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09/2018

HIGH SPEED

Geht scho’!

Audienz beim Kaiser: Franz Klammer entschlüsselt für uns seine Erfolgsformel. Warum Sie an die Liebe auf den ersten Blick glauben sollten. Und wie wir Wölfe zu unseren Verbündeten machen.


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Foto: Picturedesk/ÖNB/Lothar Rübelt

BILD ZUM HEF T

Gutes Gleitmittel. Als Max Fischer 1922 in Deutschland das Skiwachs erfand, ahnte er nicht, dass es spätestens bei den Olympischen Spielen 1956 im italienischen Cortina d’Ampezzo jedes Serviceteam verwenden würde (siehe Foto). Bis heute jedenfalls macht seine Erfindung den Skizirkus erst so richtig schnell.

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4 EDITORIA L

I M P R E S S U M

Schneller! Höher! Stärker! Das Streben nach Superlativen ist längst kein rein olympisches Motto mehr. Egal, in welchen Lebenslagen – wir müssen Grenzen sprengen. Wir müssen Erste sein. Siegen, lautet die Devise, koste es, was es wolle. Nun kann man natürlich auf die Schnelle sagen: Dann muss eben Entschleunigung her! Doch das wäre wohl recht rasch auch recht langweilig. Schließlich macht die richtige Dosis Geschwindigkeit einfach verdammt viel Spaß. Also haben wir uns auf die schönen Dinge des schnellen Lebens konzentriert. Die Liebe zum Beispiel, die unser Sein innerhalb einer Zehntelsekunde auf den Kopf stellen kann. Oder neue Trends und Quick Fixes, die den Alltag blitzschnell erleichtern. Außerdem durften wir Persönlichkeiten wie Abfahrtskaiser Franz Klammer oder Kunstgröße Erwin Wurm auf den Zahn der Bestzeit fühlen. Um am Ende Ihnen Lesestoff servieren zu können, für den Sie sich hoffentlich gerne etwas mehr Zeit nehmen möchten. Denn: Ein Quäntchen Entschleunigung kann gerade am Ende dieses turbulenten Jahres sehr wohl zielführend sein – 110%ig! Herausgeber „Die Presse“ Verlags-Gesellschaft m.b.H. & Co KG, Hainburger Straße 33, 1030 Wien Medieninhaber & Konzeption Proverbi GmbH, Heinrichstraße 112/EG/018a, 8010 Graz Verlagsadresse 110% Magazin, Margaretenstraße 56/4/46, 1050 Wien, office@110prozent.at Hersteller Oberndorfer Druckerei GmbH, Mittergöming 12, 5110 Oberndorf Anzeigen Tel.: +43/(01)/514 14 535, E-Mail: anzeigenleitung@diepresse.com Creative Direction Nicolas Frey / Art Direction Barbara Kretschmar Grafisches Konzept Albert Exergian / Social Media Nicola Powell Redaktion Manfred Behr, Alexander Kern, Robert Kropf, Christiana Ogunfojuri, Julia Pollak, Johannes Stühlinger Fotoredaktion Nini Tschavoll / Lektorat Carola Kilga / Produktion Michael Schmid Coverfoto Jork Weismann / Cover Bildbearbeitung Retoucherie, Nicoletta Sobotta

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08 Liebe in der ersten Zehntelsekunde Wenn man heiße Liebe mit kühlem Forschergeist betrachtet, ist sie eine schnelle Sache: Wir verlieben uns wahrlich in Windeseile. Aber: Ist das überhaupt gut für uns? Und: Worauf kommt’s noch an?

16 Coverstory: Franz Klammer im großen Geburtstagsinterview. Highspeed-Ikone Franz Klammer schildert zu seinem 65. Geburtstag im Interview, wie gut es sich anfühlt, in der Eile Zeit zu haben und sich dem kontrollierten Unkontrolliert-Sein hinzugeben.


5 INHA LT

52 Ohne Bindung gibt’s kein Halten mehr In ihrer Garage im Zillertal haben Wolfgang Nyvelt und Stefan Gruber Snowboards ohne Bindung entwickelt. Nun fährt die internationale PowderCommunity auf ihre Bretter ab.

22 Erwin Wurm – der Entschleunigte

Fotos: Getty Images, Inge Prader, Gregor Kuntscher, Hersteller Illustration: Clara Berlinski

Der Ausnahmekünstler verarbeitet seine Hassliebe zu Autos in seiner Kunst. Privat ist er umgestiegen: Seit einem Unfall ist Speed Nebensache. Wichtig ist: umweltschonend. Ein ungewöhnliches Interview.

40 Das jüngste Gericht: Harald Irka kocht auf Mit 23 Jahren galt Harald Irka als „jüngster Drei-Hauben-Koch der Welt“. Inzwischen ist er 27, aber vermutlich stimmt’s noch immer. Der Chef des „Saziani Stub’n“ kocht für uns blitzschnelle Ricotta Gnudi.

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WEITERE THEMEN: Der Lauf der Zeit: Wie Spitzenleistung messbar wird (S. 14); Verrücktes Huhn mit großem Ego! Wie Sofia Goggia die Skiszene auf Trab hält (S. 26); Christls Welt: Quick Fixes, die schön machen (S. 30); Die Wölfe kommen! Warum wir keine Angst vor den Zuzüglern haben müssen (S. 36); Der Traum von Olympia: Eiskunstläuferin Sophia Schaller im Portrait (S. 46); Mieten ist das neue Kaufen (S. 50); Bergauf mit Passion: Skitouren als Entschleuniger (S. 56); Wir wünschen einen guten Rutsch! Was man drauf haben muss, um mit 75 Sachen übers Eis zu krachen (S. 62)


6 1 0 0 % SIND EBEN NICHT GENUG

M EH R W I S SEN, A LS M A N B RAU CHT

Forscher der Universität Regensburg haben festgestellt: Eizellen sind die schnellsten Lebewesen der Welt! Sie legen pro Sekunde das 500-fache ihrer Körperlänge zurück. Im Vergleich: Ein Sportwagen müsste mit 6 000 km/h geblitzt werden, um auf das gleiche Tempo zu kommen.

DIE RICHTIGEN 10 % MEHR LE W IS HA MILTO N Dass der frischgebackene Formel-1-Weltmeister ein wahrer Highspeed-Junkie ist, liegt auf der Hand. Was man aber weniger über den 33-Jährigen weiß: Er hat einen Bruder mit Behinderung, für den er sich stets einsetzt. Er engagiert sich als Unicef-Botschafter und isst aus Respekt vor Tieren nur vegane Speisen. Ein Mann also, der ganz auf 110 % gebürstet ist.

10 % BRILLANTOHRRING Ü B ERT REIB U NG D ES M ON ATS

„Ich geh’ n ur m a l eben Zigaretten holen ! “

15 % BODENHAFTUNG

20 % K ÄMP FERNATUR

In seinem Song „Ich war noch niemals in New York“ greift Udo Jürgens diese Phrase auf. Heute bezeichnet man das exakte Gegenteil von Speeddating passend als „Ghosting“. Und das passiert relativ häufig: 13 Prozent aller Beziehungen erleben ein derart abruptes, unvorhersehbares Ende.

25 % INSTAG RAM

Ich will doch nur schweben! Das Seepferdchen ist nicht nur hübsch anzusehen, es schwebt vor allem auch ganz schön langsam durch die Weltmeere. Spitzengeschwindigkeit: eineinhalb Meter pro Stunde. Das klingt jedenfalls nach beneidenswerter Entschleunigung!

40 % NIC OLE S C HERZING ER 110% HIGHSPEED

Foto: Getty Images

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Liebe in der ersten Zehntelsekunde Hundert Millisekunden. 0,1 Sekunden. Eine Zehntelsekunde. So schnell stellt unser Gehirn laut Wissenschaft fest, ob wir uns verlieben oder nicht. Ist das sinnvoll? Und auf was kommt es noch an?

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ie Liebe zwingt selbst Prinzen in die Knie. Wann er wusste, dass Meghan für ihn die Richtige sei? Prinz Harry nestelte bei dieser Frage nervös an seinem Jackett herum. Doch dann rief er mit breitem Lachen aus: „Als wir uns das erste Mal gesehen haben!“ Der magische Moment, wenn der Blitz einschlägt, die Erde still steht und Amors Pfeil uns trifft: Shakespeare hat darüber geschrieben, Wolfgang Ambros davon gesungen. Liebe auf den ersten Blick. Ein schlagartig gefälltes Urteil, das über uns verhängt wird und auf das wir keinen Einfluss zu haben scheinen. Sollen wir darauf vertrauen? Immerhin beschäftigt das Thema nicht nur Singles, sondern auch die Wissenschaft. Die Liebe, sagt sie, ist im Grunde eine schnelle Angelegenheit. Denn sie fußt vor allem auf einem: der ersten Begegnung. Die erste Zehntelsekunde ist entscheidend: „In dieser Zeit bildet sich unser Gehirn ein Urteil von der Persönlichkeit eines anderen, das wir selten revidieren“, weiß der Wiener Evolutionsbiologe und Verhaltensforscher Karl Grammer. „Und in dieser Zeit stellen zwei Menschen auch fest, wie hoch das Interesse aneinander ist – und ob der andere als Partner in Frage kommt.“ (Siehe Interview auf Seite 10.) Um uns ein Bild zu machen von jemandem, den wir das erste Mal treffen, zieht das Gehirn das äußere Erscheinungsbild heran. In der Amygdala, einer Hirnregion, die unabhängig vom Verstand arbeitet und auch für Furcht und das Einschätzen von Situa-

BA RDIA MO N SHI PSYC HO LO G E Ist mit seinem Institut für Vitalpsychologie seit 1999 gemeinsam mit seiner Frau als Psychologe, Berater, Trainer und Coach aktiv.

C A RO LIN E E RB PSYC HO LO G IN Die Klinische und Gesundheitspsychologin hat in Wien studiert, bietet Einzel- und Paarsettings an und ist auch für Parship tätig.

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tionen zuständig ist, wird bewertet, ob wir als schön empfinden, was wir sehen. Denn schön ist gut. Womit, was die Partnerwahl und den Mythos von der Liebe auf den ersten Blick betrifft, ein Vorurteil Gewissheit wird: dass es nämlich schöne Menschen leichter haben, so Grammer – im Leben wie bei der Partnersuche. Die Schlüsse, die sich aus evolutionstheoretischer Sicht daraus ergeben, sind beileibe nichts für Romantiker. Die Suche nach einem Partner, erklärt der Forscher, funktioniert nach den Gesetzen des Marktes. Es geht um den Wert, den man einbringt. Auf der Wunschliste für eine Beziehung stehen laut Studien vor allem die Attribute nett und verständnisvoll, aber auch sozioökonomischer Status – und eben Attraktivität, die in der ersten Begegnung ausschlaggebend ist. Investment macht Liebe: Kapitalisierung pur. „In der Regel bekommen Mann und Frau auf dem Partnermarkt das zurück, was sie selbst anbieten“, stellt Karl Grammer fest. Für die Soziologin Eva Illouz, die in ihren Büchern die Zusammenhänge zwischen Gefühlen und Konsumgesellschaft erforscht, sind marktwirtschaftliche Denkweisen im Zusammenhang mit der Liebe nichts Neues. „Menschen denken in wirtschaftlichen Zusammenhängen übereinander nach“, gab sie einmal zu Protokoll. Allein die Suche nach einem Partner mit einem gewissen Bildungsgrad stelle ein eindeutiges Wertattribut dar, das mit der Sehnsucht nach einem Seelenverwandten nur noch bedingt zu tun hat. „Emotionales Denken ist nicht mehr fern von ökonomischem Denken.“

Fotos: Laurent Ziegler, Parship

Text: Alexander Kern


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„SCHÖNHEIT IST UNDEMOKRATISCH“

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ie entsteht Liebe? Damit hat sich Karl Grammer, ehemals Professor am Department für Anthropologie der Universität Wien, wissenschaftlich im Feld der Attraktivitätsforschung auseinandergesetzt. Denn Schönheit macht Erfolg – und ist auch wesentlich dafür verantwortlich, dass Paare zueinanderfinden.

„Nach sechs bis zwölf Monaten ist der psychische Rausch vorbei und es stellt sich die Frage, ob die Liebe dem Alltag standhält. “ CAR OLI NE ERB

beendet und das Paar geht idealerweise in die Phase der echten Liebe über. Das Gefühl von Geborgenheit und Nähe entsteht nämlich erst allmählich. Und es stellt sich die Frage, ob die Liebe auf den ersten Blick dem Alltag standhalten kann. „Ähnlicher Bildungsgrad, Interessen, Persönlichkeitsmerkmale und ähnliche Ansichten betreffend Partnernähe helfen dabei“, weiß Erb. Das Risiko der Enttäuschung ist dennoch höher als gewöhnlich. Die Expertin rät jedenfalls, sich vom Idealbild der romantischen Liebe nicht verrückt machen zu lassen. Und empfiehlt, evolutionspsychologische Theorien nicht zu dogmatisch zu sehen. „Man muss keine Angst vor der Liebe auf den ersten Blick haben, aus Angst, sie hält nicht – sich vor etwas zu hüten, das einschlägt wie der Blitz, ist ohnehin zwecklos.“

K A RL G RA MME R Der emeritierte Professor der Uni Wien ist Verhaltensforscher und Evolutionsbiologe. Er beschäftigte sich mit Attraktivitätsforschung und schrieb das Buch „Signale der Liebe“.

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Herr Professor, gehen wir gleich aufs Ganze: Existiert die Liebe auf den ersten Blick? KARL GRAMMER: Ja, das ist wissenschaftlich mehr oder weniger erwiesen. Wir haben Versuche durchgeführt, aus denen ersichtlich wurde: Wenn zwei Menschen sich treffen, kann man nach einer Zehntelsekunde vorhersagen, ob sie sich mögen – und wie hoch das Interesse aneinander ist. Wir entscheiden relativ schnell, ob jemand als Partner in Frage kommt oder nicht. Eine Zehntelsekunde bzw. hundert Millisekunden – das klingt sehr, sehr schnell. Wenn wir jemanden treffen, ahnen wir von solchen Abläufen meist gar nichts. Das Gehirn trifft seine Entscheidungen, bloß ohne es uns bewusst zu kommunizieren. Das passiert häufig: Wir finden erst im Nachhinein heraus, was unser Gehirn längst für uns entschieden hat. Das kann eben auch die Liebe auf den ersten Blick sein. Was passiert bei einer Begegnung? Wir bilden uns ein Urteil über eine Person, das wir später sehr häufig nicht mehr revidieren. Das Gehirn muss das machen: Denn wenn wir jemanden treffen, den wir nicht kennen, braucht es Informationen über diese Person, um die eigenen Handlungen zu strukturieren. Dazu zieht das Gehirn idiotischer- oder einfacherweise das Erscheinungsbild des anderen heran.

