a magazine Issue #9

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a zi ma g ne #09 2015 te kos

BUSINESS

FRONT Life

Day

s nlo

IN THE


07:01

Foto Š Manuel Peric


Illustration © Jasmin Köhldorfer


maria wild

lektorat fb.com/maria.wild.52

Gramahtieck-KCH! Klemens KÖnig

Manuel Peric

Standbild-Pro

Tiefgaragen-Paparazzi

Fotograf U2/3, Selbstversuch manuelperic.at

Fotograf Shiny Crack Gordon, Derive www.klemenskoenig.at

Impressum Herausgeber und Chefredaktion a magazine - Verein zur Förderung und Erhaltung von freiem und unabhängigem Magazinjournalismus

Uhr-Illustration

Chefredaktion

Dave Weiss facebook.com/fblah

Markus "Ostblocklady" Knauß Christoph "DDR-Champ" Berger-Schauer

Typografie

druck

Maximilian Huber wearecellardoor.com

Offsetdruck Dorrong OG, Graz

Fotos & Texte (soweit nicht gekennzeichnet)

meinung

a magazine

Die Meinung der Autoren muss nicht den Ansichten des Herausgebers entsprechen.

FÜr den Inhalt Verantwortlich der Herausgeber

Carolin Bremer

Team

Illustration AbendlektÜre www.black-pony.org

Jasmin KÖhldorfer Illustration Seite 3

Bleistift-Artist

Phantombildzeichnerin

wie geht's weiter?

Schluss mit regelmÄssig, jetzt wird's bedarfsbezogen. Das nÄchste a mag erscheint, wann du es willst. Mehr auf www.a-mag.at 07:19


index

12:03

00:28

LandjÄger Magazin vs. A mag

AbendlektÜre

Twitterinterview

Atemlos durch die nacht 11:22

10:17

Inspektor ColAmbo - Fall Nummer drei

Eule Koffeinbier

13:42

Science Busters

DERive

Tagesablauf

Feat. Freerunner Gert PrÜgger

11

Wir sagen Danke! 09:31

10

an unsere JubilÄums-UnterstÜtzer

08:15LAYAR

Augmented REality - RealitÄTSexpansion

07:30

9

12 23

24

13

22

AA Batteries START!

ultraGscheite Worte Der Chefredakteure (im Volksmund auch Editorial genannt)

3

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Rezept B.E.I.D.L.M.A.T.T.E.

2

14

21

8

14:07

Mahlzeit

1

4

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Alle Farben sind in Schwarz

Mode-Designerin Katharina Purkarthofer

18:18

Austreten

Selbstversuch der Redaktion

19:33

Shiny Crack Gordon

Wenn der TorhÜter mt Vinyl Pariert

07:25


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Business in the Front Party in the Back

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Business in the front, party in the back. Manchmal zur selben Zeit. So wie heute: Es ist vier Uhr morgens an dem Tag, an dem wir dieses Magazin an unseren Drucker schicken müssen. Katharina Purkathofer, junge Modedesignerin und Magazinprotagonistin, nennt BATTERIEArbeiten“. Wir lieben diesen Begriff. Und es „deadlinebezogenes S während wir zum Sound von Shiny Crack Gordon mit Kopf und Füßen wippen und neben dem Laptop das Landjäger Magazin liegt, layouten wir die Geschichte von Freerunner Gert Prügger. Dazu trinken wir Eule Koffeinbier, um wach und konzentriert zu bleiben. Ein letztes Mal zu den Antworten von den Science Busters lachen und dann in die finale Korrekturschleife: Noch einmal alles GO INGgeht’s STRONG. ganz genau durchgehen, jedes kleinste Detail überprüfen, alle Stories penibel kontrollieren. Ein letztes Mal für unbestimmte Zeit. Du hältst nämlich gerade die letzte reguläre Ausgabe des a magazine in deinen Händen. In den vergangenen zwei Jahren haben wir uns durch Höhen und Tiefen gekämpft, doch nun ist eine Veränderung unausweichlich. Und um ehrlich zu sein: Wir lieben das a magazine, aber in dieser Form ist es zeitlich, finanziell und persönlich nicht mehr zu meistern. Damit unser Magazin aber auch in den nächsten Jahren weiterlebt, strukturieren wir um. Wir canceln unsere fixen Ausgaben und wechseln unser Finanzierungsmodell. Dabei überlassen wir dem Leser die Entscheidung, wann wir erscheinen – und zwar via Crowdfunding. Finden sich genügend Unterstützer, drucken wir das a magazine. Somit können wir uns noch mehr auf die Qualität fokussieren. Davon profitierst in erster Linie du, lieber Leser. Auch wenn wir uns in den letzten Jahren den Arsch aufgerissen haben, viele andere haben das ebenfalls getan. Vor allem unsere Freunde, Mitarbeiter, Helfer und Partner. Ohne euch hätten wir es NIEMALS geschafft. Ihr seid unsere Helden in diesem Kapitel. Euch haben wir es zu verdanken, dass wir so weit gekommen sind. Und dafür wollen wir uns von Herzen bedanken. Wir lieben euch alle! <3 <3

Unauf

fällig k ann jed er.

Ahoi liebe Freunde – wir sehen uns hoffentlich bald wieder! :)

Ja, das war´s. Zwei Jahre a magazine enden unerwartet und doch mit Happy End. Wir sind glücklich und dankbar für diese geile Zeit. Und für alles, was noch folgen wird. Darauf freuen wir uns jetzt schon.

Markus & Christoph

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Foto © Manuel Peric

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08:15

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Wir sagen

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an die unterst체tzer unseres Jubil채ums! 0:03:07 std

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Ehemaliger Fußballer, der nicht Rapid, sondern Freerunning zu seiner Religion gemacht hat. Kombiniert Spaß an der Bewegung und Kreativität seit 2007. Danach erste Versuche und Aufnahme des Trainings, jetzt selbst Instruktor im Verein Saltarin. Gibt ab 2015 mit seinem eigenen Modelabel Creymo Gas. Lieblingsspots in Graz: Kalvarienbrücke, neue Messe, Augartenpark.

Egal ob Augartenpark oder Murpromenade. Wenn Gert durch Graz flaniert, dann stoppen die Leute mit dem, was sie tun. Das ist auch gut so, denn sonst gäb’s jede Menge Unfälle, wie bei neuen Victoria’s Secret Plakaten. Nein, Gert ist nicht der neue Mister Austria und hat auch kein Faible für Exhibitionismus. Viel besser: es ist sein Tun, das die Leute aus dem Alltagstreiben reißt. Der 22-jährige Gratkorner ist Freerunner. Er benutzt seinen eigenen Körper und das urbane Umfeld für seinen Sport. Sitzgelegenheiten werden zum Sprungbrett, Geländer zum überspringbaren Hindernis. Creativity is key, Grenzen setzt nur die eigene Vorstellungskraft. „Mir taugt das am Freerunning. Es ist viel freier als Turnen. Salto-Schraube ist in beiden Sportarten der gleiche Bewegungsablauf. Im Turnen muss alles angespannt und kerzengerade sein, im Freerunning streckt der eine den Fuß weg, der andere nicht. Das ergibt dann den eigenen Style.“ Überflüssig zu erwähnen, dass viele – vor allem junge – Turner den Weg zum Freerunning von selbst finden. Das kann Gert nur bestätigen: Um Nachwuchs braucht sich der junge Sport mit YouTubeAushängeschild Damien Walters keine Sorgen zu machen. Bei Gerts Einstieg trafen sich bei österreichweiten Jams rund 15-20 Leute, heute sind es über 100. Ein Freerunning-Verein in Tirol

10:17

kann sogar mit über 300 Mitgliedern prahlen und auch in Graz gibt es zwei Vereine, die sich diesem Freestyle-Sport komplett widmen. Unsere Derive-Tour starten wir mit Gert im Augartenpark. Die überdimensionalen Murnockerln sind Grazathlon erprobt und prädestiniert für unser Bewegungstalent. Nach ein paar Mobilisierungsübungen, welche die „Spotzn“ aus den Oberschenkeln vertreiben sollen, geht’s auf den Beton-Klötzen zur Sache. Etwas locker springen, Schuhsohlen abstreifen und – boom – Sideflip. Wir und der Hundebesitzer neben uns starren ungläubig auf den gelb-schwarzen Fleecepullover. Der Impuls für den Auslösefinger der Kamera blieb aus. Aber kein Problem für Gert, der Trick geht ihm leicht von der Hand. Nach Beglückwünschungen eines Passanten schlendern wir weiter und fragen mal beim Profi nach, ob’s einen Unterschied zwischen Freerunning und Parkour gibt. Für uns lässt sich keiner ausmachen, geben tut es ihn dennoch. Und „Parkour-Nazis“, die es mit der Disziplinen-Trennung ganz genau nehmen, gleich dazu. „Beim Parkour versucht man am schnellsten von A nach B zu kommen, beim Freerunning gibt es kein Ziel, sondern man versucht aus einem Obstacle

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Dérive - Die Kunst des intuitiven Spaziergangs. Die Kunst etwas zu finden, wonach man gar nicht gesucht hat. Die Umgebung auf sich wirken lassen, sich von seinen Gefühlen leiten lassen. Keine Route, kein Ziel. Kein Reisen um irgendwo anzukommen, der Weg ist das Ziel! Das Hier und Jetzt erleben - genau das macht den Reiz des Dérive aus. Schon Laotse sagte:

"Reisen ist besonders schön, wenn man nicht weiß, wohin es geht!"

etwas möglichst Kreatives zu machen“, erklärt der Meister. Wie etwas „möglichst Kreatives“ aussehen kann, bekommen wir live als Augenzeugen erste Reihe fußfrei geliefert, als Gert die Steinwürfel vor dem Kunsthaus ins Visier nimmt. Mit wenigen Metern Anlauf stößt er sich vom Würfel ab und katapultiert sich im Vorwärtssalto über Würfel und Fotografen. Weitere Beispiele für kreativen Bewegungsdrang gefällig? Here we go: Sideflip, über Geländer von der Murpromenade auf den Radweg. Stufenloses Stiegensteigen, bei der Unterführung Augartenbrücke. Handstand, wo immer möglich.

letzungsrisiko aber mit Fakten beruhigen: In acht Jahren hat er sich einmal gleichzeitig Patella- und Achillessehne gerissen, seine einzige große Verletzung überhaupt. In seiner früheren Sportart Fußball erzählt man sich nicht so harmlose Veteranengeschichten. Beim Freerunning kommt außerdem der eingebaute Selbstschutz des Körpers zu tragen: Respekt. Den merken wir unserem Ass beim letzten Move am Citybeach-Geländer an. Ein ca. zweieinhalb Metern hohes Betonkunstobjekt funktioniert Gert zur Abschussrampe um und katapultiert sich mit einem Rückwärtssalto und zwei Meter Luftstand beinahe rückwärts in die Mur. Unglaublich und wahnsinnig beeindruckend. Zwei Stunden reichen vollkommen, um uns zu FreerunningFans zu machen. Wir könnten den ganzen Tag zuschauen. Und vielleicht reizt es uns ja dann doch selbst zu probieren. Viel braucht man dazu nicht: „Neun Euro neunundneunzig“, Gert zeigt auf seine Schuhe und lacht. „Kalenji Ekiden 50 – das ist alles was du brauchst!“.

Wir sind uns sicher: Würden wir in den Freerunning-Sport einsteigen, hätten wir innerhalb weniger Minuten sämtliche Zahnreihen eingebüßt und wären brennend an den Fortschritten der Rückenmarksforschung interessiert. Gert kann beim Ver-

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Foto oben © Klemens König

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s o l m e At

h c r u d acht

die N

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Seit über zwei Jahren zieht das Eule Bier seine Kreise in und um Graz. Meist sieht man es nachts in Begleitung von elektronischer Musik, doch immer öfter wird es auch tagsüber gesichtet. Obwohl es eigentlich – wie der Vogel – nachtaktiv ist. Wir haben uns das einzigartige Koffeinbier einmal näher angesehen und uns selbst vom Geschmack überzeugt. Atemlos durch die Nacht – ein Gespräch mit Toni und Joris von Eule Bier.

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Atemlos

durcchht

Wir sitzen im Hinterzimmer einer Fleischerei, während laufend Lieferanten bei uns vorbeischwirren. Manche erhaschen beim Vorbeigehen einige Worte, andere verlangsam ihren Schritt und mustern uns skeptisch. Die nette Bedienung mit pinker Schürze, die eigentlich vorne im Hauptgeschäft belegte Brötchen vorbereitet, macht uns Kaffee und stellt den Aschenbecher auf den Tisch. Es herrscht viel Bewegung an diesem Morgen, die Arbeitswelt ist in vollem Gange. Und wir? Wir

die Na

unterhalten uns gemütlich mit Toni Krisper und Joris Narath vom Eule Koffeinbier.

Die Fleischerei ist an diesem Morgen die einzige „Gaststätte“, die in der Nähe geöffnet hat. Treffpunkt ist das Lendhaus, wo seit kurzem das Eule Bier gelagert wird. Bei Bedarf werden von hier aus die Grazer Lokale beliefert, im Normalfall übernimmt das jedoch die Brauerei Gratzer. Dort wird seit eineinhalb Jahren das Eule Koffeinbier gebraut und abgefüllt.

t r a t S -------Wie seid ihr darauf gekommen, das Eule Bier zu starten? Es ist natürlich beim Biertrinken entstanden. In jungen Jahren kommt man oft in die Verlegenheit, dass man nach einer durchzechten Nacht weitertrinken muss. Deshalb war unsere Grundidee ein aufputschendes Bier, als „Reparaturseidl“ sozusagen. Wir haben dann beim Lendwirbel 2011 einen Typen kennengelernt, der Bier brauen kann und mit dem das erste Rezept entwickelt. Genau ein Jahr später – beim Lendwirbel 2012 – haben wir dann spaßhalber das erste Mal „Eule Bier“ ausgeschenkt.

Warum ausgerechnet Bier und kein Radler oder Energydrink? Weil wir einfach gerne Bier trinken. Wir sind seit dem Kindergarten Biertrinker und kennen uns leidenschaftlich. Ah umgekehrt: Wir sind leidenschaftliche Biertrinker und kennen uns seit dem Kindergarten, haha. Der Grundgedanke war, dass Bier müde macht und wir gerne ein Bier hätten, das uns aufweckt. Aber es sollte ein Bier sein, das auch nach Bier schmeckt. Du hast gesagt, am Lendwirbel 2012 war es eher spaßhalber. Wann ist es dann ernst geworden? Man muss dazusagen, damals hat das Eule Bier noch ganz anders geschmeckt. Aber die Scherbe hat uns beim Lendwirbel 2012 sehr geholfen und meinte, dass sie unser Bier gerne ausschenken würden, wenn wir es weiter brauen. Da sind wir eigentlich auf die Idee gekommen, es weiterzuverfolgen. Danach ist noch Feinkost Mild dazugekommen und jetzt ist aus Spaß richtig ernst geworden. Und warum genau Koffein? Wegen der aufputschenden Wirkung? Genau. Wir haben zuerst auch noch überlegt, ob wir es mit Guarana machen, aber das hat einen sehr intensiven Eigengeschmack, während das Koffein relativ geschmacksneutral ist.

