Zuger presse 20180411

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GEMEINDEN

Zuger Presse · Zugerbieter · Mittwoch, 11. April 2018 · Nr. 14

Lindencham

Zug

Seefest findet neu an zwei Tagen statt

Altes weicht dem Neuen Ab Frühling 2020 können die neuen Wohnungen auf dem Areal bezogen werden. Ein Kommen und Gehen herrscht schon jetzt beim Kloster Heiligkreuz.

In rund zweieinhalb Monaten steigt wiederum das grösste Volksfest im Kanton. Dabei gibt es einige Neuerungen.

Alina Rütti

Vor sieben Jahren ist Josef Huwiler Priorin Simone Buchs und Schwester Anna-Rita Jörger bei einem Spaziergang über den Weg gelaufen. «Dabei haben sie mir von ihren Sorgen wegen des nicht mehr benötigten Gebäudes des ehemaligen Lehrerinnenseminars berichtet», erzählt Huwiler. Im Jahr 2006 wurde das Semi ge-

«Wir freuen uns, dass es wieder läbig wird.» Simone Buchs, Priorin Kloster Heiligkreuz schlossen. Bis auf ein paar Zwischennutzungen von Institutionen standen die Bauten seither leer. Zudem wird die Schwesterngemeinschafts des Klosters Heiligkreuz in den kommenden Jahren weiterschrumpfen. Zurzeit leben noch 59 Benediktinerinnen in der Klosteranlage in Lindencham. Wenige Tage nach der Begegnung traf sich Huwiler mit der Klosterleitung zu einem ersten Gespräch. Die Schwestern wünschten sich, dass auf dem Gelände auch Alterswohnungen entstehen. So übernahm Huwler & Partner die Erarbeitung des Bebauungsplans. Im Jahr 2011 konnte dieser bei der Gemeinde Cham eingereicht werden, und 2014

Schwester Anna-Rita Jörger (von links), Schwester Agnes Widmer und Priorin Simon Buchs vergraben eine Metallkiste mit einer Benediktus-Medaille anlässlich der Grundsteinlegung des Bauprojekts Klosterlaube. Bild: Alina Rütti egnete der Chamer Souverän den Bebauungsplan und die Zonenplanänderung ab.

Eine Kindertagesstätte und Alterswohnungen entstehen Vier Jahre später stehen die Benediktinerinnen mit Huwiler in einer gigantischen Baugrube auf dem Klosterareal. Anlässlich der Grundsteinlegung legt die Priorin unter anderem das aktuelle Schwesternverzeichnis des Klosters Heiligkreuz und eine gesegnete Benedik-

tus-Medaille in eine Metallkiste, die anschliessend vergraben wurde. In zwei Jahren können die darauf gebauten Eigentumswohnungen bezogen werden. Gegenüber entstehen 60 Alterswohnungen. Das Gebäude quer davor, das einst die Schreinerei des Klosters beherbergte, wird als Ökonomiegebäude öffentlich genutzt werden. «Wir freuen uns, dass es wieder läbig wird», sagt die Priorin. Zur Belebung wird auch das Bistro, die Kinder-

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tagesstätte sowie der Spielplatz beitragen. Vorerst begegnen den Schwestern auf ihrem Areal aber noch Bauarbeiter. Neben den Arbeiten an der Baugrube für die Eigentumswohnungen werden die alten Semi-Gebäude abgerissen. Die Bauarbeiten verfolgen die aufgeschlossenen Schwestern mit grossem Interesse: «Es ist sehr spannend, was auf den Baufeldern täglich passiert», erzählt die Priorin begeistert.

