1 minute read

Zum Geleit

Im verbrecherischen Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine werden täglich massive Kriegsverbrechen begangen – zivile Ziele weitab von militärischen Einrichtungen werden systematisch zerbombt, wehrlose Zivilisten erschossen, Frauen vergewaltigt und selbst Kinder nicht geschont. Die Auswirkungen dieses unsäglichen Krieges bringen das gesamte Weltgefüge ins Wanken. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) warnt vor einer Hungersnot in West- und Zentralafrika. Mehr als 31 Millionen Menschen in der Region könnten in den kommenden Monaten nicht genug zu Essen haben. Seit Anfang diesen Jahres ist die Zahl der Hungernden auf der Welt um 60 Millionen Menschen gestiegen. Millionen Kindern droht weltweit der Tod durch Unterernährung. Und auch die Menschen in unserem Land wissen zunehmend nicht mehr, wie sie bei rasant steigenden Preisen und knapper und teurer werdender Energie über den nächsten Winter kommen. Wir stehen vor einer Zerreißprobe. Anders als bei unseren Eltern und Großeltern leben wir in einem Staat, der Hilfe leisten kann und der leistet. Aber auch dies ist nicht unbegrenzt möglich. Wir alle sind gefordert. Gemeinwesen funktioniert nicht nur in guten Zeiten ohne Not. Gerade jetzt ist es gefordert. Das durchaus oft militanter und rücksichtsloser werdende Schreien nach dem Staat passt nicht in unsere heutige Zeit. Wir müssen uns damit arrangieren, dass die Zeiten härter werden. Und dann noch Corona. Wer denkt heute noch darüber nach. Dabei haben wir die Gefahren dieser Pandemie längst noch nicht überstanden. All diese Belastungen dürfen uns nicht müde machen, nicht den Blick für das Wesentliche trüben. Wir erleben Entbehrungen, wir müssen uns einschränken, aber wir dürfen nie aus den Augen verlieren, dass es dieser menschenverachtende Krieg ist, den wir nie in Kauf nehmen können. Der Krieg trifft nicht nur die Ukraine, es geht letztlich auch um unsere Zukunft, unsere Freiheit und unsere Lebensbedingungen. Putin und Russland haben kein Vetorecht gegen das Selbstbestimmungsrecht souveräner Völker – weder das der Ukraine und in der Folge auch nicht gegen unser eigenes.

Manfred Preuss GlobalConcept.Consult AG

Advertisement

Mit einer geballten Faust kann man keinen Händedruck wechseln. Indira Gandhi

Aus privaten Gesprächen wie öffentlichen Diskursen ist nicht selten ein gewisses Verständnis für Russland herauszuhören – die Ukraine sei ja nun mal immer ein Teil Russlands gewesen. Dies kann nicht unwidersprochen bleiben.

This article is from: