten, hatten sie ein knappes Jahrzehnt Erfahrungen im In- und Ausland gesammelt. Bei ihrer letzten beruflichen Station außerhalb Südtirols haben sie sich dann kennengelernt: Sowohl Rier als auch Rungger waren über einige Jahre als Projektverantwortliche beim renommierten Architekten und Designer Matteo Thun in Mailand tätig. Während dieser Zeit entwickelte sich eine Freundschaft zwischen den beiden – dass sie über mehrere Ecken auch verwandt sind, erfuhren sie erst später: Runggers Vater stammt ursprünglich ebenfalls aus Seis am Schlern. Als sich Rier im Laufe der Nullerjahre entschloss, das Projekt „Messnerhaus“ (siehe Haupttext) zu zeichnen, wo er sein eigener Auftraggeber war, fragte er seinen einzigen Südtiroler Arbeitskollegen, ob dieser dabei sein „Dialogpartner“ sein wolle. Rungger stimmte zu. Wenn es bis zur Realisierung des Messnerhauses auch noch einige Jahre dauerte, so entwickelte sich aus dieser Zusammenarbeit allerdings ein weiteres Projekt, das Rier und Rungger gemeinsam angingen und das schließlich in der Gründung von noa* mündete: Walter Mulser wollte sein Hotel Valentinerhof in St. Valentin oberhalb von Seis am Schlern erweitern; als Rier ihn fragte, ob er und Rungger die Planung übernehmen dürften, sagte Mulser zu – mit der Auflage, dass die Gemeindebaukommission den Projektvorschlag im ersten Anlauf annehmen müsse. Das gelang, der Grundstein für noa* - network of architecture war gelegt. Mittlerweile hat das Studio neben dem Hauptsitz in Bozen Außenstellen in Berlin, Mailand und Turin; das in den Bereichen Architektur und Interior Design tätige Team umfasst rund 30 Personen. Fokus der Tätigkeit sind Hotellerie und Gastronomie sowie Projekte im Tourismusbereich im Allgemeinen. „Der elterliche Tischlereibetrieb arbeitet seit Jahrzehnten in diesem Sektor, das hat es mir nach dem Studium ermöglicht, Arbeitserfahrungen bei Architekten zu sammeln, die in diesem Bereich tätig waren bzw. sind“, sagt Rier. „So hat sich die Spezialisierung quasi ‚natürlich‘ ergeben.“

„Das gesamte Gebäude ist so konzipiert“, führt Rier aus, „dass Privatsphäre und Intimität mit zunehmender Höhe wachsen.“ Insgesamt ist die Tragkonstruktion aus Holz, die komplett sichtbar ist, 12 Meter hoch, was auch eine statische Herausforderung war. In der höchsten Box befindet sich die Sauna mit Blick auf die 2.414 Meter hohe Santnerspitze und den Kirchturm.

Die ungewöhnliche Anordnung der Räume ist auch von außen sichtbar und bildet eine Art Gegensatz zu den traditionellen Fassaden; im Norden – zur Hauptstraße hin – sind die beiden mit Kupfer verkleideten Boxen der Räume hinter der

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Stefan Riers Grundprinzip als Architekt ist es nicht, Gebäude zu bauen oder Funktionen zu planen –er möchte Geschichten erzählen.

DER GESCHICHTENERZÄHLER:

STEFAN RIER ÜBER SEINE

VISION VON ARCHITEKTUR

„Es geht uns bei noa* - network of architecture immer darum, zu verstehen, was die Geschichte des Ortes ist, an dem wir tätig werden, welche Emotionen mit diesem für die Auftraggeber verbunden sind. Unser Grundprinzip ist es nicht, Gebäude zu bauen oder zu Funktionen zu planen –wir wollen Geschichten erzählen. Deshalb machen wir auch schon vor der Ausarbeitung von Konzepten Kick-offs mit den Bauherren. Dabei geht es darum, den Ort zu verstehen, die Auftraggeber zu verstehen, den Ort und die Kultur drumherum kennenzulernen. Diese Kick-offs können auch Tage dauern, in denen wir uns mit dem Ort befassen und in denen wir sehr in die Tiefe gehen. Emotionen, das, was ich an einem Ort spüre oder sehe, spielen in unserer Planung eine wichtige Rolle. Mitunter spielen wir auch mit den Emotionen derjenigen, die das Gebäude später nutzen, etwa der Hotelgäste. Kürzlich haben wir beispielsweise ein Hotel geplant, in dem sich die Rezeption im sechsten Stockwerk befindet – ganz oben unterm Dach, schon der Weg dorthin ist für den Ankommenden ein Erlebnis. Ein weiteres Beispiel sind die Saunen, die wir bei einem weiteren Hotelprojekt in einer freischwebenden Plattform in Stahlkonstruktion realisiert haben; auf dieser befinden sich mehrere kleine Häuser mit Satteldächern, die sich auf der unteren Ebene der Plattform spiegeln, sodass sie kopfüber Richtung Boden ragen. Worauf wir bei noa* ebenfalls Wert legen: Themen großflächiger zu sehen. Das bedeutet, dass wir etwa bei Hotelprojekten auch ein Verkehrskonzept mitdenken.“

vorgesetzten Holzfassade sichtbar und erzeugen einen starken Materialkontrast. Im Süden dagegen wird die Fassade aus Glas durch die Saunabox durchbrochen.

Eines von Riers Projektzielen, die durch diese Bauweise umgesetzt werden konnte, war: die natürliche Beleuchtung zu maximieren – obwohl es in der nördlichen Fassade keine Fenster gibt („Wegen des extrem starken Verkehrsaufkommens“, so Rier). Um im Innenraum mit dem traditionellen Äußeren des Messnerhauses zu brechen, wurden neben den für das Gebiet typischen Rohstoffen Holz und Stein moderne Materialien verwendet – zum Teil mit mediterranem Design. „Beispielsweise der Kunstharzboden, der im Erdgeschoss optisch eine Einheit schafft, und sich mit dem gebrannten Ton der meerblauen Fliesen abwechselt, die auch für die Verkleidung der Küchenzeile verwendet wurden“, erklärt Stefan Rier. Mit Messing wurden indes helle und warme Akzente in der Einrichtung und entlang der langen Arbeitsplatte mit Kochfeld gesetzt. „Und die Treppe aus fein geschmiedetem Eisen erinnert an die traditionellen arabischen Fenstergitter und bildet für eine alpine Landschaft ungewöhnliche Lichtspiele.“

Die Einrichtung wurde nach Maß von lokalen Unternehmen mit möglichst regionalen Materialien gefertigt. „Die Textilien spielen zusammen mit dem Holz eine wichtige Rolle bei der fast theatralischen Atmosphäre im Haus: Blaue Samtvorhänge umrahmen die Räume und eröffnen neue Perspektiven“, sagt Rier „Für die Einrichtung der Schlafzimmerboxen haben wir uns ebenfalls für dekorative Textilien entschieden, die blaue Tapete bildet eine schallabsorbierende Barriere.“

Dass es Rier mit seinem Messnerhaus offenbar gelungen ist, sein Ziel die Tradition aufzugreifen und zu verändern zeigen auch die fachlichen Anerkennungen, die er dafür erhalten hat, u.a. ein Iconic Award für innovative Architektur des Rats für Formgebung oder das Erreichen des Finales des World Architecture Festivals – WFA in der Kategorie House als eines von fünf Projekten. <

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BEQUEM UND NACHHALTIG INS

WANDERPARADIES SEISER ALM

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7 Tage gültig (ab Erstentwertung) | 18.05. > 13.10.2024

> uneingeschränkte Nutzung der Seiser Alm Bahn und des Seiser Alm Express (Linie 10)

> uneingeschränkte Nutzung der Shuttlebusse (Linie 2, 3, 3A, 5, 13, 15) und des Almbusses (Linie 11)

> uneingeschränkte Nutzung der Kabinenbahn Puflatsch, der Sessellifte Spitzbühl, Panorama, Florian (Seiser Alm) und Marinzen (Kastelruth)

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> uneingeschränkte Nutzung der Seiser Alm Bahn und des Seiser Alm Express (Linie 10)

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> Aufpreis für Fahrrad: 57,50 €

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> Die Combi Card und die Seiser Alm Card Gold sind nicht übertragbar und bei den Kassen der Seiser Alm Bahn, bei den Tourismusvereinen Kastelruth, Seis am Schlern und Völs am Schlern, oder bei Ihrem Vermieter erhältlich.

