Sportwagen Story 2013

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Sportwagen Story 2013

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Zur Feier des Jahres Zum ersten Mal seit 1998 tritt Porsche mit einer Werksmannschaft in Le Mans an – aus gegebenem Anlass: Der scheinbar unsterbliche 911 feiert 2013 seinen 50. Geburtstag. Und wo könnte man besser beweisen, dass man es auch mit einem halben Jahrhundert auf dem Fließheck-Buckel noch drauf hat, als in Le Mans. Gesagt, getan. Dirigiert von Langstrecken-Haudegen Olaf Manthey als Teamchef feiert Porsche einen 911er-Doppelsieg in der GTE-Pro-Klasse. Happy Birthday!


Im Geschwindigkeitsdienst ihrer Majestät Glory, glory, hallelujah. Aston Martin, englische Sportwagen-Ikone und Blech-Maßschneider von Film-Agent James Bond, feiert dieses Jahr 100. Geburtstag. Die Motorsporttradition der Briten reicht genauso weit zurück. Doch ein großer Titel fehlt in der Sammlung: der Sieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Fast hätte Wagen „007“ zum großen Jubiläum Vollzug vermeldet. Doch der gefürchtete Eifel-Regen spült den im auffälligen Bilstein-Look beklebten Dienstwagen von Darren Turner/Stefan Mücke/Allan Simonsen/Pedro Lamy von der Spitze. Ob es für Platz zehn statt verspritztem Champagner geschüttelte Martinis gab, ist nicht überliefert



Jubel in Moll 24 Stunden alles geben, 24 Stunden hoffen und bangen. Der Langstrecken-Marathon in Le Mans ist nicht nur ein Links und Rechts auf der Strecke, sondern auch ein Auf und Ab der Emotionen. Am Ende feiern die Massen die Sieger. Die Verlierer lecken heimlich ihre Wunden. 2013 haben aber selbst die Sieger verloren – einen Kollegen, manche sogar einen Freund. Allan Simonsen verunglßckte in der ersten Rennstunde tÜdlich



10 Sportwagen STORY Vorwort

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

D

as Jahr 2013 war ein ganz besonderes für uns. Meine Teamkollegen Loïc Duval, Allan McNish und ich haben nicht nur erstmals die Fahrerwertung in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, sondern auch den Saisonhöhepunkt, das 24-Stunden-Rennen in Le Mans, gewonnen. Audi hat sich zudem zum zweiten Mal in Folge den WEC-Herstellertitel gesichert. Viel mehr kann man in einer Saison nicht erreichen. Ein großer Dank geht daher an die Mannschaft von Audi Sport und das gesamte Audi Sport Team Joest. Sie haben im Winter unheimlich hart gearbeitet und das hat sich – wie man an den Erfolgen sehen kann – wirklich ausgezahlt. Ich bin wahnsinnig stolz, für das beste Team der Welt zu fahren. Mit Loïc Duval bekamen Allan McNish und ich für diese Saison einen neuen Teamkollegen. Er musste die großen Fußstapfen unseres langjährigen Partners Dindo Capello ausfüllen und hat diese Aufgabe mit Bravour gemeistert. Von Anfang an hat er sich in seiner ersten kompletten Saison für Audi perfekt in unser Team integriert. Leider wurde unser Sieg in Le Mans vom Tod meines Landsmanns und Freundes Allan Simonsen überschattet. Uns wurde dadurch grausam vor Augen geführt, wie dicht Freud und Leid im Motorsport beieinanderliegen können. In der Sportwagen Story 2013 können Sie noch einmal die gesamte Saison der Langstrecken-Weltmeisterschaft Revue passieren lassen. Detailliert erfahren Sie alles über die acht Saisonrennen. Aber auch über die vielen anderen Facetten des Sportwagen- und GT-Sports wird ausführlich berichtet. Tolle Fotos und ein umfangreicher Statistikteil runden das Werk ab. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre!

Tom Kristensen


Porsche empfiehlt

und

Wenn wir ein Rennfahrzeug konstruieren, stellen wir jedes Teil in Frage. Bis auf eines. Mission 2014. Our Return. Nach mehr als einem Jahrzehnt kehrt Porsche 2014 in den internationalen Top-Motorsport zurück: in die FIA World Endurance Championship und ihren Höhepunkt, die 24 Stunden von Le Mans. Unsere Strategie? Die, mit der wir jeden Porsche entwickeln: bei null anfangen, jedes Detail hinterfragen. Nichts ist von vornherein gesetzt. Außer dem Prinzip, das seit über 60 Jahren hinter allem steht: „Intelligent Performance“. Begleiten Sie uns auf unserer Mission unter porsche.de/mission2014 und erleben Sie die Entwicklung unseres Rennfahrzeugs hautnah.

www.porsche.de


top-fahrer Diese fünf Piloten prägten die Sportwagen-Saison 2013 mit ­herausragenden Leistungen

20

WEC Hintergrund Erneut kämpfen Audi und Toyota in der Königsklasse LMP1 um die Weltmeisterschaft

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le-Mans-Serien Autos Von A wie Audi bis Z wie Zytek – eine Übersicht der wichtigsten Rennautos nach dem ACO-Reglement

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WEC Rennen Acht Mal tritt die Langstrecken-WM 2013 in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien an

78

ELMS Nach dem Krisenjahr 2012 befindet sich die Europäische Le-Mans-Serie langsam wieder im Aufwind

82

ALMS Zahlreiche deutsche Piloten und Marken kämpfen im letzten ALMS-Jahr um Siege und Titel

88

ASLMS Der neue Versuch, in Asien mit einer Le-Mans-Serie Fuß zu fassen, leidet an dünnen Starterfeldern

90

Grand-Am Abschied – nach 14 Saisons ist Schluss mit der Grand-Am-Serie

94

FIA GT Series Das Audi-Team WRT dominiert die ranghöchste Rennserie für GT3-Sportwagen

100

Blancpain Endurance Series  Der deutsche Mercedes-Pilot Maxi­ milian Buhk holt erstmals den Titel

106

International Gt Open Als erster Fahrer überhaupt gewinnt Andrea Montermini zum zweiten Mal die europaweit ausgetragene Serie

Ein tödlicher Unfall überschattet den zwölften Sieg von Audi beim Klassiker

24 Stunden Le Mans

14

42

12 Sportwagen Story Inhalt


alms

82

13

fia gt Series

94

Die Deutschen Klaus Graf und Lucas Luhr dominieren erneut die LMP1-Wertung

Blancpain Endurance Series

156 108 100

Ein neuer Name für die ranghöchste GT3-Sprintserie

Den Fahrertitel holt der Deutsche Maximilian Buhk

adac gt masters

Viele Autos sorgen für spannenden Sport

24 Stunden Nürburgring

Erstmals erstrahlt der Stern über der Nürburg

ADAC GT Masters Hintergrund 108 Auch die Saison 2013 in Deutschlands wichtigster GT-Rennserie bietet Spannung bis zum Finale

ADAC GT Masters Autos 110 Eine Vorstellung der wichtigsten acht GT3-Sportwagen im ADAC GT Masters

ADAC GT Masters Rennen 114 So setzen sich Daniel Keilwitz und Diego Alessi in einem dramatischen Titelkampf durch

24 STunden Nürburgring 156 Bei einer der verregnetsten Auflagen des Klassikers siegt erstmals Mercedes

24H Series 162 Alles Wissenswerte zu den Langstreckenrennen in Dubai, Bathurst, Budapest und Barcelona

VLN 166 Audi, Porsche, BMW und Mercedes holen die Siege auf der legendären Nürburgring-Nordschleife

porsche Supercup 172 Erstmals geht der Supercup-Titel an den Dänen Nicki Thiim

porsche Carrera Cup 174 Neun Siege in 17 Rennen – Kévin Estre ist der Mann des Jahres im deutschen Carrera Cup

International 176 Weitere wichtige internationale Sportwagen-Serien in der ­Zusammenfassung

Statistik 178 Zeiten, Punkte und Sieger – die Sportwagen-Saison 2013 im großen Statistik-Überblick


14 Top-Fahrer Saison 2013


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Loïc Duval

01

WEC

Im ersten vollen Jahr als Audi-Werksfahrer holt der Franzose die Langstrecken-WM und triumphiert beim 24-Stunden-Klassiker von Le Mans