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Der Traum vom eigenen Bier Auch wenn Bierbrauen im Prinzip recht einfach funktioniert, damit es auch schmeckt, kommt es auf die kleinen Details wie beispielsweise Temperaturstufen an. Und da wird es dann zur Wissenschaft. Genau das macht im Endeffekt auch das Rezept aus. Wer jetzt aber glaubt, man brauche dafür viele Versuche, der irrt. Bei Eule Bier waren es drei bis vier Sude. „Wenn das wer kann, dann kommt da gleich mal etwas Gutes dabei raus“, meint Toni und verweist auf den früheren Eule-Braumeister Flo Enzinger, mit dem sie das Rezept kreierten. Obwohl er relativiert: „Man darf das nicht verwechseln. Das erste Eule Bier, was wir beim Lendwirbel ausschenkten, war ein ganz anderes Produkt als heute. Das hat sich ständig weiterentwickelt und wir wollen auch nächstes Jahr wieder am Rezept feilen. Es ist schon gutes Bier, aber es geht noch besser.“ Szenenwechsel. Damit wir auch wissen, von wo das Eule Bier kommt, fahren wir nach Tiefenbach im Bezirk Hartberg, zur Brauerei Gratzer. Dort wird das Bier seit eineinhalb Jahren gebraut und abgefüllt. Hier entdecken wir auch, dass so eine eigene „kleine“ Brauerei ziemlich fein ist. Noch dazu, wenn sie die nachhaltigste Brauerei der Welt ist. Kein Wunder, dass dieser Umstand auch „die Eule“ beflügelt.

t f ä h c s e G -----Wird Eule Bier ständig gebraut oder nur nach Bedarf ? Im Prinzip nach Bedarf, aber man kann schon sagen alle zwei Wochen. Die Nachfrage steigt stetig, bis vor kurzem haben wir 2.000 Flaschen im Monat befüllt und jetzt vor Weihnachten sind wir schon fast bei 3.000.

Wie viel Bier habt ihr bis jetzt gebraut, wisst ihr das? Bis auf das erste Jahr, wo wir nur am Lendwirbel ausgeschenkt haben, schon. 2013 haben wir 10.000 Flaschen produziert, heuer sind es circa 30.000. Und nächstes Jahr ist das Ziel 100.000 Flaschen. Da wir wollen wir uns verdreifachen. Dafür wollen wir uns im nächsten Jahr auch beide Vollzeit engagieren. Das trägt euch auch beide? Es trägt sich jetzt einmal selbst, für uns bleibt da nichts über. Aber wenn wir die 100.000 Flaschen im nächsten Jahr schaffen, dann könnte es sich ausgehen. Deswegen brauchen wir jetzt einmal eine Zwischenfinanzierung. Und das wollt ihr über Conda (Crowdfunding-Plattform) machen? Es ist eine Möglichkeit, aber in Österreich gibt es jetzt auch nicht wirklich viel. Und bei Conda haben es All I Need und Nixe Bier schon ganz gut geschafft. Von welcher Investitionssumme reden wir da? Zwischen 50.000 und 150.000 Euro. Mit 50.000 Euro können wir gerade mal arbeiten, mit 150.000 Euro können wir schon ganz gut arbeiten. Ihr habt ja schon konkrete Pläne. Gibt es dazu auch Ziele? Unser Plan ist es, sich auf den urbanen Raum zu fokussieren. Und die elektronische Szene, weil wir die Leute kennen und uns selbst dort bewegen. Aber am Anfang bringt es nur etwas, wenn wir selbst vor Ort sind. Deswegen konzentrieren wir uns in den nächsten Monaten auf Graz. Der nächste Schritt wären dann andere Städte wie Wien oder Innsbruck. Auch Deutschland und Zürich wären interessant.

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Vom Boden aus fliegen. Auch wenn die Ziele sehr hoch gesteckt sind, Toni und Joris sind am Boden geblieben. Sie wissen, dass sie es in Graz deshalb relativ leicht hatten, weil sie schon seit 15 Jahren leidenschaftliche Biertrinker sind und im Laufe der Zeit ganz ganz viele Gastronomen kennenlernten. Und die waren dem Duo gegenüber extrem gut gesonnen und entgegenkommend. Deshalb wird es für sie auch spannend werden, wenn sie in eine neue Stadt kommen, ganz ohne Connections. Das erste Lüftchen des eisigen Profit-Windes bekamen sie bereits bei den ersten Gehversuchen in Wien zu spüren. Auch wenn sie diese Bescheidenheit noch etwas sympathischer macht, das Eule Bier ist in Graz sehr gut angekommen. Und was die beiden in den letzten Jahren daraus gemacht haben, verdient Respekt und Anerkennung. Viele Leute reden davon, ihr eigenes Business aufzuziehen. Die sogenannten „Macher“ sind aber noch immer eine sehr rare Gattung. Joris und Toni gehören mit ihrem Eule Bier definitiv dazu und verkörpern dabei noch immer eine gewisse Leichtigkeit: „Wir probieren das jetzt einmal eineinhalb Jahre und entweder es geht auf oder halt nicht. Wenn nicht, dann war es eine lustige Zeit. Wobei: Dass wir unsere Nudeln und die Miete zahlen können, das geht relativ bald.“ Auch die erste Praktikumsanfrage ist schon bei den Jungs eingetrudelt, was noch einmal mehr motiviert. Und wer weiß, als einziges Koffeinbier in Europa stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Grundidee – ein aufputschendes Reparaturseidl – voll aufgeht...

g n u k r i ------- w Wie viel Eule Bier kann man ohne gesundheitliche Schäden trinken? Wenn ich am Abend zwei Bier trinke und sonst nichts, dann kann ich meist bis drei Uhr früh nicht schlafen. Aber vor allem bei Neukunden ist es lustig: Sie probieren es und können dann nicht schlafen. Wenn sie es dann aber bewusster trinken, dann funktioniert es ganz gut.

Habt ihr da mal einen Selbstversuch gemacht? Ganz am Anfang. Wir haben uns in Bad Aussee mit einer Kiste hingesetzt und alles ausgetrunken. War ein extrem lustiger Rausch, wir waren aufgekratzt wie bei einem Prosecco-Rausch. Irgendwann schlägt dann aber der Alkohol drüber und du gehst schlafen. Aber du wachst dann um acht Uhr auf, bist topfit, putzmunter und sehr agil. Ganz ohne Einbruch? Natürlich kommt dann irgendwann auch der Einbruch. Sechs, sieben Eule kannst du aber schon trinken, da bekommst du nur ein bisschen Herzklopfen. Das kann schon lustig sein, aber auf die Dauer ist das natürlich nicht gesund. Eine Empfehlung von den Profis? Eine Eule, zwei normale Bier, eine Eule, zwei normale Bier. Das geht dann locker knappe 24 Stunden.

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Wir alle führen täglich Gespräche auf den verschiedensten Wegen. Mail, Facebook und Twitter sind längst Teil unserer alltäglichen Kommunikation. Das ist auch unser Ansporn zu dieser Serie: Wir schränken uns nicht ein, benutzen Kanäle, die wir gerade für passend halten. Für dieses Interview haben wir uns die Vorteile des „Globale Village“ - wie es der Kommunikationstheoretiker Marshall McLuhan einst nannte – zunutze gemacht und mit dem Landjäger Magazin gesprochen. Die hatten 2014 ein wirklich starkes Jahr (European Design Award, Kürzestfilmfestspiele etc.) und haben vor kurzem auch eine neue Ausgabe veröffentlicht. Gefällt uns wirklich gut. Und eines noch: Auch das a magazine liebt euch! ;)

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a magazine @aredaktion 28. Dez. liebes @LandjaegerMag - seid ihr ready für ein kurzes gespräch? wir hoffen, euch geht´s gut!! :) #landjägervsamag

a magazine @aredaktion 28. Dez. @LandjaegerMag hehe. aber gibt´s da eigentlich eine hintergrundstory zum namen? meist entsteht ja so ein name nicht von alleine...