Foto: privat

Heißt das also, den Zehntelsekundenzauber der ersten Begegnung können wir uns getrost abschminken? Der Psychologe Bardia Monshi plädiert für Gelassenheit: „Natürlich dürfen wir der ersten Verliebtheit trauen, weil Liebe immer mit einem Vertrauensvorschuss beginnt“, sagt er. „Dann ist jedoch Zeit fürs Kennenlernen gefragt.“ Einen Haken hat es nämlich doch, sich Hals über Kopf zu verlieben. „Oft werden bei der Liebe auf den ersten Blick eigene Sehnsüchte in den anderen hineinprojiziert“, so Psychologin Caroline Erb. „Zu körperlicher Anziehung gesellt sich Wunschdenken, man sieht alles durch die rosa Brille und erkennt auf den ersten Blick auch keinen Makel beim anderen.“ Erst nach sechs bis zwölf Monaten übernimmt das Bindungshormon Oxytocin die Regie, so Erb, der Rausch ist


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Was leiten wir davon ab? Wir schätzen aufgrund des Aussehens die Grundzüge der Persönlichkeit unseres Gegenübers ein. Ob jemand ehrlich ist oder nicht, ob jemand dazu neigt fremdzugehen. Ob es die Tendenz gibt, dominant zu sein oder ob man zu Machiavellismus neigt. Oder dazu, andere zu manipulieren oder als Objekt zu betrachten – beides Hinweise auf psychopathische Züge. Wir suchen nach Narzissmus. Wir leiten aus dem Gesicht die dunklen Seiten einer Persönlichkeit ab. Diese Merkmale haben einen hohen genetischen Vererbbarkeitsfaktor. Wir leiten aber auch ab, wie extrovertiert, neurotisch, offen und verständnisvoll jemand ist. Und ob wir uns in unser Gegenüber verlieben können. Was genau passiert da im Gehirn? Das kann man noch nicht gliedern, diese Arbeit läuft noch. Was wir wissen: Wenn ein Gehirn ein attraktives Gesicht wahrnimmt, reagiert es sehr viel schneller als bei einem unattraktiven Gesicht. Das hat mit der P300-Amplitude zu tun, die den

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zeitlichen Verlauf der Aufmerksamkeit und ihre emotionale Beteiligung nachvollzieht – die steigt dann an. Ist das Bild korrekt, das wir uns vom anderen in einer Zehntelsekunde machen? In der Regel: ja. Es ist zumindest ziemlich nahe dran, korrekt zu sein. Das Bild muss nicht unbedingt stimmen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass es korrekt ist, ist sehr hoch. Wir leisten uns aber natürlich Fehler. Das heißt, man kann sich das ganze Gequatsche beim Kennenlernen eigentlich sparen, weil ohnehin bereits alles entschieden ist? Nicht unbedingt. Die Stimme enthält ja auch sehr wichtige Informationen. Etwa darüber, wie emotional jemand ist. Sie ist ein Attraktivitätsfaktor. Alle Faktoren und Merkmale, die Attraktivität anzeigen, stehen miteinander in einer Wechselbeziehung. Der menschliche Körper ist ein Ornament und nicht eine Ansammlung verschiedener Ornamente. Das ist wie im Tierreich: Das äußere Erscheinungsbild gibt annähernd korrekte Auskünfte. Und macht es dem menschlichen Gehirn leichter zu entscheiden, ob es mit dem Gegenüber Übereinstimmungen gibt. Religion, Ausbildung, Einkommen spielen bei der ersten Begegnung erstmal keine Rolle? Zunächst nicht. Attraktivität spielt eine Rolle, und mit der gehen andere Faktoren einher: Normalerweise verdienen schöne Leute mehr Geld als der Durchschnitt. Auch die Körpergröße korreliert bei Männern mit dem Einkommen, große Männer beziehen größeres Gehalt. Und sie sind attraktiver für Frauen. Zehntausende Datensätze beweisen das.

Die Forschung belegt, schöne Menschen haben es leichter im Leben? Ja, das ist ein Problem. Denn Schönheit ist undemokratisch und Attraktivität nicht verfassungskonform. Wir werden aufgrund unseres äußeren Erscheinungsbildes unterschiedlich behandelt. Zu unserem Vor-, aber auch Nachteil. Das erstreckt sich über das ganze Leben. Ein attraktives Baby wird von seiner Mutter häufiger angelächelt als ein unattraktives. Später bekommt es bessere Schulnoten. Es ist auch bewiesen, dass attraktive Verbrecher mildere Strafen bekommen. Unsere Gesellschaft hat eine Obsession mit Attraktivität. Schönheit generiert einen Marktwert, und der hat Einfluss auf die Liebe? Man kann das ganze Paarritual als Markt bezeichnen, es gibt Angebot und Nachfrage. Weibliche Attraktivität wird gegen männlichen Status eingetauscht, denn Status bedeutet Ressourcen für den Nachwuchs. Das ist eine biologische Annäherung, aber man kann es auf das runterbrechen. Es gibt da natürlich viele Abstufungen. Biologen und Evolutionspsychologen reden daher immer über den Durchschnitt und nicht über den Einzelfall. Es geht um eine statistische Annahme mit Wahrscheinlichkeiten. Immerhin können Menschen ihnen freigestellte Strategien wählen. Aber in der Regel bekommen Mann und Frau auf dem Partnermarkt das zurück, was sie selbst anbieten und darstellen. Der alte Grundsatz „gleich und gleich gesellt sich gern“ hat seine Richtigkeit? Die Koinophilie, die Liebe zum Gleichartigen, scheint ein durchgängiges Prinzip zu sein. Laut Biologie bestimmen die Gene, nicht die Individuen die Partnersuche. Wir bevorzugen genetische Ähnlichkeit, statt jemanden mit vorteilhafteren Genen zu suchen, weil die Gene damit als Gesamtes eine höhere Fitness erreichen. Und weniger Konflikte bedeuten eine glücklichere Partnerschaft. Auch das Gehirn analysiert ein menschliches Gesicht nach diesen Kriterien. Es sucht nach Gemeinsamkeiten und es bevorzugt Durchschnittlichkeit. Aufgrund des Vorhandenseins ähnlicher oder gleicher Gene tätigen wir unser Investment bei der Partnerwahl. Ein niederschmetterndes Ergebnis, wenn Beziehungen mehr mit Genen als mit Individuen zu tun haben. Ich bin selbst immer wieder überrascht, 110% HIGHSPEED

„Frauen treffen die aktive Wahl des Partners. Männer glauben trotzdem gerne das Gegenteil.“

dass es tatsächlich so ist. Es ist erstaunlich, wie weit die Biologie in unser Leben hineinreicht – obwohl wir glauben, wir sind komplett unabhängig davon. Aber das ist seit jeher so. Die Biologie ist der große Stabilisator. Ob wir das positiv oder negativ beurteilen, ist etwas anderes. Investment und Nutzen: Das läuft auf eine Kapitalisierung der Liebe hinaus. Ich glaube, der Homo oeconomicus hat sich mehr oder weniger durchgesetzt. Die Maximierung des Nutzens. Das kann aber auch nur ein Abbild des Zeitgeists sein. Wer hat die größere Macht bei der Auswahl des Partners, Männer oder Frauen? Evolutionstheoretisch gesehen ist die Frau diejenige, die die aktive Wahl trifft. Die weibliche Seite hat, was die Reproduktion betrifft, das größere Investment zu tätigen, ob im Tierreich oder bei den Menschen. Der Grund dafür ist simpel: Neun Monate Schwangerschaft kosten mehr als zwei Minuten Kopulation. Männer glauben trotzdem gerne, sie haben ihre Partnerin ausgewählt, dabei machen Frauen das einfach nur sehr subtil. Würden Sie sagen, der Mensch soll auf sein Urteil, das er in der ersten Zehntelsekunde einer Begegnung fällt, vertrauen? Man kann sich darauf verlassen. Natürlich muss man unter Umständen ein Urteil revidieren, das kann vorkommen. Es hängt selbstverständlich auch davon ab, wie ehrlich jemand zu einem ist. Und wir suchen natürlich nach ehrlichen Signalen der Liebe. Aber Betrug ist überall möglich.


13 A NZEIGE

EREIGNISREICHES KAPSTADT UNSER TOP SPOT Endlich! Austrian Airlines fliegt Sie ab 27. Oktober 2018 zweimal wöchentlich von Wien nonstop nach Kapstadt. Warum Sie jetzt unbedingt mitfliegen sollten? Das erzählen wir Ihnen gern – in Form eines perfekten Tags in der Schönheit am Kap!

Fotos: passionrebel

Ein perfekter Tag in Kapstadt. Nach einem ausgiebigen Frühstück in einem der vielen hippen Cafés, z. B. dem „Harvest Cafe & Deli“, oder auf einem der beliebten Food Markets, wie dem „Blue Bird Garage Food and Goods Market“, geht’s hoch hinaus. Einen wunderschönen Blick auf die „Mutterstadt“ bekommen wir nach einer sportlichen Wanderung auf den Lion’s Head oder ein bisschen gemütlicher per Seilbahnfahrt auf den Tafelberg. Weiter geht’s für uns vom Berg ans Meer – das ist in Kapstadt nur einen Katzensprung entfernt. An den vielen Stränden erwartet uns schon das nächste Abenteuer. Den Nachmittag verbringt man am besten nahe am oder im Wasser. Ob Stand-up-Paddling

am Sunset Beach oder Wellenreiten an Kapstadts beliebtestem Surf-Spot Muizenberg – hier ist für jeden etwas dabei. Wer nach dem Nervenkitzel sucht, der taucht zu den Haien ab. Noch näher kommt man der faszinierenden Tierwelt nur am Boulders Beach. Hier erwarten uns die Brillenpinguine schon zum entspannten Nachmittag. Also genießen wir das „beach life“ mitten unter Pinguinen. Diesen herrlichen Tag voll Abenteuer und neuer Erfahrungen lassen wir am besten bei einem köstlichen Glas Wein Revue passieren. Bei einer Weinverkostung erfahren wir nun alles über das außergewöhnliche Weinland Südafrika – oder lassen uns doch einfach in einem der kulinarisch einzigartigen Restaurants verwöhnen. Im „The Black Sheep Restaurant“ genießen wir die kulinarische Vielfalt Südafrikas am besten. Wer dann wieder Energie getankt hat, der darf sich das pulsierende Nachtleben nicht entgehen lassen! 110% HIGHSPEED

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Der Lauf der Zeit Die Swatch-Tochter Swiss Timing beherrscht seit Jahrzehnten die Zeitmessung im internationalen Sport. Doch das bloße Ermitteln von Zwischen- und Endzeiten ist längst in die Jahre gekommen. Die Zukunft gehört Bewegungssensoren und Positionsmesssystemen. Text: Manfred Behr

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ie Schweiz hat die Zeit fest im Griff. Auch und vor allem jenen Teil, der bei Sportevents verrinnt. Eh kein Fehler wahrscheinlich, so seriös, wie die Eidgenossen nun mal sind. Und so herausragend, wie die helvetischen Uhrenhersteller auf dem Weltmarkt performen. Gold, Silber und Bronze gingen auch 2017 wieder an Schweizer Produzenten: Swatch Group, Richemont, Rolex. Der Branchenprimus (19 % Weltmarktanteil) hat sich längst auch als oberster Zeitnehmer in Sachen Sport etabliert. Mit ihren Marken Omega (z. B. Olympische Spiele, Leichtathletik, Schwimmen), Longines (Alpiner Skisport, Reiten, Turnen …), Tissot (Rad, Basketball, Eishockey …) und Swatch (Beachvolleyball) deckt die Swatch Group die große Mehrheit der Sportarten ab. Ein Eroberungsfeldzug, der 1904 begann, als Omega beim Ballonrennen Gordon Bennett Cup erstmals als Zeitnehmer in Erscheinung trat. „Für einen sportlichen Wettkampf benötigt man nur dreierlei: AthletInnen, eine Sportstätte und eine Institution, die die Leistungen unabhängig misst. Daher sind wir nicht Sponsor, sondern Partner des Sports“, wird Alain Zobrist nicht müde zu betonen. Der ist Geschäftsführer von Swiss Timing, der 1972 gegründeten Servicegesellschaft, die, vereinfacht gesprochen, die Software liefert, während die Uhrenfirmen der Swatch Group die Hardware bereitstellen. Auch beim großen Prestigeprojekt Olympia, wo Omega seit 1932 28-mal den Zuschlag erhielt. Seit 1972 und noch bis mindestens 2032 ohne Unterbrechung. Der Aufwand an Material und Manpower hat sich seither verzigfacht. In Rio sorgten 2016 450 ZeitnehmerInnen und 480 Tonnen Material dafür, dass die Zeit im Fluss blieb. 1932 hatten ein Uhrmacher und ein Koffer mit 30 Stoppuhren gereicht. Auch der alpine Skiweltcup, eine Domäne von Longines, bringt

Herausforderungen mit sich. Zobrist: „Mit rund zehn TechnikerInnen vor Ort ist er nicht so aufwendig wie ein Leichtathletikmeeting, wo binnen zwei Stunden Lauf-, Sprung- und Wurfdisziplinen oft gleichzeitig passieren. Dafür aber kommt das Wetter als Unbekannte ins Spiel. Da geht es um banale Fragen, wie man ein Kabel im Neuschnee wiederfindet, mitunter aber auch um echtes Krisenmanagement, wenn ein Baum, wie bei Olympia 1984 in Sarajevo geschehen, im Schneesturm auf das Scoreboard kracht.“ Dass die Zeit nie still steht, ist Swiss Timing wohl bewusst. Deshalb versucht man alles, um mit ihr zu gehen. „Was wir messen, wird sich nicht ändern. Eine Sekunde bleibt eine Sekunde. Aber die Art, wie wir messen, wird sich weiterentwickeln. Dadurch werden wir immer besser verstehen, was während der gemessenen Zeit passiert“, kündigt Zobrist an. Gemeint sind am Athleten angebrachte Bewegungssensoren und Positionsmesssysteme, die als Analysetool für Sportler- und TrainerInnen ebenso wie für Statistiken und Grafiken bei TV-Übertragungen herangezogen werden können. Das olympische Eishockeyturnier in Pyeongchang diente als erstes Vorbild im Mannschaftssport, die Alpinskifahrer nützen derlei Systeme seit der WM 2017. Im kommenden Winter werden auch die bislang skeptischen Skispringer bei ausgewählten Weltcups mit Sensoren bestückt. Zobrist: „Die Überzeugungsarbeit benötigt Zeit. Schließlich dauerte es auch 20 Jahre, bis alle von Handstoppung auf elektronische Zeitnehmung umgestellt hatten.“ Was man dort nicht sehen wird: ein totes Rennen. Denn beim Überqueren der Ziellinie schießen Highspeedkameras mittlerweile 10 000 Bilder pro Sekunde. Technisch machbar wäre auch die Messung auf eine Millionstelsekunde genau. Braucht aber niemand. Weil die währenddessen zurückgelegte Wegstrecke, etwa im Schwimmen, 0,0017 Millimetern entspricht. Allein die unterschiedliche Länge der einzelnen Schwimmbahnen macht ein Vielfaches aus.

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Fotos: Getty Images/Gaspa, Longines/Zoom Agence

Die Zeitnehmung verursacht im Skisport keine Probleme, Logistik und Wetter schon eher.


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Im Skiweltcup ticken die Uhren bereits anders: Bewegungssensoren haben Einzug gehalten.


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ICH WAR EINER AUS DEM

1974, zwei Jahre vor der Kaiserkrönung, zeigte Franz Klammer als Abfahrtsvizeweltmeister auf.

