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baar

Zuger Presse ⋅ Zugerbieter ⋅ Mittwoch, 9. Januar 2013 ⋅ Nr. 1

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Recycling

Feuerwehr

Es wird umgesattelt beim rösslitram

Die Feuerwehr Baar leistete folgende Einsätze:

Fred Staub, abgetretener rösslitram-Fahrer

men. «Mit dem Projekt Rösslitram wollte man Arbeitslosen eine Beschäftigung geben und gleichzeitig etwas Sinnvolles für das Gemeindewesen tun», blickt Staub zurück. Dass sich das Projekt bis heute halten konnte, freut ihn sehr: «Das Rösslitram deckt viele Bedürfnisse mit einfachen Mitteln ab. Einerseits gibt es Menschen, die es nicht so einfach haben, eine Beschäftigung zu finden, und andererseits fördert es das Recyclingbewusstsein der Bevölkerung.» Halfen in der Anfangszeit noch Arbeitslose beim Recyceln auf dem Rösslitram mit, so sind es mittlerweile grösstenteils Asylbewerber. Die Zusammenarbeit mit den Helfern sei recht unterschiedlich verlaufen, erklärt der Fuhrhalter: «Ich muss gestehen, dass es nicht mit allen immer einfach war. Doch ich hatte wirklich sehr viele Helfer, die sich ausserordentlich engagierten und voller Elan mitwirkten.»

eisengeräusche immer lauter. In gelassener Manier lenkt Fuhrhalter Fred Staub die beiden Pferde zum abgemachten Halt. Es sind seine letzten Tage als Fuhrhalter des Rösslitrams, der weitum bekannten Recycling-Dienstleistung der Gemeinde Baar. «Der Kundenkontakt wird mir schon recht fehlen», gesteht Fred Staub. Immerhin war der 48-Jährige ganze 16 Jahre mit dem altertümlich angetriebenen Recycling-Karren unterwegs. 1997 hatte alles seinen Lauf genom-

Zeit seines Lebens mit Tieren gearbeitet Zusammen mit zwei Helfern steuerte Staub jeweils von Dienstag bis Samstag 27 Standorte in der Gemeinde an. Meistens sei das Rösslitram bereits von Leuten mit vollen Tragtaschen erwartet worden, sagt Staub und ergänzt schmunzelnd: «In der Regel waren immer etwa die gleichen Leute zu früh oder zu spät dran.» Dass er viele dieser Stammkunden nun nicht mehr bedienen wird, findet er sehr schade. Auch die tägliche

Per Ende Dezember hat Fred Staub das Rösslitram zum letzten Mal durch Baar geführt. Der weitum bekannte Fuhrhalter nimmt eine neue Herausforderung an. Zari Dzaferi

Das Thermometer ist in die Minustemperaturen getaucht. Ein halbes Dutzend Personen wartet voll bepackt mit Recyclingwaren an der Pilatusstrasse. Kurz vor 15.30 Uhr erklingen Glöckchen und Huf-

«Das Rösslitram deckt viele Bedürfnisse mit einfachen Mitteln ab.»

Fuhrhalter Fred Staub möchte vor seinem 50. Geburtstag nochmals eine neue Foto zdz berufliche Herausforderung anpacken.

Arbeit mit den Pferden wird der Familienvater vermissen. Der gelernte Landwirt hat Zeit seines Lebens mit Tieren gearbeitet und es jeweils genossen, die Pferde zu führen und zu pflegen. Diese Eigenschaft bringt auch seine Nachfolgerin Sonja Steiner mit. Die 26-Jährige freut sich, dass sie ihr Hobby mit dem Beruf verbinden und eine Lebensgrundlage erwirtschaften kann. Ab sofort wird sie den Job des Fuhrhalters auf dem Rösslitram ausführen.

Vor der Pensionierung noch was anderes Machen Die Arbeit als Fuhrhalter sei dem 48-Jährigen aber keinesfalls verleidet, stellt Fred Staub klar. Doch vor seiner Pensionierung wolle er nochmals etwas anderes anpacken: «Man sagt ja, dass man so vor 50 noch etwas im Leben verändern möchte», meint er mit einem verschmitzten Lächeln. Bei ihm stehe nun dieser Wechsel an. Ganz von Tieren wendet sich Fred Staub allerdings nicht ab. Der gebürtige Menzinger wird sich nun vermehrt um sein Land sowie seine Tiere im Mittelerlenmoos kümmern. Gleichzeitig will er als Fuhrhalter Kutschenfahrten, Räumungen und Entsorgungen anbieten. «Mit dem Führen von Pferden im dichten Verkehr habe ich ja mittlerweile viel Erfahrung», meint Fred Staub und ergänzt: «Obwohl der Fuhrwagen eigentlich immer das erste Gefährt im Stau ist.»