Web Trash @LandjaegerMag 28. Dez. @aredaktion zweimal ja! absolut.

Web Trash @LandjaegerMag 28. Dez. @aredaktion es ist in vbg entstanden, da ist das so eine art kult-essen. und so ein bodenständiger name für so ein heft, das fanden wir gut.

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a magazine @aredaktion 28. Dez. @LandjaegerMag alles klar. aber ihr macht das zu viert nicht hauptberuflich nehm ich an?! #landjägervsamag Details

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Web Trash @LandjaegerMag 28. Dez. @aredaktion nein, wir sind alle noch etwas ganz anderes. mit 2 ausgaben im jahr, da müssten noch einige sponsoren im großen stil einsteigen! Details

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a magazine @aredaktion 28. Dez. @LandjaegerMag superst! ihr hattet ja gestern party, wie war´s? eh schon wieder fit? :) oder hat´s nicht so lange gedauert? #landjägervsamag Details

a magazine @aredaktion 28. Dez. @LandjaegerMag ist er auch. finden wir zumindest! zurzeit gibt es auch viele "kategorien" bei magazinen - wo würdet ihr euch positionieren?

a magazine @aredaktion 28. Dez. @LandjaegerMag trotzdem macht ihr etwas sehr cooles! habt ihr auch pläne für die zukunft? #landjägervsamag Details

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Web Trash @LandjaegerMag 28. Dez. @aredaktion wir haben uns die aufgaben geteilt. ich bin heute bald auf, die anderen gestern lang. aber ich glaube, es war super! Details

a magazine @aredaktion 28. Dez. @LandjaegerMag ah okay, alles klar. was mich interessieren würde: wie seid ihr eigentlich auf euren namen gekommen? der ist ja megageil :) Details

Web Trash @LandjaegerMag 28. Dez. @aredaktion gesellschaft, design, Illustration. und vielleicht witz, wenn das überhaupt eine kategorie ist.

Web Trash @LandjaegerMag 28. Dez. @aredaktion im april gibts jetzt mal die zweiten kürzestfilmfestspiele http://www.landjaeger.at/filmfestspiele. und dazu die neue ausgabe. Details

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a magazine @aredaktion 28. Dez. @LandjaegerMag wir blättern gerade in euer onlineausgabe (http://mag13.landjaeger.at) und sind fasziniert.wie lange arbeitet ihr für eine issue?

a magazine @aredaktion 28. Dez. @LandjaegerMag alles klar, das war´s auch schon wieder! wir sagen DANKE für die zeit und macht weiter so!! euer mag ist wirklich cool! :D Details

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Web Trash @LandjaegerMag 28. Dez. @aredaktion oha, danke. die wurst an sich ist eine harte, trockene aber köstliche Sache, die jedeR zuhause haben sollte. genau wie das heft! Details

Web Trash @LandjaegerMag 28. Dez. @aredaktion danke! für diese fast den ganzen sommer. wobei wir in der letzten woche glaub ich mehr gemacht haben als die zwei monate vorher.

Web Trash @LandjaegerMag 28. Dez. @aredaktion das geben wir natürlich voll zurück. ganz nach unserem "motto": der landjäger liebt dich. lieb du ihn auch. danke euch! Details

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a magazine @aredaktion 28. Dez. @LandjaegerMag haha :D und bei euch in der redaktion wird wahrsscheinlich viel wurst gegessen, oder? #landjägervsamag Details

a magazine @aredaktion 28. Dez. @LandjaegerMag ahaha, das kennen wir nur zu gut ;) wie viele leute arbeiten im durchschnitt an einer landjäger-ausgabe? #landjägervsamag

a magazine @aredaktion 28. Dez. @LandjaegerMag <3 <3 wir lieben euch auch. :) #landjägervsamag Details

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Web Trash @LandjaegerMag 28. Dez. @aredaktion naja, so gesehen müssten wir eher wie eine kaffeemarke oder zigaretten heißen. Details

Web Trash @LandjaegerMag 28. Dez. @aredaktion in der Redaktion zu viert, aber am heft arbeiten 20 bis 30 menschen mit, denen wir mittlerweile unaufholbar dankbar sein müssen. Details

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a lauf

Das a magazine wirft alteingesessene Magazinstrukturen über den Haufen. Leichte Orientierung schafft ein tageschronologischer Ablauf. Selbst unsere Geschichten werden damit assoziiert. In dieser Ausgabe stellt sich die schärfste Science-Boygroup der Galaxie – Science Busters – den Sonnenstands-inspirierten Fragen.

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tagesablauf Auf dem Weg zur Arbeit... Puntigam: Passiere ich die Küche. Gruber: Ich habe von meinem Bett zu meinem Schreibtisch drei Meter. Also da brauchst du ja schon die Pendlerpauschale. Oberhummer: Auf dem Weg zur Arbeit, denke ich an nichts. Gruber: Zustand eines Theoretikers. Puntigam: Was bei einem Physiker einiges sein kann.

Vor dem ersten Kaffee... Gruber: Guter Sex, wenn es sich ergibt. Oberhummer: Schweige ich meine Frau an. Gruber: Da merkt man schon den Altersunterschied. Puntigam: Richte ich den Kindern die Jause her.

Ich mit Bärenhunger ist wie... Gruber: Sehr selten. Nein, ganz einfach: Einen Bärenhunger habe ich nicht, weil dagegen kann man etwas tun. Dafür kann man etwas essen, dann hat man dieses Problem nicht. Puntigam: Sorgt dafür, dass ich immer gut ins Trikot hineinpasse. Oberhummer: Kommt bei mir eigentlich kaum vor. Ich muss mich eher zwingen zum Essen, zum Unterschied von Herrn Gruber.

Zum Abschalten... Oberhummer: Gehe ich im Wald spazieren und schaue mir die Rehlein an. Ich wohne nämlich im Dunkelsteiner Wald und da habe ich eine wunderschöne Natur. Puntigam: Trinke ich entweder Wasser oder stille den Bärenhunger. Gruber: Habe ich gerne Diskussionen über Physik mit Kollegen. Ich schlafe nie ohne... Puntigam: Decke. Oberhummer: Meine Frau. Gruber: Meine Plüschtiere. Sie sehen schon, wer ehrlich ist. Puntigam: Na Decke stimmt hundertprozentig. Gruber: Im Sommer? Puntigam: [zögert] Gruber: Naja, eben! Puntigam: Leintuch.

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Storyfoto © Wolfgang Lienbacher | ARGEkultur

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B.E.I.D.L. M.A.T.T.E.

BESONDERE EIGENKREATION IN DER LIEBLINGSKÜCHE MIT ATEMBERAUBENDEN TOPFEN TASCHEN ESSEN

ZUTATEN

FÜR DEN TEIG

ZUBEREITUNG Für die Füllung: Butter schaumig rühren und die anderen Zutaten nach und nach dazugeben. Für die Topfengolatschen: Zu Beginn Topfen, Milch, Zucker, Eier, Zitronenschalen und Öl für den Teig verrühren und abschließend Mehl und Backpulver untermischen. Eine halbe Stunde im Kühlschrank rasten lassen! Danach den Teig ausrollen, 2 mal zusammenlegen, noch einmal rasten lassen und dünn auswalken. Quadrate ausschneiden und einen Esslöffel Fülle draufgeben. Die Teigenden zur Mitte schlagen und mit Ei oder Wasser bestreichen. Danach die Golatschen im vorgeheizten Rohr bei 180 Grad für ca. 25 Minuten goldgelb backen. Der krönende Abschluss: Mit Staubzucker bestreuen und schmecken lassen.