Highspeed-Ikone Franz Klammer lebt seit 42 Jahren von 1:45,73 – seiner Siegerzeit bei den Winterspielen in Innsbruck. Im Interview zu seinem 65. Geburtstag schildert der „Kaiser“, wie gut es sich anfühlt, in der Eile Zeit zu haben und sich dem kontrollierten Unkontrolliert-Sein hinzugeben.

Foto rechts: Picturedesk/Votava/Imagno

Interview: Manfred Behr  Fotos: Jork Weismann  Styling: Rike Hemedinger

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Perfekte Dramaturgie. Als Letzter der 1. Gruppe wurde Franz Klammer (22) seiner Favoritenrolle vollauf gerecht.

Mit Olympiagold wurde Klammer auch in den USA zum Star. „Am Immigration Desk erkennen sie mich heute noch oft.“ 110% HIGHSPEED

Fotos klein: Getty Images (2)

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COV ERSTORY

„Um erfolgreich zu sein, brauchst du das ganze Paket: Talent, mehr Fleiß als die anderen, Risikobereitschaft, keine Angst vor der Niederlage.“

Klammers Sieger- und Speedgen. „Die Abfahrt ist die höchste Disziplin, das ist Freiheit, das ist DIE Erfüllung.“

Alles Gute zunächst zum 65er! Wie geht’s Ihnen denn, Herr Klammer? FRA NZ K L AM M E R: Danke, an sich sehr gut. Nur das rechte Knie ist derzeit beleidigt, seit ich bei einem Juxmatch drei Elfmeter geschossen hab’. Dabei habe ich denen eh noch gesagt: Ich spiele nicht Fußball, dabei tut man sich nur weh. Keine große Sache für einen, der in den 70er-, 80er-Jahren aktiv war. Es heißt doch, damals sei vollkommen falsch trainiert worden. Für die heutigen Anforderungen wurde falsch trainiert, stimmt. Aber damals war die Maximalkraft nicht so gefragt, wir hatten keine Carvingski, die wir brutal durchdrücken mussten. Wir waren mit Weichschnee konfrontiert, mit Löchern, haben mehr Kraftausdauer gebraucht, Riesentorlauf-Durchgänge dauerten zum Teil zwei Minuten, fast doppelt so lang wie heute. Sie hielten mit 111,25 km/h über 20 Jahre den Weltrekord für die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit in einer Abfahrt. Die bis heute gültige Bestmarke ist nur um 1,1 km/h schneller. Wie war das möglich? Wir sind damals noch echte Abfahrten gefahren, gerade runter. Nicht so eine Kurvenorgie wie heute. Unser Material war auch gar nicht aggressiv genug, um in heutigen Läufen schnell zu sein. Da hat nichts gegriffen, in den Kurven hat der Ski nachgegeben. Da fahren heutzutage die Jugendlichen steifere Schuhe. Dafür verzeichneten wir weniger Knieverletzungen, heute hat ja schon fast jeder 14-Jährige ein kaputtes Knie. Eine gefährliche Entwicklung. In Ihrem Leben ging es über weite Strecken darum, der Schnellste zu sein. Zuerst im Ski-, dann im Autorennsport. Färbt das auf die Persönlichkeit ab? Unweigerlich. Das Schöne ist das Spielen mit der Gefahr. Denn im Endeffekt geht es darum, die eigenen Grenzen auszureizen. Auf den abgesperrten Pisten und Straßen konnte ich mich austoben, die Ski und 110% HIGHSPEED

Rennautos waren mein Spielzeug. Da habe ich mich wohlgefühlt, in diesem Zustand kontrollierten Unkontrolliert-Seins. Heute ist mein Leben immer noch schnell, auch wenn es nicht mehr um Hundertstel geht. Einmal Geschwindigkeitsjunkie, immer Geschwindigkeitsjunkie. Ich bin auch auf den Pisten noch gern flott unterwegs – wenn ich damit niemand gefährde. Für einen Geschwindigkeitsjunkie haben Sie aber immer sehr bedacht gewirkt. Oder auch: in sich ruhend. Chaot darf man keiner sein. Man muss den Kopf auf den Schultern haben, darf sich nicht von der Emotion treiben lassen. Die Gratwanderung, die Erlebnisse am Limit sind das Salz in der Suppe, aber es kann auch fatal enden. Wie bei mir damals, 1990, beim Bergrennen in St. Agatha. Mein Mercedes 190 ist super gelegen, es ging dahin, ich war im Flow. Bumm, bin ich oben in einem Obstbaum g’hängt. Läuft man in einem derartigen Setting nicht Gefahr, dass das Leben allzu schnell an einem vorüberzieht? Nur dann, wenn einem die Geschwindigkeit zu hoch ist, man körperlich und geistig immer hinterherhinkt. Wenn man in Form ist und in der Lage, vorausschauend zu fahren, dann hat man alle Zeit der Welt. Alles kommt langsam auf dich zu. Das ist das Schönste: In der Eile Zeit zu haben. War es zu Ihrer Zeit angesichts der geringeren Sicherheitsvorkehrungen nicht wesentlich gefährlicher, die Grenzen auszuloten? Bedingt. Wir hatten zwar zum Teil keine Netze, nur Strohballen, sind knapp an Bäumen vorbeigepfiffen. Aber wir waren gewohnt, uns richtig einzuschätzen. Wer sich nicht getraut hat, ist eben langsamer gefahren. War Ihre Läufergeneration die vielseitigere? Wahrscheinlich, man war ständig gezwungen zu improvisieren. Den Rennläufern von heute hingegen nimmt man jegliche Eigenverantwortung ab, Strecken werden so gebaut, dass man nirgends zurückziehen muss, dass jeder voll drüberfahren kann. All das hat zu einem trügerischen Verständnis von Sicherheit geführt. Und zu so manch fatalem Sturz. Denn Geschwindigkeit ist nie sicher, egal ob auf Ski oder mit dem Auto. Dieses Wissen verdrängen die Athleten heute gern. In meiner Zeit gab’s Passagen, die konnte nur ich fahren, weil nur ich mich getraut habe. Da hatte man die Chance, Dis-


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tanz zu schaffen, auch einmal einen Fehler zu kompensieren und trotzdem zu gewinnen. Heute ist es von oben bis unten eine Hundertstelklauberei. Irgendwie hatte man zu meiner Zeit mehr Freiheiten. Improvisieren mussten Sie auch schon in jungen Jahren. Wenn ich skifahren wollte, musste ich zuerst den Berg hinaufgehen. Weil der nächste Lift 25 Kilometer entfernt war. Den habe ich erstmals im Alter von acht Jahren benützt. Aber selbst die Jugendrennen, an denen ich ab 14 teilnahm, haben oft auf Hängen stattgefunden, die per Lift noch nicht erschlossen waren. Noch heute geht’s mir so, dass ich jeden Schwung mehr genieße, wenn ich ihn mir gewissermaßen erarbeitet habe. Mit den Tourenski macht’s mehr Spaß als mit dem Hubschrauber. Heute ebenso unvorstellbar: Von 14 bis 19 haben Sie im Sommer als Holzknecht auf dem elterlichen Hof gearbeitet. Um meine Trainingskurse zu finanzieren. Was den angenehmen Nebeneffekt hatte, dass ich körperlich besser beisammen war als die anderen. Im Vergleich zur Holzarbeit hat sich ein Konditionskurs wie Urlaub angefühlt. Einmal wurde ich auserkoren, das vier Meter lange Blochholz (Stammteile, Anm.), das im Schuss den Berg runterkam, mit dem Sappel (Sapie, Anm.) so einzulenken, dass man es beim Knopf (Ort, wo das Bloch gesammelt wird, Anm.) auf den LKW verladen kann. Dabei schaust du das herandonnernde Holz genau an, bis es knapp vor dir ist. Dann gilt es, in Sekundenbruchteilen die richtige Entscheidung zu treffen. Da kannst dich nicht umdrehen und davonlaufen. Wenn du diese Arbeit übernimmst, hast du vor keiner Abfahrt mehr Angst. Dabei hätte schon mit 17 der große Geldregen über Sie hereinbrechen können. Atomic-Chef Rohrmoser hat 200 000 Schilling für einen Skimarkenwechsel geboten. Aber ich habe abgelehnt. Ich wusste, dass Fischer damals die besten Ski hatte. Und Geld war mir nie wichtig, auch nachher

nicht. Meine Eltern waren allerdings ein wenig baff, dass ich nein gesagt habe. Die hätten das Geld gut brauchen können. Ihre Karriere nahm rasch Fahrt auf, zu den Innsbruck-Spielen kamen Sie als großer Favorit. Und Sie haben punktgenau funktioniert. Mehr Druck ging nicht. Um erfolgreich zu sein, muss das ganze Paket stimmen: Du brauchst Talent, musst fleißiger sein als die anderen, risikobereit, darfst keine Angst vor der Niederlage haben. Und du musst wissen, wie dein Körper und Geist funktionieren. Ich habe mir zum Beispiel vor dem

Keine natürlichen Feinde. Franz Klammer scharte wie kein Zweiter die Nation hinter sich. Der Politik gab er einen Korb.

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Rennen das Trompetenkonzert von Johann Nepomuk Hummel reingezogen. Das hat zum Beruhigen und Aufputschen getaugt. Im Rennen habe ich dann ganz auf meine Instinkte vertraut. Sich nur auf die schwierigen Stellen zu konzentrieren, halte ich für einen riesigen Fehler. Was da los ist, sehe ich eh, wenn ich dort bin. Ich muss aber auch auf dem Weg dorthin schnell sein. Mit Gold hat sich Ihr Leben nachhaltig verändert. Extremst. Ich bin in der Lage, noch heute davon zu leben. In erster Linie gehe ich mit Leuten Skifahren. Als Incentive für Firmen, Privatleute. Diese Dienstleistung funktioniert dauerhaft nur, wenn man glaubwürdig ist. Mir macht das Spaß, ich kann ganz gut mit Leuten umgehen, sie motivieren. Zum Politiker fühlen Sie sich hingegen bis heute nicht berufen … Der Haider wollte mich, als er Landeshauptmann wurde, zum Landesrat machen. Da hab’ ich zu ihm im Scherz gesagt: „Landeshauptmann will aber schon ich werden.“ Haider wollte den Posten aber partout nicht hergeben. Also musste ich ihm mitteilen: „Dann haben wir keinen Deal.“ Aber im Ernst: Ich könnte nie einen Politiker verkörpern, die Leute würden mir das nicht abkaufen. Jeder soll das machen, worin er sich wohlfühlt. Sie haben als vermutlich einzige Person öffentlichen Interesses keine natürlichen Feinde. Mit Franz Klammer kann sich jeder identifizieren. Worauf führen Sie das zurück? Das war die Konstellation in den 70er-Jahren. Da hat, nicht zuletzt durch den Sport, eine Art Aufbruchstimmung geherrscht, ein neues österreichisches Selbstbewusstsein. Zu meinem Standing hat der Amateurstatus das Seine beigetragen. Die Masse hat sich mit mir identifiziert, ich war einer aus dem Volk. Ich fuhr für die Nation, habe in Innsbruck Österreich vertreten. Hinzu kam die Art und Weise, wie ich skigefahren bin und mich gegeben habe – unverfälscht nämlich.


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FRANZ KLAMMER D ER P RI VATMA NN

DER S P ORTLER

DER UNTERNEH M E R

FAM I LY MAN Klammer ist seit 39 Jahren mit Eva verheiratet. „Sie unterstützt alle meine Spompanadeln. Immer schon und bei allem.“ Die Klammers haben zwei Töchter und einen Enkelsohn (Felix/drei Monate). Dessen Mutter Sophie (30) lebt in Kufstein, Stephanie (25) studiert in Wien Jus.

DIE K RÖ N UN G Franz Klammer hält zwei Rekorde: 25 Siege in Weltcup-Abfahrten und fünf Abfahrtskristallkugeln sind bis dato unerreicht. Bei der WM 1974 holte er Gold in der Kombination und Silber in der Abfahrt. Zwei Jahre später die Kaiserkrönung: Olympia-Gold am Patscherkofel.

B USIN E SS Klammer wird von Firmen und Privatpersonen für Skitage gebucht. Darüber hinaus wirbt er für Riedergarten Immobilien, die Kärnten-Werbung und Head. Der einzige Business-Flop: der Launch seines Bekleidungslabels. „Der Fehler war, unser Produkt von Beginn an weltweit zu vermarkten.“

Z WEI GL EISIG Den Sommer verbringt man in Klammers Kärntner Heimat Mooswald, den Rest des Jahres in Wien-Hietzing.

N E E D FO R SPE E D Von 1985–1988 gab Klammer in Motorsportserien Gas (DTM, Tourenwagen-EM, Bergrennen), von 1988–1998 kehrte er als Skirennläufer in die US-Profiserie zurück.

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C HA RIT Y 1998 wurde die Franz Klammer Foundation ins Leben gerufen, weiters ist der 65-Jährige als Laureusund UNO-Botschafter im Einsatz.

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DER ENTSCHLEUNIGTE Der österreichische Ausnahmekünstler Erwin Wurm verarbeitet seine Hassliebe zu Autos erfolgreich in seiner Kunst. Privat ist er umgestiegen: Seit einem Unfall ist Speed Nebensache. Wichtig ist: umweltschonend. Interview: Alexander Kern

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in angefütterter Porsche oder ein dicker Hot-Dog-Bus: Mit seinen skulpturellen „Fat Cars“ hat Erwin Wurm die Normen und Wertvorstellungen unserer Gesellschaft ins Groteske überdreht. Die Paradoxien rund um Mobilität und das Symbol Auto hat er vielfach in seiner Kunst thematisiert. Privat hat den international erfolgreichen Künstler zudem der Speed schöner Flitzer fasziniert. Gerne fuhr Wurm schnelle Autos wie den Aston Martin Vantage. Das hat sich neuerdings geändert.

Schnelle Autos schnell fahren: Hat das schon immer eine große Faszination auf Sie ausgeübt? ERW I N W U R M : Früher sicher. Heute trifft es nicht mehr zu. Ich fahre jetzt ein Elektrofahrzeug, einen Tesla. Das ist die Zukunft. Einst fuhren Sie Porsche und Aston Martin. Wie kam es nun dazu?

Der Verbrennungsmotor ist ein Dinosaurier und zum Aussterben verdammt. Unsere Welt ist dermaßen verschmutzt, man muss etwas unternehmen. Auch meine Tochter hat mich darauf angesprochen: Papi, warum fahren wir kein Elektroauto? Da habe ich mich dazu entschlossen. Einerseits haben Autos für mich immer diese Mythen wie die Sehnsucht nach Geschwindigkeit und Coolness symbolisiert. Andererseits ist ein Auto einfach eine Dreckschleuder. Wer je große Städte wie Mexico City besucht hat, in denen einem das Atmen schwer fällt, weiß: Es gibt eine Überbevölkerung der Welt durch Autos. Also habe ich umgedacht. Viele Leute finden E-Autos immer noch sonderbar und unnötig. Ich möchte mit einem positiven Beispiel vorangehen. Fahren Sie trotzdem noch schnell? Nein, ich fahre heute nicht mehr schneller, als die Geschwindigkeitsbeschränkung es erlaubt. Ich bin keine 30 mehr. Dieses gan110% HIGHSPEED

ze PS-Gebrülle brauche ich nicht mehr. Der Porsche oder der Aston Martin, die ich besessen habe, das waren eben Bubenträume, die man sich erfüllt. Die technisch perfekte Ingenieurskunst hat mich fasziniert. Aber ich habe damit nie einen Fetischismus betrieben. Irgendwann wird es einfach langweilig. Zudem war ein weiterer Auslöser umzusteigen mein Unfall. Was war passiert? Ich hatte einen schweren Autounfall. Ich habe mich überschlagen und bin 90 Meter auf dem Dach die Straße entlang geschlittert und wirklich knapp am Tod vorbeigeschrammt. Ich war angeschnallt und es ist mir nichts passiert, außer ein paar Kratzern. Ich hatte einen Schutzengel. Ein Riesenglück – und ein Riesenschock. Ihre erste Autoskulptur war im Jahr 2000 das „Fat Car“. Lag Ihnen daran, mit der Anfütterung auch das Technoide am Auto zu deformieren?

