100 deutsche Häuser 2016

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Architektur LA’KET Architekten (Tim Kettler, David Lagemann) Web www.laket.net Objekt Volksvilla 001 – RÖGE Kategorie Neubau Fassadenmaterial Klinker, Verblendarbeiten Fassadenfirma Gima, Van der Voorn & Plazuk Adresse Hamburg Bauherr Privat Planungsbeginn 05/2009 Fertigstellung 10/2011 Nutzfläche 225 m² (Nettonutzfläche 175 m²) Kosten k. A. Auszeichnungen BDA Hamburg Preis 2012 (3. Platz); Bauwerk des Jahres 2011 Fotos Ralf Buscher / www.ralfbuscher.de

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Lösung für das Problem „Vorstadtgarage“: Das Auto wird direkt unter dem Gebäude abgestellt

Cooler Kubus LA’KET Architekten – das sind David Lagemann und Tim Kettler mit Sitz in Hamburg. Ein Kollektiv, das sich primär der streng geometrischen Formfindung mit erstaunlichen Rauminszenierungen verschrieben hat. Ihr allererstes Beispiel (von mittlerweile zahlreichen) für diese Philosophie findet sich im Rögenweg in Hamburg-Volksdorf. Ein architektonisch konservativ geprägtes Viertel mit überwiegend archaischen Stadtvillen, in das LA’KET eine zeitgenössische Variante einer ebensolchen Villa platzierten. Das Haus ist grundstücksbedingt als kompakter Split-Level-

Typus konzipiert, wobei der ebenen Topografie des Grundstücks eine Art „künstlicher Topografie“ des Hauses entgegengesetzt wird. Die dadurch entstehenden Ebenen schaffen durch unterschiedliche Raumhöhen spannende und abwechslungsreiche Raumabfolgen, die um einen zentralen Erschließungsbereich gruppiert sind. Besonders gelungen zeigt sich dabei die vertiefte Lounge-Landschaft, ein Relikt aus 1960er-Jahre-US-Apartments, das in der Interpretation der Planer eine komplett neue, atmosphärische Raumwirkung erzielt. Exzellent ausgeführt sind auch die äußeren Merkmale:

Der durch die Gebäudegeometrie mit Auskragung entstehende überdeckte Vorbereich mit integriertem Stellplatz löst auf dem schmalen Grundstück das Problem „Vorstadtgarage“, indem man das Auto direkt unter dem Gebäude, beim Eingangsbereich, abstellt. Obwohl der Baukörper in seiner selbstbewussten Zurückhaltung sich auf den ersten Blick von den umgebenden Gebäuden abhebt, erscheint er nicht als Fremdkörper. Denn charakteristische Elemente wie der Klinker an der Fassade nehmen den Dia­log mit den Nachbarhäusern auf. Man grenzt sich nicht ab und ist dennoch einzigartig. cao

Büro L A’ K E T A rchitekten , H amburg /  Haus H amburg

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