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> uneingeschränkte Nutzung der Shuttlebusse (Linie 2, 3, 3A, 5, 13, 15) und des Almbusses (Linie 11)

> Kinder (geb. nach dem 01.01.2016) und Rollstuhlfahrer fahren gratis. Junioren (geb. nach dem 01.01.2008) zahlen die Hälfte des Preises.

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Seis-Seiser Alm Bahn AG

39040 Seis am Schlern · Schlernstraße 39

Tel. +39 0471 704 270 · www.seiseralmbahn.it · info@seiseralmbahn.it

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Komma GraphikFoto: Helmuth Rier
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Schöne Ausblicke und kurzweilige Einblicke machen die Wanderung zum echten Naturerlebnis.

Erleben mit allen fünf Sinnen

Der Gumperer Weg in Seis am Schlern wurde von Kindern für Kinder gestaltet. Der sechs Kilometer lange Rundweg lässt sich relativ leicht bewältigen und verspricht jede Menge Abenteuer.

Text: Rosa Maria Erlacher

Fotos: Helmuth Rier

Das Wort „gumpern“ stammt aus dem Südtiroler Dialekt und bedeutet ursprünglich „auf den Markt gehen und mit Waren handeln bzw. tauschen“. Später übertrug man dieses Wort auf Verhaltensweisen, wenn Menschen verspielt, selbstvergessen und ohne Druck die Zeit vergehen lassen, also auf gut Deutsch „trödeln“. Wer kann sich nicht an die Kindheit erinnern, wenn man mal wieder getrödelt, beim Spiel Umgebung und Zeit vergessen, die Gedanken hat abschweifen lassen und dafür – eben für dieses „Trödeln“ – dann getadelt wurde? Dabei ist „gumpern“ so wichtig für die kindliche Entwicklung. Auch Erwachsenen tut es gut, sich hin und wieder Zeit zu lassen, etwas Neues zu entdecken und die Natur mit allen fünf Sinnen zu entdecken und zu genießen. Dazu bietet sich in Seis am Schlern eine tolle Gelegenheit auf einem Rundweg, der an der Malenger Mühle vorbei durch Wiesen und Wälder zu großartigen Ausblicken führt. An insgesamt fünf Stationen erwartet Erwachsene eine Ruhebank während Kinder sich zu spielerischen Entdeckungen aufmachen können.

Fünf Erlebnisstationen. Entstanden ist der Gumperer Weg auf Initiative der Grundschule Seis am Schlern und des lokalen Tourismusvereins. Die fünf Stationen wurden von den Volksschüler*innen

gestaltet, als Anregung für kleine und große Besucher*innen, mit allen fünf Sinnen die Umgebung zu erforschen. Doch schon zwischen den Stationen sind alle Sinne gefragt. Welche Bäume und Sträucher wachsen im dichten Wald, welcher Vogel singt in den Blättern des Laubbaumes, wie riechen die Blumen und Kräuter am Wegesrand, wie schmeckt die Brombeere am Strauch, der über eine alte Steinmauer wuchert, wie fühlen sich moosbewachsene Steine an?

Die Stationen greifen die Emotionen auf, die durch das Naturerlebnis entstehen. „Das geht unter die Haut“, nennt sich die erste Station. „Ich sehe was, was du nicht siehst“, heißt es bei der zweiten Station, bei der es gilt, gleich sieben Kirchtürme ausfindig zu machen. Dann geht es bei der dritten Station „Immer der Nase nach“: Hier kann man seinen mehr oder weniger feinen Geruchssinn an Kräutersäckchen testen. Als Nächstes überrascht ein Brunnen, mit dessen frischem Wasser vom Schlernmassiv man sich erfrischen kann, ganz nach dem Motto „Mir läuft das Wasser im Mund zusammen“. Auch die letzte Station steckt voller Überraschungen: „Schenk mir dein Ohr“ und Kinder werden sprachlos lauschen, wenn sie das fröhliche Vogel-Gezwitscher hören.

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Leicht zu bewältigen, viel zu erleben: Kinder finden am Gumperer Weg viel Beschäftigung.

Kinder sind Experten bei der Gestaltung ihrer eigenen Lebenswelt.

Einkehr am Wege. Die Umsetzung des Projekts wurde vom Tourismusverein Seis am Schlern übernommen. Die Mitarbeiter für die Wegehaltung machen den Weg Jahr für Jahr und auch nach Unwettern wieder gut begehbar und halten die Stationen in Schuss. Der etwa sechs Kilometer lange Rundweg kann vom Vorfrühling bis in den späten Herbst bei regenlosem Wetter problemlos begangen werden. Am schönsten präsentiert sich der Gumperer Weg an kühleren klaren Tagen, bei großer Sommerhitze empfiehlt er sich eher nicht. Wenn man genügend Wasser und vielleicht auch Essen für ein gemütliches Picknick mitbringt, können sich Erwachsene und Kinder die Zeit hier wunderbar mit „Gumpern“ vertreiben! „Aber bitteschön den Abfall wieder mitnehmen, wir wollen ja unsere wunderbare Landschaft sauber halten“, ermahnen die Mitarbeiterinnen des Tourismusvereins Seis am Schlern.

Die reine Gehzeit von ungefähr zweieinhalb Stunden ist auf diesem gut beschilderten Weg ebenso für ältere Erwachsene leicht zu bewältigen, wie auch für Familien mit kleineren Kindern. Allerdings ist der Weg für Kinderwagen nicht geeignet, weil er durch den Wald hindurch teils eng und etwas steil führt, weshalb es auch ratsam ist, bei eingeschränkter Trittsicherheit Gehstöcke mitzuführen. Auf alle Fälle wird gutes trittsicheres Schuhwerk empfohlen! Wer auch die Kleinsten mit auf den Weg nehmen will, dem bietet sich die Möglichkeit, bei den Sportgeschäften an der Talstation der Seiser Alm Bahn einen Tragerucksack auszuleihen.

Der Höhenunterschied beträgt insgesamt nur 300 Meter. Somit gilt der Weg als leicht zu bewältigendes Abenteuer. Längs der Route gibt es mehrere Einkehrmöglichkeiten, über deren Öffnungszeiten man sich aber sicherheitshalber vorher beim Tourismusbüro erkundigen sollte. Dort ist auch

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eine gedruckte Wegbeschreibung erhältlich. Ansonsten empfiehlt es sich, Wasser und Essbares im Rucksack mitzunehmen, man weiß ja nie, wie intensiv „gegumpert“ wird und wie intensiv man die herrliche Landschaft genießen möchte. Am Weg liegt auch der Hofladen „Furscher“, wo ganzjährig Eier, Obst und Gemüse angeboten werden.