Fotos: Inge Prader, Eva Würdinger

Ein Auto ohne Räder – und dennoch ein Auto: Das Exponat Ufo irritiert, weil es wie im Schwebezustand existiert.


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Erwin Wurm: „Sehnsucht nach Geschwindigkeit und Coolness.“

Ein Auto ist ein technisches Konstrukt, das nicht wachsen kann, das kann nur ein biologisches. Wenn man die beiden Elemente aber zusammenführt, tritt etwas Interessantes ein: Ein fettes Auto bekommt plötzlich anthropomorphe, also menschliche Formen – es bekommt ein Gesicht. Zugleich wollte ich die Bildhauerei mit Begriffen aus der gesellschaftlichen Realität verbinden. In der geht es oft um Zu- oder Abnehmen, um Volumen – aus diesen Beobachtungen habe ich verquere Schlüsse gezogen und diese auf Autos umgelegt. Was lag Ihnen daran, gerade einem Porsche neue Gestalt zu verleihen? Als ich jung war, waren die Autos der Reichen und Wichtigen die Bonzenautos: fette Autos, zu denen auch der Porsche gezählt hat. Es ist eine Kritik an der Konsumgesellschaft. Sie haben damit ein Statussymbol aufgebläht und etwas sehr Schnelles

auch sehr träge gemacht. Ist der Humor, der dabei entsteht, essenziell? Ob Samuel Beckett, Eugène Ionesco oder Thomas Bernhard, den ich da dazurechne: Mich hat das absurde Theater und seine Paradoxie, über unseren Alltag und unsere Zeit aus einer vollkommen anderen Perspektive zu sprechen, immer sehr interessiert. Der Humor ist ein Element dabei, aber nicht meine hauptsächliche Motivation. Manche Leute reizen meine Ergebnisse zum Lachen, anderen bleibt es im Halse stecken. Das Thema Mobilität zieht sich durch Ihre Arbeit. Mit einem Wohnwagen aus den Siebzigern haben Sie ein Statement zu beginnendem Massentourismus und Migration abgegeben. Der Wohnwagen ist vor allem meinen Erinnerungen geschuldet. Ich bin ja wie die meisten meiner Generation auf dem Rücksitz des Autos der Eltern auf Urlaub nach Ita110% HIGHSPEED

lien gefahren. Meistens nach Lignano oder Caorle oder Jesolo. Stundenlang im Auto zu sitzen, im Stau durchs Kanaltal, bei großer Hitze und ohne Klimaanlage – heute wäre das eine Zumutung. Viele sind damals im Wohnwagen gereist, haben ihre vertraute Umgebung mitgenommen. Auf diese Weise mussten sie nie in der Fremde andocken, haben sich isoliert. Und während wir auf dem Weg in den Süden waren, gingen gleichzeitig die Italiener in den Norden, auch nach Österreich, auf der Suche nach Arbeit. Migration hat es immer schon gegeben. Jedes Auto steht für unterschiedliche Behauptungen und Kontexte. Fahrzeuge wie etwa ein alter VW-Bus besitzen enorm hohe kulturelle Identifikationsmerkmale. Der Bulli ist das typische Hippieauto. Ein Porsche hat eine vollkommen andere Aussage. Darum arbeite ich gerne mit diesen Phänomenen. Haben Sie als Porschefahrer manch-


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mal gedacht, als Künstler könnte das eine problematische Aussage abgeben? Ich habe halt ausprobiert. Aber ich war nicht wie Joseph Beuys. Der kam mit dem Bentley, hat aber 200 Meter vor dem Treffpunkt angehalten, sein altes Waffenrad aus dem Kofferraum geholt und ist damit dann zum Treffpunkt gefahren. Auch das gibt es. Für Kopfzerbrechen beim Autokauf ist allemal gesorgt. Wir leben in einer extremen Neidgesellschaft, zumindest in Österreich. Jeder, der etwas geleistet und zu ein bisschen Wohlstand gekommen ist, fordert andere damit heraus. Dann fragen sich manche: Ist der Wurm vom Staat so gut subventioniert worden? In Amerika sind die Leute stolz auf ihren Erfolg. In unseren Breitengraden neigt man dazu, ihn zu verheimlichen. Stimmen Sie zu, dass in Eile zu sein heute als Statussymbol gilt? Schnell ist gut: Keiner hat mehr die Geduld zu warten. Das zwingt uns, ständig zu reagieren und ist sehr anstrengend. Deshalb lese ich keine E-Mails mehr, das macht jetzt mein Büro. Nur ein Sklave meines Handys bin ich noch. Aber daran arbeite ich. Letzte Frage: Wann wurden Sie zuletzt vom Radar geblitzt? Vor zwei Wochen. Ich war erstaunt. Ich habe den Polizisten gefragt: Ich bin 100 gefahren, wo ist das Problem? Die Antwort war: Genau das ist das Problem. Erlaubt waren 70. Der Herr Inspektor hatte Recht.

Kritik an der Konsumgesellschaft: ein fetter Porsche, ein aufgeblähtes Statussymbol.

„Manche Leute reizen meine Werke zum Lachen. Anderen bleibt es im Halse stecken.“

ERWIN WURM

Die „One Minute Sculptures“ machten Wurm berühmt. Der Betrachter spielt mit.

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KÜN ST LE RISC HE S Wurms bekannte „One Minute Sculptures“ laden die AusstellungsbesucherInnen zur Teilnahme ein, diese werden auf diese Weise selbst zum Teil des Werkes. Mit seinen Fat-Skulpturen verwandelte er Statussymbole in einen aufgeblähten Zustand – darunter Autos und Einfamilienhäuser.

Fotos: Vincent Everharts, Eva Würdinger

B IO G RA PHISC HE S Geboren 1954 in Bruck an der Mur, Studium an der Hochschule für angewandte Kunst und der Akademie der bildenden Künste in Wien.


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VERRÜCKTES HUHN MIT GROSSEM EGO Sofia Goggia hält die Skiszene auf Trab. Die Olympiasiegerin gibt abwechselnd die Poetin und die Patriotin, den Vamp und die Nestbeschmutzerin. Nebenbei treibt sie ihre Teamkolleginnen in den Wahnsinn. Text: Manfred Behr

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Foto: Getty Images/Alain Grosclaude/Agence Zoom

„Brichst du auf gen Ithaka, wünsch dir eine lange Fahrt, voller Abenteuer und Erkenntnisse.“ Das schmale Bändchen, das Sofia Goggia bei jeder ihrer zahllosen Reisen mit sich führt, ist keine leicht verdauliche Kost. Unter anderem, weil der griechische Lyriker Konstantinos Kavafis in seinen 154 Gedichten nicht eben mit Metaphern geizte. Schon gar nicht in „Ithaka“, Goggias Lieblingsgedicht, dem die Reise des Odysseus zugrunde liegt. Es könnten aber ebenso gut Verse sein, die von Goggias Leben erzählen. Von der langen Reise vom Bergamasker Skitalent zum alpinen Weltstar, die voller Abenteuer und Erkenntnisse war. Schmerzvoller Erkenntnisse mitunter. Dazu zählen zweifelsfrei die vier Kreuzbandrisse, die die 26Jährige bis 2013 angehäuft hat. Derentwegen die Saisonen 2013 bis 2015 überwiegend den Bach hinuntergegangen sind. Abenteuerlich gestaltete sich hingegen ihr erstes Aufeinandertreffen mit der Elite. Bei der WM in Schladming wurde Goggia für den Super-G nominiert, ohne ein einziges Weltcuprennen bestritten zu haben. Am Ende fehlten fünf Hundertstel auf Bronze. „Damals fühlte ich mich unverwundbar. Der vierte Kreuzbandriss ein halbes Jahr später musste wohl sein, damit ich die werden konnte, die ich heute bin.“ Abfahrtsolympiasiegerin nämlich, Gewinnerin des Abfahrtsweltcups, Schnellste im Skizirkus. Wobei „Zirkus“ als plattes Synonym für „Weltcuptross“ ausnahmsweise seine Berechtigung hat. Ihre mit artistischer Körperbeherrschung austarierten Hoppalas versetzen nicht nur Bode Miller in Staunen. „Mir gefällt ihr Stil. Sie erinnert mich an den jungen Bode.“ Die solcherart Geadelte errötet. „Was für eine Übertreibung! Gegen Bode bin ich ein Niemand. Und für meine Fahrweise kann ich wenig. Meine ganze Karriere war durch all die Verletzungen so instabil – wie hätte da mein Skifahren normal sein können?“ Doch ausgerechnet bei ihrer Fahrt zu

„Italien ist wie ein Athlet mit Potenzial, der keine Veranlassung sieht, an sich zu arbeiten. Ich hasse die italienische Mentalität. Wir wollen mit dem geringstmöglichen Aufwand das Maximum erreichen.“

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Sofia Goggia eroberte als 1. Italienerin Abfahrtsolympiagold. Danach schmetterte sie gewohnt inbrünstig „Fratelli d’Italia“.

Olympiagold hielt sich der Unterhaltungswert in Grenzen. „Man merkt eben selbst bei mir, dass Alter, Erfahrung und Rennkilometer nicht spurlos an einem vorübergehen. Die Olympiaabfahrt war meine Reifeprüfung. Aber keine Sorge: Ganz ohne Akrobatik wird’s auch in Zukunft nicht abgehen. Das ist der Goggia-Style!“ Den schätzen die Fans auch abseits der Skipisten. Den Willen, Farbe zu bekennen, wo andere herumlavieren. Mut zum Statement, wo sich andere in Understatement flüchten. Freude am Anderssein, wo andere bloß nicht anecken wollen. Goggia, die Politikwissenschaftsstudentin, pfeift sogar auf ein Mindestmaß an Political Correctness. Ob sie sich denn davor fürchte, dass Italien unter Premierminister Conte und Lega-Rechtsaußen Salvini in Richtung einer autoritären Demokratie oder gar Diktatur driften könnte? „Als Athletin kann ich weder sehen noch hören noch sprechen. Aber egal, wir haben Meinungsfreiheit. Alora, wir Italiener fürchten uns weniger vor einer Diktatur als davor, dass wir wieder von Leuten regiert werden, die nicht das Beste für unser Land im Auge haben. Wir befinden uns in der Europäischen Union, da ist die Gefahr, in einer Diktatur zu enden, überschaubar. Nichtsdestotrotz wirkt Italien derzeit ein bisschen wie ein Hund ohne Leine.“ An ihrer patriotischen Grundhaltung ändert diese Einschätzung gar nichts. Keine schmettert „Fratelli d’Italia“, die italienische Hymne, auf dem Weltcuppodium so inbrünstig wie die Dame aus Bergamo. „Es ist ein großartiges Land, und es geht uns gut. Aber es könnte noch so viel besser sein, würden wir ein paar Kleinigkeiten anpassen. Aber dazu fehlt uns der Wille. Wir sind wie ein Athlet mit Potenzial, der keine Veranlassung sieht, an sich zu arbeiten. Ich hasse die italienische Mentalität – weil wir immer mit dem geringstmöglichen Aufwand das Maximum erreichen wollen. So läuft das aber im Leben nicht.“

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S OFIA G OG G IA PRIVAT LE B E N Die Tochter einer früheren Literaturprofessorin und eines leidenschaftlichen Hobbymalers stammt aus Bergamos Città Alto. Auch ihr Bruder Tommaso fuhr Skirennen.

Der „Goggia-Style“ führte Italiens Aushängeschild in 91 Weltcuprennen 22-mal aufs Podest.

Da nimmt sich eine so gar kein Blatt vor den Mund. Womit auch langsam deutlich wird, warum im italienischen Damenteam bisweilen Friktionen spürbar sind. „Es ist sicher nicht einfach mit einer wie mir. Weil ich viele mit meiner Persönlichkeit einschüchtere, weil ich ein sehr beeinflussender, vielleicht auch charismatischer Mensch bin, dessen Ego sich nicht einfach abschalten lässt. Und weil viele meinen Enthusiasmus, meinen Ehrgeiz mit Egoismus verwechseln. Den braucht es auch, wenn es ums Training geht. Aber ohne Ski bin ich einfach nur Sofia. Diesen Switch verstehen viele nicht.“ Hinzu kommt ein wenig Argwohn, weil das Spotlight seit zwei Jahren unablässig auf Sofia Goggia gerichtet ist. „Selbst wenn meine Teamkolleginnen erfolgreich waren und ich nicht, ging es den Journalisten nur darum zu ergründen, warum ich mich in einem Tief befinde. Für meine Konkurrentinnen hat diese Situation aber auch Vorteile – ich habe den ganzen Druck, sie können sich in Ruhe vorbereiten. Aber abgesehen davon: Viele Champions sind mir ohnehin nicht bekannt, die mit allen gut Freund sind. Das ist der Preis, den man zu zahlen hat.“

Goggia bremste im Kampf um Gold und Kristall selbst Lindsey Vonn aus.

Der für Ruhm und Popularität ist auch im Steigen begriffen. „Ich habe im Sommerhalbjahr nur die Termine wahrgenommen, die mir etwas bringen. Ziemlich opportunistisch, ich weiß, aber ich musste für mich als Athletin und Mensch für Lebensqualität sorgen.“ Nach dem Winter 2016/17, als ihr mit 13 Podestplätzen der Durchbruch gelungen war, hatte sie das Star-Sein mehr ausgekostet. „Es hat sich angefühlt, als wäre ich von einer muffigen Zwei-Zimmer-Wohnung in eine Villa in Beverly Hills umgezogen.“ Und, so vertraute sie damals einer Zeitung an: Sie hätte jeden Mann haben können, den sie gewollt hätte. Aufgebauscht sei das Sätzchen worden, beklagt sie sich gegenüber 110 % und klingt bereits wesentlich abgebrühter: „Mittlerweile bin ich ein Profi darin zu erkennen, ob sich einer vorrangig dafür interessiert, was ich bin, oder dafür, wer ich bin.“ Auf den ersten Sommer als Star folgte in der Olympiasaison ein holpriger Start in den Winter. „Ich musste mich an die Situation, die Erwartungen erst gewöhnen, bin, durchaus menschlich, allem Möglichen hinterhergelaufen, ohne mich auf das Wesentliche zu konzentrieren.“ Das kann der Abfahrtskanone, Tochter einer früheren Literaturprofessorin und eines leidenschaftlichen Hobbymalers, heuer garantiert nicht passieren. Weil sie wegen eines kurz vor Saisonstart erlittenen Knöchelbruchs voraussichtlich bis Jänner zum Zuschauen verurteilt sein wird. Oder zum Lesen. „Ithaka“ böte sich an. Das ultimative Gedicht über Leben (die Fahrt) und Tod (Ithaka). Und darüber, dass der Weg zwar nicht das Ziel ist, aber darüber entscheidet, ob sich die Reise ausgezahlt hat. „Immer halte Ithaka im Sinn. Dort anzukommen ist dir vorbestimmt. Doch beeile nur nicht deine Reise. Besser ist, sie dauere viele Jahre; und alt geworden lege auf der Insel an, reich an dem, was du auf deiner Fahrt gewannst.“ Um viel Reichtum anzuhäufen, bedarf es auch einiger Rückschläge. So gesehen ist ein Knöchelbruch kein Beinbruch.

