4c | Deutschland-Ausgabe 2/2016

Page 1

€ 5,–

2/2016

CREATIVE P

RINTING 20

16

www.4cmagazin.de

CHANGING COMMUNIC

HIGHLIGH

TS

ATION

12. APRIL 20

16, WIEN

o Roy Porat, CE O Scodix o Frank Bodin , CEO Havas Wor ldwide Züric o Kurt Kribitz, h

Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion

und viele m

ehr.

Vorstand St

yria Media

Group

Jetzt anmeld

en!

www.creat

ive-printin g.i

nfo

Deutschland-Ausgabe

S N I E E D N RU

Eine Idee. Ein Markt.  Zwei Partner, die zu Wettbewerbern werden.  Wie Heidelberg und Landa mit neuen  Digitaldruck-Lösungen den Verpackungsmarkt  erschließen möchten. twitter.com/4cmagazin


Plakate, Die eiNDRUCk MaCHeN.

Dauertiefpreise! Zum Beispiel:

plakate DiN a2 100 Stück nur 44,90 €

inkl. mwSt und StandardverSand 135 g/m2 Bilderdruckpapier / einseitig vierfarbig bedruckt (4/0) liche Berat ön

DRUCksaCHeN eiNfaCH oNliNe bestelleN!

0

0

09

16

g: un

Pe rs

Jetzt bestellen auf diedruckerei.de

1 62 0 9 8


Liebe Leserin, lieber Leser!

RELAX!

B Martin Schwarz

Florian Zangerl

ei der letzten Drupa im Jahr 2012 hat Benny Landa mit seinen nanografischen Drucksystemen zweifellos die unterhaltsamste und lauteste Show geboten. In diesem Jahr wird er – so er endlich ausgereifte Maschinen präsentieren kann – vermutlich wieder ein sehenswertes Happening veranstalten. Doch den Vorsprung, als einziger den Digitaldruck für das B1-Format aufbereitet zu haben, wird Landa bei dieser Drupa höchstwahrscheinlich einbüßen. Denn in Halle 1 wird Heidelberg ein Inkjet-Drucksystem präsentieren, das sich in einem ähnlichen Marktsegment behaupten wird müssen wie eine der Landa-Maschinen. Die beiden Unternehmen, die noch zur letzten Drupa eine Partnerschaft in Aussicht gestellt hatten, sind nun in dieser Formatklasse auch zu Konkurrenten geworden. Was der B1-Digitaldruck für den Verpackungsdruck bedeutet und für welches Klientel die Maschinen überhaupt geeignet sein könnten, haben wir in unserer Coverstory ab Seite 10 recherchiert. 4c-Autorin Ann Kimminich hat sich mit einem Mann unterhalten, der Farbmanagement in anderer Weise als Maschinenhersteller zu seiner Profession gemacht hat. Der französische Farbdesigner Jean-Claude Causse setzt sich mit der Wirkung von Farben auf den Menschen auseinander und hat Kimminich ein paar erstaunliche Erkenntnisse verraten. Eine davon nehmen wir schon mal vorweg: Weiße Wände sind ganz, ganz schlecht für den Menschen. Mehr dazu lesen Sie ab Seite 16. Ab Seite 30 beantworten wir fast alle Fragen, die sich bei der Verwendung von Naturpapier ergeben und haben nachgeforscht, ob die Bedruckung des feinen Substrates Druckern zuweilen wirklich Probleme bereiten kann.

In wenigen Wochen, liebe Leserin, lieber Leser, ist es wieder so weit: Unsere alljährliche Creative Printing bringt in der Wiener Albert Hall eine recht internationale Gruppe an Speakern auf die Bühne. Was wir für Sie geplant haben, lesen Sie in diesem Heft und unter www.creative-printing.info. Die Leser unserer Deutschland-Ausgabe erhalten übrigens 25 Prozent Rabatt auf ihre Tickets. Geben Sie einfach auf unserer Event-Website den Aktionscode „4cd-cp16“ ein.

PRODUCTION IS SAFE

WWW.HKS-FARBEN.DE

Wir freuen uns schon jetzt auf Ihren Besuch und wünschen bis dahin eine vergnügliche Lektüre dieser 4c-Ausgabe.

Martin Schwarz, Chefredakteur Florian Zangerl, Herausgeber

2/2016 3


Inhalt BUSINESS 8 DRUPA. Welche Technologien die Drupa-Besucher in diesem Jahr interessieren werden und welche Technologien an Aufmerksamkeit verlieren. 9 SANIERUNG. Wie ein Investor die Würzburger Druckerei Stürtz wieder umstrukturieren möchte.

TOOLS

DIGITAL

24 GETEILT. Wie man mit der kostenlosen App Adobe Post nun Tweets oder Facebook-Einträge aufhübschen kann. 26 VERBESSERT. Welche cleveren Tools sich in der neuen Corel Draw Graphics Suite X8 verbergen.

44 DIGITALE BRÜCKE. Wie britische Forscher den nächsten Versuch starten, die gedruckte Zeitung mit erweiterter Realität für Leser attraktiver zu gestalten.

STANDARDS 7 Bildgeschichte

12 Coverstory. Was Heidelberg und Landa mit ihren neuen B1-Maschinen für den Verpackungsmarkt planen.

DESIGN 16 ABGEFÄRBT. Warum Grün vertrauenserweckend und Weiß nicht gut für den Menschen ist, hat der Farbdesigner Jean-Claude Causse erforscht. 20 MEHR GELD. Drei Designer sammeln seit Jahren Geldscheine aus aller Welt. Jetzt haben sie ein Buch aus ihrer Sammlung gemacht. Und beweisen: Geld ist auch optisch schön.

DRUCK 14 Kochstudio 30 BEANTWORTET. Was man bei der Verwendung von Naturpapieren beachten muss. Und warum Naturpapier mittlerweile kein echtes Hindernis für gute Druckergebnisse ist.

15 Events 28 KLICKTIPPS 38 Wunschzettel

34 RUNDHERUM. Wie die Bedruckung von dreidimensionalen Objekten Druckdienstleistern völlig neue Erlösquellen eröffnet.

46 Produkte

36 KLUGE FASERN. Wie im Zusammenspiel von Papierfasern und QR-Codes fälschungssichere Etiketten entstehen. 40 NÄCHSTE WELLE. Welche Technologie in der neuen digitalen Wellpappe-Druckmaschine von HP und Koenig & Bauer steckt. 42 GÖTTLICH. Wie ein Start-up gerade die Statuen griechischer Götter für den 3D-Druck aufbereitet.

4

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


10

COVERSTORY. Wie Heidelberg und Landa mit B1-Digitaldruckmaschinen den Verpackungsmarkt erschließen möchten. Und was der Digitaldruck in diesem Segment überhaupt bringen kann.

16

WELT DER FARBEN. Warum der französische Designer Jean-Claude Causse die Wirkung von Farben ziemlich genau vorhersehen kann.

24

VIRTUELLE WELT. Wie die kostenlose App Adobe Post der Ästhetik von Facebook oder Twitter zuträglich sein kann.

20

GELD AUF DER WELT. Warum auf Geldscheinen ferner Inseln Frauen auf Haien sitzen und auf anderen Banknoten einfach nur Menschen am Strand entspannen.

2/2016 5


Business

Karriere

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

Index Adobe 24, 28 Artec 42 Arctic Paper 46 Artomatic 15 Audi 16 Avery Dennison 36 BMW 15 BVD Druck 34 Canon 48 Coca-Cola 12 Corel 26 DP Lenticular 49 Druckerei Wegner 12 Druckerei Wolf-Ingelheim 38 DS Smith 40 EFI 8 Fedrigoni 32 Flyeralarm 8

Fujifilm 10 Geese Papier 30 Hanser Verlag 15 Havas Worldwide 15 Heidelberg 10, 34 HP 12, 29, 38, 40, 47 Hybrid Software 46 Iffland AG 15 Igepa 30 Kodak 8, 38, 47 Koenig & Bauer 40 Kollin Medien 50 Komori 10 Konica Minolta 46 Landa 10 Manroland Sheetfed 50 Marzek Etiketten + Packaging 36 Metro 12

My Muesli 34 Océ 47 Offsetdruckerei Schwarzach 11 OKI 48 Pacoon 12 Pantone 12 PLS 46 Rialco 8 Sawgrass 48 Scodix 15 Steinemann 50 Styria Media Group 15 Threeding.com 42 Trinity Mirror 44 Tsarine 18 Xeikon 49 Xerox 47

Impressum Medieninhaber und Herausgeber: industriemagazin Verlag GmbH Verlags- und Redaktionsanschrift: Lindengasse 56, 1070 Wien, Tel. +43 1 585 9000, Fax +43 1 585 9000-16, www.4cmagazin.de, office@4cmagazin.de Büro Deutschland: Stadttor 1, Düsseldorf Medienhafen, D-40219 Düsseldorf, Tel. +49 211 3003-417 Abo-Shop: www.4cmagazin.de/abo • Content-Shop PLUS: www.4cmagazin.de/+ Social Media: twitter.com/4cmagazin, facebook.com/4cmagazin, youtube.com/4cmagazin Chefredakteur: Martin Schwarz Autoren dieser Ausgabe: Jason Harder, Ann Kimminich, Thomas Koch, Erika Kronfuß, Rainer Scheichelbauer, Anja Schlimbach, Ingo Woelk Geschäftsführung: Hans F. Zangerl Grafik, Layout: Nicole Fleck • Schriften: Premiéra (Thomas Gabriel), Acorde (Stefan Willerstorfer) Online-Redaktion: Jakub Jozefek • Marketing & Vertrieb: Manuela Steinbrucker-Murri Anzeigenverwaltung: Tel. +49 211 3003-417 • Herstellung: industriemagazin Verlag GmbH Druck: Druckerei Ueberreuter Abonnements: 1-Jahres-Abo: € 29,– • Druckauflage: 5.300 Stück • ZKZ: 86177 • ISSN: 2305-5111 Das nächste Heft erscheint am 18. 5. 2016.

6

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


1.

Musik

54,6 %

nutzen Abos

42 %

2.

Games

47,7 %

3.

39,1 %

Filme/Serien

E-books

27,8 %

12,3 %

Fachinformationen

35–44 Jahre

2.

News

9,6 %

nutzen Abos

46 %

25–34 Jahre

1.

Quelle: Studie des Forschungs- und Beratungsinstitut für Digital Change und Innovation (DCI) in Zusammenarbeit mit der Hochschule Fresenius Hamburg, 2016, n = 2.658 Onlinenutzer

nutzen Abos

50 %

18–24 Jahre

Digital

FÜR WELCHE DIGITALEN ONLINE-INHALTE/ -SERVICES HABEN SIE SCHON EINMAL BEZAHLT?

3.

45–54 Jahre

16,3 %

Druck

WIE STARK NUTZEN DIE EINZELNEN ALTERSGRUPPEN DIGITALE ABOS?

55–64 Jahre

10 %

12,7 %

17,6 %

Lieber einzeln Bei den Online-Käufern ist der Einzelkauf deutlich beliebter als der Bezug digitaler Contents per Abo. Wer keine Erfahrung mit Einzelkäufen hat, schließt auch kein Abo ab.

Tools

> 64 Jahre

7,2 %

8,6 %

1,1 Mrd.

EUR

Design

WELCHE ALTERSGRUPPE GIBT FÜR WELCHE KATEGORIE AM MEISTEN GELD AUS?

Junge Zielgruppen sind der Beschaffung von Online-Content stärker zugetan als ältere Zielgruppen. Nur 7,2 Prozent der über 64-Jährigen haben schon einmal für digitale Inhalte bezahlt.

EUR

550 Mio.

92 % Einzelkäufe 31 % Abonnements

Karriere

* basierend auf ARD/ZDF-Onlinestudie 2015 ** Hochrechnung nach Angaben pro Ausgaben pro Monat und absoluten Nutzern

machen einen Umsatz zwischen 550 Mio. und 1,1 Mrd. Euro**

6,1 bis 6,7 Mio. Käufer*

Zahlen über das Zahlen

Wie steht es eigentlich um Bezahlinhalte im Web? Wofür zahlen Menschen am liebsten und bei welchen Inhalten sitzt der Euro nicht ganz so locker? Das DCI Institute hat das Einkaufsverhalten der Deutschen im Web analysiert. Kleiner Rückschlag für Zeitungsverlage, wenn man dieser Studie glauben darf: Für Online-News zahlt die gleiche Altersgruppe am ehesten, die ohnehin auch auf Papier liest.

Business Bildgeschichte Produkte


Design

Aus für die Rundum-Selfies

G

röße schützt vor Scheitern nicht. Nicht einmal der gut geölte Marketingmotor Flyeralarm hatte den nötigen Vortrieb, um das hauseigene Projekt My3D in die Gewinn – oder Aufmerksamkeitszone zu schieben. Das Service, mit dem die Kundschaft vorwiegend 3D-Drucke der eigenen Person anfertigen lassen konnte, wird nun eingestellt. Für Flyeralarm, einen Konzern mit rund 300 Millionen Euro Umsatz, mag das Ende der Rundum-Selfies wirtschaftlich verkraftbar und strategisch irrelevant sein. Für den Rest der Druckbranche ist es eine Warnung. Wenn Flyeralarm ein solches Service nicht am Markt durchsetzen kann, werden sich wesentlich kleinere Mitbewerber damit erst recht abmühen.

Glosse von Martin Schwarz

Auch wenn sich Verbände, Medien und Technologie-Anbieter redlich bemühen, den 3D-Druck als total logische, ja zwingende Weiterentwicklung Gutenbergscher Tradition darzustellen, so muss man doch einwenden: Noch ist keineswegs klar, wo Druckereien den Hebel am wirkmächtigsten ansetzen könnten, um auch in der dritten Dimension Geld zu verdienen. Denn die meisten wirtschaftlich interessanten Anwendungen haben schon andere abgegriffen und der Pfad zwischen additiv produziertem Nippes wie der Kaminsims-Figur des Hausherren und hochkomplexen Anwendungen wie Rapid Prototyping wird enger. Möglicherweise hilft ein Eingeständnis. Das lautet: 3D-Druck nebenbei als technisches Kuriositätenkabinett zu betreiben, ist nicht ausgesprochen zweckmäßig. Das machen andere, spezialisierte Dienstleister, die nicht aus der Druckbranche kommen, schon lange. 3D-Druck ist ein eigenes Segment, ein mittlerweile gut entwickelter Markt, dessen Regeln nicht von der Druckbranche definiert werden. Nur wer sich damit abfindet, wird seinen Platz in diesem Segment finden. Auch das hat das Knock-out von My3D gezeigt. ∑∑∑∑

8

Tools

Druck

Digital

Sie möchten investieren

Produkte

Drupa 2012: Die Investitionsfreude der Besucher könnte heuer größer sein.

Die Investitionsbereitschaft rund um die Drupa 2016 ist größer als bei der letzten Ausgabe der Leitmesse im Jahr 2012. Das jedenfalls lässt sich jetzt schon aus einer Trendumfrage schließen, die 4c derzeit unter künftigen Drupa-Besuchern durchführt.

D

Nach ihren Interessen für bestimmte Produktkategorien befragt, hat der Inkjetdruck gegenüber 2012 seinen Vorsprung gegenüber dem tonerbasierten Digitaldruck ausbauen können. Auch Veredelungstechnologien stoßen bei den Drupa-Besuchern des Jahres 2016 auf mehr Interesse als noch vor vier Jahren. Bisher haben rund 200 künftige DrupaBesucher ihre Meinung einfließen lassen. Die Umfrage ist noch bis 15. April geöffnet. Die detaillierten Ergebnisse werden am 21. April bei einem Business-Breakfast in der DrupaGewinner und Verlierer City Düsseldorf präsentiert und sind Thema in Auch die technologischen Gewinner und der nächsten Ausgabe von 4c. Verlierer dieser Messe zeichnen sich bereits ab. Mehr unter 4-c.at/link/yourdrupa2016. ∑∑∑∑ ie kommende Drupa könnte für die Aussteller etwas erfreulicher ausfallen als jene des Jahres 2012. Unter den künftigen Besuchern zeigt sich eine höhere Investitionsbereitschaft als vor vier Jahren. Der Anteil der Drupa-Besucher, die weniger als im Jahr 2012 investieren wollen, liegt deutlich niedriger als der Anteil derer, die rund um die diesjährige Drupa mehr investieren möchten. Das ist ein erster Zwischenstand einer umfassenden Trend-Umfrage, die 4c derzeit online unter künftigen Drupa-Besuchern durchführt.

Kodak steigt aus

Der Konzern sucht für seine Inkjet-Sparte einen Käufer.

B

eim Interview mit 4c im Herbst vergangenen Jahres hatte noch die Zuversicht die Zweifel übertüncht: Nachdem sich die ProsperInkjetmaschinen von Kodak im Jahr 2015 im Vergleich zu den Vorjahren deutlich verbessert hatten, sah Kodak-CEO Jeffrey Clarke den „Wendepunkt erreicht“. Und dass Kodak auf den Jersey-Inseln selbst eine Druckerei für die dortige Regionalzeitung zu betreiben beabsichtigte, wollte Clarke als Signal verstanden wissen, „was das Konzept zu leisten imstande“ sei. Ein knappes halbes Jahr später dürfte klar sein: Das Signal hat der Markt nicht in dem

Maße gehört, wie es sich der Kodak-Chef vielleicht gewünscht hat. Nun will sich der Konzern von seiner Ink-jet-Sparte komplett trennen und sucht einen Käufer. Sowohl die Eindrucksysteme gehören zu der Sparte wie auch die Inkjetmaschinen. „Um das volle wirtschaftliche Potenzial ausschöpfen zu können, ist es am besten, wenn Prosper von einem Unternehmen mit einer größeren Verkaufs- und Vertriebspräsenz in Digitaldruckmärkten forciert wird“, rechtfertigt Clarke die Entscheidung. ∑∑∑∑

Er hat investiert EFI hat einen britischen Tinten-Hersteller gekauft.

M

it der Übernahme des britischen Herstellers Rialco wird der US-amerikanische Großformatanbieter EFI nun auch Tinten für den Sublimationsdruck selbst herstellen. EFI-Chef Guy Gecht wird damit die Entwicklungsgeschwindigkeit in diesem Segment wohl deutlich

erhöhen. EFI verweist bei der Wachstumsperspektive für dieses Segment auf eine Studie von Smithers Pira, die dem Sublimationsdruck ein jährliches Absatzplus von 18,4 Prozent bescheinigt. Rialco stellt seit 2003 im britischen Bradford Tinten und Holzschutzfarbe her.. ∑∑∑∑

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion

Bnw: Messe Düsseldorf/beigestellt

Business


Business

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

Phoenix fliegt nicht mehr Ein Münchner Investor hat die Großdruckerei Phoenix Print in Würzburg aus der Insolvenz übernommen und wird einen härteren Sanierungskurs einschlagen als es bisherige Eigentümer getan haben. Neben einer teilweise neuen Geschäftsführung gehört zu dieser Sanierung auch eine Rückkehr zum alten Markennamen. Von Anja Schlimbach

sich seinerzeit in einem Verbund holländischer Unternehmen, deren Muttergesellschaft insolvent wurde und eine Forderung von 24 Millionen Euro nicht mehr an Stürtz zahlen konnte. „So geht auch einem guten Unternehmen die Luft aus, denn Cash ist nach wie vor King. Es handelte sich also um eine sogenannte Folgeinsolvenz des Konzernverbunds“, erzählt Fahlenbach. Zu zaghaft Die bisherigen Versuche, den Würzburger Buchdruckspezialisten zu retten, so glaubt jedenfalls Fahlenbach, scheiterten an einer zu zaghaften Umstrukturierung: „In dieser jetzigen Insolvenz

„Stürtz ist jedem bekannt, Phoenix Print aber nicht.“ Klaus Lutz, Assistent der Stürtz-Geschäftsführung

Die neuen Eigentümer rechnen konservativ mit 65 Prozent des Vorjahresumsatzes. „Das ist eine relativ simple Rechnung. Ein Großteil der Kunden hat Stürtz sogar in der Insolvenzphase die Stange gehalten und weiter geordert. Insofern ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass die Kunden das auch nach der Sanierung tun werden. Auf dieser Basis wurde das Personal- und Maschinenkonzept festgelegt und der Kostenapparat angepasst“, erläutert Fahlenbach. „Wenn wir nicht an eine positive Zukunft glauben würden, hätten wir keinen Millionenbetrag investiert.“

Um diese Ziele zu erreichen, nimmt Solvesta zumindest indirekt auch Einfluss auf die Geschäftsführung. „Wir versuchen in allen Fällen, jemanden in die Geschäftsführung zu bringen, der operative Erfahrung hat“, erklärt Fahlenbach. Bei Stürtz sind das Thomas Heininger, zuständig für den Bereich Produktion, sowie Bernhard Schretzmaier, verantwortlich für die Finanzen, den Einkauf und die Verwaltung. „Beide haben Kastner & Callwey Medien aus der Insolvenz geführt und kennen sich sehr gut mit Druckereien aus, die in Schieflage geraten sind“, so Fahlenbach. Auch Ramona Weiß-Weber bleibt Geschäftsführerin und wird sich mit dem Vertrieb auseinandersetzen. Alter Name

Der zweite Versuch Solvesta hatte schon bei der Insolvenz von Stürtz im Jahr 2013 eine Übernahme versucht. „Wir sind damals nicht zum Zuge gekommen, weil der Altgesellschafter das Unternehmen faktisch erworben hatte. Damals wie heute sahen wir ein großes Potenzial“, sagt Solvesta-Vorstandschef Patrik Fahlenbach gegenüber 4c. Stürtz befand

Was einst Stürtz war und früher Phoenix, wird nun wieder zu Stürtz: Die neuen Eigentümer stellen den Markennamen Phoenix in den Hangar des Vergessens.