Wer von auswärts kommt, kann ganz entspannt mit der Buslinie 170, die zwischen Bozen und Kastelruth verkehrt, oder mit einem der Shuttlebusse der Dolomitenregion den Startpunkt anfahren.

Dieser liegt im Dorfkern von Seis am Schlern, gegenüber dem Büro des Tourismusvereins, vor dem Hotel Enzian. Von hier aus folgt man leicht abwärts der Beschilderung Richtung St. Oswald und biegt dann am Dorfende kurz vor Peterlunger links auf den Wanderweg 7a ab. Unter dem Furscherhof füh-

ren Wegweiser hinauf zum Karlottenkofel, der sich mitten im Wald mit dem Blick auf die grandiosen Schlernfelsen und den Hauensteiner Forst mit den Burgruinen Hauenstein und Salegg wie ein besonderer Kraftort anfühlt. Wer sich wundert, welchem Zweck die Zäune und Stangen dort dienen, sei an den Oswald von Wolkenstein-Ritt erinnert, der jedes Jahr unter dem Schlern stattfindet und für den einige Teilnehmer*innen mit ihren Pferden auf diesem wunderschön gelegenen Platz trainieren. Weiter geht es durch den Wald bis Aussergost, zuerst links kurz der Straße entlang, dann rechts abwärts durch den Wald der Beschilderung folgend. Nun bleibt man auf der Asphaltstraße Richtung Seis bis der Weg vor der St. Vigil-Kirche nach links leicht aufwärts Richtung Malenger Mühle abbiegt und später auf dem Wanderweg Nr. 7A bis zum Dorfzentrum Seis zurück führt. <

Startpunkt: Dorfplatz Seis

Dauer: 2 ½ bis 3 Std. Höhenunterschied: 300 hm

Länge: 6 km

Empfohlene Jahreszeit: Frühjahr und Herbst Wichtig: Der Weg ist nicht kinderwagentauglich. Die Öffnungszeiten der Einkehrmöglichkeiten vorab überprüfen. Bushaltestellen (Linie 177) entlang des Weges ermöglichen eine Verkürzung der Wanderung.

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Die Künstler*innen vom Kofel in Kastelruth: Kinder des Kindergartens Kastelruth, Gabriella Ploner, Willi Trenkwalder (Echse und Corona), Anna Malfertheiner und Gerlinde Goller (von links oben nach rechts unten)

Kunst unterm Schlern

Die Kalvarienberg-Anlage am Kofel von Kastelruth wird diesen Sommer wieder mit „Kunst unterm Schlern“ bespielt. Ein kreatives Zusammenwirken von Kunst und Natur.

Sie malen, zeichnen, fotografieren, sind bildhauerisch tätig und bezeichnen sich selbst als „Kreativlinge“. Diese Gruppe von kreativen Menschen, die sich zum Verein „Kunst unterm Schlern“ zusammengeschlossen hat, fand auf dem geschichtsträchtigen Kofel in Kastelruth die ideale Bühne für eine Ausstellung inmitten der Natur.

„Wir sind eine Gruppe von Gleichgesinnten zwischen 18 und 80 Jahren, die zusammen Kurse, Ausstellungen und Museen besuchen, einmal im Jahr ihre Werke in einer Galerie und alle zwei Jahre am Kofel von Kastelruth vorstellen“, beschreibt Präsidentin Evi Gasser die Tätigkeit des Vereins. Sie selbst ist Illustratorin

Text: Barbara Pichler

Fotos: Helmuth Rier

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„Regentor“ von Martha Silbernagl und „Goethe“ von Loretta Cavicchi von Kinderbüchern und immer mit Begeisterung für die Kunst im Einsatz.

„Es gibt viele kreative Menschen, doch nicht alle getrauen sich, auch gestalterisch tätig zu sein und ihre Werke in der Öffentlichkeit zu zeigen“, erklärt Evi. „Denen machen wir dann Mut und unterstützen sie.“ Sich mit persönlichen Werken zu zeigen, erfordere schon eine gewisse Courage. „Bei uns sind alle willkommen, die Freude an der Kunst haben“, meint Michaela Pallanch, Gründungsmitglied des Vereins. Eine Vereinsphilosophie ganz im Sinne des Künstlers Josef Beuys: „Jeder Mensch ist ein Künstler“.

Kunst und Kofel. Der Kofel liegt mitten im Dorf und ist vom Kastelruther Dorfzentrum in wenigen Minuten zu erreichen. Nach den ersten, eher steil ansteigenden 100 Metern geht es über einen Rundweg bis zum Kaiserjubiläumsbrunnen und der Antoniuskapelle, entlang der barocken Kapellen, mit einem schönen Blick zum imposanten Kastelruther Turm und auf den Schlern.

Der Rundweg wird von Bäumen und Sträuchern gesäumt, ein idealer Platz für Kinder zum Herumtollen, aber auch für Erwachsene, die die Ruhe suchen. Inmitten dieser Idylle, manchmal ein wenig versteckt, finden sich die Werke der „Kreativlinge“. Es ist eine bunte Mischung verschiedener Kunstgattungen: gemalte Bilder, Skulpturen aus Holz und Kunst aus „Müll“. Michaela Pallanch recycelt gerne, ihre Kunstobjekte für den Kofel sind kreativ nachhaltig, ganz dem Zeitgeist entsprechend. Zarte Mobiles hängen an den Bäumen und bewegen sich im Wind. Humorvolle Karikaturen zaubern den Betrachtern ein Lächeln ins Gesicht. Geheimnisvolle Spuren führen zu versteckten Bildern. Die Holzskulpturen von Willy Trenkwalder sind bunt und ausgefallen, das Werk von 2020 erinnert sehr an „Corona“ und durfte bis heute stehen bleiben.

Humorvoll, manchmal kritisch, immer kreativ und natürlich wetterbeständig sind die Kunstwerke. Ganze vier Monate belebt die Kunst im Sommer den Kofel, auch 2024 von Juli bis November. <

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Kunst am Kofel mit Werken von Jochen Gasser, Evi Gasser, Michaela Pallanch und Martha Silbernagl
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Von den Holunderblüten lässt sich Saft gewinnen, von den Beeren die kostbare „Hollersulze“.

Holunder tut Wunder

Mythen und Wahrheiten rund um ein zauberhaftes Gewächs

Wer im späten Frühjahr mit offenen Sinnen durch die aufblühende Natur streift, wird ihm unweigerlich begegnen: Dem betörenden Wohlgeruch des Holunders. In diesem wunderbaren Duft bringt der Holunderstrauch seine innere Schönheit für wenige Wochen im Jahr mit Macht zum Ausdruck. Ansonsten tritt er nämlich bescheiden auf, schüchtern und zurückhaltend. Es scheint fast, als wolle er sich unsichtbar machen, als sei ihm die schiere Masse, in der es ihn gibt, unangenehm. In der Tat gedeiht er, freudig wie ein Unkraut, in fast jedem Garten, an Scheunen, Hauswänden, Friedhofsmauern und natürlich überall in der freien Natur. Wollte man seinem Urteil über diesen Strauch, der zu den häu-

figsten Straucharten Mitteleuropas zählt, allein die Dichte seines Auftretens zugrunde legen, müsste man annehmen, dass er, wie so vieles, das massenhaft vorhanden ist, völlig wertlos ist.