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Fotos: Getty Images

G LO B E T ROT TE R I N Die 26-Jährige liebt es zu reisen. Bevorzugte Destination: Südamerika. „Heuer war ich in Bolivien. Es gibt dort so viel weites Land – hervorragend, um den Kopf frei zu bekommen.“ Tipps: Salar de Uyuni, Laguna Verde.


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CHR I STL CL EAR Herzlich willkommen in einer Zone, in der sich alles um Mode- & Beautythemen dreht und in der trockener Humor regiert.

Was die Beautyindustrie heutzutage leistet, ist nicht mehr feierlich! So schnell kann ich gar nicht mit meinen optisch länger getuschten Wimpern zucken, da sind die Produkte, an die sich mein Körper gerade gewöhnt hat, schon wieder passé. In der Zwischenzeit passiert Unglaubliches auf dem Schönheitsmarkt. Es werden Parfums, die je nach PH-Wert der Haut anders riechen, auf den Markt gebracht. Plötzlich gibt es Cremen, die mikroskopisch kleine Fältchen verschwinden lassen, und Masken, durch die man aussieht, als hätte man die Pubertät gerade hinter sich gelassen. Bei dem Tempo soll mal einer mitkommen, bitte! Wobei ich ja davon überzeugt bin, dass das Tempo volle Absicht ist. Aber das ist wieder eine andere Sache. Der Schönheitsmarkt passt sich eben dem Zeitgeist an, und der hat’s ja bekanntlich gerade ganz besonders eilig. Also, auf die Plätze! Fertig? Los-Schmieren! 110% HIGHSPEED


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Auf Nimmerwiedersehen, Mitesser! So genau kann ich nicht sagen, was da auf meiner Nase passiert ist, nachdem ich die „Blackhead Solutions“ aufgetragen habe. Aber sobald Wasser ins Spiel gekommen ist, wurde es warm, und meine Haut war wenig später frei von Mitessern, überdimensionalen Poren und ein paar der Unebenheiten. Wenn ich’s nicht besser wüsste, würde ich glauben, es ist Magie. Blackhead Solutions, Self-Heating Blackhead Extractor von Clinique um € 30

Filter aus der Tube Wen wundert’s, dass in Zeiten wie diesen Zornesfalten so präsent sind. Es gibt ja viel, über das man sich ärgern kann, aber dieser „Wrinkle Filler“ gehört definitiv nicht dazu. Der füllt Falten optisch im Nu auf, und das ganz ohne Silikon. Das macht ihn zum Weichzeichner aus der Tube! Wrinkle Filler von Dr. Babor um € 39,50

Eyeopening Unter uns: Ich war noch nie ein großer Fan von Augencremen. Sie haben irgendwie nie gehalten, was sie versprochen haben – bis ich auf die „Youth Dose Eye Treatment“ gestoßen bin. Es war augenöffnend! Wortwörtlich. Anstatt zu hinterfragen, wo meine Fältchen kurzfristig hin sind, war ich damit beschäftigt, all meinen Freundinnen zu erzählen, dass ich den Jungbrunnen gefunden habe, in dem Vitamin C und Pro Retinol fließt. Youth Dose Eye Treatment von Kiehl’s um € 38

Fotos: Xenia Trampusch, iStock, Hersteller

HAUT: GESICHT & KÖRPER

Gesichtstonikum für alle(s)! Mindestens zwei Lippenstifte, Kaugummi, Geldbörse, Brösel und dieses Gesichtstonikum sind Dinge, die man immer in meiner Handtasche finden wird. Letzteres ist eine Lösung für fast jedes akute Hautproblem. Trockenheit? UV-Strahlen? Flugzeugluft? Müde Haut? Kein Problem! Dieses naturkosmetische Wunderelixier von Dr. Hauschka wird es in Windeseile richten, und Ihr Gesicht wird es Ihnen danken. Versprochen! Gesichtstonikum von Dr. Hauschka um € 21

Ein Gesicht wie ein Babypopo! Bitte lassen Sie sich nicht von dem Namen „Hyaluronic Acid Hydra Power Essence“ irritieren. Die Wirkung dieses Serums ist nicht annähernd so wild, wie’s klingt. Ganz im Gegenteil, ein paar Tropfen davon ins Gesicht geklopft, könnte man Ihre Haut dank Hyaluronsäure mit der eines Babypopos vergleichen. Natürlich nur, was die Weichheit betrifft. Hyaluronic Acid Hydra Power Essence von Cosrx um € 25,95 (via zalandobeauty.at) 110% HIGHSPEED

(Fast) wie von der Sonne geküsst Zu 100 % kann ich meine Hand für dieses Produkt nicht ins Feuer legen. Ich bin nämlich schwarz und brauche grundsätzlich keinen Selbstbräuner. Aber meine Freundinnen, die auch jetzt noch so aussehen, als hätten wir Hochsommer, schwören auf den „Purity Bronzing Water Mousse“ und die Tatsache, dass er nicht abfärbt und nach Urlaub riecht. Purity Bronzing Water Mousse Selbstbräuner von St. Tropez um € 45,95 (über marionnaud.at)


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Schachmatt Es gibt vereinzelte Beautyprodukte, bei denen ich mich oft frage, wo sie denn mein ganzes Leben lang geblieben sind. Das „POREfessional: Agent Zero Shine“Puder ist eines davon. So klein, so handlich und das Beste, das meiner hartnäckig glänzenden T-Zone passieren konnte. Es passt in jede Handtasche und zu jedem Hautton. Egal, wie dunkel oder hell! POREfessional: Agent Zero Shine Puder von Benefit um € 33,95

Es gibt hier keine Pandabären Man erkennt es wahrscheinlich auf den ersten Blick nicht, aber das hier ist eine Wimperntusche! Und zwar eine von den guten, die auch wirklich jedes noch so kleine Härchen erwischt und mit dem biegbaren Bürstchen sogar um die Ecke tuscht. Und als ob das nicht schon reichen würde, sieht man mit dieser Mascara am Ende des Tages nicht aus wie ein Pandabär. Unlimited Mascara von L’Oréal Paris um € 14

Das Warten hat ein Ende Ich möchte nicht wissen, wie viele Stunden meines Lebens ich damit verbracht habe, darauf zu warten, dass mein Nagellack trocken ist. Gras beim Wachsen zuzuschauen macht mehr Spaß, weil man da zumindest seine Hände einsetzen kann. Dieser Topcoat macht dem ein Ende und lässt Nagellack nicht nur schnell trocknen, sondern wirkt auch pflegend. Topcoat Good to Go von Essie um € 10

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Es ist okay, auf dem Trockenen zu sitzen Keine Sorge, hier urteilt niemand über Sie, wenn Sie nicht mehr wissen, wann Sie das letzte Mal Ihre Haare gewaschen haben, aber dafür einen horrenden Verbrauch an Trockenshampoo haben. Uns geht’s auch so. Umso dankbarer sind wir den Erfindern des Pudershampoos. Insbesondere diesem hier. Es riecht gut, sieht hübsch im Badezimmer aus und erfüllt seinen Zweck. Prêt-à-Powder-Trockenshampoo von Bumble and Bumble um € 30 (via douglas.at)

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Der Allerallerschnellste Sehen Sie ihn sich gut an. Denn noch steht er. Lässt sich betrachten und bewundern. Doch losgelassen ist der Koenigsegg Agera RS mit 457,49 km/h Spitze das schnellste straßenzugelassene Auto der Welt. Text: Alexander Kern

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uper reicht nicht mehr. Heute muss es hyper sein, wie im Song von Scooter. Der Koenigsegg ist hyper, sehr sogar: 457,49 km/h schnell flitzt die rote Flunder, weit flotter als sogenannte Supercars wie Porsche, Ferrari oder Lamborghini, und ist somit ein Hypercar: schneller, aber auch teurer und exklusiver. 25 Stück gibt es davon bloß auf der Welt, leistbar ausschließlich für Hyperreiche (Preis: unbekannt, ihn zu nennen: unanständig), allesamt ausverkauft. Zum Glück gibt’s das Internet. Im Video zur Rekordfahrt können so auch wir spüren, wie sich der Agera fährt, wie er sich nach dem Start kraftstrotzend und unnachgiebig hocharbeitet. 250 wirken fast normal, und selbst bei 300 spürt man förmlich: Das ist immer noch ein langes Luftholen für das, was folgt. Wenn alles untergeht in einem stetig gefährlicher klingenden gewaltigen Motordröhnen, das sich ins Gehirn fräst, und links und rechts des Highways im US-Bundesstaat Nevada die Wüste vorüberfliegt. So

muss sich der Ritt auf einer Gewehrkugel anfühlen. Firmen wie Koenigsegg aus Schweden duellieren sich um diese Speed-Rekorde. Bugatti, lang vorne dabei, hält sich – nachdem ihm Koenigsegg auch andere Rekorde entriss – vorerst zurück. Im Gegensatz zu zwei US-Firmen, die verbissen darum kämpfen, Schnellste zu werden. Für Hennessey sollen es der Venom F5 und ein 7,6Liter-Twinturbo-V8 mit 1 622 PS richten. Chef John Hennessey setzt vor allem auf windschlüpfrige Aerodynamik. SSC North America (früher Shelley Supercars) hingegen investiert in ein leichtes Chassis und einen Twin-Turbo-V8-Motor mit 1774 PS. Zudem dürfte der Tuatara windschnittiger als der Hennessy sein – und bereits im Mai 2019 lieferbar. Alle verfolgen ein irres Ziel: die magischen 300 Meilen pro Stunde, also 482,8 km/h auf die Straße zu bringen. „Schaffen wir“, sagt Christian von Koenigsegg. „Wir brauchen nur höhere Drehzahlen und ein länger übersetztes Getriebe.“ Und die Reifen müssen die Hitze aushalten. Abgefahren!

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36 STORY

„ Wenn wir richtig handeln, können uns die Wölfe helfen! “ Es ist eine Handvoll Wölfe, die sich in Österreich niedergelassen hat. Doch weil unnötige Angst vorherrscht, droht den Tieren eine blitzschnelle Ausrottung. Dabei könnten wir von den Einwanderern auf vier Pfoten sogar profitieren! Wolfsforscher Kurt Kotrschal weiß, wie.

D

ie einen schreien: „Erschießen!“ Die anderen wollen die Tiere gar nach Sibirien abschieben. Jedenfalls aber sind Jäger und Landwirte im Gegensatz zum Großteil der Bevölkerung von der Rückkehr des Wolfes in Österreich nicht begeistert. Dabei sollten sie aber genau das sein, sagt Experte Kurt Kotrschal. Der Salzburger leitet nicht nur als Nachfolger von Konrad Lorenz die Konrad Lorenz Forschungsstelle in Grünau im Almtal. Er hat außerdem das Wolf Science Center mitbegründet. Der 65-jährige Wissenschafter weiß also wirklich, wovon er spricht. Kann man genau sagen, wie viele Wölfe derzeit in Österreich leben? KURT KOT RSC H A L : Das ist nicht ganz einfach zu sagen, weil sie schwer zu zählen sind. Aber es sind zwei Rudel bestätigt – eines in Allentsteig, eines an der niederösterreichisch-oberösterreichischen Grenze. Insgesamt beträgt die Zahl 20 bis 30 Tiere. Aber sie würden relativ schnell mehr, wenn man

sie nicht ständig illegal abschießen würde, was in Österreich leider Volkssport ist ... Das Schießen von Wölfen ist laut EU-Richtlinie verboten – aber dennoch passiert es in Österreich? Es ist auf jeden Fall ein Thema, zumal es von Landeshauptleuten oder von Chefs von Jagdverbänden augenzwinkernd und in Form von Anekdoten nahegelegt wird. Ich beschuldige niemand Bestimmten, aber es muss schon einen Grund geben, warum sich in Österreich das erste Wolfsrudel ausgerechnet am Truppenübungsplatz Allentsteig angesiedelt hat – unter dem Schutz des Heeres! Doch das ist ein Thema, das sich nicht nur auf Wölfe bezieht: Österreich ist das einzige Land in Europa, dem es gelang, eine Bärenpopulation ein zweites Mal auszurotten. Das heißt dann lapidar, die „Population der 20 Ötscherbären ist erloschen“. Die gleiche Sache mit dem Bartgeier: Im gesamten Alpenraum funktioniert dessen Wiedereinbürgerung wunderbar, nur in Österreich wird er erschossen und 110% HIGHSPEED

vergiftet. Und zwar aus völlig irrationalen Gründen. Aber wie kann eine Handvoll Wölfe so viel Angst erzeugen? Prinzipiell haben wir 70 Prozent der Österreicher, die sich pro Wolf aussprechen. Das haben zwei repräsentative Umfragen ergeben. Aber die Jägerschaft etwa wehrt sich massiv – mit aus meiner Sicht nicht nachvollziehbaren Argumenten. Wenn ich höre, Wölfe würden die Rehe wegfressen, kann ich nur den Kopf schütteln. Ein Wolf hat das gleiche Aneignungsrecht am Wild wie der Jäger. Im Gegenteil, Jäger sind nicht sonderlich gut darin, Rotwild- und Rehbestand gesund zu halten, Wölfe hingegen sind exzellente Experten. Auch könnten sie die explodierende Wildschweinpopulation unter Kontrolle halten. Die lautesten Gegenstimmen kommen aber aus der Landwirtschaft ... Ja, und es heißt dann auch gleich, man könne die domestizierten Weidetiere nicht vor dem Wolf schützen. Das ist, bitte, hanebü-

Foto: Getty Images/David & Micha Sheldon

Interview: Johannes Stühlinger


37 STORY

In Österreich leben rund 30 Wölfe. Laut Kurt Kotrschal wäre es kein Problem, mit den Tieren gemeinsam zu leben.

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38 STORY

KU RT KOT RSCHA L Z UR P ERSON 1953 in Linz geboren, studierte der heutige Leiter der Konrad Lorenz Forschungsstelle in Salzburg Biologie. 2008 gründete er das Wolf Science Center in Ernstbrunn. AU S ZEI CHNUNGEN 1985 wurde er mit dem ChristianDoppler-Preis geehrt und 2010 vom „Klub der Bildungsund Wissenschaftsjournalisten Österreichs“ zum Wissenschafter des Jahres ernannt.