L

oïc Duval erwischt 2013 ein perfektes Jahr. Zum ersten Mal in seiner Karriere gewinnt der Franzose die WEC und feiert als Sieger der 24 Stunden von Le Mans seinen ganz persönlichen Triumph. Dabei fährt Duval das erste volle Jahr für das Audi-Werksteam. Noch 2012 kommt der heute 31-Jährige „nur“ im dritten Auto der Ingolstädter zum Einsatz. Aber auch ohne Stammplatzgarantie in einem der dauerhaft eingesetzten Autos liefert Duval starke Leistungen ab: Auf dem belgischen Traditionskurs von Spa-Francorchamps gelingt ihm zusammen mit Marc Gené und Romain Dumas ein beeindruckender Sieg beim 6-Stunden-Rennen. Einer der Gründe dafür, warum er nach dem Karriere­ ende von Dindo Capello der richtige Mann für den Job im Erfolgsteam von Allan McNish und Tom Kristensen ist. „Es war fantastisch, als mir Dr. Ullrich mitteilte, dass ich mit Allan und Tom für 2013 ein Team bilde. Die beiden sind absolute Legenden“, ist er begeistert. Schnell stellt sich heraus, dass Duval wie ein wohltuender Jungbrunnen auf Kristensen und McNish wirkt. Der Franzose bringt frischen Wind und neue Spritzigkeit mit. Ohne Eingewöhnungsprobleme gliedert er sich diszipliniert ins Team ein und verhilft seiner Mannschaft gleich beim Saisonauftakt in Silverstone zum Sieg. Eine Demonstration

seiner Stärke l­iefert er beim Testtag in Le Mans. Unbeeindruckt von einem Ausrutscher in die Leitplanken, steigt er wie ein vom Pferd gefallener Cowboy gleich wieder zurück in den Audi R18 e-tron quattro und unterbietet mal eben bei feuchter Strecke die Pole-Zeit von 2012 um 1,2 Sekunden. Beflügelt von der gelungenen Generalprobe, feiert er 14 Tage später beim Rennen den ganz großen Triumph. Bescheiden steht er am Ende ganz oben auf dem Podium und freut sich, ein Teil dieser Mannschaft zu sein. „Das ist ein ganz großer Moment in meiner Karriere“, sagt Duval. Mit großen Schritten geht es weiter Richtung WM-Titel. In Austin folgt Saison­sieg Nummer drei, bevor das Trio in Shanghai ein Rennen vor Schluss die Meisterschaft besiegelt. Der Audi-Pilot ist aber nicht nur ein Langstrecken-Experte. In den vergangenen sieben Jahren hat sich Duval als Formel- und GT-Pilot in Japan einen Namen gemacht. 2009 gewinnt er die Formel Nippon (heute Super Formula) und ein Jahr später die Super GT. 2013 liefert er sich heiße Duelle mit AudiKollege André Lotterer, der ebenfalls in der Super Formula erfolgreich ist. Die Kraft, die er braucht, um auch 2014 wieder durchzustarten, geben ihm seine Frau Gaëlle und sein kleiner Sohn Hugo. Mit ihnen ist er gerade nach Genf gezogen.

„Loïc kam ins Team, hat sich perfekt angepasst und ist verdammt schnell“ Routinier Allan McNish über seinen Teamkollegen

Seine Stärken Speed Der Franzose holt 2013 die Pole-Position in Le Mans. Zudem hält er dort mit 3.19,074 Minuten seit 2010 den Streckenrekord im Rennen Vielseitigkeit Duval hat im Formel-, GT- und Prototypen-Sport Meisterschaften eingefahren Rennpraxis Er fährt doppelt so viele Rennen im Jahr wie seine beiden Teamkollegen Tom Kristensen und Allan McNish


16 Top-Fahrer Saison 2013

02

Stefan Mücke

wec/bes/GT Asia/24hMuster Series

Der Berliner verpasst nur knapp den GTE-Pro-Titel in der WEC

S

ein Terminkalender platzt 2013 aus allen Nähten. Ob WEC, Blancpain Endurance Series, GT Asia oder weltweit ausgetragene 24-Stunden-Rennen – ­Stefan Mücke tanzt gleich auf mehreren Motorsport-Hochzeiten. Für Aston Martin geht der Berliner 2013 an rund 30 Rennwochenenden an den Start. Beim wichtigsten Engagement in der FIALangstrecken-WM verpasst der Werksfahrer der britischen Marke in der GTE-Pro-Wertung nur knapp den Titel. Zusammen mit seinem Teamkollegen Darren Turner führt er bis ein Rennen vor Schluss die Fahrerwertung an. Trotz dreier Saisonsiege bleibt am Ende aber nur der dritte Platz im Gesamtklassement. Ein Motorschaden zwingt den Ex-DTM-Piloten, die Meisterschaft abzuhaken. Aber Mücke ist auch in anderen Serien ganz vorn mit dabei: In der GT Asia geht der 32-Jährige bei fünf der sechs Saisonläufe an den Start und fährt bei drei Rennen den Sieg ein. In der BES gewinnt er die 6h Silverstone und holt die Pole-Position beim 24-Stunden-Klassiker von Spa. Sein unbändiger Ehrgeiz macht ihn zu einem Beißer und einem Kämpfer, der selbst mit einer Verletzung nicht die Finger vom Lenkrad lässt: Bei den 24h Barcelona bricht sich Mücke bei einem Unfall zwei Rippen. Kein Grund für ihn, lange zu pausieren. Bereits zwei Wochen später steigt er wieder ins Cockpit.

seine stärken Technikverständnis Als gelernter Kfz-Mechaniker kennt er seine Autos sprichwörtlich in- und auswendig Kämpfer Mit einem Rippenbruch steigt er beim WEC-Lauf in Austin unter Schmerzmitteln ins Cockpit Gelassen Lässt sich auch in der Hitze des Gefechts nicht aus der Ruhe bringen


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03

Neel Jani

WEC/ALMS Muster

Der Schweizer steigt nach tollen Leistungen zum Porsche-Werksfahrer auf

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r ist der Aufsteiger der Saison, d­ as steht bereits zur Saisonhälfte fest: Seit dem 1. Juli 2013 ist Neel Jani Porsche-Werksfahrer. Die Schwaben starten 2014 mit einem LMP1-Werksteam in der höchsten Klasse der Langstrecken-WM und verstärken ihren Fahrerkader. Porsche will seine ambitionierten Ziele nicht nur mit F1-Pilot Mark Webber, s­ ondern auch mit Jani erreichen. Der 30-jährige Schweizer verdient sich den begehrten Vertrag mit starken Leistungen bei Rebellion Racing, wo er seit 2010 fährt und sich zum Teamleader entwickelt. 2013 gewinnt er zum zweiten Mal das Petit Le Mans, was seinen Ruf bestätigt, einer der stärksten LMP1-Privatpiloten weltweit zu sein. Seine Entwicklung verdankt der 1,72 m kleine und 63 kg leichte Halb­inder einer Karriere, die nicht geradlinig verläuft. Doch er weiß stets zu überzeugen. Mit dem Beginn im Kart-Sport lenkt sein Vater die Energie seines lebhaften Sohnes in die richtigen Bahnen. Im Formel-Sport holt er gute Resultate und bringt es 2003 und 2004 zum Red-Bull-Junior. Obwohl er als Sauber-Testfahrer seinem F1-Traum nahekommt, gerät sein Aufstieg ins Stocken – Geldmangel. Er landet in der A1GP-Serie, wo er 2008 seinen ersten großen Titel holt. Jani wechselt zu den Sportwagen und erlebt bei Rebellion Racing seine bisher erfolgreichste Zeit. Das erkennt auch Porsche an.

seine stärken Speed Mit seiner Grundschnelligkeit macht Jani auch unter schwierigen Bedingungen Boden gut Übersicht Mit Ruhe und Cleverness manövriert sich der LMP1-Pilot auch problemlos durch starken Verkehr

Überzeugung Jani über Jani: „Er verkörpert Schweizer Perfektion und indischen Siegeswillen.“


18 Top-Fahrer Saison 2013

04

Bernd Schneider

24 Stunden Nürburgring/BES

„Mr. DTM“ zeigt, dass er auch auf der Langstrecke brillieren kann

F

alls in seinem Briefkopf tatsächlich sein Spitzname „Mr. DTM“ steht, sollte er sich schleunigst um einen Neudruck kümmern. Denn nach der Saison 2013 steht fest: Bernd Schneider verdient sich auch den Beinamen „Dr. Sportwagen“. Anfang Januar gewinnt er die 24h Dubai. Mit Triumphen auf den legendären Strecken Nürburgring und Spa macht er den 24-Stunden-Hattrick perfekt. Die Erfolge bei den 12 Stunden in Bathurst und dem 1000-Kilometer-Rennen am Nürburgring werden da beinahe zur Randnotiz. Er ist die personifizierte Zuverlässigkeit und zeigt besonders im Regen auf der Nordschleife, dass er nichts von seiner fahrerischen Klasse eingebüßt hat. Schneiders Beitrag zu den Erfolgen, die er allesamt in einem Mercedes SLS AMG GT3 herausfährt, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Schließlich erntet er die Früchte seiner eigenen Arbeit: Nach seiner ruhmreichen DTM-Karriere, in der er fünf Gesamtsiege sammelt – bis heute Rekord –, verschwindet der Wahlschweizer von der Motorsport-Bildfläche. 2010 und 2011 studiert der Saarländer die Entwicklung des Mercedes-Benz SLS AMG GT3 und bringt dort als Testfahrer seine Erfahrung entscheidend ein. Mit dem 24h-Hattrick und dem Vizetitel in der Blancpain E­ ndurance Series erlangt er 2013 sozusagen den Doktorgrad.

seine stärken Erfahrung Auch unter widrigsten Bedingungen, wie in diesem Jahr am Nürburgring, zeigt er seine Klasse

Fitness Die Belastungen von 24h-Rennen steckt er auch mit 49 Jahren noch locker weg Führung Unter der Anleitung von Schneider wachsen seine jüngeren Teamkollegen über sich hinaus


19

05

Daniel Keilwitz

ADAC GT Masters

Im dritten Anlauf gewinnt der Baden-Württemberger das ADAC GT Masters

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ereits im vergangenen Jahr steht Daniel Keilwitz als Vizemeister des ADAC GT Masters kurz vor dem Ziel. Nur knapp muss er sich der Konkurrenz geschlagen geben. Da ist der Erfolgshunger auf den Titel in diesem Jahr noch größer. „Für mich gibt es natürlich für 2013 wieder nur ein Ziel: die Meisterschaft“, formuliert Keilwitz seine Ansprüche vor der Saison. Zusammen mit dem italienischen Routinier Diego Alessi (42) pilotiert der FIA-GT3-Europameister von 2010 seine Corvette zu fünf Saisonsiegen. In einem spannenden Saisonfinale besiegeln der 24-Jährige und sein Teamkollege in Hockenheim die Meisterschaft. Nachdem Keilwitz im zweiten Rennen früh von einem Gegner umgedreht wird und zurückfällt, zeigt er Nervenstärke und kämpft sich wieder durch das Feld. Am Ende reicht Rang sechs zum ersten Titelgewinn in der vielleicht stärksten GT3-Sprintserie. Wenn der Baden-Württemberger nicht hinter dem Steuer seiner Corvette sitzt, arbeitet er bei KW Sportfahrwerke in der ITAbteilung und kümmert sich um den Rennsimulator Race Room. Dort arbeitet der im Fahrerlager eher als zurückhaltend geltende Racer auch abseits der Rennstrecken genauso akribisch wie im Cockpit seiner Corvette.