Neue Geschäftsführung

Bnw: beigestellt

A

lles schien sich so gut ineinander zu fügen, als im April des vergangenen Jahres die Augsburger Druckerei Himmer und die Würzburger Druckerei Stürtz ihre Fusion beschlossen. Gar Pläne für ein neues Digitaldruckzentrum in Würzburg wurden gewälzt. Doch die innerbayerische Harmonie sollte nicht lange währen. Schon wenige Monate danach wurden Vorwürfe über finanzielle Unregelmäßigkeiten laut, der Standort Augsburg wurde kurzzeitig stillgelegt und im Oktober flatterte der Phoenix dann in die Insolvenz. „Es machte uns das fehlende Vertrauen der Kunden in Phoenix Print zu schaffen. Sie wussten um die Schwierigkeiten beider Unternehmen und glaubten nicht daran, dass durch diese Fusion alle Probleme gelöst werden konnten. Die Wahrnehmung am Markt ist vorhanden. Man weiß ja, wie es dem Printmarkt und den Unternehmen geht“, begründet Klaus Lutz, Assistent der Geschäftsleitung der Druckerei, das Scheitern. Jetzt versuchen beide Unternehmen wieder getrennt voneinander, sich am Markt zu halten. Die mittlerweile sanierte Phoenix Print Würzburg wurde von der Münchner Solvesta AG übernommen. Die Investmentgesellschaft hat sich auf den Erwerb mittelständischer Unternehmen aus der Insolvenz spezialisiert. „Viele Druckunternehmen stehen mit dem Rücken zur Wand. Deshalb ist es in unseren Augen die bessere Lösung, auf einen Investor zurückzugreifen, der mit seinem Netzwerk und seinem finanziellen Know-how unterstützen kann“, erklärt Klaus Lutz.

übernehmen wir die Restrukturierung, denn das ist unser Business. Managementfehler in der Kalkulation, schlechte Finanzierungen oder – bezogen auf den Umsatz – zu viele Mitarbeiter sind Probleme, die wir im Rahmen der Insolvenz lösen können. Bei Stürtz hat unsere Planung schon die ersten Früchte getragen.“

Phoenix dagegen wird im neuen Unternehmen nicht mehr dabei sein. „Der Name Stürtz hat eine sehr große Bedeutung auf dem Markt. Wir können auf 186 Jahre Tradition zurückgreifen und haben Geschäftsverbindungen, die Generationen übergreifen. Stürtz ist jedem bekannt, Phoenix Print aber nicht“, so Klaus Lutz. ∑∑∑∑

2/2016 9


Business Coverstory

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

Die Versuchung Verpackung Bei der Drupa 2016 wird es zum lang erwarteten Showdown kommen. Heidelberg und Landa werden ihre Lösungen für den digitalen Verpackungsdruck im B1-Format vorstellen. Sie betreten damit völliges Neuland, in dem sich auch die Druckdienstleister erst einmal Orientierung verschaffen müssen. Von Martin Schwarz

D

ie Bedeutung des Augenblicks ließ sich schon an einem kleinen Stück Stoff ermessen. Als Hitoshi Yoshida, CEO der Grafiksparte von Fujifilm, Mitte Februar die Zentrale von Heidelberg besuchte, tat er das mit einem höchst passenden Accessoire. Die Krawatte von Yoshida war in den Farben Schwarz, Rot und Gold gehalten. Die Schlips-Symbolik war gut gesetzt. Yoshida war nach Heidelberg geflogen, um das für den Druckmarkt mutmaßlich folgenreichste Ergebnis in der schon langen Zusammenarbeit zwischen Fujifilm und Heidelberg zu präsentieren: die Primefire 106, eine Inkjetmaschine im B1-Format, gebaut für den Verpackungsmarkt. Fujifilm liefert die Samba-Inkjetköpfe für das Drucksystem, die dann 2.000 Bögen pro Stunde bei 1.200 dpi bedrucken sollen.

dominierte, auf eine „strategische Partnerschaft“ und pflegten öffentlich Freundlichkeiten auszutauschen: „Endlich gibt es jetzt eine Digitaldrucktechnologie, die über die nötige Geschwindigkeit und Rentabilität verfügt, um diese Rolle auszufüllen. Und Heidelberg ist zweifellos bestens aufgestellt, um sie auf den Markt zu bringen“, ließ Benny Landa damals verlauten. Weniger Freundlichkeiten

Etwa dies: Benny Landa möchte mit seiner nanografischen S10-Maschine die beinahe gleiche Klientel erreichen wie Heidelberg mit dem Inkjetsystem Primefire 106. Und: Beide Hersteller schieben, sobald die Maschinen marktreif sind, den Digitaldruck in die Formatklasse B1 und damit in die technologische Kraftkammer der Branche. Letzeres hat so noch niemand versucht. Worauf sich Heidelberg und Landa da einlassen, umschreibt der Chef eines großen Digitaldruckherstellers – er will lieber ungenannt bleiben – gegenüber 4c so: „In vielerlei Hinsicht ist der Offset-Verpackungsdruck im B1-Format schon sehr effizient. Die Herausforderung ist es nun, nicht nur wirtschaftlich mit dem Offsetdruck zu konkurrieren, sondern Anwendungen zu schaffen, die Mehrwert bieten. Es wird spannend, zu sehen, wie aus diesen Ankündigungen echte Angebote werden, die auch echten Profit für Druckdienstleister bringen.“

Bitte klicken Sie, um diese Story online zu lesen.

Viele Freundlichkeiten Die Konstellation hätte allerdings auch eine andere sein können. Denn die Präsentation dieser B1-Digitaldruckmaschine markiert auch das vorläufige Ende einer Partnerschaft, die nicht völlig harmonisch verlaufen wollte und deren öffentlich bemerkbarer Höhepunkt die Herausgabe einer gemeinsamen Presseaussendung zu Beginn der Drupa 2012 zu sein schien. Damals verständigten sich Heidelberg und der israelische Entrepreneur Benny Landa, der mit seiner Nanographie die Drupa vor vier Jahren

10

Mit der Zeit wurde der Ton zwischen den beiden Partnern ein wenig ruppiger. Im Juni 2014 – der Marktstart der Landa-Maschinen verzögerte sich damals weiterhin – meinte Benny Landa in einem Telefoninterview mit 4c: „Wir konzentrieren uns nun auf Komori“ als Partner. Schon Wochen zuvor hatte Heidelberg-Chef Gerold Linzbach in einem 4c-Interview eingestehen müssen: „Wissen Sie, für mich wäre es ja traumhaft gewesen, hätten wir es geschafft, aus Heidelberg, Fujifilm und Landa eine starke Partnerschaft zu formen. Das ist vorerst leider nicht möglich. Persönlich wünsche ich Landa viel Erfolg.“

Ankündigung und Angebot Auf der Drupa 2016 wird nun zwischen den beiden Herstellern ein Konkurrenzverhältnis formatiert, das sehr speziell ist. Denn aus dem Dunst des Vagen ragt nur wenig klar heraus.

Henne, Ei Wettbewerber sind Heidelberg und Landa nun zweifellos, aber andererseits auch Wettpartner. Beide setzen dabei auf den Bedarf und die Aufnahmefähigkeit eines Marktes, der sich noch gar nicht konstituiert hat. Beide platzieren Technologie in weitgehend unbekanntem Terrain. Dieses Dilemma des Pioniers, so Jason Oliver, Chef der Digitaldrucksparte von Heidelberg, wird sich aber auflösen lassen: „Mit

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


Business Coverstory

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

Landa vs. Heidelberg: Die beiden Konkurrenten versuchen ihre Maschinen im Verpackungsmarkt zu platzieren.

vs. der Primefire 106 verändern wir den Verpackungsmarkt“, ist er sicher. Stephan Plenz, Technik-Vorstand von Heidelberg, äußert sich gegenüber 4c so: „Natürlich gibt es genügend denkbare Applikationen für ein System wie das unsere. Nur konnten die bisher nicht umgesetzt werden, weil es die Technologie dafür noch nicht gab.“ Die Kräfte, die Erfolg oder Misserfolg der Digitaldrucklösungen von Heidelberg und Landa definieren, wirken im gedanklichen Dreieck zwischen Veränderungswilligkeit der Brand Owner, Veränderungsfähigkeit der Verpackungsdrucker und Veränderungserwartungen der Konsumenten. Daraus müssen beide Maschinenhersteller ein plausibles Szenario für künftige Anwendungen entwickeln – eine Aufgabe, die noch schwer genug werden wird.

die Heidelberg und Landa erreichen möchten. In diesem Fall waren die Deutschen schneller. Bald wird Fischer nach Heidelberg reisen und sich die Primefire 106 näher ansehen – ein Ausflug, der im derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld definitiv in die Kategorie Entspannung fällt. „Es gibt derzeit einfach zu wenig Arbeit am Markt“, seufzt er. Dabei würden Verpackungsdrucker oft mit zwei völlig unterschiedlichen Vorstellungswelten bei der Kundschaft konfrontiert: „Die Marketingleute erwarten Digitaldruck. Aber die Einkäufer reden nur über den Preis.“ Die Investition in eine Maschine wie die Primefire oder auch eine S-10 von Landa wäre also nur gerechtfertigt, wenn sich das Aggregat in die üblichen Produktionsstrukturen von Verpackungsdruckern einfügt und in einem bestimmten Auflagendelta auch wirtschaftlich eine echte Konkurrenz zum Offsetdruck wäre.

Wenn sich nun Eduard Fischer tatsächlich für die Investition in eine B1-Digitaldruckmaschine entscheiden würde, dann wahrscheinlich weniger, weil hartes Rechnen so gar keine andere Wahl zulässt. Er würde sich damit für eine gewisse Zeit nur einen technologischen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz sichern, sozusagen einen strategischen Vorschuss leisten. Das müssen Druckereien öfter tun. „Wir haben uns 1995 entschieden, die ganze Vorstufe auf CtP umzustellen. Das hat uns damals schon Wettbewerbsvorteile gebracht“, erinnert er sich.

Bitte klicken Sie, um diese Story online zu lesen.

Unterschiedliche Vorstellungen Über Szenarien, wie er wohl so eine Digitaldruckmaschine im B1-Format in seine FaltschachtelProduktion integrieren könnte, ob er mit so einer Maschine seine Möglichkeiten erweitert oder sich bloß neue Probleme schafft, denkt derzeit Eduard Fischer, Geschäftsführer der Vorarlberger Offsetdruckerei Schwarzach, nach. Mit 335 Mitarbeitern und einem Jahresvolumen von etwa 25.000 Tonnen Karton und Papier, die in der Druckerei jährlich verarbeitet werden, gehört Fischer wahrscheinlich ins Kernsegment der Kundschaft,

Ein Vorschuss Mit der Maschine ist es aber nicht getan. Verpackungsdruckereien, die hoch automatisiert und in drei Schichten einen Auftrag nach dem anderen von der Vorstufe über die Druckmaschine bis zur Weiterverarbeitung schicken, müssten für die Digitaldruckmaschine eine entsprechende Finishing-Infrastruktur wie etwa Stanzmaschinen aufbauen. Das treibt die Investitionen, die rund um die neue Maschinen passieren müssen, in die Höhe.

Das Ass Prinect

Heidelberg richtet die Maschine als Komplementärangebot für jene Druckereien aus, die ohnehin schon etwa ein Speedmaster-Modell im Verpackungsdruck betreiben und kleinere Auflagen für Vorserien oder Protoypen verschieben möchten. In der Geschichte, die Heidelberg der Kundschaft erzählen möchte, geht es vor allem um die nahtlose Verknüpfung von Offset- und Digitaldruck. „Im Gegensatz zu unserem Prinect-Angebot hat Landa keinen eigenen Workflow. Unsere Kunden profitieren von Beginn an von einem voll integrierten System“, so Technik-Vorstand Plenz. Der Offsetdruck ist die Referenztechnologie für die Primefire, macht Plenz damit klar und zeichnet ein Szenario, das für künftige Anwendungen typisch sein soll: „Gerade im Verpackungsbe-

2/2016 11


Business Coverstory

Design

Tools

reich muss das Farbmanagement passen. Da darf es zwischen Digitaldruck und Offsetdruck keine Abweichungen geben“, sagt Plenz. „Wenn ein Druckdienstleister für eine Messe mal 2.000 Schachteln produzieren soll, dann dürfen die einfach nicht anders aussehen als das, was später in Großauflage für den Massenmarkt gedruckt wird. Gerade im Verpackungsdruck ist das Farbmanagement also ein Schlüsselfaktor.“ Die Klientel, mit denen es Verpackungshersteller zu tun haben, Handelskonzerne und Markenartikler, reagieren ausgesprochen sensibel auf Farbfehler – und müssen sie dennoch oft genug hinnehmen. Laut einer Umfrage des Farbherstellers Pantone entdecken ein Viertel der amerikanischen Markenartikler regelmäßig, dass zwischen dem, was die Designer entworfen haben, und dem, was in der Druckerei produziert wird, eine farbliche Diskrepanz entstanden ist. Joachim Plutta, Printbuyer beim Handelskonzern Metro, postuliert: „Ich will keinen Unterschied hinnehmen zwischen Produkten, die digital oder im Offset gedruckt worden sind.“ Wenn sich eine parallele Population an Digitaldruckmaschinen im B1-Format im Verpackungsbereich etabliert, wird das Risiko farblicher Unstimmigkeiten nicht zwangsläufig kleiner. Gleichwohl werden die sieben Farben, mit denen die Digitaldrucksysteme produzieren, viele der Sonderfarben im Verpackungsdruck zu simulieren imstande sein.

Bitte klicken

Nur eine Oberfläche

der Produktentwicklung bleibt, kann und wird Landa offensiver agieren. Sein ganzes Entwicklungskonzept ist darauf ausgerichtet, die Nanografie als vollwertige Hybridtechnologie darzustellen. Die günstigen Eigenschaften von Offset und Digitaldruck sollen da auf wundersame Weise komplett verschmelzen. Die Maschinen, die Landa bei der Drupa vorstellen wird, sollen in der Basisversion 6.500

Digital

Produkte

wahrscheinlich ist es, dass dies auch bei Verpackungen der Fall wäre. „Mir fällt nichts ein, wo man Personalisierung bei der Verpackung anwenden könnte“, sagt Martin Dreher, Professor an der Hochschule für Medien in Stuttgart, gegenüber 4c. Auch die „Share a Coke“-Kampagne, bei der hunderte verschiedene Vornamen als Logo auf die Etiketten der Flaschen gedruckt wurden, war ja nur eine Illusion einer Personalisierung. 800 Millionen Etiketten mit jeweils 150 Namen in 32 Ländern wurden zu Beginn der Kampagne in Europa bedruckt. „Das wäre durchaus auch ohne Digitaldruck möglich gewesen“, sagt Dreher. Die echte Personalisierung erledigten dann die Brausetrinker erst online, indem sie Selfies samt Coca-Cola-Flaschen posteten und damit die Social-Media-Kanäle fluteten. Personalisierte Verpackungen benötigen ein mediales Hinterland, in dem sich die Kommunikation mit dem Konsumenten entfalten kann: das Web. Das ist mit massivem Aufwand verbunden. Die Keksmarke Oreo hat kurz vor Weihnachten 2015 einfach die Kunden die Verpackungen des Süßgebäcks designen lassen. Auf der Oreo-Website konnten die Konsumenten aus vielen Packaging-Designs auswählen, die Farbgebung konfektioneren und sich dann diese persönliche Packung Oreo zusenden lassen. Oreo-Hersteller Mondelez hat dafür auch einen kleinen Aufschlag verrechnet.

„Man wird nie zu einer Vollpersonalisierung von Faltschachteln Sie, um dieseDas Story kommen. machtonline zu lesen. auch gar keinen Sinn.“ Ein anderes Versprechen

Für die Investitionsentscheidung von Druckern könnte das Workflow-Argument auch aus einem anderen Grund stechen. „Heidelberg hat in der Workflow-Entwicklung einen großen Vorteil. Wenn der Prinect-Workflow über Offset – und Digitaldruck gezogen werden kann, ist das auch für die Mitarbeiter leichter zu handhaben. Sie müssen sich dann nur mit einer Oberfläche beschäftigen“, sagt Henning Rose, Geschäftsführer der Druckerei Wegner in der Nähe von Bremen. Rose betreibt seine Fujifilm Jetpress 720 und seine HP Indigo mit einem Prinect Workflow. Keine Rücksichtnahme Landa könnte einen taktischen Vorteil haben. Während Heidelberg aus naheliegenden Gründen die Benefits des Digitaldrucks gegenüber Offset etwas zurückhaltender kommunizieren muss und die Idee vom nutzbringenden Zusammenspiel der beiden Technologien Kern

12

Druck

Henning Rose, Druckerei Wegner

Bogen pro Stunde verarbeiten können. Später wird er ein Upgrade anbieten, das die Maschinen beinahe auf ein Bogenoffset-Niveau von 13.000 Bogen beschleunigen soll. Wenn dann mit höherem Verbrauch auch die Preise seiner Nanotinten gefallen sind, ist – jedenfalls in Landas Plan - angerichtet für ein direktes Duell zwischen Offset und Nanografie. Kaum Personalisierung Die wirtschaftlichen Normen, die diesen Markt funktionieren lassen, werden erst jetzt geschrieben und sie werden weder jenen des Offset-Verpackungsdrucks und auch nicht jenen des Akzidenz-Digitaldrucks ähneln. Wie die Personalisierung im Akzidenzbereich zur Identität des Digitaldrucks gehört, so wenig

Für eine stete Auslastung von Maschinen, denen mehrere Millionen Bogen pro Jahr zugeführt werden müssen, werden solche Feiertagsextravaganzen großer Marken nicht ausreichen. „Man wird nie zu einer Vollpersonalisierung von Faltschachteln kommen. Das macht auch gar keinen Sinn“, sagt Druckereichef Henning Rose. Das Versprechen der Drucker gegenüber den Kunden muss wohl ein anderes sein: eine Funktionserweiterung der Verpackung und ein logistischer Vorteil für die Markenartikler. „Wenn die Faltschachtel nicht mehr mit fünf Sprachen beschriftet werden müsste, sondern mit einer und dann auch noch die Illustration oder Farbgebung auf der Verpackung auf das jeweilige Land und den optischen Geschmack dort abgestimmt werden würde, wäre das sicher eine verkaufbare Idee“, so Rose. Schneller im Regal Peter Désilets berät mit seiner Münchner Agentur Pacoon seit Jahren Markenartikler

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


Business Coverstory

Design

beim Design von Verpackungen und warnt davor, sich darauf zu verlassen, dass bei den Konzernen ohnehin schon genügend abgefahrene Marketing-Ideen in den Schubladen liegen, die nur darauf warten, endlich per Digitaldruck realisiert zu werden. „Das ganze Umfeld wird nicht strategisch genug betrachtet. Oft interessiert es die Kunden gar nicht so sehr, was die letzte Aktion gebracht hat, weil ohnehin schon wieder die nächste geplant wird. Keiner macht sich die Mühe, zurückzuschauen“, sagt er. Deshalb rät Désilets Druckdienstleistern dazu, den digitalen Verpackungsdruck als Instrument zu verkaufen, um Logistik zu vereinfachen oder Markttests für neue Produkte kostengünstiger durchführen zu können. Solche Funktionen können auch die budgetbewussten Einkäufer überzeugen. „Möglicherweise könnte man auch unter Start-ups Kunden finden, die mit einem hochwertigen Produkt auf den Markt kommen, aber noch nicht wissen, wie sich die Verkaufszahlen entwickeln werden.“ MetroEinkäufer Joachim Plutta kennt im Handel

Tools

Druck

die Pein der langen Reaktionszeiten, wenn etwa neue Marken in die Regale kommen sollen: „Es gibt hier zwei Ansatzpunkte. Einmal können gestalterische Änderungen schneller umgesetzt werden und zum anderen wird die Verpackungsentwicklung und die Erstellung für Testversionen vereinfacht.“ Auch als Duplex-Maschine Für Heidelberg ist der Verpackungsmarkt sowieso nur ein Startpunkt. Denn ähnlich wie man jedenfalls derzeit auch von Landa annimmt, plant Heidelberg auch eine Maschine mit Wendung zu bauen und damit die ganze, breite Anwendungsfülle des Akzidenzdrucks zu besetzen. Digitalchef Jason Oliver gibt sich da schon recht selbstbewusst: „Dass es noch keine Duplex-Maschine gibt, hat keine technischen Gründe. Aber wir machen einen Schritt nach dem anderen und wir wollen die richtige Lösung zur richtigen Zeit vorstellen. Es steht jedoch außer Frage, dass zu einem späteren Zeitpunkt auch eine Duplex-Maschine folgen wird.“ ∑∑∑∑

Digital

Produkte

π Der #4ctalk zum Thema Wer wird den Wettlauf im digitalen Verpackungsdruck für sich entscheiden können – Landa oder Heidelberg? Wer hat die besseren Konzepte und wer den größeren Vertrauensvorschuss?