«Lokale Partner, lokale Ressourcen – alles was zum Fest gehört, stammt aus dem Umkreis von maximum 30 Kilometern», verspricht Daniel Schärer, Präsident des Organisationskomitees (OK). Also ganz nach dem Grundsatz «vo Zug für Zug». Höhepunkt werde auch 2018 wieder das grosse Feuerwerk. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. «Schon heute darf bekannt gegeben werden, dass sich das Zuger Seefest am Wochenende vom 23. und 24. Juni über zwei Tage erstreckt», so der OK-Präsident, und er verrät weiter: «Die grosse Neuheit am Zuger Seefest in diesem Jahr ist, dass der Sonntag ebenfalls mit ins Programm aufgenommen wird.» Nebst den geplanten Festivitäten mit einem grossen Sonntagsbrunch bietet der Sonntag auch die Möglichkeit, das Feuerwerk im Wetter-Notfall einen Tag später steigen zu lassen. Man hoffe jedoch aufs Wetterglück und wolle das Feuerwerk am Samstagabend um 22.30 Uhr zünden. Eine allfällige Verschiebung sowie alle Programmdetails werden laufend auf der Website www.zugerseefest.ch publiziert.

Attraktives Programm in verschiedenen Themenzonen Schärer wartet noch mit einer weiteren Neuerung auf: Entlang der Zuger Seepromenade werden verschiedene Themenzonen eingerichtet: Von «urchig-traditionell» auf dem Gärbiplatz, Bar-Betrieb der

FFZ auf dem Landsgemeindeplatz, Rock/Pop im grossen Festzelt auf der Rössliwiese, chilligem Sound im Café del Lago bis zu 70er- und 80er-Hits in der Retro-Disco auf dem Rigiplatz warten verschiedene Bands und DJs mit Musikrichtungen für jeden Geschmack und alle Altersgruppen auf die Zuger Bevölkerung. Am Samstag treten zudem Formationen speziell für Kinder und Familien auf. Der Festbetrieb startet um 16 Uhr.

Die neuen Macher hinter dem Traditionsanlass Als der Zuger Stadtrat Ende Februar die Vergabe kommunizierte, wurde von Zug Sports innert Kürze ein Organisationskomitee zusammengestellt. «Wir sind gut gestartet und auf Kurs», meint Daniel Schärer und sagt weiter: «Wir haben unsere Organisation mit der eventerprobten Marketingagentur Atworx rund um Kathrin Sonderegger und mit Martin Himmelsbach von Himmelsbach Event Support verstärkt. Den Bereich Gastronomie führt, wie am «Ägeri on Ice», Viola Schurich von Zug Sports, und für die Kommunikation des Seefestes ist Fabienne Zürcher von Atworx verantwortlich. Doch auch die Unterstützung seitens der FFZ, welche während Jahren eine grossartige Arbeit geleistet haben, ist gross. Wir sind sehr froh, dass uns die FFZ so tatkräftig unterstützt und die Zusammenarbeit so reibungslos funktioniert. Ein riesiger Dank gehe auch an die Sponsoren, die es möglich gemacht haben, diesen Traditionsanlass in so kurzer Zeit wieder auf die Beine zu stellen. «Ganz im Sinne unseres Mottos: ‹let’s move together›», freut sich Schär. ar

DomiGym

Die eigenen vier Wände werden in ein kleines Fitnessstudio verwandelt Pro Senectute unterstützt Zuger Senioren dabei, bis ins hohe Alter fit und unabhängig zu bleiben. Ein Beispiel dafür ist ein neue Bewegungsprogramm für ältere Leute. Mittwochmorgen, kurz vor neun Uhr. Heidi und Cäsar Rossi begrüssen Lydia Amato, die ehrenamtliche Bewegungstrainerin von Pro Senectute, an ihrer Haustür. Die beiden sind sportlich gekleidet und freuen sich darauf, ihr wöchentliches Turnprogramm zu absolvieren. «Wir trainieren nun seit rund fünf Monaten gemeinsam und haben schnell gemerkt, dass Lydia etwas von ihrer Sache versteht», sagt Cäsar Rossi, der als «Urgestein des Zuger Pressewesens» unter anderem mehrere Jahrzehnte bei den «Zuger Nachrichten» tätig war.