Wenn der Holler blüht, wird der Boden nicht trocken (Bauernregel)

Doch der Schein trügt: Der Holunderstrauch zählt sogar zu den wertvollsten Sträuchern Mitteleuropas, sein häufiges Auftreten ist also einerseits wohl Ausdruck seiner Anspruchslosigkeit und

Text: Sylvia Rier Fotos: Helmuth Rier

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Von der Knospe über die Blüte zur Beere: Der Holunderstrauch zählt zu den wertvollsten Sträuchern Mitteleuropas.

Zähheit, andererseits aber sicherlich auch der hohen Wertschätzung, die er seit jeher genießt. Dafür gibt es gute Gründe: Nach alter Überlieferung, schreibt Kräuterpfarrer Weidinger, gibt es „in der Pflanzenwelt kein zweites Gewächs mit so vielen geheimnisvollen Kräften“ und, so Weidinger weiter, es stünde auch hinter diesem Volksglauben durchaus die Wirklichkeit. In der Tat galt der Holunderstrauch bereits in der Antike als wichtige Heilpflanze: In Steinzeitgräbern fand man Holunderbeeren als Grabbeigabe, Hippokrates nannte ihn einen „Medizinschrank“, aber auch Thomas von Aquin, Paracelsus und Sebastian Kneipp waren überzeugte Anhänger dieses verführerischsten Strauches des Frühsommers.

Seine Blüten und Beeren wurden zu Medizin und zu Speis und Trank verarbeitet, sein Holz zu Musikinstrumenten und seine Früchte dienten zum Färben von Leder, Stoffen und Haaren. Im Herbst sorgen die schwarzen oder roten Beeren auch heute noch für winterharte Vitamin-C-Vorräte und werden in einem aufwändigen und zeitraubenden Verfahren zur kostbaren „Hollersulze“ eingekocht, einem Wundermittel bei Husten und anderen Erkältungskrankheiten; die cremeweißen frühsommerlichen Blüten wirken im Aufguss gleichermaßen schweißtreibend, Husten lösend und entzündungshemmend.

Wie der Holunder blüht, Rebe auch und Lieb’ erglüht. Blühen beid’ im Vollmondschein, gibt’s Glück und guten Wein (Bauernregel)

Die große Hochachtung vor dem schlichten Holunderstrauch könnte aber gut und gerne auch in der schönen Legende begründet liegen, die berichtet, wie er zu seinem Namen kam und zum – frei nach Hippokrates – „Medizinschrank des Einödbauern“ wurde: Demnach beklagte sich der Holunder bei der Holla, einer vorchristlichen Gottheit, dass er, im Gegensatz zu anderen Gewächsen, den Menschen zu nichts nütze sei. Damit rührte er das Herz der Göttin, und sie sprach:

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„Da nannte ich dich „Hollerbusch“, nach meinem eigenen Namen [...]. Ich begabte dich, der du den Menschen so gern hold sein wolltest, mit vielfacher

Heilkraft: In deiner Rinde, in deinen Blütendolden und in deinen tausend Beeren.

Mit dieser poetischen Erzählung sind jedoch Wissenschaftler*innen und Linguisten wenig glücklich: Sie führen den Namen des Strauches lieber auf das germanische Baumnamensuffix „dr[a]“, auch „tar“ (klingt im englischen „tree“ nach), d. h. „Schutzbaum“, zurück. Eine hübsche Variante der Namensforschung verbindet, pragmatisch und weise, Volksglauben und Wissenschaft: Ihr zufolge leitet sich der Name des Holunders vom althochdeutschen „Holuntar“ ab; Holun-tar bzw. Holunder wäre also, da schau an, der „Baum der Holla“

Wenn der Holunder blüht, legen die Hühner weniger (Bauernregel)

Dass der Holunderstrauch im Leben der Menschen Mitteleuropas seit jeher einen hohen Stellenwert einnahm, das bezeugen aber auch die zahllosen Sagen, Legenden und Bräuche, die sich um seine schlanken und biegsamen Äste ranken. Immer wiederkehrend ist zum Beispiel die Erzählung von einer „Hohen Frau“ – manchmal die Gottesmutter Maria auf ihrer Flucht nach Ägypten, andere Male die Göttin Holle oder die nordische Liebesgöttin Freya –, der die lichten Zweige des Strauches Zuflucht und Unterkunft bieten; so zogen noch vor wenigen Generationen Männer ehrfürchtig ihren Hut, wenn sie an einem Holunderstrauch vorüberkamen.

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Frau Holle, als deren heiliger Strauch der Holunder gilt, in der Sage und Legende die Hüterin und Bringerin der ungeborenen Kinder ist; über Jahrhunderte und Generationen entwickelte sich so die Geschichte vom „Lebensbaum“, von dem die Hebammen angeblich die neugeborenen Kinder holen, sie „vom Hollerbaum herabbeuteln“.

Vor dem Holunder muss man den Hut ziehen (Brauchtum)

Von der engen Verbindung und Einbindung des „heiligen Gehölzes“ in den bäuerlichen Alltag zeugen nicht zuletzt auch die zahlreichen Bauernregeln, deren Kern er ist. Und: Seit alters ist der Holunder im Volksmund auch Heimstatt guter, Natur und Tier schützender Geister mit der Kraft, dunkle Mächte und Hexen, Feuer und Blitzschlag von Haus und Hof fernzuhalten. In der Tat war das Schlägern oder Fällen eines Holunderstrauches streng verboten; wer jedoch nicht umhinkam, einen Strauch zu fällen, konnte mittels eigener Gebetsformeln ihn und seine Bewohner um Vergebung bitten.

Heutzutage genießt der Holunder höchste Wertschätzung eigentlich nur noch im Bereich kulinarischer Genüsse. Wer kennt beispielsweise nicht den wunderbaren Holunderblütensirup, von dem jede Familie ihr eigenes, meist streng gehütetes Hausrezept hat? Es gibt wohl kaum einen köstlicheren und effektiveren Durstlöscher. Allein der Gedanke an ein Glas dieses köstlichen Getränks, an seine feine und unaufdringliche Süße in Verbindung mit der zarten Säure von der Zitrone kühlt den erhitzten sommerlichen Leib und Geist wie kaum ein anderes Getränk. Die Blüten des Holunders können aber weit mehr als „nur“ Sirup: Sie bringen einen fein-ätherischen Geschmack in Liköre und Champagner, Senf, Kuchen, in Gelees, Suppen, Chutneys und Saucen.

Seine Krönung in unseren modernen Tagen aber hat der gute alte Holunder zweifelsohne im überaus beliebten „Hugo“ erfahren: 2005 von Roland Gruber in Naturns zum ersten Mal gemixt, hat der Cocktail, der am liebsten zum Aperitif getrunken wird, seither mehr als nur die kleine Südtiroler Welt im Sturm erobert: Der Mix aus Holunderblütensirup, Prosecco, frischer Minze und Mineralwasser ist wie ein frisch-prickelndes Versprechen auf einen wunderbaren Sommer. <

Der Holunder gilt als heiliger Strauch, als Lebensbaum, als heiliges Gehölz ...

Sommer | ALPE 43

Gebackene Holunderblüten

Der „Sambucus nigra“ ist in Südtirol unter dem Namen Holler oder Holunder bekannt. Blüten und Beeren des schwarzen Holunderstrauches sind sehr beliebt. Beides wird vorwiegend zu Sirup verarbeitet. In vielen Südtiroler Haushalten gibt es ein Familienrezept für die Zubereitung. Gebackene Holunderblüten finden sich heutzutage nicht mehr so oft auf der Speisekarte, obwohl es auch dafür viele unterschiedliche Familienrezepte gibt. Damit diese süße Köstlichkeit nicht in Vergessenheit gerät, verrät die ALPE-Redaktion hier ihr Lieblingsrezept.