TOP 3 VER H A LT EN S R EGEL N B EI WOL F KO NTA KT 1. STEH EN BL EIBEN In der Regel zieht sich ein Wolf zurück, wenn er auf einen Menschen trifft. Also kein Grund zur Panik. 2. LAUT S PRECHEN Manche Jungwölfe sind jedoch neugierig und bleiben womöglich stehen. Dann hilft es, laut zu sprechen oder Steine zu werfen. 3. NI CH T FÜTTERN Auch wenn Wölfe faszinieren können, niemals füttern oder sonst irgendwie anlocken!

chener Unsinn. Aus Deutschland zum Beispiel gibt es genug Erfahrungswerte, um längst zu wissen, wie man sinnvoll Herdenschutz betreibt. Und wie würde das funktionieren? Wenn das Gelände nicht zu unwegsam ist, helfen Zäune, die nicht viel aufwendiger sind als die, die jetzt schon verwendet werden. Ab einer Höhe von einem Meter halten sie Wölfe ab. Außerdem versucht ein Wolf meist, unter dem Zaun durchzuschlupfen und nicht ihn zu überspringen. Da braucht

Wenn Herdenschutz betrieben wird und ein Wolf trotzdem über den Zaun springt und Tiere reißt. Wenn er das gelernt hat, dann muss man ihn schießen, da spricht nichts dagegen. Das sind aber, wie gesagt, meist Jungwölfe, die ein Revier suchen. Wenn wir es übrigens zulassen würden, dass Wölfe in Ruhe Rudel bilden, würde ebenfalls die Gefahr, dass die Tiere auf Weidevieh losgehen, sinken. Im Rudel jagen die Tiere lieber Rehe und Rotwild. Das belegen Daten aus Nordamerika. Außerdem verhindern Ru-

„In den letzten 50 Jahren hat es in ganz Mitteleuropa keinen Wolfsangriff auf einen Menschen gegeben. Trotz steigender Population.“ man eben Stromlitzen am Boden. Diese Zäune werden in einigen Bundesländern sogar gefördert, weil man draufkommt, dass es ohne Herdenschutz einfach nicht gehen wird. Denn selbst, wenn wir hier versuchen, den Wolf zu vertreiben, es werden aus den Nachbarländern immer Wölfe zuziehen. Und diese wandernden Jungwölfe sind meist die, die Probleme machen. Ab wann spricht man eigentlich von einem „Problemwolf“? 110% HIGHSPEED

del, dass Zuzügler durchwandern. Einsame Wölfe, die deren Territorium betreten, überleben das meistens nämlich nicht. Und wenn man als Mensch in deren Territorium spaziert? Wenn man, etwa in Siebenbürgen, wo viele Wölfe leben, fragt, ob man sich vor Wölfen fürchtet, wird man erstaunte Blicke ernten. De facto ist in den letzten 50 Jahren in Mitteleuropa mit Wölfen nichts passiert! Trotz steigender Population.

Foto: Reiner Riedler

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41 DAS JÜNGSTE GERICHT

In Windeseile Weltklasse Mit 23 Jahren galt Harald Irka als „jüngster Drei-Hauben-Koch der Welt“. Inzwischen ist er 27, aber vermutlich stimmt’s noch immer. Auf jeden Fall kocht er in der „Saziani Stub’n“ in der Oststeiermark verdammt groß auf. Text: Johannes Stühlinger  Fotos: Gregor Kuntscher

Es heißt, Harald Irka kocht, wie Mozart einst gearbeitet hat: mit viel Gefühl und ohne Grenzen – also ohne Noten, oder besser gesagt, ohne Rezepte. Ein Vergleich, der bei dem 27-jährigen Spitzenkoch allerdings Bauchschmerzen auslöst. Schließlich sind Rampenlicht und Ruhm nicht so sein Ding. Was für ihn zählt, ist bloß ein Satz: „Das hat gut geschmeckt!“ Und das hat es seinen Gästen bis jetzt so gut wie immer im Restaurant „Saziani Stub’n“ in der Oststeiermark, im kleinen Ort Straden – sie kommen inzwischen aus der ganzen Welt, um seine Gerichte genießen zu können. Und die Geschichte, wie es dazu überhaupt gekommen ist, spiegelt quasi seinen freien Kochstil wider: unplanbar! Als Irka nämlich vor acht Jahren „durch viele Zufälle“, wie er selbst betont, die Chefrolle in seiner heutigen Wirkungsstätte übernahm, hatte er statt einer Kochausbildung den Abschluss als Hotelfachmann in der Tasche. Dank Mama und Großmutter zwar auch ein wenig Kocherfahrung – aber drei Hauben? Der Rest ist Kochgeschichte, die eben vorwiegend auf dem genialen Bauchgefühl des gebürtigen Linzers basiert. Das würde er freilich so nicht sagen, stattdessen kontert er: „Wäre ich ein Genie, müsste ich nicht so viel arbeiten und mir nicht ständig den Kopf zerbrechen.“ Doch genau das macht der junge Mann, der Bodenständigkeit ausstrahlt und stets

die Wichtigkeit seines Küchenteams unterstreicht, das seine Direktiven offensichtlich blind versteht. Und dem Jungstar der heimischen Küche konsequent den Rücken stärkt. Was aber machen Irka und seine Kollegen so anders oder besser als der Rest? „Ich denke, wir haben der österreichischen Küche durch Einflüsse aus unseren Nachbarländern und der ganzen Welt eine besondere Form der Modernität verliehen“, sinniert der junge Mann. Kulinarikexperten formulieren: „Sein Kochstil zeichnet sich durch Purismus aus. Mit scheinbar einfachen und vor allem wenigen Zutaten bereitet er geschmacklich aufregende Gerichte zu“, schreibt etwa das Fachmagazin „Rolling Pin“ und empfiehlt ihn zwischen den Zeilen für eine vierte Haube. Er selbst meint dazu bloß knochentrocken: „Wenn sie kommt, ist es schön. Wenn nicht, ist es auch schön.“ Aktuell hat er so oder so anderes im Kopf. Schließlich tüftelt er mit seinen Geschäftspartnern Anna und Albert Neumeister, den Besitzern des Restaurants, gerade an einem Lokal im Lokal. Also einem zweiten Restaurant am gleichen Ort, das keinen Haubenanspruch stellt, sondern vielmehr zum schnellen Vorbeikommen einladen soll. Derzeit läuft der Testbetrieb, und der inoffizielle Interimsname sagt ganz schnell, worum es sich auf den Tellern dreht: „Fischrestaurant“. 110% HIGHSPEED

Für die aktuelle Ausgabe 110 % hat Harald Irka ein besonders einfaches Gericht vorbereitet: Ricotta Gnudi. Sein Rezept servieren wir auf der nächsten Seite.


TIPP

42 DAS JÜNGSTE GERICHT

Wer Parmesan verwendet, der sollte laut Harald Irka unbedingt zu zumindest 24, wenn nicht sogar 36 Monate gereiftem greifen. „Erst dann bekommt er ein fruchtiges Aroma und wird im Grunde zu einem Gewürz“, so der Profi.

DIE RICOTTA GNUDI Bevor wir uns um die Gnudi kümmern, müssen wir erst einmal das Kürbisragout in Angriff nehmen. Harald Irka sagt uns auch ganz genau, wie: Wir schnappen uns den Kürbis, schälen und entkernen ihn. Das Fleisch dann in ein Zentimeter große Würfel schneiden, den Ingwer, die Zwiebel und den Knoblauch ebenfalls fein würfeln. Nun das Öl in einem Topf erhitzen, Ingwer, Knoblauch und Zwiebeln glasig anschwitzen. Erst dann die Kürbiswürfel dazugeben und ungefähr drei Minuten andünsten. Anschließend mit dem Weißwein ablöschen und zugedeckt fünf Minuten dünsten lassen. Dann offen weitergaren, bis die Flüssigkeit um die Hälfte eingekocht ist. Jetzt das Schlagobers zugeben und leicht einreduzieren lassen. Nun salzen, pfeffern, mit etwas Vanille sowie Tabasco abschmecken. Zum Schluss den Zitronensaft beigeben. Jetzt geht’s an die sogenannten Gnudi. Das sind im Grunde gnocchiähnliche Knödel aus Ricotta (anstelle von Kartoffeln) mit Grieß. Aber legen wir los: Den Ricotta mit Meersalz und schwarzem Pfeffer abschme-

cken, Parmesan und etwas Muskat dazureiben und alles kräftig verrühren. Dann ein großes Tablett mit reichlich Grieß bestreuen. Aus der Ricottamischung drei Zentimeter große Kugeln formen und diese in Grieß wenden, bis sie damit gut umhüllt sind. Das Tablett etwas schwenken, die Gnudi gut mit Grieß bedecken und für mindestens acht Stunden, noch besser über Nacht, in den Kühlschrank stellen. Der Grieß entzieht den Gnudi nämlich Feuchtigkeit und sorgt für eine feine Hülle. Die Kochzeit für die Gnudi beträgt danach nur noch drei Minuten. Dazu erst Butter zerlassen. Die Gnudi direkt aus dem Topf in die Pfanne geben, einen Löffel Kochwasser hinzufügen. Sobald Butter und Wasser emulgiert sind, die Pfanne vom Herd nehmen. Parmesan über die Gnudi reiben, wenige Tropfen Zitronensaft dazupressen und untermischen. Schließlich die Gnudi in vorgewärmten Schalen zusammen mit dem Kürbisragout und der aufgeschäumten Parmesanemulsion servieren. Nun garnieren wir das Gericht noch mit knusprigen Parmesanchips sowie einigen Periconblättern. 110% HIGHSPEED

E IN K AUFSLIST E FÜR 4 PE RSO N E N Für das Kürbisragout: 1 kleiner Butternusskürbis 1 Vanilleschote 2 Knoblauchzehen 1 kleine Zwiebel 20 g Ingwer 100 g Schlagobers 20 g Zitronensaft 100 ml Weißwein Tabasco (Chipotle) Salz, Pfeffer Für die Gnudi: 500 g Ricotta 50 g Parmesan Muskatnuss Salz Pfeffer 1 kg Hartweizengrieß (Semola) 40 g Butter ev. Periconblätter


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Für ihren olympischen Traum lässt sich Sophia gern aufs Glatteis führen

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Sophia Schaller bewegt sich auf Eis so elegant, als wäre sie schwerelos. Mit Highspeed zeigt die Eiskunstläuferin Pirouetten, Rittberger und Toeloops. Mit Glück und harter Arbeit gelingt ihr womöglich sogar der Sprung zu den Winterspielen in Peking. Text: Julia Pollak  Fotos: Gregor Kuntscher

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tens seit ihrem ersten internationalen Titel 2017 in Sarajevo ist sie nun auch in der allgemeinen Klasse angekommen. Unglaublich schön und stärkend sei dieser Moment für die Eisakrobatin gewesen. Freude und Stolz sind ihr dabei noch immer anzumerken. Hinter dem, was während einer Kür federleicht und natürlich aussehen soll, hinter all den Zwei- und Dreifachsprüngen, den Pirouetten und komplizierten Schrittfolgen steckt Dreierlei: „Disziplin, Willensstärke und auch Ausdauer“, erklärt Sophia Schaller. Einen neuen Sprung richtig zu beherrschen, kann schon mal ein Jahr dauern. Oder auch etwas länger. In manchen Phasen müsse man die Zähne zusammenbeißen: Stürze tun nicht nur weh, sie können auch langwierige Verletzungen nach sich ziehen, die einen schnell weit zurückwerfen. Doch Sophia Schaller ist hart im Nehmen: „Kleinere Wehwehchen trägt jede mit sich herum.“ Vor ernsthaften Verletzungen ist sie bis dato glücklicherweise verschont geblieben. Fünf- bis sechsmal pro Woche trainiert sie alle leistungsrelevanten Bereiche: Ballett und Sprungkraft, Ausdauer, Balance und Beweglichkeit. Doch Eiskunstlauf verlangt darüber hinaus noch eine künstlerische Note – Eleganz, Anmut und Ausstrahlung. Jede Läuferin entwickelt im Laufe der Zeit ihren eigenen Stil. Jener von Sophia reift bereits seit elf Jahren. Um so lange durchzuhalten, bedarf es einer beachtlichen Portion Ehrgeiz – umso mehr, als Sophia noch zur Schule geht. In ein Sportgymnasium allerdings, das ihr auch tagsüber Trainingseinheiten ermöglicht. 2019 soll der Abschluss gelingen. In einer Regelschule könnte sie Spitzensport mit Ausbildung wohl nicht verbinden. Ebenfalls eine große Stütze seit den ersten 110% HIGHSPEED

zaghaften Schritten: ihre Familie. Im Alltag gilt es ebenfalls, die ein oder andere Entbehrung zu verkraften. Wenn andere SchülerInnen im Sommer ihre Ferien genießen, reist die Salzburgerin nach Kanada oder in die USA, um auch in der warmen Jahreszeit auf dem Eis „arbeiten“ zu können. Denn die internationale Konkurrenz ist groß – der Respekt vor den Konkurrentinnen ebenso. Beim Studium so mancher Gegnerin gerät Sophia regelrecht ins Schwärmen: „Die fließenden Bewegungen von Carolina Kostner (fünffache Europameisterin, Anm.) sind wunderschön anzusehen.“ Doch in deren Heimat Italien sind die Trainingsbedingungen ungleich besser. Eiskunstlauf hat dort, wie auch in Russland oder den USA, einen wesentlich höheren Stellenwert. Was sich nicht nur am Sponsoraufkommen, sondern auch am Zuschauerinteresse ablesen lässt. Vor einer großen Kulisse zu laufen, sei jedes Mal eine besondere Erfahrung, die sie sehr genieße. Bei ihrem nächsten Ziel wird es anderer Motivationshilfen bedürfen: die österreichischen Staatsmeisterschaften gelten gemeinhin nicht als Publikumshit.

„Eiskunstlauf heißt vor allem Disziplin, Willensstärke und Ausdauer.“

Für den Fall, dass sich ihr Traum von der großen Eiskunstlaufkarriere nicht erfüllen sollte, will sich Sophia nach der Matura rechtzeitig einen Plan B zurechtlegen. Der könnte ein Medizinstudium beinhalten. Läuft alles nach Plan A, müssen Anatomie und Physiologie allerdings noch ein Weilchen warten. Bis nach den Olympischen Spielen 2022 in Peking jedenfalls. Dort soll der Traum der Eisprinzessin wahr werden.