Bitte klicken Sie, um diese Story online zu lesen.

Diskutieren Sie dieses Thema mit uns. Bei unserem nächsten #4ctalk auf Twitter am Donnerstag, dem 28. April von 14 bis 15 Uhr. Bitte fügen Sie Ihren Tweets immer den Hashtag #4ctalk hinzu, damit andere Ihren Beiträgen folgen können. Wir freuen uns auf eine lebhafte Debatte!

DON’T PLAY – WORK WITH PRECISION KONTAKTLOSER FLÜSSIGKEITSAUFTRAG FÜR DIGITALDRUCK

DRUPA 2016 Halle 2, Stand B54

AUFTRAG VON GLEITEMULSIONEN ODER ANDEREN ADDITIVEN KONDITIONIEREN FÜR PLANLAGE, ANTISTATIK UND PASSERGENAUIGKEIT

056_491 Rz Az 4c_190x130mm.indd 1

www.weko.net

16.03.16 11:50

2/2016 13


Business Kochstudio

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

Ist das digital oder kann das weg? Eine britische Tageszeitung stellt ihre Printausgabe ein und wird künftig nur noch online erscheinen. Das muss nicht schiefgehen. Aber ein hohes Risiko, dass es das tut, besteht doch. Von Thomas Koch*

Z

u beneiden sind Zeitungsverleger nicht. Da verlegen sie jahrhundertelang ihre Zeitungen, tragen damit wesentlich und unwidersprochen zu unserer Kultur bei, werden gar zur vierten Gewalt und dann kommt plötzlich das Internet. Es zwingt sie, ihre Inhalte zunächst kostenlos zu verbreiten, das wiederum führt zu Leserschwund und Einbrüchen bei den Print-Umsätzen. Damit fehlt Geld, das sie dringend für Investitionen benötigen, um mit ihren digitalen Plattformen auf der Höhe der Zeit zu bleiben und neue Konkurrenten wie HuffPo und Buzzfeed auf Distanz zu halten. Es ist eine verdammte Zwickmühle. Die Situation scheint zu beweisen, dass man niemals wirklich zwei Dinge gleichzeitig tun kann und soll. Entweder man konzentriert sich auf seine Print-Wurzeln und investiert in journalistische Qualität. Oder man macht den digitalen Wahnsinn mit und endet bei „Niemand ist schneller als wir“-Meldungen und Klickbaiting. Besser ist immer, sich auf das zu konzentrieren, was man am besten kann. Doch das ist leichter gesagt als getan.

Wenn es richtig ist, das zu tun, was man am besten kann und man den größten, wirtschaftlichen Erfolg einfährt, wenn man sein Produkt als einzigartig positionieren kann, dann war die gute, alte Print-Positionierung als erste Adresse und oberste Instanz im lokalen Raum gar nicht so schlecht. Im Ozean Auf meinen medialen Seminarreisen durch diverse Krisengebiete begegnete ich den

Konzentrieren Sie sich besser Was macht also mehr Sinn? Sich im digitalen Wettbewerb zerfleischen zu lassen oder dort Position zu beziehen, wo man eine Unique Selling Proposition bereits aufgebaut hat und man lediglich Nutzern und Werbekunden die Einzigartigkeit seiner Position erläutern muss? Beides gleichzeitig wird nur sehr wenigen, sehr starken Protagonisten gelingen. Wenn man zeit.de, welt.de, faz.net oder handelsblatt.de heißt, hat man bewiesen, dass man beide Felder gleichzeitig bestellen kann. Wenn man anders heißt, muss man entscheiden. Ob man untergehen will oder schwimmen. ∑∑∑∑

Eine Antwort Umso weniger überrascht es, zu erfahren, dass der britische Independent nun seine Printausgabe einstellt und nur noch online journalistisches Geld verdienen will. Es klingt wie eine Antwort auf das leidige Entweder-oder. Aber es ist vielleicht die falsche Antwort. Denn eine Frage schien bereits beantwortet: Online kann man nachweisbar kein Geld verdienen. Zumindest nicht genug, um ein hochwertiges, journalistisches Produkt zu finanzieren. Dazu ist auch das digitale Werbeangebot zu groß – und der Online-Content zu austauschbar.

14

dem mörderischen Wettbewerb im Internet zu stellen. Vielleicht hilft es den hiesigen Verlegern, sich einmal mit der „Blue Ocean Strategy“ zu beschäftigen. Sie besagt, dass es mehr Erfolg verspricht, in einem Teich zu schwimmen, in dem man alleine ist (wo das Wasser also noch blau ist), als dort zu schwimmen, wo das Wasser vom vergossenen Blut der unzähligen Wettbewerber bereits rot gefärbt ist. Wettbewerb ist grundsätzlich gut, zu viel Wettbewerb ist jedoch tödlich.

Den britischen „Independent“ gibt es nur noch im Online-Abo.

Machern einer Zeitung im Irak. Diese Zeitung hatte als Printausgabe begonnen und selbstverständlich auch eine Onlineausgabe gestartet. Als der Verleger sah, dass online keine Erlöse einfuhr und er seine Ressourcen dort verschwendete, schloss er die Onlineausgabe kurzerhand wieder. Es machte, so erklärte er mir, für ihn keinen erkennbaren Sinn, sich

* Thomas Koch, Mediaplaner, Agenturgründer, ExStarcom-CEO, Herausgeber von „Clap“ und MediaPersönlichkeit des Jahres, schreibt hier regelmäßig über die Zukunft von Print. Folgen Sie Thomas Koch auf Twitter: @ufomedia.

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


Business Events

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

International Die Creative Printing 2016 am 12. April in Wien wird ungewöhnliche Lösungswege zur Stärkung von Print im Medienmarkt aufzeigen. Druckdienstleister, Kreative und Vertreter der Zulieferindustrie erhalten bei der großen Printmedien-Konferenz Antworten auf viele existenzielle Fragen der Branche.

F

o

Roy Porat, CEO, Scodix, Rosh Ha`ayin, Israel

ür Druckdienstleister, für Kreative, für die Zulieferindustrie, für die gesamte Medienwirtschaft ist es eine existentielle Frage: Wie kann Print sich in einem Umfeld behaupten, in dem für Konsumenten die Möglichkeiten für Ablenkung immer größer und die Aufmerksamkeit für Print eher kleiner wird? Bei der Creative Printing 2016 werden internationale Referenten genau auf diese Frage Antworten geben – in spannenden Voro trägen und in ausgiebigen Q&A-Sessions. Aus insgesamt sechs Frank Bodin, o Ländern kommen in diesem Jahr die Speaker der von 4c veranCEO, Havas Worldwide, Tim Milne, stalteten Printmedien-Konferenz. Diese internationale Schweiz Founder, Artomatic Ausrichtung des Podiums wird den Gästen der Creative London, Großbritannien Printing Einblick in viele Lösungsmodelle geben. Mit Roy Porat, dem CEO des israelischen PrintStart-ups Scodix, kommt ein Spitzenmanager zur Creative Printing, der den Gästen viel über den Aufmerksamkeitsschub für Print durch Haptik erläutern o Ronen Samuel, wird. Mit Frank Bodin, dem CEO der Werbeagentur Havas Worldwide Zürich, kommt wiederum ein Spit- General Manager, HP zenmanager der Werbeagentur zur Creative Printing Indigo & IHPS, EMEA o Alexander Bohlender, nach Wien, der in seinem Vortrag sehr persönlich über Barcelona, Spanien o Nina Reddemann, Vorstand, Iffland AG die Auswahlkriterien des richtigen Medienkanals für Gelnhausen, Deutschland Audience Development, Kampagnen erzählen wird. Genug Diskussionsstoff dürfte also Carl Hanser Verlag München, sicher sein. Außerdem dabei: Alexander Bohlender, Vorstand Deutschland der Iffland AG in Gelnhausen, Tim Milne, Gründer des PrintConsultingunternehmens Artomatic in London, Kurt Kribitz, Vorstand der Styria Media Group, Ronen Samuel, Europachef von HP Indigo und der Inkjet-Sparte von HP sowie – mit der Vorstellung eines höchst ungewöhnlichen Buchprojekts – Nina Reddemann vom Hanser Verlag in München. Einige wenige Tickets sind noch erhältlich für die Creative o Kurt Kribitz, Printing 2016. Vorstand, Styria Media Creative Printing 2016, Wien Group, Graz, 12. 04. 2016 Österreich www.creative-printing.info

Druckertag

D

er deutsche Druckertag findet in diesem Jahr in der ehemaligen Hauptstadt Bonn statt. Heuer widmen sich die Branchenvertreter der Druckindustrie dem digitalen Zeitalter. Als Speaker sind unter anderem BMWMarketingchef Steven Althaus und die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann dabei. Deutscher Druck- und Medientag, Bonn 11. bis 13. Mai 2016 www.bvdm-online.de/ddmt16

2/2016 15


Business

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

Nur keine weißen Wände Rot schenkt Energie, Blau beruhigt und Grün weckt Vertrauen. Der französische Farbdesigner Jean-Gabriel Causse ergründet die psychologischen Reflexe auf bestimmte Farben. Und ist überzeugt: Weiß tut uns nicht gut. Von Ann Kimminich

A

lles begann mit einem Glas Rotwein. Der Werbetexter Jean-Gabriel Causse kippte es auf sein weißes T-Shirt. „Jetzt ist das T-Shirt eben bordeaux und nicht mehr weiß“, dachte Clausse, damals im Marketing für Audi France tätig. Mehr als zehn Jahre ist das her und Clausse längst nicht mehr Werbetexter. Seine Sprache ist jene der Farben. Er gründete eine FarbenWerbeagentur, die erste weltweit, und begann sich damit zu beschäftigen, wie Farben wirken, was sie beim Betrachter auslösen. Causse schuf auch neue Farben wie „Mona Lisas Augen“ oder erarbeitete gemeinsam mit der NASA das „exakte Blau“ des Planeten Erde, vom Weltraum aus betrachtet. „Ich habe neue Farben mit starken Inhalten ins Leben gerufen“, beschreibt Causse sein Handwerk. Vor Kurzem hat Causse ein Buch geschrieben, das in seinem Heimatland Frankreich lange die Bestsellerliste für Sachbücher dominiert hat und nun auch auf Deutsch erschienen ist. „Die unglaubliche Kraft der Fortsetzung auf Seite 18

Bnw: Alle Bilder beigestellt

Bitte klicken Sie, um diese Story online zu lesen.

Kinderkrankenhaus in Marseille: Die Farbkomposition der Wände stammt von Jean-Gabriel Causse.

16

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


Business

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

π Farbfakten Warum uns die Kombination aus Gelb und Schwarz so gut gefällt. Warum Sportbekleidung oft in Rot gehalten ist. Und warum Franzosen keine Eier mit weißer Schale kaufen. Einige der erstaunlichsten Erkenntnisse von Jean-Gabriel Causse. Menschen können zwischen Tausenden • und einigen Millionen Farben unterscheiden. Die Farbpalette von Pantone umfasst 2.100 Farben. • Für größtmögliche Aufmerksamkeit und Lesbarkeit sind Kontraste wichtig. Schwarz und Gelb sind für das menschliche Auge die kontrastreichsten Farben. • Wenn unser Auge eine Farbe erblickt, erzeugt es automatisch deren Komplementärfarbe und projiziert dieses Nachbild auf Objekte in der Umgebung. Chirurgen tragen in Operationssälen stets Grün, weil diese Farbe das Nachbild von roten

Wunden neutralisiert. • Rot vermittelt ein Gefühl von Wärme und ist daher eine beliebte Farbe bei alpiner Sportbekleidung. • Appetitanregende Farben sind stark kulturell bedingt. Amerikaner kaufen keine Eier mit brauner Schale. Franzosen kaufen keine Eier mit weißer Schale. • Blau kann bereits seit dem 18. Jahrhundert als weltweite „Lieblingsfarbe“ betrachtet werden. • Bei „Cosmic Latte“, einem blassen Elfenbeingelb, handelt es sich um die Durchschnittsfarbe, die aus den Farben von über 200.000 Galaxien berechnet wurde. • Rote Sessel im Kino und Theater fördern die Aufmerksamkeit der Zuschauer für das Geschehen auf Leinwand und Bühne.

Bitte klicken Sie, um diese Story online zu lesen. Farbdesigner Jean-Gabriel Causse: Für den französischen Fahrradhersteller Caminade hat er ein Fahrrad entworfen. Der grüne Rahmen soll Vertrauen in die Stabilität des Drahtesels herstellen.

Denken Sie beim Klima schlau !

Damit wir unser Klima schützen, druckt Berger CO2 - neutral und trägt stolz das Österreichische Umweltzeichen und das EU-Ecolabel. Senden Sie uns Ihre Druckanfrage mit einem guten Gefühl!

Ferdinand Berger & Söhne GmbH Horn | +43 (0) 2982 4161 - 0 Wien | +43 (0) 1 31335 - 0 Vertretungen: OÖ | Tirol | Stmk. www.berger.at

Berger Inserat 230x148.indd 1

2/2016 17


Business

Design

Farben“ heißt es. „Viele Bücher, die das Thema Farben behandeln, zeigen auch Farben. Das wollte ich nicht“, erklärt Causse, der für sein Buch eine Vielzahl an neurowissenschaftlichen Studien zusammengetragen hat, die aufzeigen, wie maßgeblich Farben das menschliche Empfinden und Verhalten beeinflussen. Der Anlass für das Buch war ein Auftrag zur Farbgestaltung eines Kinderkrankenhauses. „Ich wusste überhaupt nicht, welche Farben sich gut für Kinder in Krankenhäusern eignen würden. Daher habe ich begonnen zu recherchieren und erstaunlich viele wissenschaftliche Studien gefunden, die sehr interessant waren“, erzählt Causse. Während seiner Recherchen wurde ihm auch bewusst, dass es ihm und seinen Kollegen oft an Hintergrundwissen fehlt. „Die meisten Designer entscheiden sich für eine Farbe, weil sie die einfach mögen“, so Causse. Mit seinem Buch wollte er eigentlich besonders Farb-, Grafik- und Innendesigner sowie Marketingverantwortliche ansprechen. Dass sein Buch nun auch bei der Allgemeinheit Anklang gefunden hat, deutet darauf hin, dass die Wirkung von Farben in vielen Lebensbereichen eine große Rolle spielt.

Tools

Druck

schwindet und sich der Krankenstand erhöht. Causse empfiehlt daher, zumindest eine Wand im Büro in einer kräftigen Farbe zu streichen. Es würde auch ausreichen, mit dem Rücken zu dieser farbigen Wand zu sitzen, denn sobald man den Raum betritt, fühlt man die Farbe bereits. Untersuchungen in Klassenräumen, Bürozimmern und Produktionshallen haben gezeigt, dass die Existenz einer farbigen Wand die Konzentrationsfähigkeit, Kreativität und Produktivität von Menschen steigert. Radikal vielfältig „Der Trick ist es, so viele Farben wie möglich zu verwenden. Je mehr Farben man an den Wänden hat, desto seltener muss man sie wechseln“, erzählt Causse, der derzeit viel Fuchsia und Hellblau an den Wänden in seinem Zuhause hat. Auch die Farben auf seinem Computerbildschirm ändert Causse so oft wie möglich. „Ich bin mir sicher, dass

Digital

Produkte

Farben auch in Büros ihr Comeback haben werden. Man braucht sich nur Google anzusehen. Die meisten Unternehmen im Silicon Valley nutzen viele Farben. Sie wissen, dass sie damit die Effizienz ihrer Mitarbeiter steigern können“, sagt Causse. Auch viele Designer raten ihren Kunden wieder vermehrt zu Farbenspielen. Nicht etwa aus ästhetischen Gründen, sondern um mit den Farben einen konkreten Nutzen zu erzielen. Die von Causse zusammengetragenen Studien zeigen, dass Menschen sich grundsätzlich mehr an Produkte oder Personen erinnern, die mit Farben konnotiert sind. Causse selbst trägt immer ein grünes Kleidungsstück, wenn er andere von etwas überzeugen möchte – denn Grün schafft Vertrauen. Pink und Gelb machen fröhlich, Blau wiederum hat eine beruhigende Wirkung auf den Betrachter. So werden beispielsweise Download-Balken auf Computern meist in blauer Farbe angezeigt. „Natürlich ist die Farbwahl von Produkt und Zielgruppe abhängig. Grundsätzlich sollte jedoch bei jedem gestalterischen Prozess auch immer die Farbe mitgedacht werden“, sagt Causse. Nicht wählerisch

Bitte klicken Sie, um diese Story online zu lesen. Schöner Arbeiten Es ist eine Entdeckungsreise in eine Welt, in der die Vorliebe für Farben auch vom kulturellen Raum, zuweilen auch von der gesellschaftlichen Entwicklung beeinflusst wird. Nordamerika und Nordeuropa etwa sind derzeit in einer Phase der Nichtfarbe: weiße Wände, helle Möbel sind hier sehr verbreitet. In Südamerika oder Asien ist Innendesign viel farbenfroher. Zwischen 1950 und 1980 waren auch in Europa bunte Wandfarben und ornamentale Tapeten beliebt. Causse ist überzeugt: Das kommt wieder. Denn der Farbdesigner ist überzeugt: Weiß ist die einzige Farbe, die Menschen nichts Gutes tut. „Mit Weiß kann man nichts falsch machen“, hört man Leute häufig sagen, doch Weiß wirkt weder beruhigend noch anregend und führt laut einer von Causse zitierten Studie sogar dazu, dass die Produktivität in Büros beträchtlich

18

Für die französische Champagner-Marke Tsarine hat Causse die Verpackung designt.

Auch in der Welt der Verpackungen spielen Farben naturgemäß eine wichtige Rolle. Besonders interessant für diesen Bereich ist die Farbpalette. Denn Farbpaletten sind erstaunlich hilfreich dabei, etwas zu verkaufen. Von einer einzelnen Verpackung in einer Farbe mag sich ein Betrachter angezogen fühlen, doch bei mehrfacher Ausführung derselbigen Verpackungen in unterschiedlichen Farben empfindet er ein größeres Verlangen, das Produkt auch wirklich auszuprobieren. Das Entwickeln von Farbpaletten gilt unter Designern als eigenständige Disziplin, die sich viele Designer nicht zutrauen. „Es ist wirklich schwer, eine gute Farbpalette zu entwickeln“, weiß Causse, der selbst in dem Bereich tätig ist und fügt hinzu: „Ein bis drei Farben sind machbar. Bei zehn Farben wird es schon schwierig. Da muss man sich intensiv mit Harmonien beschäftigen. Das ist wie in der Musik: Eine einzige unharmonische Farbe reicht aus, um das Gesamtbild unstimmig zu machen“. ∑∑∑∑

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


diene m t in r P ie D Z

KONFEREN

1 3 5

Durchschnittlich

Mal schauen Jugendliche täglich auf ihr

S M A R T P H O N E . Was bedeutet das für Print?

UNSERE SPEAKER HABEN DIE ANTWORTEN.

o

o

o

Roy Porat,

Frank Bodin,

Alexander Bohlender,

CEO, Scodix Rosh Ha`ayin, Israel

CEO, Havas Worldwide, Schweiz

Vorstand, Iffland AG Gelnhausen, Deutschland

Unter allen en verlos Teilnehmern kets für wir 20 Tic 2016 die Drupa Flug sowie einen eldorf ! nach Düss

Sehen Sie auf Seite 29, welche Speaker wir für die Creative Printing 2016 noch gewinnen konnten!

Melden Sie sich jetzt an und diskutieren Sie mit unseren Referenten über den Medienwandel und wie er Sie betrifft!

www.creative-printing.info

Veranstalter:

Sponsor:


Business

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

Vom Wert des Geldes Geld. Ein Bezahlmittel. Ein Türöffner. Oft auch ein Problemlöser. Aber ist Geld auch schön? Das Grafiker-Trio Prill, Vieceli und Cremers findet: Ja. In einem Buch haben sie sich nun mit dem Design von Banknoten auseinandergesetzt. Von Muhamed Beganovic

Löwe und Diktator: Der Umschlag von „Money“, dem Buch, in dem es um wahre Werte geht.

