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Schauplatz
Zuger Presse · Zugerbieter · Mittwoch, 12. Februar 2014 · Nr. 6
Berufsbild
Wo Hund und Katze gute Kunden sind überfahren wurde.» Neben der art- und fachgerechten Pflege lernt die 16-Jährige, wie die Tiere richtig ernährt werden, wie das Futter zubereitet und auch bei Käfighaltung interessant angeboten wird. Luana Eckardt schätzt aber nicht nur die Arbeit mit und an den flauschigen Kunden im Vet-Shop: «Das Team ist cool, es herrscht eine familiäre Atmosphäre, ich fühle mich wohl», strahlt sie.
Gleichzeitig mit der Ausbildung zur Tierpflegerin kann seit neuestem auch eine Lehre zur Hundecoiffeuse gemacht werden. Bettina Mosel
«Nein, eine Tussi mit langen Fingernägeln und High Heels könnte ich hier nicht brauchen», sagt Sabrina Schacher lachend, aber bestimmt und klemmt sich den summenden Föhn zwischen Schulter und Kinnlade, um einen kleinen schwarzen Zwergschnauzer zu frisieren. Neuerdings hat Schacher zwei Aufgaben im Vet-Shop von de Sepibus. Sie schert, frisiert und pflegt dort
Die Ausbildung Tierpfleger und Hundecoiffeur
«Wenn ein Hund knurrend in den Salon kommt, legen wir ihm einen Maulkorb an.» Luana Eckardt, in der Lehre zur Tierpflegerin und Hundecoiffeuse Hunde und Katzen. Seit August letzten Jahres hat sie ausserdem als Berufsbildnerin die Verantwortung für Luana Eckardt aus Buchrain. Luana steckt mitten in ihrer Ausbildung zur Tierpflegerin und Hundecoiffeuse.
Viel lernen über Hunderassen und Betriebswirtschaft Diese Doppelausbildung ist vollkommen neu und wird erst durch den Lehrstellenverbund mit der Tierpension Furrer in Schachen möglich. Luana verbringt acht Wochen im Jahr in der Tierpension, einen Tag pro Woche an der Berufsschule, die restliche Zeit im Hundesalon und nach Bedarf auch in der Tierarztpraxis von de Sepibus. Drei Jahre wird die vielseitige Ausbildung dauern. Dann haben junge Tierpflege-
Luana Eckardt (rechts) kann zupacken. Sie macht zwei Ausbildungen in einer – als Tierpflegerin und Hunde-Coiffeuse. Gemeinsam mit ihrer Berufsbildnerin Foto mob Sabrina Schacher frisiert sie fachgerecht einen Zwergschnauzer. rinnen und Tierpfleger die Möglichkeit, ein eigenes Tierheim oder einen Hundesalon zu eröffnen, wenn sie nicht in einem Tierheim oder einem Tiergarten arbeiten. Die Befähigung dazu erhalten sie, weil in der Schule auch Betriebswirtschaft auf dem Stundenplan steht. Luana lernt in der Schule die Hunderassen kennen und macht sich mit der Anatomie der Tiere vertraut. Dazu kommt, dass jede Hunderasse nach einem anderen Schnitt verlangt. «Wir müssen ja eine Sprache sprechen und Luana muss verstehen, welches Körperteil vom Hund ich meine», erklärt Sabrina Schacher dazu. Aktuell sei es so, dass Luana übe, den Gemüts-
zustand eines Tieres zu erkennen und richtig darauf zu reagieren, bevor sie die Arbeit an ihm beginnt. «Wenn ein Hund schon zähnefletschend und knurrend in den Salon kommt, legen wir ihm einen Maulkorb an, um an ihm arbeiten zu können», erklärt die angehende Tierpflegerin. Dann schmunzeln die beiden und sehen sich verschwörerisch an. «Bei bösen Katzen ist das einfacher, die kommen in Narkose zu uns, wenn sie verfilztes Fell haben und geschoren werden müssen.
Pflege eines Königspudels dauert bis zu vier Stunden Der Tagesablauf der jungen Frau richtet sich im Hundesa-
lon nach den Anmeldungen. Auch die Organisation und Administration will gelernt sein. So ist zu beachten, dass der Aufenthalt eines Königspudels im Salon bis zu vier Stunden dauern kann, andere Rassen sind mit Baden und Föhnen viel schneller fertig. Zu Luanas Aufgaben gehört das Baden der Hunde und die Fellpflege mit Scheren, Schneiden und Föhnen. Natürlich muss sie nach getaner Arbeit wieder für Ordnung und Hygiene im Salon sorgen. Seit August hat sie viel gelernt, und das findet sie spannend: «Je mehr Handgriffe ich dazulerne, desto mehr Arbeiten kann ich selbstständig ausführen.» Die langen Arbeitstage im Hundesalon
und in der Tierpension haben bei Luana Eckardt zu Beginn ihre Spuren hinterlassen: «Am Anfang war das lange Stehen im Salon sehr hart, aber ich habe mich daran gewöhnt», sagt sie. Und auch an die Arbeit in der Tierpension hat sich Luana schnell gewöhnt.