seine stärken Teamplayer Keilwitz und Alessi ergänzen sich trotz 18 Jahren Altersunterschied perfekt Rennintelligenz Er kann die Anweisungen seines Renningenieurs sofort umsetzen arbeitstier Er fährt bei Callaway seit 2010 die meisten Tests, um nichts dem Zufall zu überlassen


20 WEC Hintergrund

Stagnation Nach einem vielversprechenden Premierenjahr 2012 tut sich die Langstrecken-WM schwer, in ihrer zweiten Saison daran anzuknüpfen

D

ie zweite Saison der FIALangstreckenweltmeisterschaft WEC erlebt Höhen und Tiefen. Vor allem der tödliche Unfall von Aston-Martin-Pilot Allan Simonsen in Le Mans schockiert alle Beteiligten und führt ihnen gnadenlos vor Augen, dass es immer noch keinen absoluten Schutz auf den Rennstrecken gibt – trotz Auslaufzonen, Crashtests, HANS-Systemen und aller anderen Fortschritte in Sachen Sicherheit. Sportlich bietet die WEC in den vier Klassen LMP1, LMP2, GTE-Pro und GTE-Am teils

höchst spannende, teilweise aber auch eintönige Rennen. Für die teure und technisch aufwendige Top-Kategorie LMP1, in der 2014 ein neues Technisches Reglement in Kraft tritt, ist die Saison ein Übergangsjahr – was auch erklärt, weshalb nur dürftige fünf Fahrzeuge regelmäßig antreten. Dank konsequenter Entwicklungsarbeit hat Audi gegen die lange schwächelnden und nur zweimal siegreichen Toyota ein relativ leichtes Spiel, beide WM-Titel zu verteidigen. 2014 – wenn auch Porsche in der Sportwagen-Königsklasse antritt – dürfe es

Die WEC-Saison wird vom tödlichen Unfall des Dänen Allan Simonsen in Le Mans überschattet


21

Das ist 2013 neu Das 12-Stunden-Rennen in Sebring fällt aus dem Kalender. Neuer Austragungsort in den USA ist der Circuit of The Americas Während die Fahrerweltmeisterschaft nur noch für LMP1- und LMP2-Piloten ausgeschrieben wird, gibt es jetzt einen GT-Fahrer-Weltcup sowie Trophäen für die Piloten der LMP2-Kategorie und der GTE-Am-Klasse In der Marken-WM gibt es keine Streichresultate mehr. Nur das beste Fahrzeug eines Herstellers wird gewertet Der Qualifying-Modus für alle Rennen außer Le Mans wurde überarbeitet. Statt eines Fahrers müssen jetzt zwei Piloten pro Fahrzeug im Zeittraining antreten. Jeder muss mindestens zwei gezeitete Runden absolvieren. Der Startplatz wird durch den mathematischen Durchschnitt dieser vier Umläufe bestimmt Porsche steigt mit einem von MantheyRacing eingesetzten Werksteam in die GTE-Pro-Wertung ein. In der LMP2Wertung feiert der Lotus T128 Premiere Evolutionen von GTE-Fahrzeugen sind ab 2013 nur noch alle zwei Jahre erlaubt

für die Ingolstädter deutlich schwieriger werden. In der zweiten Klasse mit direkter Werksbeteiligung, der GTE-Pro-Kategorie, liefern sich Aston Martin, Ferrari und erstmals Porsche mit einem echten Werksteam ein enges Hauen und Stechen. Sehr zum Verdruss der Beteiligten haben die Regelmacher kein glückliches Händchen bei der Einstufung der drei Fahrzeuge. Immer wieder wird an der Balance of Performance nachgebessert. Gewichte, Luftmengenbegrenzer oder Tankinhalte – nichts wird

beim Versuch außer Acht gelassen, die drei grundverschiedenen Fahrzeugkonzepte mit Frontmotor (Aston Martin), Mittelmotor (Ferrari) und Heckmotor (Porsche) auf ein ähnliches Niveau zu bringen. „Da muss sich für 2014 etwas ändern“, ist nicht nur Aston-Martin-Teamchef John Gaw überzeugt. Auch in anderen Bereichen gibt es Verbesserungsmöglichkeiten. So ist, was die Fernseh-Vermarktung angeht, noch reichlich Potenzial nach oben. Über die Rennen neben dem Saisonhöhepunkt Le Mans wird

fast ausschließlich in Spartenkanälen oder im Pay-TV berichtet. Aber auch die Zuschauerresonanz an den Strecken ist – vom französischen Klassiker und Fuji abgesehen – eher überschaubar. Als einen Grund dafür sehen viele Fachleute auch den sperrigen Namen „Langstrecken-Weltmeisterschaft“, mit dem die breite Öffentlichkeit nur wenig anfangen kann. Warum die FIA nicht einen griffigeren und verständlicheren Titel wie „Sportwagen-Weltmeisterschaft“ gewählt hat, bleibt ihr Geheimnis.


22 Le-Mans-Serien Die Autos

Audi Hersteller-Info Name Direktor Technischer Direktor Fahrzeug

Audi Sport Dr. Wolfgang Ullrich Dr. Martin Mühlmeier Audi R18 e-tron quattro

Technische Daten Abmessungen L x B x H Radstand Gewicht Tankinhalt Motor Leistung Kraftübertragung

4.650 x 2.000 x 1.030 mm k. A. 915 kg 1 58 Liter 1 3,7-Liter-V6-Diesel mit 1 Turbolader mehr als 490 PS Audi-6-Gang-Getriebe mit Schaltwippen

Teams WEC

Audi Sport Team Joest (D) 1

Gilt für die WEC.

D

a sich Toyota 2012 als starker Gegner erweist, steht Audi unter Zugzwang. Obwohl 2013 das letzte Jahr des aktuellen LMP1-Reglements ist und für das Folgejahr ein komplett neues Fahrzeug entwickelt werden muss, überarbeiten die Ingolstädter den R18 e-tron quattro mit großem Aufwand. Zwar bleibt das Fahrzeugkonzept samt KERS mit Schwungradspeicher und Energieabgabe an die Vorderachse gleich, dennoch wird nahezu überall Hand

a­ngelegt. Die Luftführung der Aerodynamik – erkennbar vor allem an den vorderen Radhausentlüftungen und den Zusatzelementen am Heckflügel – wird effizienter. Erstmals leitet Audi die Abgase des V6-Turbodiesel in den Diffusor, was für mehr Abtrieb sorgen soll. Das Hybridsystem, das 2012 vor allem auf Le Mans ausgelegt war, lässt sich nun gezielter an unterschiedliche Strecken anpassen. Zudem steigt die Leistung des elektrischen Antriebs auf mehr als 160 kW.

Reglementsänderungen zwingen die Mannschaft von Dr. Wolfgang Ullrich ebenfalls zum Handeln: Der Luftmengenbegrenzer des Motors wird um 0,7 Millimeter auf 45,1 Millimeter verkleinert, das Gewicht aller Hybridfahrzeuge um 15 Kilogramm erhöht, was mehr Spielraum für das Ballastgewicht bietet. Sechs Siege in acht Rennen, darunter der zwölfte Erfolg in Le Mans, sowie die Verteidigung beider WM-Titel – so lautet am Ende die stolze Bilanz von Audi.


23

Toyota Name Direktor Technischer Direktor Fahrzeug

Hersteller-Info Toyota Motorsport GmbH (TMG) Yoshiaki Kinoshita Pascal Vasselon TS030 Hybrid Technische Daten

Abmessungen L x B x H Radstand Gewicht Tankinhalt Motor Leistung Kraftübertragung

k. A. x 2.000 x 1.030 mm k. A. 900 kg 1 73 Liter/76 Liter 2 3,4-Liter-Toyota-V8 mit Hybrid-System 550 PS Xtrac-6-Gang-Getriebe mit Schaltwippen

Teams WEC

Toyota Racing (D) 1

Gilt für die WEC. 2 Tankinhalt ab Le Mans.

D

rei Siege in den letzten vier Rennen der Saison 2012 – Toyota erweist sich auf Anhieb als starker Rivale für Audi. Doch 2013 tun sich die Japaner schwer, daran anzuknüpfen, vor allem, da sie zu Saisonbeginn bei der Weiterentwicklung ins Hintertreffen geraten. So debütiert die 2013er-Version als Einzelstück erst in Spa, zwei neue Autos gibt es ab Le Mans. Diese sind mit einem neuen Monocoque ausgestattet, das konsequent auf ein Hybridsystem mit Energieabgabe an

die Hinterräder ausgelegt ist. Beim alten Modell wäre auch ein zusätzlicher Vorderradantrieb à la Audi möglich gewesen. Die Aerodynamik ist dabei speziell auf das schnelle Le Mans ausgerichtet. Ein wirkliches High-Downforce-Paket gibt es bei To­yota 2013 nicht. Wie im Vorjahr nutzen die Japaner ihr Windkanal-Know-how, auf das zuletzt sogar das Ferrari-F1-Team vertraute, und erforschen auch aerodynamische Grauzonen des Regelwerks. Eine Weiterentwicklung des Motors findet dagegen aus Geldgründen so gut wie gar nicht statt. Ein Pluspunkt des TS030 ist das leistungsstarke Hybridsystem mit Superkondensatoren. Er zeichnet sich zudem dadurch aus, dass er bei hohen Temperaturen besser als der Audi mit den Reifen umgeht. Auch kann er oft – dank des reglementbedingt größeren Tanks – längere Stints fahren. Dennoch stehen am Jahresende nur zwei Siege zu Buche, einer davon beim Heimspiel in Fuji. Und auch für 2014 scheint To­yota ins Hintertreffen zu geraten. Während Audi und Porsche ihre neuen LMP1Autos längst testen, soll der neue Toyota Anfang 2014 erstmals ausrücken.


