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Auf dem zweithöchsten
Hochtour in den Ötztaler Alpen
Auf die „Sexy Gerti“ und den zweithöchsten Gipfel Österreichs
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Text und Fotos: Niko Hartmann, Bernhard Stecher
Als es in den Ötztaler Alpen Anfang August über Nacht 14 Zentimeter Neuschnee gab, waren wir schon wieder von unserem erfolgreichen Hochtouren-Wochenende zurück. Der ursprünglich geplante ASW-Hochtourenkurs 2020 wurde aufgrund der Corona-Einschränkungen umgeplant und mit verkleinerter Teilnehmeranzahl umgesetzt. So verbrachten wir bei traumhaftem Wetter vier Tage am Taschachhaus, wo wir uns als Gruppe – ungestört von anderen Gästen – ein eigenes Bettenlager teilen konnten.
Gleich am ersten Tag kam richtiges Westalpen-Feeling auf. Unser zugeteilter Frühstücks-Slot ist um 04:30 Uhr. Wir mussten zweimal nachfragen, ob wir die Uhrzeit richtig verstanden hatten. Es passte, denn uns erwartete eine lange, aber lohnende Tour auf den zweithöchsten Berg Österreichs. In der Morgendämmerung ging es direkt über den aperen Taschachferner und anschließende Schneefelder auf die Wildspitze auf 3768 Meter. Oben angekommen, freuten wir uns über den unbeschreiblichen Ausblick und genossen die Sonne. Den obligatorischen Gipfelschnaps holten wir dann aber unten auf der Hütte nach. Am nächsten Tag trieb uns der Aufstieg auf die 3424 Meter hohe „Sexy Gerti“ (Anmerkung: In einschlägigem Kartenmaterial auch als Südliche Sexegertenspitze bekannt) den Puls in die Höhe. Dazu kamen die sommerlichen Temperaturen, die uns kräftig ins Schwitzen brachten. Der Vorteil von Sonne und blauem Himmel: Oben-Ohne-Fotos am Gipfel. Der Nachteil: ständige Steinschlaggefahr im Randbereich des Gletschers. Beim Abstieg konnten wir dem eiskalten Gletscherbach nicht widerstehen und holten uns die notwendige Erfrischung.
Zum Abschluss stand am letzten Tag noch Trockentraining auf dem Plan. An einer Wand hinter dem Taschachhaus konnten die TeilnehmerInnen Rettungstechniken, wie Mannschaftszug, lose Seilrolle und Münchhausentechnik, üben.
Mit der hereinziehenden Kaltfront im Rücken ging es dann zurück ins Tal.