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12 EL Milch (lauwarm) 250g Topfen (20%) 600g Mehl 2 Eier Eine Brise Salz Staubzucker Zitronenschale 12 EL Öl 1 Packung Vanillezucker 2 Packungen Backpulver

ZUTATEN

FÜR DIE FÜLLUNG

750g Topfen (20%) 100g Butter 150g Zucker 2 EL Stärkemehl 2 Eier 1 Packung Vanillezucker Bei Bedarf Rosinen (ca. 60g) Staubzucker

14:29


Von diesem Namen wird man noch viel hören. Dieses Gesicht sollte man sich merken. Gekommen um zu bleiben. Phrasen wie Paukenschläge, die up-and-coming Talente ankündigen. Up-andcoming ist auch Mode-Designerin Katharina Purkarthofer und ihr Sieg beim TX3 Inkubator in Mailand ein echter Paukenschlag. Von Äpfel und Schuhen, Taschen und Techno, Graz und Mailand. Und Schwarz.

Alle farben sind in schwarz

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Schwarz. Das sind die Schuhe und Taschen von Katharina Purkarthofer. Dezente, elegante Kunstwerke. Einzelstücke, die in ihrem Atelier thronen und die man eigentlich nicht tragen möchte, weil sie viel zu schade dafür sind. Diese Stücke katapultierten sie als Nachwuchsdesignerin auf der Express-Umlaufbahn direkt in den Modehimmel. Quasi unmittelbar nach ihrem Diplom am POLIMODA International Institute Fashion Design and Marketing in Florenz stürmte sie mit ihren dunkelbunten Kreationen diesen November ins Finale des TX3 Bewerbes in Mailand. Katharina Purkarthofer, eine von sieben Finalisten. Die Grazerin, ganz von null auf hundert, mitten in der Mode-

hochburg Italien. Es kommt noch besser. Beim TX3 rittern die Teilnehmer nicht um kurzweilige Anerkennungen wie Preisgelder, sondern um Priorität eins auf der Wunschliste von jungen Modedesignern: die Produktion der eigenen Kollektion. Drei Taschen und drei Paar Schuhe, gefertigt nach Katharinas Prototypen und Kreationen, werden pünktlich zur Milan Fashion Week zum käuflichen Erwerb bereit stehen. Die Finanzierung übernimmt zur Gänze der TX3 Inkubator, an den Verkaufserlösen ist die Nachwuchsdesignerin jedoch von Beginn an beteiligt. Die eigenen Ideen kaufen zu können, das erfüllt die junge Designerin selbstverständlich mit Hochgefühl. Und so wird es bald heißen: Man trägt schwarz. Man trägt „Purkartharthofers“.

Black is modest and arrogant at the same time. Black is lazy and easy – but mysterious. But above all black says this: „I don’t bother you – don’t bother me.“ Yohji Yamamoto Schwarz. Und lang. Das sind die Wimpern der 22-jährigen Katharina. Passend abgestimmt zum restlichen eleganten Outfit, vornehmlich schwarz. Zierlich, eine Schönheit und ein absolutes Energiebündel. Wenn man eine Mimik wählen würde, die perfekt zu ihr passt, müsste es Lachen sein. Frohnatur ist quasi ein Hilfsausdruck. Steirischer Dialekt meets High Fashion. Ihre Art gestenreich, ihr Redefluss überwältigend. Da kann es schon passieren, dass der Gesprächspartner bei der Suche des Fadens behilflich ist. Das macht man aber gerne, denn was Katharina erzählt, klingt wie ein wahr gewordener Traum. Als Tochter eines Apfelbauern wuchs sie in Puch bei Weiz auf und hatte mit Zeichnen wenig am Hut. Einzig verfügbares Motiv: Äpfel. Nach der Matura am BORG Birkfeld ließ sie die Landluft hinter sich und schlug in Graz ihre Zelte auf. Bei der Suche nach dem passenden Studium sprang ihr Industrial Design ins Auge. Einzige Hürde: Eine Portfolio-Mappe musste her. Und so begann sie zu zeichnen. Keine Äpfel. Dafür Schuhe, Schuhe und nochmals Schuhe. Der Einwand ihrer Mutter anstatt Schuhe doch auch mal Bohrmaschinen, Zahnbürsten oder Hydranten zu zeichnen, sagte ihr wenig zu. Sie hatte keine Lust auf Bohrmaschinen. Sie wollte Schuhe. Der Studienwunsch Industrial Design wurde neu überdacht und das weltweite Netz nach Schuh- und Accessoire-Design-Studiengängen abgesucht. Wien, London oder Italien hatten das passende Angebot. Wenn schon, dann richtig, sagte sie sich und wählte Florenz. Denn wo könnte man besser etwas über Mode lernen? „Hallo?! Das Land schaut schon aus wie ein Stiefel!“, fasst Katharina ihren Entschluss zusammen. Nach einem Monat Sommerkurs wird sie in die Privatuniversität POLIMODA Institute Fashion Design and Marketing aufgenommen. Drei Jahre, zahlreiche Stun-

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den in der Pasticcheria Giorgio und etliche Entwürfe später hält sie ein Unidiplom in den Händen, auf dem steht „Schuh- und Accessoire-Designer“. 36 Monate mit steiler Lernkurve später kehrt sie aus Florenz zurück in die Murmetropole. Nur um von hier aus einfach noch stärker aufs Gas zu steigen. Schwarz. Das ist das Hauptmerkmal in Katharinas Produkten. Dunkle, dünne Fäden, die sich durch das gesamte Konzept ziehen. Ein Material, das man sofort berühren muss. Das Hirn will die haptischen Daten auswerten um zu ermitteln, um welchen Stoff es sich handelt. Ergebnis: keine Ahnung. Undefinierbare Masse, interessanter Look. Irgendwie organisch. Fäden aus der Heißklebepistole, klärt uns Katharina auf. Eine Eigenkreation. In stundenlanger Arbeit am Boden ihres Zimmers in Florenz auf Leder aufgetragen, danach eingefärbt. Die schwarzen Fäden stellen in ihren Kreationen das Kollektiv dar. Sie sind wesentlicher Bestandteil des Konzeptes ihrer Kollektion. Und in dieses Konzept flossen jede Menge Überlegungen, Zeit und Hirnschmalz. Ein durchdachtes Grundkonzept. Für Katharina der Schlüssel zum Erfolg: „Man muss immer eine Welt, eine Story transportieren. Das ist das Wichtigste.“ Beschreibt sie ihr aktuelles Konzept, merkt man, dass es von hinten bis vorne Hand und Fuß hat, schon beinahe einen autobiographischen Zug – wie ein gutes Buch – aufweist. Die schwarzen Fäden symbolisieren das Kollektiv und die davon ausgehenden negativen Gedanken. Da Katharina die Frohnatur schlechthin ist, passt ein derart düsterer Zugang jedoch nicht. Die Wende versteckt sich im Detail. Bereitet man beispielsweise die Schuhe zum Anprobieren, stößt die zukünftige Trägerin auf einen weißen Strich, der den positiven Lebensstil symbolisiert. Beinahe

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überflüssig zu erwähnen, dass es genau dieser ist, den Katharina auch selbst verfolgt. Dass die „Bright Side of Life“ versteckt ist, erklärt sich mit dem realen Leben: Positive Gedanken sind nicht ganz einfach aufzugabeln und festzuhalten. Ganz schön viele Überlegungen für eine Kollektion? Klar, aber das macht eine Mode-Designerin aus. Denn, „wenn man nur einen einzelnen Schuh kreiert, dann ist es Zara.“

oder gar nicht. Dementsprechend gestalten sich die Phasen bei Katharina: aufstehen, arbeiten, schlafen oder faul sein, „ein bissl feiern“ und das Hirn ruhen lassen. Nur wenn man sich gut mit dem Thema beschäftigt, kommt man zu einem guten Grundkonzept der Kollektion. Wo wir wieder bei der Welt sind, die transportiert werden muss. Und die hat bei Katharina bekanntermaßen einen sehr, sehr hohen Stellenwert.