24 Le-Mans-Serien Die Autos Hersteller-Info Name Direktor Technischer Direktor Fahrzeug

Honda Performance Development/Wirth Research Art St. Cyr Roger Griffiths (HPD), Nick Wirth (Wirth Research) HPD ARX-03c, HPD ARX-03b 1

Technische Daten Abmessungen L x B x H k. A. x 2.000 x 1.030 mm Radstand k. A. Gewicht 900 kg 2 3 4 Tankinhalt 80 Liter  /83 Liter  /75 Liter 1 3 Motor 3,4-Liter-Honda-V8  , 2,8-Liter-Honda-V6 mit 2 Turboladern Leistung 570 PS , 450 PS 1 Kraftübertragung HPD-Hewland-6-Gang-Getriebe mit Schaltwippen

Teams WEC ALMS

Strakka Racing (GB) Pickett Racing (USA), Extreme Speed Motorsports (USA) 1, Level 5 Motorsports (USA) 1

HPD

H

PD, die Motorsport-Abteilung von Honda Amerika, beliefert auch 2013 wieder Kundenteams mit LMP1- und LMP2-Sportwagen. Das LMP1-Modell 03c erhält für 2013 die in der Klasse üblichen breiten Vorderräder, was eine Überarbeitung der Aufhängung und der Aerodynamik mit sich bringt. In der WEC tritt Strakka Racing mit

LMP2-Modell. 2 Gilt für die WEC. 3 Tankinhalt des LMP1-Modells bei den ersten beiden WEC-Rennen. 4 Tankinhalt des LMP1-Modells in Le Mans.

1

dem 03c an, zieht sich aber nach Le Mans – wo die Briten bestes LMP1-Privatteam werden – aus der Serie zurück. Mit dem einzigen anderen 03c dominiert Pickett Racing mit acht Siegen in Folge die ALMS und holt überlegen den Titel. Die im Vorjahr in der WEC und ALMS erfolgreiche LMP2-Version 03b findet man 2013 nur noch in Nordamerika, wo die

Teams Level 5 und ESM mit jeweils zwei Fahrzeugen den Klassentitel unter sich ausmachen. Beim einzigen Start des 03b außerhalb der ALMS ist Level 5 chancenlos: In Le Mans kann der offene Prototyp, der als einziges Fahrzeug seiner Klasse über einen Turbomotor verfügt, wegen einer geänderten Einstufung nicht noch einmal um den Klassensieg kämpfen.

Hersteller-Info Name Direktor Technischer Direktor Fahrzeug

Lola Cars Martin Birrane Julian Sole Lola B12/60 , Lola B12/80 1

Technische Daten Abmessungen L x B x H k. A. Radstand k. A. Gewicht 900 kg 2  Tankinhalt 80 Liter 3/83 Liter 4/75 Liter 1 Motor 3,4-Liter-Toyota-V8 , 2,0-Liter-Mazda-R4 mit 1 Turbolader, 3,6-Liter-BMW-Judd-V8 1, 4,5-Liter-Nissan-V8 1 Leistung 525 PS , über 500 PS , 500 PS 1, 450 PS 1 Kraftübertragung Xtrac-6-Gang-Getriebe mit Schaltwippen

Teams WEC ALMS LMS

Lola

Rebellion Racing (CH/GB), Gulf Racing Middle East (UAE) 1 Dyson Racing (USA), Rebellion Racing (CH/GB) HVM Status GP (CAN/GB) 1, DKR Engineering (LUX) 5 1

LMP2-Modell. 2 Gilt für die WEC. 3 Tankinhalt des LMP1-Modells bei den ersten beiden WEC-Rennen. 4 Tankinhalt des LMP1-Modells in Le Mans. 5 B11/40.

N

ach der Pleite von Lotus im Sommer 2012 kümmert sich der Motorsportkonzern Multimatic um die bisherigen Lola-Kunden. Die Kanadier sichern sich zudem die Rechte an den Sportprototypen der legendären englischen Marke. Exklusiv für die LMP1Lola von Rebellion Racing entwickelt Multimatic im Winter ein aus 25 ­Kohlefaserteilen

bestehendes Update-Paket, das vor allem an den Zusatzelementen rechts und links vom Heckflügel erkennbar ist. Rebellion ist in der WEC erneut das erfolgreichste LMP1Privatteam, fährt aber hinter Audi und To­yota im Niemandsland. Um Gesamtsiege kämpft das angloschweizerische Team dagegen mit dem B12/60 bei seinen sporadischen ALMS-

Starts. Höhepunkt ist die Wiederholung des Vorjahreserfolgs beim Petit Le Mans. Dyson Racing, das bisherige Lola-Vorzeigeteam erlebt dort dagegen ein Jahr zum Vergessen. Das LMP2-Modell B12/80 ist 2013 nur noch sporadisch zu sehen. Für 2014 hat Multimatic jedoch neue Kunden für das Chassis gefunden.


25 Hersteller-Info Name Direktor Technischer Direktor Fahrzeug

Kodewa, ADESS Romulus und Colin Kolles Stéphane Chosse Lotus T128

Technische Daten Abmessungen L x B x H Radstand Gewicht Tankinhalt Motor Leistung Kraftübertragung

4.645 x 1.998 x 1.048 mm k. A. 900 kg 1 75 Liter 1 3,6-Liter-Judd-BMW-V8 450 PS Hewland-6-Gang-Getriebe mit Schaltwippen

Teams WEC

Lotus (D) 1

Gilt für die WEC.

N

achdem Colin Kolles im Vorjahr in der WEC unter Lotus-Bewerbung zwei Lola eingesetzt hatte, präsentiert der ehemalige F1-Teamchef für 2013 mit dem T128 seine erste Eigenkreation. Projektbeginn für das einzige neue LMP2-Auto ist im Februar 2012. Interessanterweise entspricht das Monocoque des Lotus bereits dem

Lotus 2014er-LMP1-Regelwerk, da Kolles hofft, mittelfristig in die WEC-Königsklasse aufsteigen zu können. Federführend für die Konzeption zeigt sich die Münchener ADDESS AG um den ehemaligen F1-Ingenieur Stéphane Chosse, von der sich Kolles aber im Sommer trennt. Nach Verzögerungen beim Bau werden die beiden Einsatzfahrzeuge mit Ach und

Krach zum Saisonbeginn fertig. Da ist es keine Überraschung, dass die ersten Rennen von vielen technischen Problemen geprägt sind. Dank der speziell für Le Mans ausgelegten Aerodynamik glänzt der Lotus mit hohem Top-Speed, auf den anderen Strecken beklagen die Fahrer dagegen oft mangelnden Abtrieb. Nach viel Detailarbeit holt der T128 in Austin einen Podestplatz.

Hersteller-Info Name Direktor Technischer Direktor Fahrzeug

Onroak Automotive Jacques Nicolet Christophe Chapelain Morgan LMP2 2012

Technische Daten Abmessungen L x B x H Radstand Gewicht Tankinhalt Motor Leistung Kraftübertragung

4.548 x k. A. x 2.000 mm 2.800 mm 900 kg 1 75 Liter 1 4,5-Liter-Nissan-V8, 3,6-Liter-Judd-BMW-V8 450 PS, 500 PS Xtrac-6-Gang-Getriebe mit Schaltwippen

Teams WEC ELMS ASLMS

OAK Racing (F), KCMG (HK) Morand Racing (CH) OAK Racing (F), KCMG (HK)

Onroak

1

Gilt für die WEC.

O

nroak, die Chassis-Abteilung von OAK Racing, konzentriert sich 2013 auf das unter dem Namen des britischen Sportwagenherstellers Morgan vermarktete LMP2Fahrzeug. Das LMP1-Modell wird dagegen eingemottet. OAK Racing setzt in der WEC zudem auf zwei hochkarätige Fahrercrews für die beiden Top-Autos der Franzosen.

Das zahlt sich aus: Während die Morgan 2012 zwar schnell waren, aber wenig Rennglück hatten und sieglos blieben, entwickeln sie sich 2013 zu echten Titelkandidaten. Zwei Klassensiege – darunter ein souveräner Zweifacherfolg beim Heimspiel in Le Mans – sowie insgesamt elf Podestplätze sichern den Franzosen schließlich die LMP2-Titel der WEC.

In der ELMS holt das Schweizer OnroakKundenteam Morand Racing Podestplätze, in der ASLMS machen das Werksteam und die KCMG-Mannschaft aus Hongkong die LMP2-Meisterschaft unter sich aus. Dagegen verliert Onroak mit Conquest Racing nach einem vielversprechenden Debüt in der Saison 2012 seinen einzigen Kunden in Nordamerika.