ZUTATEN

(für 4 Personen)

16 Holunderblüten

250 g Mehl

200 ml Milch

8 EL Mineralwasser

2 Eier

30 g Zucker

1 Prise Salz

Pflanzenöl oder Butterschmalz zum Frittieren

Puderzucker zum Bestäuben

Rezept: Barbara Pichler Foto:

ZUBEREITUNG

Die Blütendolden vorsichtig ausschütteln, nicht waschen. In einer Schüssel zuerst Eier, Zucker, Milch, Salz und das Mineralwasser mit dem elektrischen Handmixer gut vermengen. Zum Schluss das Mehl dazugeben und vorsichtig zu einem Teig verrühren. 30 Minuten ruhen lassen.

Butterschmalz oder das Öl in einem Topf erhitzen. Die richtige Temperatur ist erreicht, wenn sich an einem Holzkochlöffel, den man ins Fett hält, Bläschen bilden. Die Holunderblüten am Stängel halten und vorsichtig in den Teig tauchen. Kurz goldbraun frittieren und auf einem Küchenkrepp abtropfen lassen. Mit Puderzucker bestäuben und sofort genießen.

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Helmuth Rier

Respect the Dolomites

Nachhaltigkeit und ein achtsamer Umgang mit unserer Naturlandschaft werden bei uns groß geschrieben. Als Teil des Dolomiten UNESCO Welterbes und des Naturparks Schlern-Rosengarten fühlen wir uns verpflichtet, unseren Beitrag dazu zu leisten. Wir möchten Gäste wie Einheimische für ein umweltfreundliches Verhalten sensibilisieren. Die Themenschwerpunkte liegen beim Trinkwasser und bei der Abfallvermeidung.

Südtiroler Trinkwasser aus der Dolomitenregion Seiser Alm

Rein. Natürlich. Frisch. Kostbar.

Wussten Sie ...…, dass das Leitungswasser in der Dolomitenregion Seiser Alm höchste Trinkwasserqualität hat? Außerdem gibt es überall zertifizierte und gekennzeichnete Trinkwasserbrunnen, wo Sie Ihre mitgebrachte Wasserflasche unterwegs auffüllen können. Unser Trinkwasser ist ein nur begrenzt vorkommendes und wertvolles Gut. Ein sorgsamer Umgang verhindert einen unnötigen Verbrauch.

Weniger Müll - Mehr Natur

Weniger ist mehr.

Unsere Berglandschaft ist ein sensibler Lebensraum. Deshalb ist es hier besonders wichtig, keinen Abfall zu hinterlassen, da allein schon durch die klimatischen Bedingungen die Abbauprozesse in dieser Höhe verlangsamt ablaufen. Einige Abfälle können gar nicht abgebaut werden. Der beste Abfall ist daher jener, der gar nicht entsteht.

ABBAUZEITEN

ALUDOSE

600 Jahre

PLASTIKFLASCHE

500 Jahre

FÄKALIEN 1 Jahr

BANANENSCHALE 3 Jahre

PLASTIKSACK

200 Jahre

ZIGARETTENSTUMMEL 7 Jahre

PAPIERTASCHENTUCH 5 Jahre

Alle Infos und Maßnahmen zum Projekt finden Sie unter: www.seiseralm.it/respectthemountain

Sommer | ALPE 45

Highlights Sommer 2024

7. Mai – 29. Juni 2024 SEISER ALM BALANCE

Lust auf eine kurze Auszeit? Wenn im Frühjahr die Natur erwacht, steigt die Lust auf Bewegung im Freien und es zieht viele hinaus in die Frühlingsluft. Mit besonderen „Balance“-Erlebnissen könnt ihr in und mit der Natur Kraft tanken. Eine Morgenwanderung zum Schutzhaus Tschafon, eine Führung am Bauernhof mit anschließendem Mittagessen, Yoga auf dem Kastelruther Kofel oder Weidenflechten … Die Balance Erlebnisse bieten Bewegung, Entspannung und Wohlbefinden für Körper und Geist. www.seiseralm.it/balance

2. –16. Juni 2024 SCHLERNGENUSS DOLOMITES

Unter dem Thema 100% Dolomitenregion Seiser Alm erwartet Liebhaber der regionalen Küche zum Saisonauftakt ein Geschmackserlebnis der besonderen Art. In diesen zwei Wochen steht die ganzjährig, gesunde und 100% lokale Küche im Vordergrund. Ziel ist es, das lokale Angebot in den Vordergrund zu rücken und die Zusammenarbeit mit den Bauern und Direktvermarktern sowie die Synergien vor Ort zu stärken. Die Auftaktveranstaltung „Bergler Harass - Picknicken unterm Rosengarten“ am 2. Juni 2024 wird den Startschuss der Genusswochen geben. Am 8. Juni 2024 ab 18:30 Uhr findet die „Völser DorfkuchlEin kulinarischer Genuss!“ statt, ein Muss für alle Genießer und Feinschmecker. www.seiseralm.it/genusswochen

8. – 12. Mai 2024 SCHLERN MUSIC

Herausragende Künstler, malerische Spielorte, kulinarische Akzente: Schlern Music, kuratiert von Chiara Tonelli und Philipp von Steinaecker, lädt zu einer kammermusikalischen Landpartie der ganz besonderen Art. Mit Camilla Tilling, Maximilian Hornung u.v.a.

Sommer 2024

SCHLOSS PRÖSELS IM SOMMER

Vom 1. Mai bis 31. Oktober kann Schloss Prösels, der wohl bedeutendste Burgenbau Tirols aus maximilianischer Zeit, besucht werden. Die Schlossführungen beleuchten die Geschichte des Schlosses und jene der Herren von Völs, beide eng miteinander verwoben. In speziellen Kinderführungen unter der Leitung von „Hexe Martha“ tauchen Kinder in die Welt der Sagen ein und erfahren Wissenswertes über die Heilkunst in vergangenen Zeiten. Bei Kinderführungen mit Ritter Friedrich von Hauenstein eröffnet sich den Kindern die Welt der Ritter, Knappen und Edelfrauen. Konzerte, Lesungen, Filmabende runden das Kulturprogramm des Schlosses ab. Auf Schloss Prösels gibt es den ersten Escape Room in einem Schloss in Südtirol. Dort können Kinder (ab 9 Jahren) in Begleitung ihrer Eltern, Jugendliche und Erwachsene in Gruppen bis fünf Personen ihren Spürsinn, ihre Kreativität und Teamfähigkeit, ihr logisch-mathematisches Denken und vor allem ihre Lern- und Spaßfähigkeit unter Beweis stellen. Und während sich die Kinder auf dem neu angelegten Kinderspielplatz vergnügen, können sich die Eltern im Schlossgarten lokalen Genüssen hingeben. www.schloss-proesels.it

24. – 26. Mai 2024

41. OSWALD VON WOLKENSTEIN-RITT

Drei Tage, vier Turnierorte und 36 Mannschaften: Zu Ehren des Ritters und Dichters Oswald von Wolkenstein veranstalten Kastelruth, Seis am Schlern und Völs am Schlern nun zum 41. Mal ein historisches Reitspektakel der Superlative. Am 24., 25. und 26. Mai 2024 können Besucher beim Oswald von Wolkenstein-Ritt in das 14. Jahrhundert eintauchen und mittelalterlichen Flair, meisterliche Reitkunst und Südtiroler Gastfreundschaft erleben. Keine andere Reitveranstaltung vermag Kultur, Tradition, Geschichte, Sport und Folklore derart stimmig miteinander zu verbinden. Die Eröffnungsfeierlichkeiten samt Festeinzug und Dorffest finden in Seis am Schlern statt. www.ovwritt.com

14/15. Juni 2024

OPEN AIR DER KASTELRUTHER SPATZEN

Viele tausend Fans kommen nach Seis am Schlern um die herrliche Kulisse unter freiem Himmel zu genießen und die Spatzen live zu erleben. Sie werden alle Fans und Freunde mit einem Nostalgiekonzert überraschen und Hits aus den Jahren 1993 bis 2021 präsentieren. Wie jedes Jahr werden auch heuer wieder viele Musikgruppen aus nah und fern die Veranstaltung umrahmen.

