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Inhalt

03 Editorial

Wünsche zur Weihnacht von Anneli Zenker und Manfred Preuss

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04 Mütter und Väter der Pflege (5)

Der eine trage des anderen Last, Theodor Fliedner

06 MHT Ausbildung

Einmal Abstand nehmen vom Alltag

08 Weihnachtsgeschichte

Ein traditioneller schwäbischer Weihnachtstag

10 Johannesklinik Bad Wildbad

FOCUS-GESUNDHEIT – Johannesklinik Bad Wildbad zählt zu den Top-Rehakliniken Deutschlands

11 Winterzauber online

Über 40.000 Mal virtuell zugeprostet

12 Bad Wildbad

Winterzauber im Kurpark 2017

14 Literatur

Die Rache des Analogen

15 Ernährung

Munter (und nicht runder) durch die Winterzeit!

16 Fotowettbewerb

Gemeinsam stark

18 Gewaltfreie Kommunikation

MHT-Seminar „Gewaltfreie Kommunikation“

19 Wissenschaftskonferenz

Wissenschaftskonferenz mit dem Dalai Lama

20 Naturheilkunde

Anwendungen sind Zuwendungen

22 Ergotherapie

Ergotherapie im betrieblichen Gesundheitsmanagement

23 Natur und Heilkunde

Sonnenhut – bei Infekten

Impressum

Herausgeber:

MHT

Gesellschaft für soziale

Dienstleistungen mbH

Hochwiesenhof 5–10

75323 Bad Wildbad www.mht-dienstleistung.de www.johanneshaus-bad-wildbad.de www.johannesklinik-bad-wildbad.de www.johanneshaus-bad-liebenzell.de

Redaktion:

Gabriele Pawluczyk | Martin Kromer |

Wolfgang Waldenmaier gabriele.pawluczyk @monacare.de

Die Redaktion freut sich, allen Lesern mit diesem Heft bereits die 10. Ausgabe der nota bene vorlegen zu können.

Viel Spaß beim Lesen und frohe Festtage.

Grafische Umsetzung:

Dagmar Görlitz kontakt@goerlitz-grafik.com

Drucktechnische Umsetzung:

Karl M. Dabringer dabringer@gmx.at

Auflage: 3.000

Wir wünschen euch: Besinnliche Lieder, manch’ liebes Wort, tiefe Sehnsucht, ein trauter Ort. Gedanken, die voll Liebe klingen und in allen Herzen schwingen. Der Geist der Weihnacht liegt in der Luft mit seinem zarten, lieblichen Duft. Wir wünschen Euch zur Weihnachtszeit

Ruhe, Liebe und Fröhlichkeit!

All unseren Bewohnerinnen, Bewohnern und Rehabilitanten, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ihren Angehörigen und Familien, den Freunden und Geschäftspartnern unserer Einrichtungen, Ihnen allen wünschen wir von Herzen ein gesegnetes und besinnliches Weihnachtsfest und ein gesundes und erfolgreiches Neues Jahr.

Die großartige Auszeichnung, die unsere Johannesklinik erfahren hat, wird für uns alle Ansporn und Herausforderung sein, gemeinsam mit Ihnen allen Wertschätzung und Qualität in unseren Häusern weiter zu entwickeln – in den fachlichen Bereichen ebenso wie auf der zwischenmenschlichen Ebene. Danke für Ihre Unterstützung.

Ihre

Anneli

Zenker

Manfred Preuss

Geschäftsführerin MHT GlobalConcept.Consult AG

Diakonie bedeutet im wörtlichen Sinne – Dienst. Im christlichen Kontext wird aus diesem allgemeinen Dienst der Dienst am Nächsten – an Kranken, Armen, Bedürftigen, am Menschen schlechthin. Mit dem Auftrag des Paulus aus dem Galaterbrief, der besagt, dass einer des anderen Last tragen solle, offenbart sich letztlich der Kerngedanke der Diakonie.

Der Eine Trage Des Anderen Last

Am 13. Oktober 1836 zog Theodor Fliedner in ein Haus in Kaiserswerth (heute ein Stadtteil von Düsseldorf), das er kurz vorher gekauft hatte – und zwar mit insgesamt 33 Kranken und 4 Krankenpflegerinnen. Die Anfang des 19. Jahrhunderts weit verbreitete Kritik, die allgemeine Krankenpflege habe keinen Bezug zum Gebot der lichen Nächstenlie be, war einer der Gründe, die den evangelischen Pastor Theodor Fliedner nach Wegen und Lösungen aus dieser vermeintlichen Misere suchen ließen. Mit der Gründung eines „Christlichen Vereins für Krankenpflege“ gannen Fliedners ten, die Krankenpflege auf ihre christlichen Wurzeln zurück zu führen.