26 Le-Mans-Serien Die Autos Hersteller-Info Name Organisation, Exploitation, Compétition Automobile (Oreca) Direktor Hugues de Chaunac Technischer Direktor David Floury Fahrzeug Oreca 03

Technische Daten Abmessungen L x B x H Radstand Gewicht Tankinhalt Motor Leistung Kraftübertragung

4.600 x 1.990 x 1.025 mm 2.870 mm 900 kg 1 75 Liter 1 4,5-Liter-Nissan-V8, 3,6-Liter-Judd-V8 450 PS, 500 PS Xtrac-6-Gang-Getriebe mit Schaltwippen

Teams WEC Delta-ADR (GB), G-Drive Racing (RUS/GB), Pecom Racing (RA/I), ELMS TDS Racing (F), Murphy Prototypes (IRL/GB), Race Performance (CH), Boutsen Ginion Racing (B), Signatech Alpine (F), SMP Racing (RUS) ASLMS KCMG (HK)

Oreca

D

er LMP2-Verkaufsschlager Oreca 03, von dem bereits mehr als 35 Fahrzeuge gebaut wurden, wird – vor allem wegen des Reglements, das eine Weiterentwicklung nur aus Sicherheits- und Zuverlässigkeitsgründen gestattet – für 2013 nur minimal überarbeitet. „Wir haben dabei auf unsere Kunden gehört“, so Designchef

1

Gilt für die WEC.

Christophe Guibbal. „So haben wir das Benzinsystem, die Bremsen und einige Fahrwerksteile modifiziert. Selbst Details können am Ende entscheidend sein.“ In der WEC ist der Oreca 03 mit sechs Siegen das erfolgreichste LMP2-Auto. Die Titel gehen dennoch an Morgan, vor allem da diesen in Le Mans, wo doppelte Punkte vergeben werden, ein Zweifachsieg gelingt

und der auf Rang drei liegende G-DriveOreca wegen eines um 0,4 Liter zu großen Tanks nachträglich ausgeschlossen wird. In der ELMS vertraut auch die RenaultTochter Alpine auf den offenen Prototyp und holt mit dem in Alpine A450 umgetauften 03 beim Motorsport-Comeback auf Anhieb den Titel. Vier der fünf Siege gehen dort an Oreca-Kunden.

Hersteller-Info Name Direktor Technischer Direktor Fahrzeug

Zytek Motorsport Bill Gibson Ian Lovett Zytek Z11SN

Technische Daten Abmessungen L x B x H 4.561 x k . A. x k. A. mm Radstand 2.815 mm Gewicht 900 kg 1 Tankinhalt 75 Liter 1 Motor 4,5-Liter-Nissan-V8 Leistung 450 PS Kraftübertragung Ricardo-6-Gang-Getriebe mit Schaltwippen

Teams WEC ELMS

Zytek

O

hne ein top besetztes Auto hat es Zytek 2013 schwer in der WEC. Als einziges Team setzt Greaves Motorsport auf den britischen LMP2-Prototyp. Doch da aus Budgetgründen während der Saison insgesamt 16 verschiedene Piloten eingesetzt werden, fehlt es an Kontinuität. Drei dritte Plätze stehen am Jahresende zu Buche, einer

Greaves Motorsport (GB), Jota (GB), Gainer International (J) Greaves Motorsport (GB), Jota (GB) 1

Gilt für die WEC.

davon wird beim Saisonhöhepunkt in Le Mans eingefahren. Für das Rennen an der Sarthe entwickelt Zytek ein spezielles Aero-Kit mit einer geänderten Frontverkleidung, die den hohen Luftwiderstand des Z11SN senken soll. In Le Mans wird ­Greaves zudem von Caterham-Technikern unterstützt, die Daten für ein mögliches eigenes LMP2-Auto sammeln wollen.

Einen weiteren Podestplatz fährt in Spa als WEC-Gaststarter das britische Team Jota ein, das regulär in der ELMS antritt. Dort unterstreicht die Mannschaft um Sam Hignett in den fünf Rennen mit vier Pole-Positions und einem Sieg das Potenzial des Zytek. Ebenfalls als Gaststarter gelingt ­Greaves beim ALMS-Highlight in Sebring ein dritter Platz in der LMP2-Klasse.


27 Hersteller-Info Name Direktor Technischer Direktor Fahrzeug

Aston Martin Racing/Prodrive John Gaw Gavin Fuller Aston Martin Vantage GTE

Technische Daten Abmessungen L x B x H Radstand Gewicht Tankinhalt Motor Leistung Kraftübertragung

k. A. k. A. 1.205 kg 1/1.225 kg 2 95 Liter/90 Liter 3 4,5-Liter-V8 480 PS Xtrac-6-Gang-Getriebe mit Schaltwippen

Teams WEC

Aston Martin Racing (GB)

1

Gewicht bei den ersten beiden WEC-Rennen. 2 Gewicht bei den folgenden WEC-Rennen. 3  Tankinhalt ab dem sechsten WEC-Rennen.

A

ston Martin feiert 2013 den 100. Geburtstag. Um diesen auch auf den Rennstrecken angemessen feiern zu können, überarbeiten die Briten den Vantage GTE im Winter noch einmal deutlich. „30 Prozent der Teile sind neu“, erklärt Teamchef John Gaw. Auffälligstes Kennzeichen des 2013er-Vantage: Die Auspuffanlage ist in die Seitenschweller

Aston Martin gewandert, um die Temperaturen im Cockpit zu senken. Gaw: „Wir haben auch die Gewichtsverteilung verbessert und das Fahrwerk modifiziert, wodurch das Auto – zusammen mit dem nun erlaubten elektronischen Gaspedal – einfacher zu fahren ist.“ Der Aston Martin ist 2013 in der GTEPro-Wertung der WEC das Maß der Dinge. Obwohl der Vantage in mehreren Schritten

gegenüber 2012 insgesamt 30 Kilo zulegen muss und Restriktor sowie Tank in der Saison verkleinert werden, holen die Briten sechs Poles und vier Siege. Motorschäden in Bahrain kosten jedoch den Gewinn der Fahrer-, Marken- und Teamwertung. Mit der 2012er-Version des Vantage gewinnt Aston Martin beim WEC-Finale zumindest noch die GTE-Am-Fahrerkategorie.

Hersteller-Info Name Direktor Technischer Direktor Fahrzeug

BMW Motorsport Jens Marquardt Jan Hartmann BMW Z4 GTE

Technische Daten Abmessungen L x B x H 4.395 x 2.010 x 1.205 mm Radstand k. A. Gewicht 1.245 kg 1 Tankinhalt 110 Liter 1 Motor 4,4-Liter-V8 Leistung 480 PS Kraftübertragung Sequenzielles 6-Gang-Getriebe mit Schaltwippen

Teams ALMS

BMW Team RLL (USA) 1

Gilt für die ALMS.

E

xklusiv für die ALMS entwickelt BMW eine GTE-Version des Z4. Diese basiert zwar auf dem GT3-Modell des Coupés, erhält aber eine komplett neue Aerodynamik sowie einen 4,4-Liter-V8 – was bei den anderen Herstellern jedoch für Unmut sorgt. Schließlich ist das Serienmodell des Z4 maximal mit einem 3-Liter-Reihen-

BMW Sechszylinder erhältlich. Aufgrund zahlreicher weiterer Ausnahmeregelungen erhält der Z4 GTE daher den Spitznamen „Waivermobile“. BMW setzt beim Nachfolger des erfolgreichen M3 GT2/GTE konsequent auf viel Abtrieb, was sich auf den engen US-Kursen vor allem im Qualifying auszahlt. In den Rennen und auf den wenigen schnellen Kursen ist der geringe Top-Speed

aufgrund des höheren Luftwiderstandes dagegen ein Handicap. Vier Pole-Positions, zwei Siege und sechs weitere Podestplätze sind eine vielversprechende Bilanz für die Debütsaison des Z4. BMW belegt am Jahresende sowohl im Marken- als auch im Teamklassement den zweiten Rang. Werksfahrer Dirk Müller kämpft bis zum ALMSFinale um den Fahrertitel.


28 Le-Mans-Serien Die Autos Name Direktor Technischer Direktor Fahrzeug

Hersteller-Info Corvette Racing/Pratt & Miller Doug Fehan Doug Louth Corvette C6.R Technische Daten

Abmessungen L x B x H 4.476 x 2.047 x 1.166 mm Radstand 2.685 mm Gewicht 1.260 kg 1 Tankinhalt 90 Liter 1 Motor 5,5-Liter-V8 Leistung 485 PS Kraftübertragung Xtrac-6-Gang-Getriebe mit Schaltwippen

Teams WEC ALMS

Larbre Compétition (F) Corvette Racing (USA)

Corvette

A

bschied von einem erfolgreichen Dauerbrenner. Seit 2005 wird die sechste Generation der US-Sportwagen-Ikone Corvette vom Werksteam Pratt & Miller im GT-Sport eingesetzt, anfangs als GT1-Version, seit 2009 in der GT2/GTE-Kategorie. Für das letzte Einsatzjahr wird die C6.R – auch in Hinblick auf den seit dem Sommer g­ etesteten

1

Gilt für Le Mans.

und 2014 debütierenden Nachfolger C7.R – noch einmal gründlich überarbeitet. Ein neuer Heckflügel, ein elektronisches Gaspedal sowie eine verbesserte Traktionskontrolle gehören zu den Neuerungen. Zudem sorgt Pratt & Miller mit einem innovativen, in Zusammenarbeit mit Bosch entwickelten Radar-Warnsystem für Aufsehen, das durch Einblendungen auf einem Bildschirm im

Cockpit Kollisionen mit sich von hinten nähernden Fahrzeugen verhindern soll. In der ALMS verteidigt Corvette Racing mit vier Siegen die GT-Titel. Beim Gaststart in Le Mans tun sich die Amis aufgrund der Einstufung ihres Autos jedoch schwer. Damit zu kämpfen hat auch das Kundenteam Larbre, das in der GTE-Am-Klasse der WEC nur einmal in die Top Drei fährt.

