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Zuger Presse · Zugerbieter · Mittwoch, 26. November 2014 · Nr. 45

REGION

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Neuzuzüger

Amor hat sie nach Hünenberg geschickt begeisterte Wassersportler. «Das Stand-up-Paddling ist unser ganz grosses Hobby», erzählt Bär. «Kurt fährt sogar Rennen und trainiert deshalb täglich auf dem See. Somit ist die Lage für uns natürlich ideal», lächelt die sympathische Wassersportlerin.

Die Gemeinde Hünenberg durfte jüngst wieder neue Einwohner begrüssen. Einige von ihnen sind wegen der Liebe in die Ennetsee-Gemeinde gezogen.

Ein idyllischer Fleck und doch zentral Seit April ist das naturnahe Hünenberg auch die Heimat des Ehepaars Daniel und Nina Bill. Der ursprünglich von Rotkreuz Stammende und die gebürtige Zürcherin zogen vor allem aufgrund ihres

Nadine Schrick

Zu Beginn des Neuzuzügerabends ist das Foyer im Saal Heinrich von Hünenberg beinahe leer. Die zahlreichen Sportklubs, Vereine und die einheimischen Organisatoren warten gespannt auf die bald eintreffenden Gäste. Die Tische im Saal sind gedeckt, und der Empfang hält für die Neuzuzüger einen einladenden Apéro bereit. Und so langsam treffen auch die ersten Gäste ein. Zu den ersten Neuzuzügern, die den Saal betreten, gehört William Ordoñez Cortes. Der gebürtige Kolumbianer verschlug es der Liebe wegen nach Europa. «In Spanien

Für seine Liebe wagte er den Weg nach Europa: William Ordoñez Cortes. habe ich meine Frau kennen gelernt», so Ordoñez Cortes. «In der Nähe von Alicante haben wir dann zwölf Jahre gewohnt.» Nun hat es das Paar nach Hünenberg verschlagen, wo es nun bereits seit zwei Jahren lebt. «An diesem Dorf gefällt mir alles, und ich bin sehr glücklich hier. Vor allem der See ist wunderschön, und man hat hier so viele Möglichkeiten, für Jung und Alt Sport zu treiben», schwärmt der Kolumbianer. «Dass es so viele Vereine gibt, kenne ich von Spanien her nicht.»

Sympathische und freundliche Nachbarn «Die Liebe war der Grund für meinen Umzug nach Hünenberg», erzählt auch Christa Lachmuth und strahlt übers ganze Gesicht. Seit Mitte Oktober lebt die gebürtige Deutsche nun mit ihrem Partner Remo Barile in der Zuger Gemeinde. «Remo lebt bereits seit 1991 hier und kennt die Gemeinde sehr gut», so Lachmuth, die aus dem deutschem Emprach stammt. «Wir leben

Christa Lachmuth und Remo Barile schätzen vor allem die Ruhe in Hünenberg.

Die Neuzuzüger sind nicht nur wegen Hünenbergs Seeanschluss von der Gemeinde begeistert, sondern auch wegen der Landschaft. Dieses Archivfoto wurde im Foto Martin Heimann / Neue ZZ Ortsteil Dersbach aufgenommen. in der Sonnhalde. Es ist dort so schön ruhig. Auch die Leute sind wirklich sympathisch und machen einen sehr freundlichen Eindruck», schwärmt die brünette Frau.

Zurück nach Hünenberg und zurück zu den Wurzeln Ein paar Meter weiter steht Monika Santos Cruz. Ihr spanischer Name lässt einen wahrscheinlich nicht gerade an eine verwurzelte Schweizerin denken. Doch Santos Cruz ist eine waschechte Hünenbergerin. «Ich bin hier in diesem Dorf geboren. Mein Mädchenname lautet ausserdem Gretener. Das klingt schon mehr nach einer Hünenbergerin», lacht sie. «Mit 23 bin ich von zu Hause weggezogen und habe unter anderem auch im Ausland gelebt.» Jedoch habe sie es immer wieder in die Zuger Gemeinde gezogen. Vor allem die wunderschöne Lage, den Blick auf die Rigi und den

Monika Santos Cruz ist zu ihren Fotos nad Wurzeln zurückgekehrt. Seeanstoss habe sie vermisst. «Hünenberg ist einfach meine Heimat. Ich glaube, je älter man wird, desto mehr sucht man nach seinen Wurzeln», lächelt die kurzhaarige Blondine. «Seit April lebe ich wieder hier und bin auf jeden Fall überglücklich, wieder in Hünenberg zu Hause zu sein.» Aus dem tiefen Süden Italiens hat es Fabio Privitera nach Hünenberg gezogen. «Ich stamme aus Messina und lebe seit Juni hier.» Für den jungen Italiener ist es der erste Wohnort in der Schweiz und für ihn das absolute Paradies. «Ich stamme aus Sizilien, da ist man sich einen so hohen Lebensstandard nicht unbedingt gewohnt und schätzt hier alles umso mehr», sagt Privitera. «Die Schweiz hat mir schon immer sehr gefallen, und es war immer mein Ziel, einmal hier leben zu können.» So hatte der Sizilianer innert fünf Monaten fleissig Deutsch ge-

Auch sie kam der Liebe wegen in die Schweiz: Xu Ting und Christoph Jampen lernten sich in China kennen und lieben bevor sie nach Hünenberg kamen.