Schwarz. Auf weißem Papier. Das sind die Entwürfe und Zeichnungen von Katharina. Unzählige Entwürfe und Zeichnungen. Denn einerseits ist sie nicht nur Mode-Designerin, sondern auch Illustratorin, Künstlerin. Andererseits sind grafische Entwürfe mit dem Mode-Design so eng verbunden, wie schwarze Finger mit Autowerkstätten. Ihre Zeichenkünste entfaltete Katharina bereits für ein Musikvideo der Uptown Monotones. Wie so vieles beim „Tschechern“ vereinbart und mit großartigem Resultat. Einige ihrer Bilder verkauft sie online und wird demnächst neue Werke offerieren. Für ihre Mode-Konzepte füllt sie ihr Büchlein randvoll mit Ideen. Rund 500 Entwurfszeichnungen waren es für die aktuelle Kollektion. Klingt viel, ist aber für den Nachwuchsstar essentieller Bestandteil der Arbeit. Der kreative Prozess gibt ihr die Gelegenheit, sich mit der Materie, der Kollektion ausgiebig auseinander zu setzen. Keine Arbeit, die man zwischen acht und fünf erledigt, sondern entweder Vollgas

Gar nicht schwarz. Ist die Vergangenheit von Katharina Purkarthofer. Eher grell und bunt. Zumindest ein kleiner Teil davon. Verschweigen kann man ihn dennoch nicht, denn die aufstrebende Mode-Designerin kennt dadurch auch die andere Seite des Mode-Business: den Laufsteg. Zarte 16 Jahre alt und „zuckersüß“, schrieb sich Katharina beim Modelwettbewerb „Steiermarks nächstes Topmodel“ ein und gewann prompt. Ein einwöchiges Modelcamp mit Laufstegtraining folgte. Im bundesweiten Contest „Österreichs nächstes Topmodel“ reichte es immerhin zum zweiten Rang. Nach der Matura war aber Schluss mit der Modelkarriere. Nach eigener Beurteilung fehlte ihr der „spezielle Look“, der in der High Fashion gefragt ist und außerdem „lasse ich mir nicht gerne etwas anschaffen“, meint sie verschmitzt. Gut, dass sie die Seiten gewechselt hat und heute selbst Kommandos geben kann. „Ich bin da aber immer eine ganz Liebe!“. Glauben wir aufs Wort.

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The ignition point of this project was an art installation where the issue of „metamorphosis“ stood in focus. I was fascinated by the artist’s idea to connect the transformation process from liquid to solid materials with the issue of fundamental change in a human’s behaviour and mental state. The black sculptures that were shown there reminded me of human beings stuck in negativity with „metamorphosis“ representing the only option to break through the aggrieving walls they have built around themselves. Patterns and variances in human behaviour have been my strongest and most vivid source of inspiration from the beginning on. Furthermore I deeply believe that constant selfreflection, INTROSPECTION is the only key to gain knowledge about yourself and to determine the inner barriers which hold you back from being the best person you can be.

When human beings reflect themselves in an entirely honest way, they have to go through several layers until they reach the core of their very own personality. A core that is filed with all the potential and capabilities one’s inner self holds for him. In the course of this project I started experimenting on producing material with hot glue following the aim to receive material that represents the layers one has to go through when aiming to find his inner self and get rid of the barriers and negative thoughts that pull him down. I combined these rather modern material with traditional leather. Mixing innovative and simple techniques with classic Italian artisanal crafts is the symbiosis I am striving for. Going on the journey through all these black layers of negativity and always heading for the occasional white spots of positivity that can be found in every human being is what I tried to clarify with this project and what I aimed to bring alive with my designs. Konzept Introspection, Katharina Purkarthofer

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Schwarz. Ist das Logo von Dolce & Gabbana. Und demnach ist die Zukunft von Katharina Purkarthofer alles andere als schwarz. Denn für die prestigeträchtige italienische Modemarke hat sie sich nicht entschieden. Ein Praktikumsangebot hatte sie bereits vorliegen, lehnte es jedoch ab. Die wiederentdeckte Heimat und die neue Liebe hielten sie in Graz. Gleich noch einmal sechs Monate im Ausland kamen nicht in Frage. Weitere prominente Firmen, die sich eine Praktikumsabsage von Katharina Purkarthofer einfingen: Salvatore Ferragamo und Alexander Wang. Dennoch hört ihr Horizont nun keineswegs an der Grazer Ortstafel auf. Sie liebt die Stadt, ebenso wie ihr zwischenzeitliches Domizil Florenz, und weiß im Gegensatz zu vielen Einheimischen die kleine Großstadt zu schätzen. „Die ganzen Grazer sagen immer ‚Graz ist so scheiße’, aber das stimmt überhaupt nicht.“ Besonders Lend hat sich mit den vielen Lokalen (Achtung Wortwitz!) blendend entwickelt. Und auch ihrer zweiten großen Leidenschaft neben der Mode, der „Mucke“, kann sie hier in der Postgarage ausgiebig frönen. Techno, natürlich eng mit der Farbe schwarz verbunden, liefert den Brennstoff für das Energiebündel Purkarthofer. Graz sieht sie nicht als Arbeitsstätte, sondern eher als Mittelpunkt. Von hier ist sie, hier lebt sie. Beruflich ist sie allerdings international aufgestellt. Ihre Kollektion wird in Italien gefertigt, Kontakte und Inspiration sind ohnehin kaum an Landesgrenzen gebunden. Jetzt steht erstmal die Produktion der Stücke ihrer Kollektion im Fokus, denn schließlich will sie die Teile auch endlich mal selbst tragen. Damit ist die Zukunft von Katharina Purkarthofer vielleicht doch wieder schwarz.

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Storyfotos © Manuel Peric

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Sie sind die Letzten ihrer Art. Ganz ohne Glanz, aber mit viel Tradition und Grazie. Ihre Namen vervollständigen eine exklusive Liste von außergewöhnlichen Menschen wie Chuck Norris, George Michael, David Hasselhoff, Wolfgang Petry, Dieter Bohlen oder Rudi Völler. Und dennoch: Sie sind die Letzten ihrer Art.

Heute glaubt man nicht mehr an die Werte, die diese Menschen verkörpern: Der lässige Style, der unbekümmert laute Hardcore-Techno, das Bier am Morgen. Kinder schauen nicht mehr zu ihren Vätern auf und denken: „So will ich auch mal werden.“ Die Welt verliert langsam ihren Sinn. Kein „Glätt den Voki“, kein „moch´ erm long“. Keine Zukunft. Wir verlieren unsere Kinder an die Vernunft.

Und doch kommt es alle paar Jahre zu einem spektakulären Zusammentreffen der letzten Helden unserer Zeit. Wenn sich die Freidenker im Schutz der Nacht treffen, um den Stärksten ihrer Art zu ermitteln. Ein sakrosankter Moment, der den Verlauf unserer Geschichte grundlegend ändern könnte.

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Storyfotos © Manuel Peric

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Die ersten Rundenzeiten zeigen, wie knapp es ist. Zwar hat keiner eine Uhr mit, doch es wird mit der guten alten Biertrink-Methoden gestoppt: Einer fährt die Runde, der andere trinkt so lange an seinem Bier, bis das Auto wieder ins Ziel – der Tiefgarage – einfährt. Der Zwischenstand nach einer Runde: Ein halbes vs. ein drittel Bier. Die letzte Fahrt steht an und der Fußball-Voki gibt noch einmal alles. Er brettert über die Straßen, bei der letzten Kurve überdreht er und driftet ins Ziel. Bestzeit! Er kann es kaum fassen und blickt lässig aus dem Fahrerfenster, als würde er sagen wollen: Ey Junge, ich hab gewonnen!