Hersteller-Info Name Ferrari/Michelotto Automobili Direktor Antonello Coletta (Ferrari Corse Clienti), Christiano Michelotto Technischer Direktor Luigi Dindo (Michelotto) Fahrzeug Ferrari 458 Italia GT2

Technische Daten Abmessungen L x B x H 4.518 x 2.036 x 1.160 mm Radstand 2.650 mm Gewicht 1.235 kg 1 Tankinhalt 85 Liter 1 Motor 4,5-Liter-V8 Leistung 465 PS Kraftübertragung Ferrari-Hewland-6-Gang-Getriebe mit Schaltwippen

Teams WEC ALMS ELMS ASLMS

Ferrari

L

e Mans, WEC, ALMS und ELMS – überall, wo die GT2Version des Ferrari 458 in der Saison 2012 antrat, feierte der Mittelmotorsportwagen Titel oder Rennsiege. Ein wichtiger Faktor dabei: der geringere Verbrauch des V8-Direkteinspritzers, der dazu führte, dass die Ferrari-Teams weniger oft nachtanken mussten als die Konkurrenz. Um dieses

AF Corse (I), 8 Star Motorsports (USA/I)), Krohn Racing (USA), Risi Competizione (USA), Team West/AJR (USA) JMW Motorsport (GB), AF Corse (I), Ram Racing (GB) Taisan (J) 1

Gilt für die WEC.

zu verhindern, erhielt der 458 bereits für die drei letzten WEC-Läufe 2012 einen fünf Liter kleineren Tank als die Klassenrivalen. Ein Handicap, das er auch 2013 mit sich herumschleppt. Zwar darf der aerodynamisch überarbeitete Ferrari 2013 mit 1.235 statt 1.245 Kilogramm antreten, doch hinter den Kulissen beschweren sich die Italiener regelmäßig über die Einstufung des Autos.

Dank dreier Siege verteidigt das WECWerksteam AF Corse die 2012 gewonnenen Fahrer-, Marken und Teamtitel. Die Kundenmannschaft 8 Star sichert sich mit zwei Erfolgen die GTE-Am-Teamwertung. In der ALMS gelingt dem zurückkehrenden RisiTeam ein Sieg. Besser läuft es in den schwächer besetzten Serien ELMS und ASLMS, wo die 458 jeweils den GTE-Titel gewinnen.


29 Hersteller-Info Name Porsche Direktor Hartmut Kristen Technischer Direktor Dieter Steinhauser Fahrzeug Porsche 911 RSR Technische Daten Abmessungen L x B x H Radstand Gewicht Tankinhalt Motor Leistung Kraftübertragung

k. A. k. A. 1.210 kg 1 90 Liter 1 4,0-Liter-B6 470 PS 6-Gang-Getriebe mit Schaltwippen

Teams WEC Porsche AG Team Manthey (D), Proton Competion (D) 2 , Dempsey Del Piero-Proton (USA/D) 2 , IMSA Performance (F) 2  ALMS Team Falken Tire (USA) 2  Paul Miller Racing (USA) 2 , CORE autosport (USA) 2  2 LMS IMSA Performance (F)  , Proton Competion (D) 2, Prospeed Competition (B) 2

Porsche

1

Gilt für die WEC. 2  Porsche 911 GT3 RSR.

P

assend zum 50. Geburtstag des 911 präsentiert Porsche auf Basis der Modellreihe 991 exklusiv für die WEC eine GTE-Rennversion. Bei der Entwicklung legte Porsche viel Wert darauf, den Schwerpunkt zu senken und die Gewichtsverteilung des Heckmotorfahrzeugs zu verbessern. Die großzügige Verwendung von Kohlefaserteilen, ein ­

leichteres Renngetriebe sowie ein rund ­ zehn Zentimeter längerer Radstand helfen dabei. Dank einer Sondergenehmigung darf Porsche die McPherson-Federbeine an der Vorderachse durch Dreieckslenker ersetzen. Der Boxermotor wird dagegen vom Vorgänger übernommen, da ein Direkteinspritzer (noch) nicht homologiert wurde. Dem kleinsten Motor in der GTE-Klasse fehlt es

jedoch an Drehmoment. Zudem sorgt die Hecklastigkeit des RSR weiterhin für hohen Reifenverschleiß. Dank eines gelungenen Aero-Kits und größerer Restriktoren holt Porsche in Le Mans einen Doppelsieg, bei den anderen WEC-Rennen springen fünf weitere Podestplätze und eine Pole heraus. Der alte RSR holt in der GTE-Am, der ALMS und ELMS noch vereinzelte Siege.

Hersteller-Info Name Riley Technologies/Street & Racing Technology (SRT) Direktor Gary Johnson Technischer Direktor Bill Riley, Matt Bejnarowicz (SRT) Fahrzeug SRT Viper GTS-R

Technische Daten Abmessungen L x B x H Radstand Gewicht Tankinhalt Motor Leistung Kraftübertragung

k. A. k. A. 1.245 kg 1 90 Liter 1 8,0-Liter-V10 k. A. Xtrac-6-Gang-Getriebe mit Schaltwippen

Teams ALMS

SRT Motorsports (USA) 1

Gilt für Le Mans.

D

e Schlange ist zurück – und wie! Nach mehreren Probeeinsätzen Ende 2012 kämpft die Viper, die bei ihren Renn-Comeback unter dem Markennamen der ChryslerSportabteilung SRT vermarktet wird, bereits beim ALMS-Auftakt in Sebring lange um den Klassensieg. Der erste von fünf Podestplätzen folgt ein Rennen später in Long

SRT Beach, der erste Sieg in Road America. Gleich in der ersten kompletten Saison einer Werks-Viper seit 13 Jahren kämpft der spektakuläre US-Sportwagen an der Spitze mit. Zugeständnisse bei der Einstufung, aber auch eine konsequente Entwicklungsarbeit im Winter sorgen für den Form­ anstieg. Eine Besonderheit der Viper ist der von NASCAR-Spezialist Roush getunte V10,

der mit acht Liter Hubraum eigentlich deutlich über der 5,5-Liter-Obergrenze der GTEKlasse liegt, aber dank einer Sondergenehmigung verwendet werden darf. Das drehmomentstarke Triebwerk, das nur 4.500 Umdrehungen hoch dreht, wird durch Restriktoren auf das Leistungsniveau der Konkurrenz gebracht. Ein Nachteil bleibt jedoch der hohe Verbrauch.


30 WEC Silverstone

One-Man-Show Ein 端berragend fahrender Allan McNish sichert Audi zusammen mit Lo誰c Duval und Tom Kristensen den Sieg beim WEC-Saisonauftakt in Silverstone


31


32 WEC Silverstone

Nach den Startplätzen eins und zwei muss sich Toyota im Rennen mit den Rängen hinter den beiden Audi begnügen

T

radition wird in Großbritannien großgeschrieben – so auch im Motorsport. Bereits 1905 wurde die legendäre Tourist Trophy zum ersten Mal vom Königlichen Automobilclub RAC verliehen. Seitdem haben sich Motorsportgrößen wie Stirling Moss, Graham Hill, Denny Hulme oder Derek Bell in die Siegerliste eingeschrieben. Zur Sportwagen-WM zählte die „TT“ zuletzt 1965 mit dem Lauf in Oulton Park. Bei ihrer Saisonpremiere 2013 knüpft die Langstrecken-WM

an die Historie eines der ältesten Rennsportevents überhaupt an. Aber auch Silverstone hat eine lange Sportwagengeschichte. So wurde das 6-Stunden-Rennen erstmals 1976 ausgetragen. Besonders motiviert ist beim Heimspiel Lokalmatador Allan McNish. „Die Tourist Trophy ist einer der bedeutendsten Motorsport-Pokale in Großbritannien“, so der Schotte. „Das erste Siegerauto, ein ArrolJohnston, ist nur etwa einen Kilometer von meinem Elternhaus entfernt gebaut

Der Rebellion-Lola von Nick Heidfeld, Neel Jani und Nicolas Prost wird Fünfter

­orden.“ Nachdem sich McNish 2012 w zusammen mit Tom Kristensen seinen Audi-Kollegen Marcel Fässler, André Lotterer und Benoît Tréluyer im WEC-Titelkampf beugen musste, soll es für den 43-Jährigen – auch dank zusätzlicher Verstärkung von Loïc Duval als drittem Fahrer – doch noch mit dem Titel klappen. Der Schotte macht bereits in der Anfangsphase des Rennens klar, dass es ihm ernst ist mit dem Sieg. Nach einem für Audi nicht optimal verlaufenen Qualifying (siehe Kasten) überholt er in Runde drei den Toyota #8 von Buemi/Davidson/Sarrazin, drei Runden später übernimmt er vom Toyota #7 der Pole-Sitter Lapierre/Wurz die Führung. Der Schotte und Teamkollege Loïc Duval bauen diese in der Folge bis auf rund 10 Sekunden aus. Eine Gelbphase macht den Vorsprung jedoch wieder zunichte. Als etwas später André Lotterer den Audi #1 und Tom Kristensen den Audi #2 übernehmen, wendet sich das Blatt zugunsten der Weltmeister. Kristensen kämpft mit Reifenabrieb und kann das Tempo des Deutschen über weite Strecken nicht mitgehen. Doch als rund 1:40 Stunden vor dem Ziel McNish wieder den Audi #2 übernimmt, entwickelt sich zwischen den beiden R18 e-tron quattro ein dramatischer