Möbelstücke unterstützen beim Sport Schnell werden drei Esszimmerstühle ins Wohnzimmer geschoben, und die Aufwärmübungen beginnen. Die Stuhllehne dient als Haltegriff bei den Übungen im Stehen, und

Lydia Amato (Mitte) beim Training mit Heidi und Cäsar Rossi in deren Wohnung. flotte Rhythmen von Udo Jürgens, Abba und anderen Interpreten unterstützen die drei bei ihren Bewegungen. Nachdem die Muskeln warm sind, geht’s im Sitzen weiter. Drei bunte Gymnastikbälle werden geworfen, gedrückt und für die verschiedensten Übungen mit Armen und Beinen genutzt. Besonders spannend wird es, wenn die Bälle mal rechts und mal links herumgeworfen werden. Neben Kraft und Beweg-

lichkeit wird so auch das Reaktions- und Koordinationsgefühl der beiden Senioren geschult. «Seit wir die Anleitungen von Lydia erhalten haben, üben wir auch mehrmals unter der Woche alleine», erklärt Heidi Rossi, die wie ihr Mann 86 Jahre alt ist. «Es macht sehr viel Spass, und das Beste an dem Angebot ist, dass es zu Hause stattfindet», sind sich die Rossis einig. An einem anderen Gruppentraining könnten die beiden

Bild: Sabine Eichbaum

aus Mobilitätsgründen nicht mehr teilnehmen.

Angebot DomiGym kommt sehr gut an «Das Programm wird sehr gut angenommen», sagt Mirjam Gieger, Leiterin Gesundheitsförderung und Prävention und Projektleiterin von DomiGym. «Allerdings können wir es aus Kapazitätsgründen nur für die Seniorinnen und Senioren anbieten, die nicht mehr in

der Lage sind, an anderen Sportangeboten im Quartier teilzunehmen», erklärt sie weiter. Dank der Unterstützung durch mehrere Stiftungen, den Kanton Zug und die Gesundheitsförderung Schweiz erhalten die Trainer die Ausbildung über Pro Senectute Zug kostenlos. «Was mich verwundert, ist, dass Lydia diese für uns so wertvolle Tätigkeit ehrenamtlich ausübt», überlegt Heidi Rossi laut. «Für mich stimmt das einfach so», antwortet diese und ist fast erstaunt über die Frage. Die gelernte Fitnessinstruktorin hat neben einer erwachsenen Tochter noch ein 20 Monate altes Zwillingspärchen zu Hause und freut sich darüber, den Senioren zu mehr Mobilität im Alltag verhelfen zu können.

Auch zum Plauschen gibt es noch genug Zeit «Ist es streng heute?», fragt die Trainerin, als Cäsar Rossi etwas schneller atmet. «Sonst bringt es ja nichts», antwortet der Senior und fügt schmunzelnd hinzu, «vielleicht liegt es daran, dass ich gestern unterwegs war.» Während Lydia den Rücken seiner Frau mit einem kleinen Massageball behutsam massiert, berichtet diese, dass

ihr Husten, der sie schon seit mehreren Wochen plagt, zwar noch nicht ganz geheilt, aber auf dem Weg der Besserung sei. Dehnungsübungen im Sitzen runden das 45 Minuten dauernde Seniorenturnen im Wohlfühlambiente ab. Sabine Eichbaum

Das Angebot Eine Lektion dauert jeweils 45 Minuten und kann zu Hause im Wohnzimmer mit Hilfsmitteln wie Bällen und Fitnessbändern stattfinden. Genauso sind aber auch Übungen für sicheres Treppensteigen oder ein Spaziergang in der freien Natur möglich. Das Training ist für ältere Menschen reserviert, die nicht mehr in der Lage sind, an einem regulären Gruppentraining teilzunehmen. Zeit und Ort nach Absprache. Ein 10er-Abo kostet 150 Franken. Für Bezüger von Ergänzungsleistungen werden die Abo-Kosten von Pro Senectute Kanton Zug übernommen. se Kontakt: Mirjam Gieger, Projektleiterin DomiGym: 041 727 50 69.


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