100 deutsche Häuser 2016

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Architektur snarq architekten (Sebastian Sasse, Nina Nolting) Web www.snarq.net Objekt Haus am Hang Kategorie Neubau Fassadenmaterial Lärchenholzfassade, WDVS + Putzfassade Fassadenfirma Bauen mit Holz, Malermeister Kuhne GmbH Adresse Halle-Kröllwitz Bauherr Privat Planungsbeginn 10/2014 Fertigstellung 08/2015 Nutzfläche 235 m² (Nettonutzfläche 185 m²) Kosten EUR 410.000,– (KG 300/400) Fotos Eduardo Novo

Blüte am Waldrand

Nur der vordere Teil des Grundstücks wurde verbaut, weil es offiziell zum Biotop erklärt wurde

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Blühende Wiesen am Hang und dahinter ein Wald – das war das Bild, das sich den snarq architekten bei der ersten Sichtung eines Grundstücks in Halle an der Saale bot. „Wir waren sofort beeindruckt von der natürlichen Landschaft, die lange brach gelegen war“, erzählt Architektin Nina Nolting. Für die Auftraggeber war die Naturbelassenheit des Hangs das ideale Setting für ihr Einfamilienhaus. „Es war dem Bauherrn sehr wichtig, nach seinen anstrengenden Arbeitstagen einen von der Natur umgebenen Rückzugsort zu haben“, sagt Nolting. Für die Architekten war ebendieser Faktor jedoch eine baurechtliche Herausforderung: Seltene Pflanzen hatten sich angesiedelt, und obwohl das Wohngebiet kein Naturschutzgebiet ist, wurde ein Teil des Grundstücks zum Biotop erklärt. „Es war ein langer Prozess, doch wir konnten uns darauf einigen, dass wir lediglich den vorderen Teil bebauen.“ Die Architekten suchten nach einer Lösung, den Hang möglichst wenig zu belasten und das Haus stattdessen sanft in

Büro snarq architekten , S achsen /  Haus S achsen

die Landschaft einzufügen – und fanden diese auch: In den Fels wurde ein L-förmiger, dunkel geputzter Körper eingeschoben, auf dem ein mit Lärchenholz verkleideter Riegel aufliegt. Auch im Inneren des Hauses funktioniert das Zusammenspiel mit der Natur: Schlafbereich, Bad und Ankleideraum im Erdgeschoss werden über einen in den Fels gegrabenen Lichtschacht erhellt und orientieren sich zur privateren Seite nach Osten mit Blick auf den Fels. Auch in der oberen Etage eröffnet sich durch ein raumhohes, großes Fensterelement ein atemberaubender Blick den Hang hinauf in den Wald. Raumhohe Verglasungen auf beiden Stockwerken schaffen außerdem einen sanften Übergang zwischen Innen- und Außenbereich: „Wenn die Bewohner das Glas zwischen Wohnraum und Wald öffnen, befinden sie sich zur Hälfte drinnen und zur Hälfte in der Natur.“ Der Wunsch nach einem Rückzugsort im Grünen wurde also erfüllt – sogar das eine oder andere Reh soll der Bauherr bereits gesehen haben. res


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