33

Schlagabtausch. Der Schotte braucht nur zehn Runden, um wieder in Führung zu gehen. Dabei hilft McNish auch, dass die #1 seit der fünften Rennstunde wegen eines Defektes an der linken vorderen Antriebswelle ohne den zusätzlichen Hybridantrieb fährt. Doch dann muss der ehemalige F1-Pilot beim Überrunden einem Aston Martin ausweichen. Die Folgen: ein Dreher und heftige Bremsplatten. McNish muss an der Box frisches Gummi abholen und fällt fast 30 Sekunden hinter den nun von Benoît Tréluyer pilotierten Audi #1 zurück. Doch mit einer sensationellen Aufholjagd – zeitweise macht er fast drei Sekunden pro Runde auf den Franzosen gut – kämpft er sich wieder an das Schwesterauto heran und übernimmt drei Umläufe vor dem Ziel die Führung. Diese fährt er unter dem Jubel der heimischen Fans souverän nach Hause. Für McNish und Kristensen ist es nicht nur der erste Sieg im R18 e-tron quattro, sondern auch im ersten Einsatz mit ihrem neuen dritten Mann Duval der erste Triumph. „Nach meinem Dreher fuhr ich mit neuen Reifen voll auf Angriff. Das war eines meiner stärksten Rennen seit Langem. Es ist toll, dass die Audi-Fahrer untereinander um den Sieg kämpfen dürfen“, so McNish. Der zweitplatzierte André Lotterer ärgert sich dagegen: „Für uns war das Rennen zwei Minuten zu lang.“ Delta-ADR siegt wie im Vorjahr in der LMP2-Klasse

„Ich habe am Ende alles gegeben. Ich wollte einfach die Tourist Trophy in den Händen halten“ Allan McNish gewinnt erstmals in seiner Karriere den mehr als 100 Jahre alten Pokal

Sinn oder Unsinn? Für die Saison 2013 ändern der ACO und die FIA den Qualifying-Modus in der WEC. Statt einem Fahrer müssen jetzt zwei Piloten pro Auto im Zeittraining jeweils mindestens zwei Zeitrunden absol­­vieren. Die Startaufstellung wird anschließend aus dem Schnitt der beiden jeweils schnellsten Runden jedes Fahrers bestimmt. Das Ziel: mehr Spannung für Alex Wurz und Nicolas Lapierre sind die Schnellsten im Qualifying die Fans. „Im vergangenen Jahr haben die Teams oft lange in der Box gewartet, um den besten Zeitpunkt für eine schnelle Runde zu finden. Dadurch war zeitweise auf der Strecke nicht viel los. Das wollen wir mit dem neuen Format verhindern“, erklärt WEC-Chef Gérard Neveu. Die Premiere in Silverstone fällt jedoch ins Wasser. Gleich zu Beginn der LMP-Sitzung setzt ein Regenschauer ein. Während Audi sich verzockt und nach Intermediates auf Regenpneus setzt, ziehen die Toyota-Mechaniker beim Fahrerwechsel Slicks beziehungs­weise erneut Intermediates auf – was sich auf der überraschend schnell abtrocknenden Strecke als bessere Wahl herausstellt: Die Japaner sichern sich so souverän die erste Startreihe. Schnell wird Kritik am neuen Modus laut: Man müsse wegen der Kürze der Session hohe Risiken beim Überholen eingehen, um überhaupt die vier vorgeschriebenen Runden zu schaffen, lautet eine Klage. Eine andere: Der Modus sei für die Zuschauer zu unübersichtlich. Man wisse nie, wer wirklich vorn liege. Dass in Silverstone die Zeitnahme spinnt und erst zwei Stunden nach dem Qualifying das endgültige Ergebnis ausspuckt, vergrößert die Konfusion noch. Die FIA warnt jedoch davor, voreilige Schlüsse zu ziehen. „Wir sollten lieber noch ein paar Rennen abwarten“, so Neveu.


34 WEC Silverstone

1.

WEC-Team aus China: Die KCMG-Mannschaft aus Hongkong feiert in Silverstone mit einem LMP2-Morgan ihr WM-Debüt.

Aston Martin siegt mit Senna/Mücke/Turner (o.) in der GTE-ProKlasse, in der GTE-Am-Wertung mit Poulsen/Nygaard/Simonsen (u.)

Toyota kann im Rennen die gute Ausgangsituation nicht ausnutzen. Auch den Vorteil des größeren Tanks können die Japaner nicht ausspielen. Die noch eingesetzten 2012er-Versionen des TS030 fressen die Anfangs verwendeten VorjahresVorderreifen. Erst als Toyota 2013er-Pneus aufzieht, können die Autos das Tempo der Audi einigermaßen mitgehen. Am Ende müssen sich die Japaner jedoch mit den Rängen drei (#8) und vier (#7) begnügen. Die #7 verliert im Rennen unnötig Zeit, als

Nicolas Lapierre während eines Regenschauers Intermediates aufziehen lässt – was nach hinten losgeht. Nur wenige Runden später wechselt er zurück auf Slicks. „Irgendetwas mussten wir ja versuchen, um mit den Audi mitzuhalten“, rechtfertigt sich der Franzose. Hinter den vier WerksLMP1 gewinnt der Rebellion Lola-Toyota von Prost/Jani/Heidfeld als Gesamtfünfter die Privatteam-Wertung. In der kleinen Prototypklasse siegt die direkt am Kurs in Silverstone ansässige


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Delta-ADR-Mannschaft. Nachdem der führende John Martin im unter G-DriveBewerbung startenden Oreca während des Schauers in die Boxenmauer rutscht, ist der Weg für das Schwesterauto von Tor Garves, Ex-F1-Pilot Antonio Pizzonia und James Walker frei zum LMP2-Sieg. Dahinter folgt der beste Morgan von Pla/Heinemeier Hansson/Brundle sowie der Pecom-Oreca des Deutschen Pierre Kaffer sowie Nicolas Minassian und Luis Pérez Companc. Ein gelungenes Heimspiel feiert auch Aston Martin. Die Briten siegen mit dem Vantage GTE in beiden GT-Klassen. In der Pro-Wertung dominieren der Berliner Stefan Mücke, Ex-F1-Mann und WEC-Neuling Bruno Senna sowie Darren Turner – ohne einmal während der sechs Stunden die Führung abgegeben zu haben – von der Klassen-Pole aus. Im Ziel haben sie eine Runde Vorsprung auf den Ferrari von Kobayashi/Vilander und ihren Aston-MartinTeamkollegen Dalla Lana/Mackowiecki/ Lamy. „Dieser Sieg war schon einmal eine Hausnummer“, freut sich Mücke im Ziel. Das von Olaf Manthey geleitete Porsche-Werksteam kämpft bei seiner Rückkehr in die Sportwagen-WM mit dem neuen 911 RSR und belegt am Ende die Ränge vier und sechs. Dem Elfer mangelt es noch an Topspeed, zudem übersteuert er ausgangs der langsamen Kurven. In der GTE-Am-Kategorie siegt der „dänische“ Werks-Aston von Nygaard/Poulsen/Simonsen sogar mit drei Runden Vorsprung. „Unser Ziel war es, mit allen vier Autos zu punkten. Dass uns jetzt beim Heimspiel im 100. Jahr unserer Marke zwei Siege gelingen, lässt auf eine erfolgreiche Saison hoffen“, jubelt Aston-Martin-Teamchef John Gaw. Dass die Briten jedoch rund zweieinhalb Monate später in Le Mans einen der schwärzesten Tage ihrer MotorsportGeschichte erleben werden, ahnt Anfang April noch niemand.

Pinnwand WEC Silverstone 1

4

2

3

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DTM-Teamchef Peter Mücke (r.) drückt Sohn Stefan, der im Aston Martin die GTE-ProWertung gewinnt, die Daumen 2 Das Porsche-Werksteam tut sich bei seiner WECRückkehr noch schwer 3 Die neuen Lotus T128 werden erst an der Strecke fertig und leiden an Unzuverlässigkeit 4 Ex-F1-Pilot Kamui Kobayashi feiert sein WEC-Debüt und wird Klassenzweiter 5 Angetreten – die WEC-Piloten präsentieren sich fürs Gruppenfoto 1


36 WEC Spa


37

Dreifaltigkeit

W채hrend Audi bei der Le-Mans-Generalprobe in Spa erneut zum Gesamtsieg f채hrt, triumphiert ein italienisches Team in den drei anderen WEC-Klassen


38 WEC Spa

W

er sich seit ein paar Jahren die Starterfelder der zahlreichen GT-Rennserien anschaut, kommt an einem Team nicht vorbei: Egal ob ELMS, FIA-GT-Serie, Blancpain Endurance Series, International GT Open oder Britische GT-Meisterschaft – an nahezu jedem Wochenende findet man weltweit Ferrari 458 von AF Corse auf den Rennstrecken. Auch in der WEC betreuen die Italiener bis zu fünf Fahrzeuge in der GTE-Pro- und GTE-Am-Klasse unter eigenem Namen sowie zusätzlich einen Ferrari für 8 Star Motorsports und den LMP2-

„Das ist nicht der beste Ort, wenn so etwas passiert“ Oreca-Nissan von Pecom Racing. „Da können dann auch mal über 100 Personen gleichzeitig für das Team im Einsatz sein“, sagt Pierre Kaffer, der seit 2009 zum Stammpersonal von AF Corse zählt und seit drei Jahren für den Ableger Pecom in der LMP2

Die Titelverteidiger Fässler/Lotterer/Tréluyer fahren in Spa zum ersten Saisonsieg

Ex-F1-Pilot Antonio Pizzonia fliegt nach einem Aufhängungsbruch bei mehr als 150 km/h in Eau Rouge ab und sorgt für die einzige Safety-Car-Phase