Sommer 2024

NATURPARKHAUS

SCHLERN-ROSENGARTEN

Im Jahr 2024 steht ein ganz besonderes Jubiläum bevor: Der Naturpark Schlern-Rosengarten feiert sein 50-jähriges Bestehen! Anlässlich dieses bedeutenden Ereignisses lädt Sie das Naturparkhaus in Seis am Schlern auf eine faszinierende Reise durch die sieben Naturparke Südtirols ein. Dabei tauchen Sie ein in die erstaunliche Artenvielfalt, die in diesen Schutzgebieten beheimatet ist, erleben die Magie dieser bezaubernden Landschaften und erfahren über die unermüdlichen Anstrengungen, die diese kostbaren Naturschätze bewahren. Die Sonderausstellung gibt auch Einblick in die große Vielfalt kleinerer Schutzgebiete in Südtirol, wie Biotope oder Naturdenkmäler und greift schließlich auch Natura 2000 und das Dolomiten UNESCO Welterbe auf. naturparks.provinz.bz.it

24. Juni – 9. September 2024

SUMMER CLASSICS IN SEIS AM SCHLERN

Für Liebhaber klassischer Musik bietet Seis am Schlern eine außergewöhnliche Konzertreihe an. Künstler, die vorwiegend aus Italien stammen und auf internationale Erfahrung bauen, spielen Werke großer Komponisten. Die Konzerte finden montags um 21:00 Uhr statt.

TERMINE

> 24. Juni 2024

> 1., 8. und 15. Juli 2024

> 19. und 26. August 2024

> 2. und 9. September 2024

Foto: SAM/Werner Dejori Foto: OvW-Ritt/Rotwild
Schloss Prösels/Helmuth Rier 46 ALPE | Sommer
Foto:

1. Juli – 30. August 2024

SEISER ALM FAMILIENSOMMER

Im Sommer verwandelt sich die Seiser Alm in ein Familienparadies: Bei „Dolomiti Ranger“ erkunden kleine und große Spürnasen den Naturpark Schlern-Rosengarten. Familien lauern nachtaktiven Tieren auf, erkunden die Welt der Bienen und können ihrer Kreativität bei der Ruine Salegg freien Lauf lassen. Wer das Leben auf dem Bauernhof erkunden möchte, auf den wartet das „Erlebnis Bauernhof“. Neben tierischen Erlebnissen mit Pferd und Schaf erfahren Familien auch den Weg von der Milch zum Käse. Auch im Brotbacken können sich die kleinen und großen Bäuerinnen und Bauern üben. Beim Schulmuseum in Tagusens tauchen Familien in die Vergangenheit ein.

Sommer 2024 GENUSS-ERLEBNISSE UNTER FREIEM HIMMEL

Zwei außergewöhnliche Open-AirGourmetveranstaltungen lassen den Sommer rund um den Rosengarten zu einem kulinarischen Erlebnis werden: Den Auftakt macht am 2. Juni die Bergler Harass in Tiers am Rosengarten, gefolgt von der Berglertafel am 18. Juli 2024. Neben ihrer kulinarischen Raffinesse ist sie für die außergewöhnliche Aussicht auf den sagenumwobenen Rosengarten berühmt. Ein Genuss-Event der besonderen Art findet am 23. Juni 2024 auf der Seiser Alm statt.

7. Juli 2024

11. SEISER ALM

HALBMARATHON

21 Kilometer, 601 Höhenmeter und 700 Startplätze: Das sind die Kennzahlen des Seiser Alm Halbmarathons am 7. Juli 2024 mit Start und Ziel in Compatsch. Eingebettet in das UNESCO Welterbe der Dolomiten bildet der Seiser Alm Halbmarathon ein einmaliges Naturerlebnis und sportliche Herausforderung für Freizeitsportler und Profis. Vorbei an den imposanten Gesteinsformationen von Schlern, Plattkofel, Langkofel und den Rosszähnen schlängelt sich die Wettkampfstrecke bis zum höchsten Punkt auf 2.050 Metern unterhalb des Goldknopfs. Von dort führt die Strecke zurück nach Compatsch. running.seiseralm.it

13. Juli 2024

7. ROSENGARTEN SCHLERN SKY MARATHON

Eingebettet in die einmalige Kulisse des Dolomiten UNESCO Welterbes, findet in Tiers am Rosengarten ein Bergmarathon im alpinen Gelände mit einer Länge von 45 Kilometern und rund 3.000 Höhenmetern statt: der Rosengarten Schlern Sky Marathon. Der herausfordernde Berglauf startet in St. Zyprian auf 1.136 Metern, umrundet das Rosengarten-Massiv und führt über Schlern und Tschafon zurück ins Dorfzentrum von Tiers. Der höchste Punkt des Sky Marathons liegt auf dem Grasleitenpass auf 2.630 Metern. www.skymarathontiers.it

7. September 2024

TRADITIONELLER ALMMARKT

Im Sommer 2024 wird der traditionelle Almmarkt ausnahmsweise am Samstag, den 7. September abgehalten. Begleitet von festlicher Live-Musik bieten Verkaufsstände verschiedene Waren und Spezialitäten feil.

Herbst 2024 ALMABTRIEBE

Nach der Sommersaison auf der Weide wird die Rückkehr des Viehs ins Tal gefeiert. Goaslschnolzer, Musik und typische Gerichte runden die Veranstaltungen ab. Der Almabtrieb von der Seiser Alm ins Tal findet am 5. Oktober statt, jener in Völs am Schlern und Tiers am Rosengarten am 6. Oktober 2024.

11. – 13. Oktober 2024

KASTELRUTHERSPATZEN-FEST

Feiern, gemeinsam schöne Abende verbringen, die Kastelruther Spatzen live erleben: Das Spatzen-Fest in Kastelruth ist ein Muss für jeden echten Fan. Umgeben von der einmaligen Kulisse der Dolomiten können sich alle von den „Helden der Volksmusik“ verzaubern lassen. Denn auch die Lieder der sieben Spatzen klingen „richtig gut nur daheim in Kastelruth“.