Montag, 17. Dezember, 18.36 Uhr, Poststrasse. Die Ursache des Brandalarms in einem Geschäftshaus konnte nicht geklärt werden. Freitag, 21. Dezember, 17.21 Uhr, Oberdorfstrasse. In einer Tiefgarage wurden Feuerwerkskörper angezündet. Der Rauch löste den automatischen Brandalarm aus. Donnerstag, 27. Dezember, 10.03 Uhr, Talacher. Ein Fahrzeug verlor wegen eines defekten Treibstofftanks zirka 70 Liter Diesel. Dieses gelangte zum Teil auch in die Schmutzwasserleitung. Samstag, 5. Januar, 18.33 Uhr, Oberdorfstrasse. Wegen Staub von Arbeiten löste die Brandmeldeanlage in einem Geschäftshaus Alarm aus. Eine Intervention der Feuerwehr war nicht nötig. pd

Demnächst Generalversammlung Fasnachtsgesellschaft

Neben den üblichen statuarischen Geschäften wird ein Rückblick auf die Fasnacht 2012 mit Räbevater Marcel I. Feuchter erfolgen. Im Anschluss an die GV gibt es Zeit für Speis und Trank und Vorfreude auf die fünfte Jahreszeit. pd Freitag, 11. Januar, 20 Uhr, Gemeindesaal.

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Finanzen: Erst soll der Speck weg, dann werden die Steuern steigen Was folgt dann? Wir müssen uns jetzt fragen: Gibt es Stellen, wo wir Speck angesetzt haben? Doch allein die Ausgabenseite anzuschauen, wird nicht ausreichen. Wir werden nicht darum herumkommen, auch die Einnahmenseite unter die Lupe zu nehmen. Ich schätze, dass wir in den nächsten 10 bis 15 Jahren einen Steuerfuss von etwa 60 Prozent haben werden. Aber das ist immer noch sehr tief. Baar, der ganze Kanton, lebt auch von den Steuererträgen von Firmen, die im Licht der Öffentlichkeit nicht immer gut dastehen. Dazu gehört bei­ spielsweise Glencore. In einem Interview mit unserer Zeitung haben Sie vor einem Jahr den

Wunsch geäussert, persönlich bessere Kenntnisse über das Unternehmen zu haben. Das ist auch heute noch so. Ich habe keinen engen Kontakt und würde mich freuen, über die Aktivitäten informiert zu werden. Ich muss aber auch sagen, dass ich froh bin, einen guten Arbeitgeber mehr in der Gemeinde zu haben. Eine Pauschalkritik an den Rohstoffhändlern kann ich nicht nachvollziehen. Ob an den Kritikpunkten etwas dran ist, müssen die dafür zuständigen Instanzen entscheiden. Das ist auch ein bisschen die Argumentation im Fall des noch vor Weihnachten zurückgetre­ tenen Gemeinderats Karl Betschart.

Es gibt für mich keine rechtliche Legitimation, jemanden, der vom Volk gewählt ist, zum Rücktritt zu zwingen. Auch die Kenntnis der genauen Umstände fehlt ja. Schlussendlich muss der Souverän solche Fragen entscheiden. Wenn gegen jemand von den Strafuntersuchungsbehörden Anklage erhoben wird, hat er keine persönliche Legitimation mehr. Das ist in Baar aber nie passiert.

es medial gewittert. Es gibt nämlich kaum eine grössere Herausforderung als ein Amt als Exekutivpolitiker auf Gemeindeebene. Da steht man ständig im Fokus der Öffentlichkeit. Man muss jeden Schritt rechtfertigen und jede Entscheidung sauber begründen. Auch die Wirtschaft könnte übrigens von Leuten aus der Politik profitieren. Auch weil Politiker einen guten Kontakt zur Basis haben.

Wie müsste es denn korrekt ablaufen? Die Menschen, die sich für ein Exekutivamt zur Verfügung stellen, müssen sich zuallererst selbst fragen, ob sie dazu wirklich befähigt sind. Man muss so ein Amt auch ausfüllen können – auch wenn

Wenn der Kontakt zu eng wird, wird Politikern schnell auch mal Vetternwirtschaft vorge­ worfen. So in dem Fall, wo Ihre Anwaltskanzlei die Akten zu den Perimetergebühren, die von der Gemeinde nicht eingezogen wurden, bearbeitet hat.

Das ist allerdings ein sehr spezieller Fall. Meine Kanzlei hat in meinen elf Jahren als Gemeinderat und Gemeindepräsident auf zahlreiche Mandate verzichtet, um eben Interessenkonflikte zu vermeiden. Im Perimeter-Fall war die juristische Lage jedoch derartig komplex, dass die Herbeiziehung eines auswärtigen Anwaltbüros für die Gemeinde deutlich teurer gekommen wäre. Immerhin haben wir es geschafft, für die Gemeinde noch etwa 250 000 Franken herauszuholen.

Wo ist Ihr innerer Leitfaden zum richtigen Umgang mit den Problemen in diesem Span­ nungsfeld? Erstes Ziel ist es, die Gemeinde weiterzubringen, Pro-

bleme zu lösen. Dazu gehört eine gute Vernetzung. Dazu gehört auch Transparenz, Fingerspitzengefühl und eine gewisse Portion Pragmatismus. Wenn man eine absolute Trennung zwischen Amt und Menschen will, wird man die Kommune nicht weiterentwickeln können.

An sich wünscht man sich ja eher mehr Vernetzung als weniger. Ich predige hier meinen Mitarbeitern seit sechs Jahren immer wieder vernetztes Denken. Es gibt kein Thema, bei dem nur eine Abteilung involviert ist. Deshalb erwarte ich von der Verwaltung, dass sie vernetzt denkt. Der Austausch von Informationen ist das Wichtigste.

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