Eine Schnupperlehre in diesem Beruf ist unabdingbar Sie empfiehlt ausdrücklich: «Wer diesen Beruf ergreifen möchte, sollte unbedingt eine längere Schnupperlehre machen. Man muss viel putzen, die Käfige und Ställe sauber halten und kommt mit Kot, Blut, Eiter und anderen grässlichen Sachen in Berührung, wenn zum Beispiel eine Katze
Luana Eckardts Ausbildungsstellen sind der Baarer Vet-Shop von Marcel de Sepibus, Marktgasse 12 (041 761 30 35), und die Tierpension von Karl und Esther Furrer, Zihl in Schachen (041 451 08 22). Die Ausbildung zur Tierpflegerin/Tierpfleger dauert drei Jahre. In diesem Fall ist sie kombiniert mit der Ausbildung zur Hundecoiffeuse. Parallel dazu läuft die Ausbildung an der Berufsschule in Olten. Voraussetzung ist die abgeschlossene Volksschule. Eine Schnupperlehre wird dringend empfohlen, da körperlich schwere Arbeit auf die Auszubildenden zukommt. mos
Die Serie In der Serie «Berufsbild» stellen wir Berufe vor, in denen Baarer Betriebe Lehrstellen anbieten. Eine Liste der Gewerbebetriebe findet man im Internet unter www. gewerbebaar.ch; Angebote der Gemeinde Baar unter www.baar.ch. Über Lehrstellen im Kantonsspital informiert die Internetseite www.zgks.ch red
Jubiläum
In der Obermühle in Baar wird ein kantonales Unternehmen 50 Jahre alt Die als Geozug Ingenieure AG tätige Baarer Firma möchte das 50-jährige Jubiläum mit der Zuger Bevölkerung feiern. Mit vier Mitarbeitern gründete Erich Knecht die Firma 1964, heute beschäftigt sie 50 Personen. Verschiedene Teilhaber entwickelten das Unternehmen stetig weiter. Das heutige Führungsteam besteht aus Peter Vescoli, Patrick Zgraggen und Martin Schwendimann. Seit 2011 ist der Firmensitz in der ältesten Mühle des Kantons Zug, der Obermühle in Baar, zu Hause.
Dienstleister in Vermessung, Geomatik, Bauingenieurwesen Die Firma Geozug Ingenieure AG bietet mit Ingenieuren und Geometern breite, bedürfnis- und zielorientierte Dienstleistungen in den Bereichen Vermessung, Geomatik und Bauingenieurwesen an. Zu ihren Kunden gehören die
Anlässe Geozug Ingenieure feiert mit Kanton
Die Geschäftsführer Martin Schwendimann (links), Patrick Zgraggen und Peter Vescoli.
Ein Geozug-Mitarbeiter beim Vermessen Mitte der 60er-Jahre.
ffentliche Hand, Kooperatioö nen und Private. Einer der erfolgreich realisierten Projekte ist die Nordzufahrt Zug/Baar. Dank der Inbetriebnahme konnte eine Verkehrsumlagerung erzielt und die Achse Baarer-/Zugerstrasse wesentlich entlastet werden. Als Nachführungsstelle der amtlichen Vermessung hält die Fir-
Der erste Anlass wird am 18. Februar in Walchwil durchgeführt. Geozug Ingenieure lädt zu einer Informationsveranstaltung zum Thema Bauen und Recht ein. Ein Referat vom Geometer Patrick Zgraggen informiert über Vermessung, ein anderes vom Architekten Philipp Schaller über Baukontrollen. Des Weiteren
ma zudem die genauen Grenzverläufe der Grundstücke fest und führt den Plan für das Grundbuchamt nach. Mit den Jubiläumsanlässen möchte die Geozug Ingenieure AG zusammen mit der Bevölkerung des Kantons Zug feiern. Über das ganze Jahr verteilt finden verschiedene Veranstaltungen in den Zuger Gemeinden statt.
Fotos pd
finden zwei Vorträge zu den Themen Verkehrsplanung und Baurecht statt, vom Ingenieur Martin Schwendimann und dem Rechtsanwalt Hans Hagman. Neben Referaten stehen die Fachpersonen auch für Fragen zur Verfügung. pd Dienstag, 18. Februar, 16 bis 18 Uhr, Alterswohnheim Mütschi, Walchwil.
# # 18. Februar: Bauen und Recht in Walchwil # # 20. März: Sagenwanderung in der Stadt Zug # # 26. April: Holzwärmeverbund in Menzingen # # 9. Mai: Jubiläumsanlass in Baar # # 25. Mai: Grand Prix Cham-Hagendorn in Cham # # 13. bis 15. Juni: Grümpelturnier in Steinhausen # # 28. Juni: von Holzabfall zu Kohle in Neuheim # # 23. August: 600 Jahre Gemeinde Hünenberg # # 11. und 18. September: Wanderung zu Orts- und Flurnamen in Baar # # 21. Oktober: Bauen + Recht in Risch # # 6. November: Geheimnisvolle Holztruhe in Oberägeri # # 12. Dezember: «Ägeri on Ice» in Unterägeri pd