Versteckte Villa Architektur splendid_architecture (Stephan Schmid) Web www.splendid-architecture.com Objekt Wohnhaus Hamburg Kategorie Neubau Fassadenmaterial Verblendziegel, Trespaplatten, Alufassade Adresse Hamburg-Othmarschen Bauherr Privat Planungsbeginn 02/2011 Fertigstellung 01/2013 Nutzfläche 380 m² Kosten k. A. Fotos Ralf Buscher / www.ralfbuscher.de
Gesamtkunstwerk Innenraum: Architekt Schmid entwarf hier sämtliche Einbaumöbel, Objekte wie Küche, Kamin, Sauna und Sanitärbereiche
39 Was macht eine Villa zu einer Villa? Mit einer Villa verbindet man Größe, Eleganz und Weitläufigkeit, oft Prunk und Opulenz, nicht selten Protzigkeit. Es sind Gebäude, die sich von anderen abheben. Architekt Stephan Schmid hat es sich zum Ziel gemacht, den Typus der Villa weiterzuentwickeln, neu zu interpretieren. Das musste er auch, denn die Bauherren für das Projekt in Hamburg-Othmarschen wollten gar keine Villa. Zumindest keine, die sich als solche allzu sehr aufdrängt. Trotz der Größe des Baus sollte das Heim für die Familie mit zwei Kindern in der Außendarstellung bescheiden sein. Ohne jegliche Spur von Protzigkeit oder Opulenz, aber eben doch großzügig. Das Grundstück, das die Bauherren erworben hatten, bevor Schmid mit der Planung begann, sollte ausgenutzt werden. Um den Bau reduziert zu halten, verwendete Schmid möglichst wenig verschiedene Materialien: Glas für die Fassade, Trespaplatten für die Verkleidung im Obergeschoss und die in Norddeutschland sehr verbreiteten Verblendziegel.
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Büro splendid_ architecture , H amburg / Haus H amburg
Das Ergebnis: ein sich vom Untergrund lösender aufgeschnittener und ausgehöhlter massiver Kubus, unter dem sich im Erdgeschoss ein zum Garten hin öffnender freier Grundriss entwickelt. Als „zurückhaltend“ bezeichnet Schmid den Bau. Und doch: „Es ist und bleibt eine Villa, nicht im klassischen Sinn, aber wegen der Größe des Baus.“ Auch im Inneren finden sich einige Villa-Elemente: Große Fensterflächen, viele Lufträume und die offene Küche schaffen Weite. „Die Grundrisse aller Geschosse haben wir relativ offen gehalten, aber trotzdem bleiben genügend unterschiedliche Rückzugsbereiche“, sagt der Architekt. Auch die Einrichtung entspricht den besonderen Vorstellungen der Bauherren. „Sie haben sich lange damit beschäftigt, was es am Markt gibt. Das war ihnen aber nicht individuell genug.“ Also entwarf Schmid eigens sämtliche Einbaumöbel und Objekte wie Küche, Kamin, Sauna und Sanitärobjekte. „Die Bauherren wollten eben ein sehr individuelles Haus.“ Eine Villa, aber eben doch keine Villa. has