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enn Sophia Schaller in voller Geschwindigkeit übers Eis gleitet, sich eine Sekunde zur Konzentration nimmt und dann zu ihrem Lieblingssprung, dem Axel, abspringt, steht viel auf dem Spiel. Der Moment muss genau passen. Geschwindigkeit und vor allem Technik wollen beherrscht werden. Das Eis, einer der härtesten Partner im Sport, würde der 18-jährigen Salzburgerin keinen Fehler verzeihen. Genauso wenig wie die Preisrichter, die während einer Kür alle Aufmerksamkeit auf sie richten. Im Eiskunstlauf entscheiden nur wenige Minuten über Ruhm oder Schmach. Während die Konkurrenz enorme Ausmaße angenommen hat, hält sich das Interesse in Österreich nach wie vor in Grenzen. Aber es gibt sie noch, die Idealistinnen wie Sophia Schaller, die ihre Passion leben, hart für ihren Traum trainieren, um sich einmal auf der großen internationalen Bühne präsentieren zu dürfen. Begonnen hat Schaller ihre Karriere bereits im zarten Alter von sieben Jahren. Nach ersten Schritten auf dem öffentlichen Eislaufplatz verlangte sie alsbald nach regelmäßigem Training, das ihr nur ein Verein bieten konnte. „Es hat so viel Spaß gemacht, mich auf dem Eis zu bewegen. Das Dahingleiten! Ich wollte schnell immer mehr können“, beschreibt sie ihre ersten Eindrücke. Was auch gelang. Mit 15 Jahren schaffte sie den Sprung ins Juniorenteam, spätes-


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S OP HIA S C HALLER ( 18 ) E LE G A N T Im Eiskunstlauf gilt es nicht nur, technische Elemente zu beherrschen, auch die harmonischen Bewegungen auf dem Eis sind ein wichtiger Faktor. Z IE LST RE B IG Die junge Sportlerin blickt bereits auf eine elfjährige Eislaufkarriere zurück. Das nächste große Ziel sind die Olympischen Winterspiele in Peking 2022. 1 1 0 %-T IPP Du wolltest schon immer mal sportlich etwas Neues probieren? Schau auf www.getmovin.at

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MIETEN IST DAS NEUE K AUFEN Sind Statussymbole schon heute von gestern? Sharing-Modelle jedenfalls boomen wie noch nie – Skiausrüstungen, Kameras, sogar Möbel kann man rasch und günstig für einen gewissen Zeitraum borgen. Grund dafür: Gerade junge Menschen sehnen sich nach mehr Flexibilität. Text: Johannes Stühlinger

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ein Haus! Mein Auto! Meine Rolex! Wer etwas auf sich hält, der zeigt, was er hat. So ist es doch, oder? Laut Trendforschern und Handelsriesen ganz und gar nicht mehr. Vor allem junge Menschen haben sich von diesen klassischen Statussymbolen offenbar ohne viel Federlesen verabschiedet. Johannes Gartner forscht am JKU-Institut in Linz (Innovation Management) und kommt zu folgendem Schluss: „Für viele junge Menschen sind ein Auto oder ein Haus keine Statussymbole mehr – auch, weil sie sie sich ohnehin nicht leisten können.“ Gleichzeitig gehe der Trend eher hin zu Erlebnissen wie Urlaubsreisen als neue Statussymbole. Aus dieser Entwicklung ergibt sich ein Umkehrschluss, der sich wiederum in einem neuen Trend offenbart: Mieten statt kaufen! Sprich: Wenn Materielles weniger Absatz findet, muss der Handel es eben vermieten statt verkaufen. Daraus haben sich in den letzten Jahren sogenannte Sharing-Modelle entwickelt, die vor allem in den Städten längst Anklang finden: Car-Sharing wie Car2Go oder DriveNow etwa, Rad- und Roller-Verleihe ebenso. Aber auch Streamingdienste wie Netflix und Spotify ersetzen längst unsere imposanten DVD- oder CD-Sammlungen im Wohnzimmer. Doch nun schwappt diese Welle auf den klassischen Einzelhandel über. Vorreiter ist dabei der Versandriese Otto, der bereits 2016 in Deutschland unter dem Namen „Otto Now“ von der Waschmaschine über den Hometrainer bis zur Drohne alles gegen Bezahlung vermietet. Auch Media Markt ist bei unseren Nachbarn inzwischen auf diesen Zug aufgesprungen. Gemeinsam mit dem Berliner Start-up Grover möchte man langfristig zum „Spotify für Konsumgüter“ werden, heißt es. Sogar Möbelriese Ikea tüftelt aktuell an einer Verleihvariante. In Österreich hingegen gibt vor allem Sportriese Hervis diesbezüglich den Takt vor: Seit vergangenem Jahr kann man in ausgewählten Filialen diverse Sportgeräte wie Skiausrüstungen, E-Bikes oder sogar Wanderrucksäcke auf Zeit ausborgen. „Wir glauben an die Sharing Economy“, bekennt Geschäftsführer Alfred Eichblatt. Dass derartige Entscheidungen von Spitzenmanagern nicht aus dem Bauch heraus getroffen werden, liegt auf der Hand: Laut Marktforschung fühlt sich knapp die Hälfte aller KonsumentInnen von Mietangeboten angesprochen. Außerdem machen derartige Modelle laut dem Handelsexper-

ten Martin Fassnacht auch für das jeweilige Unternehmen aus anderen Überlegungen heraus Sinn: „Für den Handel ist es ein Problem, wenn Kunden ein Produkt zu lange nutzen, derselbe Fernseher fünf Jahre oder länger im Wohnzimmer steht“, führt er aus. „Durch das Vermieten kommt viel schneller der Zeitpunkt, an dem man dem Kunden ein neues Angebot machen kann.“ Außerdem würden die Leihangebote die Preise zumindest auf den ersten Blick günstiger machen, man könne so neue Käuferschichten erschließen. Genau dies ist aber auch jener Aspekt, der unter Kritikern für Skepsis sorgt. So warnte kürzlich die deutsche Verbraucherschutzzentrale: „Mieten kommt meist teurer als kaufen.“ Vor allem, wenn Verbraucher gleich mehrere Mietangebote nutzen, würden sich die auf den ersten Blick überschaubaren Beträge zu hohen Summen türmen. Grundsätzlich sind sich die Experten aber darin einig, dass Mietangebote genau in unsere Zeit passen. Sie würden gerade der jungen Generation das bieten, was sie sucht: möglichst hohe Flexibilität zu einem möglichst geringen Preis.

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Ohne Bindung gibt’s kein Halten mehr Wolfgang Nyvelt und Stefan Gruber bauen im Zillertal Snowboards, mit denen man ohne Bindung die perfekte Line ziehen kann. Eine Idee, die Könner schwärmen lässt – und das Duo in den Olymp der Powder-Elite katapultiert hat. Text: Johannes Stühlinger

Der Fotobeweis: Es bedarf keiner Bindung, um die perfekte Line in den Tiefschnee zu knallen.

In ihrer Garage fertigen Wolfgang Nyvelt und Stefan Gruber in sorgfältiger Handarbeit die Äsmo-Snowboards. Das sind spezielle Bretter, die man ohne Bindung fährt – und die vom Zillertal aus die Welt erobern. 110% HIGHSPEED


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Fotos: becknaphoto/Thomas Eberharter, Carlos Blanchard, Hersteller

Die Äsmo-Boards haben statt einer Bindung ein rutschfestes Grip-Pad. Außerdem sorgen breite Rillen an der Unterseite für den nötigen Auftrieb im Tiefschnee.

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ie Geschichte wirkt auf den ersten Blick ein bisschen an den Haaren herbeigezogen: Mitten im kleinen Mayrhofen im idyllischen Zillertal stehen zwei Männer in ihrer Garage und bauen Snowboards, die weltweit für Aufsehen sorgen. Allein: Haargenau so ist die Sache nun mal! Wolfgang Nyvelt und Stefan Gruber feilen nämlich tagtäglich an Boards, wie man sie nur unter eingefleischten Tiefschneefans kennt – sie kommen ohne Bindung aus! Und diese ungewöhnlichen Powder-Flitzer sind so außergewöhnlich, dass das Duo sie inzwischen in die ganze Welt verschickt. Aber alles von Anfang an. Kennengelernt haben sich der heute 43-jährige Stefan

und sein 40-jähriger Geschäftspartner Wolfgang, zu dem alle nur „Wolle“ sagen, in der Schulzeit. „Wir haben damals gemeinsam die ersten Skateboard-Rampen in Mayrhofen gebaut“, schmunzelt Wolle. Nur logisch, dass das Duo – umgeben von Gletscher und Winterparadies – den Skatespaß irgendwann von der Straße mit auf die Piste nahm. Und rasch zu den SnowboardPionieren der Alpenrepublik avancierte. Das liegt inzwischen bald drei Jahrzehnte zurück. „Irgendwann haben wir begonnen, unsere eigenen Bretter zu bauen“, erzählen sie. Zuerst nur für sich, aber von Anfang an mit einem klaren Ansatz: „Wir wollten Boards haben, die im Schnee das Gefühl vom Surfen auf dem Meer vermitteln. Wir wollten einfach ganz zurück zum Anfang 110% HIGHSPEED

des Snowboardsports, als die Bindungen auch nur ganz weich und einfach waren“, erinnern sie sich. Dabei musste eben alsbald die Bindung komplett dran glauben – weil: Hat ja ein Surfbrett auch keine. Und so wurde quasi in einem perfekten Schwung ihre heute so erfolgreiche Marke Äsmo geboren. Konkret unterscheiden sich diese wahrlich ungewöhnlichen Snowboards aber auch im Detail von herkömmlichen: Sie sind breiter, länger und haben einen dreidimensionalen Aufbau, der auf ihrer Unterseite sogenannte Channels möglich macht. Das sind im Grunde breite Rillen, die den Auftrieb im Tiefschnee um ein Vielfaches erhöhen. Und genau für diese heilige Form des Schnees sind die Dinger auch gedacht.


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Produkt sowohl auf der Piste als auch im Geschäft ein echter Feger ist, bedient sich auch die Sportindustrie ihres Know-hows. „Wir entwickeln für Salomon Prototypen, Designs und neue Techniken, die im Idealfall bei den Seriensnowboards dann auch eingesetzt werden“, erzählen sie stolz. Doch derzeit haben sie kaum einen Kopf für große Brands – sondern müssen zusehen, dass sie mit dem Erfüllen ihrer eigenen Kundenwünsche nachkommen. Schließlich bedeutet Winteranfang in Europa für sie Hochbetrieb in der Garage. Und wenn dann doch ein bisschen Zeit bleibt, geht’s natürlich selbst direkt auf die Piste. Stets auf der Suche nach dem idealen Hang und der perfekten Line. Alles andere wäre aus Wolles Sicht bloß zum Haare raufen.

ST EFAN GRUBER Der 43-jährige Zillertaler war schon als Kind das Organisationstalent der Skateboardclique in Mayrhofen. Gemeinsam mit seinem heutigen Geschäftspartner Wolfgang Nyvelt erlebte er die Entwicklung des Snowboardsports hautnah. Heute entwickelt er mit gemeinsam mit ihm Snowboards und mit seinem eigenen Planungsbüro Kletterwände.

Wer sich für die Äsmo-Bretter interessiert: Mehr Infos gibt’s im Web unter www. aesmo.at

WO LFG A N G N Y V E LT Der 40-Jährige wurde in Salzburg geboren, siedelte aber noch als Kind mit seinen Eltern ins Zillertal. Von dort aus eroberte er während der Schulzeit die Snowboardwelt und ist bis heute als Snowboardprofi aktiv. Vor fünf Jahren begann er gemeinsam mit seinem Schulfreund Stefan Gruber, die heute weltweit begehrten Äsmo-Boards zu bauen.

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Fotos: Carlos Blanchard

„Wir bedienen sozusagen eine Nische innerhalb der Marktnische“, sagt Nyvelt. Also Snowboarder, die verdammt gut Snowboard fahren können. Genau diesen schmeckt die „österreichische Brettljause“ allerdings so gut, dass offenbar jeder, der kostet, davon erzählt. Nyvelt: „Wir erleben das sehr oft: Da bestellt jemand aus Kanada eines unserer Boards. Ein paar Wochen später kommen aus der gleichen Region unerwartet gleich mehrere Bestellungen hinzu.“ Alles Kunden, die dann per Mail beraten werden, ehe einer der beiden im Keller steht und in gut zehnstündiger Handarbeit das stets individuelle Äsmo, wie sie sagen, fertigt. Aber kommen wir zum viel spannenderen Punkt: Wie behält man bitte so ein bindungsängstliches Snowboard am Fuß? Technisch gesehen ersetzt ein Grip-Pad aus rutschfestem Gummi die Bindung. Und dann sind eben nur noch die nötige Dosis Balance und das richtige Gespür für Schnee gefragt. „Im Tiefschnee ist es sogar recht einfach. Wir erleben oft, dass Kinder sofort damit klarkommen“, sagen sie. Jedenfalls geben diese Bretter jedem – der es halt draufhat – das Gefühl zu fliegen. Allerdings nicht in den Schnee, sondern über denselben. Diese Tatsache hat das Duo innerhalb der Snowboardszene längst zu heimlichen Überfliegern gemacht. Nicht nur, dass ihr


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Bergauf mit Passion Während der Wintersport zunehmend auf Geschwindigkeit ausgelegt ist – sei es schnell bergauf oder geschwind bergab –, widmet sich die Ausdauersportlerin Marion Wallner genau dem Gegenteil: Beim Skitourengehen genießt sie jeden Moment, sowohl die Anstrengung als auch das Vergnügen. Schritt für Schritt und Schwung für Schwung. Text: Julia Pollak  Fotos: Gregor Kuntscher

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ach der Arbeit vor dem Fernseher liegen und entspannen – das ist für einen Großteil der Menschen der normale Ausgleich zum Berufsleben. Nicht so für Marion Wallner. Entspannung stellt sich für die Bankangestellte ein, sobald sie in gleichmäßigem Rhythmus bergauf geht. Mit Skiern unter ihren Füßen, über den Schnee gleitend. Schritt für Schritt Richtung Gipfel – während einer Skitour. Angesteckt von ihrem Mann, der ebenfalls erfahrener Tourengeher ist, begann die heute 47-Jährige vor rund zehn Jahren mit dem Ausdauersport. Schnell hatte sie sich die körperliche Basis, die nötige Grundausdauer, dafür geschaffen. Schließlich bietet ihr die Umgebung ihrer Salzburger Heimat Obertrum mit zahlreichen Bergspitzen die besten Trainingsmöglichkeiten. Zusätzlich ist es ein Genuss, „gemeinsam mit seinem Partner auf die Berge zu gehen und die Erlebnisse zu teilen“, beschreibt die Mutter zweier jugendlicher Söhne. Zur persönlichen Herausforderung fügte sie dem „Genussgehen“ alsbald den Faktor „Wettkampf“ hinzu. Dabei werden dann schon einmal mehrere Gipfel hintereinander begangen. Aber egal, ob Skitourrennen oder Genussgehen – beide Arten verlangen neben Ausdauer und guten Skifahr- und Bergkenntnissen auch eine solide Ausrüstung. Prinzipiell soll die getragene Kleidung sowie das Equipment laut Wallner leicht und funktional sein und viel Bewegungsfreiheit mit sich bringen. Über die Tourenski wird beim Bergaufgehen ein Fell aufgezogen, um das Zurückrutschen auf dem Schnee zu verhindern. Mit wenigen Handgriffen kann es für die Abfahrt wieder abgenommen werden. Passende Stöcke und Tourenskischuhe unterstützen einen komfortablen Halt im Schnee. Die richtige Kleidung ist vergleichbar mit der Ausrüstung für eine „normale“ Bergtour. Mehrere Lagen im Zwiebelsystem zu tragen, ist in jedem Fall von Vorteil. Denn auch wenn einem beim Gehen schnell ordentlich warm wird, „kann es auf dem Gipfel eiskalt sein, vor allem, wenn einem der Wind um die Ohren pfeift“, spricht die passionierte

„Oben auf dem Gipfel kann es schnell eiskalt sein, vor allem, wenn einem der Wind um die Ohren pfeift. Da ist die richtige Ausrüstung besonders wichtig.“ Sportlerin aus Erfahrung. Dann sind eine winddichte Jacke, entsprechende Handschuhe und eine Kopfbedeckung richtig wichtig. Wer sich im freien Gelände bewegen will, darf natürlich keinesfalls auf Helm, Lawinenpiepser sowie Lawinenrucksack vergessen. Die richtige Ausrüstung kann im Extremfall schließlich Leben retten! Zudem sollte man darauf achten, nicht zu anspruchsvolle Touren auszusuchen, solange man kein wirklich erfahrener Berggeher ist. Was auch nicht fehlen darf, sind eine passende Brille, Proviant, Wasser sowie eine Stirnlampe. Denn „manchmal genieße ich es so sehr, dass ich erst später abfahre“, erzählt Marion Wallner. Dann reicht das Wintertageslicht oft nicht mehr aus. Vor allem, wenn sie abends nach der Arbeit noch eine Runde geht, um die am Berg so prachtvollen Winterabende zu genießen.

