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Der ASW-Chor und
Der ASW-Chor in Corona-Zeiten
Unser Sektionschor fand höchst kreative Lösungen für das gemeinsame Singen in Zeiten des Abstandes und der Masken! Wie das im Detail aussieht, lest ihr hier.
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Text: Uli Pistotnik und Grete Liebmann Fotos: Uli Pistotnik und Ruth Kling
rechts unten: Der ASW-Chor beim Hirschgstemm im Lainzer Tiergarten, Juni 2020 In den ersten Wochen des Lockdowns gerieten neben den berüchtigten Après-Ski-Bars bald auch Chöre in den schlechten Ruf, Cluster der Virenverbreitung zu sein, da beim Singen Tröpfchen und Aerosole sehr weit fliegen. So wurden Chorproben zunächst verboten und abgesagt. Und schließlich gab es ab Ende Mai 2020 diverse Empfehlungen des Österreichischen Chorverbandes, die allerdings nicht leicht einzuhalten waren.
Wir wollten aber auf das gemeinsame Singen nicht verzichten und trafen einander einmal mit großen Sicherheitsabständen im Garten von Fritz und beschlossen dann, WanderChorsänger im Lainzer Tiergarten zu werden – im Freien ist alles leichter! So versammelten wir uns am 4. Juni 2020 nach einer Sternwanderung beginnend beim Lainzer- oder beim Nikolaitor zum gemeinsamen Singen beim Wiener Blick. Wir verbrachten einen kurzen Regenguss bei Speis und Trank im Rohrhaus und sangen dann auf der Wiese oberhalb des Hauses noch weiter – glücklicherweise ist der Lainzer Tiergarten bis 21 Uhr geöffnet.
Nachdem wir unsere Chor-Outdoor-Erfahrung sehr gelungen fanden, trafen wir einander am 19. Juni 2020 nach einer etwas längeren Sternwanderung beim Hirschgstemm, stärkten uns und sangen dann direkt neben dem Haus bei den Tischen. Da Fritz, unser Chorleiter, ein bisschen später kam, übernahm Grete die Aufgabe der Chorleitung.
Weder Hasen noch Rehe, Hirsche oder Wildschweine haben sich über unseren Gesang beklagt. Im Gegenteil, die Vögel zwitscherten sogar mit uns! Abends beim Heimweg auf den unterschiedlichen Routen zum Lainzer- oder Nikolaitor, verabschiedeten sich noch einige freundliche Wildschweine mit ihren gestreiften Jungen von uns. Und auch eine Eule, mit etwa einem Meter Flügelspannweite, flog von ihrem Platz auf einem Baum vor uns lautlos davon.
Am 7. Juli 2020 dachten wir uns etwas besonders Stilvolles aus. Wir trafen einander zur Jause im Gasthaus Schießstätte im Maurer Wald und gingen dann zum Singen in den prähistorischen Hornsteinbergbau auf der Antonshöhe. Zu Beginn sangen wir den Kanon „Dona nobis pacem“ in Gedenken an Renate Pollaschek, die uns viele Jahre lang am Klavier begleitet und eine verlässliche und schöne Altstimme gesungen hat. Sie war nach langer Krankheit am Tag zuvor in Traiskirchen zu Grabe getragen worden – wir vermissen sie sehr!
Die Akustik im Steinbruch war nicht so gut, wie wir es uns erwartet hatten, dafür begleiteten uns einige Mitwanderer als Zuhörer, die sogar zeitweise applaudierten.
Ehrlicherweise müssen wir zugeben, dass die Corona-Zeit für den ASW-Chor eine bereichernde und abwechslungsreiche Phase war!