Für Fabio Privitera war es schon immer ein Wunsch, in der Schweiz zu leben. lernt und ein Stellenangebot in Cham bekommen, was seinem Wunsch nach einem Wohnsitz in der Zentralschweiz nachkam. «Die Ruhe hier und die Landschaft sind einfach wunderbar», schwärmt er. Doch die wahrscheinlich weiteste Reise legte Xu Ting für ihre Schwei-

zer Liebe Christoph Jampen zurück. Die beiden lernten sich in Xu Tings Heimatland China kennen und lieben. So zog es die beiden zuerst nach Österreich, bevor sie nun in Hünenberg landeten. «Die Leute haben mir bereits in meiner Heimat immer von Zug vorgeschwärmt und gesagt, es sei einer der schönsten Orte der Erde», so die gebürtige Chinesin. «Obwohl Zug eine Stadt ist, ist es so ruhig und erholsam hier.» So fand das Paar eine Wohnung in Hünenberg, die ihm sofort zusagte. «Die Natur ist hier so nahe, und diese Gemeinde ist auch für die Kinder, die wir vielleicht einmal haben, wunderbar, um aufzuwachsen. Nur die Einkaufsmöglichkeiten könnte man vielleicht ein bisschen verbessern», lacht die aufgestellte und frischgebackene Hünenbergerin. Einen nicht ganz so weiten Weg von seinem vorherigen Wohnsitz hat-

Christine Bär und Kurt Bodenwinkler mussten die Zügelkisten nicht allzu weit schleppen. Sie sind von Cham nach Hünenberg gezogen.

te Thomas Sagi. Der verheiratete Familienvater mit deutschen Wurzeln lebte zwölf Jahre mit seiner Frau und seiner Tochter in Genf, bevor es ihn seit letztem Monat nach Hünenberg verschlug. «Die Arbeit war eigentlich der Hauptgrund für unseren Umzug», so der gebürtige Deutsche. «Die Schweiz war für mich aber schon immer das schönste Land in Europa. Wenn nicht sogar auf dem ganzen Planeten», lobt Sagi seine neue Heimat. «Die Schweiz lässt sich nicht alles gefallen und steht ein für ihre Meinung. Das ist in Deutschland teilweise nicht der Fall», erklärt der deutsche Familienvater. «Und natürlich die Landschaft darf man nicht vergessen. Die ist unbezahlbar.» Grosses Lob spricht Sagi auch dem guten Schulsystem aus. «Meine 6-jährige Tochter wurde dieses Jahr eingeschult. Es wird hier zwar sehr viel von den Kleinen verlangt. Dennoch werden sie auch gut gefördert. Das schätze ich hier sehr», rühmt der Familienvater. «Nicht zuletzt ist es auch die Freundlichkeit der Menschen hier, die mir so gefällt. Wir wurden in Genf und hier

Bescheiden und überschaubar: So beschreiben Daniel und Nina Bill den Kanton Zug. Arbeitsweges und wegen der guten Immobilien nach Hünenberg. «Die Bus- und Bahnverbindungen sind hier genial. Da ich in Zürich arbeite, waren die gute Infrastruktur und die Anschlüsse ein grosser Pluspunkt, um hierher zu ziehen», so Nina Bill. Ebenfalls sei die gute Lage ein Grund für den Umzug nach Hünenberg. So ergänzt auch Daniel Bill: «Zug ist allgemein ein sehr schöner Fleck. Der Kanton ist bescheiden, sauber und überschaubar.» Von der Gemeinde erwartet das Paar vor allem Flexibilität, Offenheit, und dass man stets lösungsorientiert handelt. «Das sind auch genau diese Aspekte, die man von Zug kennt. Das schätze ich hier sehr.» Ganz frisch in Hünenberg sind auch Gertrud Bucheli und Radislav Mirkovic. Erst seit einem Monat lebt das junge Neuzuzügerpaar hier. «Es gefällt uns hier sehr gut, und wir fühlen uns schon wie zu Hause», erzählt Gertrud Bucheli. «Zuvor lebten wir in Brunnen. Da ich aber in Rot-

Die Schweiz ist für Thomas Sagi das schönste Land weltweit. so herzlich empfangen, das gibt einem sofort das Gefühl, zu Hause zu sein.»

Die Lage ist für Wassersporthobbys ideal Ebenfalls deutsche Wurzeln hat Christine Bär, die nun mit ihrem Partner Kurt Bodenwinkler in Hünenberg Fuss gefasst hat. Vor ihrem Umzug lebte das Paar eineinhalb Jahre in Cham. «Mir gefällt die tolle Kombination in Hünenberg See von nahe gelegener Natur und der Stadt», erklärt die kurzhaarige Deutsche. «Die Lebens- und Wohnqualität ist hier einfach top und macht die Gemeinde sehr attraktiv.» Vor allem sei der See auch einer der Hauptgründe für das Paar gewesen. Denn die beiden sind

Sie geniessen vor allem den Blick auf die Berge: Gertrud Bucheli und Radislav Mirkovic. kreuz arbeite und Radislav in Zürich, suchten wir ein Heim in der Mitte unserer Arbeitsplätze», erzählt sie. «Hünenberg liegt genau dazwischen. Deshalb entschieden wir uns, hier etwas zu suchen. Ausserdem hat man hier einen herrlichen Blick auf die Berge und den See. Das brauche ich einfach», lacht sie.


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