Schon beim ersten Blickkontakt eskaliert die Lage. Hier überlebt eben nur der Stärkste. Nach einem Schluck Bier wird die Hose über den Bauchnabel gehievt, bevor das nächste Handgemenge startet. Man riecht die Konkurrenz der beiden am billigen Parfum. Oder ist es die Bierfahne? Egal – der Erste startet: Fünf, vier, drei, zwei, eins, go! go! go!

Seit Ewigkeiten wird dieser eiserne Zweikampf zwischen den Gladiatoren der alten Schule ausgetragen. In diesem Jahr ist es wieder soweit: In einer dunklen Tiefgarage treffen sich die beiden letzten Vokuhilas, um bei einem ultimativen Straßenrennen über Leben und Tod zu entscheiden. Eine halsbrecherische Fahrt quer durch die Eiswüste von Schladming. Leider steht aufgrund der Arbeitslosengeldkürzung nur ein Auto zur Verfügung. Das heißt, die beiden Kontrahenten müssen sich mit dem Auto abwechseln.

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Storyfotos © Manuel Peric

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Siegerehrung. Die letzten zwei Dosenbiere werden geköpft, um dem erfolgreichen Tag Tribut zu zollen. Die Spannung zwischen den Kontrahenten ist verflogen, beide haben jetzt zu viel Bier intus. Auch wenn es heute ein entscheidender Wettkampf war – ein Voki verliert nie. Auch wenn es schwarz auf weiß auf den Papier steht. Notariell beglaubigt. Denn eines darf man nie vergessen: Wer den Voki ehrt, der fährt. Think about it...

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Um den tristen Redaktionsalltag aufzulockern und unseren Augen Entspannung vom angestrengten MacBook-Anstarren zu bieten, wagen wir uns für jede Ausgabe einmal vor die Tür. Wir überwinden unseren inneren Schweinehund und tun, was wir bisher nur träumten. Geben Tränen, Blut und Schweiß für eine Story der Extraklasse!

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Wenn der TorhÜter

mit vinyl pariert

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Was haben Musik, ein schottischer Torhüter und die Stadt Graz gemeinsam? Blöde Frage: Shiny Crack Gordon! Oder Shiny Decks Gordon? Oder gar Shiny Crack Gordon Micro Sound System Sessions? Egal, ist nämlich immer das gleiche musikalische Kollektiv. Und die sechs Jungs geben richtig Gas, egal in welcher Konstellation. Wir haben mit ihnen ein wenig über ihre Musik gesprochen und uns live von ihrer Performance überzeugt. Wenn Musiker glänzen – ein Besuch bei Shiny Crack Gordon.

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Es geht ab. Es geht wirklich ab. Der Beat belebt den Körper, der Klang des Synthesizers berührt den Geist. Während die Visuals an der Wand zur Musik tanzen, wippen Kopf und Füße im Takt der Melodie. Und dann kommen die Vocals. Schon mit dem ersten Wort fügen sie sich perfekt in den Rhythmus ein, ganz ohne Störung. Der Scheiß geht ab, Wahnsinn! Die Leute feiern. Wir feiern. Obwohl wir im ersten Moment an Playback denken. Ist es aber nicht. Die Jungs sind einfach extrem gut. Das Gesicht des DJs leuchtet im Licht seiner Geräte, während zwei Jungs lässig in die Mikrofone rappen. Sie doppeln Textpassagen, spielen mit der Lautstärke ihrer Stimmen und geben mit geschlossenen Augen einfach alles. What the fuck – es geht ab. Es geht wirklich ab.

sche Verpackung mit Sampleplayer statt Drums, Vintage-Piano mit analogem Synth und Effekten für die Vocals. Das nennt sich dann Shiny Crack Gordon Micro Sound System Sessions. Schrecklich langer Name, scheißgeile Musik. Zugute kommt den Jungs auch ihre Ausbildung. Fast alle haben ET Toningenieur an der TU Graz und der KUG studiert und sind großteils im Audiobereich – meist in der Forschung – tätig: „Obwohl man schauen muss, dass die Musik nicht zu kurz kommt. Im Studium steht die Technik im Vordergrund, auch wenn man mit der Erwartung hingeht, dass man danach ein fetter Beatproduzent wird.“ Zum Wissen aus dem Studium gesellt sich dann auch noch ziemlich viel Erfahrung.

Während im Parkhouse noch weiter gespittet und abgefeiert wird, gehen wir mit Clemens nach draußen. Vor einigen Minuten hatte er noch selbst ein Mikrofon in der Hand, jetzt trinken wir mit ihm gemeinsam ein Bier. Der Auftritt ist sichtlich gelungen, nicht nur wir sind begeistert. Das Parkhouse brennt innerlich, während wir im Freien nur noch den Bass des Liedes hören.

Wir haben uns alle in den letzten 15 Jahren sehr intensiv mit Audiostuff beschäftigt.

In den Tag jammen Funkytown Es hat mit Funk angefangen. Inklusive Soul-Elementen und einem jazzigen Klavier. Vor gut zweieinhalb Jahren hat sich Shiny Crack Gordon gefunden: sechs junge Männer mit unterschiedlichsten Skills und aus unterschiedlichsten Musikrichtungen.Oben drauf sind sie alle noch Produzenten mit eigenen Projekten. Der gemeinsame Nenner der Band heißt mehr oder weniger Hip Hop, es ist jedoch eine einzigartige Mischung aus Soul, Funk, Rap und elektronischen Einflüssen. „Wir versuchen jetzt mehr Elektro reinzubringen. Mit zwei Synths (Synthesizern) sind wir schon auf einem guten Weg“.

Die Nummern von Shiny Crack Gordon entstehen meist im Proberaum, nur Harmonie wurde bis jetzt von zwei, drei Mitgliedern vorproduziert. Ansonsten kommt entweder jemand mit einer Idee oder es entsteht einfach beim Jammen. Danach heißt es dranbleiben, um den Song weiterzuentwickeln, „und das ist nicht immer nur Spaß und Gaudi“. Hier zeigt sich auch der Perfektionismus des Kollektivs, beispielsweise wenn ein Übergang nicht ganz sauber ist. Dann wird gefeilt, bis er ideal passt. Voll-

Als Band und DJ Kollektiv bezeichnen sie sich und bei so vielen verschiedenen Leuten ist es natürlich schwierig, alles unter einen Hut zu bekommen. Besser gesagt einen eigenen Style zu kreieren. Doch wer die Jungs schon einmal live gesehen hat, der weiß: Den eigenen Style haben sie längst gefunden. Und dieser hört sich verdammt fein an.

Musikalisch haben wir untereinander ein echt gutes Verständnis und wir sind selbst immer wieder überrascht, was da so entsteht.

Studierte Vollblutmusiker Apropos Band-Style: Auch hier zeigt sich die Vielfältigkeit der Truppe. Denn das Kollektiv gibt es in drei verschiedenen Konstellationen: Einmal die ganze Band mit vollem Umfang als Shiny Crack Gordon, als Live DJ-Set mit Vocals unter dem Namen Shiny Decks Gordon und seit kurzem eine elektroni-

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blutmusiker eben. Und auch die Zeit spielt bei so vielen Bandmitgliedern keine unwesentliche Rolle, aber Clemens beruhigt: „Alle haben eine gewisse Priorität für die Band gesetzt und einmal die Woche proben geht sich locker aus.“ Während musikalisch Perfektionismus herrscht, hat beim Thema Zukunft der Zufall die Oberhand. Richtige Ziele hat sich

Foto © Shiny Crack Gordon

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SCAN WITH LAYAR

Shiny Crack Gordon nicht gesteckt, sie musizieren viel lieber in den Tag hinein. Auch hier denken wir wieder: Vollblutmusiker eben. Trotzdem haben sie ein großes Supporter-Netzwerk, welches ihnen schon einige Gigs beschert hat: Sei es beim Rostfest, am Lendwirbel, im Haus der Architektur oder am Buena Onda Festival. Und auch bei FM4 hat die Band schon einen positiven Eindruck hinterlassen, fragen Sie zum Beispiel Martin Blumenau.