B

Bnw: Alle Bilder beigestellt

ald könnte das ganze schöne Geld weg sein. Zumindest in seiner papiernen oder metallenen Form. Manche wollen es entmaterialisieren und das Bargeld abschaffen. Bezahlt werden soll, so der Orwellsche Fiebertraum von Politikern, nur noch per Kreditkarte oder Überweisung. Behörden könnten damit die Zahlungsströme, die unsere Welt vernetzen, besser sichten. Aber mit den Scheinen und Münzen würde nicht nur ein Stück Anonymität verloren gehen. Geldscheine erzählen viel, sie sind manchmal Gradmesser für den Personenkult um einen Herrscher, sie zeigen die Symbole des Staates, auf ihnen verdichtet sich das, worauf eine Nation stolz ist, auf wenigen Quadratzentimetern. Und manchmal fungieren sie auch als Fremdenverkehrswerbung. Es begann im Iran

„Die Ikonografie von Banknoten handelt sehr häufig von Macht und Reichtum“, erklärt

20

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


Business

Design

der Designer Sebastian Cremers, einer der drei Köpfe hinter „Money“, einem nun in der Edition Patrick Frey erschienenen Prachtband, der sich mit dem kulturellen Wert von Geldscheinen auseinandersetzt. „Die Themen, die das zum Ausdruck bringen, sind immer wieder Portraits mächtiger oder hochstehender Persönlichkeiten“, so Cremers. Wie zum Beispiel die Geldscheine im Iran, wo für Cremers und seine Mitstreiter die intensive Beschäftigung mit Papiergeld vor nunmehr 13 Jahren begann. In den Wechselstuben des Landes wurde Cremers’ Faszination für Geldscheine geweckt. Die iranischen Rials mit ihren zarten Farben, den schönen Verzierungen und dem Würdenträger und Staatsoberhaupt Ajatollah Chomeini sind ein visuelles Erlebnis. Cremers‘ Begeisterung war ansteckend. Auch seine Designer-Kollegen Tania Prill und Alberto Vieceli fanden Gefallen an der Ikonografie des Geldes. Daraus wurde ein Hobby. Man sammelte Geld. Aus Spaß. Nicht aus Profitwillen. Vor elf Jahren fassten die Drei dann den Entschluss, aus der Sammlung ein Buch zu machen. Weil sie den

Tools

Druck

Menschen „den Geist, der aus der Ornamentik der Banknoten spricht“ zeigen wollen, wie der Verlag das Buch anpreist. 256 Seiten dick ist „Money“ und mit 300 Abbildungen ein Atlas des Mammons. Die leichte Reliefstruktur des verwendeten Papiers lässt die Bilder haptisch erlebbar werden und simuliert die Struktur, wie man sie von Banknoten kennt. Abgesehen vom Titel und Autorennamen auf dem Buchrücken und dem Impressum auf der letzten Seite enthält das Buch keinen Text, keine Erklärungen, nicht mal Hinweise auf die Herkunft des Geldes. Die Botschaft ist klar: Eine Banknote ist ein hinreichend starkes Kommunikationsmittel, sie spricht nicht nur durch ihren bloßen Nennwert. Geldscheine sind ein bisschen wie ein analoger Instagram-Account eines Staates. Saddam Hussein oder ein Löwe

Digital

Produkte

südafrikanischen 50 Rand Schein zu sehen – und manchmal ist es ein Staatenlenker oder Diktator wie etwa Saddam Hussein, an dessen Macht und Herrlichkeit die Iraker bei jedem Griff in die Brieftasche erinnert wurden. Am häufigsten werden natürlich große Staatenlenker abgebildet, auch wenn die schon lange nichts mehr lenken. Wichtig ist: Der Abgebildete hat die Identität des Staates wesentlich mitkonstruiert. Ajatollah Chomeini zum Beispiel ziert nach wie vor die iranischen Geldscheine, obwohl er 1989 starb und die neuen Banknoten 1992 heraus kamen. In Indien ist natürlich Mahatma Ghandi auf vielen Rupien-Scheinen abgebildet. Manche Nationen prahlen auch mit ihren Sportlern. Auf dem Fünf-Pfund-Schein, der nur in Nordirland zirkuliert, ist der Fußballer George Best zu sehen.

Die einzelnen Motive der Banknoten wurden in dem Buch teilweise vergrößert, sodass sie besser zur Geltung kommen. Manchmal ist es ein Löwe, wie auf dem Cover – er ist auf dem

Die Nackte auf dem Hai Bei der Recherche haben die Banknotenforscher entdeckt, dass Frauen auf den Sujets recht häufig vorkommen. Die österreichische

touch the future Inspirierende Ideen für Erfolge, die begeistern. Die drupa ist das must attend event 2016: Ausgangspunkt vielversprechender Visionen. Mittelpunkt von Zukunftstechnologien. Treffpunkt von Ideen, die Märkte elektrisieren. Innovative Geschäftsmodelle und Best-Practice-Beispiele werden die Wachstumschancen der Zukunft zeigen: print, packaging production, green printing, functional printing, multichannel, 3D printing.

daily news, trends, innovations blog.drupa.com

31. Mai – 10. Juni 2016 Düsseldorf/Germany www.drupa.de Share

2/2016 21 Gesell GmbH & Co. KG Sieveringer Str. 153 _ 1190 Wien Tel. +43 (01)320 50 37 _ Fax +43 (01)320 63 44 office@gesell.com

www.gesell.com


Business

Design

Tools

Druck

Muster

Muster

Leistungsschau: der indische 1.000 Rupien-Schein.

Schriftstellerin Rosa Mayreder zierte etwa den 500-Schilling-Schein oder die Komponistin Clara Schumann die 100-Mark-Banknote. „Bei ihnen ging es um die Identifikation mit bestimmten kulturellen Merkmalen“, so Cremers. Auf den brasilianischen Reals ist die Büste einer Frau zu sehen. Die Dame hat nicht einmal einen Namen. Aber darum geht es auch nicht: Sie steht einfach für die brasilianische Republik, ein bisschen wie die Revolutionsheldin Marianne die französische Republik repräsentiert. Manchmal sind die Abbildungen von Frauen auf Banknoten auch ein wenig skurril, sogar sexistisch. Auf dem 20-Dollar-Schein

22

Digital

Produkte

20-Rupien-Banknote Sri Lankas majestätisch über den Regenwald. Ein bisschen weniger glamourös wirkt da schon die 500-FrancsBanknote Ruandas. Auf der ist einfach eine Kuh abgebildet. Der pekuniäre Kult um einen Wiederkäuer mag verwundern. Doch eine 20-DollarKuh bedeutet eine Lebenssicherung für die, Schein der Cook meist in Dörfern lebende Bevölkerung. Eine Islands: Kuh oder gleich mehrere zu besitzen, ist Die Schöne auf in manchen Weltgegenden ein Symbol für dem Hai. Reichtum. Viele Länder zeigen auch landwirtschaftliche Szenen auf ihren Geldscheinen. Auf dem 20-Nakfa-Schein in Eritrea pflügt ein Kamel einen Acker, auf dem 200-Rial-Schein des Iran posieren Arbeiter mit Schaufeln vor einem Traktor. Manchmal erinnern die Szenen auch an die dunklen Kapitel in der Geschichte eines Landes. „Das meines Erachtens brutalste Bild kommt aus Guinea-Bissau. Es zeigt eine idyllische Landschaft mit Blick aufs Meer. Menschen sitzen unter Palmen. Segelschiffe treiben im Wasser. Erst auf den zweiten Blick merkt man, dass die Frauen im Vordergrund Halsfesseln anhaben Muster und von Sklaventreibern geführt werden“, erzählt Cremers. Chillen am Strand

der Cook-Inseln ist, warum auch immer, eine nackte Frau zu sehen, die auf einem Hai reitet. Da steht eine Kuh Von der fantastischen Fauna eines Landes erzählen viele Banknoten-Motive. „Paradiesische Zustände werden mit blühenden Landschaften dargestellt, in denen viele Tiere leben. Auch diese Bilder kann man als Symbole für Reichtum verstehen“, sagt Cremers. Ein Beispiel dafür wäre der Gelbaugenpinguin auf dem neuseeländischen Fünf-Dollar-Schein. Der flugunfähige Vogel steht einfach so am Rande einer goldgelben Küste. Dafür fliegt der Blaukitta-Vogel auf der

Wesentlich entspannter ist da das Sujet einiger Banknoten der Bahamas. Es zeigt Menschen, die einfach am Strand eine gute Zeit haben, ohne nach etwas zu streben, zu arbeiten, etwas darstellen zu wollen oder die Nation stolz gemacht zu haben durch außergewöhnliche Leistungen. Die Bahamas sind da eine Ausnahme. Bildung, Forschung, Wissenschaft, das Streben, der Wille, der Fleiß. Solche Motive dominieren Geldscheine in aller Welt. Auf dem indischen 1.000-Rupien-Schein sitzt ein Mädchen hinter einem Computer, ein Stahlkocher steht vor dem Hochofen, ein Mähdrescher fährt durchs Korn und umrankt ist die Szene von einem Weltraumsatelliten und einer Ölplattform. So viele Tugenden. Geld ist nicht nur Zahlungsmittel. Es ist auch Kommunikationsmittel. Jedenfalls solange es noch Banknoten gibt. Es wäre doch ein wenig schade um diese wertvolle Erzählform. ∑∑∑∑

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ Heidelberg oder Landa? ################################################ Wer wird mit seinen Lรถsungen ################################################ im B1-Digitaldruck erfolgreicher sein? ################################################ ################################################ Der #4ctalk. ################################################ ################################################ Donnerstag, 28. April 2016, 14:00 bis 15:00 Uhr Live auf Twitter. Hashtag: #4ctalk ################################################ Diskutieren Sie mit! ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ ################################################ www.twitter.com/4cmagazin ################################################ ################################################ ################################################


Business

Tools

Design

Druck

Digital

Produkte

Für Freunde Mit Adobe Post soll der Entwurf einer ansprechenden Grafik für Social-MediaMessages schneller und besser gelingen. 4c hat gemeinsam mit vier Grafikern die Gratis-App getestet. Deren Urteil: zwischen „like“ und „unfollow“. Von Ann Kimminich

D

as Prinzip von Adobe Post ist erstaunlich simpel: einem Bild einen Text zu verpassen. „Man könnte fast meinen, es wäre ein Instagram-Plugin“, so der schottische Illustrator Daniel Seex über die neue mobile Grafik-Anwendung von Adobe, die derzeit ausschließlich für iOS zu haben ist. Der Vergleich des Schotten ist stimmig. Denn Adobe will mit seiner Post-App die mobilen Geräte erobern und besonders designaffine Social-Media-Nutzer erreichen. Hashtag-Stempel

Erstaunlich farbsicher

Bnw: Seex

Die App-Anmeldung erfolgt über Facebook oder die Adobe Creative Cloud. Anschließend erhält man die Option, Bilder aus der Cloud, dem Handyspeicher oder der Bibliothek auszuwählen. Sobald das gewünschte Bild geladen ist, kann man sich auch schon direkt um das Layout des Texts kümmern. Die integrierte Bildbearbeitung hat nur ein paar Farbund Schwarz-Weiß-Filter im Angebot. Einem Vergleich mit der Photoshop Express App halten die Bearbeitungsfunktionen nicht stand. „Zur Bildbearbeitung oder Anwendung von Filtern am mobilen Endgerät würde ich eher andere Programme verwenden“, bewertet der Wiener Grafikdesigner Maximilian Mauracher die eher scheue Herangehensweise von Adobe an die Bildbearbeitung in der Post-App. Einen weiteren Nachteil stellt das Hashtag-Wasserzeichen #adobepost dar, das jedes verwendete Foto verpasst bekommt und das erst verschwindet, wenn man die App mit einem Facebook-Freund teilt, der sich ebenfalls für Adobe Post anmeldet. Ob sich Adobe mit solch aggressiver Werberei Freunde macht, ist so sicher nicht. Zu guter Letzt ist das Programm ausschließlich auf ein quadratisches Format festgelegt.

Herkömmliche Vorlagen tiven Elementen wie zum Beispiel Rahmen, Formen, und Ornamente. Außerdem können Größe, Adobe Post hat auch ganz klar Laien im Visier. Abstand und Ausrichtung der Schrift bestimmt „Die Stärke der App besteht darin, dass in kürzester werden. Unter den installierten Fonts – rund 20 an Zeit kleine Grafiken erstellt werden können, ohne der Zahl – findet man Klassiker wie Helvetica oder dass Vorkenntnisse in diesem Bereich nötig sind“, populäre Handwritten-Fonts. „Die Font-Auswahl fasst die Wiener Grafikerin Catharina Ballan ist sehr begrenzt, aber ausreichend, um einen zusammen. Neben der Möglichkeit, selbst über ansprechenden Social-Media-Post zu gestalten“, Bildhintergrund und Text zu bestimmen, bietet urteilt Aleksandra Tanasijenko, Art Direktorin in die App daher auch diverse Templates an. Diese Hamburg. Die Kapazität eines Smartphones reicht sind in Stilrichtungen wie beispielsweise „Lifestyle“, „Essen“ oder „Reisen“ eingeteilt. „Design-Vorlagen sind vergleichbar mit Stockfotografie: Sie eignen sich für Nutzer, die einen einfachen Zugang suchen, um schnell etwas zu entwerfen. Das Ergebnis wird allerdings nicht gerade herausstechen“, betont Seex. Damit es vielleicht heraussticht, muss man sich an die virtuelle Kassa von Adobe begeben: Ein exklusives Template-Set mit 15 zusätzlichen Vorlagen ist kostenpflichtig erhältlich.

Designer Daniel Seex hat für uns ein wenig mit Adobe Post experimentiert. Sein Urteil: „Man könnte fast meinen, es wäre ein Instagram-Plugin.“ Der Hashtag #adobepost verschwindet übrigens nur, wenn man die App erfolgreich einem Freund über ein soziales Netzwerk empfohlen hat.

Wenige Fonts Was den gestalterischen Spielraum für den Text angeht, so bietet die App eine Vielzahl an dekora-

24

letztendlich wohl auch nicht aus, um eine große Anzahl an Schriften zu beherbergen.

Der einzige Bearbeitungsbereich der Post-App, der kaum Schranken enthält, ist die Farbauswahl. „So einen Farbsystem-Filter habe ich bisher in keiner anderen App gesehen“, sagt Tanasijenko. Dabei handelt es sich um ein Auto-Recolor-System, das je nach ausgewähltem Farbsystem die Hintergrundfarbe und die Schriftfarbe harmonisiert. Ähnlich überzeugend ist die flüssige Bedienbarkeit des Programms. „Während der Bearbeitung ist das Bild stets komplett scharf und Änderungsschritte wie zum Beispiel Drehen, Verschieben oder Pinch-to-Zoom sind extrem schnell geladen“, beschreibt Mauracher die Leistungsstärke der App. Keine Frage: Adobe Post kann seinen Nutzern rasch das Gefühl von graphischer Genugtuung bei ihren Social-Media-Aktivitäten geben. Laien werden das zweifellos liken. ∑∑∑∑

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


Business

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

π Daumen hoch und Daumen runter Was die App kann und was weniger gut an Adobe Post ist.

Bnw: Seex

Die Stärken: • Sehr einfache Bedienung, keine Photoshop-Kenntnisse notwendig • Übersichtliche Navigation • Gute Gruppierungen • Schneller, flüssiger und dabei scharfer Bildaufbau während der Bearbeitung • Praktische Textgrößen-Änderung • Inspirierendes Auto-Recolor-System • Templates werden laufend angepasst und erweitert

Bnw: beiges

tellt

Die Schwächen: • Quadratisches Format • Geringe Auswahl an Fonts • Wenige Optionen zur Bildbearbeitung • Buchstabenabstand kann nicht geändert werden • Blocksatz fehlt • Templates sind auf Lifestyle-Themen ausgerichtet • Die Möglichkeit, mehrere Bilder gleichzeitig zu bearbeiten oder Collagen zu erstellen, fehlt.

Für die Urlaubsgrüße mit all den SocialMedia-Optionen gut geeignet: Die App „Adobe Post“.

Drucken geht heute online. SAXOPRINT zählt zu den erfolgreichsten Online-Druckereien in Europa. Mit wenigen Klicks: kalkuliert, bestellt, Daten geschickt. Schon wird gedruckt. Termingenau, preiswert und hochwertig. Das Ergebnis ist brillant, eben ein echter Saxoprint.

Umweltbewusst drucken Kauf auf Rechnung Persönlicher Ansprechpartner

„Als Teil der Kundenbetreuung liegt uns vor allem Ihre Zufriedenheit am Herzen. Druckprodukt, Termin, Preis, Menge - Sie haben es in der Hand und wir im Blick. Wir agieren daher jederzeit so, wie Sie es brauchen.“

Gutscheincode: SXP16034C10P

10 % sparen

Dieser Gutschein ist einmalig bis 30.04.2016 einlösbar und gültig für alle Produkte von saxoprint.at. Er ist nicht mit anderen Rabatten kombinierbar.

Annegret Michel, Teamleiterin Kundendienst

2/2016 25

www.saxoprint.at


Business

Tools

Design

Druck

Digital

Produkte

Es funktioniert  Corel hat seine neue Graphics Suite X8 auf den Markt gebracht. Und einige durchaus clevere Features in die Software verbaut. Was 4c beim ersten Test besonders gefallen hat: die intelligente Schriftensuche. Von Ingo Woelk

C

orel. Das ist das Video 2000 der Grafik-Software: nicht chic, konsequent unterschätzt und am Markt dem dominierenden Konkurrenzsystem hoffnungslos unterlegen. Corel. Das ist der VW-Bus der Grafik-Software: nicht schnell, wenig schön, aber immerhin sicher und komfortabel. Corel. Das ist der Sekt unter den Champagnern. Corel. Das ist, was Adobe am Markt übrig ließ. Die neue Corel Draw Graphics Suite X8, erst seit Mitte März im Handel, ist aber auch ein Produkt, das zu einem äußerst fairen Preis ein grundsolide verarbeitetes, funktional üppiges Tableau an Funktionen für den Windows-User bereitstellt. Wir präsentieren die wichtigsten Neuerungen im neuen Software-Flaggschiff der Kanadier. ∑∑∑∑

1. Font-Forscher Der neue Corel-Font-Manager bietet viele Werkzeuge zur Schriftensuche, -handhabung und -verwaltung. Er wendet sich an Berufe, die täglich mit Schriften zu tun haben: vom Grafikdesign und der Publikation und Illustration bis zum Verpackungsdesign, der Beschilderung, der Werbung und dem

2. Keine schiefen Türme Das neue Hilfsmittel „Reparaturklon“ entfernt Schönheitsfehler, indem man diese optisch den umgebenden Farben und Strukturen angleicht. Störende Personen lassen sich so in Windeseile

3. Kurven-Kopien In Coreldraw und Photo-Paint kann der Grafiker seine Pinselstriche über Druck und Neigung eines RTS-kompatiblen Stifttablets oder Gerätes steuern. In Coreldraw lassen sich außerdem die

Bnw: Alle Bilder beigestellt

Website-Design. Mit den Funktionen zur Suche und Filterung von Schriften findet der Grafiker zeitsparend die passende Schrift für ein Projekt. Ist eine Schriftart mit einem handschriftlichen Aussehen gefordert, lässt sich eine schnelle Suche nach solchen installierten Schreibschriften durchführen.

aus dem Bild löschen. Mit dem neuen Dialogfeld „Bild gerade richten“ in Coreldraw und Photo-Paint können perspektivische Verzerrungen in Fotos mit geraden Linien und ebenen Flächen – etwa von Gebäuden – korrigiert werden.

Objekte und Objektgruppen ausblenden, was die Bearbeitung komplexer Projekte vereinfacht. Praktisch: Mit der „Kopie von Kurvensegmenten“ extrahiert der Grafiker Teilstrecken und erstellt benachbarte Formen mit ähnlichem Umriss. Lernbereit: Gut aufbereitete OnlineTutorials erleichtern die Nutzung der Software.

4. Symbol-Zoom Mit der aktualisierten Benutzeroberfläche kann der User seinen Designbereich bedarfsgerecht anpassen. Die neu gestalteten Symbole können auf bis zu 250 Prozent vergrößert werden. Beim Anwendungshintergrund ist die Wahl zwischen dunkler oder heller möglich.

26

5. Bereit für Surface Zusätzlich zu den Wacom-Tablets und -geräten werden nun auch stiftkompatible Windows „Real-Time Stylus“-Tablets wie Microsoft Surface unterstützt.

π Der Preis Die Vollversion der Suite ist für 699,- Euro erhältlich, das Upgrade für 349,- Euro. Ein exklusives Cloud-Modell gibt es, wohl auch als Abgrenzung zu Adobe, nicht. Die Boxen werden dann ab Anfang April versandt, die Download-Version ist bereits erhältlich.

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


Kostengünstige Farbetiketten nach Bedarf ?

Ein Leichtes mit Primeras Etikettendruckern!