Sowohl im Krankenhaus als auch in den eigenen vier Wänden des Kranken sollte nach Theodor Fliedners Ansicht die Pflege stattfinden. Das war neu die Diakonisse kommt zu den Menschen ins Haus.

Besonderen Wert legte Pastor Fliedner auf die ordentliche Ausbilseiner Diakonissen Krankenschwestern. Nur dies könne, so seine feste Überzeugung, die Garantie sein für eine angemessene und verantwortungsvolle Pflege. Fliedner wollte mit seiner Vorstellung einer christlich geprägten Pflege zu den WurNächstenliebe und Barmherzigkeit nach dem Vorbild des Mannes aus Samaria, der im

Gleichnis Jesu uneigennützig, furchtlos und bedingungslos dem notleidenden Mitmenschen hilft.

Nach Fliedners Vorstellung sollte also diese Pflege das Medizinische und Pflegerische mit dem Theologischen verbinden und dadurch eine Rückbesinnung auf den wahren Sinn des Evangeliums ermöglichen. Nach Fliedners fester Überzeugung sollte jede Diakonisse eine fundierte Ausbildung erhalten, um adäquate Pflege leisten zu können. Diese Lerninhalte sollten durch Ärzte vermittelt werden, so dass eine enge Zusammenarbeit auf dem Gebiet der medizinischen Versorgung zwischen Arzt und Helferin gewährleistet sei. Fliedners Ehefrau Friederike (18001842) gab gleichfalls Unterricht. Als erstes Lehrbuch der Diakonissenausbildung diente Johann Friedrich Dieffenbachs Anleitung zur Krankenwartung (1832). Theodor Fliedner wollte, dass der Pflegedienst quasi als kirchliches Amt unter dem Edikt der Frömmigkeit ausgeführt wird. Hier jedoch ging die Meinung zwischen ihm und Friederike Fliedner auseinander.

Ihr war es vor allem wichtig, dass Frauen ohne größere Hürden den Pflegeberuf erlernen und gut gerüstet ausüben können. Da stand das – nach ihrer Ansicht – vornehmlich Geistliche dem „Handwerk“ entgegen.

Die gesellschaftliche Stellung einer Frau im 19. Jahrhundert war bekanntlich eine völlig andere, als in unseren

Tagen. Es war für eine Frau eben nicht selbstverständlich, unabhängig von einem Ehemann für sich selbst zu sorgen. Die Gesellschaftsnorm war, entweder zu heiraten oder sich auf dem Hof der Eltern zu verdingen. Mit der Möglichkeit, Diakonisse zu werden, bestand nun tatsächlich die Alternative, vor aller Welt frei und ungebunden einem Beruf nachzugehen. Man musste sich nur fünf Jahre lang verpflichten, sich im Verein der Diakonissen zu engagieren. Dann gab es freie Berufskleidung und sogar ein festes Gehalt. Hinzu kam freie Verpflegung, eine Wohnung, ärztliche Betreuung, Medizin bei Bedarf und eine Absicherung bei Krankheit. Auch wer im Alter krank und hinfällig wurde, war in der Diakonissengemeinschaft gut versorgt. Das alles brachte eine immense Aufwertung des gesellschaftlichen Ansehens der Pflegerinnen mit sich.

Theodor Fliedner brachte den urchristlichen Gedanken der dienenden Nächstenliebe in die Praxis der Krankenpflege zurück. Der notwendigen Sachlichkeit und wissenschaftlichen Genauigkeit im Medizinbetrieb setzte er Liebe und Barmherzigkeit zur Seite. So unterrichtete er selbst Bibelkunde, Glaubenslehre und Ethik in der Pflege. Er legte mit seinem Gedanken der Diakonie den Grundstein für die Pflege als den Frauenberuf schlechthin (zu jener Zeit noch politisch korrekt).

Die zu Beginn erwähnte Eröffnung des Mutterhauses in Kaiserswerth am 13. Oktober 1836 wird von der Biographin Anna Stricker in ihrem Werk über das Ehepaar Fliedner als der Beginn der neuzeitlichen Krankenpflege bezeichnet.

Wolfgang Waldenmaier

Vom 27. bis 30.11.2017 fuhren sechs Auszubildende aus den Johannishäusern Bad Liebenzell-Monakam und Bad Wildbad zusammen mit der Ausbildungskoordinatorin der MHT, Frau Monika Werner ins schöne Elsass – gemeinsam lernen und feiern als Teil der MHT-Ausbildungsinitiative.

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