1. – 31. Oktober 2024

47. VÖLSER KUCHLKASTL

Seit 47 Jahren ist das Völser Kuchlkastl in Völs am Schlern der kulinarische Höhepunkt im Herbst. Feinschmecker und Liebhaber bodenständiger Kost kommen voll auf ihre Kosten, wenn die Völser Wirte vom 1. bis zum 31. Oktober zum „Gastronomischen Oktober“ laden. Die Völser Köche bereiten Originelles nach alten Rezepten auf verfeinerte Art zu. Ihr Motto: Alte Gerichte werden neu interpretiert und mit Liebe aufgetischt. www.voelserkuchlkastl.com

2. September – 30. Oktober 2024 HERBSTGENUSS AM BERG

Im goldenen Herbst erwartet Sie eine ganz besondere Stimmung in der Dolomitenregion Seiser Alm. Der Seiser Alm Bergherbst verbindet Outdoor-Erlebnisse mit einzigartiger Landschaft und genussvollen Momenten. Es werden Sonnenaufgangswanderungen auf die schönsten Gipfel unserer Dolomitenregion mit Frühstück in den Schutzhütten angeboten. Geführte Wanderungen, eine Genuss - E-MTB Tour, Kochkurse und Führungen bei lokalen Produzenten machen das Programm komplett. www.seiseralm.it/bergherbst

Foto: SAM/Armin Mayr
TV Völs/Martin
Foto: Helmuth Rier
Foto:
Kompatscher
Sommer | ALPE 47

Vorschau Winter 2024/25

Dezember 2024

WEIHNACHTSZAUBER IN DER DOLOMITENREGION SEISER ALM

Wenn der Duft von Lebkuchen, Zimt und Glühwein in der Luft liegt, dann ist wieder Adventszeit am Fuße des Schlern. In der Zeit vor Weihnachten geht es in der Dolomitenregion Seiser Alm recht besinnlich zu. Die Weihnachtsmärkte in den Dörfern Kastelruth, Seis, Völs und Tiers sind klein aber fein und stimmen Gäste und Einheimische, abseits des Trubels der Städte, auf die Weihnachtszeit ein. Mit traditionellem Handwerk, Spezialitäten der Südtiroler Küche und weihnachtlichen Klängen laden sie zum gemütlichen Beisammensein ein.

17. Kastelruther Bergweihnacht

> 6.–8. Dezember 2024

> 13.–15. Dezember 2024

> 13./14. Dezember 2024: Weihnachtskonzert der Kastelruther Spatzen

> 20.–22. Dezember 2024

> 24. Dezember 2024

> 26. Dezember 2024

Christkindl wortn in Völs am Schlern

> 7./8. Dezember 2024

> 14./15. Dezember 2024

> 21./22. Dezember 2024

> 28./29. Dezember 2024

Bergler Winter in Tiers am Rosengarten Genuss mit einheimischen Produkten

> 8. Dezember 2024

> 21. Dezember 2024

> 28. Dezember 2024

Seis on Ice Eislaufspaß mit kleinem Weihnachtsmarkt und Unterhaltungsprogramm für Groß und Klein.

> Anfang Dezember - Mitte Januar

Winter 2024/25

SCHLOSS PRÖSELS IM WINTER

Schloss Prösels kann auch im Winter besichtigt werden. Diese winterlichen Schlossbesuche erweisen sich in Kombination mit einer traumhaften Winterwanderung als abwechslungsreiche Alternative zum Skifahren. Jeden Donnerstag, vom 9. Januar bis zum 13. März 2025, erwacht Schloss Prösels aus seinem Winterschlaf und öffnet um 15:00 Uhr seine Tore. Im Rahmen einer einstündigen Führung erfahren die Besucher Wissenswertes über das Schloss und seine früheren Bewohner. Gleichzeitig können drei Bilderausstellungen und eine reichhaltige Waffensammlung besichtigt werden. An drei Tagen (27.12.2024, 02.01.2025 und 06.03.2025) finden um 15:00 Uhr „Winterliche Genuss-Kulturtage“ auf Schloss Prösels statt. Dabei bietet sich den Gästen die Gelegenheit, im Anschluss an die Schlossführung typische lokale Produkte gratis zu verkosten, die von den Produzenten an Ständen im Schlosshof angeboten werden. www.schloss-proesels.it

Eine Anmeldung zu den Winterführungen per Mail an info@schloss-proesels.it bis zum Tag der Veranstaltung um 12:00 Uhr ist Voraussetzung.

Winter 2024/25

WINTER-ERLEBNISSE

ABSEITS DER PISTE

Die Vielfalt der Natur mit allen Sinnen entdecken. Beim Naturerlebnis-Programm in Kastelruth gibt es eine Nachtwanderung im Zeichen von Sagen rund um das Schlerngebiet bei Vollmond. Mit der Bäuerin Maria Anna kochen wir gemeinsam österliche Spezialitäten. Wir entdecken in Seis am Schlern die magische Dämmerstimmung, erfahren das Geheimnis eines traditionellen Gerichtes und können uns im Brotbacken üben. Dagegen können sich Genießer in Völs am Schlern ein erlesenes Genusserlebnis mit dem Namen „In vino veritas“ freuen und winterliche Genuss-Kulturtage auf Schloss Prösels erleben. In Tiers entdecken wir im urigen Tschamintal die unberührte Winterlandschaft auf Schneeschuhen und können anschließend in einer Hütte regionale Speisen und Musik genießen. Bei Vollmond gibt es jeweils eine Wanderung über die verschneite Seiser Alm zu einer Hütte, wo uns ein traditionelles Abendessen erwartet. Bei 4 geführten Morgenwanderungen kann man in verschiedenen Hütten ein Frühstück auf der Seiser Alm genießen. www.seiseralm.it/winteradventure

Foto: SAM/rotwild Foto: Schloss Prösels/Helmuth Rier Foto: Alpe/Helmuth Rier 48 ALPE | Sommer

Winter 2024/25 NATURPARKHAUS

SCHLERN-ROSENGARTEN

Während draußen die Natur ruht, gewährt das Naturparkhaus in Seis am Schlern Einblick in die vielfältige und faszinierende Tier- und Pflanzenwelt des Naturparks Schlern-Rosengarten. Ein besonderes Augenmerk gilt in diesem Winter der fernen Welt des Supervulkans, der vor 280 Millionen Jahren das Zentrum der heutigen Region Trentino-Südtirol beherrschte. Das Naturparkhaus kann während der Öffnungszeiten kostenlos besichtigt werden. naturparks.provinz.bz.it

Winter 2024/25

DOLOMITI RANGER

IM NATURPARK

SCHLERN-ROSENGARTEN

Eine Entdeckungsreise in die Winterwelt der Tiere und Hexen für die ganze Familie! Gemeinsam mit einem Ranger begeben wir uns am Nachmittag auf Spurensuche der Wildtiere. Dabei lernen wir, wie sie sich auf den Winter vorbereiten, entdecken die verschiedenen Winterphänomene und lernen wie sich die Tierwelt an die Kälte anpasst. Unter fachkundiger Führung untersuchen wir den Schnee und wandern durch den Winterwald bis hin zur Hexenbehausung. Dort lauschen wir Hexe Martha und ihren spannenden Sagen über Hexen und Hexenmeister. www.seiseralm.it/dolomiti-ranger

Januar 2025

DIE KASTELRUTHER BAUERNHOCHZEIT

Mittlerweile ist sie schon zur Tradition geworden: die Kastelruther Bauernhochzeit. Dabei handelt es sich um die originalgetreue Nachstellung einer historischen Bauernhochzeit, wie sie am Fuße der Seiser Alm üblich war. Höhepunkt des Spektakels ist der Hochzeitsumzug von St. Valentin nach Kastelruth. Die Hochzeitsgesellschaft zieht in traditionellen Trachten gekleidet mit prächtig geschmückten Pferdeschlitten in das Zentrum von Kastelruth und nimmt die Besucher mit auf eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert.