LX2000e Industrie-Etikettendrucker • • • • • •

Extrem schnelle Druckgeschwindigkeit (6 ips) BS5609 Abschnitt 3 zertifiziert für GHS konforme Etiketten Einsatz in der Offline- und Inline-Produktion Große Einzel-Farbkartuschen pigmentierter Tinte (CMYK) Eingebauter Etiketten-Abschneider Ansteuerung des Druckers via LAN/Ethernet, USB 2.0 oder WLAN

Besuchen Sie uns auf der drupa in der HP Halle (17) im „SPS“ Bereich Mehr Informationen: 4c.primera.eu


Business

Tools Druck Free & Share/Klicktipps

Design

Digital

Produkte

Kleines Helferlein Art Directors Toolkit hilft bei Grafik-Rechnereien

D

ie Mini-App „Art Directors Toolkit“ der kalifornischen SoftwareSchmiede Code Line hat gleich eine ganze Reihe von Funktionen. Zunächst einmal rechnet das Programm zwischen allen im Grafikdesign relevanten Längenund Flächenmaßen um und hat alle möglichen und unmöglichen Formatvorgaben gespeichert. Es berechnet auch die unkomprimierte Dateigröße für beliebige Kombinationen aus Formaten und Farbmodi. Mit dem eingebauten BildschirmLineal lässt sich der Screen nach Strich und Faden oder eher nach Pixeln vermessen. Der zweite große Schwerpunkt der Software liegt auf Farben: Das Toolkit berechnet Überblendungen von CMYK-, RGB- und Webfarben, rechnet

die Farbmodi um und findet ähnliche Farben nach vorgegebenen Toleranzen. Der eigentliche Clou steckt aber in der Berechnung der Maße für einen Satzspiegel. Unter dem Punkt „Layout“ können Stege, Spalten und Abstände so errechnet werden, dass Werte ganzzahlig bleiben. Per Knopfdruck kann man auch ein PDF des Satzspiegels in die Zwischenablage verfrachten – praktisch etwa als Hintergrund für Illustrationen, die sich genau in das Seitenlayout einfügen sollen. Zudem können fast alle Funktionen über eine systemweite Palette, die auch vor den Fenstern anderer Apps sichtbar bleibt, angesteuert werden. Dadurch entfällt das lästige Hin- und Herschalten zwischen den Programmen. ∑∑∑∑

π Art Directors Toolkit 5.5.1 System: ab OS X 10.5 Preis: ca. 23 Euro Web: www.code-line.com

Schweizer Taschenmesser für Grafiker: Das Toolkit hilft unter anderem bei der Satzspiegelberechnung.

Tipps für Klicks Tipp 1: R echnen mit Adobe

Tipp 2: Screenshot-Ordner wechseln

M

an benötigt keine zusätzlichen Apps, bloß um Werte umzurechnen. So erlauben die Maßeingaben praktisch aller Adobe-Apps die Eingabe der Einheit, zum Beispiel „12pt“ für 12 Punkt, der Wert wird dann entsprechend umgerechnet. Aber nicht nur das, man kann auch Maßeinheiten mischen, etwa: „1cm+8pt“. Der Rundungsfehler ist mit einem Mikrometer vernachlässigbar klein. Somit erübrigt sich eigentlich das ganzzahlige Arbeiten. ∑∑∑∑

Alternativer Screenshot-Ordner: Den Folder kann man anschließend ins Dock verfrachten oder mit einer Ordneraktion belegen.

M Rechenkünstler: Maßangaben in Adobe-Apps sind nicht auf eine Einheit festgelegt, man kann etwa metrische Werte mit Punktangaben addieren.

28

ac-Screenshots müllen mit der Zeit den Schreibtisch zu. Mit diesem Kniff legt man einen anderen Ordner fest: Terminal öffnen und „defaults write com.apple. screencapture location ~/Pictures/Screenshots/“ tippen, Return drücken, einmal aus- und einloggen. Damit werden die Schirmfotos in den Bilder-Unterordner „Screenshots“ umgeleitet. ∑∑∑∑

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


diene m t in r P ie D Z

KONFEREN

Die Zeit, in der sich Menschen in den USA täglich mit gedruckten Medien beschäftigen, hat sich seit 2009

H A L B I E R T .

Was bedeutet das für Print?

UNSERE SPEAKER HABEN DIE ANTWORTEN.

o

o

Kurt Kribitz,

Tim Milne,

Vorstand, Styria Media Group, Graz, Österreich

Founder, Artomatic London, Großbritannien

o

o

Nina Reddemann,

Ronen Samuel,

Audience Development, Carl Hanser Verlag München, Deutschland

General Manager, HP Indigo & IHPS, EMEA Barcelona, Spanien

Sehen Sie auf Seite 19, welche Speaker wir für die Creative Printing 2016 noch gewinnen konnten!

Melden Sie sich jetzt an und diskutieren Sie mit unseren Referenten über den Medienwandel und wie er Sie betrifft!

Unter allen en verlos Teilnehmern kets für wir 20 Tic 2016 die Drupa Flug sowie einen eldorf ! nach Düss

www.creative-printing.info

Veranstalter:

Sponsor:


Business

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

Naturtalente

Schlecht bedruckbar. Braucht zu lange Trockenzeiten. Ist viel zu teuer. Um Naturpapiere ranken sich viele Gerüchte. Viele davon waren einmal wahr, sind es aber längst nicht mehr. Tatsächliche Probleme sind mit ein wenig Wissen leicht zu beheben. Worauf Druckereien nun wirklich bei der Verwendung von Naturpapieren achten müssen. Von Anja Schlimbach

D

ie Interessen sind eben unterschiedlich gelagert. Designer, Printbuyer und Marketeers schätzen Naturpapiere als Element, das ihre Projekte aufwerten könnte. Viele Druckereien dagegen versuchen ihre Kundschaft noch immer von der Unvorhersehbarkeit des Druckergebnisses bei Verwendung von Naturpapieren zu überzeugen. Der eine kalkuliert mit möglicherweise höherer Kommunikationswirkung; der andere mit größerem technischem Aufwand. Das Ergebnis des Tauziehens: Naturpapiere gehören noch immer zu den seltener genutzten Substraten. Wir geben die Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Einsatz der nicht ungeteilt beliebten Papiersorten.

so gern gesehen werden“, erzählt Christian – vorgenommen. Für alle anderen Lübbers vom technischen Support des deutPapierqualitäten, die sich nicht im schen Naturpapier-Spezialisten Geese Papier. Standard-Fenster befinden, empfehlen wir „Das geht meiner Meinung nach auch auf die den Einsatz spezieller ICC Profile. Das gilt Anfänge des Offsetdrucks zurück. Die ungestri- zum Beispiel auch bei getönten oder farchenen Offsetpapiere waren lange Zeit nicht bigen Naturpapieren“, erklärt Bernd-Dieter richtig ausgerüstet. Die Schneidekanten hakten Pfeuffer vom Papiergroßhändler Igepa. ein wenig ineinander. Der Drucker stand dann Dieses Problem lässt sich jedoch gut lösen. vor dem Problem der doppelten Bogen.“ „Wir stellen für die verschiedenen Färbungen So ist es nicht weiter verwunderlich, wenn ICC-Profile für jeden unserer Kunden als Druckereien ihre Kunden bei der Beratung eher Download zur Verfügung“, erläutert Christian die Vorzüge von Standard-Substraten herausLübbers. „Wenn Sie damit in der Vorstufe streichen. Doch tatsächlich sind die gröbsten arbeiten, sollte das sehr gut harmonieren. Wir Probleme, die mit Naturpapieren auftreten empfehlen auch entsprechende Proofpapiere. können, mit technischem Know-how gut zu Ob Indigo oder LE-UV: Naturpapiere sollten lösen. „Wir vertreiben schon Naturpapiere seit eigentlich überhaupt keine Probleme mehr in 65 Jahren. Bisher haben alle Druckereien, mit den Druckereien verursachen“, sagt Lübbers. denen wir zusammenarbeiten, Einstellungen Bei welchen Druckverfahren kann man dafür gefunden“, sagt Christian Lübbers. Naturpapiere einsetzen?

Bitte klicken Sie, um diese Story online zu lesen.

Warum greifen viele Drucker so gerne auf Standardpapiere zurück? Naturpapier zu bedrucken, dauert ein bisschen länger und die Vorstufe ist eher gefordert. Außerdem können die Maschinen nicht so schnell laufen wie bei herkömmlichen Papieren. Beim Offset muss man mit dem Wischwasser und mit der Farbmenge ein wenig achtsamer umgehen. Es ist also ein kleines bisschen aufwendiger, Naturpapier zu verarbeiten als Bilderdruckpapier. „Ich bin gelernter Druckermeister und weiß aus eigener Erfahrung, dass Aufträge mit Naturpapier im Drucksaal nicht

30

Was ist in der Vorstufe zu beachten? Um Naturpapiere auch richtig zu bedrucken, sollte der Drucker an seiner Maschine schon einmal ungestrichene Materialeien angedruckt und eine Tonwertzuwachskurve für den Belichter erstellt haben. „Für alle ungestrichenen Papiere, die nach PSO im Standard sind, werden die Anpassungen für den Papiertyp 4 – ungestrichen weiß – oder Papiertyp 5 – ungestrichen gelblich

Es gibt Naturpapiere für den Offsetdruck, aber auch für Indigo oder den tonerbasierten Digitaldruck. Für den Siebdruck eignet sich ohnehin fast jedes Material. Selbst für den Inkjetdruck gibt es mittlerweile einige schöne Naturpapiere, die ein wenig saugfähiger und ausgeglichener sind. „Die Entwicklung der Papiere ist schon sehr weit. Deswegen gibt es eigentlich nichts Spezielles, was sich nicht eignet“, so Yvonne Galas, Expertin beim

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


Business

Design

Druck

Tools

Digital

Produkte

Connecting Global Competence

Business meets technology Join your community and benefit from Networking—Where manufacturers and end users come together. Knowledge transfer—Research that inspires product ideas. Industry orientation—State of the art technology that reveals market opportunities. This is the place where printed electronics come to life.

: beiges

tell

t

Book your ticket now!

Bnw

lopec.com/tickets

Nicht nur ein Fall für den Tiegel: Mittlerweile lassen sich Naturpapiere auch in industriellen Produktionen gut verarbeiten.

©: FlexEnable Ltd (top), Takao Someya Group, University of Tokyo (bottom left), Thinfilm, Norway (bottom right)

Exhibition: April 6–7, 2016 Conference: April 5–7, 2016 Messe München, Germany 2/2016 31


Business

Design

Tools

Druck

Papierhersteller Fedrigoni. Wenn man mit einer Handpresse arbeitet, ist voluminöses Naturpapier wegen der offenen Oberfläche sogar die erste Wahl.

und entsprechende Feuchtigkeit, dann sollte man dem Papier schon ein paar Stunden geben. Bei Naturpapier sollte diese Anpassungszeit noch ein wenig länger sein.

Was ist bei der Lagerung zu beachten?

Wie lassen sich Naturpapiere weiterverarbeiten?

Kein Material, gestrichen oder nicht, sollte direkt vom Lkw in die Druckmaschine geladen Auch die Trockenzeiten sollten bei Verwendung werden. Ansonsten kann es zu Tellern oder von Naturpapier etwas ausgedehnter sein. Randwelligkeit kommen. Das ist auch beim „Wir raten zu einer Verwendung von oxidativ Naturpapier nicht anders. In der Regel sollte trocknenden Farben. Dann sollte die TrockNaturpapier zwei Tage im Drucksaal akklimati- nung überhaupt keine Probleme bereiten. Es ist sieren, bevor es verarbeitet wird. Papier, mit dem man ein wenig Geduld haben „Weil Naturpapiere im Vergleich zu gestrimuss“, meint Christian Lübbers. chenen Papieren eine offenere Oberfläche Naturpapiere lassen sich für Folder und haben, reagieren sie ein wenig empfindlicher ähnliche Produkte sehr gut falzen, weil auf Klimaschwankungen“, erklärt Yvonne Galas. kein Strich brechen kann. „Es gibt wirklich „Egal ob es ein heißer Sommer- oder eiskalter unzählige Weiterverarbeitungsmöglichkeiten, Wintertag ist – wenn die Ware geliefert wird, die noch plakativer wirken, weil die matte, sollte man das Papier im Drucksaal erst einmal zurückhaltende, neutrale Oberfläche beste ankommen lassen, am besten noch in der Ries- Voraussetzungen schafft, um ein Highlight zu verpackung. Und das umso länger, je größer die setzen“, erläutert Yvonne Galas. Temperaturunterschiede sind“, so Galas. Wenn Auch bei den Veredelungen gibt es nur wedas Thermometer draußen Minusgrade anzeigt nige Grenzen. Zwar kann man auf ein offenes und im Drucksaal herrschen optimale 21 Grad Naturpapier sehr schlecht Lack aufbringen, aber man kann das Papier vorher entsprechend primern. Dafür kann man wunderbar prägen, weil Naturpapiere mehr Volumen haben als gestrichene Papiere oder beschichtete Papiere.

Digital

Produkte

sern. Es kommt also auf die Zusammensetzung an“, erzählt Yvonne Galas. Dann stellt sich noch die Frage der Wertigkeit. „Wenn man zwischen einem konventionellen Papier und einem Naturpapier vergleichen möchte, muss man die verschiedenen Eigenschaften mitberücksichtigen. Im Grunde ist Naturpapier die Luxusvariante, die sich in Optik und Haptik weit vom Standard unterscheidet.“, erläutert Sabine Reister, Papierberaterin bei Geese. Ein Preiskriterium ist tatsächlich vor allem der Frischfaseranteil. Je mehr Recyclingfaser, desto günstiger wird das Papier letztendlich. Die Frischfaser ist andererseits auch das, was das Papier alterungsbeständiger und elastischer macht. Wie umweltfreundlich sind Naturpapiere? Die Natur steckt bei Naturpapieren schon im Namen. Allerdings geht das allein darauf zurück, dass sie keinen Strich, sondern die tatsächliche, echte Papieranmutung haben. Auch hier sollte man also auf die bekannten Öko-Siegel und die entsprechenden Zertifizierungen achten.

Bitte klicken Sie, um diese Story online zu lesen.

Bnw: beigestellt

Welche Veredelungen sind überhaupt sinnvoll?

„Teuer sind Papiere mit Baumwollanteil oder Eukalyptusfasern. Es kommt also auf die Zusammensetzung an.“ Yvonne Galas, Fedrigoni

32

Wie vielfältig ist die Produktrange? Naturpapier kann sich rau, glatt oder weich anfühlen. Es hat viele Facetten und kann das Design unterstreichen. Dementsprechend gibt es auch eine riesengroße Auswahl mit verschiedenen Inhaltsstoffen, mit Prägungen oder Filzmarkierungen, die unterschiedliche Haptiken erschaffen.

Naturpapier überzeugt mit seiner Wertigkeit. Eine passende Typo auf entsprechendem Papier spricht für sich. Das sollte man nicht mit Spezialeffekten stören. Aber es gibt AusnahWarum wird Naturpapier immer noch men, in denen das faserige, weiche Naturpaunterschätzt? pier ganz ausgezeichnet mit Veredelungen korrespondiert. So unterstreicht zum Beispiel Bei der Wiedergabe von Bilddaten sind natürdas haptische Erlebnis des Papiers die Wirkung lich Bilderdruckpapiere wegen der Detailwieeiner Heißfolienprägung. „Geeignet sind auch dergabe im Vorteil. Das spielt zum Beispiel in Blindprägungen oder Stanzungen, gerade in der Technik und Automobilliteratur ein ganz höheren Grammaturen. Auch mit Lasergravuwichtige Rolle“, sagt Bernd-Dieter Pfeuffer. ren kann man wunderbar arbeiten, wobei man „Immer wenn auch emotionale Aspekte eine natürlich beachten muss, dass das Naturpapier große Rolle spielen, wie etwa im Marketing für feine Brandränder bekommt“, legt Yvonne Immobilien, könnte Naturpapier unterstützen. Galas einige Veredelungsvarianten nahe. Auch bei Kosmetikprodukten und Dienstleistungen sehen wir noch Potenzial, vor allem in Wie müssen die Aufträge kalkuliert der höherwertigen Depotkosmetik. Die Modewerden? branche und das Interieur haben diese Papiere Im Vergleich zu Standardpapieren können Naohnehin schon seit Längerem entdeckt“, so turpapiere deutlich teurer sein, müssen es aber Pfeuffer. nicht. „Naturpapier kann auch ein Offsetpapier, In Magazinen und Zeitschriften werden also sehr günstig sein. Teuer sind dagegen Naturpapiere noch selten verwendet, weil die Papiere mit Baumwollanteil oder Eukalyptusfa- Angst umgeht, dass die Bilder nicht klar genug

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


Business

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

BEDRUCKEN. AUFHÄNGEN. RECYCLEN.

Bnw: beigestellt

RECYCLEN. BEDRUCKEN. AUFHÄNGEN.

„Wir vertreiben Naturpapiere schon seit 65 Jahren. Bisher haben alle Druckereien, mit denen wir zusammenarbeiten, Einstellungen dafür gefunden.“

DIE FSC®-ZERTIFIZIERTE DISPLAYPLATTE MIT EINEM EINZIGARTIGEN GEPRÄGTEN PAPIERKERN. DISPA® bietet alles, was man von einer Platte für Beschilderung und Displays erwartet – optimale Planlage, glatte Oberfläche, ausgezeichnete Druckergebnisse, Eigensteifigkeit und Stabilität – und dazu ein einzigartiges Design aus 100% FSC ® -zertifiziertem Papier (FSC ® -C127595). FSC ® steht abgekürzt für Forest Stewardship Council ® und ist ein eindeutiger Indikator dafür, dass das Produkt aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft stammt. DISPA® KAUFEN UND EINEN AKTIVEN BEITRAG LEISTEN ZUR NACHHALTIGEN BEWIRTSCHAFTUNG DER WÄLDER AUF DER GANZEN WELT.

Christian Lübbers, Geese Papier

zur Geltung kommen. „Aber in Hotelbroschüren, bei denen es ebenso auf schöne Bilder ankommt, sieht man fast nur noch Naturpapier“, sagt Yvonne Galas. „Der Grund ist, dass das Papier weicher und emotionaler ist und als haptisches Erlebnis einen weiteren Sinn anspricht. Wenn man in manchen Zeitschriften mehr Naturpapier verwenden würde, hätten die Leser ein anderes Erlebnis.“ Auch im Verpackungssektor könnte Naturpapier ruhig noch etwas mehr eingesetzt werden, weil sich die Sorten von den gestrichene Kartonagen deutlich abheben. ∑∑∑∑

2/2016 33

WWW.DISPLAY.3ACOMPOSITES.COM WWW.POLYCASA.COM


Business

Design

Tools

Druck 4D

Digital

Produkte

Bnw: beigestellt

Cerealien-Gruß: Im Shop von My Muesli kann die Kundschaft die Müslidosen personalisieren lassen – gegen Aufpreis.

Der Name der Dose  Fußbälle, Müslidosen oder Getränkeflaschen: Dreidimensionale Objekte personalisiert zu bedrucken, könnte mehr werden als ein Hype, der rasch wieder ermattet. Denn für personalisierte Produkte können deutlich höhere Preise abgerufen werden. Nachweislich. Von Anja Schlimbach

D

as gustatorische System des Passauer Müsli-Anbieters „My Muesli“ ist auf beinahe jede geschmackliche Präferenz ausgelegt. Theoretisch 566 Billiarden Kombinationen von Ingredienzien können Kunden des 2007 eröffneten Online-Shops bestellen. Vermutlich sind es aber die mittlerweile 32 Shops in den besten Lagen deutscher, österreichischer und Schweizer Großstädte, die der Marke My Muesli die entsprechende Durchdringung und gerade bei Lebensmitteln wahrscheinlich notwendige Nähe zum Konsumenten sichern.