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Seit 2010 wird, wie auf unserem Bild in Edmonton (CAN), um die WMKrone der Ice Downhiller gerungen. Nun hat es sich die rasante Sportart zum Ziel gesetzt, ins Programm künftiger Winterspiele aufgenommen zu werden.


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Crash, Boom, Bang. Angst vor blauen Flecken sollte man im Crashed-Ice-Kanal keine haben.

WIR WÜNSCHEN GUTEN RUTSCH Mit bis zu 75 km/h auf Schlittschuhen eine Eisbahn runterflitzen? Da gehört was dazu. Eine gewiefte Ellbogentaktik etwa und intakte Scheuklappen, damit einem die Manöver der Konkurrenten nicht auf die Psyche schlagen. Crashed-Ice-Ex-Weltmeister Marco Dallago führt uns ein in die Welt der Waghalsigen. Text: Manfred Behr

Foto: Daniel Grund/Red Bull Content Pool

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enn die Ice Downhiller zu Gentlemen mutieren, ist Vorsicht geboten. Ein „Bitte, ... nach dir“ während der Besichtigungsfahrt bedeutet nämlich nichts anderes als: „Mir ist lieber, du brichst dir den Hals als ich.“ Beim Red Bull Crashed-Ice-Event heuer in Marseille regnete es förmlich Höflichkeitsbekundungen. „Da haben die Streckendesigner eine 75 cm hohe Stufe eingebaut, von der es mit einer Neigung von 70 Grad in eine Kompression ging. ,Unfahrbar‘, ging vielen von uns durch den Kopf“, blickt Marco Dallago, 2014 Sieger der Crashed-Ice-Serie und somit Ex-Weltmeister, zurück. Und dann ist man doch gefahren. Die Crashed-Ice-Events, die 2001 in Stockholm ihre Premiere erlebten, ähneln

einem Ski- bzw. Snowboardcross mit bis zu vier AthletInnen gleichzeitig auf dem Parcours, nur eben auf Schlittschuhen. Als bis zu 75 km/h schnelle Spielwiese dient eine künstliche, rund 600 m lange abschüssige Eisbahn. Die Stationen der am 7. Dezember beginnenden WM-Serie: Yokohama ( JPN/ erstmals gastiert Crashed Ice in Asien), Jyväskylä (FIN) und Boston (USA). Was es braucht, um an die Spitze zu skaten? „Jeder Ice Downhiller ist ein guter Eisläufer, aber bei Weitem nicht jeder gute Eisläufer ist auch ein konkurrenzfähiger Ice Downhiller“, stellt Dallago klar. „Weil der Kampf Mann gegen Mann den totalen Unterschied macht.“ Vielleicht stellen ehemalige Eishockey-Cracks deswegen das Gros der Teilnehmer, es finden sich aber auch ehemalige Freeystyle- und Wasserskifahrer. Und auch eine zweimalige Olympiateilnehmerin im Shorttrack: Veronika 110% HIGHSPEED

Windisch. „Für mich hat sie das Zeug, die nordamerikanische Dominanz im Ice Downhill der Damen zu brechen“, gibt sich Marco hoffnungsfroh. Die Steirerin trainiert mit ihm und dem regierenden Vizeweltmeister Luca Dallago auf der von ihnen selbst erbauten Holzbahn im elterlichen Wald bei Weinitzen. Und findet, ebenso wie die zahlreichen Nachwuchsflitzer, bessere Bedingungen vor als die Dallagos einst. „Für uns war das Rennen das Training“, erinnert sich der Nebenerwerbsvideoproduzent, der auch noch für Österreichs größten CrashedIce-Event verantwortlich zeichnet. Das Rennen der ASPX-250-Serie (so etwas wie die 2. Liga) wird am 6. Jänner bei der Naturrodelbahn in Obdach (Stmk.) stattfinden (www.oescv.at). Der Clou: Bei diesem Rutsch ins neue Jahr – ob gut, wird sich zeigen – ist jeder und jede Waghalsige startberechtigt.


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Sauberes Wasser ist eines der kostbarsten Güter.

Die Kunst, dem Stoff Plastik neues Leben einzuhauchen Umweltverschmutzung. Mikroplastik. Klimakatastrophe. Glaubt man den Schlagzeilen, steuert die Menschheit in rasantem Tempo auf eine Zerstörung des Planeten zu. Wir haben uns den Weg einer PET-Wasserflasche näher angeschaut. Fazit: Es gibt zumindest Grund zur Hoffnung. Text: Julia Pollak

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lastik, wie Roland Barthes in seinem Werk „Mythen des Alltags“ beschreibt, ist „nicht nur eine Substanz, es ist die Idee ihrer unendlichen Transformation“. Das bedeutet im Klartext: Wir können nahezu alles aus Plastik herstellen. Das leichte, biegsame Material hat sich seit dem vergangenen Jahrhundert auf vielfältigste Weise tief in unseren Alltag integriert. Vieles ist dadurch leichter geworden, und doch stellt uns das gewohnte und allgegenwärtige Material schon nach ein paar Jahrzehnten der Verarbeitung vor große Herausforderungen. Denn: Es überdauert ein Menschenleben um ein Vielfaches! Bis zu 450 Jahre benötigt Kunststoff, um sich wieder zu zersetzen. „Das beschert uns gefüllte Müllhalden und global betrachtet ein massives Umweltproblem. Die überall gebräuchliche Getränkeflasche aus Plastik bekommt sofort einen bitteren Beigeschmack, wenn sie mit ande-

rem Müll an einer Pazifikinselküste angeschwemmt wird. Darauf reagieren mittlerweile viele Staaten und Konzerne, etwa mit Verboten von Plastiksackerln, Strohhalmen und dergleichen oder mit nachhaltigen Initiativen. Ein Beispiel für eine solche ist die Wiederverwertung von PET-Plastikflaschen, das sogenannte Re-PET. Aber was ist PET eigentlich? Rein chemisch gesehen ist Polyethylenterephthalat (PET) ein thermoplastischer Kunststoff aus der Familie der Polyester. Dieses Material ist Grundbaustein von Polyesterfasern moderner Kleidung sowie der beliebten PETTrinkflaschen. Beim PET-Recycling werden die gesammelten Flaschen zuerst nach Farben sortiert, gefiltert und danach zu einem Granulat zerkleinert. Aus diesem können dann wieder neue PET-Flaschen oder auch Polyesterfasern für Bekleidung gemacht werden, die in der gewünschten Produktform wieder zurück in den Handel gelan110% HIGHSPEED

gen. Das Granulat zur Wiederverwendung von PET-Flaschen darf dabei nicht mit dem problembehafteten Mikroplastik verwechselt werden, welches beispielsweise in der Kosmetik zum Einsatz kommt. Laut Umsetzungsbericht zur Nachhaltigkeitsagenda der Wirtschaftskammer kamen in Österreich im Jahr 2016 insgesamt rund 43 600 Tonnen PET-Einwegflaschen auf den Markt. Davon wurden ca. 73 Prozent als Müll gesammelt, und rund 57 Prozent der Marktmenge an PET-Flaschen wurden schlussendlich stofflich wiederverwertet. Diese Quote ist gar nicht so schlecht, jedenfalls klingt es nach einem Schritt in die richtige Richtung. Der Meinung ist man offenbar auch beim heimischen Mineralwasserunternehmen Vöslauer. Die Firma ließ unlängst aufhorchen, als sie verkündete, österreichweit die erste zu 100 Prozent recycelte Wasserflasche auf den Markt gebracht zu haben:


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Foto: ÖW/Austrian Views/gerhard Trumler, Hersteller

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Es handelt sich dabei um die Halbliterflasche für stilles Mineralwasser. Außerdem hat man sich freiwillig dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2025 sämtliche PET-Flaschen aus reinem re-PET herzustellen. Für Vöslauer Geschäftsführerin Birgit Aichinger ein wichtiger Schritt am Puls der Zeit: „Wir verkaufen in unseren Flaschen einen 15 000 Jahre alten Naturschatz. Es ist uns sehr wichtig, damit nachhaltig zu wirtschaften.“ Angekommen beim Thema Wirtschaft stellt sich die Frage: Kann ein billiges Produkt aus PET oder re-PET jemals besser sein als ein natürlicher Werkstoff wie zum Beispiel Glas? Falls nein, warum verwenden wir dann nicht gleich nur noch Glasflaschen, die eben nicht irgendwann in den Weltmeeren treiben und hunderte Jahre benötigen, um von der Natur abgebaut zu werden? Birgit Aichinger sieht das menschlich pragmatisch. „Eine PET- oder re-PET-Flasche ist eben nun mal leicht und kann nicht brechen.

Das sind unschlagbare Vorteile gegenüber der Glasflasche im praktischen Gebrauch“, bringt sie auf den Punkt, warum der Erfolg der Plastikflasche weiterhin ungebrochen bleibt. Glasflaschen seien mittlerweile ein „Nischenprodukt“ auf dem Markt, bei Vöslauer liegt der Anteil bei zwölf Prozent. Auch Bio-Kunststoffe seien laut Aichinger keine wirklich umweltfreundlichere Alternative zur Plastikflasche. Denn die dafür verwendeten Rohstoffe wie Mais kommen meist aus Übersee und stammen nicht selten von genmanipulierten Pflanzen – nicht gerade das ökologische Vorzeigeprodukt. Auch das Argument der biologischen Abbaubarkeit zerschlägt sie: „Ein Prozess, der nur unter industriellen Bedingungen möglich ist. Nicht zu Hause auf dem Kompost.“ Was können wir also tun, um weiterhin Plastik im Alltag zu verwenden, ohne damit die Umwelt zu zerstören? Verbessert sich das Bewusstsein hinsichtlich des Ge110% HIGHSPEED

brauchs und der Wiederverwertung von Plastik, kann sich auch die Umwelt langsam zu erholen beginnen. Der PET-Recycling-Kreislauf ist jedenfalls ein Schritt in diese Richtung.

Vöslauer stellte österreichweit die erste zu 100 % recycelte Wasserflasche vor.


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ch habe ein Highspeed-Gen. Das bemerke ich immer dann, wenn ich viel zu rasch aufzeige, wo ich nicht sollte. Ein Beispiel: Vor einigen Jahren war ein österreichischer Skeletonfahrer der große Favorit für eine olympische Goldmedaille. Skeleton: Das ist der nette Sport, bei dem man auf einer Minirodel Kopf voraus mit über 120 km/h einen Eiskanal hinunterscheppert. Nur der Ordnung halber: Der Name kommt daher, dass der Rodelschlitten an ein stählernes Skelett erinnert. Martin Rettl hieß der schnelle Mann im Eiskanal. Rettl hatte ein Problem: Er war der große Sieganwärter, nur wenige Insider kannten den guten Mann. Skeleton war und ist eher kein Breitensport. Er lud mich ein, einmal Skeleton zu fahren. Ich sollte eine Story über ihn schreiben. Dafür musste ich doch wissen, wie sich so eine Fahrt anfühlt. Method Acting für Journalisten. Ich Vollidiot hab’ zugesagt. Hätte ich doch mit Highspeed die Pappen gehalten. Rettl empfängt mich und den Fotografen am Eiskanal in Igls. Als erstes sollen wir den Schlitten aus dem Lager räumen. Eine Kleinigkeit, denk’ ich mir. Bis ich ihn aufgehoben habe, dieses wirklich schwere Trumm Eisen mit einem wackeligen Liegebrett und messerscharfen Kufen drunter. „Das Gewicht braucht’s, damit du nicht aus der Bahn fliegst“, sagt Rettl. Aha, danke für die Info. Die Einweisung war klar und vor allem sehr kurz: Helm auf, Ellbogen- und Knieschutz an. Leg dich auf den Bauch, Kopf nach vorne. Spann den ganzen Körper an, bis du nicht mehr kannst. Keine Theorie, keine Tricks, keine Annäherungsversuche. „Den Rest macht schon das Skeleton allein“, höre ich ihn sagen. Dann schiebt er mich ganz langsam aus dem Damenstart. Der Rest lässt sich nur noch mittels Gehirnstromprotokoll nachvollziehen. Die ersten Meter bis zum sogenannten Kreisel in Igls: babyleicht. Nach der 180-Grad-Kurve

Mein fürchterlicher Ritt auf einem Skelett. Oder: Wie ich gelernt habe, mit Highspeed meinen Mund zu halten.

RO B E RT K RO PF Journalist und Gründer der Insiderei – einer Reiseplattform für Menschen, die schon überall waren und alles kennen. Oder das zumindest glauben.

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nimmt der Rennschlitten enormen Speed auf. Die Kraft im Nacken lässt abrupt nach. Keine Chance mehr, den Kopf oben zu halten. Das Ergebnis: Die Birne samt Sturzhelm schlägt alle zwei Sekunden auf dem Eis auf. Pingpong im Eiskanal. 40 Sekunden lang. Mein Eingriff in den Lauf ist bescheiden: Ich hab’ die ganze Strecke die Luft angehalten, mich wie ein Äffchen an den Bob geklammert (Rettl: „Spann alles an, was du hast. Sonst haut’s dich links und rechts gegen das Eis.“) und die Augen fest zugepresst. Beten ging nicht. Das wäre zu aufwendig gewesen. Das Resultat, Tage später: Am ganzen Körper blaue Flecken. Eine Woche schwerster Muskelkater. Die Turnschuhe komplett im Eimer, weil das Eis die Sohle heruntergebrannt hat. Ja, gebrannt. Reibungshitze nennt man das. Seitdem bin ich immer ein bisschen vorsichtig, wenn es um derartige Reportageaufträge geht. Nein, danke, ich muss nicht mit einem Eurofighter mitfliegen. Im Rennauto mitfahren? Ja, gerne, aber schade, zu diesem Termin bin ich schon verplant. Bungee-, Fallschirm- und andere Sprünge? Geh bitte, fragt’s doch auch mal die jungen Kollegen. Fünf Tage Hochseefischen? Ach, bin nicht so der Angelexperte. Highspeed mag ich schon immer noch. Ich werde ganz schön fuchtig, wenn im Hotel das Internet eine lahme Ente ist. Da schießt mir auch genug Adrenalin ein, und ich beschwere mich beim Chef, dass das Highspeed-Internet ein Menschenrecht ist, eine Art neues Warmwasser für Hotels. Ich möchte mir ja schließlich die Formel-1-Übertragung ohne Störung anschauen. Ein ganz großer Fan bin ich, wenn aus Igls die WokWM übertragen wird. Da hauen sich die Stars auf einem Wok die Eisbahn runter. Hoher Respekt, ich weiß, was die gerade durchmachen. Übrigens: Martin Rettl hat damals eine olympische Medaille gemacht. Er wurde Zweiter. Ich hoffe, das hatte nichts mit unserem Besuch in Igls zu tun.

Foto: Tina Herzl

WIE EIN ÄFFCHEN DURCH DEN EISK ANAL


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