Kulinarischer Spaziergang_Hildesheim

Page 1

Kulinarischer Einkaufsbummel

Ein kulinarischer Spaziergang von Simon Frisch und Johannes Schneider Nehmen wir den Blick des Fremden, des Reisenden, am besten den des Zugreisenden, der für ein paar Tage nach Hildesheim kommt wegen des Domes mit seinen Kunstschätzen, wegen des Weltkulturerbes aus den Zeiten Bernwards und Godehards, und wegen des tausendjährigen Rosenstocks natürlich. Nehmen wir des weiteren einen Reisenden, der bei seiner Ankunft am Bahnhof hungrig ist von der Reise; so hungrig, dass ihm der Magen knurrt. Was wird er wohl tun? Machen wir uns nichts vor: Wahrscheinlich wird unser Besucher, einem mitteleuropäischen Urinstinkt folgend, schräg rechts in die Fußgängerzone Richtung Angoulêmeplatz laufen und an einer der Imbissbuden einen Döner oder eine Pizza „auf die Hand“ essen. Er wird dann halb zufrieden denken: „Ach ja, so ein Kleinstadtdöner ist doch was verlässlich Mittelmäßiges!“ Dabei weiß er gar nicht, was ihm entgeht! Denn wir Hildesheimer ernähren uns längst nicht mehr nur von dem, was im eigenen Garten ums Haus herum wächst, sondern schauen über den Zaun hinaus auf die Felder, Wiesen und Weiden und in die Wälder, Flüsse und Teiche unseres herrlichen Hildesheimer Landes, das uns wie ein großer Garten umgibt und uns mit wundervollen Köstlichkeiten versorgt. Mit seinen zahllosen unermüdlichen Landwirten, Fischereibetreibern, Jägern und Obst- und Gemüsegärtnern, die sich allesamt um die Erzeugung hochwertiger Lebensmittel bemühen.

Nur draußen, hinter unserem Hildesheimer Horizont, weiß man das noch nicht so recht, weil unsere Kirchtürme und Altertümer den Blick auf unsere verborgenen Schätze verstellen. Und weil es niemanden gibt, der den Besucher an die Hand nimmt, der ihm zeigt, wo die wirklichen kulinarischen Besonderheiten Hildesheims liegen. Diese Aufgabe wollen wir nun übernehmen. Von den Hunderttausenden von Gästen, die jährlich am Bahnhof ankommen, um unsere Stadt zu besuchen, wählen wir diesen einen hungrigen aus. Und wir werden ihn verführen, länger bei uns zu verweilen, als er sich das je gedacht hat. Am Ende gar für immer? Wer weiß ... Nun aber rasch unseren Auserwählten, der schon auf die Fußgängerzone zusteuert, bei der Hand nehmen und ihn mit entschiedener Geste den scheinbar ungastlicheren Weg geradeaus führen in die autobefahrene Bahnhofsallee. Denn dort befindet sich auf der rechten Seite schon nach wenigen Metern die türkische Bäckerei Duygu.

Bäckerei Duygu

Inhaber: Selahattin Duygu, Bahnhofsallee 21, 31134 Hildesheim und Schuhstraße 34, 31134 Hildesheim, Tel.: (0 51 21) 74 11 51

9


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
Kulinarischer Spaziergang_Hildesheim by Wolfgang Stammler - Issuu