Stadt Heidelberg wählen und das 4D-Drucksystem gen ermöglichen und bis dahin kaum erreichte Kundengruppen wie etwa den Müslianbieter starten. Dabei ist die Bildauswahl jedoch deutlich limitierter als die Geschmackskombinationen des aus Passau erreichen. Das ist es, was die vier Dimensionen so interessant macht: dass nicht Müslis: Gerade mal fünf unterschiedliche Motive waren beim Start im Dezember verfügbar. Bei My nur Druckdienstleister sich damit beschäftigen, sondern der unmittelbare Benefit offenbar auch Muesli denkt man gerade darüber nach, solche Limitierungen zu überwinden. Eine Idee: Kunden fernen Branchen erklärbar ist. „Wir gehen schrittweise vor. Begonnen haben könnten dann ihre persönlichen Bilder schon vor wir einfarbig mit einfachen, runden oder zylindrider Ankunft im Laden auf eine Online-Plattform schen Objekten, sodass man mit der Maschine beihochladen, ihre Botschaft dazuschreiben und spielsweise Bälle oder Trinkflaschen individuell sich die bedruckte Dose dann einfach im Laden dekorieren kann“, erklärt Ivar Emde, Produktmaabholen. nager bei Heidelberg und Experte für das Thema Die Grußbotschaft ist dabei fast so wertvoll Flocken, Früchte und schöne Grüße 4D-Druck. Bei Balleristo, einem Onlineableger von wie der Inhalt selbst: eine 575-Gramm-Dose des BVD Druck in Liechtenstein, wurde 2014 eine der Seit Dezember können jedenfalls die Kunden der Müslis kostet ohne Personalisierung 7,90 Euro, ersten einfarbigen Maschinen installiert. Müsli-Tankstelle in der Innenstadt von Heidelmit persönlicher Botschaft und Bild kommt die berg nicht nur die Zusammensetzung der Flocken- Dose auf 14,90 Euro. An Heidelberg zahlt My Ballgefühl fusion in den Dosen bestimmen, sondern auch das Muesli pro Klick einen bestimmten Betrag, die Aussehen der Dose. In dem Shop hat der Müslian- Maschine selbst ist geleast. BVD-Geschäftsführer Peter Göppel sah zufällig bieter ein Jetmaster-System von Heidelberg instalin der Forschungsabteilung bei Heidelberg, wie 4D-Druck, wie der Druckmaschinenbauer liert. Kunden können über ein iPad-Terminal ihre Heidelberg den Digitaldruck auf dreidimensionaBälle mit Plasmastrahlen behandelt wurden. len Objekten nennt, soll völlig neue AnwendunGrußbotschaft eingeben und dazu ein Bild der Das hat ihn neugierig gemacht und die Idee

34

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


Design

Tools

Druck 4D

Digital

Produkte

Bnw: beigestellt

Business

geweckt, mit individuell bedruckten Bällen einen ist allerdings noch nicht spruchreif“, erzählt Reto Nischenmarkt zu bedienen. Das Ziel war von Knecht. vornherein die Personalisierung und nicht der Zahlt sich aus Werbeartikelmarkt. Der Balleristo-Onlineshop richtet sich also Natürlich müssen die Produkte eine gewisse nur an Privatkunden. „Im ersten Jahr haben wir Wertigkeit besitzen, damit die emotionale hier etwa 600 Bestellungen erhalten. Ohne große Aufwertung des Produktes durch Personalisierung sich auch in einer entsprechend höheren Bemühungen, die Marke bekannt zu machen, ist Preisbereitschaft niederschlägt. Die Erfahrung das nicht schlecht. Wir haben nur Online-MarBallbesitz: Eine Liechtensteiner Druckerei hat keting betrieben, also Google AdWords, YouTube, zeigt, dass durch Personalisierung Preisaufschläge einen Online-Shop für personalisierte Bälle oder Facebook“, erzählt Reto Knecht, Kundenbevon 30 Prozent und mehr möglich sind. Nur bei treuer für Balleristo. „Der Markt muss natürlich und anderes Sport-Equipment eröffnet. sehr großen, gleichförmigen Auflagen werden noch ein wenig geschaffen werden. Die wenigssich die analogen Verfahren noch eine ganze ten wissen beispielsweise, dass wir Qualitätsbälle Weile behaupten können. „Bei Anwendungen, bei Und das sind sicherlich keine von Jako oder Pro Touch bedrucken können, denen kleine Auflagen, kürzeste Reaktionszeiten gelernten Drucker“, erklärt Ivar Emde. sondern denken erst einmal an Werbeartikel und sowie Flexibilität von Objekten und Substraten Das kommt bei der Druckerei natürlich nicht Billigware.“ im Vordergrund stehen, ist auf jeden Fall der Mit personalisiertem Merchandising werden Digitaldruck das Mittel der Wahl. Außerdem stellt ganz so gut an. Reto Knecht erzählt: „Wenn wir Amateur- und Profivereine angesprochen. „In der beispielsweise Firmenfarben drucken müssen, die digitale Integration in den Gesamtprozess Schweiz haben wir den FC Zürich und den FC St. stehen wir vor Problemen. Wir können nicht einen entscheidenden Vorteil für unsere Kunden Gallen gewinnen können und haben gerade eine selbst ins Farbprofil eingreifen. Das spezielle Blau dar“, fügt Ivar Emde hinzu. Lizenzvereinbarung mit dem ersten Bundesligaeines Computer-Herstellers hat uns deshalb einige Farbabstimmung Verein geschlossen. Das kommt ziemlich gut an Mühen gekostet. Für einen Digitaldruck mit 360 und wird meiner Meinung nach auch die Zukunft Um diese Ideen umzusetzen, braucht es mehr als dpi und vier Farben ist das Ergebnis sehr gut sein, denn die Fans wollen den persönlichen geworden, aber es ist eben nicht dieselbe Farbe.“ nur gute Hardware. Zur Gesamtlösung gehören Touch. Fanartikel von der Stange verlieren an auch noch ein funktionierender Workflow mit Sechs Achsen Charme“, erklärt Reto Knecht. Im Amateurbereich automatischer Planung der einzelnen Druckbahnen und das Rippen von 2D-Bilddaten unter Die Herausforderung des 4D-Drucks liegt darin, wiederum geht es um das Thema Sponsoring. Berücksichtigung der spezifischen Geometrie des Farbe auf Oberflächen zu bringen, die eben „Matchbälle bedruckt mit Vereinslogo, Unternehmensslogan und Werbespruch, vielleicht sogar zu bedruckenden dreidimensionalen Objektes. nicht zweidimensional sind. Dafür wird eine die aktuellen Spielpaarungen, das ist doch etwas „Die Bilddaten werden mit unserer Software autoRobotik benötigt, die dafür sorgt, dass Objekt und matisch umgerechnet, damit das Bild, etwa eine anderes als ein Inserat in der Vereinszeitung.“ Druckkopf immer im gleichen Abstand zueinanWeltkarte, richtig auf dem Objekt, etwa als Globus der stehen. Für Banderolen, wie sie bei Balleristo Die persönliche Kaffeemaschine für die Bedruckung der Bälle genutzt werden, auf einem Ball, landet“, so Ivar Emde. Die TinteDer nächste Schritt von Heidelberg war die vierreichen vier Bewegungsachsen aus. Wenn jedoch Substrat-Abstimmung sowie die Entwicklung der farbige Omnifire 250. Auch sie steht seit Januar die ganze Hemisphäre des Balles bedruckt werden gesamten Verfahrenstechnik von der Vorbehandbei Balleristo. „Seit Kurzem haben wir auch Beach- lung bis zur Endhärtung erfolgt im hauseigenen soll, sind sechs Bewegungsachsen notwendig. Inkjet-Labor. Bei den Bällen zum Beispiel ist eine und Volleybälle von Mikasa im Sortiment. DemMit der Omnifire 1000 werden beliebig geformte nächst werden Schienbeinschoner hinzukommen. Plasma-Vorbehandlung notwendig. Vor jedem und größere Objekte bis zu einem Meter Länge Allerdings gibt uns die Maschinensoftware bislang Druckprozess wird der Ball kurz ausgemessen und darüber hinaus bedruckt werden. „Die an dieser Stelle noch nicht alle Möglichkeiten, und dann mit Atmosphärenplasma die OberfläKinematik haben wir selbst entwickelt, weil wir chenenergie des Balles verändert. Bei jeder Farbe die wir dafür benötigen“, so Reto Knecht. „Auch auf dem Markt keinen Roboter mit ausreichender wiederum erfolgt eine Zwischentrocknung mit die schönen Aluminiumflaschen, wie man sie Bahnpräzision gefunden haben,. Wir haben jetzt einem LED-UV-Modul. Zum Schluss wird mit etwa von Sigg kennt, kann man personalisieren. eine hochpräzise 6-Achs-Kinematik mit weniger einer UV-Lampe die Tinte gehärtet. Tests zur Haltbarkeit der Farben wurden bereits als einem Zehntel Millimeter Passergenauigkeit „Kunststoffe, Metalle, Holz, Glas – unsere bestanden. Dieses Testverfahren ist zum Teil sehr mit Bahnanschluss. Das ermöglicht uns, fast jedes umständlich, weil aus der Flasche getrunken wird. Experten wählen die richtigen Tinten und beliebige Objekt großflächig zu bedrucken“, fügt Die Gesundheit der Personen hat oberste Priorität. gegebenenfalls die notwendige Vorbehandlung im Ivar Emde an. Der Verkaufsstart der sechsachsigen Maschine ist zum Jahresende geplant. Theoretisch könnten wir also hochwertige, perso- Rahmen der Qualifikation der einzelnen Objekte nalisierte Flaschen anbieten.“ My Muesli wird wahrscheinlich nicht zu den vorab aus. Der Kunde bekommt eine Lösung für Auch für den Haushalt soll es bald personaliKunden der größeren Version gehören. Doch die Anwendung, die er auf Knopfdruck aufrufen sierte Versionen durchaus nützlicher Geräte geben. kann. Letzten Endes ist alles so einfach gestaltet, wenn das Experiment im Shop in Heidelberg „Wir haben Hunderte Ideen. Wir sind gerade in funktioniert, könnte bald auch in anderen dass beispielsweise das Verkaufspersonal im ‚My Cerealienverkaufsstellen von My Muesli so ein Gesprächen, um Haushaltsgeräte wie KaffeemaMuesli‘-Shop die Maschine inklusive Routineschinen oder Stabmixer zu personalisieren. Das wartungsarbeiten selbstständig bedienen kann. 4D-Drucker stehen. ∑∑∑∑

2/2016 35


Business

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

Fantastische Fasern Eine neue Etikettentechnologie macht Produktfälschungen schwieriger und die Kommunikation mit dem Käufer leichter. Für das eine sorgen Fasern. Für das andere QR-Codes. Von Anja Schlimbach Sichere Mischung: Fasern, zufällig ins Papier gewoben, dazu ein individueller QR-Code, machen die Fiber-Tracker-Technologie so sicher.

H

ologramme auf Verpackungen gelten dem Konsumenten gemeinhin als drucktechnisch umgesetzte Versicherung, ein Produkt gekauft zu haben, das keine Fälschung ist. Markenartikler verwenden besonders für teure Güter gerne die schimmernden Sicherheitsmerkmale, sie sind beim Konsumenten recht gut akzeptiert. Diesen Umstand können sich aber leider auch Produktfälscher zunutze machen. Und müssen mit ihren holografischen Fälschungen gar nicht allzu nahe am Original bleiben. „Hologramme sind schwer zu kopieren, relativ teuer und deshalb schon eine sehr luxuriöse Lösung. Wenn der Konsument aber nicht genau weiß, wie das Original-Hologramm überhaupt aussehen müsste, kann eine Fälschung einfach mit einem ähnlichen Hologramm ausgestattet werden. Schon ist der Schaden angerichtet.“, erzählt Michael Wareka, Geschäftsführer von Marzek Etiketten + Packaging. Fälschungssicherheit braucht also zweierlei: der Konsument muss das Original von der Fälschung möglichst leicht unterscheiden können und es braucht mehr als ein Sicherheitsmerkmal. „Fünf bis sieben Prozent des gesamten Welthandels sind von Produktfälschungen betroffen. Und dieser Anteil steigt schnell. Das hat nicht nur Auswirkungen auf Einnahmen und die Wahrnehmung des Markenwerts, sondern oft auch auf die Gesundheit der Konsumenten“, erklärt Georg Müller-Hof, Portfolio Direktor von Avery Dennison.

„Ein Etikett wird vom Konsumenten oder einem auftraggebenden Unternehmen als erstes gesehen. Es ist also eines der Elemente der Verpackung, das leicht in einer Weise angepasst werden kann, die ein höheres Sicherheitsniveau gewährleistet“, erläutert Georg Müller-Hof. „Mit Sicherheitsetiketten können Markeninhaber beides schützen: ihren Ruf und ihre Kunden.“ Pharmazeutische Produkte, Wein und Spirituosen, Unterhaltungselektronik, Automotive und hochwertige Kosmetik sind nur einige der Segmente, in denen die Nachfrage nach Sicherheit am höchsten ist. Der Faser-Code

Natürlich am Etikett Da bietet es sich geradezu an, direkt die Etiketten mit Sicherheitsmerkmalen auszustatten. Denn:

36

Bnw: beigestellt

Bitte klicken Sie, um diese Story online zu lesen. „Mit Sicherheitsetiketten können Markeninhaber beides schützen: ihren Ruf und ihre Kunden.“ Georg Müller-Hof, Avery Dennison

Avery Dennison hat nun eine Etikettentechnologie entwickelt, die dem Konsumenten die Überprüfung der Echtheit recht leicht macht und zwei miteinander verknüpfte Sicherheitsmerkmale enthält. Fiber Tracker, so heißt das Produkt, besteht aus einem Substrat, bei dem das Muster von zufällig im Material verteilten Sicherheitsfasern und ein individueller QRCode zur Fälschungserkennung ausgewertet werden. Die Authentifizierungstechnik für den Fiber Tracker kommt vom französischen Technologieanbieter Prooftag. Während der Herstellung wird auch ein einmaliger QR-Code auf die Labels aufgedruckt. Beim Design muss also eine kleine Fläche für das Fiber Tag freigelassen werden. Nach dem Druck wird das Fasermuster direkt neben dem QR-Code gescannt und mit dem individuellen Label verbunden. Danach kann jeder leicht mit seinem Smartphone direkt am Point of Purchase überprüfen, ob das Produkt tatsächlich authentisch ist. „Die

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

Bnw: Fotolia.de

Business

praktisch unmöglich, das Etikett zu fälschen. Das Sicherheitsniveau ist so extrem hoch, weil die Information hinter dem QR-Code in der Prooftag-Datenbank liegt“, sagt Müller-Hof. Kosmetik, Pharmazie oder teure Weine: Hier würde die neue Fiber-TrackerTechnologie eingesetzt werden können.

Ein bisschen Werbung

anlegen und somit ihren Zielmarkt effizienter ansprechen. „Etiketten“, davon ist Michael Wareka überzeugt, „werden immer mehr zu einem Interface zum Computer. Diese Funktion kann man durch Codes erreichen. Aber diese Möglichkeiten werden noch zu wenig genutzt. Erstaunlich ist das nicht: Zuerst kommt immer die Technologie und dann erst die Ideen, was man damit alles machen könnte.“ Bei der Fiber-Tracker-Technologie wird es nicht anders sein. ∑∑∑∑

Bitte klicken Sie, um diese Story online zu lesen.

Kombination des Fasermusters mit einem QR-Code macht jedes Etikett einzigartig. Es ist

Ein zusätzlicher Vorteil dieser Form des Fälschungsschutzes ist die direkte Interaktion mit dem Konsumenten, da der QR-Code mit Marketinginformationen verbunden werden kann. Anwender können ihre Marketingmaterialien auf einer Sicherheitsplattform

PRIMA 2016 WHAT LURKS BEHIND THE TREES? A different decade ahead PRIMA Jahreskonferenz • 9 & 10 Mai 2016 Hotel Park Royal Palace Wien

Haben wir nach einem Jahrzehnt des Niedergangs den Wendepunkt erreicht? Der deutlich erkennbare Umschwung berechtigt zu Optimismus, mahnt aber auch zu Vorsicht, denn zwischen den ersten Silberstreifen ist der Horizont noch ziemlich bewölkt. Auf jeden Fall stehen wir am Beginn einer spannenden Dekade in der nichts mehr sein wird, wie es einmal war.

for paper, print and packaging

Wird Zellstoff zur Basis einer neuen Bioökonomie? Wie behaupten wir uns im Spannungsfeld zwischen Industry 4.0 und Kreislaufwirtschaft? Erfährt Druck eine Wiederbelebung und mit welchen Innovationen ist auf der DRUPA zu rechnen? Wie gestaltet sich das mediale Ökosystem der Zukunft und wie bereiten wir uns darauf vor, die Generation Z zu erreichen?

Diskutieren Sie mit Experten und Spitzenvertretern der Industrie, unter anderem Markku Hämäläinen, CEO, Kotkamills PRIMA 2016 analysiert Fakten und Hintergründe, warum in den Peter Brezinschek, Leiter Raiffeisen Research nächsten zehn Jahren alles anders wird und was diese Veränderungen Ketil Gjerstad, The Boston Consulting Group für Papier, Druck und Verpackung bedeuten. Mark Hanley, President, IT Strategies Prof. Richard Harper, Wissenschaftler Soziodigitale Systeme Was wird sich fundamental ändern? Wo liegen Chancen Annika Hedberg, European Policy Centre und Risiken bei welchen wirtschaftlichen Aussichten? Marco Lucisano, Innventia 2/2016 37 Ist die Industrie in der Lage mit frischen Impulsen Callum McGeoch, Creative Director, Livity eingefahrene Routinen aufzubrechen und nachhaltig www.prima-beyond-information.org Erfolg zu sichern?


Business

Design

Tools

Druck Wunschzettel

Digital

Produkte

„Wir vermissen nichts“

Die Druckerei Wolf-Ingelheim ist von einer HP Indigo auf eine Kodak Nexpress umgestiegen. Geschäftsführer Thorsten Winternheimer erzählt, ob sich der Umstieg nun auch gelohnt hat. Aufgezeichnet von Anja Schlimbach

„L

ange Zeit hatten wir eine HP Indigo bei uns in Ingelheim stehen, die nun wirklich in die Jahre gekommen war. Es musste Ersatz her und zwar jetzt. Dafür haben wir recht gründlich den Markt sondiert. Zunächst haben wir uns natürlich wieder bei HP umgeschaut und dann bei Kodak, die mit der Nexpress ein vergleichbares System auf dem Markt haben. Dann standen tonerbasierte Maschinen zur Auswahl, die uns qualitativ nicht überzeugen konnten. Und schließlich haben wir uns auch für A2-Inkjet interessiert, der für uns dann aber doch eine Nummer zu groß ist und meiner Meinung nach noch zu sehr in den Kinderschuhen steckt. Natürlich hat es uns gereizt, etwas ganz Neues auszuprobieren. Aber es muss sich auch rechnen. Hätte ich beispielsweise eine A2-Inkjet-Maschine gekauft, dann hätte ich die Auslastung nicht schaffen können. Die Maschine wäre also um ein Vielfaches teurer geworden und der Reiz des Neuen wäre sehr schnell verflogen. Nachdem wir also nacheinander die wichtigsten Maschinenhersteller im Digitaldruckmarkt und auch verschiedene Kollegenbetriebe befragt haben, die Xerox, Konica Minolta, HP oder Kodak im Einsatz haben, fiel der Entschluss. Entweder würde es wieder die HP Indigo oder eine Kodak Nexpress werden. Vergleichen lässt sich diese letzte Entscheidung mit der Wahl zwischen Mercedes und BMW. Man kommt mit beidem sehr gut, sicher und bequem ins Ziel. Mercedes hat an einer Stelle seinen Vorteil und BMW an einer anderen. Behäbiger Die HP Indigo ist sicherlich der Mercedes der Branche. Ein klein wenig schillernder

38

Das funktioniert. Die Wolf Manufaktur als der Wettbewerb. Das liegt daran, dass HP im Markt sehr aktiv ist und sich das Redruckt Visitenkarten und ersetzt dabei nommee immer wieder erarbeitet. An dieser Sonderfarben durch CMYK. Auch hier gibt es Stelle wirkt Kodak ein wenig behäbiger. In keine Probleme. Es laufen Personalisierung den letzten sieben Jahren sind wir sehr gut und alle Arten von Individualisierungen. mit der HP Indigo gefahren, haben gute Einen kleineren Teil bilden schließlich und schlechte Zeiten erlebt. Trotzdem sind auch Akzidenzen in kleinen Auflagen. Wir wir in der letzten Konsequenz dann doch vermissen nichts. zu Kodak und somit vom Mercedes auf den Zudem hat sich die Nexpress auch sehr BMW umgestiegen. Das Zünglein an der gut in unser MIS-System Keyline integriert. Waage war, dass die Nexpress, so wie es Wir können nun praktisch von der Kundenberatung aus die Druckjobs direkt an die scheint, eine viel größere Bandbreite an bedruckbaren Materialien zulässt, ohne diese Druckmaschine durchschleusen. Das spart vorbehandeln zu müssen. Das muss sich Zeit und Personal. Keyline bietet hierfür allerdings erst noch beweisen. Trotzdem eine sehr breite und weitgefasste Schnittstelle, RestAPI, an, auf die wir unkompliziert war es für uns ein entscheidender Vorteil zugreifen können. gegenüber der HP Indigo. Die Maschine ist auch genau das, was wir Zehn Stunden pro Tag brauchen. Sie läuft unkompliziert und hat sich in der Bedienung schon bewährt. Auch Auf der Drupa 2016 wird Kodak die Nexpress ZX3900 mit einer noch größeren Substratsind wir sehr zufrieden mit der gesamten range vorstellen. Vor dem Hintergrund, dass Peripherie und dem Service drumherum. der Vertrieb von Kodak recht flexibel ist, Die Zusammenarbeit mit Kodak läuft gut. könnten wir sicherlich problemlos auf die Sie haben uns ein sehr attraktives Angebot neue Produktionsmaschine umrüsten. Wenn gemacht und sind wirklich bemüht, die wir das wollen. Wir sind aber gar nicht so Maschinen nicht nur in den Markt zu maschinenaffin, dass wir immer die neuesbekommen, sondern diese auch im Markt ten Maschinen haben müssen, dafür aber zu halten. sehr wohl technologie- und IT-orientiert. Mit dem MIS kompatibel Damit sich eine Investition rechnet, muss die Auslastung von mindestens zehn Jetzt ist die Nexpress ein vollwertiges Stunden am Tag gewährleistet sein. Das Mitglied in unserer Produktionsfamilie. Die ist für mich das Entscheidende, nicht die Druckqualität und die Flexibilität in der kleinen Features, die vielleicht noch hinzuBandbreite der Materialien benutzen wir kommen werden. Jetzt schauen wir also erst beispielsweise für unser Druckportal Verpackung24.de. Wir jagen Chromosulfatkarton einmal, dass wir mit unserer Maschine an mit bis zu 450 Gramm durch die Maschine. Tempo gewinnen.“ ∑∑∑∑

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


Design

Tools

Druck Wunschzettel

Digital

Produkte

Druckereichefs Thorsten Winternheimer und Hans-Christoph Frank vor der Kodak Nexpress: Zehn Stunden pro Tag muss die Maschine laufen, damit sich die Investition rechnet.