Überspitzt gesagt haben wir noch nie jemanden gefragt, ob wir irgendwo spielen dürfen. Aber wenn uns wer fragt, dann spielen wir so ziemlich alles.

Wenn der Torhüter mit Vinyl pariert Ihre erste Platte hat Shiny Crack Gordon auch schon herausgebracht. Bei der internen Abstimmung über den physikalischen Datenträger hat sich Vinyl gegen Kassette, Lochkarte, Diskette, VHS ohne Video uvm. durchgesetzt. Aber keine Panik, wenn du gerade keinen Plattenspieler zuhause hast: Die Vinyl-Platten sind mit einem Downloadcode ausgestattet und die Songs gibt es auch als MP3 zum Runterladen. Aus dem Inneren des Parkhouse ist gerade nichts zu hören, als wir unsere letzte Frage stellen: Woher kommt der Name Shiny Crack Gordon? Irgendwie können wir uns darunter nichts vorstellen. Hier verweist Clemens auf Rapper Zauni, der aktiver und passiver Fußballfan ist. Und bei einer Live-Übertragung sagte ein Moderator einst mehrmals einen Satz, aus dem sich über Jahre hinweg der heutige Bandname entwickelte:

Und wieder ein glänzender Craig Gordon.

y n i u h S k c a Cr n o d r o G Markus Zaunschirm - Rap, Vocals, Synth Andreas Schörkhuber - Vocals, Rap, Effects Clemens Amon - Keys, Synth, Vocals Christian Schörkhuber - Drums, Sampler Mike Derntl - Bass, Synth Felix Brielmaier - Trombone, Rap

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Foto oben © Shiny Crack Gordon | Foto unten © Klemens König

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EK NDL ABE E TÜR

Fall Nummer drei James? Alfred? Edward! Nein, der Name seines schnörkellos gekleideten Assistenten wollte ihm einfach nicht in die Gehirnwindungen schießen. Egal, „Assistent!“ musste genügen. Das sah sein unauffälliger Handlanger offensichtlich ebenso, hob die Augenbrauen und machte sich unverzüglich auf den Weg um ihm seine Dienste zu erweisen. „Setzen Sie mich ins Bilde, was verschafft uns diesen Besuch im Armenviertel?“ Dass ColAmbo von einer seiner Affären versetzt wurde, passierte selten. Wenn, dann ließ er es jedoch am nächsten Morgen sein Gegenüber ausgiebig spüren. „Dies, Herr Inspektor, ist das Anwesen von Graf von Läum-Jubi. Die Familie häufte Reichtum – darunter auch dieses prächtige Schloss – in ihrer Tätigkeit als Notar an. Graf von Läum-Jubi führt diese Tradition heute weiter fort. Ein ehrbarer Mann, hoch angesehen, auch in politischen Kreisen“, elaborierte der namenlose Assistent. Über die Jahre hatte ColAmbo zwar nicht den Namen seines Anhängsel gelernt, jedoch Übung darin, sein Kauderwelsch zu dechiffrieren: Herr von und zu war ein Günstling des Staatsanwaltes und daher sanfter zu behandeln als der Sarg von Tut Ench Amun. ColAmbo, der vieles lieber tat als in den weitläufigen Vorgärten der Haute-Volée zu schnüffeln, hatte Blut geleckt. Gesellschaftliche Titel waren ihm ein Graus. Grafe, Lords, Herzoge, ja sogar Kommunalräte, waren ihm einerlei. Vor dem Gesetz ist jeder gleich, machte ColAmbo zu seinem Kredo und räumte nur blonden, langbeinigen und weiblichen Geschöpfen ab und an kleine Bevorzugungen ein. „Letzte Nacht wurde der gesamte Vorrat der Minibar im Anwesen Läum-Jubi vernichtet. Keine Einbruchsspuren, keine weiteren Diebstähle. Kurios: Das Diebesgut wurde an Ort und Stelle vernichtet“, riss der Assistent den Inspektor aus seiner Tagträumerei. „Sie meinen, der Alkohol wurde sofort geleert?“, ColAmbo musste nachdenken und unterstützte seine Gehirnaktivität mit sanfter Massage auf der Kopfhaut durch seinen Brusttaschenkamm. Einige Yard weiter, auf der südseitigen Veranda, erwarteten ihn bereits Graf und Gräfin von Läum-Jubi sehnsüchtig. Besonders dem Grafen schien der nächtliche Diebstahl sehr nahe gegangen zu sein. Die adeligen Augen waren durchsetzt mit sehr unadeligen roten Adern. Der ansonsten so stattliche Schlossherr machte einen recht gebrochenen Eindruck. Das Wort erging kampflos an die Gräfin: „Unfassbar, Herr Inspektor. Mousseux, Champagner und Cuvée – alles entwendet und vernichtet. Sagen sie mir, Herr Inspektor, wie soll man denn ohne Sekt seinen morgendlichen Kaviar zu sich nehmen?“ ColAmbos Mitleid hielt sich in Grenzen. Für was er sich erbarmen konnte, war vielmehr die jugendliche Statur der Gräfin. „Seien Sie versichert, Madame, der oder die Täter werden nicht lange auf freiem Fuß sein“, beschwichtigte ColAmbo gekonnt Dame und

Situation. „In der Zwischenzeit können Sie gerne ein Gläschen oder zwei bei mir heben.“ Nun raufte sich auch der Graf aus seiner Krümmhaltung und gab den Zorn des Bestohlenen an den ranghöchsten Beamten weiter: „Lieber Herr Polizist! Ich will, dass Sie unverzüglich alle verfügbaren Männer zu dieser Ermittlung hinzuziehen. Der Dieb muss gefunden und zur Rechenschaft gezogen werden. Gehen Sie sofort an die Arbeit, oder ich telegraphiere dem Herrn Staatsanwalt.“ Das verbale Aufbäumen dürfte dem Grafen in seinem Zustand wenig bekömmlich gewesen sein. Langsam, sehr langsam hievte er seinen lädierten Körper Richtung Veranda-Geländer. „Gnädige Frau“, begann ColAmbo in verschwörerischer Lautstärke, „sind Sie bereit für einen Rosé in der Casa Inspettore? Wir werden hier in Kürze fertig sein.“ Kaum hatte sich das Erstaunen im Gesicht der Gräfin breit gemacht, wich es einem verschmitzten Lächeln. „Graf Läum-Jubi!“, rief der Inspektor nun so laut, dass selbst seinem schnörkellos gekleideten Assistenten der Protokollierstift aus der Hand fiel, „bitte te-le-gra-ph-ie-ren Sie dem Herrn Staatsanwalt. Wir benötigen ihn unverzüglich hier.“ Der Adelsmann riss seinen havarierten Körper herum und präsentierte einen besonders ungläubigen Gesichtsausdruck: „Wie? Sie haben den Täter bereits?“ „Aber doch längst. Sehen Sie sich an!“

Inspektor ColAmbo ist nicht umsonst Inspektor. Sein Spürsinn ist, wie Zgonc es besingt, unerreicht in Österreich. Eine Ahnung wie er diesen Fall gelöst hat? Der Costa Concordia-ähnliche Körperzustand des Grafen gab den ersten Hinweis auf keine durchtrauerte, sondern eher durchzechte Nacht. Ein weiterer Beweis: die Krawatte. Auf dieser befanden sich etliche gräfische Haupthaare. So, wie man sie nur auf seine Krawatte bringt, wenn man sie zum Feiern verkehrt herum auf den Kopf setzt.

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Illustration © Carolin Bremer

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Foto Š Manuel Peric

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PARTY

IN THE

BACK Life

Day

Deine Erpresser

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