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antritt. Mit insgesamt 19 Lkw gleicht der Fuhrpark des Rennstalls aus Piacenza einer kleinen Spedition. „Die Transporter sind zwar manchmal nicht mehr die neuesten, aber unser Teamchef steckt das Geld lieber in die Rennwagen“, ergänzt Kaffer. Und das mit Erfolg. Amato Ferrari – nicht verwandt mit der Familie des italienischen Sportwagen-Herstellers – beendet Ende der 1990erJahre seine Rennfahrerlaufbahn. 2002 gründet er AF Corse, das sich anfangs um die Organisation der Maserati Challenge kümmert. 2004 feiert das Team mit dem Maserati MC12 erste Siege in der FIA-GT-

Der 2013er-Toyota ist bei seiner Premiere schnell, aber noch unzuverlässig

Serie. Danach steigt der italienische Rennstall zum Ferrari-Vorzeigeteam auf. Weitere Siege und Titel folgen. 2012, im Premierenjahr der WEC, gewinnt AF Corse die GTEPro-Wertung und holt den Klassensieg in Le Mans. „Es gibt in der Mannschaft nur wenig Fluktuation, was die Mitglieder angeht. Daher ist es eine wirkliche Einheit. Ich fühle ich mich im Team sauwohl“, erklärt Kaffer ein Erfolgsgeheimnis. Für 2013 heißt die Devise bei den GTSportwagen daher Titelverteidigung, in der LMP2-Wertung soll Pecom in den Meisterschaftskampf eingreifen. Um sich einen Vorteil zu verschaffen, setzt man als einziges WEC-LMP2-Team auf die Pneus von Rückkehrer Michelin. Der WEC-Auftakt in Silverstone verläuft jedoch nicht so wie erhofft. Bei den GT-

Sportwagen stehen die Ferrari im Schatten der Aston Martin, in der LMP2-Wertung kommt der Oreca nach einer Kollision und einer anschließenden Durchfahrtsstrafe nur auf den achten Klassenrang. Doch in Spa schlägt das Team zurück. Kaffer und Nicolas Minassian, die sich den Oreca mit Geldgeber Luís Pérez Companc teilen, holen die Klassen-Pole. In den beiden GT-Klassen verpassen die AF-Corse-Ferrari die Klassenbestwerte nur um 42 beziehungsweise 30 Tausendstelsekunden. An der Spitze des Feldes dominiert Audi. Die Ingolstädter, die wie Konkurrent Toyota in den Ardennen für das bevorstehende 24-Stunden-Rennen in Le Mans proben, sichern sich die ersten drei Startplätze. Lotterer/Fässler fahren im Audi #1 auf die Pole-Position vor dem neuen „Langheck“-

4.650 Millimeter beträgt die maximal erlaubte Länge für LMP1-Sportwagen. Da bereits der „normale“ Audi R18 dieses Maß ausschöpft, ist die neue „Langheck“-Variante in Wirklichkeit nicht länger. Allerdings sind die Karosserieproportionen des hinteren Kotflügels deutlich verändert worden.


40 WEC Spa

40 Jahre Erfolg Feierstimmung herrscht 2013 bei Oreca. Der Motorsport-Kleinkonzern des ehemaligen Mathelehrers Hugues de Chaunac feiert seinen 40. Geburtstag. Nach kleinen Anfängen im Formel-Sport sind die Franzosen heute aus der Motorsport-Landschaft kaum noch wegzudenken. 40 Titel und mehr als 300 Siege im Formel-, Tourenwagen-, Rallye- und Sportwagen-Bereich haben sie inzwischen angehäuft. Mittlerweile besteht die Oreca-Gruppe aus vier Abteilungen: dem Einsatzteam Oreca Racing, dem MotorsportZubehörhandel Oreca-store.com sowie Oreca Events, die unter anderem die französische GT-Serie organisieren, und Oreca Technology, die sich um die Entwicklung und den Bau von Rennfahrzeugen kümmern. Auch in der WEC ist Oreca groß vertreten. Sie unterstützen vor Ort Toyota beim Einsatz der TS030. In der LMP2-Klasse vertraut das Gros der Rennställe auf den Oreca 03. Zudem kümmert sich Oreca um die Nissan-V8 von Delta-ADR, G-Drive, Gulf Racing Middle East und Pecom. Für 2014 steht der Chassis-Abteilung, die aus dem 2007 übernommenen Courage-Werk entstand, eine neue Herausforderung bevor. Im Auftrag von Rebellion Racing entwickelt sie mit dem R-ONE einen Sportwagen für das dann in Kraft tretende neue Technische LMP1-Reglement.

Hugues de Chaunac (l.) präsentiert mit RebellionTeammanager Bart Hayden eine Studie des R-ONE

R18 von Di Grassi/Gené und dem Audi #2 von Kristensen/McNish. Dahinter folgt der erstmals eingesetzte 2013er-Toyota von Wurz/Nakajima vor dem 2012er-Schwesterfahrzeug von Davidson/Buemi. Auch im Rennen belegen nach sechs Stunden die vier Ringe die drei Top-Positionen. Allerdings nicht so souverän, wie es auf den ersten Blick scheint. Pole-Sitter Lotterer fällt nach dem Start auf Rang vier zurück, kämpft sich aber in Runde 16 wieder an die Spitze des Feldes. Nach 1:47 Stunden muss der Deutsche direkt nach der Safety-Car-Phase wegen eines Reifenschadens an die Box – was ihn auf Platz sieben zurückwirft. Doch der Audi #1 hat Glück im Unglück: Dank einer Umstellung der Strategie muss kein zusätzlicher Boxenstopp absolviert werden. 74 Minuten später liegen Lotterer und seine Teamkollegen Fässler /Tréluyer wieder an der Spitze und holen schließlich ihren ersten Saisonsieg. Mit etwas mehr als einer Minute Rückstand kommen Duval/Kristensen/McNish auf Rang zwei vor dem zusätzlich eingesetzten Audi #3 ins Ziel. Toyota kämpft mit dem im Vergleich zum Training deutlich stärkeren 2013er-TS030 lange um die Führung, doch als ein gebrochenes Kabel das Hybridsystem lahmlegt, müssen Wurz/Lapierre/Nakajima aufgeben. Rang

Der AF-Corse-Ferrari schlägt in der GTE-ProWertung Porsche und Aston Martin

vier geht so an den verbleibenden Toyota. Auch in der LMP2-Klasse geht der Sieg an das schnellste Auto im Qualifying. Dabei müssen Pierre Kaffer und seine Kollegen Minassian/Pérez Companc in der Schlussphase nach einer Kollision mit einem Toyota ebenfalls einen Reifenschaden verkraften. Es ist der zweite WEC-Erfolg für Pecom nach Bahrain 2012. „Es ist toll, ausgerechnet hier auf dieser schönen Strecke zu gewinnen“, freut sich Kaffer. „Wir haben uns von ­Sitzung zu Sitzung verbessert. Die LMP2-Wertung

Amato Ferrari (Mitte) feiert mit den 8-Star-Piloten den GTE-AmSieg


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ist in diesem Jahr sehr stark besetzt, aber wir haben jetzt wirklich den Anschluss an die Spitze geschafft.“ Rang zwei geht an den besten OAK-Racing-Morgan, dahinter folgt der Jota-Zytek von Lucas Luhr. Die beiden Siege in den GT-Klassen runden das perfekte Wochenende von AF Corse ab. In der Pro-Wertung liefern sich die beiden Ferrari der Italiener einen engen Kampf mit Aston Martin. Obwohl Fisichella/ Bruni zwei Stop-and-Go-Strafen wegen Verlassens der Strecke und Überholens während der Safety-Car-Phase wertvolle Zeit kosten, fahren sie zum ersten Saisonsieg vor dem Aston Martin von Senna/

Makowiecki/Bell und ihren Teamkollegen Kobayashi/Vilander. Dagegen holt der 8-Star-Ferrari einen souveränen Sieg in der Amateur-Wertung. Ab Runde drei liegt er in Führung und gibt diese nur nach den drei folgenden Boxenstopps jeweils kurz ab. Auch der Austausch der Beifahrertür – nach einer Kollision mit einem Audi, bei der ein Außenspiegel abgerissen wird – wirft das Trio Potolicchio/Aguas/Malucelli nicht zurück. „Ein sensationelles Wochenende für uns“, jubelt daher auch AF-Corse-Teamchef Amato Ferrari. „Drei von vier Klassensiegen durch von uns eingesetzte Autos – einfach unglaublich.“

Pinnwand WEC Spa 1

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1 Aston Martin setzt in Spa erstmals fünf Autos ein 2 Ex-Sportwagen-Weltmeister Martin Brundle (rechts) scherzt mit Sohn Alex (Mitte) und dessen OAK-Teamchef Jacques Nicolet 3 Pierre Kaffer und Pecom Racing holen den zweiten WEC-LMP2-Sieg nach Bahrain 2012 4 Nach einem Qualifying-Unfall von Chris Dyson kann der Greaves-Zytek im Rennen nicht starten 5 In einer eigens anberaumten Pressekonferenz erklären die WEC-Verantwortlichen noch einmal den umstrittenen Qualifying-Modus


216 Sportwagen Story 2013

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Sportwagen Story 2013 Audi und Toyota sind die Hauptdarsteller der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) – mit Vorteil für die Ingolstädter. Audi holt zum zwölften Mal den Sieg in Le Mans und erneut beide WM-Titel. Mercedes begeistert mit Siegen seines GT3-Boliden bei den 24-Stunden-Rennen in Dubai, Spa und auf dem Nürburgring. Im ADAC GT Masters unterliegt der Stern am Ende knapp der US-Legende Corvette. Alle Fahrer, alle Autos, alle Rennen, alle Zahlen – die Story ist das Nachschlagewerk der Sportwagen-Szene.

ISBN 978-3-943861-20-4


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