2/2016 39

Bnw: beigestellt

Business


Business

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

Bnw: beigestellt

Digitaler Wellpappedruck: Die Papierrolle kann bei der neuen Maschine von HP und KBA in mehrere Spuren geteilt werden.

Gleiche Wellenlänge Mit einer neuen Rollendruckmaschine versuchen HP und Koenig & Bauer den Wellpappemarkt für den Digitaldruck zu öffnen. Das Angebot ist für Flexodrucker geschnürt, die in Quadratmeter rechnen, aber viele Versionen einer Verpackung produzieren müssen. Von Ingo Woelk

D

ie Hersteller von Digitaldruck-Technologie suchen nach Druckvolumen. Es scheint, als hätten sie eben jenes in der Wellpappe gefunden. Bobst hat schon eine Rollen-Inkjetmaschine vorgestellt und in mehreren Verpackungsdruckereien platziert, nun wird beim britischen Verpackungsdrucker DS Smith ein neues System installiert, das eine günstige Konstellation aus Geschwindigkeit und digitaldrucktypischer Variabilität herstellen soll. Die Maschine, von HP und Koenig & Bauer gemeinsam entwickelt, wurde für jene Verpackungsdrucker konstruiert, die im hochvolumigen Flexo- oder Offsetdruck im Wellpappe-Segment aktiv sind. „Unsere primäre Zielgruppe sind Verpackungsdrucker, die im Flexo-Postprint-Verfahren Wellpappeverpackungen herstellen. Mit der Maschine können diese Anbieter erstmals Wellpappe-Liner digital vordrucken und inline mit einer Wellpappenanlage weiterverarbeiten“, sagt HP-Manager Jörg Hunsche. Sammelform auf der Rolle

Damit passt die Anlage in die Strategie des sogenannten „Digital Pre Print Programme“ der DS Smith Verpackungsdrucker. Die neue HP Page Wide Web Press T1100S folgt der ein Jahr zuvor installierten HP T400 Simplex Color Injekt-Rollenmaschine. Bei der Entwicklung der neuen Anlage hat auch die Druckerei mitgewirkt, um den Markt schneller bedienen zu können: mit Individualisierung und Auflagenflexibilität, wie Stefano Rossi, CEO bei der DS Smith Verpackungsdivision, erklärt: „Es ist die erste Digitaldruckmaschine, die mit der Geschwindigkeit und Bahnbreite drucken kann, die wir für hochvolumige Wellpappenproduktion benötigen.“ Die HP T1100S wird die volle Papierbahnbreite von bis zu 2,80 Metern ausfül-

40

len und bei Druckgeschwindigkeiten von bis zu 183 Metern pro Minute vierfarbig drucken. Eine für das Umfeld recht zweckmäßige Technologie ist die sogenannte HP Multilane Print Architecture. Sie teilt die Papierrolle in mehrere Spuren. So können verschiedene Jobs mit unterschiedlichen Kartongrößen und Abschnittslängen in den einzelnen Bahnen gedruckt werden. Mehrere kurze Auflagen lassen sich direkt hintereinander oder zusammen drucken, während die andere Bahn parallel etwa einen hochauflagigen Job produziert. Eine Sammelform-Philosophie für die Rolle also. Vier Fußballfelder pro Stunde Der Digitaldrucker besitzt zahlreiche Möglichkeiten, um beschichtete und unbeschichtete Wellpappen-Liner mit einem Gewicht zwischen 80 und 400 g/m2 zu bedrucken. Erweiterte Priming-Optionen für vierfarbige HP A50 wasser- und pigmentbasierte CMYK-Tinten sind im Angebot. In-Line- und Near-LineBeschichtungssysteme für HP Primagenet und wasserbasierte Lacke können die Druckqualität verbessern. In Zusammenarbeit mit KBA bietet die T1100S einige Ausstattungs- und Automatisierungs-Optionen zur Grundversion. Dazu gehören Lackwerke für Primer und Endlacke, der automatische Papierrollenwechsler sowie die Automatisierung der Papierlogistik. Gegenüber analogen Drucktechnologien soll die Maschine bis zu einer Auftragsfläche von rund 20.000 Quadratmeter einen Kostenvorteil bieten. Das kommt allerdings inkjettypisch eben sehr auf die jeweilige Farbdeckung an. Die Auftragsbücher einer Druckerei müssen mit so einer Maschine im Drucksaal ohnehin gut gefüllt sein. Pro Stunde produziert das Aggregat drei bis vier Fußballfelder an bedruckter Wellpappe. ∑∑∑∑

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


WAS ERWARTEN SIE VON DER DRUPA? Die Drupa-Trendumfrage 2016 Bei der Drupa 2016 sollen wieder die großen Linien der künftigen Branchenentwicklung gezeichnet werden. Aber: Was interessiert Sie eigentlich am meisten bei der Drupa 2016? Mit welchen Vorhaben besuchen Sie die Messe? Welche Aussteller möchten Sie unbedingt besuchen und bei welchen Technologien erwarten Sie die größten Innovationen? Sagen Sie uns Ihre Meinung und beantworten Sie jetzt unsere Online-Umfrage!

www.4cmagazin.de/link/yourdrupa2016 Ihre Daten werden keinesfalls an Dritte weitergegeben und die Umfrage-Ergebnisse nur anonymisiert veröffentlicht!

Exklusiv. Das Business Breakfast. Die Drupa-Trendumfrage. Die Ergebnisse. 21. April 2016, 10.00 Uhr Stadttor 1, 40219 Düsseldorf

Erfahren Sie alle Resultate unserer Online-Umfrage bei unserem Pre-Drupa Business Breakfast am 21. April in der Drupa-City Düsseldorf. Registrierung und nähere Informationen unter www.amiando.de/drupa2016faq

Jetzt mitmachen und eines von

50 Drupa-Tickets gewinnen!


Business

Design

Tools

Druck 3D

Digital

Produkte

Beim Zeus Ein bulgarisches Start-up hat sich auf 3D-Imitationen von GötterStatuen aus der griechischen Mythologie spezialisiert. 1.000 Artefakte werden derzeit digitalisiert. Um bald in Museen oder auch in Souvenirshops aufzutauchen. Von Ingo Woelk

Mit dem Handscanner

Bnw: beigestell

t

Threeding.com berichtet von einem „neuen historischen Erhaltungsprojekt für die Digitalisierung einzigartiger griechischer Artefakte“. Das klingt durchaus dick aufgetragen. Der Aufwand für die Datenaufbereitung der göttlichen Figuren ist aber tatsächlich enorm. Threeding kooperiert bei dem Projekt mit dem luxemburgischen 3D-Technologieanbieter Artec und nutzt dessen hochauflösende Hand-Scannermodelle in Verbindung mit der Software Artec Studio, um die Relikte zu scannen und digitale 3D-Modelle zu erstellen. Die Kundschaft kann dann entweder die Vorlage als Download erwerben oder auch gleich den fertigen 3D-Druck bestellen. Die Vorlage für einen Zeus ist auf Threeding.com schon um knapp 50 US-Dollar zu haben, das fertige 3D-Druckmodell für knapp 80 US-Dollar. Andrei Vakulenko, verantwortlich für die Geschäftsentwicklung bei Artec3D, betont den flexiblen Herstellungsprozess der Skulpturen: lympische Götter. Vorolympische „Die Modelle der antiken Skulpturen können Götter. Sonstige Götter. Halbgötter. auf beinahe jedem beliebigen 3D-Drucker Heroen. Fabelwesen. Ungeheuer. Die ausgedruckt werden. Die meisten Modelle sind Kreativität der Griechen bei der Entwicklung allerdings texturiert, das heißt farbig, und sehen von Gottheiten ist ein himmlisches Geschenk besser aus, wenn man sie auf 3D-Farbdruckern für das Start-up Threeding.com. Der bulgarische wie MCOR Iris oder 3D Systems ProJet druckt.“ 3D-Dienstleister, gegründet von KunststudenFür Museen und Souvenirhändler ten, hat sich darauf spezialisiert, die Antike zu digitalisieren und die Vorlagen für den späteren Kultur oder Kommerz? Die 3D-Skulpturen könn3D-Druck oder auch die fertigen 3D-gedruckten ten in Museen Platz finden, um einen BildungsModelle der göttlichen Vielfalt im Web anzubie- auftrag zu unterstützen. Oder sie unterstützen ten – für Museen, für Geschäfte oder auch den die Umsätze von Souvenirshop-Besitzern. „Unseantikaffinen privaten Konsumenten. Hunderte rer Meinung nach ist diese Art von 3D-Druck für

die kommerzielle und wissenschaftliche Nutzung gleichermaßen interessant. In den Museen lassen sich die 3D-Scan- und 3D-Drucktechniken zu Restaurations- und Dokumentierungszwecken nutzen. Außerdem können 3D-Drucke ein-

Bnw: beigestellt

Artefakte antiker Gottheiten werden derzeit in einer Sammlung zusammengeführt. Nach Abschluss des Projektes sollen die 3D-Modelle von 1.000 Objekten online erhältlich sein.

O

42

„Die verwendete 3D-Scan- und 3D-Drucktechnik ist so präzise, dass die Druckerzeugnisse mit den Vorlagen fast identisch sind.“ Andrei Vakulenko, Artec3D-Experte

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


Design

Tools

Druck 3D

Digital

Produkte

Griechische Götter und Göttinnen, en gros und en detail: Die Plattform Threeding.com archiviert die 3D-Daten griechischer Artefakte und bietet die Daten zum Kauf an. Damit sich jeder seinen Gott, Halbgott oder auch sein Ungeheuer selbst drucken kann.

Bnw: beigestellt

Business

Kommerzielles Potenzial für den 3Dmaliger Kunstschätze als Anschauungsobjekte für Archäologie- und Kunststudenten verwendet Skulpturendruck liegt laut Vakulenko auch im Museum. „Bislang waren die Raumkapawerden.“ An der Produktqualität wird es laut zitäten in den Museum-Shops beschränkt Vakulenko nicht scheitern: „Die verwendete – meist wurden nur die Nachbildungen der 3D-Scan- und 3D-Drucktechnik ist so präzise, dass die Druckerzeugnisse mit den Vorlagen fast wichtigsten Objekte verkauft. Mit dem 3D-Druck und dem Service von Threeding identisch sind.“

können jetzt alle ausgestellten Gegenstände online als Souvenir angeboten werden.“ Hoffentlich werden künftige Generationen in Hunderten von Jahren bei ihren Ausgrabungen zwischen den griechischen Göttern und ihren Imitaten aus dem Web unterscheiden können. ∑∑∑∑

Fühlbare Effekte Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion

Sie jetzt Bestellen STERU M e u e n e unser TION.

OLLEK KARTENK enlos. Kost

ail fach ein E-Mt in e ie S n e .a 4-c Send .schwarz@ an martin

2/2016 43

www.4cmagazin.de/link/musterkarten


Business

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

Auf die Zeitung klicken Der britische Verlag Trinity Mirror testet ein neues System, das Inhalte gedruckter Zeitungen digital erweitert und auf die Smartphones der Zeitungleser spielt. Das Schöne daran: Die erweiterte Realität baut sich per Fingerberührung auf die gedruckte Zeitungsseite auf. Von Ingo Woelk

F

ür die Fans des FC Liverpool ist er ein Held auf dem Rasen. Blitzschnell konnte er Bälle erobern, rasch ein Spiel in die Offensive drehen und blieb bei Zweikämpfen hartnäckig am Ball, auch wenn er vom Gegner scharf attackiert wurde. Steven Gerrard, bis zum vergangenen Jahr Kapitän des FC Liverpool, ist einer, von dem man mehr wissen will. Das war wohl auch das Kalkül des Verlagshauses Trinity Mirror, als man sich entschied, eine interaktive Zeitung zu testen: Im „Liverpool Echo“, einem Regionalblatt, konnten die Leser über die Berührung einer bestimmten Fläche ein Video auf ihr Smartphone holen, in dem Fußballheld Gerrard seine größten Karriereerfolge zeigt.

Automatisch auf dem Smartphone Das Forschungsprojekt, das Trinity Mirror gemeinsam mit einem Forscherteam der Universität von Central Lancashire aufsetzte, heißt EKKO und soll gedruckte Inhalte auf den Mobilgeräten der Leser erweitern. Der Zeitungleser drückt dabei einen mit induktiver Farbe gedruckten Sensor auf der Zeitungsseite. Bei Berührung verbindet sich die gedruckte Seite mit einem netzbasierten Content Management System und einem AnalyseTool. Auf einer eigenen App auf dem Smartphone des Users wird dann eine Audio- oder Videodatei

44

gestartet. Die Inhalte sind dabei dynamisch: Wechselt der Verlag die Audiodatei aus, wird das EKKO-Interface auf der gedruckten Seite automatisch aktualisiert. Neben der Informationsvermittlung von Nachrichten ist es den englischen Forschern wichtig, eine Veröffentlichungsplattform zu realisieren, die echten Datenaustausch zwischen Papier und digitalem CMS gewährleistet. Die Kluft zwischen physikalischen und digitalen Informationen soll geschlossen, die Medienbrücke stabilisiert werden. Die Forscher wollen Erkenntnis erlangen, welche analytischen Daten aus Print abgeleitet und welche Nutzerdaten Verleger interessieren könnten. Die Userinformationen, die EKKO sammeln kann, beinhalten den Namen der Publikation sowie den Ort und die Nutzungsdauer. Außerdem werden die Klickzahlen und die zeitliche Nutzung der Audio- oder Videodateien aufgezeichnet.

Wo liegt die Einmaligkeit von EKKO, verglichen mit beispielsweise einem NFC-Chip? „Die Kosten sind bei NFC geringer“, gibt John Mills von der Universität Central Lancashire zu. „Aber der NFC-Vorgang erlaubt keine vergleichbare Interaktionserfahrung mit dem Druck selbst. Das Schöne an EKKO ist, dass Menschen direkt mit dem Druckerzeugnis interagieren und kein Gerät diese Erfahrung unterbricht.“ Mills fährt fort: „Ein Schlüsselelement von EKKO ist die Möglichkeit, Wechselwirkungen zu erfassen und zugleich Daten oder Informationen vom Papier zu empfangen oder an das Papier zu senden. Das verankert Papier potenziell im Internet der Dinge. Unser verbundenes Content-Management-System mit seiner Schnittstelle ermöglicht es Nutzern, Papier mit Audio oder extrahierten Daten zu füllen.“ Nicht nur in der Zeitung

Ohne Zwischentechnologie Nun ist EKKO nicht der erste Versuch, interaktive Features in der Zeitung zu etablieren.

„Das EKKO-Projekt wurde immer als kommerziell orientierte Forschung und Entwicklung

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


Business

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

„Ein Schlüsselelement von EKKO ist die Möglichkeit, Wechselwirkungen zu erfassen und zugleich Daten oder Informationen vom Papier zu empfangen oder an das Papier zu senden. Das verankert Papier potenziell im Internet der Dinge.“

Anekdoten vom Fußballhelden: Die Verlagsgruppe Trinity Mirror testet mit dem Projekt EKKO eine neue Form der erweiterten Realität. Per Fingerberührung auf das Papier werden auf dem Smartphone des Lesers Video- oder Audio-Content aktiviert.

angesehen“, erklärt Mills über die Technologie im Prototypen-Status. Eine Herausforderung bleibt die leitfähige Tinte. Sie muss robuster werden, um in der realen Umwelt zu bestehen. Dann kann sie eine nahtlose Infrastruktur aus interaktiven Seiten und dem CMS des Verlegers schaffen. Mills weiß auch, dass EKKO als Marketingtool Marktchancen hat: „Andere Unternehmen, die leitfähige Tinten erkunden, konzentrieren sich auf das Point-of-Sale-Marketing oder interaktive Broschüren. Auch wir sind daran interessiert, wie digitale Interaktion über eine Papierschnittstelle in einem breiten Spektrum von Branchen genutzt werden könnte. Zum Beispiel im Gesundheitswesen. Hier scheint es attraktive Möglichkeiten zu geben, etwa bei der Entwicklung von mit dem Web verbundenen pharmazeutischen Verpackungen.“ Mit dem Einsatz in der Zeitung aber sind die Forscher technisch am weitesten. Jetzt fehlt nur noch eines. Die Balance zwischen Kosten und Nutzen. Für Verlag und Leser. ∑∑∑∑

Bnw: beigestellt

John Mills, Forscher

Aufruf zur Teilnahme am Fedrigoni Top Award 2017

Für Designer, Drucker, Endkunden und Verlage Einsendeschluss 10. Juni 2016 Die Sieger des international anerkannten Wettbewerbs werden im Rahmen der feierlichen Preisverleihung 2017 in Barcelona gekürt

Informationen & Anmeldung www.fedrigonitopaward.com

2/2016 45 unterstützt durch


Business

Design

Tools

Druck

Digital

Produkte

Neu am Markt Tech in Use I

Makulaturwunder Die Über-Nacht-Onlinedruckerei PLS druckt als europäischer Betakunde mit der Konica Minolta KM-1 im B2+ Format Kleinauflagen mit geringem Ausschuss.

D

er Erfolg des Über-NachtOnlinedruckservice bescherte PLS im sächsischen Markkleeberg im Vorjahr Rekordumsätze. Der herkömmliche Offsetdruck wurde für das Unternehmen jedoch ein wenig unwirtschaftlich. Der Ausschuss beträgt in etwa 70 bis 150 Bögen pro Job, das Geschäftsmodell von PLS basiert allerdings auf einer durchschnitt-

Kapazitätflexibler Workflow Cloudflow Share, eine Erweiterung der Workflowlösung Cloudflow von Hybrid Software, bietet eine einzigartige Methode zur Datenübertragung zwischen mehreren Standorten. Cloudflow ist eine webbasierte Workflow-Lösung, die viele Druckvorstufensysteme, Ausgabegeräte und selbst verschiedene Produktionsstandorte durch eine gemeinsame Schnittstelle und zentrale Datenbank miteinander verknüpft. Cloudflow Share beruht auf nativer PDF-Technologie, die völlig offen und kompatibel ist; sie gibt Benutzern die Möglichkeit, verschiedene Cloudflow-Systeme miteinander zu verknüpfen, um Jobs, Dateien, Lizenzen, Benutzer, Workflows usw. zu übertragen.