13. Februar 2025

SÜDTIROL MOONLIGHT CLASSIC SEISER ALM

Sportlicher Wettkampf im Fackelschein, Kräftemessen auf internationalem Niveau und Sportgenuss vor traumhafter Winterkulisse auf der größten Hochalm Europas: Auch 2025 lockt das Moonlight Classic Langlaufrennen wieder zahlreiche Sportler und Langlauffans zu einer ungewöhnlichen Zeit auf die nächtliche Seiser Alm. Für die Teilnehmer stehen zwei unterschiedliche Distanzen zur Auswahl – einmal mit 30 und einmal mit 15 Kilometern Länge. Die Rundloipen mit Start und Ziel in Compatsch sind ausschließlich im Diagonalstil zu befahren. Der Startschuss für das Langlaufspektakel fällt um 20:00 Uhr. Anmeldung erforderlich: www.moonlightclassic.info

Februar 2025

TRADITIONELLES SKIJÖRING AUF DER SEISER ALM

Faszinierende Kombination aus Ski und Pferdestärken! Beim Skijöring werden Skifahrer von Pferden über eine präparierte Strecke gezogen und liefern sich spannende Rennen. Ein spektakuläres Erlebnis für Teilnehmer und Zuschauer.

März / April 2025 EARLY BIRD SKIING MIT ALMFRÜHSTÜCK

Exklusives Skierlebnis für Frühaufsteher mit anschließendem Frühstück auf der Seiser Alm. Einmal in der Woche öffnet abwechselnd exklusiv ein Skilift bereits um 7:00 Uhr. Frühaufsteher können auf frisch präparierten, menschenleeren Pisten die erste Spur in den Schnee ziehen und die besondere Morgenstimmung auf der größten Hochalm Europas genießen, während sie von Skilehrern begleitet werden und wertvolle Tipps erhalten. Um 9:00 Uhr geht es zum gemeinsamen Frühstück in die Berghütte.

TERMINE

Mittwoch, 5. März 2025 Mittwoch, 12. März 2025 Mittwoch, 19. März 2025 Mittwoch, 26. März 2025 Mittwoch, 2. April 2025

8. März 2025

DOLOMITES

DIRNDL SKI DAY

Am 8. März 2025, anlässlich des Weltfrauentags, findet der Dolomites Dirndl Day auf der Seiser Alm statt. Teilnehmen können an diesem lustigen Sportevent ausschließlich Frauen in Zweierteams (Freundinnen, Schwestern, Mütter/Töchter) ab 18 Jahren. Gestartet wird im Dirndl zu einem Parallel Slalom. Ein Teil des Erlöses kommt dem Verein „Frauen helfen Frauen” zugute.

März 2025

17. SWING ON SNOW WINTER MUSIC FESTIVAL

Jazzmusik auf der Hütte, Soul auf der Piste oder traditionelle Takte abends im Restaurant: Bands aus dem Alpenraum in der Dolomitenregion Seiser Alm sorgen beim Swing on Snow Winter Music Festival von früh bis spät für gute Stimmung. Die Musikgruppen bringen Jung und Alt in Schwung und unterhalten Pistensportler sowie Musikliebhaber gleichermaßen. Die zeitgemäßen Interpretationen traditioneller Volksmusik gemischt mit Jazz, Soul und Pop spiegeln die musikalische Kultur des Alpenraumes wieder. Die Zuhörer können zu flotten Beats und Rhythmen swingen und die Abfahrten genießen, während die Musikanten auf Tuba, Bass, Hackbrett und Akkordeon ihr musikalisches Können zeigen. Gespielt wird vormittags bei der Talstation der Seiser Alm Bahn und auf den Pisten der Seiser Alm, mittags in den Hütten und abends in den Dörfern Kastelruth, Seis am Schlern, Völs am Schlern und Tiers am Rosengarten. www.swingonsnow.com

Foto: Die Strottern Foto: Helmuth Rier Foto: Armin „Indio“ Mayr
Sommer | ALPE 49

Gesehen & gehört

#TeamSeiserAlm feiert triumphale Saison. Der Völser Naturbahnrodler Patrick Pigneter dominierte die Weltcuprennen, indem er bei sieben Rennen unglaubliche siebenmal auf dem Siegerpodest stand. Seine herausragende Leistung sicherte ihm neben dem 1. Platz bei der Europameisterschaft auch den Gesamtweltcupsieg im Naturbahnrodeln. Ebenso beeindruckend war die Leistung von Andrea Vötter aus Völs am Schlern im Kunstbahnrodeln. Mit 10 Podiumsplätzen bei 12 Weltcuprennen sicherte sie sich den Gesamtweltcupsieg und gewann zusätzlich die kleine silberne Kristallkugel sowohl in der Sprintdisziplin als auch in der klassischen Disziplin. Zusätzlich wurde sie Weltmeisterin im Sprint. Der Alpin-Ski-Fahrer Florian Schieder aus Kastelruth errang einen beeindruckenden 2. Platz bei der Abfahrt auf der anspruchsvollen Streif in Kitzbühel. Bei der Abfahrt in Wengen schaffte er es auf den 4. Platz und war insgesamt 5-mal in den Top 15 bei den Abfahrtsrennen. Auch der Telemarker Raphael Mahlknecht aus Völs am Schlern zeigte sein großes Talent und sicherte sich den 2. Platz beim Weltcup im Sprint in Carezza und in Livigno. Insgesamt belegte er bei den Sprint-Wertungen den 5. Platz sowie den 6. Platz in der Weltcup Gesamtwertung. Diese bemerkenswerten Leistungen spiegeln das harte Training, den unermüdlichen Einsatz und das Talent unserer Athleten wider. Wir sind stolz auf sie und wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg!

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Dein Office in den Dolomiten

„Meine Arbeit ist dort, wo mein Notebook ist.“ Warum nicht im Herzen von Kastelruth mit Blick auf die Dolomiten? Wir bieten die perfekte Mischung aus Arbeit und Urlaub. Denn, wer kennt das nicht: Im Urlaub mal schnell die Mails checken, in Ruhe über einem Projekt sitzen oder sich einer Videokonferenz zuschalten? Der Coworking Space SOSS bietet preisgünstige Arbeitsplätze für alle Bedürfnisse: Flex Desk, Private Office und Meeting Room für acht Personen mit 55-Zoll-Bildschirm und Videokonferenzsystem. Immer sauber, ruhig, diskret und mit modernster Ausstattung. Den Coworking Space erreichen Sie am Besten zu Fuß oder mit dem Bus, die Haltestellen befinden sich nur wenige Gehminuten entfernt. Nach getaner Arbeit können Sie die Natur genießen und sich in das Dolomitenabenteuer stürzen. www.soss.bz.it

IMPRESSUM ALPE: Registriert beim Gericht Bozen, Dekret Nr. 9/2002 R.St. Herausgeber: Seiser Alm Marketing, 39050 Völs am Schlern, Dorfstr. 15, Tel. +39 0471 709 600, Fax +39 0471 704 199, info@seiseralm.it, www.seiseralm.it; Presserechtlich verantwortlich: Elisabeth Augustin. Redaktionsteam: Elisabeth Augustin, Rosa Maria Erlacher, Sabine Funk, Annemarie Obexer, Barbara Pichler, Katja Sanin, Simone Treibenreif. Übersetzungen: Bonetti & Peroni. Werbung: Sabine Demetz, Christoph Trocker. Fotos: Helmuth Rier. Grafik: Komma Graphik. Druck: Litopat.

50 ALPE | Sommer
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Wir...

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... sind Mitglieder bei den Raiffeisenkassen. Und damit Teil starker Genossenschaftsbanken. Wir reden und entscheiden mit. Wir stehen für Vielfalt und Wachstum und leisten somit unseren Beitrag lokal vor Ort. Mit uns wird Zukunft gebaut. Und darum geht es auch bei der Mitgliedschaft. www.raiffeisen.it

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