46

lichen Auflage von nur 160 Druckbögen. Kaum Ausschuss Als europäischer Betakunde testet PLS die Digitaldruckmaschine Konica Minolta KM-1 im B2+ Format. Arndt Eschenlohr, Vorsitzender bei PLS, erklärt: „Künftig erwarten wir höchstens fünf bis zehn Bögen Makulatur pro Druckjob. Die Qua-

Die neue Software arbeitet mit Systemen, die eine Datenbank gemeinsam nutzen, sowie mit völlig unabhängigen Cloudflow-Systemen mit getrennten Datenbanken. Dies ermöglicht auch die Verwendung von Internetverbindungen mit niedriger Bandbreite und eliminiert die Notwendigkeit, teure Kommunikationsleitungen anzumieten. Die Anwender können Daten effizient an andere Standorte übertragen, an denen es mehr Kapazität oder spezielles Know-how gibt, und dies mit der Möglichkeit, nur den Teil eines Jobs zu übertragen, der aktualisiert werden muss – eine Funktion, die Cloudflow Share von Hybrid Software automatisch ausführt. Die Position, der Ort sowie der aktuelle Planungsstand jedes Jobs sind vom Benutzer leicht einsehbar. Cloudflow Share arbeitet mit Standard-

Die KM-1 von Konica Minolta: Die erste dieser Maschinen steht nun beim Druckdienstleister PLS.

lität der Drucke, die aus der KM-1 kommen, ist fantastisch.“ Der Einsatz von UV-Druckfarben erlaubt dem Unternehmen die schnelle, einfache Weiterverarbeitung von Drucken in Offset-Qualität bei Verwendung von standardmäßigen Offset-Papieren. Es gibt keine Benachteiligung, weil vorbeschichtet werden muss oder ausschließlich Digitaldruck-Bedruckstoffe genutzt

werden könnten. Eschenlohr erhofft sich noch weitere Wettbewerbsvorteile: „Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Übernahme einer KM-1 ist unsere Absicht, neue Märkte zu erschließen, wie beispielsweise Verpackungsdruck. Von dem wissen wir, dass er ein Wachstumsbereich im Digitaldruck sein wird.“ www.printlogisticservices.com

Fileservern und kann selbst mit Workflowsystemen anderer Anbieter eingesetzt werden. www.hybridsoftware.com

Wie Kristall Arctic Paper hat mit Munken Kristall eine Papiersorte auf den Markt gebracht, die eine lange und ungewöhnliche Entwicklung hinter sich hat. Ein CIE-Wert von 155, das ist erstmal nicht besonders hoch. Doch ein hoher Weißegrad war das gesetzte Ziel bei der Entwicklung von Munken Kristall, dem vierten Farbton der Munken-Produktfamilie. Um den zu erzielen, konzentrierte sich der Entwicklungsprozess auf die

Munken-Serie: Jetzt komplett mit der Variation Kristall. Helligkeit nach ISO und auf einen optimalen Weißton gemäß LAB. Die ausgewogene Kombination dieser Werte schafft einen natürlichen und warmen Look, dessen Weiße den visuellen Ausdruck des Papiers noch intensiviert. Munken Kristall ist seit Anfang März europaweit erhältlich. www.arcticpaper.com

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


Business

Design

Pigment-Talent Das Inkjet-Endlosdrucksystem Océ Color Stream 6000 produziert mit neuen Chromera-Tinten. Die neuen Tinten bieten eine absolut präzise Farbwiedergabe, einen größeren Farbraum und eine höhere optische Dichte im Akzidenzdruck. Durch den hohen Pigmentanteil der ChromeraTinten werden die Einsatzmöglichkeiten der Druckmaschine erweitert und ermöglichen die Verwendung leichterer Substrate, da diese Tinten einen geringeren Durchscheineffekt haben und auch auf ungestrichenen oder Inkjet-optimierten Papieren eine höhere Dokumentqualität bieten. Die so genannte Océ Head SafeTechnologie ermöglicht den einfachen Wechsel zwischen S/W- und Vollfarbdruck. Die Color Stream 6000 Chroma leistet Druckgeschwindigkeiten von 48 bis 127 Metern pro Minute im Vollfarbmodus. Bei S/W-Aufträgen wird eine optionale Druckgeschwindigkeit von maximal 150 Metern pro Minute angegeben. Erweiterte Bildverarbeitungstechnologien und die neuen „Pre-Fire“-Funktion, die eine einheitliche Tröpfchengröße und -positionierung gewährleistet, sorgen für eine gleichmäßige Farbdeckung auf großen Volltonflächen. www.canon.de

Tools

Das Drucksystem ist skalierbar bei Geschwindigkeit, Volumen und Anwendungsvielfalt. Die Trivor 2400 kombiniert eine starke Leistungsfähigkeit mit einer höheren Geschwindigkeit (168 Meter/min beim Farb- und 200 Meter/min beim S/W-Druck) auf geringer Stellfläche. Integrierte Automatisierungsfunktionen stellen eine hervorragende und konsistente Bildqualität durch Inline-Dichteoptimierung, Clear-Pixel-Technologie sowie automatisiertes Erkennen und Korrigieren ausgefallener Druckdüsen sicher. Gemeinsam mit EFI wurde der Xerox IJ Print Server entwickelt, der eine Vielzahl von Datenströmen für verschiedenste Anwendungstypen verarbeiten kann. Der Server vereinfacht die Integration, bietet ein umfassendes Farbmanagement und lässt sich nahtlos in die bestehenden Workflows einfügen. www.xerox.de

Druck

mehr ganz so neue Modell ist mit einem neuen Multibit-LEDSchreibsystem ausgestattet, das ein in der Branche einmaliges rechentechnisches Rasterverfahren verwendet und für eine extrem konstante, hohe Druckqualität mit minimalen Bildfehlern sorgt. Umschaltbare Farbstationen ermöglichen den Druck mit unterschiedlichen Farbreihenfolgen und Farbkombinationen. Die neue Nexpress-Plattform erfordert weniger Aufwand und Eingriffe des Bedieners und kann längere Bogen (max. 1.219 mm lang) bedrucken, um zusätzliche Anwendungen für den Einzelhandel und andere Sonderanforderungen abzudecken. Die neue Kodak Nexpress

Xerox Trivor 2400: Braucht wenig Platz, bietet aber viele Möglichkeiten.

Genau richtig

Die nächste Nexpress

Mit dem Endlosdrucksystem Xerox Trivor 2400 Inkjet Press haben Druckdienstleister eine Plattform, die gemeinsam mit ihrem Geschäft wachsen kann.

Die digitale Kodak Nexpress ZX3900 unterstützt dickere Papiere und die Verwendung synthetischer Bedruckstoffe. Die neue Plattform für das nicht

Opaque White Dry Ink (Deckweiß) für das fünfte Druckwerk der Druckmaschinen ergänzt die bereits erhältlichen neun Dry Inks. Sie erzielt in einem einzigen Maschinendurchgang eine ausgezeichnete Deckung und sorgt bei der Kleinauflagenproduktion von Anwendungen,

Digital

Produkte

Aufpoliert: Die Kodak Nexpress ZX3900. wie Verpackungen, Schildern, Etiketten oder Einladungen, für eine höhere Produktivität und Qualität. www.graphics.kodak.com

Mobile Produktionsverwaltung Die cloudbasierte mobile Plattform HP PrintOS vereinfacht und automatisiert das Management der Druckproduktion. PrintOS kann mit den HPDigitaldrucktechnologien Indigo, PageWide Web Press sowie Scitex und Latex verwendet werden. Die Plattform bietet eine Reihe von intuitiv bedienbaren webbasierten und mobilen Anwendungen, mit denen Druckdienstleister ihre Produktion einfacher verwalten und automatisieren können. Die Cloud-Konnektivität ermöglicht Kunden darüber hinaus, den Status ihrer Druckmaschinen per Fernzugriff zu überwachen sowie ihre Produktionsleistung zu kontrollieren. Die Anwendung „Box“ vereinfacht die Erstellung von Druckaufträgen aus nichtautomatisierten Quellen wie E-Mails und File-Transfer-Services. Häufig

2/2016 47


Business

Design

erfordert die Auftragsabwicklung im Vorfeld der Produktion einen unverhältnismäßig großen Zeit- und Arbeitsaufwand. Box standardisiert viele Prozesse und reduziert damit diesen Mehraufwand. „Site Flow“ ist ein Tool, das automatische Auftragserteilung, die Druckvorstufe und Shopfloor-Management in sich vereint. Die Anwendung ist für Druckdienstleister in den Bereichen Business-to-Business und Business-to-Businessto-Consumer gleichermaßen geeignet. Site Flow ermöglicht Druckdienstleistern, noch einfacher täglich hunderte, tausende oder zehntausende individueller personalisierter Druckaufträge zu produzieren und bis zum Endkunden zu liefern. www.hp.com/de

Sehr weiß Der OKI Pro9542dn eignet sich überall dort, wo Weißdruck oder vollflächiger Druck lebendiger Farben auf dunklen, transparenten oder farbigen Medien benötigt wird. Das A3+-Fünffarb-System druckt das gesamte Spektrum der Prozessfarben mit dem Zusatz der fünften Spotfarbe Weiß in einem Arbeitsschritt. Das Besondere dabei: Der Drucker bringt den Weißtoner als erste Farbe auf. Das sorgt für extrem hohe Passgenauigkeit und Farbbrillanz bei weiß unterlegten Vollfarbdrucken auf diversen Medien. So wirken beispielsweise bedruckte Klarsichtfolien, kreative Mailings und Grußkarten oder farbige Umschläge dank weißem Unterdruck besonders farbintensiv. Der Weißtoner ist lichtundurchlässig und lässt sich auch als Deckweiß verwenden. Aufgrund des geraden Papierwegs verarbeitet der Drucker auch schwere

48

Tools

Weiß zuerst: Der neue OKI Pro 9542dn

Grammaturen von bis zu 360 g/ m² mühelos. Zudem lassen sich alle Formate von A6 bis A3+ und sogar Banner mit einer Länge von bis zu 1,32 Meter ohne Probleme bedrucken. Mit einer hohen Druckgeschwindigkeit von bis zu 50 Seiten pro Minute kombiniert der OKI Pro9542dn brillanten LED-Druck mit der ProQ Multi-Level-Technologie von OKI. Diese Technologie für digitale Bildbearbeitung sorgt dank besonders feiner Farbtöne und Farbabstufungen für eine bestechende Druckqualität. www.oki.de

Druck

Digital

Beschleunigter Schwarz-WeißDruck In das Produktionsdrucksystemreihe Bizhub 1250e sind neue Endverarbeitungsoptionen und verbessertes Workflow-Management integriert. Die neuen Modelle Bizhub Pro 1052e, Bizhub Press 1052e, Bizhub Press 1250e und Bizhub Press 1250eP vereinfachen und beschleunigen Workflows durch Unterstützung des InlineFinishers von Konica Minolta. Durch ihn kann der gesamte Druck- und Endverarbeitungsprozess automatisiert werden. Die neue Broschüreneinheit SD513 bietet optional vollständig automatisierte Rillungs- und Dreiseitenbeschnitt-Funktionen sowie eine Buchrückenpressung.

Produkte

Dank der Kompatibilität mit dem automatisierten Broschüren-Finisher von Watkiss, einer Lösung für hochwertigen Inline-Broschürendruck, können weitere Bearbeitungsphasen nahtlos integriert werden. Zu den weiteren Optionsmodulen von Konica Minolta gehören ein exklusives Envelope-Kit für den Umschlagdruck sowie eine Glättungseinheit mit optionaler Papierrückbefeuchtung. Die neuen Systeme beinhalten Konica Minoltas Tone Curve Utility für professionelle Gradationsund Rasteranpassungen und bieten kürzere Bearbeitungszeiten: Der Bizhub Press 1250e/eP kann bis zu 125 Seiten/min im Format A4 oder 70 Seiten/min im Format A3 drucken, während der Bizhub Press 1052e bis zu 105 Seiten/min im Format A4 oder 60 Seiten/min im Format A3 produziert. www.konicaminolta.de

Organisationsstarkes Multifunktionssystem Die Image Runner Advance 8500 Pro-Serie von Canon umfasst eine Reihe von technischen Neuerungen, um die Gesamtkosten zu senken. Die Schwarz-Weiß-Multifunktionssysteme verbinden leistungsstarke Scanfunktionen mit

Image Runner Advance 8500 Pro-Serie: Mit TouchscreenDisplay leicht wie ein Smartphone zu bedienen.

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


Business

Design

der Canon Lösungs-Plattform zur Integration und Optimierung von papierbasierten Prozessen. Anwender können Informationen direkt über das System erfassen, archivieren, verarbeiten und an nahezu jeden Ort in beinahe jedem Format weiterleiten. Ein einheitliches und leicht bedienbares, grafikorientiertes Benutzermenü bietet in Verbindung mit einem W VGA-fähigen TouchscreenDisplay die gleiche einfache Bedienung wie ein Smartphone oder ein Tablet-PC. Mit neuen Personalisierungsfunktionen lässt sich der Startbildschirm, die Sprache, persönliche Workflows, Adressbücher und Einstellung an jeden Nutzer anpassen. Mithilfe von Videounterstützung und der automatischen Erfassung von Medienformaten sowie einer Fehleinzugskontrolle am Originaleinzug wird die Erledigung von Aufgaben beschleunigt. Die neu hinzugefügten Bewegungssensoren verringern Wartezeiten der Nutzer vor dem System genauso wie den Stromverbrauch. Mit der Ergänzung um die standardmäßige Unterstützung von Mopria, PDF-Druck und Wi-Fi sowie die optionale NFC-Unterstützung wird das umfangreiche Angebot von Canon für das mobile Arbeiten erweitert. www.canon.de

8-Farben-HDDruck Mit einer Druckbreite von 630 mm ist der Sawgrass VJ 628 speziell für das größere Format und die Produktion in hohen Auflagen gedacht. Als branchenweit erste voll integrierte 8-Farben-Sublimationsdrucklösung dieser Größe ist der VJ 628 mit einem erstklassigen Hochgeschwindigkeitsdrucker von Mutoh ausgestattet, inklu-

Tools

sive der i2-Drucktechnologie, die Streifenbildung und Abrisskanten nahezu vollständig unterbindet. Er ermöglicht den randabfallenden Druck auf Produkte mit einer Breite von 24 Zoll (610 mm). Seine leistungsstarken Druckköpfe unterstützen eine Auflösung von bis zu 1.440 x 1.440 dpi. Dieses System, das speziell für das größere Format und den Sublimationsdruck in hohen Auflagen entwickelt wurde, eignet sich für Beschilderungen für den Innenbereich, die Reproduktion von Kunst und Fotografien oder die Herstellung von personalisierten Geschenken und Werbeartikeln in hohen Auflagen. www.sawgrassink.com

Farbstabil Mit der Lentikularfolie 3D 28 LPI UV-MF schließt DP Lenticular eine Lücke im Markt für mittel- bis großformatigen Flachbettdruck. Mit einer Stärke von 2,15 Millimetern und einem Betrachtungswinkel von 37 Grad eignet sich die Lentikularfolie 3D 28 LPI UV-MF für dreidimensionale Anwendungen auf Mittelformat-Digitalsystemen. Sie ergänzt das Produkt 3D 20 LPI UV-LF für Großformatanwendungen. Beim in Europa durchgeführten Extrudieren der beiden Varianten kommt PETG-UV-Harz zum Einsatz. Die Folien sind somit ideal für den Gebrauch in Innenräumen, etwa Flughäfen, U-Bahn-Stationen und Bahnhöfen, sowie im Außenbereich, beispielsweise an überdachten Bushaltestellen. Um Farbstabilität zu erzielen, wird mit einem speziell entwickelten UV-Schutzharz extrudiert. PETG-UV ist darüber hinaus feuerbeständig und wesentlich transparenter als

Druck

andere Harze. Die Folie wurde so entwickelt und hergestellt, dass die Druckerei das im Interlacing-Verfahren erstellte seitenverkehrte Bild mit konventionellen oder UV-Druckfarben direkt auf die glänzende Oberfläche (Rückseite) der Lentikularfolie drucken kann. www.dplenticular.com

Digital

Produkte

Halbtoneffekte erzielt. Da sich die Folie sauber ablöst, sind Metalliceffekte gleichermaßen für große Flächen wie für kleinteilige Motive möglich. Weißflächen, wie sie zum Beispiel für Barcodes benötigt werden, lassen sich einfach aussparen. www.horizon.de

Heiße Effekte Durch die Kombination aus Digitaldruck und Transfer einer metallischen Schicht können individuelle Metallicelemente schon ab der ersten Auflage rentabel realisiert werden. Hot Stamping macht das auf Foliant-Kaschiermaschinen möglich. Das Veredelungsverfahren Hot Stamping für den Digitaldruck ermöglicht metallische Dekorationen und kann ganz einfach auf den Kaschiermaschinen Foliant Mercury 400 SF und 530 SF sowie Taurus 530 SF nachgerüstet werden. Die Handhabung entspricht der klassischen Folienkaschierung, sodass keinerlei Umstellungen erforderlich sind. Die Nachrüstung beinhaltet die Installation eines Aufwicklers sowie ein Update der Software. Mit Toner oder Flüssigtoner wird in Folge zuerst das Design gedruckt. Danach wird die Hot-Stamping-Folie auf das Material übertragen, wobei die metallisierte Dekorschicht nur am vorgedruckten Design haften bleibt. Nachdem die PET-Trägerfolie entfernt wurde, folgt der Digitaldruck und je nach Wunsch eine zusätzliche Lackierung. Hot Stamping lässt sich in Verbindung mit digitalem Bogendruck einsetzen, durch Überdruckung mit konventionellen oder UV-Digitaldruckfarben wird ein breites Spektrum an Metallicfarben sowie auch

Xeikon Trillium One: 60 Meter pro Minute soll die Maschine verarbeiten können.

FlüssigtonerEntwicklung Zur Drupa wird der belgische Digitaldruckhersteller Xeikon seine Flüssigtoner-Maschine Trillium One vorstellen. Die Drupa wird Bühne für eine Entwicklung, die eigentlich schon vor einigen Monaten hätte fertig sein sollen. Der belgische Digitaldruckhersteller Xeikon präsentiert die erste Flüssigtoner-Entwicklung des Hauses, die Trillium One. Das Branding als Trillium One lässt vermuten, dass es die erste Maschine in einer künftigen Flüssigtoner-Modellreihe sein könnte. Die Flüssigtoner-Maschine läuft mit einer Geschwindigkeit von derzeit 60 Metern pro Minute bei 1.200 dpi und kann Papierbahnen mit einer Breite von 500 mm verarbeiten. Sowohl Geschwindigkeit wie

2/2016 49


Business

Design

auch Papierbreite dürften Ausgangspunkte für technologische Erweiterungen sein. Möglicherweise, so heißt es bei Xeikon, könnte die Maschine auf bis zu 120 Meter pro Minute beschleunigt werden. Den Flüssigtoner stellt Xeikon teilweise im gleichen Produktionsprozess her wie auch schon bisher den Trockentoner. Für die Consumables führt Xeikon den Markennamen "Tonnik" ein. www.xeikon.com

Tools

Digital lackiert Steinemann Technology präsentiert eine neue digitale Lackiermaschine für kleinere Bogenformate. Für Spotlackierungen auf Papier oder Karton in Formaten bis 760 x 760 Millimeter stellt Steinemann Technology eine neue digitale Lackiermaschine, die Dmax 76, vor. Die Dmax 76c ist das Einstiegsmodell der Serie für das gleiche Bogenformat. Für kleinere Bogenformate

Druck

sind die beiden mit der dmax 76 eine schmalere Version für Spotlackierungen auf Papier- und Kartonbogen in Formaten bis 760 x 760 mm vor. Abgerundet wird die dmax-Familie mit einem Einstiegsmodell dmax 76c ebenfalls für das gleiche Bogenformat. Schon 2014 hatte Steinemann die Dmax 106 für das B1-Bogenformat vorgestellt. Alle drei Systeme warten mit einer Auflösung von 600 dpi auf und erreichen eine Leistung von

Digital

Produkte

bis 10.000 Bogen pro Stunde. www.steinemann.com ∑∑∑∑

Tech in Use II

Onlinedruckerei kauft Manroland 708

Kollin Medien erweitert das Druckzentrum mit einer Wendemaschine samt Lackwerk.

I

m Druckzentrum von Kollin Medien, Betreiber des OnlineDruckportals Print 4 Reseller wird im April eine Wendemaschine von Manroland Sheetfed in Betrieb gehen. Die 708 Hi Print samt Lackwerk soll den hohen Takt der Druckerei in Neudrosselfeld noch weiter erhöhen. Geschäftsführer Olav Kollin kann das alles ganz genau ausrechnen: „Wir versprechen uns vom neuen simultanen Plattenwechsel von Manroland immense Effizienzverbesserungen. In Zeiten von immer kleineren Auflagen macht es einen großen

50

Unterschied, ob man die Druckplatten seriell wechselt – das bedeutet bei acht Druckwerken auch acht Minuten – oder ob eben diese Zeit komplett entfällt. Wir rüsten etwa 10.000 mal im Jahr. Alleine durch den SPL sparen wir uns nun 10.000 mal acht Minuten – das entspricht 166 Schichten“. Die Veredelungsmöglichkeiten über das Lackwerk umfassen auch InlinePerforieren und InlineStanzen. Die Maschine ist darüber hinaus für LED-Technologie vorbereitet. www.kollin.de

Installation der Manroland 708 bei Kollin Medien: 166 Schichten durch Rüstzeitminimierung eingespart.

PRÄGEFOLIENDRUCK BLINDPRÄGUNG LETTERPRESS DER PREMIUM-SHOP FÜR IHRE DRUCKSACHEN WWW.DRUCK-ELITE-PREMIUM.DE

4c Magazin für Druck, Design & digitale Medienproduktion


DAS NEUE 4C-ABO.

Jetzt mit kostenlosem Zugang zu 4c PLUS, dem Contentshop von 4c.

www.4-c.at/abo

Holen Sie sich jetzt das neue JAHRESABO von 4c . Sechs Ausgaben und unbeschr채nkter Zugang zu allen Storys in unserem Contentshop.

www.4-c.at/abo


Die Zukunft soll einfacher werden. Auf Knopfdruck. Einfacher und schneller Einsatz unserer Produkte. Leichte und effiziente Steuerung Ihrer Prozesse und Anwendungen. Das alles integriert in einem cleveren System. Wir nennen es: Simply Smart. › heidelberg.com/drupa

drupa 2016 in Halle 1. 31. Mai bis 10. Juni.

Heidelberger Druckmaschinen Vertrieb Deutschland GmbH Gutenbergring, 69168 Wiesloch, Deutschland Telefon 06222 8267456, www.heidelberg.com


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.